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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kochtopfgriff, insbesondere
ein Bratpfannengriffstück,
und ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
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Es
ist bekannt, dass Lebensmittelkochtöpfe, wie z. B. Bratpfannen
oder Kochtöpfe,
normalerweise Griffe haben, die direkt von dem Benutzer selbst beim
Kochen, oder jedenfalls wenn der Topf noch heiß ist, gehandhabt werden können. Um
eine thermische Isolation zu verbessern, sind die meisten Griffe
aus (Polymer)-Kunststoffmaterialen anstatt aus Metall gefertigt,
typischerweise aus wärmehärtenden Harzen,
wie z. B. Bakelit.
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Im
Falle von Bratpfannen (d. h. einem normalerweise runden, tiefseitigen,
aufgeweiteten Kochtopf mit einem Griff) umfasst der üblichste
Grifftyp einen normalerweise länglichen
Körper
mit einer Befestigung an einem Ende zur Verbindung mit der Bratpfanne.
Der Körper
ist normalerweise einteilig aus einem wärmehärtenden Polymermaterial gegossen
und ist im wesentlichen massiv, außer, möglicherweise, kleinen Sitzen
zum Unterbringen von dekorativen Einlagen oder Befestigungseinrichtungen, wie
z. B. Schrauben oder Nieten zur Verbindung mit dem Topf.
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Ein
Nachteil von Griffen, die aus einem Kunststoffmaterial gefertigt
sind, liegt jedoch genau darin, dass sie massiv sind. D.h., falls
das Kochen verlängert
wird oder falls der Topf im Bereich des Griffs nahe an einer offene
Flamme platziert wird, können
selbst Griffe, die aus thermisch isolierenden Materialien gefertigt
sind, Temperaturen erreichen, die hoch genug sind, um den Benutzer
zu verbrennen. Wenn dies passiert, ist es wichtig, dass der Griff schnell
gekühlt
wird, sobald der Grund für
das Überhitzen
des Griffs entfernt wird. Aufgrund seiner Dicke und seiner geringen
thermischen Leitfähigkeit
kühlt jedoch
ein massiver Griff, der aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist,
langsam ab, womit das Risiko für
den Benutzer, sich zu verbrennen, verlängert wird.
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EP-A-240
225 offenbart einen hohlen Griff, der aus einem Metallmaterial gefertigt
ist und eine Form hat, die ein Greifen des Griffs vereinfacht.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kochtopfgriff
bereitzustellen, der ausgebildet ist, die vorgenannten Nachteile
zu verhindern, sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Kochtopfgriff bereitgestellt, wie er in Anspruch
1 beansprucht ist.
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Mit
anderen Worten wird aufgrund des längsgerichteten Hohlraums die
Dicke des einteiligen Körpers
entlang des Abschnitts, der von dem Benutzer ergriffen wird, reduziert,
so dass im Falle eines überhitzten
Griffs nur ein geringer Anteil der Hitze gespeichert werden kann
und ein Abkühlen
viel schneller erfolgt, insbesondere entlang des vom Benutzer ergriffenen
Abschnitts, wodurch das Risiko eines Verbrennungsunfalls im wesentlichen
ausgeschlossen wird.
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Darüber hinaus
ist der Anteil an eingesetztem Kunststoffmaterial und deshalb das
Gewicht des Griffs vorteilhaft reduziert, ohne dass die Steifigkeit und
mechanische Festigkeit des Griffs vermindert wird. Es wird auch
die Luftzirkulation und der -austausch innerhalb des längsgerichteten
Hohlraums verbessert, um eine Ausbreitung der Hitze, die sich innerhalb
des Griffs angesammelt hat, durch Konvektion zu unterstützen. Darüber hinaus
wird die freigelegte, nützliche
Wärmeaustauschfläche des
einteiligen Körpers
erkennbar vergrößert. D.h.,
falls der Griff nicht in der Nähe
einer starken Wärmequelle
platziert wird, so dass die umgebende Luft im wesentlichen bei Raumtemperatur
ist, ist die Wärme,
die durch Ableiten durch den Topf beim Kochen übertragen wird, nicht ausreichend,
um den Griff in dem Maße
zu erhitzen, der für
den Benutzer gefährlich
ist. Und in jedem Fall kühlt
der Griff wesentlich schneller ab.
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Darüber hinaus
hat der Körper
ein längsgerichtetes
gekrümmtes
Profil.
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Solch
ein Profil ist ergonomisch, ermöglicht ein
leichtes Ergreifen durch den Benutzer, macht den Griff leicht handhabbar
und ist auch besonders attraktiv.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Verfahren zum Herstellen eines Kochtopfgriffs,
so, wie es in Anspruch 10 beansprucht ist, bereitgestellt.
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Eine
nicht beschränkende
Ausführungsform der
Erfindung wird durch ein Beispiel mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben, in welchen:
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1 eine
längsgerichtete
Querschnittsseitenansicht eines Kochtopfgriffs gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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2 eine
Draufsicht des Griffs der 1 von unten
zeigt;
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3 einen
vereinfachten, schematischen Querschnitt einer Gussform zum Herstellen
des Griffs der 1 zeigt.
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Bezugnehmend
auf 1 und 2 wird ein Kochtopfgriff, insbesondere
ein Bratpfannengriffstück,
insgesamt mit 1 bezeichnet und umfasst einen längsgerichteten,
einteiligen Körper 2,
der aus einem Kunststoffmaterial gegossen ist. Der Körper 2 ist
vorzugsweise aus einem wärmehärtenden
Polymermaterial gefertigt, insbesondere aus einem Phenolformaldehyd-Gussharz, wie z.
B. Bakelit.
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Der
Körper 2 ist
ein hohler, röhrenförmiger, an
einem Ende geschlossener Körper,
der entlang einer Achse A längsgerichtet
gestreckt ist, und der ein längsgerichtetes
gekrümmtes
Profil hat. Insbesondere ist die Achse A eine gekrümmte, zentrale
Symmetrieachse des Körpers 2.
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Ein
erstes Ende 2a des Körpers 2 hat
eine Einrichtung 3 eines beliebigen Verbindungstyps mit einem
Kochtopf, wie z. B. einer bekannten Bratpfanne oder einem Stieltopf,
der zur Vereinfachung nicht gezeigt ist.
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Insbesondere
erstreckt sich ein Verbindungsabschnitt 3 zur Verbindung
in einer bekannten Weise mit einem Kochtopf von dem ersten Ende 2a des
Körpers,
und eine Verbindung mit dem Kochtopf kann entweder feststehend oder
reversibel sein.
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Der
Körper 2 umfasst
auch einen Griffabschnitt 4, der von dem Benutzer bei Verwendung
ergriffen wird, und der benachbart und längsgerichtet fortlaufend zu
dem Verbindungsabschnitt 3 entlang der Achse A angeordnet
ist. In der gezeigten, nicht beschränkenden Ausführungsform
hat der Griffabschnitt 4 eine seitliche Verengung im wesentlichen
an seinem zentralen Abschnitt. Insbesondere sind die längsgerichtete
Krümmung
und die seitliche Verengung des Körpers dergestalt, dass ein
leichtes Ergreifen des Griffs 1 durch den Benutzer ermöglicht wird.
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Inwendig
hat der Körper 2 einen
längsgerichteten
Hohlraum 5, der sich entlang wenigstens eines Abschnitts
erstreckt, der durch den Benutzer bei Verwendung ergriffen wird,
d. h. entlang des Griffabschnitts 4. Insbesondere ist der
Hohlraum 5 vollständig
innerhalb des Griffabschnitts 4 gebildet, in welchem er
eine Luftzirkulationskammer definiert. In der gezeigten bevorzugten
Ausführungsform
erstreckt sich der längsgerichtete
Hohlraum 5 im wesentlichen entlang der gesamten Länge des
Körpers 2 oder
insbesondere des Griffabschnitts 4 zwischen dem ersten
Ende 2a und einem gegenüberliegenden
zweiten Ende 2b.
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Der
längsgerichtete
Hohlraum 5 ist zentral über
der gekrümmten
Achse A innerhalb des Körpers 2 angeordnet
und erstreckt sich im wesentlichen entlang des längsgerichteten Profils des
Körpers 2.
Der längsgerichtete Hohlraum 5 krümmt sich
auch längsgerichtet
und erstreckt sich entlang der Achse A, die in einer zentralen,
vertikalen Ebene des Körpers 2 liegt
und die z. B. die Form eines Bogens oder eines Kreises hat.
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Der
längsgerichtete
Hohlraum 5 ist ein toter Hohlraum, der an einem ersten
Ende 2a des Körpers 2 durch
eine Endwand 5a geschlossen ist, die den Griffabschnitt 4 mit
dem Verbindungsabschnitt 3 verbindet, und der an dem zweiten
Ende 2b des Körpers 2 offen
ist, um eine Luftzirkulation und einen -austausch innerhalb des
längsgerichteten
Hohlraums 5 zu ermöglichen,
um den Körper 2 schnell
abzukühlen.
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Der
längsgerichtete
Hohlraum 5 ist seitlich durch eine im wesentlichen kontinuierliche
innere Seitenfläche 6 der
Körpers 2 ohne
scharfe Kanten definiert, die sich in Richtung des ersten Endes 2a des
Körpers 2 verjüngt und
im Querschnitt von dem zweiten Ende 2b zu dem ersten Ende 2a reduziert.
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In
der gezeigten, nicht beschränkenden
Ausführungsform
hat der längsgerichtete
Hohlraum 5 einen im wesentlichen viereckigen Querschnitt
mit runden Kanten und ist durch zwei Paare von gegenüberliegenden
Seitenflächen 6a, 6b definiert,
die in Richtung des ersten Endes 2a konvergieren. Der längsgerichtete
Hohlraum 5 verjüngt
sich somit in Richtung des ersten Endes 2a in zwei Richtungen,
die zueinander senkrecht sind und zu der Achse A, wobei eine Breite
L und eine Höhe
H des längsgerichteten
Hohlraums 5 entsprechend definiert wird. An jedem Punkt entlang
des längsgerichteten
Hohlraums 5 repräsentieren
die Breite L und die Höhe
H die Abstände
zwischen gegenüberliegenden
Seitenflächen 6a und 6b, die
an diesen Punkt senkrecht zu der Achse A gemessen werden.
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Das
zweite Ende 2b des Körpers 2 hat
eine Öffnung 7,
die einen Einlassabschnitt des längsgerichteten
Hohlraums 5 definiert, und die ihrerseits durch eine kontinuierliche
periphere Kante definiert ist. Die Öffnung 7, d. h. der
Einlassabschnitt des längsgerichteten
Hohlraums 5, ist in Bezug auf die Achse A im wesentlichen
schräg,
um die Fläche
des hereinströmenden/herausströmenden Luftstroms
zu vergrößern und
so den Luftaustausch zu verbessern.
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Der
Einlassabschnitt des längsgerichteten Hohlraums 5 ist
in Bezug auf die Achse A schräg,
wobei der Körper 2 am
zweiten Ende 2b eine Wand 8a – in dem gezeigten Beispiel
die obere Wand – hat,
die sich längsgerichtet über einer
gegenüberliegenden Wand 8b – in dem
gezeigten Beispiel die untere Wand – erstreckt, so dass die (obere)
Wand 8a einen Endabschnitt 8c umfasst, der sich
längsgerichtet über der
(unteren) Wand 8b erstreckt, und der deshalb die Wand 8b in
einer senkrechten Richtung zu der Achse A nicht überlagert.
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Ein
Schlitz 9 ist durch den Endabschnitt 8c hindurch
in der Nähe
des zweiten Endes 2b des Körpers 2 gebildet und überlagert
die Öffnung 7 in
einer Richtung senkrecht zu der Achse A, so dass die Projektion
des Schlitzes 9 in einer Richtung senkrecht zu der Achse
A vollständig
innerhalb der Öffnung 7 liegt. Der
Schlitz 9 ermöglicht
einerseits ein Einhaken des Griffs 1 an einer Unterstützung (nicht
dargestellt) und andererseits ein Halterung der Luftzirkulation
und des -austauschs innerhalb des längsgerichteten Hohlraums 5.
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An
dem ersten Ende 2a, an dem der längsgerichtete Hohlraum 5 geschlossen
ist, ist eine Durchgangsloch 70 in der Wand 8b des
Körpers 2 gebildet,
um ein Abfließen
von Luft und von Kondensations- oder Abwaschwasser aus dem längsgerichteten
Hohlraum 5 zu ermöglichen.
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In
Bezug auf 3 wird der Griff 1 unter
Verwendung einer Gussform 10, die inwendig einen Gusssitz 11 in
der gleichen Form wie der Griff 1 hat, zum Formgießen erzeugt: 1 zeigt
deshalb auch den Gusssitz 11 in Negativdarstellung. Die
Gussform 10 umfasst zwei Halbgussformen 12,13,
die zueinander passen, um den Gusssitz 11 zu definieren,
und die getrennt sind, um die Gussform 10 zu öffnen und das
einteilige Gussteil zu entfernen. Ein Einspeisungskanal 14 zum
Einspritzen des Gussmaterials ist zwischen den (oder in einem der)
Halbgussformen 12, 13 gebildet und kommt vorzugsweise
innerhalb des Abschnitts des Gusssitzes 11 heraus, wo der Verbindungsabschnitt 3 des
Griffs 1 gebildet wird.
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Die
Gussform 10 ist inwendig mit einem bewegbaren Element ausgestattet,
das durch einen entfernbaren Einsatz 15 definiert ist,
der den längsgerichteten
Hohlraum 5 des Griffs 1 definiert und deshalb
die gleiche Form hat. Insbesondere ist der Einsatz 15 längsgerichtet
gestreckt, hat ein längsgerichtetes
gekrümmtes
Profil und erstreckt sich entlang der gekrümmten Achse A, die vorher definiert
wurde.
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Der
Einsatz 15 ist durch eine im wesentlichen kontinuierliche
Arbeitsfläche 16 ohne
scharfe Kanten und mit der gleichen Form, wie die innere Seitenfläche 6 des
Körpers 2,
definiert (1 und 2), um in
der Gussform 10 gebildet zu werden, und hat ein freies
Ende 15a und ein Extraktionsende 15b, das dem
freien Ende 15a längsgerichtet
gegenüberliegt,
und ist mit einem Schlitten 17 verbunden, der im Bezug
auf die Gussform 10 bewegbar ist. Der Einsatz 15 verjüngt sich
und reduziert sich im Querschnitt von dem Extraktionsende 15b in
Richtung des freien Endes 15a (und verjüngt sich so in Richtung des
Endes 15a in zwei Richtungen senkrecht zueinander und zu
der Achse A).
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Der
Griff 1 wird bei einem Gussschritt gebildet, der innerhalb
der Gussform 10 durchgeführt wird: Ein geeignetes Kunststoffmaterial – vorzugsweise
ein wärmehärtendes
Polymermaterial, insbesondere ein Phenolformaldehyd-Gussharz (Bakelit) – wird im
flüssigen
Zustand mit der geschlossenen Gussform 10 entlang des Einspeisungskanals 14 in den
Gusssitz 11 eingespeist.
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Nach
einem Abkühlschritt,
in dem das Kunststoffmaterial aushärtet und polymerisiert, wird
der Einsatz 15 aus dem zweiten Ende 2b des Körpers 2 extrahiert,
während
die Gussform 10 immer noch geschlossen ist. Insbesondere
wird der Schlitten 17 entlang einer gekrümmten Trajektorie
fort von der Gussform 10 geführt und wird vorzugsweise entlang
der Achse A und parallel zu der zentralen vertikalen Ebene des Körpers 2 bewegt,
so dass der Einsatz 15, der gekrümmt ist und sich in Richtung
des freien Endes 15 verjüngt, ohne Wechselwirkung mit
der inneren Seitenfläche 6 des
Körpers 2 herausgezogen
wird und somit den längsgerichteten
Hohlraum 5 freilegt.
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Die
Halbgussformen 12, 13 werden dann getrennt, um
die Gussform 10 zu öffnen,
und der Griff 1 wird von der Gussform mittels bekannter
Abziehvorrichtungen extrahiert, die nicht dargestellt sind.
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Selbstverständlich können Veränderungen an
dem hier beschriebenen Griff und dem Herstellungsverfahren vorgenommen
werden, ohne jedoch von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Insbesondere
kann der längsgerichtete Hohlraum 5 von
dem Beschriebenen abweichend geformt sein. Z. B. können zwei
gegenüberliegende Seitenflächen 6a oder 6b des
Körpers 2,
die den längsgerichteten
Hohlraum 5 definieren, im Gegensatz zum Konvergieren parallel
sein.
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Die
Achse A kann anders als in der Form eines Bogens oder eines Kreises
gekrümmt
sein.
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Die
Abschnitte des längsgerichteten
Hohlraums 5, die senkrecht zu der Achse A sind, können auch
abweichend von den Beschriebenen geformt sein, z. B. im wesentlichen
kreisförmig
oder oval, in welchem Fall der Radius und entsprechend wenigstens
eine Achse des Abschnitts in Richtung des ersten Endes 2a des
Körpers 2 reduziert
wird. Welcher Fall auch immer vorliegt, der längsgerichtete Hohlraum 5 verjüngt sich
immer von dem zweiten Ende 2b in Richtung des ersten Endes 2a.
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Im
Hinblick auf das Verfahren zum Herstellen des Griffs 1 kann
der Einsatz 15 aus dem längsgerichteten Hohlraum 5 sogar
extrahiert werden, nachdem die Gussform 10 geöffnet wurde,
d. h. nachdem die Halbgussformen 12, 13 getrennt
wurden.
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Der
Einsatz 15 kann von dem gezeigten abweichend geformt sein,
während
er sich dennoch von dem Extraktionsende 15b in Richtung
des freien Endes 15a verjüngt.