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Die Erfindung betrifft ein Kochgeschirr, insbesondere eine Pfanne, die aus einem einstückigen Metallblech hergestellt ist.
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In den letzten Jahren wurden bei Pfannen bezüglich der Materialien, der Herstellungsverfahren sowie der Kocheigenschaften und/oder dem Bedienkomfort Fortschritte erzielt. Ein Anwendungsgebiet, welches aber nur wenig beachtet wurde, sind Kochgeschirre für kommerzielle Küchen und Restaurants, wo die meisten gegenwärtig benutzten Pfannen immer noch jenen sehr ähnlich sind, die vor mehreren 100 Jahren entwickelt wurden. Die meist verwendete kommerzielle Pfanne ist die klassische, französische Pfanne mit einem aus Stahlblech gepressten Pfannenkörper, an dem als Griff ein Metallstreifen, üblicherweise mittels dreier Nieten, befestigt ist.
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Diese Pfannen sind immer noch üblich, da sich ihre blanken Stahloberflächen nicht abnutzen und eine natürliche Anti-Hafteigenschaft aufweisen, wenn mit Fetten und Ölen gekocht wird. Sie können hohen Temperaturen widerstehen, wie sie in kommerziellen Küchen erforderlich sind, ohne sich chemisch zu zersetzen, was insbesondere bei synthetischen Belägen bei hohen Temperaturen nicht der Fall ist. Sie nutzen sich auch weder mechanisch durch Abrieb, noch chemisch in Folge der Lebensmittelchemie, der Gerätschaften und der Reinigung ab. Der Griff aus einem Metallstreifen oder -rohr wird gegenüber synthetischen Griffen bevorzugt, da kommerzielles Kochen oftmals das Umsetzen der Pfanne zwischen Herd und Backofen erfordert und Polymergriffe den hohen Temperaturen im Backofen nicht widerstehen und zerstört werden.
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Nachteile, die dieses traditionelle Kochgeschirr aufweist, wurden über Jahrzehnte mit Köchen besprochen und lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- 1. Die Nietköpfe im Pfannenkörper wie auch im Griff erschweren das Reinigen, da sich dort Essensrückstände ansammeln können.
- 2. Die Nieten können im Laufe der Zeit locker werden, was zu einem vergrößerten Spiel zwischen Griff und Pfannenkörper mit schwerwiegenden Folgen führt.
- 3. Die üblichen schmalen Stahlstreifen als Griffe sind für professionelle Köche ungeeignet, da zum Wenden üblicherweise die Pfanne am Griff geschüttelt oder die klassische Sauteuse geworfen wird.
- 4. Runde Griffe, welche beim statischen Halten bequem sind, wirken in den vorgenannten dynamischen Situationen schnell ermüdend, da in diesem Fall erhebliche Drehmomente wirken, welche typischerweise vom ungleich verteilten Essen während des Sauteusenwurfs herrühren. Diese Kräfte können nur durch festes Drücken des Griffs kontrolliert werden, um hierdurch die Reibung zu erhöhen. Griffe aus schmalen Streifen können ebenso nachteilig in Bezug auf deren beschränkte Übertragung von Drehmomenten sein. Diese Momente werden von Köchen kaum wahrgenommen und sie sehen es aufgrund ihrer gut trainierten Hände als „normalen” Teil ihrer Arbeit an. Statischer Komfort ist relativ einfach zu erreichen, indem jede beliebige Form eingesetzt wird, welche sich gut ergreifen lässt. Jedoch sind die dynamischen Eigenschaften eines Kochgeschirrs und insbesondere die Reduktion des erforderlichen Drucks eine viel schwierigere Angelegenheit, die nicht so offensichtlich ist. Eine Gestaltung im Hinblick auf den Widerstand gegenüber dynamischen Kräften ist aus dem Stand der Technik nicht zu entnehmen, insbesondere beim Einsatz von flachen Stahlstreifen als Griffe. Weniger offensichtlich sind die dynamischen Defizite von Griffen, die im Querschnitt rund ausgebildet sind, um den statischen Komfort in der Handhabung zu optimieren, was wiederum wenig optimal bei der Handhabung von Drehmomenten ist, was wiederum zusätzliche Belastungen der Hand beim zusätzlichen Drücken nach sich zieht, um die erforderlichen Reibungskräfte aufzubringen, die notwendig sind, um diese Momente zu kontrollieren.
- 5. Viele Vollmetall-Griffe (genietet, geschweißt oder gegossen), die im Markt bekannt sind, leiten in signifikanter Weise Wärme den Griff entlang in den Bereich, der von der Hand des Kochs ergriffen wird. In kommerziellen Küchen verwenden daher die Köche üblicherweise einen Handschuh oder ein Tuch zum Anfassen der Pfanne, um auf diese Weise Verbrennungen durch Wärmeleitung vorzubeugen. Offensichtlich leitet eine einstückige Metallpfanne mehr Wärme vom Pfannenkörper zum Griff, da eine durchgängige Wärmeleitung gegeben ist. Dies ist insbesondere bei den meisten Eisenpfannen mit kurzen bzw. dicken Griffen offensichtlich bzw. bei Pfannen mit kurzen und dicken geschweißten oder genieteten Griffen.
- 6. Es gibt unter dem kommerziellen Kochgeschirr auch punktgeschweißte oder lichtbogengeschweißte Pfannenstiele. Köche vertrauen jedoch derartigen Pfannen aus Angst vor einem Bruch dieser Verbindung nicht. Zwar könnte eine Schweißverbindung auch entsprechend stärker ausgebildet sein, dies führt jedoch zu hohen Herstellungskosten, die zu vermeiden sind.
- 7. Ein übliches, nicht professionelles Kochgeschirr setzt üblicherweise Schrauben ein, um den Griff zu montieren. Diese Schrauben können sich aber lockern, was durch eine einstückig geformte Metallpfanne zuverlässig verhindert wird.
- 8. Pfannendeckel können die Standzeit der Pfanne verkürzen, wenn diese Griffe aufweisen, die aus nicht hitzebeständigem Material gefertigt sind. Metalldeckel können sich dagegen auf der Herdplatte erhitzen.
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Offensichtlich gibt es immer noch einen Bedarf, die hygienischen Eigenschaften, Haltbarkeit, dynamische Griffergonomie und das Aufheizen des Griffs von traditionellem, kommerziellen Metallkochgeschirr und deren Deckel zu verbessern. Eine naheliegende Lösung, betreffend die oben beschriebenen Anforderungen an Hygiene und Haltbarkeit, wäre, die Pfanne und den Griff aus einem einstückigen Metall, vorzugsweise Stahl, Eisen oder Edelstahl herzustellen, um Verbindungen und Nähte einzusparen. Hand- oder maschinengefertigte, einstückige Pfannen sind seit langem bekannt, obwohl die hierfür erforderliche handwerkliche und arbeitsintensive Fertigungstechnik für niedrigpreisige Kochgeschirre, wie sie in den meisten kommerziellen Küchen und von den meisten Anwendern heute verwendet werden, nicht ausreichend ist. Gusseisen kann leicht in einstückigen Formen hergestellt werden, aber die relativ großen Wandstärken, die für den Eisenguss erforderlich sind, machen das Kochgeschirr für die üblicherweise angewandten kommerziellen Kochmethoden zu schwer. Sie sind für Köche und Personen mit relativ schwachen Händen oder Armen zu ermüdend.
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Obwohl der Schwerpunkt der vorliegenden Erfindung darin liegt, Kochgeschirr für den kommerziellen Einsatz zu optimieren, ist festzuhalten, dass die hier beschriebenen Verbesserungen auch für die meisten Hobbyköche zufriedenstellend sind.
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Grundsätzlich ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorliegend genannten Nachteile durch eine neue Formgebung von Metallkochwaren und deren Deckel zu verbessern. Dabei soll ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech angegeben werden.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech auf die Verwendung von Nieten zu verzichten, um den Handgriff mit dem Pfannenkörper zu verbinden, um auf diese Weise Essensrückstände in der Pfanne zu vermeiden, wodurch die Pfanne schwer zu reinigen wäre.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, um das Entstehen eines Spiels zwischen Handgriff und Pfanne über die Zeitdauer ihrer Benutzung zu vermeiden.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Handgriffe ein komfortables Ergreifen für Köche ermöglichen, um das Kochgeschirr für eine lange Zeit nutzen zu können.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Handgriffe komfortabel zu benutzen sind, wenn das Kochgeschirr gerüttelt oder geworfen wird.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Handgriffe die dynamischen Eigenschaften der Pfanne verbessern.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Form der Handgriffe die Belastung des Kochs reduziert.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Wärmeleitung vom Pfannenkörper zu jenem Teil des Handgriffs reduziert ist, der ergriffen wird.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem keinerlei Punktschweißungen oder Lichtbogenschweißungen zur Befestigung des Griffs erforderlich sind.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem keine Schrauben vorgesehen sind, welche verlorengehen könnten.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem auch Pfannendeckel Handgriffe aufweisen, die die gleichen vorteilhaften Eigenschaften besitzen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Pfannendeckel Handgriffe mit erhöhter Festigkeit aufweisen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Handgriffe aus einem Material bestehen, welches den hohen Temperaturen in einem Backofen widerstehen kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die Handgriffe des Deckels sich auf einer Herdplatte nicht wesentlich erhitzen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochgeschirr aus einem einstückigen Metallblech anzugeben, bei dem die gleichen Vorteile für Grillpfanne, Soßenpfanne und Töpfen aller Art anwendbar sind.
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In der folgenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen soll der Ausdruck „Pfanne” stets dahingehend verstanden werden, dass jedes beliebige Kochgeschirr eingeschlossen ist. Dieses Kochgeschirr hat vorzugsweise einen runden Körper, wobei auch andere Körperformen, insbesondere quadratische Formen, denkbar sind.
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Grundsätzlich werden die oben beschriebenen Aufgaben durch die vorliegende Erfindung gelöst. Dabei wird zunächst das Kochgeschirr entsprechend dem gewünschten Profil geformt, einschließlich der Form des Greifabschnitts und aus einem einstückigen, flachen Metallblech; anschließend wird der flache, profilierte Boden gewalzt, um diesen in die gewünschte Form des Pfannenkörpers zu bringen; und schließlich wird der Handgriff in die gewünschte dreidimensionale Kontur geformt. Dabei wird das Kochgeschirr mittels Pressen des flachen Metallblechs in das gewünschte Profil gebracht.
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Der Körper des Kochgeschirrs wird mittels einer CNC-Walzmaschine mit einer Wandstärke von 1 mm bis weniger als 8 mm geformt. Vorzugsweise liegt die Wandstärke zwischen 2 und weniger als 5 mm.
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Für das Metallblech hat sich ein kohlenstoffarmer Stahl, Kohlenstoffstahl oder rostfreier Edelstahl bewährt.
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Um die Handgriffe in der vertikalen Ebene zusätzlich zu verstärken, weisen diese Abschnitte mit gekrümmtem Querschnitt auf. Dies kann beispielsweise durch Pressen oder Schmieden bei geeigneten Drücken bewerkstelligt werden. Dabei wird der ungeformte Handgriff zwischen einem oberen und einem unteren Werkzeug eingeführt, um den ursprünglich flachen Handgriff in die gewünschte drei-dimensionale Gestalt umzuformen, wobei die Materialdicke konstant bleibt.
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Das erfindungsgemäße Kochgeschirr weist einen Pfannenkörper und einen Handgriff auf, die einstückig miteinander verbunden sind, sowie aus einem einstückigen Metallblech gefertigt sind.
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Um die Metallmenge am Handgriff zu reduzieren, wird mindestens eine, vorzugsweise mehr als eine Öffnung in dem Handgriff vorgesehen. Vorzugsweise werden auf diese Weise mindestens 30% der Handgriffbreite entfernt.
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Das Metallblech besteht vorzugsweise aus einem Niedrigkohlenstoffstahl, einem Kohlenstoffstahl oder einem rostfreien Edelstahl.
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Als zusätzliche Verstärkung des Handgriffs in der vertikalen Ebene weist dieser gekrümmte Querschnitte auf.
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Der Handgriff hat einen Greifabschnitt, der einen U-förmigen, vorzugsweise abgeflachten U-förmigen Querschnitt aufweist. Insbesondere für den Halsbereich des Handgriffs hat sich ein abgeflachter U-förmiger Querschnitt bewährt.
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Der Handgriff ist dabei vorzugsweise so geformt, dass der Halsbereich einen tief gekrümmten Querschnitt und einen Querschnitt mit reduzierter Krümmung aufweist. Die Kurve im tief gekrümmten Abschnitt des Halsbereichs ist dabei tiefer für dünnere und weniger zugfeste Metalle.
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Der Abschnitt mit reduzierter Krümmung des Halsbereichs befindet sich dabei nahe dem Pfannenkörper. Dieser Abschnitt ist 60 mm breit und hat im Querschnitt einen Krümmungsradius von 200 mm oder weniger. Vorzugsweise besitzt der Abschnitt des Griffs mit reduzierter Krümmung einen Krümmungsradius von 100 mm oder weniger.
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Der Abschnitt des Halsbereichs, der unmittelbar an den Pfannenkörper angrenzt, ist im Wesentlichen flach ausgebildet. um Kräfte zwischen dem Pfannenkörper und dem Handgriff optimal zu übertragen. Der Halsbereich, der sich an den flachen Abschnitt anschließt, hat einen reduzierten Krümmungsradius von 100 mm oder weniger.
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Der Abschnitt des Halsbereichs, der zum Greifabschnitt übergeht, ist ungefähr zwischen 100 mm und 270 mm vom Pfannenkörper entfernt. Der Übergangsabschnitt besitzt eine geringere Breite und geringere Tiefe in Querschnittsrichtung als der tiefgekurvte Abschnitt. Er besitzt einen Krümmungsradius im Bereich zwischen 1000 mm und 10 mm, insbesondere zwischen 500 mm und 30 mm.
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Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken. Die folgende Zeichnung dient lediglich der Erläuterung des Erfindungsgegenstandes, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung der Schritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kochgeschirrs;
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2 eine perspektivische Darstellung von oben eines erfindungsgemäßen Kochgeschirrs;
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3 eine perspektivische Darstellung von unten eines erfindungsgemäßen Kochgeschirrs;
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4 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Kochgeschirr;
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5 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kochgeschirrs;
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6 eine Schnittdarstellung durch den Griff des erfindungsgemäßen Kochgeschirrs entlang der Schnittlinie 6-6 gemäß 5;
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7 eine Schnittdarstellung durch den Griff des erfindungsgemäßen Kochgeschirrs entlang der Schnittlinie 7-7 gemäß 5;
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8 eine Schnittdarstellung durch den Griff des erfindungsgemäßen Kochgeschirrs entlang der Schnittlinie 8-8 gemäß 5;
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9 eine Schnittdarstellung durch den Griff des erfindungsgemäßen Kochgeschirrs entlang der Schnittlinie 9-9 gemäß 5;
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10 eine Schnittdarstellung durch den Griff des erfindungsgemäßen Kochgeschirrs entlang der Schnittlinie 10-10 gemäß 5;
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Wie in 1 dargestellt ist, beginnt die Herstellung einer erfindungsgemäßen Pfanne mit einem Metallblech 10 von geeigneter Dicke. Das Metallblech 10 kann dabei aus jedem beliebigen Metall bestehen, vorzugsweise Stahl, Eisen, rostfreier Edelstahl, Kupfer oder Titan, wobei auch jedes andere wärmeleitfähige Material, welches für Kochwaren geeignet ist, genutzt werden kann.
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Das Blech 10 wird durch eine Kombination von drei Schlüsseltechnologien in die gewünschte Endform gebracht: Stanzen, Walzen zur Gefäßformung und Griffumformung. Jeder dieser Verfahrensschritte wird im Folgenden im Detail beschrieben.
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1. Profilstanzen:
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Die Profilform des gesamten Kochgeschirrs (Griff und Pfannenkörper) kann entweder geschnitten oder von einem Metallblech 10 zu einem flachen Einzelstück 12 gestanzt werden. Vorzugsweise kann auch CNC-Laserschneiden aufgrund seiner wirtschaftlichen und praktischen Vorteile gegenüber anderen Umformmethoden eingesetzt werden, obwohl auch andere Verfahren möglich sind. Ebenso könnte Wasserstrahlschneiden eingesetzt werden, was allerdings zu höheren Kosten pro Teil führt.
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Das Stanzen einer relativ großen und asymmetrischen Form des Griffs und des Pfannenkörpers – entsprechend der vorliegenden Erfindung – würde eine große und komplexe Stanzmatrix erfordern. Die Herstellung einer derartigen Stanzmatrix würde eine erhebliche Kosteninvestition darstellen und daher die Preisbestimmung des Endprodukts limitieren, wenn die Investitionskosten über die Stückpreise amortisiert werden sollen.
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An diesem Punkt der Herstellung wird eines der Ziele der vorliegenden Erfindung, nämlich die Reduktion der Wärmeleitung zum Handgriff 20, dadurch realisiert, dass mehrere große Durchbrechungen 14a, 14b und 14c im Halsbereich des Handgriffes 20 erzeugt werden, um das Verhältnis der Oberfläche zum Metallvolumen zu optimieren. Durch diese Technik wird der überwiegende Anteil der eingeleiteten Wärme über Strahlung und Konvektion in die umgebende Luft abgeführt, ähnlich den Rippen des Kühlkörpers einer luftgekühlten Maschine.
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Ein flacher Handgriff 20 hat den wesentlichen Nachteil, dass er unbequem und zu schwach zum Halten von schwerem Geschirr, insbesondere im gefüllten Zustand ist. Dieser Nachteil wird in der vorliegenden Erfindung durch einen kontinuierlich sich verändernden Krümmungsverlauf des Handgriffs 20 gelöst, was im Folgenden erklärt ist.
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2. Walzen zur Formung des Geschirrkörpers:
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Das flache profilierte Blech 12 mit dem einstückig daran angeformten Greifabschnitt wird in einer nicht dargestellten CNC-Walzmaschine eingespannt. Die Walzmaschine formt den Pfannenkörper 18 über einen geeignet geformten Stützdorn mittels einer CNC gesteuerten Walze im üblichen Rotationsverfahren. Der lange, herausragende Griffteil bleibt dabei flach und bildet eine verlängerte Form des Pfannenkörpers 18, die durch das Formungsverfahren des Pfannenkörpers 18 unverändert bleibt.
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An diesem Punkt könnte die Pfanne eigentlich schon benutzt werden, besitzt jedoch einige wesentliche Einschränkungen für den kommerziellen Kochbereich; insbesondere ist die Pfanne im Bereich des Handgriffs 20 zu schwach, da sich der Handgriff 20 insbesondere bei gefüllter Pfanne verbiegen kann, und er ist auch zu unbequem und bietet diesbezüglich insbesondere keinerlei Vorteil gegenüber bekannten streifenförmigen Griffen.
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Obwohl manuelle Walzmaschinen eingesetzt werden könnten, bildet der lange, überstehende und sich drehende Handgriff ein Sicherheitsrisiko für Bediener, wobei außerdem die Kräfte zum Umformen der hinreichend dicken Metallbleche in der Regel zu groß sind, um manuell hergestellt zu werden.
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Die Blechdicke für die ideale Wärmeleitung und mechanische Festigkeit hängt von den Materialeigenschaften und den Eigenschaften des Kochgeschirrs ab, aber grundsätzlich kann dieser Wert im Bereich zwischen 1 mm und 8 mm und bei Stahlblechen wie Niedrigkohlenstoffstähle, Kohlenstoffstähle und rostfreie Edelstähle im Bereich zwischen 2 mm und 5 mm gewählt werden.
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Der Vorteil des Walzverfahrens zum Formen des Pfannenkörpers im Verhältnis zum üblichen Pressen liegt darin, dass sich die Dicke des Pfannenbodens gegenüber der ursprünglichen Blechdicke nicht verringert, wohingegen die Wand des Pfannenkörpers während der Umformung ausgedünnt wird. Bei Verwendung von gehärteten Matrizen können die Innenmaße des Kochgeschirrs sehr genau eingehalten werden. Aus diesem Grund ist die Wärmeleitung im relativ dicken Boden des Pfannenkörpers sehr gut, wird jedoch im Bereich der dünneren Pfannenwand schlechter, wobei die Pfannenwand ohnehin meistens nur benötigt wird, um das Kochgut, wie beispielsweise Flüssigkeiten, in der Pfanne zu halten.
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3. Griffumformung:
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Um den Handgriff 20 zu einer bequemen und dynamisch gut handhabbaren Form mit geeigneten dreidimensionalen Konturen zu bringen und diesen auch zusätzlich in der wichtigen vertikalen Ebene mit gekrümmten Querschnitten zu verstärken, wird ein Schmiedeverfahren mit einer Schmiedestempelanordnung 22, 24 bevorzugt, die mit ausreichendem Druck betrieben ist.
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Das flache und ungeformte Griffprofil wird zwischen einem oberen und unteren Stempel 22, 24 eingeführt und mit ausreichender Kraft gepresst, um das ursprünglich flache Profil dauerhaft in die gewünschte dreidimensionale Form zu bringen, wobei die Dicke unverändert bleibt.
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Die Form des Querschnitts entspricht einem klassischen „U”, welches für den Greifabschnitt 26 des Handgriffs 20 am bequemsten ist. Ein „W”-förmiger Abschnitt wäre zwar mechanisch stabiler für den Halsbereich 28 aber weniger bequem für den Greifabschnitt 26. Dagegen würde ein einfacher „V”-Abschnitt das Profil verstärken aber relativ ungeeignet als Handgriff sein.
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Für die meisten praktisch eingesetzten Metalle und Wandstärken ist eine abgeflachte „U”-Form ausreichend, um dem Griffabschnitt die nötige Festigkeit zu verleihen und den Handgriff bequem greifen zu können, obwohl die Griffergonomie im Bereich des verringerten Querschnittsradius etwas verschlechtert wird.
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Durch Vergrößerung der Tiefe in einem Bereich des Halses wird der Handgriff zusätzlich verstärkt. Hierzu kann der Halsbereich 28 mit einem tiefer gekrümmten Querschnitt 29 geformt sein, um mehr Festigkeit zu erzeugen, und der Greifabschnitt 26 mit einer reduzierten Krümmung geformt, da sich die erforderliche Stützlast zum freien Ende 32 hin reduziert, um eine bessere Griffergonomie zu erzeugen. Das freie Ende 32 des Griffabschnitts 26 kann eine Öffnung 33 aufweisen, um das Kochgeschirr einfach an einen Haken hängen zu können.
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Wie insbesondere aus 5 ersichtlich ist, ist der Griffabschnitt 15 zwischen zwei Aussparungen 14a und 14b des Halsbereichs 28 derart geformt, dass die Oberfläche des Handgriffs 20 in diesem Bereich unterhalb der Oberfläche des restlichen Handgriffs 20 zu liegen kommt. Diese Struktur verstärkt zusätzlich den Halsbereich 28, ohne dabei die Wärmeleitung vom Pfannenkörper 18 zum Greifabschnitt 26 zu vergrößern.
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Die Kurve im Halsbereich 28 sollte tiefer für dünnere und weniger feste Metalle sein. Vorzugsweise besitzt der Hals eine Breite von 60 mm mit Kühldurchbrüchen 14 von 30% der Breite in 2 mm dickem niedrigkohlenstoffhaltigem Stahl, so dass die Halskrümmung im Querschnitt circa einen Krümmungsradius von 200 mm oder weniger entsprechend 6 haben könnte. Trotzdem ist der Abschnitt 30 des Halsbereichs, welcher unmittelbar an den Pfannenkörper 18 angrenzt, im Wesentlichen flach ausgebildet, um den Übergang zwischen dem Handgriff 20 und dem Pfannenkörper 18 mit minimalen Störungen zu unterstützen. Der Radius der Wand des Pfannenkörpers 18 selbst verstärkt den flachen Abschnitt 30.
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Der Bereich 29 des Halsbereichs profitiert von der tieferen und damit verstärkenden Krümmung, welche idealerweise einen Radius von 100 mm oder weniger aufweist, wie dies in 7 dargestellt ist, obwohl eine schwächere Krümmung mit einem Radius von 500 mm eine ausreichende Festigkeit ergeben würde, um die meisten, üblicherweise verwendeten Pfannentypen sicher abzustützen, sofern Materialien mit ausreichender Festigkeit und Wandstärke, wie beispielsweise niedrigkohlenstoffhaltiger Stahl mit 2 mm Wandstärke und 40 mm Breite bei einer Entfernung von etwa 50 mm von der Kochgeschirrwand, eingesetzt wird.
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Der Handgriff 20 geht in einen Abschnitt über, welcher üblicherweise von der Hand ergriffen wird. Typischerweise ist dieser Greifabschnitt 26 in etwa zwischen 100 mm und 270 mm von der Pfannenwand entfernt. Dabei ist es notwendig, das Griffprofil im Greifbereich so zu formen, dass es schmaler und im Querschnitt flacher wird, um diesen Bereich leicht mit den Fingern umschließen zu können. Wie in 8 dargestellt, kann dieser Bereich Krümmungsradien zwischen 1000 mm und 10 mm aufweisen, wobei ein Bereich der Krümmungsradien zwischen 500 mm und 30 mm optimal ist, um eine gute Kombination zwischen Griffstärke und Bequemlichkeit zu erzielen.
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Wie aus der Elastizitätstheorie bekannt ist, nimmt die Deformationskraft zum freien Ende 32 des Handgriffs ab, da sich dieser Bereich mehr und mehr vom Drehpunkt des Greifabschnitts entfernt, so dass der Handgriff dort mit geringerer Krümmung und geringerer Breite ausgebildet werden kann, um dennoch den eingebrachten Kräften zu widerstehen, wodurch sich mehr Möglichkeiten ergeben, den Handgriff in bequemer Weise zu halten. Konsequenterweise hat deshalb das freie Ende 32 des Greifabschnitts nur noch eine sehr geringe Krümmung wie dies in 10 zu sehen ist.
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Eine sehr wichtige Überlegung ist, dass professionelles Kochgeschirr von den Köchen oftmals im sogenannten Unterhandgriff erfasst wird, so dass die Finger oberhalb und die Handfläche unterhalb des Handgriffs zu liegen kommt. Hobbyköche ergreifen dagegen Pfannen überwiegend im sogenannten Überhandgriff, bei dem die Finger unterhalb des Handgriffs liegen. Ein Handgriff 20, der für beiden Anwendungen geeignet sein soll, muss auch für beide Griffarten angepasst sein, so dass im Greifabschnitt die Radien nicht zu extrem in jeder Richtung sein sollen und scharfe Kanten in diesem Bereich entfernt werden müssen, um Verletzungen an den Fingern in jeder beliebigen Richtung zu vermeiden.
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Grundsätzlich wäre es möglich, den Handgriff in eine offen gerundete oder ovale, rohrförmige Form zu bringen, indem weitere Umformungsschritte angewendet werden. Da der Boden des Kochgeschirrs aus dem gleichen Blech wie der Handgriff besteht und folglich beide Teile auch die gleiche Dicke haben müssen, ergibt sich im Handgriff notwendigerweise ein relativ dickes Material, was sich nur schwer zu kleinen Radien umformen lässt ohne Risse zu bilden, so dass komplexe Formen in der Längsebene nur sehr schwer erzielt werden können. Die meisten rohrförmigen Pfannengriffe sind deshalb im Wesentlichen gerade. Ein umgefalteter, hohler Griff mit einem Längsschlitz und offenen Enden wäre außerdem ein hygienisches Problem, da dieser Griff nur sehr schwer zu reinigen wäre. Außerdem, je runder ein Griff wird, umso mehr muss dieser mit der Hand gedrückt werden, um die erforderlichen Reibungskräfte zur sicheren Kontrolle der Pfanne aufzubringen, wenn die Pfanne bewegt wird.
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Die oben angesprochenen Grundsätze gelten für Kochgeschirre jeglicher Art, insbesondere mit rundem Körper. Außerdem können die beschriebenen Techniken in gleicher Weise auch angewendet werden, um Deckel für Kochgeschirre mit überstehenden Handgriffen herzustellen.
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Nachdem die Dicke des Handgriffs und des Bodens notwendigerweise gleich sein müssen, wobei üblicherweise Dicken zwischen 2 mm und 4 mm für die meisten Pfannen eingesetzt werden, benötigt das Kochgeschirr eine zusätzliche Versteifung in der vertikalen Ebene. Dies wird durch Pressen des Handgriffs mit ausreichender Tiefe im Querschnitt und in jener Ebene erzielt, in der die Verstärkung erfolgen soll.
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Wie aus den 2, 3 und 4 zu sehen ist, haben die Handgriffe gemäß der vorliegenden Erfindung tiefere, konkav gepresste Abschnitte im Halsbereich 28, wo die größte Festigkeit erforderlich ist, insbesondere im Bereich der Kühlöffnungen. Diese konkave Form geht in einen relativ flachen, konkaven Bereich im Greifabschnitt in Richtung des freien Endes 32 über, um den Handgriff 20 bequemer halten zu können. Der gesamte Handgriff 20 kann im Gegensatz zur dargestellten und beschriebenen Ausführungsform auch vollständig konvex gepresst werden, obwohl dann die Griffergonomie verschlechtert wird. Obwohl die Drehstabilität der Pfanne etwas verschlechtert wird, kann auch nur das Ende des Handgriffs in konvexer Form gepresst werden.
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Die Griffform gemäß der vorliegenden Erfindung liefert ausreichende Steifigkeit und bietet eine verbesserte Dynamik, so dass dieser Handgriff relativ leicht hantiert werden kann.
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Das breite konkave Ende 32 des Handgriffs widersteht Drehmomenten, wenn ein Koch die Pfanne entsprechend einer klassischen Sauteuse wirft, wie dies insbesondere von Profiköchen gemacht wird. Dabei liegen die Finger bequem auf der konvexen Oberfläche unter dem Handgriff auf, während der Handballen die konkave Oberseite des Endes 32 überdeckt. Diese Griffform funktioniert außerdem bei der alternativen Griffweise, wie sie von Profiköchen genutzt wird, wobei die Finger oberhalb und der Handballen unterhalb des Handgriffs liegen. Bei diesem Griffdesign liegen die Fingerspitzen auf dem konkaven, hohlen Handgriff oberseitig auf, während der Handballen die leicht konvex geformte, breite Seite des Endstücks des Handgriffs von unten erfasst.
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Um die oben beschriebenen Vorteile zu realisieren, verwendet die vorliegende Erfindung eine tiefe, konkave U-Form über den Halsbereich des Handgriffs, welche den größten Teil der Last abstützen muss, um auf diese Weise eine große Versteifung zur Übertragung der Biegekräfte vom Handgriff zu realisieren. Dieser tief geformte Bereich geht in eine flache, weniger konkave U-Form des Greifabschnitts 26 über, wodurch ein bequemes Ergreifen des Handgriffs möglich ist, wobei unbequeme Ecken und Kanten vom eher vertikalen Bereich vermieden werden.
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Das Ende 32 des Handgriffs, auf dem üblicherweise der Handballen abgelegt wird, ist derart geformt, dass er nur noch die Hälfte der Last aufnehmen kann, wobei der Handgriff in diesem Bereich wesentlich breiter und mit einem flachen, konkaven Ende 32 ausgerüstet ist, um die Hand dahingehend zu unterstützen, Drehmomente vom Drücken der Hand gut abzustützen.
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Die Öffnungen 14a, 14b und 14c sorgen für eine reduzierte Wärmeleitung vom Pfannenkörper zur Hand im Handgriff. Obwohl diese Öffnungen dekorativ aussehen, ist das beschriebene und gezeigte System von zueinander versetzten Öffnungen im Halsteil des Handgriffs so angeordnet, dass auf diese Weise innerhalb der Grenzen, die von der erforderlichen Festigkeit des Handgriffs gesetzt werden, die Pfanne stabil ist. Dabei wird das Prinzip genutzt, eine möglichst große Oberfläche im Verhältnis zur Querschnittsfläche bzw. zum Volumen zu erzielen, um auf diese Weise eine möglichst hohe Wärmedissipation der vom Pfannenkörper in den Griff geleiteten Wärme durch Strahlung und Konvektion zu ermöglichen. Es wurde herausgefunden, dass durch Erhöhung dieses Verhältnisses im Halsbereich 26 des Handgriffs 20 eine hinreichend niedrige Wärmeleitung erzielt werden kann, um die Pfanne mit bloßer Hand von der Herdplatte bei den meisten üblichen Kochvorgängen hochzunehmen. Diese Kühlung ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber bekannten Massiveisengriffen mit üblicherweise rundem Querschnitt oder flachen, rechteckförmigen Metallgriffen ohne jegliche Kühleigenschaften.
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Die oben beschriebenen Vorteile können auch zur Herstellung von Deckeln genutzt werden, bei denen lange, herausstehende Handgriffe vorgesehen sind, die zum Kochgeschirr ähnlich sind, um auf diese Weise das Problem heißer Handgriffe bei Deckeln von Kochgeschirren zu lösen. Dabei kann der Deckelgriff ähnlich zum Handgriff des Kochgeschirrs geformt sein, so dass er sich oberseitig an den Handgriff des Kochgeschirrs anschmiegt. Auf diese Weise kann ein Deckel mit langem Handgriff auch als Doppelpfanne gesehen werden, wobei die zusätzliche Pfanne nur eine sehr geringe Wandhöhe aufweist, wie sie beispielsweise bei Crêpespfannen üblich ist.
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Gegenwärtig gibt es kein Kochgeschirr, welches die oben beschriebenen Vorteile realisiert und damit sowohl für Profiköche als auch für Amateure gleichermaßen gut geeignet ist.
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Da nur eine spezielle Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt und beschrieben ist und selbstverständlich viele Modifikationen und Veränderungen möglich sind, wird der vorliegende Erfindungsgegenstand nicht durch das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Die verschiedenen, möglichen Veränderungen sollen vielmehr innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung liegen.