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Die
Erfindung betrifft eine Reflektoreinrichtung für ein Fahrrad, wobei die Reflektoreinrichtung mindestens
einen Retroreflektor zum Reflektieren von Licht, welches von einer
exponierten Seite des Retroreflektors kommt, sowie eine gebogene
Oberfläche
an der exponierten Seite des Retroreflektors umfasst.
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Solche
Reflektoreinrichtungen sind als gebogene Retroreflektoren bekannt,
welche eine gebogene äußere Oberfläche auf
der exponierten Seite aufweisen (vgl. beispielsweise Dokument zum
Stand der Technik EP-A-0940331). Aus Gründen der Formgestaltung ist
es häufig
bevorzugt, den Reflektor mit einer gebogenen Außenoberfläche vorzusehen, welche beispielsweise
angrenzend ist an Fahrradteile, welche eine gebogene Oberfläche des
Reflektors umgeben. Gebogene Retroreflektoren haben jedoch auch
eine Reihe von Nachteilen. Ein bedeutender Nachteil ist die Tatsache,
dass Licht aufgrund der gebogenen Form des Retroreflektors stark
abgelenkt wird, was zu einer verringerten Reflektionskapazität der Retroreflektors
führt.
Von diesem Gesichtspunkt aus wären
flache Retroreflektoren mit einer flachen, äußeren Oberfläche zu bevorzugen,
aber in vielen Fällen
sind solche Retroreflektoren aus ästhetischen Gründen nicht
akzeptabel. Um sicher zu stellen, dass die Reflektionskapazität eines
gebogenen Retroreflektors den offiziellen Anforderungen entspricht, muss
der gebogene Retroreflektor relativ große Abmessungen haben, mindestens
größere als
ein flacher Retroreflektor mit der gleichen Reflektionskapazität. Die relevanten,
offiziellen Anforderungen in den verschiedenen Ländern unterscheiden sich auch
im Hinblick auf den Winkel, innerhalb dessen eine Reflektion stattfinden
muss. Konventionelle Retroreflektoren sind geeignet darauf fallendes
Licht in einem Winkel von maximal 20 Grad zur Längsrichtung des Fahrrads zu
reflektieren. Sogenannte Weitwinkel-("wide-angle") Retroreflektoren sind infolge der Neigungen
in einem Winkel von 30 Grad zu einer Ebene, senkrecht zu der Längsrichtung
des Fahrrads fähig,
Licht, welches darauf in einem Winkel von maximal 50 Grad zu der
Längsrichtung
des Fahrrads fällt,
zu reflektieren. In den Fällen,
wo Licht, welches in einem Winkel von 50 Grad auf den Reflektor
fällt, reflektiert
werden soll, kann daher beschlossen werden, zwei Weitwinkel-Retroreflektoren
spiegelbildlich zueinander bezüglich
der Längsrichtung
des Fahrrads vorzusehen, wobei der Anschaffungspreis der Retroreflektoren
höher ist
als der eines einzelnen, konventionellen Retroreflektors.
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Ein
weiterer störender
Aspekt neben der größeren Menge
an für
jeden gebogenen Retroreflektor benötigtem Material ist die Tatsache,
dass aufgrund der größeren Dimensionen,
wie oben beschrieben und zudem aufgrund der gebogenen Form des Retroreflektors,
die Herstellung von relativ großen,
gebogenen Retroreflektoren durch ein Spritzgussverfahren in dem
Sinne technisch problematisch ist, dass es in der Praxis schwierig
ist einen ausreichend hohen Nachdruck innerhalb des Spritzgießwerkzeuges aufzubauen,
welcher in der Praxis nötig
ist um den gebogenen Retroreflektor ausreichend stabil zu machen,
so dass dieser die erforderlichen optischen Merkmale erhält. Zusätzlich dazu
ist der Anschaffungspreis für
eine Gießform
für einen
(relativ großen)
gebogenen Retroreflektor beträchtlich
höher, als
der für
eine Gießform
für einen
flachen Retroreflektor.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine beträchtliche
Verbesserung bezüglich
der vorher genannten Nachteile des Standes der Technik bereitzustellen. Um
diese Zielsetzung zu erreichen, besitzt der erfindungsgemäße Retroreflektor
eine im wesentlichen flache Reflektionsseite und die Reflektoreinrichtungen
umfassen ein separates, transparentes Fenster auf der exponierten
Seite des Retroreflektors, die Außenoberfläche des transparenten Fensters
bildet die gebogene Oberfläche.
Tatsächlich
werden somit vorteilhafte Aspekte von flachen Retroreflektoren und gebogenen
Retroreflektoren vereint, während
die Nachteile solcher Retroreflektoren nicht erhalten bleiben. Dank
der gebogenen Oberfläche
des transparenten Fensters haben die Reflektormittel als Ganzes außen eine
gebogene Form. Da die Retroreflektoren selber flach sind, können sie
zu einem günstigeren Anschaffungspreis
hergestellt werden, während
eine optimale Reflektionskapazität
erhalten wird.
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Die
Reflektoreinrichtungen umfassen vorzugsweise eine Reihe von Retroreflektoren.
Die Retroreflektoren können
Standard-Abmessungen
haben und im montierten Zustand eine gemeinsame Reflektionsoberfläche bilden.
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Vorzugsweise
sind die Retroreflektoren unter einem Winkel relativ zueinander
angeordnet. Eine geeignete Auswahl der Winkel macht es somit möglich, Bedingungen
zu erfüllen,
welche vorschreiben, dass Licht, welches in einem Winkel von mehr
als 20 Grad auf den Reflektor fällt,
reflektiert werden muss.
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Obschon
es im Rahmen der Erfindung absolut möglich ist die Reflektoreinrichtungen
als gesonderte Einrichtungen auszubilden, welche beispielsweise
an einem Schutzblech oder einem Gepäckträger eines Fahrrades angebracht
sind, kann es für
die Reflektoreinrichtung auch sehr vorteilhaft sein, als Teil einer
Fahrradkomponente ausgebildet zu sein. In diesem Zusammenhang kann
eine geeignete Komponente eine Lenkerhaltestange oder ein Gepäckträger sein.
Ein wichtiger Vorteil von Reflektoreinrichtungen als Teil einer
Fahrradkomponente ist, dass es nicht länger notwendig ist, die Reflektoreinrichtungen eigenständig auf
einem Fahrrad anzubringen.
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Eine
sehr geeignete Komponente für
den Einbau der Reflektoreinrichtung ist eine Fahrradlampe, teilweise
aufgrund der Tatsache, dass die Funktionen, welche von den Reflektoreinrichtungen
und den Lampen (insbesondere Vorderlicht und Rücklicht) geleistet werden sollen, ähnlich sich.
Eine gemeinsame Lichtabgabe der Reflektoreinrichtung und einer Lampe
wird früher
von anderen Straßenbenutzern
wahrgenommen werden, verglichen mit der Situation, in der die Reflektoreinrichtung
und eine Lampe getrennte Bestandteile sind, welche in einigem Abstand
an dem Fahrrad angebracht sind.
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Gemäß eines
sehr vorteilhaften, bevorzugten Ausführungsbeispiels ist zwischen
den Retroreflektoren eine Öffnung
vorhanden, durch welche Licht von einer Lichtquelle der Lampe strahlt.
Die gemeinsame Lichtabgabe der Reflektoreinrichtung und der Lampe
ist somit weiter erhöht.
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Die
Erfindung wird nachstehend durch die Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung, in welchem auf die angefügten, schematischen Figuren
Bezug genommen wird, ausführlicher
erklärt.
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1a ist
eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
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1b ist
eine Frontansicht des Ausführungsbeispiels,
welches in 1a gezeigt ist.
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1c ist
eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels,
welches in den 1a und 1b gezeigt
ist.
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Die 1a-1c zeigen
eine Reflektoreinrichtung 1, welche an der Rückseite
eines Gepäckträgers 2 angebracht
ist, von welchem nur in 1a zwei Längsstangen 3 gezeigt
sind. Die Reflektoreinrichtung 1 umfasst ein Gehäuse, welches
im wesentlichen aus einer Grundplatte 4, mittels welcher
der Reflektor an den Längsstangen 3 des
Gepäckträgers 2 angebracht
ist und ein transparentes, gebogenes Fenster 5. Im Inneren
des Gehäuses
sind drei flache Retroreflektoren 6, 7 und 8 angebracht,
wovon jeder eine flache Frontseite 9 und eine gezahnte
Rückseite 10 aufweist.
Die gezahnte Rückseite 10 jedes
Retroreflektors 6, 7 und 8 bewirkt, dass
Licht in die Einfallsrichtung reflektiert wird, wobei das Licht
zweimal durch das transparente Fenster 5 tritt. Während dieses
Durchtretens findet bis zu einem begrenzten Umfang eine Brechung
des Lichts statt, wobei dieser Umfang jedoch derart ist, dass der
Einfluss der Brechung auf die Reflektionsleistung der Retroreflektoren 6, 7 und 8 äußerst begrenzt
ist.
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Die
Senkrechte des Retroreflektors 8 erstreckt sich parallel
zu den Längsstangen 3 und
zu der Längsrichtung
des in Frage stehenden Fahrrads. Die Retroreflektoren 6 und 7 sind
spiegelbildlich zueinander angeordnet, wobei sie mit dem Retroreflektor 8 einen
identischen Winkel α,
obschon von unterschiedlicher Richtung, bis zu einem Umfang von
etwa 30 Grad einschließen.
Die Retroreflektoren 6, 7 und 8 sind
derart ausgebildet und gegenseitig angeordnet, dass dazwischen eine Öffnung 11 vorhanden
ist, welche für
das Hindurchtreten von Licht von einer Lichtquelle, welche hinter
der Öffnung 11 vorhanden sein
kann, verwendet werden kann.
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Aufgrund
ihrer spezifischen Anordnung sind die Retroreflektoren 6 und 7 Weitwinkel-artige
Retroreflektoren. Dies ermöglicht
seitliche Reflektion von Licht, welches auf den Reflektor in einem
maximalen Winkel von 50 Grad zu der Längsrichtung des Fahrrads fällt. Der
Retroreflektor 8 ist herkömmlicher Art, welcher primär wirkt,
indem er darauf fallendes Licht in einem relativ geraden Winkel
reflektiert, beispielsweise Licht von den Scheinwerfern von Autos,
welche sich von hinter her nähern.
Einfallendes Licht wird daher innerhalb eines Kegels mit einem Öffnungswinkel
von 100 Grad durch die Reflektoreinrichtung 1 optimal reflektiert.