DE60303512T2

DE60303512T2 - An- und ausziehvorrichtung für einen stützstrumpf

Info

Publication number: DE60303512T2
Application number: DE60303512T
Authority: DE
Inventors: Michel Delamare
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2002-03-28
Filing date: 2003-03-21
Publication date: 2006-09-21
Anticipated expiration: 2023-03-22
Also published as: US20060076372A1; DE60303512D1; ATE317235T1; ES2258223T3; DK1487311T3; FR2837688B1; EP1487311A1; CA2479952A1; EP1487311B1; US20050115994A1; WO2003082062A1; FR2837688A1; US7216787B2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anziehen und eine Vorrichtung zum Ausziehen von Socken oder Strümpfen zur elastischen Kompression entweder durch den Benutzer selbst oder mit Hilfe einer dritten Person.
Die venöse Kompression eine allgemein anerkannte Methode zur Prävention und Heilung der Venenkrankheit, beruht in ihrer Wirkung ausschließlich auf dem kontrollierten starken Druck, den die elastischen Fasern der Orthese auf das Körperglied ausüben.
Außerdem erschwert diese starke Spannung das Anziehen von Kompressionsvorrichtungen erheblich, besonders für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, die mit den Händen den Widerstand des Textilgewebes nicht überwinden können, um „die Ferse hindurchzubekommen", und denen es schwer fällt, sich vorzubeugen.
Bei den derzeitigen Vorrichtungen wird entweder ein „Unterziehstrumpf" aus einem seidigen Faserstoff verwendet, der das Gleiten erleichtert, oder der Kompressionsstrumpf wird an seiner Oberseite festgehalten, um das Bein hineingleiten zu lassen. Keine dieser Vorrichtungen löst die technischen Probleme in Zusammenhang mit dem hohen Widerstand des elastischen Textilgewebes und mit der erschwerten Bewegungsfähigkeit der Benutzer.
Das Dokument DE 39 14824 A beschreibt eine Hilfsvorrichtung zum Aufziehen einer elastischen Binde, umfassend zwei Zungen, die aufeinander gelegt eine Hülse bilden, auf welche die Binde durch Schieben aufgezogen wird, sowie ein Kulissen- und Hebelsystem, um die beiden Zungen voneinander zu entfernen, sodass die Binde durch Dehnung vergrößert und somit der Durchgang des Fußes und des Beins in die Binde begünstigt wird.
Das Dokument US 3 853 252 A beschreibt eine Hilfsvorrichtung zum Abziehen von Strümpfen für behinderte Menschen. Sie besteht aus einer Zunge, die zwischen den Strumpf und die Wade geschoben wird und einstückig an Griffen befestigt ist, durch die sie betätigt werden kann, um den Strumpf zum Fuß zu schieben und die Ferse hindurchzubekommen.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, bietet also eine technische Lösung zum einen für eine ausreichende Dehnung des Strumpfes (bzw. des Kompressionsstrumpfes), um das leichte Aufziehen und den „Durchgang der Ferse" zu ermöglichen, und zum anderen, durch die Befestigung von länglichen Griffen, für das Anziehen durch den Benutzer allein, der die Vorrichtung, also den Strumpf, ohne Mühe an der Spitze seines Fußes anziehen kann.
Außerdem kann diese Vorrichtung von einer dritten Person (z. B. einer Krankenschwester, die einen Kranken anzieht) verwendet werden, indem die abnehmbaren Griffe entfernt werden.
Schließlich ermöglicht der abnehmbare Abschnitt der Vorrichtung durch seine länglichen Griffe dem Benutzer, seine Kompressionsvorrichtungen selbst auszuziehen.
Die nachstehende Beschreibung des Gerätes erfordert die Angabe von Maßen, die abhängig von den Größen der Vorrichtungen (kräftiger Erwachsener, normaler Er wachsener oder Kind) und von technischen Verbesserungen Gegenstand von Modifikationen sein können. Sie werden als Beispiel angegeben.
Das Gerät, das aus Metall oder aus Kunststoff gefertigt ist, umfasst eine flache Platte (1) von 28 cm Länge mal 4,5 cm Breite, die mit zwei an ihre Enden geschweißten Stangen von 20 mm Durchmesser (10 und 11) verbunden ist, welche als Kulissenführung dienen, und die eine rechteckige Zunge von 9 cm Breite mal 10 cm Länge (2) in Form eines abgeflachten, nach oben hin konvexen, senkrecht zur Platte ausgerichteten Halbzylinders trägt, die den oberen Teil des Systems zum Spreizen des Strumpfes (bzw. des Kompressionsstrumpfes) bildet. Darunter trägt eine flache Platte von 8,5 cm Höhe (3), die an zwei auf den Kulissenführungen (10 und 11) gleitenden Röhren befestigt ist, eine Zunge von 9 cm Breite mal 10 cm Länge in Form eines nach unten hin sehr konkaven Zylinderteils mit kleinem Radius (4), die den unteren Teil des Systems zum Spreizen bildet.
Der Strumpf (oder die Socke) wird durch Schieben auf das eiförmige Rohr aufgezogen, das durch die beiden Zungen (2 und 4) gebildet wird. Durch einen auf der oberen Platte (1) befestigten Hebel (5) und mittels unter dem Hebel (5) 5,5 cm von seinen Achsen entfernt befestigten Schwingarmen von 15 cm Länge (6 und 7) übt der Benutzer eine relativ geringe Kraft von oben nach unten aus, nachdem er mit seiner anderen Hand den oberhalb des Gerätes in der ortsfesten Platte (1) ausgeformten Handgriff (12) ergriffen hat. Die Hebelwirkung ermöglicht es, die beiden Platten (1 und 3) durch Fortschieben der gleitenden Platte (3) voneinander zu entfernen und somit die beiden Zungen (2 und 4) voneinander zu entfernen, um den Strumpf zu dehnen. Das Gerät kann dann in geöffneter Stellung „arretiert" bleiben, und zwar einerseits durch die gleiche Ausrichtung von Schwingarmen und Hebel und andererseits durch einen kleinen Haken (13), der in die Kulissenstangen eingehakt wird.
Die so herbeigeführte Öffnung zwischen den beiden Zungen mit einer Höhe von 14 cm und einer Breite von 9 cm ermöglicht es, den Strumpf (bzw. den Kompressionsstrumpf) durch Dehnung zu vergrößern und offen zu halten sowie den Durchgang des Fußes sicherzustellen, der am Ende des von den beiden Zungen (2 und 4) gebildeten rohrförmigen Teils auf den Strumpf stößt, der das Ende versperrt. Der Durchgang der Ferse, der eine der technischen Schwierigkeiten darstellte, gelingt ganz mühelos (was z. B. ein sanftes Aufziehen der Kompressionsstrümpfe bei operierten, bettlägerigen Kranken ermöglichen würde, ohne Schmerzen zu verursachen).
Die an jeder Seite des Gerätes befestigten abnehmbaren länglichen Griffe (8 und 9) sind zwecks erhöhter/verbesserter Ergonomie längenverstellbar und ermöglichen dem sitzenden Benutzer, das Gerät bis zum Ende seines Fußes zu bewegen, ohne sich vorbeugen zu müssen, was einen Nutzen für ältere Menschen darstellt, und die Bedienung mit jeweils einer Hand auf jeder Seite des Beins sicher durchzuführen. Sie ermöglichen, das Gerät senkrecht auf Abstand zu halten, möglicherweise auf dem Boden abgestellt, wobei es auf den beiden Kulissenstangen (10 und 11) ruht, um die Spitze des Fußes leicht zwischen den beiden Zungen (2 und 4) einzuführen. Während sein Bein ausgestreckt ist, zieht der Benutzer das Gerät zu sich hin und lässt folglich den Strumpf von den Zungen ab auf den Fuß und das Bein gleiten. Durch seine untere bewegliche Platte (3) ermöglicht das Gerät einen leichten Durchgang des Knies und kann bis zum Oberschenkel (bei einem Oberschenkelstrumpf) hin aufgezogen werden.
Die Bedienung beim Ausziehen des Kompressionsstrumpfes (oder der Socke) erfolgt einfach mit Hilfe des beweglichen Abschnitts des Gerätes, also der unteren Platte (3), die von den beiden länglichen Griffen (8 und 9) flankiert wird und eine senkrecht befestigte Zunge (4) von 10 cm Länge mal 9 cm Breite in Form eines Zylinderabschnitts mit kleinem Radius trägt, das nach unten hin konkav ist. Der Benutzer schiebt diese Zunge zwischen den Strumpf und die Wade, bis der Strumpf an die Platte (3) anstößt. Der Benutzer schiebt das Gerät mit den beiden seitlichen Griffen (8 und 9), die eine genaue, in der Achse des Beins geführte Bewegung ermöglichen, bis zum Fußknöchel. Der von der Zunge (4) an seiner oberen Öffnung gehaltene Strumpf wird zwischen der Zunge und dem Bein zusammengefaltet; in einer Bewegung mit Verdrehung der Ferse, ermöglicht durch die hohle Form der Zunge, durch die Länge der beiden Griffe und durch die Genauigkeit der durch sie ermöglichten Handbewegung, lässt sich der Strumpf wie beim herkömmlichen Ausziehen vom Fuß abstreifen (Tafeln 4 und 5).
Es ist ganz offensichtlich, dass dieses Gerät ebenfalls für gewöhnliche Strümpfe (ohne Kompression) verwendet werden kann, nachdem möglicherweise einige technische Modifikationen vorgenommen wurden.
Als nicht einschränkendes Beispiel könnten der Hebel und die Schwingarme andere Abmessungen haben; gleiches gilt für die Zungen.
Darstellung der Abbildungstafeln:

– Tafel 1/5: drei Viertel von vorn gesehenes Gerät in geschlossener Stellung.
– Tafel 2/5: drei Viertel von vorn gesehenes Gerät in geöffneter Stellung.
– Tafel 3/5: beweglicher Abschnitt des Gerätes zum Ausziehen von Kompressionsvorrichtungen.
– Tafel 4/5 und 5/5: schematische Darstellung des Ausziehvorgangs von Kompressionsvorrichtungen.

Die technische und gewerbliche Ausführung des Gerätes bietet keine besonderen Probleme. Das Gerät besteht aus fünf verschiedenen Bauteilen, die durch Spritzguss (z. B. Kunststoff) ausgeführt werden können.
Es sind lediglich zwei Montagen durchzuführen:
dies sind die Montage der Schwingarme (6 und 7) auf dem Hebel (5) mittels einer Achse und die Montage des Hebels (5) auf der ortsfesten Platte (1).
Die beiden anderen Montagen (beweglicher Abschnitt (3) auf ortsfestem Abschnitt (1) und längliche Griffe (8 und 9) auf beweglichem Abschnitt (3)) hängen mit der Funktionsweise des Gerätes zusammen und werden folglich vom Benutzer durchgeführt.

Claims

Vorrichtung zum Anziehen eines Kompressionsstrumpfes, umfassend zwei Zungen, eine obere Zunge (2) und eine untere Zunge (4), die aufeinander gelegt eine Hülse bilden, auf die der Strumpf durch Schieben aufgezogen werden kann, und Mittel, um die beiden Zungen (2, 4) auseinander zu drücken, sodass der auf die Hülse aufgezogene Strumpf durch Dehnung vergrößert wird, um den Durchgang des Fußes und des Beines zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen ortsfesten oberen Abschnitt aufweist, der eine obere Platte (1), die zwei Kulissenführungen (10, 11) verbindet, enthält, auf der die obere Zunge (2) befestigt ist, einen beweglichen unteren Abschnitt, der auf den beiden Kulissenführungen (10, 11) gleitet und eine gleitende Platte (3), auf der die untere Zunge (4) befestigt ist sowie abnehmbare seitliche, längliche Griffe (8, 9) umfasst, die in seitlicher Stellung an jeder Seite der gleitenden Platte (3) befestigt sind, und einen Hebel umfasst, mit dem die obere Zunge (2) und die untere Zunge (4) durch Gleiten auf den beiden Kulissenführungen (10, 11) auseinander gedrückt werden können, wobei sich der bewegliche untere Abschnitt (3, 4, 8, 9) von dem ortsfesten oberen Abschnitt trennen und als unabhängige Vorrichtung zum Ausziehen eines Kompressionsstrumpfes einsetzen lässt.
Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kulissenführungen (10, 11) parallel verlaufen und an einem Ende miteinander über die ortsfeste Platte (1), die die obere Zunge (2) trägt, verbunden und am anderen Ende frei sind, was die Verschiebung der unteren Platte (3) ermöglicht.
Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche untere Abschnitt vom Rest der Vorrichtung getrennt werden kann, indem er bis zum Ende der Kulissenführungen (10, 11) gleitet.
Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffe (8, 9) von veränderlicher Länge sind, und dadurch, dass sie derart befestigt sind, dass sie sich in seitlicher Stellung an jeder Seite der gleitenden Platte (3) leicht abnehmen lassen.
Vorrichtung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Zunge (2) und die untere Zunge (4) massiv und gekrümmt sind, wobei die obere Zunge (2) mit großem Krümmungsradius flacher ist als die untere Zunge (4) mit kleinem Krümmungsradius, welche nach unten hin sehr konkav ist, sodass sie den Durchgang der Ferse ermöglicht, wobei die obere Zunge (2) und die untere Zunge (4) aufeinander gelegt eine geradlinige und eiförmige Hülse bilden.
Vorrichtung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (5) an jeder Seite der Vorrichtung auf der oberen Platte (1) aufliegt, und dadurch, dass er mittels zweier Schwingarme (6, 7) die gleitende Platte (3) schiebt, um sie von der oberen Plat te (1) zu entfernen, wodurch sich die aufzuwendende Kraft verringert.
Vorrichtung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (5) einen Haken (13) trägt, der es ermöglicht, die Vorrichtung in Abstandstellung der oberen Zunge (2) von der unteren Zunge (4) zu blockieren, sodass der Strumpf offen gehalten wird.
Vorrichtung zum Ausziehen von Kompressionsstrümpfen, umfassend eine Zunge, die zwischen den Strumpf und die Wade geschoben wird und Griffe, um sie beim Schub zum Strumpfende und beim Fersendurchgang zu betätigen, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus dem beweglichen unteren Abschnitt der Vorrichtung zum Anziehen gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 besteht, der getrennt von dem ortsfesten oberen Abschnitt ist, umfassend: die gleitende Platte (3), die die untere Zunge (4) trägt, wobei die untere Zunge (4) senkrecht auf der gleitenden Platte (3) befestigt ist, die als Stütze dient, und die abnehmbaren seitlichen, länglichen Griffe (8, 9), die in seitlicher Stellung an jeder Seite der gleitenden Platte (3) befestigt sind.