DE602279C - Verfahren zur Reinigung und Veredlung von geschmolzenen Metallen und Legierungen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung und Veredlung von geschmolzenen Metallen und Legierungen

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DE602279C
DE602279C DEO20615D DEO0020615D DE602279C DE 602279 C DE602279 C DE 602279C DE O20615 D DEO20615 D DE O20615D DE O0020615 D DEO0020615 D DE O0020615D DE 602279 C DE602279 C DE 602279C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B9/00General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
    • C22B9/10General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals with refining or fluxing agents; Use of materials therefor, e.g. slagging or scorifying agents

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Description

  • Verfahren zur Reinigung und Veredlung von geschmolzenen Metallen und Legierungen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, «-elches insbesondere dadurch ausgezeichnet ist, daß bei vorzüglicher Reinigungswirkung und weitgehender Verbesserung, vorzugsweise der physikalischen Eigenschaften, die Handhabung äußerst einfach und insbesondere die erfindungsgemäß zu verwendenden Reinigungsmittel in Behandlung und Anwendung erhebliche Vorzüge gegenüber bekannten Reinigungsmitteln aufweisen.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß Hydride vom Typus der salzartigen Hydride mit Ionenbindung, einschließlich der Hydride der seltenen Erden, als Zusatz zu geschmolzenen Metallen oder Legierungen nicht nur ein ausgezeichnetes Reinigungsmittel darstellen, sondern unter betriebstechnisch und wirtschaftlich sehr günstigen Bedingungen auch zu gänzlich neuen Ergebnissen hinsichtlich der Verbesserung der Eigenschaften der behandelten Metalle und Legierungen führen, die sich nicht zuletzt in den Fertigprodukten durch eine weitgehende Überlegenheit in verschiedenster Hinsicht geltend machen.
  • Die Handhabung dieser Reinigungsmittel ist dabei äußerst einfach, da sie sich in hinreichend trockener Luft praktisch beständig erweisen und auch einen verhältnismäßig hohen Schmelzpunkt aufweisen.
  • Es hat sich gezeigt, daß Hydride der genannten Art einzeln oder -in Gemischen miteinander bzw. . solche enthaltende Zusätze, beispielsweise Vorlegierungen, mit einem Gehalt an ein oder mehreren Hydriden in gesättigtem oder ungesättigtem Zustand, bei Zusatz zu geschmolzenen Metallen und Legierungen, insbesondere solchen, die keine Ver-,vandschaft zu Wasserstoff zeigen, in weit besserem Maße desoxydierend und entgasend wirken als andere hierfür bekannte Zusätze: Diese Wirkungen sind dabei wohl im wesentlichen dem Einfluß des Wasserstoffs zuzuschreiben, der die Gase sowie Sauerstoff und die Verunreinigungen, wie Schwefel, Phosphor und ähnliche, beseitigt und so das Metall reinigt, während die bereits erwähnten vorzüglichen Einwirkungen auf die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der geschmolzenen Masse und der daraus erhaltenen Produkte den Begleitern des Wasserstoffs, z.13. I.ithium, und bzw. oder anderen Elementen, z. B. Calcium, Cer oder ähnlichen Metallen, zugeschrieben werden muß, die eine Verbesserung der Kristallstruktur, der Härte, Elastizität, - Zugfestigkeit, Leitfähigkeit und auch Vergießharkeit herbeiführen. Nicht zuletzt wirken aber auch die Komponenten des Wasserstoffs, z. B. Lithium, oder andere der genannten Art aber auch dahingehend, daß sie praktisch jeden Rest an noch zurÜckbleibendcm Sauerstoff und Verunreinigungen beseitigen.
  • Die gemäß Erfindung zu verwendenden salzartigen Hydride stellen eine der vor allem für die Fachliteratur geltenden Gruppen, nämlich i. gasartige Hydride, wie HCI, NH3, 2. legierungsartige Hydride; wie das System 15t + H, und 3. salzartige Hydride dar. Wie bereits erwähnt, liegt bei den salzartigen Hydriden Ionenbindung vor.
  • Die salzartigen Hydride umschließen die Familien der Alkalien, Erdalkalien und seltenen Erden. Sie zeigen die bisher einzigartige Tatsache, daß das Wasserstoffion als Anion fungiert (ein typischer Vertreter ist Lithiumhydrid; hierbei ist das H-Ion das Anion wie bei NaCI das Chlorion). Das durch diese Funktion des Wasserstoffions gemeinsame Charakteristikum gibt den salzartigen Hydriden besondere Eigenschaften, z. B. Schmelzarbeit, große Reaktionsfähigkeit, besonders im Schmelzfluß, was wohl auf die Tatsache zurückgeführt werden darf, daß Wasserstoff und Metall im Ionenzustand erheblich größeres Reaktionsvermögen besitzen als im Molekülzustand.
  • Wie bereits erwähnt, können dabei derartige Hydride, wie vor allem Lithiumhydrid, Calciumhy drid, Ceriumhydrid und ähnliche, einzeln oder auch in Gemischen miteinander, z. B. Lithium-Calcium-Hydrid, in gesättigtein oder ungesättigtem Zustand den geschmolzenen_Metallen und Legierungen zugesetzt werden. Gegebenenfalls kann däbei der Überschuß an Metall mit ungesättigten Hydriden siliciert sein bzw. können in Gemeinschaft Lithiumhydrid und eitre Lithium-Siliciuin-Kombination an sich oder eine derartige Stoffgemeinschaft als Bestandteil, z. B. einer Vorlegierung, dem zu reinigenden Schmelzgut zugesetzt -werden, wie sich überhaupt in vielen Fällen die Anwendung der Hydride gemäß Erfindung in Gemeinschaft, z. B. legiert mit Bestandteilen oder Anteilen des zu behandelnden Schmelzgutes, als vorteilhaft erweist, und zwar derart, daß die Zusätze in Form von Briketts oder Brocken gemacht werden, welche Hydride bzw. Zusatzgemische der oben beschriebenen Art enthalten oder aus ihnen gebildet werden.
  • Die Zugabe selbst geschieht zweckmäßig derart, daß die Veredelungs- bzw. Reinigungsmittel mit möglichst großer Oberfläche im Innen des geschmolzenen Metalles zur Einwirkung kommen können, insbesondere mit der 'Maßgabe, daß sie in den unteren Teil des Schmelzbades verbracht werden und von dort aus ihre Wirkung entfalten, wobei es sich empfiehlt, durch gutes Umrühren eine gleichmäßige und geeignete Verteilung zu veranlassen.
  • Die 'Menge der Zusätze hängt im einzelnen von dem beabsichtigten Zweck, dem Grad der Verunreinigung, dem Gehalt an Oxyden und Sauerstoff und dem Anteil an zu entfernenden Gasen ab. Dabei hängen, was wohl keiner Erwähnung bedarf, diese Eigenschaften in weitem Grade von der Natur der Metalle und ihrer Herkunft ab und bedingen dadurch Schwänkungen in der zu ihrer Beseitigung erforderlichen Menge an Zusatzstoffen, wie weiterhin die Menge der erfindungsgemäß verwendeten Zusätze auch noch bestimmt ist von dem Ausmaß der erwünschten . Veredelungswirkung. Im allgemeinen können Zusätze der oben beschriebenen Art in Mengen bis zu 2 % dem geschmolzenen Metallgut zugesetzt «erden.
  • Für Silber und Silberlegierungen beispielsweise können bis zu o, i Teil Lithiumhydrid für die Behandlung von ungefähr--ioo Teilen Silber angewendet werden. Schließlich kann auch. von Einfluß für die Bestimmung der Menge des Zusatzes ausschlaggebend sein, daß die aus dem. Schmelzgut gewonnenen Metalle oder Legierungen bzw. daraus hergestellten Fertigprodukte noch einen bestimmten Restgehalt von Veredelungszusatz nachweisbar, z. B. spektographisch, enthalten und, wie insbesondere Lithium, vorzugsweise in Mengen von unter 0,03 % dem behandelten Material in jedem- Zustand, d. h. roh oder verarbeitet, als Halbfertigprodukt oder Fertigprodukt technisch und wirtschaftlich ein besonderes Gepräge verleihen. Hierbei mag noch erwähnt werden, daß auch, sofern der Nachweis von Resten einzelner Komponenten des Reinigungsmittels, insbesondere Wasserstoff, nicht mehr in dem gereinigten oder veredelten Produkt möglich ist, doch deren vorangegangene Wirkung und Einwirkung durchaus feststellbar ist durch die kennzeichnende Art der Einwirkung der gemäß Erfindung angewendeten Zusätze.
  • Bei der Behandlung metallischen Schmelzgutes gemäß Erfindung ist zu beachten, daß Metalle und Legierungen in ihrem Verhalten gegenüber Wasserstoff sich in zwei Gruppen unterscheiden lassen, von denen die eine ausgesprochene, die andere wenig oder keine Affinität zu Wasserstoff zeigt. Zur ersten Gruppe gehören, wie bekannt, z B. Kupfer, Eisen, Nickel, Platin und deren Legierungen. In der zweiten Gruppe findet man z. B. solche wie Cadmium, Blei, Wismut, Antimon, Gold, Silber, Zink, Zinn, Thallium, Rhodium und deren Legierungen. Während man bei Behandlung. von Schmelzgut der -zweiten Grüppe mit Hydriden an sich praktisch jede Menge von Hydrid zusetzen kann, da jene Metalle oder Legierungen sich so gut wie nicht bei erhöhter Temperatur mit Wasserstoff verbinden und doch etwa aufgenommene geringe Mengen vor Erstarrung abgeben, erfordert die Behandlung von Schmelzgut der ersten Gruppe, da derartige Legierungen und Metalle einen Überschuß an Wasserstoff begierig aufnehmen, ihn aber beim Erstarren wieder in Freiheit setzen und so Gaslöcher, Fehlstellen und ähnliche Schäden im Gußstück hervorrufen, besonderes Vorgehen. Es ist empfehlenswert, jeden Überschuß an Hydrid zu vermeiden. Selbstverständlich muß der Prozentgehalt an Hydrid oder Hydriden sich, wie bereits erwähnt, im übrigen der Natur der zu behandelnden Metalle und Legie-_ rungen anpassen. Doch muß unter allen Umständen vermieden werden, daß freier Wasserstoff sich in der geschmolzenen Masse lösen kann und bei Abkühlung in Freiheit gesetzt wird. Dies ist dadurch zu erreichen, daß weniger Wasserstoff als die theoretisch zur Bindung der Verunreinigungen erforderliche Menge angewendet wird. Soweit dadurch ein Rest nicht durch Wasserstoff zu entfernender Verunreinigungen verbleibt, wird er durch die anderen Komponenten der Hydride, wie Lithium, oder entsprechende Bestandteile beseitigt, so daß auch in diesem Falle eine einwandfreie Reinigung gewährleistet bleibt.
  • Zur näheren Erläuterung sei zunächst ein Beispiel der Anwendung eines Hydrides gemäß Erfindung bei einem Behandlungsgut, welches keine Verwandtschaft zu Wasserstoff besitzt, nämlich Silber und Silberlegierungen, genannt..
  • Silber oder Silberlegierungen, welche gemäß Erfindung behandelt werden sollen, werden zunächst den üblichen Arbeitsbedingungen zur Gewinnung von Barren oder anderen Formlingen unterworfen. Zweckmäßig kurz vor der Vergießung des Silbers oder der Legierung in Barren o. dgl. wird in fester Form ein Hydrid, z. B. Lithiumhydrid, zu der geschmolzenen Masse gegeben und innigst darin zur Verteilung gebracht. Wenn genügend Zeit verstrichen ist, um eine gleichmäßige Einwirkung auf das Behandlungsgut annehmen zu -können, ist die geschmolzene Masse fertig zum Gießen in die gewünschte Form. Während dieser Behandlung wird Wasserstoff aus dem Lithiumhydrid in Freiheit gesetzt, verbindet sich mit Sauerstoff und anderen Gasen wie auch mit Verunreinigungen, z. B. Schwefel, Phosphor und ähnlichen Stoffen, während Lithium insbesondere die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des verfestigten Produktes beeinflußt. Dabei kann insbesondere eine Verfeinerung der Kristallstruktur wie gegebenenfalls auch größere Härte, höhere Elastizität und Dichte und vor allem praktische Freiheit von Blasen beobachtet werden. Außerdem macht sich eirie erhebliche Verbesserung der Vergießbarkeit dadurch bemerkbar, daß die Masse nicht nach Art einer Melasse, sondern mit ausgesprochener Dünnflüssigkeit in die Formen fließt. Schließlich erfährt auch die elektrische Leitfähigkeit eine bemerkenswerte Verbesserung.-Bei der Behandlung eines Metalles, welches- wie Kupfer zu der Gruppe derjenigen gehört, welche Verwandtschaft zu Wasserstoff. haben, kann im wesentlichen in gleicher Weise verfahren werden, d. h. das in üblicher Weise zur Gewinnung von Kupfer in Barrenform bzw. von Kupferlegierungen behandelte Schmelzgut wird kurz vor dem Vergießen zu Barren oder anderen Fertigprodukten hoher elektrischer Leitfähigkeit mit einem Hydrid, z. B. einer hydrierten Lithium-Calcium-Legierung, versetzt und eine innige Mischung bewirkt. Hierauf kann das Schmelzgut in die gewünschten Formen vergossen werden, nachdem der in Freiheit gesetzte Wasserstoff mit Sauerstoff und'anderen Gasen wie auch den Verunreinigungen sich vereinigt hat, während Lithium und Calcium, in Freiheit gesetzt, insbesondere auf die physikalischen und mechanischen Eigenschaften des verfestigten Gutes verbessernd einwirken.
  • Außer Verbesserung- der Kristallstruktur, Härte; Erhöhung der Elastizität, Dichtigkeit und Zähigkeit kann aber auch in der geschmolzenen Masse gegenüber der sonstigen Schwerflüssigkeit bemerkenswerte Leichtflüssigkeit beobachtet werden, die das Vergießen erheblich erleichtert. In jedem Falle indessen ist aber eine erhebliche Verbesserung der Leitfähigkeit des Kupfers festzustellen. Dazu entfernt das beispielsgemäß verwendete Lithium-Calcium praktisch jeden Rest an Sauerstoff und Verunreinigungen, so daß es im wesentlichen frei von Hohlräumen und sonstigen Fehlern ist und die bevorzugte radialstrahlige Kristallstruktur (sunburst-structure) bzw. je nach der Erstarrungsgeschwindigkeit auch seidenglänzende Feinkornstruktur (silky structure) -zeigt.
  • Die -Menge des Zusatzes an Hydriden, wie z. B. I.ithium-Calcium-Hydrid, die im allgemeinen praktisch in Frage kommt, hängt auch hier von dem Gehalt an Verunreinigungen, dem Gehalt an Oxyden und Sauerstoff ab und richtet sich im Rahmen der gegebenen Bedingilngen ebenfalls nach der Art des Metalle's, seiner Herkunft und dem gewünschten Veredelungsgrad.
  • Bei Kupfer und Kupferlegierungen beispielsweise haben sich Zusätze von etwa 0.0o5 bis etwa 0,.l°/, an Lithium-Calcium-Hydrid für loo Teile Kupfer als sehr geeignet erwiesen, wobei das Litbium-Calcium-Hydrid erhalten wird aus einer Lithium-Caicium-Legierung mit gleichen Anteilen an beiden 2 Bei Verwendung eines Hydridgeetallen. k' misches, wie insbesondere Lithium-Calcitim-Hydrid, kann mä.n unter einer Decke von Holzkohle arbeiten, da Lithium und Calcium in die Schlacke gehen; nichtsdestoweniger wirken Spuren von Calcium als Reste im metallischen Kupfer nicht nachteilig. Ebenso kann beispielsweise bei Verwendung eines Hydrides bzw. Hydridgemisches,. z. B. Lithium-Calci.um-Hydrid, auch ein überschuß an Lithium und ' Calcium Anwendung finden bzw. 'der nicht hydrierte ÜberschuB durch Lithiunisilicid, ersetzt sein bzw. Lithiumsilicid außerdem noch daneben auftreten: So kann bei dei Herstellung des Lithiutn-Calcium-Hydrids ein Überschuß von Lithium oder von Calcium oder von beiden erzeugt werden, so daB das Endprodukt freies Lithium oder von beiden Metallen nicht hydrierte Anteile enthält. Auch bei Verwendung eines Hydrids, wie Lithiumhydrid,kann einüberschuB anLithium vorgesehen und dieser ersetzt oder begleitet sein von Lithium_ silicid bzw._ von siliciertem Lithium.
  • Ein geeigneter Weg zur Herstellung einer innigen Mischung von Lithium-Calcium-Hydrid und einer Lithium-Silicium-Kombination besteht darin, zunächst eine Kombination von Lithium-Calcium und Silicium mit einem Überschuß von Lithium oder Calcium oder beiden in geeigneter Weise herzustellen und hierauf diese Lithiuin-Calcium-Silicium-Kombination zu hydrieren,. bis praktisch der gesamte Gehalt an freiem Lithium und Calcium hydriert ist und ein Lithium- oder Calciumhydrid bildet. Ein anderer Weg besteht etwa darin, die genannte Kombination mit einem Überschuß_von Lithium oder Calcium oder beiden in .einer Wasserstoffatmosphäre zu erzeugen und so beide Arbeiten in eine zu vereinigen. Ebenso können natürlich auch Gemische durch Vermengen von z. B. Lithium-Calcium-Hydrid mit einer Kombination von Litlllulll- oder Lithium-Calcium-Silicium hergestellt werden.
  • Bei der Behandlung eines Kupfers mit einem Gehalt an Arsen, Selen oder ähnlichen Verunreinigungen hat es sich gezeigt, daß praktisch das gesamte Arsen und Selen entwetler in die Schlacke geht oder sich aus der Schmelze verflüchtigt,' so daß man bei einer Behandlung gemäß Erfindung ein Kupfer bzw. eine Kupferlegierung, die praktisch frei von derartigen Verunreinigungen ist, erzeugen kann. Die erforderlichen -Mengen an Zusätzen, z. B. Lithiumhydrid oder Lithiumllydri;i enthaltenden Gemischen, sind naturgemäß abhängig von dem Gehalt an Verunreinigungen, wie Selen und Antimon; im allgemeinen bewegen sich die Zusätze in den oben angegebenen Grenzen.
  • Die Anwendung von Reinigungs- und Veredlungszusätzen gemäß Erfindung eignet sich, auch in vorzüglicher Weise für die Raffination von Zink, besonders Elektrolvtzink, wo-' bei vor allem die Zinkverluste, die nach bekannten Arbeitsweisen zwischen 2 und 50/a betragen, .auf das geringste Maß beschränkt werden können.
  • In Ausübung des Verfahrens wird das metallische Ausgangsmaterial unter einer Salzschmelze. als Decke oder auf andere geeignete Weise eingeschmolzen und hierauf ein Zusatz, z. B. Litqhiumhydrid, in das geschmolzene Material eingeführt. Der hierdurch in Freiheit gesetzte Wasserstoff geht mit dem Sauerstoff und Sulfaten in Verbindung und entfernt sie aus der Schmelze. Bei Zusätzen von bis zu o, 10/, Lithium, vorzugsweise in Mengen von o,ö25 %, _ haben sich vorzügliche Reinigungs- und Veredlungswirkungen gezeigt. Nichtsdestoweniger bringen höhere Lithiumgehalte, beispielsweise bis zu r %. erhebliche Verbesserungen so gereinigten Zinks mit sich.
  • Bei der Behandlung von Gußeisen weiterhin werden vorzügliche Ergebnisse erzielt bei Einbringen von ungefähr o.ooS bis etwa 0,5 Gewichtsprozent Lithium-Barium- oder Barium-Hydrid. Auch bei Nickel und Nickellegierungen, z. B. hlonelmetall, lassen sich vorzügliche Ergebnisse erzielen. Beispielsweise können hier Lithium-Strcritium- oder Strontium-Hydrid in einer Menge von ungefähr o,oo5'bis o,r Gewichtsprozent für Monelmetall angewendet werden.
  • Das so erhaltene Produkt und daraus hergestellte.Fertigprodukte zeigen sich nach bekannten Verfahren hergestellten Produkten gegenüber weit überlegen; insbesondere ist eine erhebliche Verbesserung der Struktur, hohe Reinheit und Freiheit von Ausscheidungen zu beobachten.
  • Vorzügliche Ergebnisse haben sich auch bei Behandlung eines Kohlenstoffstahles mit ungefähr o,o5 bis o,2 Gewichtsprozent an Ceriumhydrid oder Lithium-Cerium-Hydrid in verschiedenster Hinsicht feststellen lassen.
  • Eine weitere Bestätigung der vorzüglichen Ergebnisse einer Behandlung gemäß Erfindung bildet auch die -Anwendung bei Legierungsstählen, wie Niclcel-Cllrom-Stählen, die beispielsweise mit, Lanthanhydrid oder,Lithiuin-Lanthan-Hydrid, und zwar etwa o,o5 Dis 0,2 Gewichtsprozent, behandelt wurden.
  • Im allgemeinen bringt die Behandlung gemäß 1?rfindung eine 1?rliöliung der Temperatur des Schmelzgutes mit sich, verbessert den Flüssigkeitsgrad des Schmelzbades, erleichtert und verbessert (las Vergießen, wirkt verbessernd auf die Kristallstruktur ein und erzeugt ein reineres und besonders hinsichtlich physikalischer und mechanischer Eigenschaften wie auch hinsichtlich der Korr osionsbeständigkeit nach bekannten Verfahren leergestellten Produkten erheblich überlegenes Material.
  • Wenn in den obenstehenden Beispielen im wesentlichen auch nur von Lithiumhydrid gesprochen ist, so muß doch hervorgehoben werden, daß, wie bereits eingangs. erwähnt, auch andere Hydride oder Hydride der in Rede stehenden Art enthaltende Zusätze, beispielsweise Lithiumlegierungen in hydriertem Zustande, in Frage kommen können. Hierzu gehören etwa Legierungen von Lithiuin mit Calcium, Barium, Strontium, Magnesium, Kalium, Cer, Natrium, Thoriurn oder Mischungen dieser Metalle in hydriertem Zustand. Dann wieder können Hydride von Natrium oder Calcium oder anderen Vertretern der Alkalien, der Erdalkaligruppe oder der seltenen Erden Verwendung finden. Gerade die letzteren haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn Vertreter der seltenen Erden im Metall bzw. dem Fertigprodukt erwünscht sind.
  • Bei der praktischen Anwendung ist es mitunter auch vorteilhaft, die Hydride mit einem Verdünnungsmittel zur Anwendung zu bringen. Vorzugsweise eignet sich hierfür das Behandlungsgut -als Verdünnungsmittel, so z. B. bei Bearbeitung von Kupfer ein Lithium-Kupfer-Hydrid oder ein Lithium-Calcium-Kupfer-Hydrid. Auf diese -Weise wird ein erheblich gleichmäßigerer und ruhigerer Verlauf gewährleistet.
  • Allgemein ist noch zu bemerken, daß außer den obengenannten Vorteilen des Verfahrens g äß Erfindung auch noch die Anwendung eni. Anwendung der salzartigen Hydride eine Beschränkung der anzuwendenden Menge gestattet. So ist beispielsweise der Bedarf an Lithiurn bei Anwendung von Lithiumhydrid um 3o bis 5o°/0 geringer gegenüber der Anwendung des Litliiuins.
  • Die erhaltenen Produkte, Gußstücke und daraus. hergestellte Fertigprodukte sind nichtsdestoweniger hinsichtlich Reinheit und ihrer physikalischen und mechanischen Eigenschaften den nach bekannten Verfahren behandelten weit überlegen. Das Verfahren selbst wird auch in größten Ausmaßen angewendet und ist dabei durch besondere Wirtschaftlichkeit und große Einfachheit ausgezeichnet.
  • Zu der Ausführung des Verfahrens selbst ist noch zu bemerken, daß es sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat, bei Zugabe von Hydri(len der in Rede stehenden Art zu metallischem Schmelzgut zunächst geringere als theoretisch erforderliche Mengen an Hydrid oder Hydriden zuzugeben, hierauf die Schmelze kurze Zeit sich selbst zu überlassen, gegebenenfalls aber auch z. B. mit Hilfe von Liduktionsstroin gut umzurühren und hierauf eine zweite Behandlung init den jeweils angewendeten erforderlichen Restmengen des Zusatzes vorzunehmen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. -Verfahren zur Reinigung und Veredlung geschmolzener Metalle und Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze Hydride vom Typus der_ salzartigen Hydride, d. h. mit Ionenbidung, einschließlich der Hydride der seltenen Erden, gegebenenfalls in ungesättigtem Zustand, wobei der Überschuß an Metall siliciert sein kann, einzeln oder in Ge-, mischen miteinander mit Siliciumkombinationen sowie gegebenenfalls mit einer oder mehreren Komponenten des Behandlungsgutes vereinigt in bis zu 2°/0 betragenden Mengen zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydride bzw. solche enthaltende Zusätze im Innern derzu behandelnden Schmelze dadurch zur Einwirkung gebracht werden, daß seevorzugsweise im unteren Teil des Schmelzbades eingetaucht und z. B. durch Rühren zu möglichst feiner Verteilung gebracht werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Mitverwendung von Behandlungsgut als Verdünnungsmittel dieses oder auch einzelne Bestandteile des Gutes in ganz oder teilweise siliciertem Zustande Verwendung finden. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusätze in Gestalt fester Körper, z. B. Brikette oder Brocken, zur Einwirkung gebracht werden, welche aus salzartigen Hydriden bestehen oder solche enthalten-, beispielsweise als Kern einer Hülle aus Behandlungsgut, insbesondere Schwernietallsiliciden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis .l. dadurch gekennzeichnet, daß bei Behandlung von Metallen, welche Verwandtschaft zu Wasserstoff besitzen, unter Vermeidung eines Überschusses über die zur Reinigung theoretisch erforderliche Menge an Hydriden gearbeitet wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz in Stufen erfolgt mit der "Maßgabe, daß die innige Verteilung z. B. durch Umrühren mittels Induktionsstromes des ersten Zusatzes, der geringer ist als die theoretisch erforderliche Menge, vor Zugabe des folgenden vorgenommen wird. Reinigungsmittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 6, bestehend aus Lithiumhydrid und einer (.ithium-Silicium-Kombi
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