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Hintergrund der Erfindung
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Warfarin
(Cumarin) ist ein Antikoagulans, das durch Hemmung von Vitamin K-abhängigen Koagulationsfaktoren
wirkt. Verbindungen auf Warfarin-Basis sind typisch Derivate von
4-Hydroxycumarin, wie 3-(a-Acetonylbenzyl)-4-hydroxycumarin (COUMADIN).
COUMADIN und andere Cumarin-Antikoagulantien hemmen die Synthese
von Vitamin K-abhängigen
Gerinnungsfaktoren, welche die Faktoren II, VII, IX und X einschließen. Die
Antikoagulans-Proteine C und S werden ebenfalls durch Warfarin-Antikoagulantien
gehemmt. Es wird angenommen, dass Warfarin die Gerinnungsfaktor-Synthese durch
Hemmen der Vitamin-K1-Epoxid-Regenerierung
stört.
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Eine
Antikoagulationswirkung wird im Allgemeinen etwa 24 Stunden nach
der Verabreichung gesehen und einzelne Dosen von Warfarin sind zwei
bis fünf
Tage lang wirksam. Obwohl Antikoagulantien keine direkte Auswirkung
auf einen bestehenden Thrombus aufweisen und einen ischämischen
Gewebeschaden nicht umkehren, soll die Antikoagulans-Behandlung
die Ausdehnung von gebildeten Gerinnseln verhüten und/oder sekundäre thromboembolische
Komplikationen verhindern. Diese Komplikationen können ernste
und möglicherweise
tödliche
Folgen zum Ergebnis haben.
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Warfarin
wird typisch für
die Behandlung von Patienten verwendet, die an Vorhofflimmern leiden. Eine
derartige Behandlung verringert das Auftreten von systemischer Thromboembolie
und Schlaganfall. Die FDA hat Warfarin für die folgenden Indikationen zugelassen:
1) die Behandlung oder Prophylaxe von Venenthrombose und Lungenembolie,
2) thromboembolische Komplikationen, die mit Vorhofflimmern und/oder
Herzklappenersatz in Verbindung stehen, und 3) Verringerung des
Risikos von Tod, rezidivierendem Myokardinfarkt und Schlaganfall
oder systemischer Embolie nach Myokardinfarkt.
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Eine
Anzahl von Nebenwirkungen sind mit der Verabreichung von Warfarin
verbunden. Diese umfassen eine tödliche
oder nicht-tödliche
Blutung aus irgendeinem Gewebe oder Organ und hämorrhagische Komplikationen,
wie Paralyse. Andere Nebenwirkungen umfassen Parästhesie, Kopfschmerzen, Brust-,
Unterleibs-, Gelenk-, Muskel- oder andere Schmerzen, Schwindel,
Kurzatmigkeit, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken, unerklärliche Schwellungen,
Schwäche,
niedrigen Blutdruck oder unerklärlichen
Schock. Andere Nebenwirkungen, über
die berichtet wurde, umfassen Hypersensibilität/allergische Reaktionen, systemische
Cholesterol-Mikroembolisierung, das Purpur-Zehen-Syndrom, Hepatitis, cholestatischen
Leberschaden, Gelbsucht, erhöhte
Leberenzyme, Vaskulits, Ödem,
Fieber, Hautausschlag, Dermatitis, einschließlich bullöser Eruptionen, Urticaria,
Unterleibsschmerzen, einschließlich
Krämpfen,
Flatulenz/Blähungen,
Müdigkeit,
Lethargie, Unwohlsein, Asthenie, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, Schmerzen,
Kopfschmerzen, Schwindel, Geschmacksveränderungen, Juckreiz, Haarausfall,
Kälteunverträglichkeit
und Parästhesie, einschließlich Kältegefühlen und
Schüttelfrost.
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Die
Arzneistofftoxizität
ist eine wichtige Überlegung
bei der Behandlung von Menschen und Tieren. Toxische Nebenwirkungen,
die aus der Verabreichung von Arzneistoffen resultieren, umfassen
eine Vielfalt von Zuständen,
die im Bereich von niedrigem Fieber bis Tod liegen. Eine Arzneistofftherapie
ist nur gerechtfertigt, wenn die Vorteile des Behandlungsschemas
die potentiellen Risiken überwiegen,
die mit der Behandlung verbunden sind. Die Faktoren, die vom Arzt
abgewogen werden, umfassen die qualitative und quantitative Auswirkung
des zu verwendenden Arzneistoffs sowie das resultierende Ergebnis, wenn
der Arzneistoff dem Patienten nicht gegeben wird. Andere zu berücksichtigende
Faktoren umfassen den klinischen Zustand des Patienten, das Krankheitsstadium
und dessen Progressionsgeschichte und alle bekannten Nebenwirkungen,
die mit einem Arzneistoff verbunden sind.
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Es
ist wichtig festzustellen, dass die Arzneistofftoxizität eine wichtige Überlegung
bei der Behandlung von Patienten ist. Toxische Nebenwirkungen, die
aus der Verabreichung von Arzneistoffen resultieren, umfassen eine
Vielfalt von Zuständen,
die im Bereich von niedrigem Fieber bis Tod liegen. Eine Arzneistofftherapie
ist nur gerechtfertigt, wenn die Vorteile des Behandlungsschemas
die potentiellen Risiken überwiegen,
die mit der Behandlung verbunden sind. Die Faktoren, die vom Arzt
abgewogen werden, umfassen die qualitative und quantitative Auswirkung
des zu verwendenden Arzneistoffs sowie das resultierende Ergebnis,
wenn der Arzneistoff dem Patienten nicht gegeben wird. Andere zu
berücksichtigende
Faktoren umfassen den klinischen Zustand des Patienten, das Krankheitsstadium
und dessen Progressionsgeschichte und alle bekannten Nebenwirkungen,
die mit einem Arzneistoff verbunden sind.
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Die
Arzneistoffelimination ist das Ergebnis einer metabolischen Wirkung
auf den Arzneistoff und die anschließende Ausscheidung des Arzneistoffs aus
dem Körper.
Die metabolische Wirkung kann innerhalb des Gefäßangebots und/oder innerhalb
der Zellenkompartimente oder Organe stattfinden. Die Leber ist ein
Hauptort des Arzneistoffmetabolismus. Der metabolische Prozess kann
in synthetische und nicht-synthetische Reaktionen aufgeteilt werden.
Bei nichtsynthetischen Reaktionen wird der Arzneistoff chemisch
durch Oxidation, Reduktion, Hydrolyse oder irgendeine Kombination
der vorstehenden Prozesse verändert.
Diese Prozesse werden kollektiv als Phase I-Reaktionen bezeichnet.
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Bei
den Phase II-Reaktionen, die auch als synthetische Reaktionen oder
Konjugationen bekannt sind, werden der Ausgangsarzneistoff oder Zwischenstufen-Metaboliten
desselben mit endogenen Substraten vereinigt, was ein Additions-
oder Kondensationsprodukt liefert. Metaboliten, die in synthetischen
Reaktionen gebildet werden, sind typisch polarer und biologisch
inaktiv. Als Ergebnis werden diese Metaboliten leichter über die
Nieren (im Urin) oder die Leber (in der Galle) ausgeschieden. Synthetische
Reaktionen umfassen Glucuronidierung, Aminosäure-Konjugation, Acetylierung,
Sulfo-Konjugation und Methylierung.
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Es
ist gezeigt worden, dass Verbindungen auf Cumarin-Basis Inhibitoren
der HIV-Integrase sind (Zhao H. et. al., J. Med. Chem., 1997, 40,
242–249). Zusätzlich offenbart
die
US 5686486 4-Hydroxycycloalkyl[B]furan-2-one,
die bei der Behandlung von retroviralen Infektionen nützlich sind.
Weiter wird die Verwendung von 4-Hydroxy-2-pyronen als Nicht-Peptid-Inhibitoren
von Thaisrivongs S. et. al. in J. Med. Chem., 1995, 38, 3624–36937 offenbart.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt besteht die vorliegende Erfindung in der Verwendung
einer Verbindung für
die Herstellung eines Medikaments zur Verwendung als Antikoagulans,
wobei die Verbindung die Formel I
aufweist, in der X Wasserstoff,
Alkyl, Cycloalkyl, Heterocyclyl, Hydroxy, Alkoxy, Heteroaryl oder
Aryl ist, von denen jedes gegebenenfalls mit COOR
1 oder 4-Hydroxy-2H-1-benzopyran-2-an-3-yl
substituiert ist; und
Y Aryl ist, das mit COOR
2 substituiert
ist,
worin R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
Wasserstoff, Alkyl, Alkylaryl oder Aryl sind, von denen jedes gegebenenfalls
mit Niederalkyl, Hydroxy oder Alkoxy substituiert ist,
oder
eines Salzes derselben.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt besteht die vorliegende Erfindung in einer Verbindung
der Formel I, wie oben definiert, ausschließlich jener, in denen
- a) X für
4-Hydroxy-2H-1-benzopyran-2-an-2-yl steht und Y für 4-Carboxyphenyl
steht;
- b) X für
CH3 steht und Y für 3-Carboxyphenyl steht;
- c) X für
CH2CH3 steht und
Y für 2-Carboxyphenyl steht;
und
pharmazeutischen Zusammensetzungen derselben.
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Detaillierte Offenbarung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen für die Antikoagulans-Behandlung.
Vorteilhaft sind die therapeutischen Verbindungen der vorliegenden
Erfindung bei der Lagerung stabil, weisen aber in physiologischer
Umgebung eine kürzere Halbwertszeit
auf als andere Arzneistoffe, die für eine Antikoagulans-Behandlung verfügbar sind.
Deshalb können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit einem geringeren
Auftreten von Nebenwirkungen und Toxizität verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden therapeutische Verbindungen bereitgestellt,
die bei der Bereitstellung einer Antikoagulans-Behandlung nützlich sind
und die eine Estergruppe enthalten, auf die Esterasen einwirken,
wodurch die Verbindung abgebaut wird und deren wirksame Entfernung
aus dem Patienten erleichtert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die therapeutischen Verbindungen durch das Phase I-Detoxifizierungssystem
metabolisiert.
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Abbauprodukte
werden erzeugt, wenn Esterase auf die therapeutischen Verbindungen
der vorliegenden Erfindung einwirken. Die Anwesenheit dieser Abbauprodukte
im Urin oder Serum kann verwendet werden, um die Clearance-Rate
der therapeutischen Verbindung aus einem Patienten zu überwachen.
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Verfahren
zur Synthese der einzigartigen und vorteilhaften Verbindungen der
vorliegenden Erfindung sind hierin offenbart. Insbesondere werden Verfahren
zur Erzeugung weniger toxischer therapeutischer Mittel gelehrt,
welche die Einführung
von Estergruppen in therapeutische Mittel (Ziel-Arzneistoffe) umfassen.
Die Ester verknüpfung
kann an einer Stelle in die Verbindung eingeführt werden, die im Herstellungsverfahren
für den
Ziel-Arzneistoff zweckmäßig ist.
Zusätzlich
kann die Empfindlichkeit der Esterverknüpfung durch die Addition von
Seitengruppen manipuliert werden, welche die hydrolytische Aktivität der Hydrolasen
oder Esterasen, die für
die Spaltung des Arzneistoffs an der Ester-Stelle verantwortlich
sind, behindern oder fördern.
Verfahren zur Addition derartiger Seitengruppen sowie die Seitengruppen
selbst sind dem Fachmann wohlbekannt und können leicht unter Verwendung
des hierin bereitgestellten Leitfadens durchgeführt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiter eine Antikoagulans-Behandlung
bereit, welche die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
an veresterten Cumarin-Analoga an einen eine Behandlung benötigenden
Patienten umfasst. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung veresterte Cumarin-Analoga und pharmazeutische
Zusammensetzungen dieser veresterten Verbindungen bereit. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Patient ein Mensch, jedoch können Tiere ebenfalls behandelt werden.
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Schädliche Arzneistoff-Arzneistoff-Wechselwirkungen
(DDI [Drug-Drug-Interactions]), Erhöhung der Leberfunktionstest
(LFT)-Werte und eine QT-Verlängerung,
die zu Torsades de Pointes (TDP) führt, sind drei Hauptgründe, warum
Arzneistoff-Kandidaten keine FDA-Zulassung erhalten. Alle diese
Ursachen basieren in einem gewissen Ausmaß auf dem Metabolismus. Ein
Arzneistoffs, der zwei Verstoffwechselungswege in seiner Struktur
eingebaut aufweist, einen oxidativen und eine nicht-oxidativen,
ist in der pharmazeutischen Industrie hoch wünschenswert. Ein alternativer,
nicht-oxidativer Verstoffwechselungsweg stellt für den Patienten einen alternativen
Arzneistoff-Detoxifizierungs-Stoffwechselweg (einen Rettungsweg)
bereit, wenn einer der oxidativen Verstoffwechselungswege gesättigt oder nicht-funktional
wird. Während
ein doppelter Verstoffwechselungsweg erforderlich ist, um einen
metabolischen Rettungsweg bereitzustellen, werden auch andere Merkmale
benötigt,
um Arzneistoffe zu erhalten, die im Hinblick auf DDI-, TDP- und
LFT-Erhöhung
sicher sind.
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Zusätzlich dazu,
dass er zwei Verstoffwechselungswege besitzt, sollte der Arzneistoff
eine rasche metabolische Clearance (kurze metabolische Halbwertszeit)
aufweisen, damit Blutspiegel von ungebundenem Arzneistoff im Fall
von DDI auf der Protein-Ebene nicht auf gefährliche Spiegel ansteigen. Auch
wird, wenn die metabolische Halbwertszeit des Arzneistoffs zu lang
ist, das CYP450-System wieder der Haupt-Eliminierungsweg, was den
ursprünglichen
Zweck der Arzneistoffstruktur aufhebt. Um hohe Spitzenkonzentrationen
und rasch abfallende Blutspiegel nach der Verabreichung zu vermeiden,
sollte eine Arzneistoff auch unter Verwendung eines Zufuhrsystems
verabreicht werden, das über
die Zeit konstante und steuerbare Blutspiegel erzeugt.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung weisen eine(s) oder mehrere der folgenden
Merkmale oder Eigenschaften auf:
- 1. Verbindungen
der Erfindung werden sowohl durch CYP450 als auch durch ein nicht-oxidatives metabolisches
Enzym oder System von Enzymen metabolisiert;
- 2. Verbindungen der Erfindung weisen eine kurze (bis zu vier
(4) Stunden) nicht-oxidative metabolische Halbwertszeit auf;
- 3. die orale Bioverfügbarkeit
der Verbindungen steht mit einer oralen Verabreichung unter Verwendung
von pharmazeutischen oralen Standardformulierungen im Einklang;
jedoch können die
Verbindungen und deren Zusammensetzungen auch unter Verwendung irgendeines
Zufuhrsystems verabreicht werden, das über die Zeit kontrollierte
und konstante Blutspiegel erzeugt;
- 4. Verbindungen gemäß der Erfindung
enthalten eine hydrolysierbare Bindung, die nicht-oxidativ durch
hydrolytische Enzyme gespaltet werden kann;
- 5. Verbindungen der Erfindung können unter Verwendung von Standardverfahren
der chemischen Synthese im großen
und kleinen Maßstab
hergestellt werden;
- 6. die primären
Metaboliten von Verbindungen dieser Erfindung sind das Ergebnis
aus dem nicht-oxidativen Metabolismus der Verbindungen;
- 7. die primären
Metaboliten sind unabhängig
von den Löslichkeitseigenschaften
des Ausgangsarzneistoffs in Wasser bei physiologischem pH löslich und
weisen im Vergleich zur Ausgangsverbindung eine signifikant verringerte
pharmakologische Aktivität
auf;
- 8. die primären
Metaboliten weisen unabhängig von
den elektrophysiologischen Eigenschaften des Ausgangsarzneistoffs
bei normaler therapeutischer Konzentration des Ausgangsarzneistoffs im
Plasma eine vernachlässigbare
Hemmwirkung am IKR (HERG)-Kanal auf (z.
B. muss die Konzentration des Metaboliten mindestens fünfmal höher sein
als die normale therapeutische Konzentration der Ausgangsverbindung,
bevor eine Aktivität
am IKR-Kanal beobachtet wird);
- 9. Verbindungen der Erfindung sowie deren Metaboliten verursachen
keine metabolische DDI, wenn sie zusammen mit anderen Arzneistoffen verabreicht
werden;
- 10. Verbindungen der Erfindung sowie deren Metaboliten erhöhen nicht
die LFT-Werte, wenn
sie allein verabreicht werden.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen bereit, die beliebige
zwei der oben aufgeführten
Merkmale oder Eigenschaften aufweisen. Andere Ausführungsformen
stellen Verbindungen bereit, die mindestens beliebige drei der oben
aufgeführten
Eigenschaften oder Merkmale aufweisen. In einer weiteren Ausführungsform besitzen
die Verbindungen oder deren Zubereitungen irgendeine Kombination
von mindestens vier der oben aufgeführten Merkmale oder Eigenschaften. Eine
weitere Ausführungsform
stellt Verbindungen bereit, die eine beliebige Kombination von fünf bis zehn
der oben aufgeführten
Merkmale oder Eigenschaften aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzen die Verbindungen der Erfindung alle zehn aufgeführten Merkmale
oder Eigenschaften.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
haben die primären
Metaboliten der erfindungsgemäßen Verbindungen
bei normalen therapeutischen Arzneistoffkonzentrationen im Plasma
eine vernachlässigbare
Hemmwirkung am IKR(HERG)-Kanal, unabhängig von den elektrophysiologischen
Eigenschaften des Ausgangsarzneistoffs. Mit anderen Worten kann die
Konzentration des Metaboliten mindestens fünfmal höher sein als die normale therapeutische
Konzentration der Ausgangsverbindung, bevor eine Aktivität am IKR-Kanal verzeichnet wird. Vorzugsweise ist die
Konzentration des Metaboliten mindestens zehnmal höher als
die normale therapeutische Konzentration der Ausgangsverbindung,
bevor eine Aktivität am
IKR-Kanal verzeichnet wird.
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Die
Verbindungen gemäß der Erfindung
werden hauptsächlich
durch endogene hydrolytische Enzyme über die hydrolysierbaren Bindungen
metabolisiert, die in ihre jeweiligen Strukturen eingefügt worden
sind. Die primären
Metaboliten, die aus diesem Stoffwechselweg resultieren, sind wasserlöslich und weisen
kein oder ein verringertes Maß an
DDI auf, wenn sie zusammen mit anderen Medikamenten (Arzneistoffen)
verabreicht werden. Nicht beschränkende
Beispiele für
hydrolysierbare Bindungen, die in die Verbindungen gemäß der Erfindung
eingebaut werden können,
schließen
Amid-, Ester-, Carbonat-, Phosphat-, Sulfat-, Harnstoff-, Urethan-,
Glykosid- und andere Bindungen ein, die durch Hydrolasen gespalten
werden können.
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Zusätzliche
Modifikationen der hierin offenbarten Verbindungen können vom
Fachmann leicht hergestellt werden. So liegen Analoga und Salze
der erläuterten
Verbindungen im Bereich der vorliegenden Erfindung. Mit der Kenntnis
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung können erfahrene Chemiker bekannte
Verfahren verwenden, um diese Verbindungen aus verfügbaren Substraten
zu synthetisieren. Wie in dieser Anmeldung verwendet, bezeichnet
der Ausdruck "Analoga" Verbindungen, die
im Wesentlichen die gleichen wie eine andere Verbindung sind, die
aber z. B. durch Addition von zusätzlichen Seitengruppen modifiziert
worden sind. Der Ausdruck "Analoga" kann, wie in dieser
Anmeldung verwendet, auch Verbindungen bezeichnen, die im Wesentlichen
die gleichen wie eine andere Verbindung sind, die aber an gewissen
Stellen in der Verbindung atomare oder molekulare Substitutionen
aufweisen.
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Analoga
der erläuterten
Verbindungen können
leicht unter Verwendung allgemein bekannter Standardreaktionen hergestellt
werden. Diese Standardreaktionen umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
Hydrierungs-, Methylierungs-, Acetylierungs- und Säurebildungsreaktionen.
Zum Beispiel können
neue Salze innerhalb des Bereichs der Erfindung durch die Zugabe
von Mineralsäuren,
z. B. HCl, H2SO4 usw.,
oder starken organischen Säuren, z.
B. Ameisen-, Oxalsäure
usw., in geeigneten Mengen hergestellt werden, um die Säureadditionssalze der
Ausgangsverbindung oder ihres Derivats zu bilden. Auch Reaktionen
vom Synthese-Typ können gemäß bekannten
Verfahren verwendet werden, um verschiedene Gruppen in den erläuterten
Verbindungen hinzuzufügen
oder zu modifizieren, um andere Verbindungen im Bereich der Erfindung
zu erzeugen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung der Formel I, in der X Wasserstoff
ist und Y Aryl ist, das mit COOR2 substituiert
ist, worin R2 gegebenenfalls substituiertes
Alkyl ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen Verbindungen der Erfindung die Formel IV auf
in der R
2 Wasserstoff,
Alkyl, Alkyaryl oder Aryl ist, von denen jedes gegebenenfalls mit
Niederalkyl, Hydroxy oder Alkoxy substituiert ist.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden Verbindungen
der Erfindung gemäß Formel
VI
für die Herstellung eines Medikaments
zur Verwendung als Antikoagulans verwendet.
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Die
Bezugnahme auf „Niederalkyl" hierin bezeichnet
C1-8-Alkyl. Wie hierin verwendet, bezeichnet „Aryl" irgendeine aromatische
Gruppe.
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Beispiele
für Verbindungen
der Formel IV sind die Folgenden:
4-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure
4-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäuremethylester
4-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäureethylester
4-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure-n-propylester
4-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure-n-butylester
2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure
2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäuremethylester
2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäureethylester
2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure-n-propylester
2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure-n-butylester
3-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzosäure
3-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäuremethylester
3-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäureethylester
3-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure-n-propylester
3-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure-n-butylester.
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Beispiele
für Verbindungen
der Formel VI sind die folgenden:
4-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure
4-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäuremethylester
4-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäureethylester
4-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure-n-propylester
4-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure-n-butylester
3-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure
3-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäuremethylester
3-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäureethylester
3-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure-n-propylester
3-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure-n-butylester
2-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure
2-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäuremethylester
2-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäureethylester
2-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure-n-propylester
2-[(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-yl)-(4-hydroxy-1-oxo-1H-isochromen-3-yl)-methyl]benzoesäure-n-butylester
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Verbindungen, die als Enantiomere
isoliert worden sind, und Zusammensetzungen, welche die Verbindungen einschließen, zur
Behandlung von Koagulationsstörungen.
Die isolierten enantiomeren Formen der Verbindungen der Erfindung
sind im Wesentlichen frei voneinander (d. h. in enantiomerem Überschuss).
Mit anderen Worten sind die "R"-Formen der Verbindungen im Wesentlichen
frei von den "S"-Formen der Verbindungen
und liegen somit in enantiomerem Überschuss über die "S"-Formen
vor. Umgekehrt sind "S"-Formen der Verbindungen
im Wesentlichen frei von "R"-Formen der Verbindungen und liegen somit
in enantiomerem Überschuss über die "R"-Formen vor. In einer Ausführungsform
der Erfindung liegen die isolierten enantiomeren Verbindungen mit etwa
80% enantiomerem Überschuss
vor. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind liegen die Verbindungen mit mindestens etwa 90% enantiomerem Überschuss
vor. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform liegen die Verbindungen
mit mindestens etwa 95% enantiomerem Überschuss vor. In einer noch
mehr bevorzugten Ausführungsform
liegen die Verbindungen mit mindestens etwa 97,5% enantiomerem Überschuss
vor. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform liegen die Verbindungen
mit mindestens 99% enantiomerem Überschuss
vor.
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Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
zur Behandlung von Koagulans-Störungen verwendet
werden, welche die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
der veresterten Warfarin-Analoga dieser Erfindung an einen die Behandlung
benötigenden
Patienten umfasst. Die Warfarin-Analoga dieser Erfindung sind sowohl
im veterinärmedizinischen
als auch im menschlichen klinischen Zusammenhang anwendbar. Weiter
weisen die Verbindungen dieser Erfindung therapeutische Eigenschaften
auf, welche denen der unmodifizierten Stammverbindung (COUMADINE) ähnlich sind. Demgemäß sind die
Dosisraten und Verabreichungswege der offenbarten Verbindungen jenen ähnlich, die
bereits auf diesem Gebiet verwendet werden und dem Fachmann bekannt
sind. Siehe z. B. Physicians' Desk
Reference, 54. Aufl., Medical Economics Company, Montvale, NJ, 2000,
oder das
US-Patent 5,856,525 .
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können gemäß bekannten Verfahren zur Herstellung
pharmazeutisch nützlicher
Zubereitungen formuliert werden. Die Rezepturen sind in einer Anzahl
Quellen detailliert beschrieben worden, die dem Fachmann geläufig und
leicht zugänglich
sind. So werden beispielsweise in Remington's Pharmaceutical Science von E. W. Martin
Rezepturen beschrieben, die im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Im Allgemeinen werden die Zubereitungen der vorliegenden Erfindung
so formuliert, dass eine wirksame Menge der bioaktiven Verbindung(en)
mit einem geeigneten Träger
vereinigt wird, um eine wirksame Verabreichung der Zusammensetzung
zu erleichtern.
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Gemäß der Erfindung
umfassen pharmazeutische Zubereitungen als aktiven Bestandteil eine wirksame
Menge einer oder mehrerer der Verbindungen sowie einen oder mehrere
nicht-toxische, pharmazeutisch geeignete Träger oder Verdünnungsmittel.
Beispiele für
Träger,
die bei der Erfindung Verwendung finden können, sind Ethanol, Dimethylsulfoxid,
Glycerol, Silicumdioxid, Alumiumoxid, Stärke und gleichwertige Träger und
Verdünnungsmittel.
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Die
geeigneten Trägerstoffe
können
außerdem
fest oder flüssig
sein. Präparaten
in fester Form umfassen Pulver, Tabletten, Pillen, Kapseln, Gelatinekapseln,
Suppositorien und dispergierbare Granulate. Ein fester Träger kann
aus einer oder mehreren Substanzen bestehen, die als Verdünnungsmittel, Geschmacksstoffe,
Lösungsvermittler,
Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel, Tablettensprengmittel
oder Einkapselungsmaterialien dienen.
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Die
offenbarten pharmazeutischen Zubereitungen können in Dosierungseinheiten
unterteilt werden, die geeignete Mengen des aktiven Bestandteils enthalten.
Die Form der Dosierungseinheit kann ein abgepacktes Präparat sein,
wie z. B. in Karton- oder Kunststoffbehältern oder in Fläschchen
oder Ampullen abgepackte Tabletten, Kapseln und Pulver. Die Dosierungseinheit
kann auch als ein Präparat
auf flüssiger
Basis oder zur Einverleibung in feste Lebensmittel, Kaugummi oder
Lutschtabletten formuliert sein.
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Der
Ausdruck „Patient(en)" ist als ein einzelner
Säuger
definiert, dem eine Verbindung der vorliegenden Erfindung verabreicht
wird. Bei dem Säuger kann
es sich um einen Nager, z. B. eine Maus oder Ratte, um ein Schwein,
Pferd, Kaninchen, eine Ziege, ein Schwein, eine Kuh, eine Katze,
einen Hund oder einen Menschen handeln. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Patient ein Mensch.
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Das
folgende sind Beispiele, welche die Verfahren zur Durchführung der
Erfindung erläutern. Diese
Beispiele sollten nicht als Beschränkung aufgefasst werden. Alle
Prozentsätze
beziehen sich auf Gewicht und alle Lösungsmittelmischungsanteile
beziehen sich auf Volumen, falls nicht anders angemerkt.
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Beispiel 1 – Herstellung von 2-(4-Hydroxy-3-(3-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäuremethylester
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Zu
einer Lösung
von 4-Hydroxy-3-(3-oxo-1,3-dihydroisobenzofuran-1-yl)-chromen-2-on (60
mg) in Ethanol wurde 10% Pd/C (10 mg) gegeben, dann rührte man
12 Stunden unter einem Wasserstoff-Ballon. Die Reaktionsmischung wurde
durch ein Celite-Kissen filtriert und das Filtrat wurde im Vakuum
konzentriert, was 2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäure als weißen Festkörper ergab
(50 mg). MS: 295[M-H].
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Eine
Lösung
von 2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-ylmethyl)benzoesäure in MeOH
mit einer katalytischen Menge an konz. Schwefelsäure wurde 5 Stunden am Rückfluss
erwärmt,
auf Raumtemperatur abgekühlt,
mit Wasser verdünnt
und mit EtOAc extrahiert. Die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet und im Vakuum konzentriert,
was 2-(4-Hydroxy-2-oxo-2H-chromen-3-ylmethyl)benzoesäuremethylester
als weißen Festkörper ergab.
MS: 309[M-H].
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Beispiel 2 – In-vivo-Mäuse-Blutungszeit
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Testsubstanz
wurde oral (30, 10 und 3 mg/kg) einer Gruppe von 3 von ICR abstammenden männlichen
oder weiblichen Mäusen
mit einem Gewicht von 22 ± 2
Gramm 18, 24 bzw, 30 Stunden vor einer standardisierten Durchtrennung
der Spitze jedes Schwanzes verabreicht. Die Mäuse wurden in ihren Haltern
sofort vertikal aufgehängt,
wobei die distalen 2 cm jeden Schwanzes in ein Teströhrchen eingetaucht
wurden, das Kochsalzlösung
bei 37°C
enthielt. Die erforderliche Zeit bis zum Beginn einer 15-sekündigen Zeitspanne
des Aufhörens
der Blutung wird dann bestimmt. Es wird eine maximale Zeitspanne
von 180 Sekunden verwendet. Die Verlängerung der Blutungszeit um
50 Prozent oder mehr (≥ 50%)
im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Tieren wurde als signifikant
angesehen.