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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Spurhaltesteuersystem, das ein
Fahrzeug so steuert, dass es in einer Zielspur fährt.
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Der
nächstliegende
Stand der Technik, siehe Oberbegriff von Anspruch 1 und Oberbegriff
von Anspruch 10, bekannt aus der
japanischen
provisorischen Patentveröffentlichung
Nr. 11-286280 , offenbart ein automatisches Geschwindigkeitsregelsystem
mit der Aufgabe, einen Tempomat zu stoppen, wenn ein Wert, der einen
Lenkvorgang aufgrund eines Fahrereingriffs anzeigt, größer als
ein Schwellenwert ist.
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Dieses
Stoppen des Tempomats erfolgt jedoch unabhängig davon, ob von hinten ein
Fahrzeug an das Hostfahrzeug herannaht oder nicht. Wenn also ein
nachfolgendes Fahrzeug das Wirtsfahrzeug ein- und überholt,
dann wird der Tempomat in ähnlicher
Weise umgangen wie in einem Zustand, in dem kein Fahrzeug nachfolgt,
und diese Anordnung wird den Fahrer niemals daran hindern, das Wirtsfahrzeug
auf die Spur zu lenken, auf der es von dem nachfolgenden Fahrzeug überholt
wird.
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Es
wäre wünschenswert,
ein verbessertes Spurhaltesteuersystem bereitstellen zu können, das auf
effektive Weise verhindert, dass das Wirtsfahrzeug von einer Fahrspur
auf eine Nachbarspur abweicht, wenn ein nachfolgendes Fahrzeug das
Wirtsfahrzeug auf der Nachbarspur überholt.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Spurhaltesteuersystem
gemäß Anspruch
1.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt in einem Verfahren
zum Ausführen
einer Spurhaltesteuerung eines Wirtsfahrzeugs gemäß Anspruch
10.
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Bevorzugte
und optionale Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Begleitzeichnungen besser
verständlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Ansicht, die ein Spurhaltesteuersystem für ein Fahrzeug
gemäß einer
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung zeigt.
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2 ist
ein Fließschema,
das eine Eingriffssteuerung zeigt, die während der Spurhaltesteuerung durch
ein Spurhaltesteuergerät 18 von 1 ausgeführt wird.
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3A bis 3C sind Übersichten
der Eingriffsschwellenkennwerte in der Eingriffssteuerung.
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4 ist
eine Kurve, die die Motorleistungsstromkennwerte in einer gewöhnlichen
Spurhaltesteuerung und in der Spurhaltesteuerung in einem Fahrereingriffszustand
zeigt.
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5 ist
eine schematische Ansicht eines Zustands, in dem sich ein herannahendes
Fahrzeug hinter einem Wirtsfahrzeug befindet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die 1 bis 5 zeigen
eine Ausgestaltung eines Spurhaltesteuersystems für ein Wirtsfahrzeug
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Wie
in 1 gezeigt, umfasst das mit der Spurhaltesteuerung
ausgestattete Wirtsfahrzeug ein von einem Fahrer bedientes Lenkrad 1,
eine mit dem Lenkrad 1 verbundene Lenksäulenwelle 2, eine
hydraulische Servolenkung 3, ein linkes Vorderrad 4, ein
rechtes Vorderrad 5, ein linkes Hinterrad 6 und ein
rechtes Hinterrad 7, einen Spurführungsaktuator (Lenkaktuator) 8,
einen Motor 9, eine elektromagnetische Kupplung 10,
einen Drehgeber 11, einen Lenkradwinkelsensor 12,
einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13, einen Spurerkennungssensor 14,
ein Spurerkennungssystem 15, einen Folgefahrzeugerfassungssensor
(Rückraumüberwachungsmittel) 16, ein
Folgefahrzeugpositions-Erfassungsgerät 17,
ein Spurhaltesteuergerät 18,
einen Spurabweichungsalarmsummer 19 und ein Spurabweichungsalarmdisplay 20.
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Spezieller,
ein Fahrer des Wirtsfahrzeugs steuert die Richtung des Fahrzeugs
durch Bedienen des als Lenksteuermittel dienenden Lenkrades 1. Der
Drehwinkel des Lenkrads 1 wird gemäß der Lenkbedienung des Fahrers
durch eine Lenksäulenwelle 2 zu
einem Lenkgetriebe einer hydraulischen Servolenkung 3 übertragen.
Folglich bewegt sich eine Zahnstange des Lenkgetriebes über einen
geraden seitlichen (rechts nach links) Weg und das rechte und das
linke Vorderrad 4 und 5 werden gelenkt.
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Der
Spurführungsaktuator 8 dient
als Lenksteuermittel bei der Spurhaltesteuerung. Der Spurführungsaktuator 8 umfasst
einen Motor 9, eine elektromagnetische Kupplung 10,
die eingeschaltet wird, wenn ein Tempomat (ACC) aktiviert wird,
und einen Übertragungsmechanismus
(nicht dargestellt), der die Rotation des Motors 9 auf
die Lenksäulenwelle 2 überträgt.
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Das
Spurhaltesteuergerät 18 dient
als Spurhaltesteuermittel, das das Wirtsfahrzeug auf einer durch
Spurmarkierungen definierten Zielspur durch Ausgeben von Steuerbefehlen
an den Motor 9 und die elektromagnetische Kupplung 10 des
Spurführungsaktuators 8 führt. Das
Spurhaltesteuergerät 18 empfangt
verschiedene Signale vom Drehgeber 11, vom Lenkradwinkelsensor 12,
vom Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13, vom Spurerkennungsgerät 15 und
vom Folgefahrzeugpositions-Erkennungsgerät 17.
Der Drehgeber 11 erfasst ein Drehwinkelsignal der Lenksäulenwelle 2 und
gibt das erfasste Signal an das Spurhaltesteuergerät 18 aus.
Der Lenkradwinkelsensor 12 erfasst den Lenkradwinkel des Lenkrades 1 und
gibt ein den Lenkradwinkel anzeigendes Signal an das Spurhaltesteuergerät 18 aus. Der
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 13 erfasst die Fahrzeuggeschwindigkeit
des Wirtsfahrzeugs und gibt ein die Fahrzeuggeschwindigkeit anzeigendes Signal
an das Spurhaltesteuergerät 18 aus.
Der Spurerkennungssensor 14 erhält von einer CCD-Kamera eine
Bildansicht des Raums vor dem Wirtsfahrzeug und gibt die erhaltene
Bildansicht anzeigende Signale aus. Das Spurerkennungsgerät 15 erkennt eine
Fahrspur auf der Basis der Signale vom Spurerkennungssensor 14 und
gibt Signale aus, die eine Straßenkrümmung und
eine seitliche Verschiebung des vorwärtigen Markierungspunktes anzeigen.
Der Folgefahrzeugerfassungssensor 16 erhält von einer CCD-Kamera
oder einem Laserradar eine Rückraumansicht
des Wirtsfahrzeugs und gibt die Rückraumansicht anzeigende Signale
aus. Das Folgefahrzeugpositions-Erkennungsgerät 17 erkennt eine
Position eines nachfolgenden Fahrzeugs relativ zum Wirtsfahrzeug
anhand der Signale vom Folgefahrzeugerfassungssensor 16 und
gibt Signale aus, die die Position des Folgefahrzeugs, den Fahrzeugabstand zwischen
dem Wirtsfahrzeug und dem Folgefahrzeug und die relative Geschwindigkeit
zwischen den Fahrzeuggeschwindigkeiten von Wirtsfahrzeug und Folgefahrzeug
anzeigen.
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Das
Spurhaltesteuergerät 18 führt die
Spurhaltesteuerung zum Bewegen des Wirtsfahrzeugs in einer Zielspur
durch Einkuppeln der elektromagnetischen Kupplung 10 und
Zuführen
von elektrischem Strom zum Motor 9 auf der Basis der empfangenen Signale
aus. Während
der Spurhaltesteuerung führt, wenn
wenigstens einer der durch eine Betätigung durch den Fahrer erzeugten
Werte von Lenkradwinkel θ,
Lenkradwinkelgradient dθ und
Lenkraddrehmoment T größer wird
als ein Schwellenwert, das Spurhaltesteuergerät 18 eine Unterbrechungssteuerung
zum Unterbrechen der Spurhaltesteuerung aus.
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Ferner
führt das
Spurhaltesteuergerät 18, wenn
festgestellt wird, dass das Wirtsfahrzeug von der Zielspur abweicht,
eine Abweichungsalarmierungssteuerung aus, so dass ein Abweichungsalarmsummer 18 Alarmtöne 18 erzeugt
und/oder eine Abweichungsgröße des Wirtsfahrzeugs
auf dem Abweichungsalarmdisplay 20 angezeigt wird.
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Die
Betriebsweise des Spurhaltesteuersystems wird nachfolgend erläutert.
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EINGRIFFSSTEUERVORGANG
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Es
wird mm mit Bezug auf 2 eine bei der Spurhaltesteuerung
durch das Spurhaltesteuergerät 18 ausgeführte Eingriffssteuerung
erörtert.
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In
Schritt S1 ermittelt das Steuergerät 18, ob hinter dem
Wirtsfahrzeug ein Fahrzeug folgt. Wenn die Ermittlung in Schritt
S1 negativ ist, d. h. hinter dem Wirtsfahrzeug kein Fahrzeug folgt,
dann geht die Routine zu Schritt S2. Wenn die Ermittlung in Schritt
S1 positiv ist, dann geht die Routine zu Schritt S3.
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In
Schritt S2 setzt das Steuergerät 18 die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH auf gewöhnliche
Schwellenwerte (konstante Werte) θTH0, dθTH0 und TTH0, die
in der Spurhaltesteuerung in einem Zustand verwendet werden, in
dem hinter dem Wirtsfahrzeug kein Fahrzeug folgt. Spezieller, ein Schwellenwert θTH des Lenkradwinkels θ wird auf θTH0 (θTH = θTH0) gesetzt, ein Schwellenwert dθTH des Lenkradwinkelgradienten dθ wird auf
einen konstanten Wert dθTH0 (dθTH = dθTH0) gesetzt und ein Schwellenwert TTH des Lenkraddrehmoments T wird auf einen
konstanten Wert TTH0 (TTH =
TTH0) gesetzt, wie in den 3A bis 3C dargestellt
ist, in denen diese Situation einer Situation entspricht, in der
ein Zeitabstand T1 unendlich groß ist.
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In
Schritt S3 erfasst das Steuergerät 18 nach einer
positiven Ermittlung in Schritt S1 die Position des Folgefahrzeugs.
Spezieller, das Steuergerät 18 ermittelt,
ob das hinter dem Wirtsfahrzeug herannahende Folgefahrzeug auf der
rechten Spur, der linken Spur oder auf derselben Spur relativ zur
Fahrspur des Wirtsfahrzeugs führt.
Wenn das Steuergerät 18 feststellt,
dass das Folgefahrzeug auf der rechten Spur relativ zur Fahrspur
des Wirtsfahrzeugs führt und
es auf dieser Spur überholt,
dann variiert das Steuergerät 18 nur
die Eingriffsschwellenwerte, die in der Spurhaltesteuerung für die rechtsseitige
Spurabweichung verwendet werden, wie in den 3A bis 3C dargestellt
ist, ohne die Eingriffsschwellenwerte für die linksseitige Spurabweichung
zu variieren. Ebenso variiert das Steuergerät 18, wenn es feststellt,
dass das Folgefahrzeug auf der linken Spur relativ zur Fahrspur
des Wirtsfahrzeugs führt
und es dort überholt,
nur die Eingriffsschwellenwerte, die in der Spurhaltesteuerung für die linksseitige
Spurabweichung verwendet werden, wie in den 3A bis 3C dargestellt
ist, ohne die Eingriffsschwellenwerte für die rechtsseitige Spurabweichung
zu verändern.
Bei diesen Anordnungen des Variierens nur der Eingriffsschwellenwerte
für die
Seite, auf der das Folgefahrzeug passiert, ohne die der anderen
Seite zu variieren, kann der Fahrer weiterhin leicht lenken.
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Wenn
sich das Folgefahrzeug, das auf derselben Spur fährt wie das Wirtsfahrzeug,
dem Wirtsfahrzeug nähert,
dann ist es schwierig zu entscheiden, ob es das Wirtsfahrzeug auf
der linken oder der rechten Spur überholen wird. Daher variiert
das Steuergerät 18 die
Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH für die linke
und die rechte Spur.
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Als
Logik zum Erfassen des Folgefahrzeugs wird eine Rückwärtsinformationserkennungslogik des
optischen Fließtyps
zum Erfassen eines Folgefahrzeugs verwendet, das sich einem Wirtsfahrzeug von hinten
nähert,
indem ein Bewegungsvektor (optischer Fluss) auf einem mit einer
Kamera aufgenommenen Bild verwendet wird, und ein solches Verfahren
ist in der
japanischen provisorischen
Patentveröffentlichung
Nr. 11-255051 offenbart.
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In
Schritt S4 erfasst das Steuergerät 18 einen
Fahrzeugabstand L1 und eine relative Geschwindigkeit ΔV1 des herannahenden
Folgefahrzeugs relativ zum Wirtsfahrzeug und berechnet die Zeitmarge
(Zeitabstand) T1 (T1 = ΔV1/L1).
Dieser Schritt S4 dient als Herannahensgrad-Erfassungsmittel zum
Erkennen des Grades des Herannahens des Folgefahrzeugs an das Wirtsfahrzeug.
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In
Schritt S5 berechnet das Steuergerät 18 den mit abnehmender
Zeitmarge T1 zunehmenden Eingriffsschwellenwert θTH in
Bezug auf den Lenkradwinkel θ anhand
einer Übersicht,
die eine Beziehung zwischen der Zeitmarge T1 und einem Eingriffsschwellenwert θTH des Lenkradwinkels θ gemäß 3A zeigt.
Dieser Schritt S5 dient als Schwellenwerteinstellmittel zum Einstellen
des Eingriffsschwellenwertes des Lenkradwinkels θ.
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In
Schritt S6 berechnet das Steuergerät 18 den mit abnehmender
Zeitmarge T1 zunehmenden Eingriffsschwellenwert dθTH in Bezug auf den Lenkradwinkelgradienten
dθ anhand
einer Übersicht,
die eine Beziehung zwischen der Zeitmarge T1 und einem Eingriffsschwellenwert
dθTH des Lenkradwinkelgradienten dθ gemäß 3B zeigt.
Dieser Schritt S6 dient als Eingriffsschwellenwert-Einstellmittel zum Einstellen
des Eingriffsschwellenwertes des Lenkradwinkelgradienten dθ.
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In
Schritt S7 berechnet das Steuergerät 18 den mit abnehmender
Zeitmarge T1 zunehmenden Eingriffsschwellenwert TTH in
Bezug auf das Lenkraddrehmoment T anhand einer Übersicht, die eine Beziehung
zwischen der Zeitmarge T1 und dem Eingriffsschwellenwert TTH des Lenkradwinkels T gemäß 3C zeigt.
Dieser Schritt S7 dient als Eingriffsschwellenwert-Einstellmittel
zum Einstellen des Eingriffsschwellenwertes des Lenkraddrehmoments
T.
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In
Schritt S8 ermittelt das Steuergerät 18 nach der Ausführung von
Schritt S2 oder Schritt S7, ob der Fahrer einen Fahrereingriff in
die Lenksteuerung beginnt. Spezieller, das Steuergerät 18 stellt fest,
ob eine erste, zweite und/oder dritte Bedingung im Falle eines nachfolgenden
Fahrzeugs erfüllt
ist oder nicht, wobei die erste Bedingung die ist, dass der Ist-Lenkradwinkel θ größer ist
als der Eingriffsschwellenwert θTH, die zweite Bedingung die ist, dass der
Ist-Lenkradwinkelgradient dθ größer ist
als der Eingriffsschwellenwert dθTH, und die dritte Bedingung die ist, dass
das Ist-Lenkraddrehmoment T größer ist als
der Eingriffsschwellenwert TTH. Wenn die
Ermittlung in Schritt S8 positiv ist, d. h. wenn die erste, zweite
und/oder dritte Bedingung erfüllt
ist/sind, dann geht die Routine zu Schritt S9. Wenn die Ermittlung in
Schritt S8 negativ ist, d. h. wenn keine der ersten, zweiten und
dritten Bedingungen erfüllt
ist, dann geht die Routine zu Schritt S10.
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In
Schritt S9 führt
das Steuergerät 18 nach einer
positiven Ermittlung in Schritt S8 die Eingriffssteuerung (Steuerungsunterbrechung)
zum Unterbrechen der Spurhaltesteuerung durch allmähliches Verringern
des dem Motor 9 zugeführten
Ausgangsstroms, um beim Fahrer kein seltsames Gefühl zu verursachen,
und Einstellen des Ausgangsstroms auf null in einem Moment aus,
in dem eine vorbestimmte Zeitperiode ab dem Beginn der Eingriffssteuerung
verstrichen ist.
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In
Schritt S10 führt
das Steuergerät 18 nach einem
negativen Ermittlungsergebnis in Schritt S8 eine gewöhnliche
Spurhaltesteuerung aus.
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Betrieb
der Spurhaltesteuerung, wenn in einem hinteren Bereich des Wirtsfahrzeugs
kein Fahrzeug folgt
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Wenn
in einem vom Wirtsfahrzeug erfassten hinteren Bereich kein Fahrzeug
folgt und wenn kein Eingriff durch den Fahrer vorliegt, dann wird
die Routine des Fließschemas
in 2 in der folgenden Reihenfolge fortgesetzt: Schritt
S1 → Schritt
S2 → Schritt S8 → Schritt
S10, um die gewöhnliche
Spurhaltesteuerung auszuführen.
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Spezieller,
die Spurhaltesteuerung zum Bewegen des Wirtsfahrzeugs auf einer
Zielspur (Mittenposition der Spur) durch Zuführen eines Ausgangsstroms zum
Motor 9 gemäß der seitlichen
Verschiebung des Fahrzeugs relativ zu einer Mittenposition der Fahrspur
des Wirtsfahrzeugs, wie durch die Ausgangsstromkennwerte bei der
gewöhnlichen
Spurhaltesteuerung in 4 dargestellt ist.
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Wenn
der Fahrer während
der Spurhaltesteuerung eingreift, wird die Routine des Fließschemas
in 2 in der folgenden Reihenfolge fortgesetzt: Schritt
S1 → Schritt
2 → Schritt
S8 → Schritt
S9, um die Eingriffssteuerung auszuführen. Spezieller, in Schritt
S2 setzt das Steuergerät 18 die
Eingriffsschwellenwerte θ,
dθTH und TTH auf θTH0, dθTH0 und TTH0 jeweils
unter gewöhnlicher
Spurhaltesteuerung. In Schritt S8 ermittelt das Steuergerät 18,
ob ein Eingriff vorliegt oder nicht, auf der Basis der Eingriffsschwellenwerte θTH0, dθTH0 und TTH0. In
Schritt S9 führt
das Steuergerät 18 die
Eingriffssteuerung zum Unterbrechen der Spurhaltesteuerung durch
allmähliches
Verringern des dem Motor 8 zugeführten Ausgangsstroms gemäß der verstrichenen
Zeit während des
Fahrereingriffs wie im Ausgangsstromkennwert in der rechten Kurve
in 4 gezeigt aus.
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Das
heißt,
dass die Eingriffssteuerung selbst bei Ausführung der Spurhaltesteuerung
als Reaktion auf die Erfassung einer Lenkradbetätigung durch den Fahrer (Fahrereingriff)
ausgeführt
wird, so dass der Lenkbetrieb durch den Fahrer höhere Priorität hat als der
vom Steuergerät 18 ausgeführte Spurhaltelenkbetrieb.
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BETRIEB DER SPURHALTESTEUERUNG, FALLS IM
HINTEREN BEREICH DES WIRTSFAHRZEUGS EIN FAHRZEUG FOLGT
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Wenn
in einem erfassbaren hinteren Bereich ein Fahrzeug folgt und wenn
der Fahrer eingreift, dann läuft
die Routine des Fließschemas
in 2 in der folgenden Reihenfolge ab: Schritt S1 → Schritt
S3 → Schritt
S4 → Schritt
S5 → Schritt
S6 → Schritt
S7 → Schritt
S8, um die gewöhnliche
Spurhaltesteuerung auszuführen.
Durch die Ausführung
der Schritte S5, S6 und S7 werden die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH auf die
Schwellenwerte θTH1, dθTH1 und TTH1 gesetzt,
die jeweils größer sind
als die Eingriffsschwellenwerte θTH0, dθTH0 und TTH0, die
in der gewöhnlichen
Spurhaltesteuerung verwendet werden, wie in den 3A bis 3C gezeigt,
da die Zeitmarge T1 kleiner ist als eine vorbestimmte Zeit.
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Durch
die Ausführung
von S8 wird ermittelt, ob der Fahrer eingreifend lenkt (Fahrereingriff),
indem ermittelt wird, ob die erste, die zweite und/oder die dritte
Bedingung bei einem Folgefahrzeug erfüllt ist/sind oder nicht, wobei
die erste Bedingung die ist, dass ein Ist-Lenkradwinkel θ größer ist
als der Eingriffsschwellenwert θTH, die zweite Bedingung die ist, dass ein
Ist-Lenkradwinkelgradient dθ größer ist
als der Eingriffsschwellenwert dθTH, und die dritte Bedingung die ist, dass
ein Ist-Lenkraddrehmoment T größer ist
als der Eingriffsschwellenwert TTH.
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Demgemäß werden,
wenn hinter dem Wirtsfahrzeug wie in 5 gezeigt
ein Folgefahrzeug herannaht, Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH auf Schwellenwerte θTH1, dθTH1 und TTH1 gesetzt,
die höher
sind als die in der gewöhnlichen
Spurhaltesteuerung verwendeten gewöhnlichen Eingriffsschwellenwerte θTH0, dθTH0 und TTH0. Daher
werden selbst dann, wenn der Fahrer das Wirtsfahrzeug in Richtung
auf eine Spur steuert, auf der das herannahende Fahrzeug überholen
wird, die Ist-Werte θ, dθ und T kaum
größer als
die Eingriffsschwellenwerte θTH1, dθTH1 und TTH1. Diese
Anordnung senkt die Möglichkeit
der Ermittlung eines Eingriffs beim Herannahen des Folgefahrzeugs.
Diese Ermittlung entspricht der negativen Ermittlung in Schritt
S8. Infolgedessen wird die gewöhnliche
Spurhaltesteuerung durch die Ausführung von Schritt S10 beibehalten.
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Daher
fühlt der
Fahrer die Reaktionskraft vom Lenkrad 1 aufgrund des vom
Spurführungsaktuator 8 erzeugten
Lenkraddrehmoments T, der das Wirtsfahrzeug auf eine Zielspur (Mittenposition)
der Fahrspur hin steuert. Dadurch wird effektiv verhindert, dass
das Wirtsfahrzeug in Richtung auf die Spur abweicht, auf der das
Folgefahrzeug passiert.
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Ferner
werden in den Schritten S5, S6 und S7, wenn die Zeitmarge T1 kürzer ist,
mit anderen Worten, wenn der Grad des Herannahen des Folgefahrzeugs
an das Wirtsfahrzeug größer wird,
die Eingriffsschwellenwerte θ,
dθTH und TTH auf höhere Werte θTH1, dθTH1 und TTH1 gesetzt,
die mit der Abnahme der Zeitmarge T1 wie in den 3A, 3B und 3C gezeigt
allmählich
zunehmen. Demgemäß widersteht
das Steuergerät 18 der
Ermittlung des Fahrereingriffs.
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Daher
kann, wenn das Ausmaß des
Herannahen des Folgefahrzeugs an das Wirtsfahrzeug hoch ist, der
Fahrer diesen Herannahenszustand des Folgefahrzeugs anhand der Reaktionskraft
des Lenkrads 1 gegen die Lenkbetätigung des Fahrers in Richtung
auf die Spur des herannahenden Folgefahrzeugs erkennen. Ferner ermittelt
das Steuergerät 18, wenn
der Grad des Herannahen des Folgefahrzeugs an das Wirtsfahrzeug
gering ist, den Fahrereingriff ordnungsgemäß so, dass ein Lenkbetrieb
des Fahrers nicht verhütet
wird. Dadurch wird ermöglicht, dass
der Fahrer das Wirtsfahrzeug auf natürliche Weise fährt.
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Als
Nächstes
werden die Vorteile erörtert,
die mit dem Spurhaltesteuersystem gemäß der vorliegenden Erfindung
gewonnen werden.
- (1) Wenn sich dem Wirtsfahrzeug
ein Folgefahrzeug nähert,
dann werden die Eingriffsschwellenwerte θTH,
dθTH und TTH auf die
höheren
Schwellenwerte θTH1, dθTH1 und TTH1 gesetzt.
Daher widersteht selbst dann, wenn der Fahrer das Wirtsfahrzeug
in Richtung auf eine Spur steuert, auf der das herannahende Fahrzeug
passieren wird, das Spurhaltesteuersystem dem Fahrereingriff und die
gewöhnliche
Spurhaltesteuerung wird beibehalten. Demgemäß fühlt der Fahrer die Reaktionskraft
vom Lenkrad 1. Dadurch wird effektiv verhindert, dass das
Wirtsfahrzeug in Richtung auf die Spur abweicht, auf der das Folgefahrzeug passieren
wird.
- (2) In den Schritten S5, S6 und S7 werden die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH auf höhere Werte
eingestellt, wenn die Zeitmarge T1 kürzer ist, mit anderen Worten,
wenn der Grad des Herannahens des Folgefahrzeugs an das Wirtsfahrzeug
höher ist.
Folglich kann der Fahrer, wenn der Grad des Herannahen des Folgefahrzeugs
an das Wirtsfahrzeug hoch ist, diesen Zustand des Herannahen des
Wirtsfahrzeugs frühzeitig
erkennen. Wenn der Grad des Herannahen des Folgefahrzeugs an das
Wirtsfahrzeug gering ist, ermittelt das Spurhaltesteuergerät 18 ordnungsgemäß die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH, um eine
Lenkbetätigung
durch den Fahrer nicht zu verhindern. So kann der Fahrer das Wirtsfahrzeug angenehm
fahren.
- (3) Die durch die Ausführung
von Schritt S4 berechnete Zeitmarge T1 wird als der Grad des Herannahen
des Folgefahrzeugs an das Wirtsfahrzeug definiert und die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH werden
gemäß der Zeitmarge
T1 variiert. Daher wird es möglich,
Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH so einzustellen,
dass das Steuergerät 18 der
Erfassung des Fahrereingriffs an einem optimalen Zeitpunkt widersteht,
wenn die Zeitmarge T1 auf eine konstante Zeit eingestellt ist.
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Die
Erfindung wurde zwar oben mit Bezug auf bestimmte Ausgestaltungen
beschrieben, aber sie ist nicht auf die oben beschriebenen Ausgestaltungen
begrenzt.
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So
wurde zum Beispiel die erste Ausgestaltung zwar so dargestellt und
beschrieben, dass die Eingriffsschwellenwerte θTH,
dθTH und TTH gemäß der Zeitmarge
T1 eingestellt werden, die den Grad des Herannahen eines Folgefahrzeugs
an das Wirtsfahrzeug anzeigt, aber die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH können gemäß dem Fahrzeugabstand L1
zwischen dem Wirtsfahrzeug und dem herannahenden Folgefahrzeug als
ein den Grad des Herannahens anzeigender Parameter eingestellt werden. Wenn
dieser Fahrzeugabstand L1 verwendet wird, dann wird der Grad des
Herannahen durch Erfassen des Fahrzeugabstands L1 gewonnen. Daher
kann selbst in einem Fall, in dem die Zeitmarge T1 einen großen Wert
hat, weil der Fahrzeugabstand L1 klein und die relative Geschwindigkeit ΔV1 extrem
klein ist, ein Eingriff in einem schwierigen Zustand zur Zeit der
Erfassung des Herannahen des Folgefahrzeugs frühzeitig ermittelt werden.
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Ferner
können
die Eingriffsschwellenwerte θTH, dθTH und TTH gemäß der relativen
Geschwindigkeit ΔV1
zwischen der Wirtsfahrzeuggeschwindigkeit und der den Grad des Herannahens
anzeigenden Geschwindigkeit des herannahenden Folgefahrzeugs eingestellt
werden. Anhand dieser relativen Geschwindigkeit ΔV1 als der Grad des Herannahens des
Folgefahrzeugs an das Wirtsfahrzeug ist es selbst dann, wenn die
relative Geschwindigkeit ΔV1 hoch
ist und das Folgefahrzeug sich dem Wirtsfahrzeug schnell nähert, möglich, ein
Eingreifen in einer schwierigen Situation in der Zeit, in der sich
das Folgefahrzeug in einer vom Wirtsfahrzeug um den Fahrzeugabstand
L1 beabstandeten Position befindet, frühzeitig zu ermitteln.
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Die
Ausgestaltung wurde zwar unter Verwendung des Lenkradwinkels, des
Lenkradwinkelgradienten und des Lenkraddrehmoments zum Ermitteln
des Eingriffs relativ zur Spurhaltesteuerung gezeigt und beschrieben,
aber man wird verstehen, dass auch nur ein oder zwei Parameter aus
Lenkradwinkel, Lenkradwinkelgradient und Lenkradwinkeldrehmoment
zum Ermitteln eines Eingriffs relativ zur Spurhaltesteuerung verwendet
werden kann/können. Zusätzlich können darüber hinaus
weitere Elemente zum Ermitteln eines Eingriffs verwendet werden.
Der Umfang der Erfindung wird durch die nachfolgenden Ansprüche definiert.