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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein synthetisches Verfahren zum Herstellen
von Amlodipin in einer hohen Ausbeute.
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Hintergrund der Erfindung
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Amlodipin,
ein generischer Name für
die Verbindung der Formel (I), 3-Ethyl-5-methyl-2-(2-aminoethoxy-methyl)-4-(2-chlorphenyl)-6-methyl-1,4-dihydro-3,5-pyridindicarboxylat,
ist ein Langzeitcalciumkanalblocker, der zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen,
wie Stenokardie, Bluthochdruck und kongestiver Kardioplegie, geeignet
ist. Diese Verbindung ist aufgrund der Gegenwart von zwei unterschiedlichen
Esterresten, um die rotationsmäßig beschränkte Biarylachse,
asymmetrisch:
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Es
ist eine Anzahl von Verfahren zur Amlodipinsynthese berichtet worden,
jedoch leiden diese Verfahren im allgemeinen unter dem Problem einer
geringen Produktivität,
die durch geringe Ausbeuten verursacht werden, die beim kritischen
Hantzsch-Reaktionsschritt beobachtet werden, wie weiter unten erklärt wird.
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Beispielsweise
offenbart die
koreanische Patentveröffentlichung
87-909 ein Verfahren zum Herstellen von Amlodipin, das
durch Schema 1 dargestellt wird. Ein 1,4-Dihydropyridinderivat wird erhalten
durch Durchführen
einer Hantzsch-Reaktion einer Azidverbindung mit Methylaminocrotonat
und 2-Chlor-Benzaldehyd, und der Azidorest derselben wird reduziert. Schema
1
wobei Et und Me Ethyl bzw. Methyl darstellen.
Jedoch ergibt dieses Verfahren eine Ausbeute von lediglich 19% und
ist nicht für
eine Produktion in großem
Maßstab
aufgrund der Explosionsgefahr der Azidverbindung geeignet.
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Das
in der
koreanischen Patentveröffentlichung
86-1921 offenbarte Verfahren wird in Schema 2 unten veranschaulicht,
wobei eine Hantzsch-Reaktion durchgeführt wird durch Verwendung eines
Derivats mit einer Phthalimidamin-Schutzgruppe, gefolgt von einem
Entfernen der Aminschutzgruppe, um Amlodipin zu ergeben. Schema
2
wobei Et und Me Ethyl bzw. Methyl darstellen.
Jedoch weist dieses Verfahren ebenfalls ein Problem auf, da die
Ausbeute der Hantzsch-Reaktion ziemlich gering ist, z.B. 25%.
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Die
koreanische Patentveröffentlichung
87-909 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Amlodipin, wie
es in Schema 3 unten beschrieben wird: Eine Hantzsch-Reaktion wird
durchgeführt
unter Verwendung eines Derivats, dessen Amingruppe durch zwei Benzylgruppen
geschützt
ist, gefolgt von einem Entfernen der Benzylgruppen. Schema
3
wobei Bn, Et und Me Benzyl, Ethyl bzw. Methyl
darstellen. Dieses Verfahren führt
ebenfalls zu einer geringen Ausbeute von 10% und weist das Problem
auf, daß eine
zweistufige Hydrierung erforderlich ist, um die Benzylgruppen zu
entfernen.
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US 5,389,654 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen von Amlodipinbesylat (Amlodipinbenzolsulfonat),
wie es in Schema 4 unten dargestellt wird, wobei eine Hantzsch- Reaktion durchgeführt wird
unter Verwendung eines Derivats, dessen Aminogruppe durch eine Triphenylmethylgruppe
geschützt
ist, gefolgt von einem Entfernen der Aminschutzgruppe durch Benzolsulfonsäurebehandlung. Schema
4
wobei Ph, Et und Me Phenyl, Ethyl bzw. Methyl
darstellen. Wiederum liefert dieses komplizierte Verfahren eine sehr
geringe Ausbeute von 7%.
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Gemäß dem in
der
US 6,046,337 offenbarten
Verfahren, welches als Schema 5 unten dargestellt wird, wird eine
Hantzsch-Reaktion durchgeführt
unter Verwendung eines halogenierten Derivats, und die Halogengruppe
des resultierenden Produkts wird anschließend in eine Amingruppe umgewandelt. Schema
5
wobei Et und Me Ethyl bzw. Methyl darstellen.
Da das Chlor enthaltende Produkt nicht reaktiv ist in der anschließenden Aminsubstitutionsreaktion,
muß es
zunächst
zum entsprechenden Iodderivat umgewandelt werden. Unabhängig vom
verwendeten Halogenderivat ist demzufolge die Gesamtausbeute von
Amlodipin 22% oder kleiner.
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Demzufolge
leiden alle diese Verfahren aus dem Stand der Technik unter dem
Problem einer geringen Ausbeute, was ein verbessertes Verfahren
erfordert, das zum Herstellen von Amlodipin in einer hohen Ausbeute
fähig ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Demzufolge
ist es eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zum Herstellen von Amlodipin in einer hohen Ausbeute bereitzustellen.
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Gemäß einer
Erscheinung der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen
von Amlodipin der Formel (I) bereitgestellt, welches umfaßt:
- (a) Durchführen
einer Hantzsch-Reaktion einer Verbindung der Formel (II) mit Aminocrotonat
der Formel (III) und 2-Chlorbenzaldehyd der Formel (IV), um eine
Verbindung der Formel (V) zu erhalten; und
- (b) Behandeln der Verbindung der Formel (V) mit Hydroxylaminhydrochlorid
in einer Mischung aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel: wobei
R1 und R2 unabhängig Halogen
oder C1-4-Alkyl oder C1-4-Alkyl
substituiert mit Wasserstoff oder Alkoxy sind,
Me Methyl ist;
und
Et Ethyl ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann als Schema 6 wie folgt
dargestellt werden: Schema
6
wobei R
1, R
2,
Et und Me wie oben definiert sind.
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Das
Pyrrolderivat der Formel (II) ist eine neue Verbindung, und beim
Durchführen
der vorliegenden Erfindung sind sowohl R
1 als
auch R
2 bevorzugt Methyl. Das Pyrrolderivat
der Formel (II) kann in einer hohen Ausbeute gemäß dem Verfahren hergestellt
werden, das in [J. Chem. Soc., Perkin Trans. I, 2801, (1984)] offenbart
wird, welches hierin als Schema 7 dargestellt wird, wobei der Aminrest
in der Form eines Pyrrols geschützt
ist. Schema
7
wobei R
1, R
2 und
Et wie oben definiert sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere vorteilhaft, indem die Pyrrolgruppe es möglich macht,
die Substitutionsreaktion sogar unter einer starken basischen Bedingung
in einer hohen Ausbeute, d.h. 90% durchzuführen. Eine solche basische
Bedingung ist nicht praktikabel, wenn irgendeine der herkömmlichen
Aminschutzgruppen eingesetzt wird. Ebenfalls kann die Pyrrolgruppe
leicht in ein Amin durch die Wirkung von Hydroxylamin ohne Beeinflussung
der benachbarten Esterschutzgruppe umgewandelt werden.
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In
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann eine hohe Ausbeute einer Verbindung der Formel (V) erhalten
werden durch Durchführen
einer Hantzsch-Reaktion eines Pyrrolderivats der Formel (II) mit Methylaminocrotonat
der Formel (III) und 2-Chlorbenzaldehyd,
wobei die Reaktion typischerweise durch Kochen unter Rückfluß des Pyrrolderivats,
des Aminocrotonats und des 2-Chlorbenzaldehyds in äquivalenten Mengen
von 0,9-1,2:1:1 in einem organischen Lösungsmittel für zwanzig
(20) Stunden durchgeführt
wird. Das organische Lösungsmittel
kann ein C1-4-Alkanol, wie Isopropanol und
1-Butanol, sein. Die Ausbeute dieser Reaktion ist etwa 53%, welche
viel höher
ist als diejenige einer herkömmlichen
Hantzsch-Reaktion.
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In
Schritt (b) kann Amlodipin in einer hohen Ausbeute erhalten werden
durch Kochen unter Rückfluß der Verbindung
der Formel (V) in einer Mischung aus Wasser und einem organischen
Lösungsmittel
für eine Dauer
im Bereich von 4 bis 5 Stunden in der Gegenwart eines Hydroxylaminsalzes,
bevorzugt Hydroxylaminhydrochlorid, in einer Menge im Bereich von
15 bis 25 Äquivalenten,
bevorzugt 20 Äquivalenten,
basierend auf der Menge der Verbindung der Formel (V). Eine besonders
hohe Ausbeute kann erhalten werden, wenn Hydroxylaminhydrochlorid
in Kombination mit Triethylamin, zugegeben in einer Menge von beispielsweise
10 Äquivalenten,
basierend auf der Menge von 1,4-Dihydropyridinderivat, verwendet
wird. Das organische Lösungsmittel
kann Isopropanol, Methanol, Ethanol oder 1-Butanol sein, und es kann mit Wasser
in einem Volumenbereich von 3 bis 5, bevorzugt 4, basierend auf
dem Volumen des Wassers, vermischt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das 1,4-Dihydropyridinderivat der Formel (V) erhalten
und in Amlodipin in einer viel höheren
Ausbeute als es zuvor möglich
war umgewandelt werden. Dieses erfindungsgemäße Verfahren kann daher vorteilhaft
in der Massenproduktion von Amlodipin verwendet werden.
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Herstellungsbeispiel 1: Herstellung von
2-(2,5-Dimethylpyrrol-1-yl)ethanol
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30,5g
(0,5mol) Aminoethanol, 57g (0,5mol) Acetonylaceton und 0,35g (5mmol,
eine katalytische Menge) Essigsäure
wurden zu 300 ml Toluol zugegeben, und dann wurde die Mischung für 3 Stunden
unter Verwendung einer Dean-Stark-Falle unter Rückfluß erwärmt. Die Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
200 ml Wasser und 100 ml Ethylacetat wurden zugegeben und für 30 Minuten
gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt und durch ein Silicagelpolster
filtriert, und das Filtrat wurde unter einem reduzierten Druck destilliert,
um 66g der Titelverbindung in der Form eines schwach orangefarbenen Öls zu ergeben
(Ausbeute: 95%).
1H-NMR (300MHz, CDCl3) δ (ppm):
5,82 (s, 2H), 3,94 (t, 2H, J = 6Hz), 3,78 (t, 2H, J = 6Hz), 2,28
(s, 6H)
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Herstellungsbeispiel 2: Herstellung von
Ethyl-4-[2-(2,5-dimethylpyrrol-1-yl)ethoxy]acetoacetat
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32g
Natriumhydrid (60% Öldispersion)
wurden zu 500 ml Tetrahydrofuran zugegeben, und 56g (0,4mol) 2-(2,5-Dimethylpyrrol-1-yl)ethanol,
das in Herstellungsbeispiel 1 erhalten wurde, wurde zugegeben, gefolgt
von einem Rühren
bei Raumtemperatur für
1 Stunde. Die Reaktionsmischung wurde auf 0°C abgekühlt, und eine Lösung, die
durch Auflösen
von 65,84g (0,4mol) Ethyl-4-chloracetoacetat in 200 ml Tetrahydrofuran erhalten
wurde, wurde tropfenweise über
2 Stunden zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 16 Stunden
gerührt
und dann auf pH 6 bis 7 mit 3N Salzsäure eingestellt. Eine ausreichende
Menge Wasser wurde zugegeben, um gebildete feste Niederschläge aufzulösen, und
die Reaktionsmischung wurde zweimal mit 600 ml bzw. 100 ml Ethylacetat
extrahiert. Vereinigtes Ethylacetatextrakt wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, mit entfärbendem Kohlenstoff behandelt
und dann das Lösungsmittel
unter einem verminderten Druck abdestilliert, um 96,2g der Titelverbindung
als ein schwachgelbes Öl
zu erhalten (Ausbeute: 90%).
1H-NMR
(300MHz, CDCl3) δ (ppm): 5,86 (s, 2H), 4,19 (q,
2H, J = 7,1 Hz), 4,04 (s, 2H), 3,98 (t, 2H, J = 6,0Hz), 3,65 (t,
2H, J = 6,0Hz), 3,41 (s, 2H), 2,23 (s, 6H), 1,27 (t, 3H, J = 7,1Hz)
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Beispiel 1: Herstellung von 3-Ethyl-5-methyl-2-(2-aminoethoxy-methyl)-4-(2-chlorphenyl)-6-methyl-1,4-dihydro-3,5
-pyridindicarboxylat
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(Schritt a) Herstellung von 3-Ethyl-5-methyl-2-[(2-(2,5-dimethylpyrrol-1-yl)ethoxy)-methyl]-4-(2-chlorphenyl)-6-methyl-1,4-dihydro-3,5-pyridindicarboxylat
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11,4g
(42,6mmol) Ethyl-4-[2-(2,5-dimethylpyrrol-1-yl)ethoxy]acetoacetat,
das in Herstellungsbeispiel 2 erhalten wurde, 6g (42,6mmol) 2-Chlorbenzaldehyd
und 4,9 g (42,6mmol) Methyl-3-aminocrotonat wurden zu 100 ml Isopropanol
zugegeben, und die Mischung wurde für 20 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur gekühlt und durch Entfernen des
Lösungsmittels
unter einem verminderten Druck konzentriert. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie
gereinigt, um 11 g der Titelverbindung (ein leicht gelber Kristall,
Ausbeute: 53%) zu erhalten.
Smp: 46-48°C
Masse: m/z = 509,11 (M+Na)+, 485,94 (M+H)+
1H-NMR (300MHz, CDCl3) δ (ppm): 7,07~7,36
(m, 4H), 6,65 (b, 1H, NH), 5,86 (s, 2H), 5,40 (s, 1H), 4,73 (s, 2H),
4,03~4,11 (m, 4H), 3,74 (t, 2H, J = 5,4Hz), 3,64 (s, 3H), 2,31 (s,
6H), 2,27 (s, 3H), 1,24 (t, 3H, J = 7,1 Hz)
IR(KBr): 3377,
2977, 2945, 1692, 1480, 1433, 1305cm–1
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(Schritt b) Herstellung von 3-Ethyl-5-methyl-2-(2-aminoethoxy-methyl)-4-(2-chlorphenyl)-6-methyl-1,4-dihydro-3,5-pyridindicarboxylat
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7,9g
(16,2mmol) 3-Ethyl-5-methyl-2-[(2-(2,5-dimethylpyrrol-1-yl)ethoxy)-methyl]-4-(2-chlorphenyl)-6-methyl-1,4-dihydro-3,5-pyridindicarboxylat,
das in Schritt a erhalten wurde, 22,6g (324mmol, 20 Äquivalente)
Hydroxylaminhydrochlorid und 16,4g (162mmol, 10 Äquivalente) Triethylamin wurden
zu einer Mischung aus 60 ml Isopropanol und 15 ml Wasser zugegeben,
und die Reaktionsmischung wurde für 4,5 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und Isopropanol wurde
unter einem verminderten Druck abdestilliert. 100ml Wasser wurden
zum Rückstand
zugegeben und auf pH 1 bis 2 mit 3N HCl eingestellt, gefolgt von
einem zweimaligen Waschen mit 50 ml Teilen Ethylether. Die wäßrige Phase
wurde auf pH 8 bis 9 mit 1N NaOH eingestellt und dann zweimal mit
100 ml Portionen Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde
mit gesättigter
Salzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und dann das Lösungsmittel
unter einem verminderten Druck abdestilliert. Der Rückstand
wurde durch Säulenchromatographie
gereinigt, um 5,1 g der Titelverbindung in der Form eines leicht
gelben Schaums (Ausbeute: 77%) zu erhalten.
1H-NMR
(300MHz, CDCl3) δ (ppm): 7,40 (br, s, 1H, NH),
7,02~7,37 (n, 4H, ArH), 5,39 (s, 1H), 4,75 (d.d., 2H), 4,02 (q,
2H), 3,71 (m, 2H), 3,60 (s, 3H), 3,12 (m, 2H), 2,70 (br, 2H, NH),
2,36 (s, 3H), 1,19 (t, 3H)
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Wie
oben gezeigt ist, ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung in
der Lage, Amlodipin in einer beträchtlich höheren Ausbeute als irgendeine
der herkömmlichen
Verfahren bereitzustellen.