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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen, Verfahren zu ihrer
Herstellung, pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese Verbindungen
enthalten, und ihre Verwendung bei der Therapie.
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Chemokine
spielen eine wichtige Rolle bei der Immun- und Entzündungsantwort bei verschiedenen Krankheiten
und Störungen,
einschließlich
Asthma und allergischen Krankheiten sowie Autoimmunpathologien,
wie rheumatoider Arthritis und Atherosklerose. Bei diesen kleinen
sezernierten Molekülen
handelt es sich um eine wachsende Superfamilie von Proteinen mit
einem Molekulargewicht von 8–14
kDa, die durch ein Strukturmotiv mit vier konservierten Cysteinen
gekennzeichnet ist. Die Chemokin-Superfamilie kann in zwei Hauptgruppen
mit charakteristischen Strukturmotiven unterteilt werden, die Cys-X-Cys-
(C-X-C-) und die Cys-Cys- (C-C-)
Familie. Diese unterscheiden sich voneinander durch Einschub einer
einzigen Aminosäure zwischen
den beiden NH-proximalen Cysteinresten und Sequenzähnlichkeit.
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Zu
den C-X-C-Chemokinen gehören
mehrere hochwirksame Chemoattraktantien und Aktivatoren von Neutrophilen,
wie Interleukin-8 (IL-8) und Neutrophile aktivierendes Peptid 2
(NAP-2).
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Zu
den C-C-Chemokinen gehören
hochwirksame Chemoattraktantien für Monozyten und Lymphozyten,
aber nicht für
Neutrophile, wie beispielsweise humanes MCP-1, MCP-2 und MCP-3 (MCP = Monocyte Chemotactic
Protein), RANTES (Regulated on Activation, Normal T Expressed and
Secreted), Eotaxin sowie MIP-1α und
MIP-1β (MIP = Macrophage
Inflammatory Protein).
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Untersuchungen
haben gezeigt, daß die
Wirkungen der Chemokine durch Unterfamilien von G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren vermittelt werden, zu denen unter anderem die Rezeptoren
mit der Bezeichnung CCR1, CCR2, CCR2A, CCR2B, CCR3, CCR4, CCR5,
CCR6, CCR7, CCR8, CCR9, CCR10, CXCR1, CXCR2, CXCR3 und CXCR4 gehören. Diese
Rezeptoren stellen gute Ziele für
die Arzneistoffentwicklung dar, da Mittel, die diese Rezeptoren
modulieren, zur Verwendung bei der Behandlung von Störungen und
Krankheiten wie den oben beschriebenen geeignet wären.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher eine Verbindung der allgemeinen
Formel
worin
R
1 für
ein ungesättigtes
5- bis 10-gliedriges heterocyclisches Ringsystem steht, das mindestens
ein unter Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel ausgewähltes Ringheteroatom
enthält
und gegebenenfalls durch einen oder mehrere unabhängig voneinander
unter Halogen, Cyano, Nitro, Carboxyl, Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
3-C
6-Cycloalkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl, C
1-C
6-Halogenalkyl, C
1-C
6-Halogenalkoxy, -NR
9R
10, C
3-C
6-Cycloalkylamino,
C
1-C
6-Alkylthio,
C
1-C
6-Alkylcarbonyl,
C
1-C
6-Alkylcarbonylamino,
Sulfonamido (-SO
2NH
2),
C
1-C
6-Alkylsulfonyl
und -C(O)NR
11R
12 ausgewählte Substituenten
substituiert ist;
X für
ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine CH
2-,
CH(CH
3)-, OCH
2-,
CH
2O-, CH
2NH-, NH-
oder Carbonylgruppe steht und Y für ein Stickstoffatom oder eine
CH- oder C(OH)-Gruppe steht, mit der Maßgabe, daß Y für eine CH-Gruppe steht, wenn
X für ein
Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine CH
2O-,
CH
2NH- oder NH-Gruppe steht;
n für 0, 1 oder
2 steht;
R
2 jeweils unabhängig voneinander
für eine
C
1-C
6-Alkyl-, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl-,
-CH
2OH- oder Carboxylgruppe steht;
Z
1 für
eine Bindung oder eine Gruppe (CH
2)
q, worin q 1 oder 2 bedeutet, steht;
Z
2 für
eine Bindung oder eine Gruppe CH
2 steht,
mit der Maßgabe,
daß Z
1 und Z
2 nicht beide
gleichzeitig für eine
Bindung stehen;
A
1 für CH steht
und A
2 für
NH steht oder A
1 für ein Stickstoffatom steht
und A
2 für
CH
2 steht oder A
1 für ein Stickstoffatom
steht und A
2 für eine Bindung steht, wenn
Y für ein
Stickstoffatom steht; oder A
1 für ein Stickstoffatom
steht und A
2 für eine Bindung steht, wenn
Y
für eine
Gruppe CH oder C(OH) steht;
Q für ein Sauerstoff- oder Schwefelatom
oder eine Gruppe CH
2 oder NH steht;
R
3 für
-NHC(O)R
13 oder -C(O)NR
14R
15 steht;
R
4,
R
5, R
6 und R
7 jeweils unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe
stehen oder R
4, R
5,
R
6 und R
7 gemeinsam
für eine
C
1-C
4-Alkylenkette
stehen, welche die beiden Kohlenstoffatome, an die sie gebunden
sind, unter Bildung eines 4- bis 7-gliedrigen gesättigten
Carbocyclus verbindet, oder R
5, R
6 und R
7 jeweils
für ein
Wasserstoffatom stehen und R
4 und R
8 gemeinsam mit den Kohlenstoffatomen, an
die sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten
Carbocyclus bilden;
R
8 für ein Wasserstoffatom
oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe
steht oder gemäß obiger
Definition mit R
4 verbunden ist;
R
9 und R
10 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe stehen oder R
9 und
R
10 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an
das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus
bilden;
R
11 und R
12 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe stehen;
R
13 für eine Gruppe
C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
6-Alkenyl, C
3-C
6-Cycloalkyl, Adamantyl,
C
5-C
6-Cycloalkenyl,
Phenyl oder ein gesättigtes
oder ungesättigtes
5- bis 10-gliedriges heterocyclisches Ringsystem mit mindestens
einem unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählten Ringheteroatom
steht, wobei jede dieser Gruppen gegebenenfalls durch einen oder
mehrere unabhängig
voneinander unter Nitro, Hydroxy, Oxo, Halogen, Carboxyl, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkylthio, C
1-C
6-Alkylcarbonyl,
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl,
Phenyl und -NHC(O)-R
17 ausgewählte Substituenten
substituiert sein kann;
R
14 und R
15 jeweils unabhängig voneinander für (i) ein
Wasserstoffatom, (ii) einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten
oder ungesättigten
Ring, der gegebenenfalls mindestens ein unter Stickstoff, Sauerstoff
und Schwefel ausgewähltes
Ringheteroatom enthält
und gegebenenfalls durch mindestens einen unter Halogen, Methyl
und Trifluormethyl ausgewählten
Substituenten substituiert ist, oder (iii) eine C
1-C
6-Alkylgruppe, die gegebenenfalls durch mindestens
einen unter Halogen, Trifluormethyl, Carboxyl, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl und einem 5- bis 6-gliedrigen
gesättigten
oder ungesättigten
Ring, der gegebenenfalls mindestens ein unter Stickstoff, Sauerstoff
und Schwefel ausgewähltes
Ringheteroatom enthält
und gegebenenfalls durch mindestens einen unter Halogen, Methyl
und Trifluormethyl ausgewählten
Substituenten substituiert ist, ausgewählten Substituenten substituiert
ist, stehen oder
R
14 und R
15 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen
gesättigten Heterocyclus
bilden;
t für
0, 1, 2 oder 3 steht;
R
16 jeweils unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Cyano, Nitro, Carboxyl, Hydroxy, C
3-C
6-Cycloalkyl, C
1-C
6-Alkoxy, C
1-C
6-Alkoxycarbonyl, C
1-C
6-Halogenalkyl, C
1-C
6-Halogenalkoxy, -NR
18R
19, C
3-C
6-Cycloalkylamino,
C
1-C
6-Alkylthio,
C
1-C
6-Alkylcarbonyl,
C
1-C
6-Alkyl carbonylamino,
Sulfonamido (-SO
2NH
2),
C
1-C
6-Alkylsulfonyl,
-C(O)NR
20R
21, -NR
22C(O)-(NH)
vR
23, Phenyl oder gegebenenfalls durch mindestens
einen unter Carboxyl und C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
ausgewählten
Substituenten substituiertes C
1-C
6-Alkyl steht;
R
17 für eine C
1-C
6-Alkyl-, Amino-
(-NH
2-) oder Phenylgruppe steht;
R
18 und R
19 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe stehen oder R
18 und
R
19 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an
das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus
bilden;
R
20 und R
21 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls durch C
1-C
6-Alkoxycarbonyl substituierte C
1-C
6-Alkylgruppe stehen;
v für 0 oder
1 steht;
R
22 für ein Wasserstoffatom oder
eine C
1-C
6-Alkylgruppe
steht und
R
23 für ein Wasserstoffatom oder
eine gegebenenfalls durch mindestens einen unter Carboxyl, C
1-C
6-Alkoxy oder
C
1-C
6-Alkoxycarbonyl
ausgewählten
Substituenten substituierte C
1-C
6-Alkylgruppe steht;
oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder Solvat davon.
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Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung kann eine Alkyl- oder Alkenylsubstituentengruppe
oder eine Alkyleinheit in einer Substituentengruppe geradkettig
oder verzweigt sein. Eine Halogenalkyl- oder Halogenalkoxysubstituentengruppe
enthält
mindestens ein Halogenatom, beispielsweise ein, zwei, drei oder
vier Halogenatome. Wenn R9 und R10 (oder R14 und
R15 oder R18 und
R19) für
einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten Heterocyclus
stehen, versteht es sich, daß das
einzige vorhandene Heteroatom das Stickstoffatom, an das R9 und R10 (oder R14 und R15 oder R18 und R19) gebunden
sind, ist. In den Definitionen von R1 und
R13 sei darauf hingewiesen, daß das gesättigte oder
ungesättigte
5- bis 10-gliedrige
heterocyclische Ringsystem alicyclische oder aromatische Eigenschaften
aufweisen kann.
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Ebenso
kann in den Definitionen von R14 und R15 ein 5- bis
6-gliedriger gesättigter
oder ungesättigter Ring,
der gegebenenfalls mindestens ein Ringheteroatom enthält, alicyclische
oder aromatische Eigenschaften aufweisen.
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R1 steht für
ein gesättigtes
oder ungesättigtes
5- bis 10-gliedriges heterocyclisches Ringsystem, das mindestens
ein unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewähltes Ringheteroatom
(beispielsweise ein, zwei oder drei unabhängig voneinander darunter ausgewählte Ringheteroatome)
enthalten kann und gegebenenfalls durch mindestens einen unter Halogen
(beispielsweise Chlor, Fluor, Brom oder Iod), Cyano, Nitro, Carboxyl,
Hydroxy, C1-C6-Alkyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkyl (beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl oder n-Hexyl), C3-C6-Cycloalkyl
(Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl), C1-C6-Alkoxy, vorzugsweise
C1-C4-Alkoxy (beispielsweise
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy oder n-Butoxy), C1-C6-Alkoxycarbonyl, vorzugsweise C1-C4-Alkoxycarbonyl (beispielsweise Methoxycarbonyl
oder Ethoxycarbonyl), C1-C6-Halogenalkyl,
vorzugsweise C1-C4-Halogenalkyl
(beispielsweise Trifluormethyl), C1-C6-Halogenalkoxy, vorzugsweise C1-C4-Halogenalkoxy
(beispielsweise Trifluormethoxy), -NR9R10, C3-C6-Cycloalkylamino
(beispielsweise Cyclopropylamino, Cyclobutylamino, Cyclopentylamino
oder Cyclohexylamino), C1-C6-Alkylthio,
vorzugsweise C1-C4-Alkylthio
(beispielsweise Methylthio oder Ethylthio), C1-C6-Alkylcarbonyl, vorzugsweise C1-C4-Alkylcarbonyl (beispielsweise Methylcarbonyl,
Ethylcarbonyl, n-Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl, n-Butylcarbonyl,
n-Pentylcarbonyl oder n-Hexylcarbonyl), C1-C6-Alkylcarbonylamino, vorzugsweise C1-C4-Alkylcarbonylamino
(beispielsweise Methylcarbonylamino oder Ethylcarbonylamino), Sulfonamido,
C1-C6-Alkylsulfonyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkylsulfonyl
(beispielsweise Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl, n-Propylsulfonyl,
Isopropylsulfonyl, n-Butylsulfonyl, n-Pentylsulfonyl oder n-Hexylsulfonyl)
oder -C(O)NR11R12 ausgewählten Substituenten
(beispielsweise einen, zwei, drei oder vier unabhängig voneinander
darunter ausgewählte
Substituenten) substituiert ist.
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Das
gesättigte
oder ungesättigte
5- bis 10-gliedrige heterocyclische Ringsystem kann monocyclisch oder
polycyclisch (beispielsweise bicyclisch) sein und enthält bis zu
vier unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählte Ringheteroatome.
Beispiele für
Ringsysteme, die verwendet werden können, sind Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Pyrazolyl, Thiazolidinyl, Thienyl, Isoxazolyl, Thiadiazolyl, Pyrrolyl,
Furanyl, Thiazolyl, Indolyl, Chinolinyl, Benzimidazolyl, Triazolyl,
Tetrazolyl und Pyridinyl.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung steht R1 für ein ungesättigtes 5- bis 6-gliedriges
heterocyclisches Ringsystem mit mindestens einem Ringstickstoffatom,
das gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert
ist.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung steht X für
ein Sauerstoffatom oder eine CH2-, OCH2-, CH2O-, NH- oder Carbonylgruppe.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung steht Y für
ein Stickstoffatom oder eine CH-Gruppe.
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Bevorzugte
Kombinationen von X-Y sind u.a. O-CH, OCH2-CH, NH-CH, CH2OH-CH, CH2-N, C(O)-N und
CH2-CH.
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Bevorzugte
Kombinationen von Y, Z
1 und Z
2 sind
u.a.:
R
2 steht jeweils unabhängig voneinander für eine C
1-C
6-Alkylgruppe, vorzugsweise
eine C
1-C
4-Alkylgruppe (beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl), eine C
1-C
6-Alkoxycarbonylgruppe,
vorzugsweise eine C
1-C
4-Alkoxycarbonylgrupp
(beispielsweise Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl), eine -CH
2OH-Gruppe oder eine Carboxylgruppe. Nach
einer Ausführungsform
steht n für
1 und R
2 für eine Methyl-, Methoxycarbonyl-,
Ethoxycarbonyl-, -CH
2OH- oder Carboxylgruppe.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung steht Q für
ein Sauerstoffatom.
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R4, R5, R6 und
R7 stehen jeweils unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom
oder eine C1-C6-Alkylgruppe,
vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl oder n-Hexyl), oder R4,
R5, R6 und R7 stehen gemeinsam für eine C1-C4-Alkylenkette, welche die beiden Kohlenstoffatome,
an die sie gebunden sind, unter Bildung eines 4- bis 7-gliedrigen gesättigten
Carbocyclus (beispielsweise Cyclopentyl oder Cyclohexyl) verbindet,
oder R5, R6 und
R7 stehen jeweils für ein Wasserstoffatom und R4 und R8 bilden gemeinsam
mit den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, einen 5- bis
6-gliedrigen gesättigten
Carbocyclus (insbesondere Cyclopentyl).
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R8 steht für
ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6-Alkylgruppe, vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe (beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n- Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl), oder ist gemäß obiger
Definition mit R4 verbunden.
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R9 und R10 stehen
jeweils unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6-Alkylgruppe, vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl oder
n-Hexyl), oder R9 und R10 bilden
gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
4- bis 7-gliedrigen gesättigten
Heterocyclus (beispielsweise Pyrrolidinyl oder Piperidinyl).
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R11 und R12 stehen
jeweils unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6-Alkylgruppe, vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl).
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R13 steht für eine C1-C6-Alkylgrupp, vorzugsweise eine C1-C5-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl oder n-Hexyl), C2-C6-Alkenyl, vorzugsweise C2-C4-Alkenyl,
C3-C6-Cycloalkyl
(Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl), Adamantyl,
C5-C6-Cycloalkenyl, Phenyl
oder ein gesättigtes
oder ungesättigtes
5- bis 10-gliedriges heterocyclisches Ringsystem, das mindestens
ein unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewähltes Heteroatom
(beispielsweise ein, zwei, drei oder vier unabhängig voneinander darunter ausgewählte Heteroatome)
enthalten kann, wobei jede dieser Gruppen (d.h. jede der angegebenen
Gruppen und das Ringsystem) gegebenenfalls durch mindestens einen
unter Nitro, Hydroxyl, Oxo, Halogen (beispielsweise Chlor, Fluor,
Brom oder Iod), Carboxyl, C1-C6-Alkyl, vorzugsweise
C1-C4-Alkyl (beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl), C1-C6-Alkoxy,
vorzugsweise C1-C4-Alkoxy
(beispielsweise Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy oder n-Butoxy), C1-C6- Alkylthio, vorzugsweise
C1-C4-Alkylthio
(beispielsweise Methylthio oder Ethylthio), C1-C6-Alkylcarbonyl, vorzugsweise C1-C4-Alkylcarbonyl (beispielsweise Methylcarbonyl,
Ethylcarbonyl, n-Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl, n-Butylcarbonyl,
n-Pentylcarbonyl oder n-Hexylcarbonyl),
C1-C6-Alkoxycarbonyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkoxycarbonyl (beispielsweise
Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl), Phenyl und -NHC(O)-R17 ausgewählten
Substituenten (beispielsweise einen, zwei, drei oder vier unabhängig voneinander darunter
ausgewählten
Substituenten) substituiert ist.
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In
R13 kann das gesättigte oder ungesättigte 5-
bis 10-gliedrige
heterocyclische Ringsystem monocyclisch oder polycyclisch (beispielsweise
bicyclisch) sein und enthält
bis zu vier unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählte Ringheteroatome.
Beispiele für
Ringsysteme, die verwendet werden können, sind Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
Pyrazolyl, Thiazolidinyl, Thienyl, Isoxazolyl, Thiadiazolyl, Pyrrolyl,
Furanyl, Thiazolyl, Indolyl, Chinolinyl, Benzimidazolyl, Triazolyl,
Tetrazolyl und Pyridinyl.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung steht R13 für eine Gruppe
C1-C6-Alkyl, Phenyl
oder ein gesättigtes
oder ungesättigtes
5- bis 6-gliedriges heterocyclisches Ringsystem mit mindestens einem
unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählten Ringheteroatom (beispielsweise
ein oder zwei unabhängig
voneinander darunter ausgewählte
Ringheteroatome), wobei jede dieser Gruppen gegebenenfalls durch
einen, zwei, drei oder vier unabhängig voneinander unter Nitro,
Hydroxy, Oxo, Halogen, Carboxyl, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkoxy, C1-C6-Alkylthio,
C1-C6-Alkylcarbonyl,
C1-C6-Alkoxycarbonyl,
Phenyl und -NHC(O)-R17 ausgewählte Substituenten
substituiert sein kann.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung steht R13 für eine Gruppe
C1-C6-Alkyl, Phenyl
oder ein gesättigtes
oder ungesättigtes
5- bis 6-gliedriges heterocyclisches Ringsystem mit mindestens einem
unter Stickstoff und Sauerstoff ausgewählten Ringheteroatom (beispielsweise
ein oder zwei unabhängig
voneinander darunter ausgewählte
Ringheteroatome), wobei jede dieser Gruppen gegebenenfalls durch
einen oder zwei unabhängig
voneinander unter Halogen, C1-C6-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy
ausgewählte
Substituenten substituiert sein kann.
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R14 und R15 stehen
jeweils unabhängig
voneinander für
(i) ein Wasserstoffatom, (ii) einen 5- bis 6-gliedrigen gesättigten
oder ungesättigten
Ring, der gegebenenfalls mindestens ein unter Stickstoff, Sauerstoff
und Schwefel ausgewähltes
Ringheteroatom (beispielsweise ein, zwei oder drei unabhängig voneinander
darunter ausgewählte
Ringheteroatome) enthält
(Beispiele für
Ringe sind Cyclopentyl, Cyclohexyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyridinyl,
Pyrazinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Thienyl und Furanyl) und gegebenenfalls
durch mindestens einen unter Halogen (beispielsweise Fluor, Chlor,
Brom oder Iod), Methyl und Trifluormethyl ausgewählten Substituenten (beispielsweise
einen, zwei oder drei unabhängig
voneinander darunter ausgewählte
Substituenten) substituiert ist, oder (iii) eine C1-C6-Alkylgruppe,
vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl oder n-Hexyl), die gegebenenfalls durch mindestens
einen unter Halogen (beispielsweise Fluor, Chlor, Brom oder Iod),
Trifluormethyl, Carboxyl, C1-C6-Alkoxycarbonyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkoxycarbonyl,
und einem 5- bis 6-gliedrigen gesättigten oder ungesättigten Ring,
der gegebenenfalls mindestens ein unter Stickstoff, Sauerstoff und
Schwefel ausgewähltes
Ringheteroatom (beispielsweise ein, zwei oder drei unabhängig voneinander
darunter ausgewählte
Ringheteroatome) enthält
(Beispiele für
Ringe sind Cyclopentyl, Cyclohexyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyridinyl,
Pyrazinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Thienyl und Furanyl) und gegebenenfalls
durch mindestens einen unter Halogen (beispielsweise Fluor, Chlor,
Brom oder Iod), Methyl und Trifluormethyl ausgewählten Substituenten (beispielsweise
einen, zwei oder drei unabhängig
voneinander darunter ausgewählte
Substituenten) substituiert ist, oder R14 und
R15 bilden gemeinsam mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen 4- bis 7-gliedrigen gesättigten
Heterocyclus (beispielsweise Pyrrolidinyl und Piperidinyl).
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung stehen R14 und R15 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine unsubstituierte C1-C6-Alkylgruppe.
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R16 steht jeweils unabhängig voneinander für Halogen
(beispielsweise Fluor, Chlor, Brom oder Iod), Cyano, Nitro, Carboxyl,
Hydroxy, C3-C6-Cycloalkyl
(Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl), C1-C6-Alkoxy, vorzugsweise
C1-C4-Alkoxy (beispielsweise
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy oder n-Butoxy), C1-C6-Alkoxycarbonyl, vorzugsweise C1-C4-Alkoxycarbonyl (beispielsweise Methoxycarbonyl
oder Ethoxycarbonyl), C1-C6-Halogenalkyl,
vorzugsweise C1-C4-Halogenalkyl
(beispielsweise Trifluormethyl), C1-C6-Halogenalkoxy, vorzugsweise C1-C4-Halogenalkoxy
(beispielsweise Trifluormethoxy), -NR18R19, C3-C6-Cycloalkylamino
(beispielsweise Cyclopropylamino, Cyclobutylamino, Cyclopentylamino
oder Cyclohexylamino), C1-C6-Alkylthio,
vorzugsweise C1-C4-Alkylthio
(beispielsweise Methylthio oder Ethylthio), C1-C6-Alkylcarbonyl, vorzugsweise C1-C4-Alkylcarbonyl (beispielsweise Methylcarbonyl,
Ethylcarbonyl, n-Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl, n-Butylcarbonyl,
n-Pentylcarbonyl oder n-Hexylcarbonyl), C1-C6-Alkylcarbonylamino, vorzugsweise C1-C4-Alkylcarbonylamino
(beispielsweise Methylcarbonylamino oder Ethylcarbonylamino), Sulfonamido, C1-C6-Alkylsulfonyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkylsulfonyl (beispielsweise
Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl, n-Propylsulfonyl, Isopropylsulfonyl,
n-Butyl sulfonyl, n-Pentylsulfonyl oder n-Hexylsulfonyl), -C(O)NR20R21, -NR22C(O)-(NH)vR23, Phenyl oder gegebenenfalls durch mindestens
einen unter Carboxyl und C1-C6-Alkoxycarbonyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkoxycarbonyl
(beispielsweise Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl), ausgewählten Substituenten
(beispielsweise einen, zwei oder drei unabhängig voneinander darunter ausgewählte Substituenten)
substituiertes C1-C6-Alkyl,
vorzugsweise C1-C4-Alkyl
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl oder n-Hexyl).
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung steht R16 jeweils unabhängig voneinander
für Halogen,
Hydroxy, Cyano, Nitro, C1-C4-Alkoxy,
C1-C4-Alkoxycarbonyl,
C1-C4-Halogenalkyl, C1-C4-Alkylcarbonyl,
Phenyl oder C1-Ca-Alkyl.
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R17 steht für eine C1-C6-Alkylgruppe, vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl oder n-Hexyl), eine Aminogruppe
oder eine Phenylgruppe.
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X18 und X19 stehen
jeweils unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6-Alkylgruppe, vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl), oder R18 und X19 bilden
gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
4- bis 7-gliedrigen gesättigten
Heterocyclus (beispielsweise Pyrrolidinyl oder Piperidinyl).
-
R20 und X21 stehen
jeweils unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls durch eine C1-C6-Alkoxycarbonyl-Substituentengruppe,
vorzugsweise eine C1-C4-Alkoxycarbonyl-Substituentengruppe,
substituierte C1-C6-Alkylgruppe,
vorzugsweise C1-C4-Alkylgruppe (beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl).
-
R22 steht für ein Wasserstoffatom oder
eine C1-C6-Alkylgruppe,
vorzugsweise eine C1-C4-Alkylgruppe (beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl oder n-Hexyl).
-
R23 steht für ein Wasserstoffatom oder
eine gegebenenfalls durch mindestens einen unter Carboxyl, C1-C6-Alkoxy, vorzugsweise
C1-C4-Alkoxy, oder
C1-C6-Alkoxycarbonyl, vorzugsweise
C1-C4-Alkoxycarbonyl, ausgewählten Substituenten
(beispielsweise einen, zwei oder drei unabhängig voneinander darunter ausgewählte Substituenten)
substituierte C1-C6-Alkylgruppe,
vorzugsweise C1-C4-Alkylgruppe
(beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl
oder n-Hexyl).
-
Beispiele
für erfindungsgemäße Verbindungen
sind:
N-[2-(3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]benzamid,
N-[2-(3-{3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}-2-hydroxypropoxy)-6-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-(3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]acetamid,
N-[2-[(2S)-3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-[(2R)-3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-(3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]-3,5-dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäureamid,
N-[2-(3-(3-[(6-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]benzamid,
N-[2-[(2S)-3-(3-[(6-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-(3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]benzamid,
N-[2-(3-{3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}-2-hydroxypropoxy)-6-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-(3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]acetamid,
N-[2-[(2S)-3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-[(2R)-3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid,
N-[2-(3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]-3,5-dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäureamid,
N-[2-(2-Hydroxy-3-{3-[(4-methyl-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}propoxy)phenylbenzamid
und
N-{4-Fluor-2-[((2S)-2-hydroxy-3-{3-[(4-methyl-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}propyl)oxy]phenyl}acetamid.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel (I) gemäß obiger Definition, bei dem
man
- (a) entweder eine Verbindung der allgemeinen
Formel worin Y' für
CH oder C (OH) steht und R1, X, n, R2, Z1 und Z2 die unter Formel (I) angegebene Bedeutung besitzen,
oder
eine Verbindung der allgemeinen Formel worin A1' für CH steht
und A2' für NH steht
oder A1' für ein Stickstoffatom
steht und A2' für CH2 oder eine Bindung steht, L für ein Wasserstoffatom
oder eine aktivierende Gruppe (beispielsweise Li) steht und R1, X, n, R2, Z1 und Z2 die unter
Formel (I) angegebene Bedeutung besitzen,
mit einer Verbindung
der allgemeinen Formel worin Q, R3,
R4, R5, R6, R7, R8,
t und R16 die unter Formel (I) angegebene
Bedeutung besitzen, umsetzt; oder
- (b) eine Verbindung der allgemeinen Formel worin R1,
X, Y, n, R2, Z1,
Z2, A1, A2, R4, R5,
R6, R7 und R8 die unter Formel (I) angegebene Bedeutung
besitzen, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel worin L1 für ein Wasserstoffatom
oder eine aktivierende Gruppe (beispielsweise Li, wenn Q für CH2 steht) steht und Q, R3,
t und R16 die unter Formel (I) angegebene
Bedeutung besitzen, umsetzt; oder
- (c) wenn R3 für -NHC(O)R13 steht,
eine Verbindung der allgemeinen Formel worin
R1, X, Y, n, R2,
Z1, Z2, A1, A2, Q, R4, R5, R6,
R7, R8, t und R16 die unter Formel (I) angegebene Bedeutung besitzen,
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel worin L2 für eine Abgangsgruppe
(beispielsweise eine Hydroxylgruppe oder ein Halogenatom wie Chlor) steht
und R13 die unter Formel (I) angegebene
Bedeutung besitzt, umsetzt; oder
- (d) wenn R3 für -C(O)NR14R15 steht, eine Verbindung der allgemeinen
Formel worin
L3 für
eine Abgangsgruppe (beispielsweise eine Hydroxylgruppe oder ein
Halogenatom wie Chlor) steht und R1, X,
Y, n, R2, Z1, Z2, A1, A2,
Q, R4, R5, R6, R7, R8,
t und R16 die unter Formel (I) angegebene
Bedeutung besitzen, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (IX),
NHR14R15, worin
R14 und R15 die
unter Formel (I) angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt;
und
gegebenenfalls nach (a), (b), (c) oder (d) ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder Solvat der erhaltenen Verbindung der Formel (I) bildet.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
zweckmäßigerweise
in einem Lösungsmittel,
beispielsweise einem organischen Lösungsmittel wie einem Alkohol
(z.B. Methanol oder Ethanol), einem Kohlenwasserstoff (z.B. Toluol)
oder Tetrahydrofuran oder Acetonitril, bei einer Temperatur von
beispielsweise 0°C
oder darüber,
wie einer Temperatur im Bereich von 0, 5, 10, 15 oder 20°C bis 100,
110 oder 120°C,
durchgeführt
werden.
-
Verbindungen
der Formeln (II), (II'),
(III), (IV), (V), (VI), (VII), (VIII) und (IX) sind entweder im
Handel erhältlich,
in der Literatur gut bekannt oder nach bekannten Verfahren leicht
zugänglich.
-
Wie
für den
Fachmann leicht ersichtlich ist, müssen bei den erfindungsgemäßen Verfahren
bestimmte funktionelle Gruppen, wie Hydroxyl- oder Aminogruppen,
in den Ausgangsreagentien oder Zwischenverbindungen möglicherweise
durch Schutzgruppen geschützt
werden. Somit kann die Herstellung der Verbindungen der Formel (I)
die Abspaltung einer oder mehrerer Schutzgruppen in einer geeigneten
Stufe umfassen.
-
Die
Schützung
und Entschützung
funktioneller Gruppen wird in „Protective
Groups in Organic Chemistry",
Herausgeber J.W.F. McOmie, Plenum Press (1973), und „Protective
Groups in Organic Synthesis",
2. Auflage, T.W. Greene & P.G.M.
Wuts, Wiley-Interscience (1991), beschrieben.
-
Die
Verbindungen der obigen Formel (I) können in ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder Solvat davon, vorzugsweise ein Säureadditionssalz,
wie z.B. ein Hydrochlorid, Hydrobromid, Phosphat, Acetat, Fumarat,
Maleat, Tartrat, Citrat, Oxalat, Methansulfonat oder p-Toluolsulfonat, umgewandelt
werden.
-
Verbindungen
der Formel (I) können
in stereoisomeren Formen vorliegen. Es versteht sich, daß die Erfindung
die Verwendung aller geometrischen und optischen Isomere (einschließlich von
Atropisomeren) der Verbindungen der Formel (I) und Gemische davon
einschließlich
von Racematen einschließt.
Die Verwendung von Tautomeren und Gemischen davon bildet ebenfalls
eine Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Enantiomerenreine
Formen sind besonders erwünscht.
-
Die
Verbindungen der Formel (I) haben Wirkung als Pharmazeutika, insbesondere
als Modulatoren der Aktivität
von Chemokinrezeptoren (insbesondere des MIP-1α-Chemokinrezeptors),
und können
zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, entzündlichen Erkrankungen, proliferativen
und hyperproliferativen Erkrankungen und durch das Immunsystem vermittelten
Krankheiten einschließlich
der Abstoßung
transplantierter Organe oder Gewebe und AIDS (Acquired Immunodeficiency
Syndrome) verwendet werden.
-
Beispiele
für diese
Beschwerden sind:
- (1) (Atemwege) Atemwegserkrankungen
einschließlich
von chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wie irreversibler
COPD; Asthma, wie z.B. Bronchialasthma, allergisches Asthma, Intrinsic-Asthma, Extrinsic-Asthma
und stauballergisches Asthma, insbesondere chronisches oder inveteriertes
Asthma (z.B. Spätasthma
und Überreaktion
der Atemwege); Bronchitis; akute, allergische, atrophische Rhinitis
und chronische Rhinitis einschließlich Rhinitis caseosa, hypertrophischer
Rhinitis, Rhinitis purulenta, Rhinitis sicca und Rhinitis medicamentosa; membranöse Rhinitis
einschließlich
kruppöser,
fibrinöser
und pseudomembranöser
Rhinitis und skrofulöser
Rhinitis; saisonale Rhinitis einschließlich Rhinitis nervosa (Heuschnupfen) und
vasomotorischer Rhinitis; Sarkoidose, Drescherkrankheit und verwandte
Krankheiten, Lungenfibrose und idiopathische interstitielle Pneumonie;
- (2) (Knochen und Gelenke) rheumatoide Arthritis, seronegative
Spondyloarthropathien (einschließlich Spondylitis ankylosans,
Arthritis psoriatica und Reiter-Krankheit), Behcet-Krankheit, Sjögren-Syndrom und systemische
Sklerose;
- (3) (Haut) Psoriasis, atopische Dermatitis, Kontaktdermatitis
und andere Arten von Ekzemen, seborrhoische Dermatitis, Lichen planus,
Pemphigus, bullöser
Pemphigus, Epidermolysis bullosa, Urticaria, angioneurotische Ödeme, Gefäßentzündungen,
Erytheme, kutane Eosinophilien, Uveitis, Alopecia areata und Frühjahrskonjunktivitis;
- (4) (Magen-Darm-Trakt) Zöliakie,
Proctitis, eosinophile Gastroenteritis, Mastozytose, Morbus Crohn,
Colitis ulcerosa, nahrungsbedingte Allergien mit Wirkung auf darmferne
Stellen, z.B. Migräne,
Rhinitis und Ekzem;
- (5) (andere Gewebe und systemische Krankheiten) multiple Sklerose,
Atherosklerose, AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome), Lupus
erythematodes, systemischer Lupus erythematodes, Hashimoto-Thyroiditis, Myasthenia
gravis, Typ-I-Diabetes, nephrotisches Syndrom, Eosinophilia fascitis,
Hyper-IgE-Syndrom, lepromatöse
Lepra, Sézary-Syndrom und idiopathische
thrombozytopenische Purpura;
- (6) (Allograft-Abstoßung)
akut und chronisch, beispielsweise nach Transplantation von Niere, Herz,
Leber, Lunge, Knochenmark, Haut und Hornhaut; und chronische Graft-Versus-Host-Reaktion;
- (7) Krebs, insbesondere nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
(NSCLC) und Plattenepithelsarkom;
- (8) Krankheiten, bei denen die Angiogenese mit erhöhten Chemokinspiegeln
assoziiert ist; und
- (9) zystische Fibrose, Schlaganfall, Reperfusionsverletzungen
in Herz, Gehirn und peripheren Gliedmaßen und Sepsis.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß eine Verbindung der Formel
(I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Solvat davon gemäß obiger
Definition zur Verwendung bei der Therapie.
-
Einen
weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Verwendung
einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes oder Solvats davon gemäß obiger
Definition bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung
bei der Therapie.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung schließt der Begriff „Therapie" auch „Prophylaxe" ein, sofern nicht
ausdrücklich
anders vermerkt. Der Begriff „therapeutisch" ist entsprechend
aufzufassen.
-
Einen
weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Verwendung
einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes oder Solvats davon gemäß obiger
Definition bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung
bei der Behandlung einer entzündlichen
Erkrankung.
-
Einen
weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Verwendung
einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes oder Solvats davon gemäß obiger
Definition bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung
bei der Behandlung einer Atemwegserkrankung.
-
Für die obigen
therapeutischen Anwendungen variiert die verabreichte Dosierung
natürlich
mit der eingesetzten Verbindung, der Verabreichungsart, der gewünschten
Behandlung und der indizierten Störung. Die Tagesdosis der Verbindung
der Formel (I) kann im Bereich von 0,001 mg/kg bis 30 mg/kg liegen.
-
Die
Verbindungen der Formel (I) und pharmazeutisch annehmbare Salze
und Solvate davon können für sich allein
verwendet werden, werden aber im allgemeinen in Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung verabreicht, in der die Verbindung der Formel (I)
bzw. das Salz bzw. das Solvat (Wirkstoff) zusammen mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Hilfsstoff, Verdünnungsmittel
oder Träger
vorliegt. Je nach der Verabreichungsart enthält die pharmazeutische Zusammensetzung
vorzugsweise 0,05 bis 99 Gew.-% (Gewichtsprozent), besonders bevorzugt
0,05 bis 80 Gew.-%, noch weiter bevorzugt 0,10 bis 70 Gew.-% und
noch weiter bevorzugt 0,10 bis 50 Gew.-% Wirkstoff, wobei sich alle
Gewichtsprozentangaben auf die gesamte Zusammensetzung beziehen.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz oder Solvat davon gemäß obiger Definition zusammen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoff, Verdünnungsmittel
oder Träger.
-
Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung, bei dem man eine Verbindung der Formel (I) oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Solvat davon gemäß obiger
Definition mit einem pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoff, Verdünnungsmittel
oder Träger
vermischt.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können topisch (z.B. in die Lunge
und/oder die Atemwege oder auf die Haut) in Form von Cremes, Lösungen,
Suspensionen, Heptafluoralkan-Aerosolen und Trockenpulverformulierungen,
oder systemisch, z.B. durch orale Verabreichung in Form von Tabletten,
Kapseln, Sirupen, Pulvern oder Granulaten, oder durch parenterale
Verabreichung in Form von Lösungen
oder Suspensionen oder durch subkutane Verabreichung oder durch
rektale Verabreichung in Form von Suppositorien oder transdermal
verabreicht werden.
-
Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert, in
welchen 1H-NMR-Spektren auf einem Spektrometer der
Bauart Unity Inova 400 von Varian aufgenommen wurden. Dabei wurde
der zentrale Lösungsmittelpeak
von Chloroform-d (δH 7,27 ppm) als interner Standard verwendet. Niedrigaufgelöste Massenspektren
und genaue Massenbestimmungen wurden auf einem LC-MS-System 1100
von Hewlett-Packard mit APCI/ESI-Ionisationskammern aufgenommen.
-
Alle
Lösungsmittel
und im Handel erhältlichen
Reagentien waren von Laborqualität
und wurden in Lieferform verwendet.
-
Die
für die
Verbindungen verwendete Nomenklatur wurde mit ACD/IUPAC Name Pro
generiert.
-
Ausgangsstoffe für die Beispiele
1–16
-
Pyrrolidine
-
A) 5-Chlor-2-(3-pyrrolidinyloxy)pyridin
-
Eine
gerührte
Lösung
von 5-Chlor-2-pyridinol (323,9 mg; 2,5 mmol), 3-Hydroxy-1-pyrrolidincarbonsäure-tert.- butylester (468,0
mg; 2,5 mmol) und polymergebundenem Triphenylphosphin (1 g, 3 mmol)
in THF/CH2Cl2 (1:1,
5 ml) wurde langsam mit Diethylazodicarboxylat (435,5 mg, 2,5 mmol)
versetzt. Die Lösung wurde über Nacht
langsam gerührt.
Dann wurde das Harz abfiltriert und mit THF gewaschen. Die vereinigten Filtrate
wurden bis zur Trockne eingedampft. Der erhaltene Rückstand
wurde mittels RP-HPLC (10–40% CH3CN) gereinigt. Die reine Substanz wurde
30 min mit 95% TFA/5% H2O behandelt. Dann
wurde die TFA-Phase eingedampft, was das gewünschte Produkt in Form eines
Feststoffs ergab.
APCI-MS: m/z 199,1 [M+H+]
1H-NMR 400
MHz, CDCl3): d 8,06 (d, 1H), 7,57 (m, 1H),
6,72 (d, 1H), 5,60 (m, 1H), 3,63 (m, 1H), 3,50 (m, 3H), 2,32 (m,
2H).
-
B) 5-Brom-2-(3-pyrrolidinyloxy)pyridin
-
Die
Titelverbindung wurde in Analogie zu dem oben unter A) beschriebenen
Verfahren aus 5-Brom-2-pyridinol (435 mg; 2,5 mmol) hergestellt.
APCI-MS:
m/z 243,2 [M+H+]
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 7,98 (m, 1H), 7,54 (m, 1H), 7,36 (m, 1H), 5,3 (m, 1H), 3,62 (m,
4H), 2,35 (m, 2H).
-
C) 4-Methyl-2-(3-pyrrolidinyloxy)pyridin
-
Die
Titelverbindung wurde in Analogie zu dem oben unter A) beschriebenen
Verfahren aus 4-Methyl-2-pyridinol (273,0 mg; 2,5 mmol) hergestellt.
APCI-MS:
m/z 179,2 [M+H+]
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 8,10 (d, 1H), 7,06 (m, 2H), 5,62 (m, 1H), 3,64 (m, 2H), 3,52 (m,
2H), 2,42 (s, 3H), 2,40 (m, 2H).
-
D) 2-Chlor-6-(3-pyrrolidinyloxy)pyridin
-
Die
Titelverbindung wurde in Analogie zu dem oben unter A) beschriebenen
Verfahren aus 2-Chlor-6-pyridinol hergestellt.
1H-NMR
400 MHz, CDCl3): d 7,50 (m, 1H), 6,87 (d,
1H), 6,63 (d, 1H), 5,47 (m, 1H), 3,17 (m, 1H), 3,13 (m, 2H), 2,93
(m, 1H), 2,15 (m, 1H), 1,93 (m, 1H).
-
Epoxide
-
E) N-[2-Fluor-6-(2-oxiranylmethoxy)phenyl]acetamid
-
i) 2-Amino-3-fluorphenol
-
Eine
gerührte
Lösung
von 2,6-Difluornitrobenzol (1100 mg, 6,9 mmol) in trockenem Methanol
(20 ml) wurde mit einer Lösung
von Natrium (180 mg, 7,8 mmol) in trockenem Methanol (8 ml) versetzt.
Die Lösung wurde über Nacht
gerührt.
Nach Aufkonzentrieren wurde Wasser zugegeben und die Lösung mit
Ether extrahiert, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und zu einem
gelben Rückstand
(870 mg, 5,08 mmol) aufkonzentriert. Die Lösung des gelben Rückstands
in Dichlormethan (10 ml) wurde mit Bortribromid (1 M in Dichlormethan, 10
ml) versetzt und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Dann wurde Wasser zugegeben und die Lösung weitere 60 min gerührt. Nach
Abtrennung der organischen Phase wurde die Wasserphase mit Ether
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum aufkonzentriert, was
einen bräunlichen
Rückstand
ergab. Der Rückstand
wurde in Ether aufgenommen und mit 2 M Natriumhydroxid und Wasser
gewaschen. Die Wasser- und Natriumhydroxid-Waschlösungen wurden vereinigt und
mit 6 M HCl neutralisiert und mit Ether extrahiert, über MgSO4 getrocknet und eingedampft, was einen gelben Rückstand
ergab, der mittels Flashchromatographie an Kieselgel mit EtOAc/Heptan
(1:3) als Elutionsmittel gereinigt wurde, was das Produkt (720 mg,
4,6 mmol) ergab, welches direkt mit Palladium auf Kohle (140 mg)
in Wasser/Ethaol (30 ml) suspendiert wurde. Dann wurde über einen
Zeitraum von 5 Minuten Natriumborhydrid (530 mg) zugegeben und die
Suspension bei Raumtemperatur gerührt (1 h). Der Katalysator
wurde über
eine Celiteschicht abfiltriert. Das Filtrat wurde zur Zerstörung jeglicher
Borhydridreste mit 6 M Salzsäure
angesäuert,
mit 2 M Natriumhydroxid neutralisiert und dann mit Ether extrahiert.
Die etherischen Extrakte wurden über MgSO4 getrocknet und eingedampft.
APCI-MS:
m/z 128,2 [M+H+]
-
ii) N-[2-Fluor-6-(2-oxiranylmethoxy)phenyl]acetamid
-
Eine
gerührte
Lösung
von 2-Amino-3-fluorphenol (300 mg, 2,36 mmol) in Wasser/Methanol
(10 ml) wurde mit Essigsäureanhydrid
versetzt, bis das gesamte 2-Amino-3-fluorphenol verbraucht war. Dann wurde die
Lösung
aufkonzentriert, was einen Rückstand
von N-(2-Fluor-6-hydroxyphenyl)acetamid
ergab. Eine Mischung aus N-(2-Fluor-6-hydroxyphenyl)acetamid
(399 mg, 2,36 mmol) und Kaliumcarbonat (652 mg, 4,72 mmol) in DMF
(5 ml) wurde mit Epibromhydrin (388 mg, 2,8 mmol) versetzt und 3
h bei 70°C
gerührt.
Nach Zugabe von Wasser und Essigsäureethylester wurde die organische
Phase abgetrennt, getrocknet und aufkonzentriert. Der erhaltene
Rückstand
wurde mittels RP-HPLC (10–40%
CH3CN) gereinigt, was das gewünschte Produkt
in Form eines Feststoffs (242 mg, 1,08 mmol) ergab.
APCI-MS:
m/z 226,2 [M+H+]
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 7,15 (m, 1H), 6,80 (m, 2H), 6,70 (d, 1H), 4,3 (m, 1H), 3,95 (m,
1H), 3,3 (m, 1H), 2,90 (m, 1H), 2,75 (m, 1H), 2,50 (m, 1H), 2,20
(s, 3H).
-
F) 3,5-Dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäure-(2-oxiranylmethoxyphenyl)-acetamid
-
i) 3,5-Dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäure
-
Eine
Lösung
von 3,5-Dimethyl-2-pyrrolcarbonsäureethylester
(Aldrich) (504 mg, 3 mmol) in THF/H2O/MeOH
(5:1:1, 30 ml) wurde mit NaOH (480 mg, 12 mmol) in H2O
(12 ml) versetzt. Die Mischung wurde über Nacht bei 75°C gerührt. Dann
wurde die homogene Mischung mit Ether gewaschen. Die wäßrige Schicht
wurde mit gesättigter
wäßriger KHSO4-Lösung
versetzt, bis der pH-Wert etwa 3 betrug. Dann wurde die Lösung mit
Dichlormethan extrahiert. Die Extrakte wurden über MgSO4 getrocknet
und eingedampft. Der Rückstand
wurde an Siliciumdioxid (Essigsäureethylester/Methanol,
90:10) gereinigt, was die Titelverbindung (375 mg, 90%) ergab.
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 8,75 (s, 1H), 5,83 (s, 1H), 2,25 (s, 1H), 2,38 (s, 1H).
-
ii) 3,5-Dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäure-(2-phenol)acetamid
-
2-Aminophenol
(545 mg, 5 mmol), 3,5-Dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäure (695 mg, 5 mmol) und HATU (1900
mg, 5 mmol) wurden in DMF (2 0 ml) gerührt. Dann wurde bis pH 8 Diisopropylethylamin
zugegeben. Die Mischung wurde über
Nacht gerührt
und dann aufkonzentriert. Der Rückstand
wurde mittels RP-HPLC (Acetonitril/Wasser, 10:90 bis 40:60 mit 0,5%
Trifluoressigsäure)
gereinigt, was die Titelverbindung (550 mg, 48%) ergab.
APCI-MS:
m/z 231,2 [M+H+]
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 9,22 (s, 1H), 7,63 (s, 1H), 7,11 (m, 2H), 7,03 (m, 1H), 6,88 (m,
1H), 5,88 (s, 1H), 2,44 (s, 1H), 2,24 (s, 1H).
-
iii) 3,5-Dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäure-(2-oxiranylmethoxyphenyl)-acetamid
-
Die
Titelverbindung wurde in Analogie zu dem oben unter E ii) beschriebenen
Verfahren aus 3,5-Dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäure-(2-phenol)-acetamid
(ii) (300 mg, 1,3 mmol) hergestellt.
APCI-MS: m/z 273,2 [M+H+]
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 8,46 (m, 1H), 8,31 (m, 1H), 6,99 (m, 2H), 6,87 (m, 1H), 5,85 (m,
1H), 4,34 (m, 1H), 3,92 (m, 1H), 3,36 (m, 1H), 2,91 (m, 2H), 2,71
(m, 1H), 2,47 (m, 3H), 2,25 (m, 3H).
-
G) N-[2-(2-Oxiranylmethoxy)phenyl]benzamid
-
Eine
gerührte
Lösung
von N-(2-Hydroxyphenyl)benzamid (0,81 g, 3,80 mmol) und Caesiumcarbonat (1,61
g, 4,94 mmol) in Acetonitril wurde mit Epibromhydrin (0,63 ml, 7,60
mmol) versetzt. Nach 4 Stunden wurde die Reaktionsmischung zwischen
Dichlormethan und Wasser verteilt. Nach Abdampfen des organischen Lösungsmittels
wurde der Rückstand
aus Petrolether und Diethylether kristallisiert, was die Titelverbindung (0,741
g, 73%) ergab.
APCI-MS: m/z 227 [M+H+]
1H-NMR 400
MHz, CDCl3): d 8,65 (bs, 1H), 8,55 (bs,
1H), 7,94 (d, 2H), 7,53 (m, 3H), 7,08 (bs, 2H), 6,96 (bs, 1H), 4,42
(d, 1H), 4,02 (m, 1H), 3,41 (bs, 1H), 2,96 (s, 1H), 2,80 (s, 1H).
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H) N-(4-Fluor-2-[(2S)-oxiranylmethoxy]phenyl)acetamid
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(2S)-2-[(5-Fluor-2-nitrophenoxy)methyl]oxiran
(0,32 g, 1,5 mmol) wurde in Essigsäureethylester (40 ml) gelöst. Nach
Zugabe von Palladium auf Kohle (0,15 g) wurde die Mischung 3 Stunden
bei Raumtemperatur und Normaldruck in Wasserstoffatmosphäre gerührt. Der
Katalysator wurde abfiltriert und auf dem Filter mit Essigsäureethylester
(10 ml) gewaschen. Die Lösung
wurde mit Essigsäureanhydrid
(0,31 g, 0,28 ml, 3 mmol) und Ethyldi(isopropyl)amin (0,39 g, 0,52
ml, 3 mmol) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt
und dann mit 1 M NaOH (30 ml) und Kochsalzlösung (30 ml) gewaschen und
mit Na2SO4 getrocknet.
Durch Abdampfen des Lösungsmittels
und Flashchromatographie an Kieselgel mit n-Heptan/Essigsäureethylester
(25 bis 75%) wurde die Titelverbindung (0,21 g, 0,92 mmol, 61%)
in Form eines farblosen festen Produkts erhalten.
APCI-MS:
m/z 226 [M+H+]
1H-NMR 400 MHz, CDCl3):
d 8,30 (dd, 1H, J = 5,2, J = 9,0), 7,71 (bs, 1H), 8,6-8,8 (m, 2H),
4,36 (dd, 1H, J = 2,3, J = 11,3), 3,90 (dd, 1H, J = 6,3, J = 11,3),
3,40 (m, 1H), 2,97 (t, 1H, J = 4,4), 2,78 (dd, 1H, J = 2,7, J =
4,8), 2,21 (s, 3H).
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I) N-(4-Fluor-2-[(2R)-oxiranylmethoxy]phenyl)acetamid
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Die
Titelverbindung wurde gemäß der oben
unter H) beschriebenen Methode aus (2R)-2-[(5-Fluor-2-nitrophenoxy)methyl]oxiran
hergestellt.
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Beispiel 1
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N-[2-(3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]benzamid
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Eine
Lösung
von 5-Chlor-2-(3-pyrrolidinyloxy)pyridin (100 μL, 0,2 M/DMSO) und N-[(2-(2-Oxiranylmethoxy)phenyl)benzamid
(100 μL,
0,2 M/DMSO) wurde 3 h unter Rückfluß erhitzt.
APCI-MS:
m/z 468,4 [M+H+]
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Die
Verbindungen gemäß den Beispielen
2 bis 16 wurden aus den entsprechenden oben beschriebenen Ausgangsstoffen
in Analogie zu Beispiel 1 oben hergestellt.
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Beispiel 2
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N-[2-(3-{3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}-2-hydroxypropoxy)-6-fluorphenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 424,3 [M+H+]
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Beispiel 3
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N-[2-(3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 406,3 [M+H+]
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Beispiel 4
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N-[2-[(2S)-3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 424,3 [M+H+]
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Beispiel 5
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N-[2-[(2R)-3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 424,3 [M+H+]
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Beispiel 6
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N-[2-(3-(3-[(5-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]-3,5-dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäureamid
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- APCI-MS: m/z 485,4 [M+H+]
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Beispiel 7
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N-[2-(3-(3-[(6-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]benzamid
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- APCI-MS: m/z 468,4 [M+H+]
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Beispiel 8
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N-[2-[(2S)-3-(3-[(6-Chlor-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid
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Beispiel 9
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N-[2-(3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]benzamid
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- APCI-MS: m/z 512,3 [M+H+]
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Beispiel 10
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N-[2-(3-{3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}-2-hydroxypropoxy)-6-fluorphenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 468,3 [M+H+]
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Beispiel 11
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N-[2-(3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 450,3 [M+H+]
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Beispiel 12
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N-[2-[(2S)-3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 468,3 [M+H+]
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Beispiel 13
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N-[2-[(2R)-3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)-4-fluorphenyl]acetamid
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- APCI-MS: m/z 468,3 [M+H+]
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Beispiel 14
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N-[2-(3-(3-[(5-Brom-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl)-2-hydroxypropoxy)phenyl]-3,5-dimethyl-1H-pyrrol-2-carbonsäureamid
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- APCI-MS: m/z 529,4 [M+H+]
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Beispiel 15
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N-[2-(2-Hydroxy-3-{3-[(4-methyl-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}propoxy)phenylbenzamid
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- APCI-MS: m/z 448,4 [M+H+]
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Beispiel 16
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N-{4-Fluor-2-[((2S)-2-hydroxy-3-{3-[(4-methyl-2-pyridinyl)oxy]-1-pyrrolidinyl}propyl)oxy]phenyl}acetamid
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- APCI-MS: m/z 404,4 [M+H+]
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THP-1-Chemotaxis-Assay
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Einführung
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Mit
dem Assay mißt
man die durch MIP-1α-Chemokine
in der humanen monozytischen Zellinie THP-1 hervorgerufenen chemotaktischen
Reaktionen. Die Verbindungen der Beispiele wurden anhand ihrer Fähigkeit,
die chemotaktische Reaktion auf eine Standardkonzentration von MIP-1α-Chemokin
zu unterdrücken,
beurteilt.
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Methoden
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Kultivierung von THP-1-Zellen
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Die
Zellen wurden aus gefrorenen Aliquots bei 37°C schnell aufgetaut und in einem
25-cm-Kolben mit 5 ml RPMI-1640-Medium mit Glutamax und 10% hitzeinaktiviertem
fetalem Kälberserum
ohne Antibiotika (RPMI + 10% HIFCS) resuspendiert. An Tag 3 wird
das Medium verworfen und durch frisches Medium ersetzt.
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THP-1-Zellen
werden routinemäßig in RPMI-1640-Medium
mit 10% hitzeinaktiviertem fetalem Kälberserum und Glutamax, aber
ohne Antibiotika kultiviert. Für
ein optimales Wachstum der Zellen ist es erforderlich, daß sie alle
3 Tage passagiert werden und die minimale Dichte der Subkultur 4 × 10 + 5
Zellen/ml beträgt.
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Chemotaxis-Assay
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Zellen
wurden aus dem Kolben entnommen und durch Zentrifugieren in RPMI
+ 10% HIFCS + Glutamax gewaschen. Die Zellen wurden dann zu 2 × 10 + 7
Zellen/ml in frischem Medium (RPMI + 10% HIFCS + Glutamax), dem
Calcein-AM (5 μl
einer Stammlösung
auf 1 ml für
eine Endkonzentration von 5 × 10–6 M)
zugesetzt worden war, resuspendiert. Nach vorsichtigem Mischen wurden
die Zellen in einem CO2-Inkubator 30 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden dann mit Medium auf 50 ml verdünnt und
zweimal durch Zentrifugieren bei 400 × g gewaschen. Die markierten
Zellen wurden dann bei einer Zellkonzentration von 1 × 10 + 7
Zellen/ml resuspendiert und bei 37°C in einem CO2-Feuchtinkubator
30 Minuten mit dem gleichen Volumen an MIP-1α-Antagonist (Endkonzentration
10–10 M
bis 10–6 M)
inkubiert.
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Der
Chemotaxis-Assay wurde mit Neuroprobe-Chemotaxisplatten mit 96 Vertiefungen
unter Verwendung von 8-μm-Filtern (Kat.-Nr.
101-8) durchgeführt.
In dreifacher Ausführung
wurden zu den unteren Vertiefungen der Platte 30 Mikroliter Chemoattraktans,
ergänzt
mit verschiedenen Konzentrationen von Antagonisten oder Vehikel,
gegeben. Dann wurde das Filter vorsichtig darauf angeordnet, wonach
25 μl der
mit der entsprechenden Konzentration von Antagonist oder Vehikel
vorinkubierten Zellen auf die Oberfläche des Filters gegeben wurden.
Die Platte wurde dann bei 37°C
in einem CO2-Feuchtinkubator 2 Stunden inkubiert.
Die auf der Oberfläche
verbliebenen Zellen wurden dann durch Adsorption entfernt, wonach
die gesamte Platte 10 Minuten bei 2000 U/min zentrifugiert wurde.
Nach Entfernung des Filters wurden die Zellen, die in die unteren Vertiefungen
gewandert waren, durch die Fluoreszenz von zellassoziiertem Calcein-AM
quantitativ bestimmt. Die Zellmigration wurde dann nach Subtraktion
des Reagens-Blindwerts in Fluoreszenzeinheiten ausgedrückt, und
die Werte wurden durch Vergleich der Fluoreszenzwerte mit dem Wert
einer bekannten Zahl markierter Zellen auf % Migration standardisiert.
Durch Vergleich der Zahl der gewanderten Zellen mit Vehikel wurde
die Wirkung von Antagonisten als % Inhibierung berechnet.