DE3723648A1 - Indol-derivate, ihre herstellung und sie enthaltende arzneimittel - Google Patents

Indol-derivate, ihre herstellung und sie enthaltende arzneimittel

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    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
    • C07D209/04Indoles; Hydrogenated indoles
    • C07D209/30Indoles; Hydrogenated indoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to carbon atoms of the hetero ring
    • C07D209/42Carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals

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Description

Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen 1 bis 10 definierten Gegenstand.
Die Verbindungen der Formel I werden nachfolgend auch als Verbindungen gemäß der Erfindung bezeichnet.
Alk steht vorzugsweise für einen Alkylenrest mit 1 Kohlenstoffatom. Die Phenylringe des Diphenylalkyl-Restes sind vorzugsweise unsubstituiert. Sind sie jeweils substituiert, so sind sie vorzugsweise monosubstituiert, insbesondere in meta- oder para-, insbesondere in para- Stellung. Sind sie jeweils disubstituiert, so sind sie vorzugsweise in orto- oder meta- und para-Stellung substituiert. Sind sie substituiert, so sind sie vorzugsweise durch Halogen oder Alkoxy, insbesondere durch Halogen substituiert, vorzugsweise sind die Substituenten identisch.
Alkyl und/oder Alkoxy enthalten vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 Kohlenstoffatom(e). Halogen bedeutet vorzugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verbindungen stellen die Verbindungen der Formel Ia,
worin
R₁′für H oder CH₃ R₂′für Phenyl oder p-Fluorphenyl R₃′für Phenyl, p-Fluorphenyl oder 4-Pyridinyl und Alk′für Methylen stehen
und deren Säureadditionssalze mit pharmakologisch unbedenklichen Säuren dar.
Man gelangt zu Verbindungen der Formel I unter Verwendung des im Anspruch 4 beschriebenen Verfahrens. Das Verfahren kann unter Verwendung von, für die Herstellung analoger Verbindungen, bekannten Bedingungen erfolgen, wie sie in den nachfolgenden Beispielen im einzelnen dargestellt sind. Eine Verfahrensweise besteht darin, daß man die Verbindungen der Formeln II und III zusammen in einem organischen Lösungsmittel beispielsweise Methanol, Ethanol oder Dioxin löst und die Lösung am Rückfluß während ca. 10 bis 24 Stunden zum Sieden erhitzt.
Gemäß einer anderen Verfahrensvariante werden die Verbindungen der Formeln II und III im Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid in Gegenwart einer Base z. B. Kaliumcarbonat oder einem tert.-Amin während 6 bis 24 Stunden auf 50 bis 100° erhitzt.
Vorprodukte der Verbindungen der Formeln II und III sind Verbindungen, die in Verbindungen der Formeln II und III umgesetzt werden können, z. B. durch entsprechende Schutzgruppenabspaltung oder Umwandlung.
Aus dem Reaktionsgemisch können die erfindungsgemäßen Verbindungen nach bekannten Methoden isoliert und gereinigt werden, z. B. durch Chromatographie.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in freier Form, d. h. normalerweise als Base, oder in Salzform vorliegen. Aus den Verbindungen in freier Form lassen sich in bekannter Weise Salzen z. B. Säureadditionssalze z. B. mit Chlorwasserstoff-, Malon-, Malein- oder Fumarsäure gewinnen und umgekehrt.
In den erfindungsgemäßen Verbindungen ist die Propanol-Seitenkette chiral. Die Verbindungen können (falls R₂ = R₃) in Form von Racematen oder in Form der entsprechenden Enantiomeren auftreten. Falls ein weiteres Chiralitätszentrum besteht (falls R₂≠ R₃), besteht die Möglichkeit von diastereomeren als auch enantiomeren Formen. Falls sie in optisch aktiver Form auftreten, sind diejenigen optisch aktiven Formen bevorzugt, in denen die S-Konfiguration am asymmetrisch substituierten Kohlenstoffatom der Seitenkette, das die Hydroxylgruppe trägt, vorliegt. Die einzelnen Enantiomeren bzw. Diastereomeren der erfindungsgemäßen Verbindungen können auf an sich bekannte Weise erhalten werden, z. B. durch Verwendung der entsprechenden Enantiomere bzw. Racemate der Ausgangsverbindungen oder durch fraktionierte Kristallisation von Salzen einzelner, gegebenenfalls diastereoisomerer Racemate mit optisch aktiven Säuren.
Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Verbindungen der Formel II sind neu und bilden ebenfalls einen Teil der vorliegenden Erfindung. Die Verbindungen der Formel II sind wertvolle Zwischenverbindungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I.
Zu den Verbindungen der Formel II kann man unter Verwendung des im Anspruch 6 beschriebenen Verfahrens gelangen.
Die Reduktion von Verbindungen der Formel IV erfolgt zweckmäßigerweise mit Hilfe von nascierendem Wasserstoff, der beispielsweise durch Einwirkung von Säuren beispielsweise Chlorwasserstoffsäure auf Eisenpulver entsteht, in einem Lösungsmittel beispielsweise Ethanol.
Zu den als Ausgangsverbindungen verwendeten Verbindungen der Formel IV kann man gelangen, indem man eine 4-Nitroindol-2-carbonsäure mit Thionylchlorid in das entsprechende Säurechlorid überführt, daraus durch Umsetzung mit Ammoniak zum entsprechenden 4-Nitroindol-2-carboxamid gelangt, woraus man durch Wasserabspaltung das entsprechende 4-Nitroindol-2-carbonitril erhält. Durch Umsetzung des 4-Nitroindol- 2-carbonitrils mit einem Alkylhalogenid, vorzugsweise Alkyljodid auf an sich bekannte Weise gelangt man zu den in Stellung 1 durch Alkyl substituierten 4-Nitroindol-2-carbonitrilen.
Die Einzelheiten dieser Verfahren sind in den Beispielen 1 und 2 beschrieben.
Die Herstellung der bisher nicht bekannten Ausgangsverbindungen der Formel III ist in den Beispielen 3 und 4 beschrieben. Diejenigen Verbindungen der Formel III, deren Herstellung in den Beispielen 3 und 4 nicht spezifisch beschrieben wird, können aus bekannten Ausgangsverbindungen analog hergestellt werden.
In den nachfolgenden Beispielen erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden, ohne Korrektur.
Beispiel 1 4-Aminoindol-2-carbonitril a) 4-Nitroindol-2-carboxamid
24,7 g 4-Nitroindol-2-carbonsäure (JACS. 80, 4621) werden in 400 ml Benzol suspendiert und mit 50 ml Thionylchlorid versetzt. Diese Mischung wird während 4½ Stunden bei 60° gerührt. Der dabei entstehende dicke Brei wird im Vakuum eingedampft und gut getrocknet. Dieser trockene Rückstand wird in 200 ml Dioxan suspendiert und mit 200 ml konzentriertem wäßrigem Ammoniak versetzt. Dieses Reaktionsgemisch wird ½ Stunde bei Raumtemperatur gut durchgeschüttelt, anschließend mit 1 l Wasser verdünnt, der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gut gewaschen und im Vakuum bei 60° getrocknet: Die Titelverbindung schmilzt bei 175-176°.
b) 4-Nitroindol-2-carbonitril
Die Suspension von 10,25 g 4-Nitroindol-2-carboxamid in 40 ml Phosphoroxychlorid wird 2 Stunden bei 90° gerührt, anschließend zur Trockne verdampft und im Vakuum gut getrocknet. Der so erhaltene Rückstand wird mit 200 ml Wasser gut verrührt und die ungelöste Titelverbindung abfiltriert, mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 60° getrocknet. Smp. = 248-250°.
c) 4-Aminoindol-2-carbonitril
Zur Suspension von 39,2 g 4-Nitroindol-2-carbonitril und 35,7 g Eisenpulver in 420 ml 50%igem wäßrigem Ethanol tropft man bei Siedehitze innert 2 Stunden eine Mischung von 3 ml konz. Chlorwasserstoffsäure in 210 ml Ethanol. Dieses Reaktionsgemisch wird über Nacht am Rückfluß gekocht, heiß filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockene verdampft. Der erhaltene dunkle Rückstand wird in Essigester gelöst und über Kieselgel chromatographiert. Die Titelverbindung kristallisiert aus Essigester in gelben Kristallen vom Smp. 155-156°.
Beispiel 2 4-Amino-1-methylindol-2-carbonitril a) 1-Methyl-4-nitroindol-2-carbonitril
Eine Mischung von 14,3 g 4-Nitroindol-2-carbonitril, 12,2 ml Methyljodid und 21,1 g Pottasche in 200 ml Methylethylketon wird 2½ Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Dieses Reaktionsgemisch wird anschließend im Vakuum zur Trockene verdampft, der Rückstand mit Essigester versetzt und mehrmals mit Wasser extrahiert. Der nach dem Trocknen und Eindampfen des Essigesters verbleibende kristalline Rückstand ergibt beim Umkristallisieren aus Methanol die Titelverbindung vom Smp. 182-184°.
b) 4-Amino-1-methylindol-2-carbonitril
Zu einer Mischung von 13,9 g 1-Methyl-4-nitroindol-2-carbonitril und 11,9 g Eisenpulver in 150 ml 50%igem wäßrigem Ethanol gibt man bei Siedehitze innert 2 Stunden eine Lösung von 1,2 ml konz. Salzsäure in 80 ml Ethanol. Dieses Reaktionsgemisch wird über Nacht am Rückfluß gekocht, heiß filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockne verdampft. Der dunkle kristalline Rückstand wird in Essigester gelöst und über Silicagel chromatographiert. Die Titelverbindung kristallisiert aus Essigester in mauve-farbigen Kristallen vom Smp. 160-161°.
Beispiel 3 (R, S)-1-Diphenylmethyl-4-(2,3-epoxypropyl)piperazin
Die Mischung von 201,6 g N-Diphenylmethylpiperazin, 52 g Tetrabutylammoniumbromid, 240 ml 50%ige Natronlauge und 500 ml Methylenchlorid wird portionenweise bei Raumtemperatur unter intensivem Rühren mit 520 ml Epichlorhydrin versetzt, wobei die Temperatur langsam auf ca. 35° ansteigt. Nach 20 Stunden wird mit 1 l Methylenchlorid verdünnt und mehrmals mit Wasser extrahiert. Nach dem Trocknen und Eindampfen der organischen Phase wird der ölige Rückstand mit 1,3 l Ether ausgezogen, die etherische Phase mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft. Durch Kristallisation des erhaltenen Rückstandes aus Ether/Hexan erhält man die Titelverbindung in weißen Prismen; Smp. 99-100°.
In ganz analoger Weise erhält man das (R, S)-1-[Bis(4-fluorphenyl)- methyl]-4-(2,3-epoxypropyl)piperazin aus 1-[Bis(4-fluorphenyl)methyl]- piperazin und Epichlorhydrin.
Beispiel 4 S-1-Diphenylmethyl-4-(2,3-epoxypropyl)piperazin
96 g 1-Diphenylmethylpiperazin und 32 g R-2,3-Epoxypropanol werden in 800 ml Isopropanol 2½ Stunden bei 50° gerührt, die flüchtigen Anteile im Vakuum entfernt und der Rückstand aus Ether kristallisiert. 42 g des so erhaltenen S-1-Diphenylmethyl-4-(2,3-dihydroxypropyl)piperazins vom Smp. 111-112° und einer spezifischen Drehung [α] = -8,8° (in Methanol) werden in 225 ml Methylenchlorid und 37 ml Triethylamin gelöst und bei -10° unter Rühren innert 15 Minuten mit 29 g p-Toluolsulfonsäurechlorid versetzt. Diese Reaktionslösung wird über Nacht bei -18° stehen gelassen. Nun gibt man eine Lösung von 6,6 g Natrium in 150 ml Methanol bei -10° rasch dazu und rührt noch 20 Minuten nach. Anschließend wird das Reaktionsgemisch auf 700 g Eis und 330 ml 2N Chlorwasserstoffsäure gegossen und mit 1 l Essigester zur Entfernung von neutralen Nebenprodukten extrahiert. Die wäßrige saure Phase wird mit konz. Natronlauge neutralisiert und mit Ether extrahiert. Nach dem Trocknen und Eindampfen der organischen Phase verbleibt ein weißer kristalliner Rückstand. Durch Umkristallisation aus Ether/Hexan erhält man die Titelverbindung in weißen Prismen; Smp. 84-85°, [α] = -14,8° (in Methanol).
Beispiel 5 (R, S)-4-[3-(4-Diphenylmethylpiperazin-1-yl)-2-hydroxypropylamino]- 1H-indol-2-carbonitril
3,9 g 4-Aminoindol-2-carbonitril und 7,7 g (R, S)-1-Diphenylmethyl-4- (2,3-epoxypropyl)piperazin werden in 60 ml Ethanol in Gegenwart weniger Tropfen Piperidin 24 Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt und anschließend im Vakuum zur Trockene verdampft. Das rohe Reaktionsgemisch wird an Silicagel chromatographiert, wobei die Titelverbindung in Form eines hellen Schaums anfällt.
In ganz analoger Weise erhält man das S-Enantiomere, wenn man von (S)-1-Diphenylmethyl-4-(2,3-epoxypropyl)piperazin ausgeht. Heller Schaum, [α] = +8,0° (in Methanol).
Beispiel 6 (R, S)-4-[3-[4-(Bis-4,4′-fluorphenylmethyl)piperazin-1- yl]-2-hydroxy-propylamino]-1H-indol-2-carbonitril
1,6 g 4-Aminoindol-2-carbonitril und 3,2 g (R, S)-1-(Bis-4,4′-fluorphenylmethyl)- 4-(2,3-epoxypropyl)piperazin (Herstellung analog zu Beispiel 3) werden analog zu Beispiel 5 miteinander umgesetzt und wie im Beispiel 5 aufgearbeitet. Die Titelverbindung erhält man dabei als gelblichen Schaum.
Beispiel 7 (R, S)-4-[3-(Diphenylmethylpiperazin-1-yl)-2-hydroxypropylamino]- 1-methylindol-2-carbonitril
1,3 g 4-Amino-1-methylindol-2-carbonitril und 2,35 g (R, S)-1-Diphenylmethyl- 4-(2,3-epoxypropyl)piperazin werden wie im Beispiel 5 beschrieben miteinander reagieren gelassen und aufgearbeitet. Die durch Chromatographie an Silicagel gereinigte Titelverbindung kristallisiert aus Essigester in nahezu farblosen Prismen; Smp. 114-115°.
Beispiel 8 (R, S)-4-(3-[(4-Pyridinyl-phenyl-methyl)-piperazin-1-yl]-2- hydroxy-propylamino)-1H-indol-2-carbonitril
4-Amino-1H-indol-2-carbonitril und (R, S)1-[(4-Pyridinyl-phenyl)-methyl]- 4-(2,3-epoxypropyl)piperazin werden wie im Beispiel 5 beschrieben in aliquoten Anteilen miteinander umgesetzt und das Umsetzungsprodukt gereinigt. Die Titelverbindung wird hierbei als Schaum erhalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze zeichnen sich durch interessante pharmakodynamische Eigenschaften aus. Sie können als Arzneimittel verwendet werden.
Dies geht aus Standard-Tests hervor.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen kardiotone Eigenschaften. Sie bewirken an der mit Inactin(R) narkotisierten Ratte in einer Dosis von etwa 0,03 mg/kg bis etwa 3 mg/kg i. v. eine Zunahme der Kontraktionskraft des Linksventrikels. Mit der Verbindung des Beispiels 8 beträgt die Zunahme 12% bzw. 61% bei Dosen von 0,1 und 1,0 mg/kg i. v. Die entsprechenden Werte für Amrinon betragen 7% und 29%.
Am isolierten, akut insuffizienten Kaninchenherz können Kontraktionskraftzunahmen bei Dosen von etwa 0,1 µg/min bis etwa 100 µg/min festgestellt werden. So werden für die Verbindungen des Beispiels 8 Zunahmen von 7% bzw. 47% bei Dosen von 10 bzw. 100 µg/min festgestellt. Mit Amrinon beträgt die Kontraktionskraftzunahme 3% bei 100 µg/min und 15% bei 2000 µg/min.
Dieser Test wird wie folgt durchgeführt:
Beim Versuch handelt es sich um eine apparativ modifizierte im Prinzip jedoch unveränderte Methode nach LANGENDORFF (1895). Männliche Kaninchen (2,2 bis 2,5 kg) erhalten 5 mg/kg Heparin i. v. injiziert, sie werden 10 Minuten später durch Nackenschlag getötet und durch Öffnen der Halsschlagadern entblutet. Nach Öffnen des Brustraums wird eine Kanüle in die Aorta eingebunden und diese mit Sauerstoff angereicherter (95% O₂ und 5% CO₂) Tyrodelösung von 37°C durchströmt. Die Tyrodelösung hat die folgende Zusammensetzung (g/Liter): NaCl 8 g; KCl 0,2 g; CaCl₂ 0,2 g; MgCl₂ 0,1 g; NaHCO₃ 1 g; NaH₂PO₄ 0,05 g; Glucose 1 g. Nachdem das Herz freipräpariert ist, wird es an die Perfusionsapparatur gehängt. Das Herz wird unter einem konstanten Druck von 60 cm H₂O (44 mmHg) perfundiert. Unter Schonung der Koronargefäße wird ein Strain-gauge an die linke Kammerwand befestigt. Die Reizelektroden für die elektrische Stimulation werden in den rechten Vorhof gesteckt und mit einem Graß-Stimulator Typ S5 verbunden. Die linksventrikuläre Kontraktionskraft, mit einem Strain-gauge isometrisch in Gramm gemessen, wird auf einem Schwarzer-Schnellschreiber aufgezeichnet. Um die Empfindlichkeit der Herzen zu erhöhen, werden die Organe mit hohen Isoprenalin-Konzentrationen geschädigt. Zwei- bis dreimal wiederholte, 10minütige Infusionen von 0,5 oder 1 µg/min Isoprenalin führen im Anschluß an die Infusionen zu einer Kontaktionskraft-Abnahme. Als Kristerium für ein akut insuffizientes Herz wird eine Kontraktionskraftabnahme von ca. 40% festgelegt. Die Testsubstanz wird jeweils während 10 Minuten infundiert.
Aufgrund dieser Wirkung können die erfindungsgemäßen Verbindungen als Kardiotonika z. B. in der Therapie der Herzinsuffizienz Verwendung finden.
Für oben genannten Anwendung als Kardiotonika variiert die zu verwendende Dosis je nach verwendeter Substanz, Art der Verabreichung und der gewünschten Behandlung. Im allgemeinen werden aber befriedigende Resultate mit einer täglichen Dosis von ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 mg pro kg Körpergewicht erreicht; die Verabreichung kann nötigenfalls in 2 bis 4 Anteilen oder auch als Retardform erfolgen. Für größere Säugetiere liegt die Tagesdosis im Bereich von ungefähr 1 bis ungefähr 500 mg; geeignete Dosierungsformen für z. B. orale oder nicht orale Verabreichung enthalten im allgemeinen etwa 0,25 bis etwa 250 mg neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen.
Außerdem besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen antiarrhythmische Eigenschaften. Sie bewirken eine Verlängerung der funktionellen Refraktärzeit im linken Meerschweinchenvorhof bei Badkonzentrationen von etwa 10-7 M bis etwa 10-4 M (R. Hof und G. Scholtysik, J. Cardio- vasc. Pharm. 5 [1983] 176-183).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können daher ebenfalls als Antiarrhythmika z. B. zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, wie der supraventrikulären Tachykardie oder der Fibrillation eingesetzt werden.
Für oben genannte Anwendung als Antiarrhythmika variiert die zu verwendende Dosis je nach verwendeter Substanz, Art der Verabreichung und der gewünschten Behandlung. Im allgemeinen werden aber befriedigende Resultate mit einer täglichen Dosis von ungefähr 0,01 bis ungefähr 10 mg pro kg Körpergewicht erreicht; die Verabreichung kann nötigenfalls in 2 bis 4 Anteilen oder auch als Retardform erfolgen. Für größere Säugetiere liegt die Tagesdosis im Bereich von ungefähr 0,1 mg bis ungefähr 500 mg; geeignete Dosierungsformen für z. B. orale oder nicht orale Verabreichung enthalten im allgemeinen etwa 0,025 mg bis etwa 250 mg neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen.
Bevorzugt ist die Verbindung des Beispiels 8.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze können allein oder in geeigneter Dosierungsform verabreicht werden. Die Arzneiformen, z. B. eine Lösung oder eine Tablette, können analog zu bekannten Methoden hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch Arzneimittel, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze enthalten, sowie die Verwendung der Verbindungen gemäß der Erfindung zur Herstellung dieser zur Behandlung der Herzinsuffizienz und von Herzrhythmusstörungen geeigneten Arzneimittel. Für ihre Herstellung können die in der Pharmazie gebräuchlichen Hilfs- und Trägerstoffe verwendet werden.

Claims (10)

1. 4-Aminoindol-2-carbonitrile der Formel I, worinR₁für Wasserstoff oder (C1-4)Alkyl steht und R₂ und R₃jeweils gleich oder verschieden sind und ein gegebenenfalls durch Halogen, (C1-4)Alkyl oder (C1-4)Alkoxy mono- oder di-substituiertes Phenyl, einen 2-, 3- oder 4-Pyridyl- oder einen 2- oder 3-Thienyl-Rest und Alk einen Alkylenrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen bedeutenund deren Säureadditionssalze mit pharmakologisch annehmbaren Säuren.
2. Die in Anspruch 1 definierten Verbindungen in racemischer oder in enantiomerer Form.
3. Verbindungen der Formel I sind:
(R, S)-4-[3-(Diphenylmethyl-piperazin-1-yl)-2-hydroxypropyl-amino]-1H- indol-2-carbonitril
+(S)-4-[3-(Diphenylmethylpiperazin-1-yl)-2-hydroxypropyl-amino]-1H- indol-2-carbonitril
(R, S)-4-(3-[4-Bis-4,4′-fluorphenylmethyl)piperazin-1-yl]-2-hydroxypropy-lamino)- 1H-indol-2-carbonitril
(R, S)-4-[3-(Diphenylmethyl-piperazin-1-yl)-2-hydroxy-propylamino]-1- methyl-indol-2-carbonitril
(R, S)-4-(3-[(4-Pyridinyl-phenyl-methyl)-piperazin-1-yl]-2-hydroxy-propy-lamino)- 1H-indol-2-carbonitril
4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel II, worin R₁ obige Bedeutung besitzt oder deren Vorprodukte mit einem Epoxidrest der Formel III, worin R₂, R₃ und Alk obige Bedeutung besitzen oder deren Vorprodukten umsetzt und die erhaltenen Verbindungen der Formel I gegebenenfalls in ihre Salze mit pharmakologisch annehmbaren Säuren überführt.
5. Verbindungen der Formel II, worin R₁ die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt und deren Säureadditionssalze.
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel II und ihren Säureadditionssalzen gemäß Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel IV, worin R₁ die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, reduziert und die erhaltenen Verbindungen der Formel II gegebenenfalls in ihre Säureadditionssalze überführt.
7. Arzneimittel dadurch gekennzeichnet, daß sie die im Anspruch 1 definierten Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze enthalten.
8. Verwendung der im Anspruch 1 definierten Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze zur Behandlung der Herzinsuffizienz und von Herzrhythmusstörungen.
9. Die im Anspruch 1 definierten Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze zur Verwendung als Arzneimittel.
10. Verwendung der im Anspruch 1 definierten Verbindungen zur Herstellung von Arzneimitteln mit Wirkung gegen Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen.
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