-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptide mit antimikrobieller
Aktivität
und Polynukleotide, die eine Nukleotidsequenz aufweisen, welche
die Polypeptide kodiert. Die Erfindung betrifft ebenfalls Nukleinsäurekonstrukte,
Vektoren und Wirtszellen, welche die Nukleinsäurekonstrukte umfassen, sowie
Verfahren zur Herstellung und Verwendung der Polypeptide.
-
HINTERGRUND
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polypeptide mit antimikrobieller
Aktivität
und Polynukleotide, welche die Polypeptide kodieren, bereitzustellen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
In
einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Polypeptid
mit antimikrobieller Aktivität, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
- (a) einem Polypeptid,
welches eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mindestens 65 % Identität mit den Aminosäuren 1 bis
40 aus SEQ ID NR: 2 aufweist;
- (b) einem Polypeptid, welches durch eine Nukleotidsequenz kodiert
wird, welche unter mittleren Stringenzbedingungen, unter Verwendung
von 0,2 × SSC
bei 42 °C
zum Waschen, mit einer Polynukleotidsonde, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
- (i) dem komplementären
Strang der Nukleotide 166 bis 285 aus SEQ ID NR: 1,
- (ii) dem komplementären
Strang der Nukleotide 70 bis 285 aus SEQ ID NR: 1, und
- (iii) dem komplementären
Strang der Nukleotide 1 bis 285 aus SEQ ID NR: 1; hybridisiert,
und
- (c) einem Fragment von (a) oder (b), das antimikrobielle Aktivität aufweist.
-
In
einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Polynukleotide,
die eine Nukleotidsequenz aufweisen, welche das Polypeptid der Erfindung
kodiert.
-
In
einem dritten Aspekt betriff die vorliegende Erfindung ein Nukleinsäurekonstrukt,
welches die Nukleotidsequenz umfasst, die das Polypeptid der Erfindung
kodiert, die funktionsfähig
mit einer oder mehreren Kontrollsequenzen verknüpft ist, welche die Herstellung
des Polypeptids in einem geeigneten Wirt steuert/steuern, umfasst.
-
In
einem vierten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen rekombinanten
Expressionsvektor, welcher das Nukleinsäurekonstrukt der Erfindung
umfasst.
-
In
einem fünften
Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine rekombinante Wirtszelle,
welche das Nukleinsäurekonstrukt
der Erfindung umfasst.
-
In
einem sechsten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Polypeptids der Erfindung, wobei das Verfahren
umfasst:
- (a) Kultivieren eines Stammes, der
in seiner Wildtypform in der Lage ist, das Polypeptid herzustellen,
zur Herstellung des Polypeptids; und
- (b) Gewinnen des Polypeptids.
-
In
einem siebten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Polypeptids der Erfindung, wobei das Verfahren
umfasst:
- (a) Kultivieren einer rekombinanten
Wirtszelle der Erfindung unter Bedingungen, die der Herstellung
des Polypeptids zuträglich
sind; und
- (b) Gewinnen des Polypeptids.
-
Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den angefügten
Ansprüchen.
-
DEFINITIONEN
-
Vor
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung in weiteren Details, werden zuerst die
folgenden Begriffe und gebräuchlichen
Ausdrücke
definiert:
Im Wesentlichen reines Polypeptid: In dem vorliegenden
Zusammenhang bezeichnet der Begriff „im Wesentlichen reines Polypeptid" eine Polypeptidzubereitung,
welche höchstens
10 Gew.-% an anderem Polypeptidmaterial enthält, mit dem es nativ assoziiert
ist (geringere Prozentsätze
an anderem Polypeptidmaterial sind bevorzugt, z. B. höchstens
8 Gew.-%, höchstens
6 Gew.-%, höchstens
5 Gew.-%, höchstens
4 %, höchstens 3
Gew.-%, höchstens
2 Gew.-%, höchstens
1 Gew.-% und höchstens ½ Gew.-%).
Demnach ist es bevorzugt, dass das im Wesentlichen reine Polypeptid
mindestens 92 % rein ist, d.h., dass das Polypeptid mindestens 92 Gew.-%
des gesamten Polypeptidmaterials, das in der Zubereitung vorhanden
ist, darstellt, wobei höhere
Prozentsätze
bevorzugt sind, wie mindestens 94 % rein, mindestens 95 % rein,
mindestens 96 % rein, mindestens 96 % rein, mindestens 97 % rein,
mindestens 98 % rein, mindestens 99 % rein und höchstens 99,5 % rein. Die hierin
offenbarten Polypeptide liegen vorzugsweise in einer im Wesentlichen
reinen Form vor. Insbesondere ist es bevorzugt, dass die hierin
offenbarten Polypeptide in „tatsächlich reiner
Form" vorliegen,
d.h., dass die Polypeptidzubereitung tatsächlich frei von anderem Polypeptidmaterial
ist, mit dem sie nativ assoziiert ist. Dies kann beispielsweise
erreicht werden, indem das Polypeptid mittels gut bekannter rekombinanter
Verfahren hergestellt wird. Der Begriff „im Wesentlichen reines Polypeptid" hierin, ist synonym
zu den Begriffen „isoliertes Polypeptid" und „Polypeptid
in isolierter Form".
-
Antimikrobielle
Aktivität:
Der Begriff „antimikrobielle
Aktivität" wird hierin als
eine Aktivität
definiert, welche in der Lage ist, das Wachstum von mikrobiellen
Zellen abzutöten
oder zu inhibieren. In dem Zusammenhang der vorliegenden Erfindung
bedeutet der Begriff „antimikrobiell", dass eine bakterizide
und/oder eine bakteriostatische und/oder fungizide und/oder fungistatische
Wirkung und/oder eine viruzide Wirkung vorliegt, wobei der Begriff „bakterizid" als die Fähigkeit,
bakterielle Zellen abzutöten,
zu verstehen ist. Der Begriff „bakteriostatisch" ist als Fähigkeit,
bakterielles Wachstum zu inhibieren, zu verstehen, d.h. das Wachstum
bakterieller Zellen zu inhibieren. Der Begriff „fungizid" ist als die Fähigkeit zu verstehen, Pilzzellen
abzutöten.
Der Begriff „fungistatisch" ist als die Fähigkeit
zu verstehen, ein Pilzwachstum zu inhibieren, d.h. das Wachsen von
Pilzzellen zu inhibieren. Der Begriff „viruzid" ist als die Fähigkeit zu verstehen, einen
Virus zu inaktivieren. Der Begriff „mikrobielle Zellen" bezeichnet bakterielle
Zellen oder Pilzzellen (einschließlich Hefen).
-
Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „Inhibieren
des Wachstums von mikrobiellen Zellen", dass die Zellen im nicht-wachsenden
Zustand sind, d.h. dass sie nicht in der Lage sind sich zu vermehren.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung kann eine antimikrobielle Aktivität gemäß der Vorgehensweise
bestimmt werden, die von Lehrer et al., Journal of Immunological
Methods, Bd. 137 (2), S. 167 – 174 (1991)
beschrieben wird.
-
Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
können
in der Lage sein, die Anzahl von lebenden Zellen von Escherichia
coli (DSM 1576) auf 1/100 nach 30 Minuten Inkubation bei 20 °C in einer
wässrigen
Lösung
von 25 % (w/w); bevorzugt in einer wässrigen Lösung von 10 % (w/w); stärker bevorzugt
in einer wässrigen
Lösung von
5 % (w/w); noch stärker
bevorzugt in einer wässrigen
Lösung
von 1 % (w/w); am stärksten
bevorzugt in einer wässrigen
Lösung
von 0,5 % (w/w); und insbesondere in einer wässrigen Lösung von 0,1 % (w/w) der Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
zu reduzieren.
-
Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
können
ebenfalls in der Lage sein, den Auswuchs („outgrowth") von Eschericia coli (DSM 1576) für 24 Stunden
bei 25 °C
in einem mikrobiellen Wachstumssubstrat zu inhibieren, wenn sie
in einer Konzentration von 1000 ppm hinzugefügt werden; bevorzugt, wenn
sie in einer Konzentration von 500 ppm hinzugefügt werden; stärker bevorzugt,
wenn sie in einer Konzentration von 250 ppm hinzugefügt werden;
noch stärker
bevorzugt, wenn sie in einer Konzentration von 100 ppm hinzugefügt werden;
am stärksten
bevorzugt, wenn sie in einer Konzentration von 50 ppm hinzugefügt werden;
und insbesondere, wenn sie in einer Konzentration von 25 ppm hinzugefügt werden.
-
Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
können
in der Lage sein, die Anzahl an lebenden Zellen von Bacillus subtilis
(ATCC 6633) auf 1/100 nach 30 Minuten Inkubation bei 20 °C in einer
wässrigen
Lösung
von 25 % (w/w), bevorzugt in einer wässrigen Lösung von 10 % (w/w); stärker bevorzugt
in einer wässrigen
Lösung von
5 % (w/w); noch stärker
bevorzugt in einer wässrigen
Lösung
von 1 % (w/w); am stärksten
bevorzugt in einer wässrigen
Lösung
von 0,5 % (w/w); und insbesondere in einer wässrigen Lösung von 0,1 % (w/w) der Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
zu reduzieren.
-
Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
können
ebenfalls in der Lage sein, den Auswuchs von Bacillus subitilis
(ATCC 6633) für
24 Stunden bei 25 °C
in einem mikrobiellen Wachstumssubstrat zu inhibieren, wenn sie
in einer Konzentration von 1000 ppm hinzugefügt werden; bevorzugt, wenn
sie in einer Konzentration von 500 ppm hinzugefügt werden; stärker bevorzugt,
wenn sie in einer Konzentration von 250 ppm hinzugefügt werden;
noch stärker
bevorzugt, wenn sie in einer Konzentration von 100 ppm hinzugefügt werden;
am stärksten
bevorzugt, wenn sie in einer Konzentration von 50 ppm hinzugefügt werden;
und insbesondere, wenn sie in einer Konzentration von 25 ppm hinzugefügt werden.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung sollten mindestens 20 % der
antimikrobiellen Aktivität
des Polypeptids aufweisen, welches aus der Aminosäuresequenz
besteht, die als Aminosäuren
1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2 gezeigt ist. In einer insbesondere bevorzugten
Ausführungsform
sollten die Polypeptide mindestens 40 %, wie mindestens 50 %, bevorzugt
mindestens 60 %, wie mindestens 70 %, stärker bevorzugt mindestens 80
%, wie mindestens 90 %, am stärksten
bevorzugt mindestens 95 %, wie ungefähr oder mindestens 100 % der
antimikrobiellen Aktivität
des Polypeptids aufweisen, das aus der Aminosäuresequenz besteht, die als
Aminosäuren
1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2 gezeigt ist.
-
Identität: In dem
vorliegenden Zusammenhang wird die Homologie zwischen zwei Aminosäuresequenzen
oder zwischen zwei Nukleotidsequenzen durch den Parameter „Identität" beschrieben.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird der Identitätsgrad zwischen zwei Aminosäuresequenzen
unter der Verwendung des Programms FASTA, das in der Version 2.0x
des FASTA-Programmpakets enthalten ist, bestimmt (siehe W. R. Pearson
und D. J. Lipman (1988), „Improved
Tools for Biological Sequence Analysis", PNAS 85: 2444 – 2448; und W. R. Pearson (1990) „Rapid
and Sensitive Sequence Comparison with FASTP and FASTA", Methods in Enzymology
183: 63 – 98).
Die verwendete „scoring
matrix" war BLOSUM50, die „gap penalty" betrug –12 und
die „gap
extension penalty" betrug –2.
-
Der
Identitätsgrad
zwischen zwei Nukleotidsequenzen wird unter Verwendung des gleichen
Algorithmus und Softwarepakets, wie oben beschrieben, bestimmt.
Die verwendete „scoring
matrix" war die
Identitätsmatrix,
die „gap
penalty" betrug –16 und
die „gap
extension penalty" betrug –4.
-
Fragment:
Wenn hierin verwendet, stellt ein „Fragment" aus SEQ ID NR: 2 ein Polypeptid dar,
bei welchem eine oder mehrere Aminosäuren von dem Amino- und/oder
Carboxyl-Terminus dieser Aminosäuresequenz
deletiert sind.
-
Allele
Variante: In dem vorliegenden Zusammenhang bezeichnet der Begriff „allele
Variante" eine beliebige
von zwei oder mehreren alternativen Formen eines Gens, welches denselben
chromosomalen Ort besetzt. Eine allele Variation tritt auf natürliche Weise
durch Mutation auf und kann in einem Polymorphismus innerhalb der
Populationen resultieren. Genmutationen können still sein (keine Veränderung
in dem kodierten Polypeptid) oder können Polypeptide kodieren,
die veränderte
Aminosäuresequenzen
aufweisen. Eine allele Variante eines Polypeptids ist ein Polypeptid,
das durch eine allele Variante eines Gens kodiert wird.
-
Im
Wesentlichen reines Polynukleotid: Der Begriff „im Wesentlichen reines Polynukleotid" wir hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Polynukleotidzubereitung, wobei das Polynukleotid
aus seinem natürlichen genetischen
Milieu entfernt worden ist, und damit frei von anderen fremden oder
unerwünschten
kodierenden Sequenzen ist, und in einer Form vorliegt, die für die Verwendung
in gentechnischen System zur Proteinherstellung ist. Somit enthält ein im
Wesentlichen reines Polynukleotid höchstens 10 Gew.-% an anderem
Polynukleotidmaterial, mit dem es nativ assoziiert ist (geringere
Prozentsätze
an anderem Polynukleotidmaterial sind bevorzugt, d.h. höchstens
8 Gew.-%, höchstens
6 Gew.-%, höchstens
5 Gew.-%, höchstens
4 %, höchstens
3 Gew.-%, höchstens
2 Gew.-%, höchstens
1 Gew.-% und höchstens ½ Gew.-%).
Ein im Wesentlichen reines Polynukleotid kann jedoch natürlich auftretende
5'- und 3'-nicht-translatierte
Regionen einschließen,
wie Promotoren und Terminatoren. Es ist bevorzugt, dass das im Wesentlichen
reine Polynukleotid mindestens 92 % rein ist, d.h., dass das Polynukleotid
mindestens 92 Gew.-% des gesamten in der Zubereitung vorhandenen Polynukleotidmaterials
darstellt, wobei höhere
Prozentsätze
bevorzugt sind, wie mindestens 94 % rein, mindestens 95 % rein,
mindestens 96 % rein, mindestens 96 % rein, mindestens 97 % rein,
mindestens 98 % rein, mindestens 99 % rein, und mindestens 99,5
% rein. Die hierin offenbarten Polynukleotide liegen vorzugsweise in
einer im Wesentlichen reinen Form vor. Insbesondere ist es bevorzugt,
dass die hierin offenbarten Polynukleotide in „tatsächlich reiner Form" vorliegen, d.h.,
dass die Polynukleotidzubereitung tatsächlich frei von anderem Polynukleotidmaterial
ist, mit welchem sie nativ assoziiert ist. Der Begriff „im Wesentlichen
reines Polynukleotid" hierin,
ist synonym mit den Begriffen „isoliertes
Polynukleotid" und „Polynukleotid
in isolierter Form".
-
Modifikation(en):
In dem Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „Modifikation(en)" jede beliebige chemische
Modifikation des Polypeptids, das aus der Aminosäuresequenz, gezeigt als Aminosäuren 1 bis
40 aus SEQ ID NR: 2 besteht, ebenso wie genetische Manipulation
der DNA, die das Polypeptid kodiert. Die Modifikation(en) kann/können ein
Austausch/Austausche der Aminosäureseitenkette(n), Substitution(en),
Deletion(en) und/oder Insertion(en) in oder an der/den interessanten
Aminosäure(n)
sein.
-
Künstliche
Variante: Wenn hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „künstliche
Variante" ein Polypeptid
mit antimikrobieller Aktivität,
welches von einem Organismus produziert worden ist, der ein modifiziertes Gen
im Vergleich zu SEQ ID NR: 1 exprimiert. Das modifizierte Gen, von
welchem die Variante produziert wird, wenn es in einem geeigneten
Wirt exprimiert wird, wird durch humane Intervention („human
intervention") erhalten,
indem die in SEQ ID NR: 1 offenbarte Nukleotidsequenz modifiziert
wird.
-
cDNA:
Der Begriff „cDNA", wenn er in dem
vorliegenden Zusammenhang verwendet wird, erfasst ein DNA-Molekül, welches
durch reverse Transkription von einem reifen, gespleißten, mRNA-Molekül, das von
einer eukaryotischen Zelle abgeleitet ist, zubereitet werden kann.
Einer cDNA fehlen die Intronsequenzen, die gewöhnlicherweise in der entsprechenden
genomischen DNA vorhanden sind. Das primäre RNA-Ausgangstranskript ist
ein Vorläufer
der mRNA und durchläuft
eine Reihe von Prozessierungsereignissen, bevor es als reife gespleißte mRNA
erscheint. Diese Ereignisse schließen das Entfernen von Intronsequenzen
durch einen Prozess, der als Spleißen bezeichnet wird, ein. Wenn
eine cDNA von einer mRNA abgeleitet wird, fehlen ihr daher Intronsequenzen.
-
Nukleinsäurekonstrukt:
Wenn hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Nukleinsäurekonstrukt" ein Nukleinsäuremolekül, entweder
einzel- oder doppelsträngig,
welches von einem natürlich
auftretenden Gen isoliert wird, oder welches modifiziert worden
ist, um Segmente von Nukleinsäuren
in einer Art zu enthalten, die ansonsten in der Natur nicht existieren
würde.
Der Begriff Nukleinsäurekonstrukt
ist synonym zu dem Begriff „Expressionskassette", wenn das Nukleinsäurekonstrukt
die Kontrollsequenzen enthält,
die für
die Expression einer kodierenden Sequenz der vorliegenden Erfindung
erforderlich sind.
-
Kontrollsequenz:
Der Begriff „Kontrollsequenz" wird hierin so definiert,
alle Komponenten einzuschließen,
die erforderlich oder vorteilhaft für die Expression eines Polypeptids
der vorliegenden Erfindung sind. Jede Kontrollsequenz kann nativ
oder fremd zu der Nukleotidsequenz, welche das Polypeptid kodiert,
sein. Solche Kontrollsequenzen schließen ein, sind jedoch nicht
hierauf beschränkt,
einen Leader, eine Polyadenylierungssequenz, eine Propeptidsequenz,
einen Promotor, eine Signalpeptidsequenz und einen Transkriptionsterminator.
Die Kontrollsequenzen schließen
mindestens einen Promotor und Transkriptions- und Translations-Stoppsignale ein.
Die Kontrollsequenzen können
mit Linkern ausgeatattet sein, um spezifische Restriktionsstellen
einzuführen,
welche die Ligation der Kontrollsequenzen mit der kodierenden Region
der Nukleotidsequenz, die ein Polypeptid kodiert, vereinfachen.
-
Funktionsfähig verknüpft: Der
Begriff „funktionsfähig verknüpft" wird hierin als
eine Anordnung definiert, in welcher eine Kontrollsequenz auf geeignete
Weise an einer Position platziert ist, die relativ zu der kodierenden
Sequenz der DNA-Sequenz liegt, so dass die Kontrollsequenz die Expression
eines Polypeptids steuert.
-
Kodierende
Sequenz: Wenn hierin verwendet, deckt der Begriff „kodierende
Sequenz" eine Nukleotidsequenz
ab, welche direkt die Aminosäuresequenz
ihres Proteinprodukts bestimmt. Die Grenzen der kodierenden Sequenz
werden im Allgemeinen durch einen offenen Leserahmen bestimmt, welcher
gewöhnlicherweise
mit dem ATG-Startkodon beginnt. Die kodierende Sequenz schließt typischerweise
DNA, cDNA und rekombinante Nukleotidsequenzen ein.
-
Expression:
In dem vorliegenden Zusammenhang schließt der Begriff „Expression" jeden beliebigen Schritt
ein, der in die Herstellung des Polypeptids involviert ist, einschließlich, jedoch
nicht hierauf beschränkt, Transkription,
post-transkriptionale Modifikation, Translation, posttranslationale
Modifikation und Sekretion.
-
Expressionsvektor:
In dem vorliegenden Zusammenhang deckt der Begriff „Expressionsvektor" ein DNA-Molekül, linear
oder zirkulär,
ab, das ein Segment umfasst, welches ein Polypeptid der Erfindung
kodiert, und welches funktionsfähig
mit zusätzlichen
Segmenten, die für
seine Transkription sorgen, funktionsfähig verknüpft ist.
-
Wirtszelle:
Der Begriff „Wirtszelle", wie hierin verwendet,
schließt
jeden beliebigen Zelltyp ein, welcher für die Transformation mit einem
Nukleinsäurekonstrukt
geeignet (empfänglich)
ist.
-
Die
Begriffe „Polynukleotidsonde", „Hybridisierung", ebenso wie die
verschiedenen Stringenzbedingungen, werden in dem Abschnitt mit
dem Titel „Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität" beschrieben.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
-
Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
-
In
einer ersten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Polypeptide mit antimikrobieller
Aktivität,
und wobei die Polypeptide eine Aminosäuresequenz umfassen, bevorzugt
aus ihr bestehen, welche einen Identitätsgrad mit den Aminosäuren 1 bis
40 aus SEQ ID NR: 2 (d.h. dem reifen Polypeptid) von mindestens
65 %, bevorzugt mindestens 70 %, z. B. mindestens 75 %, stärker bevorzugt
mindestens 80 %, wie mindestens 85 %, noch stärker bevorzugt mindestens 90
%, am stärksten
bevorzugt mindestens 95 %, z. B. mindestens 96 %, wie mindestens
97 %, und noch stärker
bevorzugt mindestens 98 %, wie mindestens 99 % aufweist (nachfolgend „homologe
Peptide"). In einer
interessanten Ausführungsform
unterscheidet sich die Aminosäuresequenz
in höchstens
zehn Aminosäuren
(z. B. durch zehn Aminosäuren),
insbesondere durch höchstens
fünf Aminosäuren (z.
B. durch fünf
Aminosäuren),
wie durch höchstens
vier Aminosäuren
(z. B. durch vier Aminosäuren),
z. B. durch höchstens
drei Aminosäuren
(z. B. durch drei Aminosäuren)
von den Aminosäuren 1
bis 40 aus SEQ ID NR: 2. In einer besonders interessanten Ausführungsform
unterscheidet sich die Aminosäuresequenz
durch höchstens
zwei Aminosäuren
(z. B. durch zwei Aminosäuren),
wie durch eine Aminosäure
von den Aminosäuren
1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2.
-
Bevorzugt
umfassend die Polypeptide der vorliegenden Erfindung die Aminosäuresequenz
aus SEQ ID NR: 2 oder ein Fragment hiervon, das antimikrobielle
Aktivität
aufweist. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung die Aminosäuren 1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das Polypeptid
aus den Aminosäuren
1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2.
-
Die
Aminosäuren,
aus denen das Polypeptid der Erfindung aufgebaut ist, können unabhängig voneinander
aus D- oder L-Formen ausgewählt
sein.
-
Das
Polypeptid der Erfindung kann ein Wildtyp-Polypeptid sein, welches
antimikrobielle Aktivität
aufweist, das aus einer natürlichen
Quelle identifiziert und isoliert wird. Nach solchen Wildtyp-Polypeptiden kann spezifisch
gescreent werden, durch im Stand der Technik bekannte Standardtechniken.
Weiterhin kann das Polypeptid der Erfindung durch DNA-Shuffling-Technik
hergestellt werden, wie in J. E. Ness et al. Nature Biotechnology
17, 893 – 896
(1999) beschrieben.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben ein Gen aus Pseudoplectania
nigrella isoliert, welches ein Polypeptid mit antimikrobieller Aktivität kodiert.
Der Stamm Pseudoplectania nigrella, der das Gen beherbergt, wurde
gemäß des Budapester
Vertrags über
die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren am 28. Januar 1997 bei dem Centraalbureau
Voor Schimmelcultures (CBS), Uppsalalaan 8, 3584 CT Utrecht, Niederlande
(alternativ P.O. Box 85167, 3508 AD Utrecht, Niederlande) hinterlegt
und mit der Zugriffsnummer CBS 44497 bezeichnet.
-
In
einer dritten Ausführungform
betrifft die vorliegende Erfindung Polypeptide mit antimikrobieller
Aktivität,
welche durch Nukleotidsequenzen kodiert werden, die unter mittleren
Stringenzbedingungen, stärker
bevorzugt unter mittleren bis hohen Stringenzbedingungen, noch stärker bevorzugt
unter hohen Stringenzbedingungen und am meisten bevorzugt unter
sehr hohen Stringenzbedingungen mit einer Polynukleotidsonde hybridisieren,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus (i) dem komplementären Strang
der Nukleotide 166 bis 285 aus SEQ ID NR: 1, (ii) dem komplementären Strang
der cDNA-Sequenz, die in den Nukleotiden 70 bis 285 aus SEQ ID NR:
1 enthalten ist, und (iii) dem komplementären Strang der Nukleotide 1
bis 285 aus SEQ ID NR: 1 (J. Sambrook, E. F. Fritsch, und T. Maniatus,
1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor, New York).
-
Die
Nukleotidsequenz aus SEQ ID NR: 1 oder eine Untersequenz davon,
ebenso wie die Aminosäuresequenz
aus SEQ ID NR: 2 oder ein Fragment davon, können verwendet werden, um gemäß im Stand
der Technik gut bekannten Verfahren eine Polynukleotidsonde zum
Identifizieren und Klonieren von DNA, die Polypeptide mit antimikrobieller
Aktivität
von Stämmen
verschiedener Gattungen oder Arten kodiert, zu gestalten. Insbesondere
können
solche Sonden für
die Hybridisierung mit der genomischen oder der cDNA der interessierenden
Gattung oder Art verwendet werden, gefolgt von Southern Blotting
Standardvorgehensweisen, um das entsprechende Gen darin zu identifizieren
und zu isolieren. Solche Sonden können beträchtlich kürzer sein als die gesamte Sequenz,
sollten jedoch eine Länge
von mindestens 15, bevorzugt mindestens 25, stärker bevorzugt mindestens 35
Nukleotiden haben, wie eine Länge
von mindestens 70 Nukleotiden. Es ist jedoch bevorzugt, dass die
Polynukleotidsonde eine Länge
von mindestens 100 Nukleotiden hat. Zum Beispiel kann die Polynukleotidsäure eine
Länge von
mindestens 200 Nukleotide, eine Länge von mindestens 300 Nukleotiden, eine
Länge von
mindestens 400 Nukleotide oder eine Länge von mindestens 500 Nukleotide
haben. Noch längere
Sonden können
verwendet werden, z. B. Polynukleotidsonden, welche eine Länge von
mindestens 600 Nukleotide, eine Länge von mindestens 700 Nukleotide,
eine Länge
von mindestens 800 Nukleotide oder eine Länge von mindestens 900 Nukleotide
haben. Sowohl DNA- als auch RNA-Sonden können verwendet werden. Die
Sonden werden typischerweise zum Detektieren des entsprechenden
Gens markiert (z. B. mit 32P, 3H, 35S, Biotin oder Avidin).
-
Demnach
kann eine genomische DNA- oder cDNA-Bibliothek, die von solchen
anderen Organismen hergestellt wird, nach DNA gescreent (durchmustert)
werden, welche mit den oben beschriebenen Sonden hybridisiert, und
welche ein Polypeptid mit antimikrobieller Aktivität kodiert.
Genomisch oder andere DNA von solchen anderen Organismen kann durch
Agarose- oder Polyacrylamidgelelektrophorese oder durch andere Separierungstechniken
separiert werden. DNA aus den Bibliotheken oder die separierte DNA
kann auf Nitrocellulose oder andere geeigneten Trägermaterialien
transferiert werden und immobilisiert werden. Um einen Klon oder
eine DNA, der/die homolog zu SEQ ID NR: 1 ist, zu identifizieren,
wird das Trägermaterial
mit der immobilisierten DNA in einem Southern Blot verwendet.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung zeigt eine Hybridisierung an, dass die
Nukleotidsequenz mit einer markierten Polynukleotidsonde hybridisiert,
die mit der in SEQ ID NR: l gezeigten Nukleotidsequenz hybridisiert,
unter sehr niedrigen bis sehr hohen Stringenzbedingungen. Moleküle, mit
denen die Polynukleotidsonde unter diesen Bedingungen hybridisiert,
können
unter Verwendung eines Röntgenfilms
oder durch jedes beliebige andere im Stand der Technik bekannte
Verfahren detektiert werden. Wann immer der Begriff „Polynukleotidsonde" in dem vorliegenden
Zusammenhang verwendet wird, ist zu verstehen, dass eine solche Sonde
mindestens 15 Nukleotide enthält.
-
In
einer interessanten Ausführungsform
ist die Polynukleotidsonde der komplementäre Strang der Nukleotide 166
bis 286, der Nukleotide 70 bis 285 oder der Nukleotide 1 bis 285
aus SEQ ID NR: 1.
-
In
einer anderen interessanten Ausführungsform
ist die Polynukleotidsonde der komplementäre Strang der Nukleotidsequenz,
welche das Polypeptid aus SEQ ID NR: 2 kodiert. In einer weiteren
interessanten Ausführungsform
ist die Polynukleotidsonde der komplementäre Strang aus SEQ ID NR: 1.
In noch einer weiteren interessanten Ausführungsform ist die Polynukleotidsonde
der komplementäre
Strang, der für
das reife Polypeptid kodierenden Region aus SEQ ID NR: 1.
-
Für lange
Sonden mit einer Länge
von mindestens 100 Nukleotiden, werden sehr niedrige bis sehr hohe
Stringenzbedingungen definiert als Prähybridisierung und Hybridisierung
bei 42 °C
in 5 × SSPE,
1,0 % SDS, 5 × Denhardt's Lösung, 100 μg/ml gescherter
und denaturierter Lachssperma-DNA,
gefolgt von Southern Blotting-Standardvorgehensweisen. Vorzugsweise
enthalten die langen Sonden mit mindestens 100 Nukleotiden nicht
mehr als 1000 Nukleotide. Für
lange Sonden mit einer Länge
von mindestens 100 Nukleotiden, wird das Trägermaterial am Schluss dreimal
für jeweils
15 Minuten unter Verwendung von 2 × SSC, 0,1 % SDS bei 42 °C gewaschen
(sehr niedrige Stringenz), bevorzugt dreimal für jeweils 15 Minuten unter
Verwendung von 0,5 × SSC,
0,1 % SDS bei 42 °C
gewaschen (niedrige Stringenz), stärker bevorzugt dreimal für jeweils
15 Minuten unter Verwendung von 0,2 × SSC, 0,1 % SDS bei 42 °C gewaschen
(mittlere Stringenz), noch stärker bevorzugt
dreimal für
jeweils 15 Minuten unter Verwendung von 0,2 × SSC, 0,1 % SDS und 55 °C gewaschen (mittlere
bis hohe Stringenz), am stärksten
bevorzugt dreimal für
jeweils 15 Minuten unter Verwendung von 0,1 × SSC, 0,1 % SDS bei 60 °C gewaschen
(hohe Stringenz), und insbesondere dreimal für jeweils 15 Minuten unter
Verwendung von 0,1 × SSC,
0,1 % SDS bei 68 °C
gewaschen (sehr hohe Stringenz).
-
Obwohl
es nicht insbesondere bevorzugt wird, ist in Erwägung zu ziehen, dass kürzere Sonden,
z. B. Sonden, welche eine Länge
von ungefähr
15 bis 99 Nukleotiden haben, wie eine Länge von ungefähr 15 bis ungefähr 70 Nukleotiden,
ebenfalls verwendet werden können.
Für solche
kurzen Sonden sind die Stringenzbedingungen definiert als Prähybridisierung,
Hybridisierung und einem Waschen nach der Hybridisierung bei 5 °C bis 10 °C unterhalb
der berechneten Tm unter Verwendung der
Berechnung nach Bolton und McCarthy (1962, Proceedings of the National
Academy of Sciences USA 48: 1390) in 0,9 M NaCl, 0,09 M Tris-HCl,
pH 7,6, 6 mM EDTA, 0,5 % NP-40, 1 × Denhardt's Lösung,
1 mM Natriumpyrophosphat, 1 mM Natrium-einwertiges Phosphat, 0,1
mM ATP und 0,2 mg Hefe-RNA pro ml, unter Befolgen von Southern Blotting-Standardvorgehensweisen
folgend.
-
Für kurze
Sonden, welche eine Länge
von ungefähr
15 Nukleotiden bis 99 Nukleotiden haben, wird das Trägermaterial
einmal in 6 × SSC
plus 0,1 % SDS für
15 Minuten und zweimal für
jeweils 15 Minuten unter Verwendung von 6 × SSC bei 5 °C bis 10 °C unterhalb
der berechneten Tm gewaschen.
-
N-terminale
Extension
-
Eine
N-terminale Extension (Verlängerung)
kann geeigneterweise aus von 1 bis 50 Aminosäuren, bevorzugt 2 bis 20 Aminosäuren, besonders
3 bis 15 Aminosäuren,
bestehen. In einer Ausführungsform
enthält eine
N-terminate Peptidverlängerung
kein Arg (R). In einer anderen Ausführungsform umfasst die N-terminale Extension
eine kex2- oder kex2-ähnliche
Schnittstelle, wie sie nachfolgend näher definiert wird. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die N-terminale
Extension ein Peptid, welches mindestens zwei Glu (E) und/oder Asp
(D) Aminosäurereste
umfasst, wie eine N-terminale Extension, welche eine der folgenden
Sequenzen umfasst:
EAE, EE, DE, DD.
-
Kex2-Stellen
-
Kex2-Stellen
(siehe z. B. Methods in Enzymology, Bd. 185, Hrsg. D. Goeddel, Academic
Press Inc. (1990), San Diego, CA, "Gene Expression Technology") und kex2-ähnliche
Stellen sind zweiwertige Erkennungsstellen (d.h. Schnittstellen),
die zwischen der Propeptid-kodierenden Region und der reifen Region
einiger Proteine gefunden wird.
-
Die
Insertion einer kex2-Stelle oder einer kex2-ähnlichen Stelle hat in bestimmten
Fällen
gezeigt, dass ein korrektes Prozessieren der Endopeptidase an der
Propeptid-Schnittstelle verbessert wird, was erhöhte Proteinsekretionslevel
ergibt.
-
Im
Zusammenhang der Erfindung ergibt die Insertion einer kex2- oder
kex2-ähnlichen
Stelle die Möglichkeit,
einen Schnitt an einer bestimmten Position in der N-terminalen Extension
zu erhalten, was ein antimikrobielles Polypeptid ergibt, das im
Vergleich zu dem reifen Polypeptid, das als Aminosäuren 1 bis
40 aus SEQ ID NR: 2 gezeigt ist, verlängert ist.
-
Quellen für Polypeptide
mit antimikrobieller Aktivität
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann von Mikroorganismen einer
jeden beliebigen Gattung erhalten werden. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung bedeutet der Begriff „erhalten von", wie er hierin verwendet
wird, dass das Polypeptid, das durch die Nukleotidsequenz kodiert
wird, von einer Zelle produziert wird, in welcher die Nukleotidsequenz
natürlicherweise
vorhanden ist, oder in welche die Nukleotidsequenz eingefügt worden
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid extrazellulär
sekretiert.
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann ein bakterielles Polypeptid
sein. Zum Beispiel kann das Polypeptid ein grampositives bakterielles
Polypeptid sein, wie ein Polypeptid von Bacillus, z. B. ein Polypeptid
von Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus
brevis, Bacillus circulans, Bacillus coagulans, Bacillus lautus,
Bacillus lentus, Bacillus licheniformis, Bacillus megaterium, Bacillus
stearothermophilus, Bacillus subtilis oder Bacillus thuringiensis;
oder ein Polypeptid von Streptomyces, z. B. ein Polypeptid von Streptomyces
lividans oder Streptomyces murinus; oder ein gramnegatives bakterielles
Polypeptid, z. B. ein Polypeptid von E. coli oder Pseudomonas sp.
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden kann ein Polypeptid von einem Pilz sein,
und stärker
bevorzugt ein Polypeptid von einer Hefe, wie ein Polypeptid von
Candida, Kluyveromyces, Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces
oder Yarrowia; oder stärker
bevorzugt ein Polypeptid von einem filamentösen Pilz sein, wie ein Polypeptid
von Acremonium, Aspergillus, Aureobasidium, Cryptococcus, Filibasidium,
Fusarium, Humicola, Magnaporthe, Mucor, Myceliophthora, Neocallimastix,
Neurospora, Paecilomyces, Penicillium, Piromyces, Schizophyllum,
Talaromyces, Thermoascus, Thielavia, Tolypocladium oder Trichoderma.
-
In
einer interessanten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein Polypeptid von Saccharomyces carlsbergensis,
Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces diastaticus, Saccharomyces
douglasii, Saccharomyces kluyveri, Saccharomyces norbensis oder
Saccharomyces oviformis.
-
In
einer anderen interessanten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein Polypeptid von Aspergillus aculeatus, Aspergillus
awamori, Aspergillus foetidus, Aspergillus japonicus, Aspergillus
nidulans, Aspergillus niger, Aspergillus oryzae, Fusarium bactridioides,
Fusarium cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium
graminearum, Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium
negundi, Fusarium oxysporum, Fusarium reticulatum, Fusarium roseum,
Fusarium sambucinum, Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioides,
Fusarium sulphureum, Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides,
Fusarium venenatum, Humicola insolens, Humicola lanuginosa, Mucor
miehei, Myceliophthora thermophila, Neurospora crassa, Penicillium
purpurogentun, Trichoderma harzianum, Trichoderma koningii, Trichoderma
longibrachiatum, Trichoderma reesei oder Trichoderma viride.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein Polypeptid von Pseudoplectania nigrella, und
stärker
bevorzugt ein Polypeptid von Pseudoplectania nigrella CBS 444.97,
z. B. das Polypeptid, das aus der Aminosäuresequenz l bis 40 aus SEQ
ID NR: 2 besteht.
-
Es
ist zu verstehen, dass für
die vorstehend genannten Arten die Erfindung sowohl perfekte und
Imperfekte Zustände
und andere taxonimische Äquivalente,
z. B. Anamorphe („anamorphs"), unabhängig von dem
Artennamen, unter dem sie bekannt sind, umfasst. Der Fachmann wird
leicht die Identität
von geeigneten Äquivalenten
erkennen.
-
Stämme von
diesen Arten sind für
die Öffentlichkeit
in einer Anzahl von Kultursammlungen leicht zugänglich, wie der American Type
Culture Collection (ATCC), Deutsche Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH (DSM), Centraalbureau Voor Schimmelcultures
(CBS) und Agriculture Resarch Service Patent Culture Collection,
Northern Regional Research Center (NRRL).
-
Weiterhin
können
solche Polypeptide unter Verwendung der oben erwähnten Sonden von anderen Quellen
identifiziert und erhalten werden, einschließlich Mikroorganismen, die
aus der Natur (z. B. Erde, Kompost, Wasser, usw.) isoliert werden.
Techniken zum Isolieren von Mikroorganismen aus natürlichen
Umgebungen sind im Stand der Technik gut bekannt. Die Nukleotidsequenz
kann dann abgeleitet werden, indem eine genomische oder cDNA-Bibliothek
eines anderen Mikroorganismus auf ähnliche Weise gescreent wird.
Sobald eine Nukleotidsequenz, die ein Polypeptid kodiert, mit der/den
Sonde/n detektiert worden ist, kann die Sequenz unter Verwendung
von Techniken, die dem Fachmann im Stand der Technik bekannt sind
(siehe z. B. Sambrook et al., 1989, supra), isoliert oder kloniert
werden.
-
Polypeptide,
die von Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung kodiert werden,
schließen
ebenfalls fusionierte Polypeptide oder Fusionspolypeptide, die geschnitten
werden können,
bei denen ein anderes Polypeptid mit dem N-Terminus oder dem C-Terminus
des Polypeptids oder eines Fragments hiervon fusioniert ist. Ein
fusioniertes Polypeptid wird hergestellt, indem eine Nukleotidsequenz
(oder ein Teil hiervon), die ein anderes Polypeptid kodiert, mit
einer Nukleotidsequenz (oder einem Teil hiervon) der vorliegenden
Erfindung fusioniert wird. Techniken zur Herstellung von Fusionspolypeptiden
sind im Stand der Technik bekannt und schließen das Ligieren der kodierenden
Sequenzen, welche die Polypeptide kodieren, ein, so dass sie im
Rahmen sind, und dass die Expression des fusionierten Polypeptids
unter der Kontrolle desselben/derselben Promotors/Promotoren und
Terminators steht.
-
Polynukleotide
und Nukleotidsequenzen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Polynukleotide mit einer
Nukleotidsequenz, welche ein Polypeptid der Erfindung kodiert. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Polynukleotide, die aus einer Nukleotidsequenz
bestehen, welche ein Polypeptid der Erfindung kodiert. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleotidsequenz die in SEQ ID NR: 1 dargestellte. In einer
stärker
bevorzugten Ausführungsform ist
die Nukleotidsequenz die das reife Polypeptid kodierende Region
aus SEQ ID NR: 1. Die vorliegende Erfindung umfasst ebenfalls Polynukleotide,
die Nukleotidsequenzen aufweisen, bevorzugt aus diesen bestehen, welche
ein Polypeptid, welches aus der Aminosäuresequenz aus SEQ ID NR: 2
besteht, oder das reife Polypeptid hiervon kodieren, welches sich
von SEQ ID NR: 1 durch die Degeneration des genetischen Codes unterscheidet.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Polynukleotide, die eine
Untersequenz von SEQ ID NR: 1 aufweisen, bevorzugt aus dieser bestehen,
welche Fragmente aus SEQ ID NR: 2 kodieren, die antimikrobielle Aktivität aufweisen.
Eine Untersequenz aus SEQ ID NR: 1 ist eine Nukleotidsequenz, die
von SEQ ID NR: 1 umfasst ist, mit der Ausnahme, dass ein oder mehrere
Nukleotide von dem 5'-
und/oder 3'-Ende
deletiert worden sind.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Polynukleotide, die eine
modifizierte Nukleotidsequenz aufweisen, bevorzugt aus dieser bestehen,
welche mindestens eine Modifikation in der das reife Polypeptid
kodierenden Sequenz aus SEQ ID NR: l umfasst, und wobei die modifizierte
Nukleotidsequenz ein Polypeptid kodiert, welches aus den Aminosäuren 1 bis
40 aus SEQ ID NR: 2 besteht.
-
Die
Techniken, die verwendet werden, um eine Nukleotidsequenz, die ein
Polypeptid kodiert, zu isolieren oder klonieren, sind im Stand der
Technik bekannt, und schließen
die Isolierung aus genomischer DNA, Präparationen aus cDNA oder eine
Kombination hiervon ein. Die Klonierung der Nukleotidsequenzen der
vorliegenden Erfindung aus einer solchen genomischen DNA kann, z.
B. unter Verwendung der gut bekannten Polymerasekettenreaktion (PCR)
oder einem Antibody-Screening
von Expressionsbibliotheken, um klonierte DNA-Fragmente zu detektieren,
die strukturelle Eigenschaften teilen, bewirkt werden. Siehe z.
B. Innis et al., 1990, PCR: A Guide to Methods and Application,
Academic Press, New York. Andere Amplifikationsvorgehensweisen,
wie die Ligasekettenreaktion (LCR), ligierte aktivierte Transkription
(LAT) und Nukleotidsequenzbasierte Amplifikation (NASBA) können verwendet
werden. Die Nukleotidsequenz kann von einem Stamm mit antimikrobieller
Polypeptid-kodierender Nukleotidsequenz, vorhanden in Pseudoplectania,
oder einem anderen oder verwandten Organismus, kloniert werden und
kann daher zum Beispiel eine allele Variante oder Artenvariante
der Polypeptid-kodierenden Region der Nukleotidsequenz sein.
-
Die
Nukleotidsequenz kann durch standardgemäße Klonierungsvorgehensweisen,
die in der Gentechnik verwendet werden, um die Nukleotidsequenz
von ihrem natürlichen
Ort an eine hiervon verschiedene Stelle zu relokalisieren, wo sie
reproduziert wird, erhalten werden. Die Klonierungsvorgehensweisen
können
die Excision (das Ausschneiden) und die Isolation eines gewünschten
Fragments, das die Nukleotidsequenz umfasst, welche das Polypeptid
kodiert, die Insertion des Fragments in ein Vektormolekül und den
Einbau des rekombinanten Vektors in eine Wirtszelle, wo mehrere
Kopien oder Klone der Nukleotidsequenz repliziert werden, involvieren.
Die Nukleotidsequenz kann von genomicher, cDNA, RNA, halbsynthetischer,
synthetischer Herkunft oder jeden beliebigen Kombinationen hiervon
sein.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Polynukleotid, welches
eine Nukleotidsequenz aufweist, bevorzugt aus ihr besteht, welche
mindestens 65 % Identität
mit den Nukleotiden 166 bis 285 aus SEQ ID NR: 1 aufweist. Bevorzugt
weist die Nukleotidsequenz mindestens 70 % Identität, z. B.
mindestens 80 % Identität,
wie mindestens 90 % Identität,
stärker
bevorzugt mindestens 95 % Identität, wie mindestens 96 % Identität, z. B.
mindestens 97 % Identität,
noch stärker
bevorzugt mindestens 98 % Identität, wie mindestens 99 % mit
den Nukleotiden 166 bis 285 aus SEQ ID NR: 1 auf. Bevorzugt kodiert
die Nukleotidsequenz ein Polypeptid mit antimikrobieller Aktivität. Der Identitätsgrad zwischen
zwei Nukleotidsequenzen wird bestimmt, wie vorstehend beschrieben
(siehe den Abschnitt mit dem Titel „Definitionen"). Bevorzugt umfasst
die Nukleotidsequenz die Nukleotide 166 bis 285 aus SEQ ID NR: 1.
In einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform besteht
die Nukleotidsequenz aus den Nukleotiden 166 bis 285 aus SEQ ID
NR: 1.
-
Die
Modifikation einer Nukleotidsequenz, die ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kodiert, kann für
die Synthese eines Polypeptids erforderlich sein, welches eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mindestens eine Substitution, Deletion und/oder Insertion
im Vergleich zu den Aminosäuren
1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2 aufweist. Diese künstlichen Varianten können sich
in einigen technischen Hinsichten von dem Polypeptid, das aus seiner
nativen Quelle isoliert wird, unterscheiden, z. B. Varianten, die
sich in der spezifischen Aktivität, Thermostabilität, pH-Optimum oder dergleichen
unterscheiden.
-
Es
ist für
den Fachmann offensichtlich, dass solche Modifikationen außerhalb
der Regionen, die kritisch für
die Funktion des Moleküls
sind, durchgeführt
werden können,
und dennoch in einem aktiven Polypeptid resultieren. Aminosäurereste,
die essentiell für
die Aktivität
des Polypeptids, das durch die Nukleotidsequenz der Erfindung kodiert
wird, sind, und demnach vorzugsweise nicht Gegenstand der Modifikation,
wie einer Substitution, sind, können
gemäß im Stand
der Technik bekannter Vorgehensweisen identifiziert werden, wie
der ortsspezifischen Mutagenese oder der Alanin-Scanning-Mutagenese
(siehe z. B. Cunningham and Wells, 1989, Science 244: 1081 – 1085).
Bei der letztgenannten Technik werden Modifikationen an jedem positiv
geladenen Rest in dem Molekül
eingeführt
und das resultierende mutierte Molekül wird auf seine antimikrobielle Aktivität hin überprüft, um Aminosäurereste
zu identifizieren, die kritisch für die Aktivität des Moleküls sind.
Stellen der Substrat-Enzym-Interaktion können ebenfalls durch die Analyse
der dreidimensionalen Struktur bestimmt werden, wie sie durch Techniken
bestimmt werden kann, wie kernmmagnetische Resonanzanalyse, Kristallographie
oder Fotoaffinitätsmarkierung
(siehe z. B. de Vos et al., 1992, Science 255: 306 – 312; Smith
et al., 1992, Journal of Molecular Biology 224: 899 – 904; Wlodaver
et al., 1992, FEBS Letters 309: 59 – 64).
-
Darüber hinaus
kann eine Nukleotidsequenz, welche ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kodiert, durch Einführen
von Nukleotidsubstitutionen modifiziert werden, welche nicht zu
einer anderen Aminosäuresequenz
des Polypeptids, das durch die Nukleotidsequenz kodiert wird, führen, welche
aber mit der Codon-Nutzung (codon usage) des Wirtsorganismus, der
für die
Herstellung des Enzyms vorgesehen ist, korrespondieren. Die Einführung einer
Mutation in die Nukleotidsequenz, um ein Nukleotid gegen ein anderes
Nukleotid auszutauschen, kann durch ortsspezifische Mutagenese unter
Verwendung von beliebigen, im Stand der Technik bekannten Verfahren
erreicht werden. Insbesondere verwendbar ist die Vorgehensweise,
welche einen „supercoiled" doppelsträngigen DNA-Vektor
mit einem interessierenden Insert und zwei synthetischen Primern,
welche die gewünschte
Mutation enthalten, nutzt. Die Oligonukleotidprimer, von denen jeder
komplementär
zu entgegengesetzten Strängen
des Vektors ist, verlängern
während
des Temperaturzyklus („temperature
cycling") mittels
der Pfu-DNA-Polymerase. Über die
Einführung
der Primer wird ein mutiertes Plasmid, welches versetzte Brüche enthält, erzeugt.
Dem Temperaturzyklus folgend, wird das Produkt mit DpnI behandelt,
welches spezifisch für
methylierte und hemimethylierte DNA ist, um das Eltern-DNA-Template
zu verdauen, und um synthetisierte DNA, welche die Mutation enthält, zu selektieren.
Andere im Stand der Technik bekannte Vorgehensweisen können ebenfalls
verwendet werden. Für
eine allgemeine Beschreibung einer Nukleotidsubstitution siehe z.
B. Ford et al., 1991, Protein Expression and Purification 2: 95 – 107.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Polynukleotide, welche
eine Nukleotidsequenz aufweisen, bevorzugt aus ihr entstehen, welche
ein Polypeptid mit antimikrobieller Aktivität kodiert, und welche unter
sehr niedrigen Stringenzbedingungen, bevorzugt unter niedrigen Stringenzbedingungen,
stärker
bevorzugt unter mittleren Stringenzbedingungen, noch stärker bevorzugt
unter mittleren bis hohen Stringenzbedingungen, noch stärker bevorzugt
unter hohen Stringenzbedingungen, und am stärksten bevorzugt unter sehr
hohen Stringenzbedingungen mit einer Polynukleotidsonde hybridisiert,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus (i) dem komplementären Strang
der Nukleotide 166 bis 285 aus SEQ ID NR: 1, (ii) dem komplementären Strang
der cDNA-Sequenz, welche in den Nukleotiden 70 bis 285 aus SEQ ID
NR: 1 enthalten ist, und (iii) dem komplementären Strang der Nukleotide 1
bis 285 aus SEQ ID NR: 1.
-
Es
versteht sich, dass Einzelheiten und Besonderheiten, welche die
Hybridisierung der Nukleotidsequenzen betreffen, die gleichen sind
wie, oder analog sind zu den Hybridisierungsaspekten, die in dem
Abschnitt hierin mit dem Titel „Polypeptide mit antimikrobieller
Aktivität" diskutiert werden.
-
Nukleinsäurekonstrukte
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Nukleinsäurekonstrukte,
welche eine Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung umfassen,
die funktionsfähig
mit einer oder mehreren Kontrollsequenzen verknüpft ist, welche die Expression
der kodierenden Sequenz in einer geeigneten Wirtszelle unter Bedingungen,
die mit den Kontrollsequenzen kompatibel sind, steuert/steuern.
-
Eine
Nukleotidsequenz, welche ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung
kodiert, kann auf vielfältige Art
und Weise manipuliert werden, um für die Expression des Polypeptids
ausgestattet zu sein. Eine Manipulation der Nukleinsäuresequenz
vor ihrer Insertion in einen Vektor kann, abhängig von dem Expressionsvektor, wünschenswert
oder erforderlich sein. Die Techniken zur Modifizierung von Nukleotidsequenzen
unter Nutzung von rekombinanten DNA-Verfahren sind im Stand der
Technik gut bekannt.
-
Die
Kontrollsequenz kann eine geeignete Promotorsequenz sein, eine Nukleotidsequenz,
welche von der Wirtszelle für
die Expression der Nukleotidsequenz erkannt wird. Die Promotorsequenz
enthält
Transkriptionskontrollsequenzen, welche die Expression des Polypeptids
vermitteln. Der Promotor kann jede beliebige Nukleotidsequenz sein,
die Transkriptionsaktivität
in der gewählten
Wirtszelle zeigt, einschließlich
mutierter, verkürzter
und Hybrid-Promotoren, und kann von Genen erhalten werden, die extrazelluläre oder
intrazelluläre Polypeptide
kodieren, die entweder homolog oder heterolog zu der Wirtszelle
sind.
-
Beispiele
für geeignete
Promotoren zum Steuern der Transkription der Nukleinsäurekonstrukte
der vorliegenden Erfindung, insbesondere in einer bakteriellen Wirtszelle,
sind die Promotoren, die von dem lac-Operon von E. coli, dem Agarasegen
(dagA) von Streptomyces coelicolor, dem Levansucrasegen (sacB) von
Bacillus subtilis, dem alpha-Amylasegen (amyL) von Bacillus licheniformis,
dem maltogenen Amylasegen (amyM) von Bacillus stearothermophilus,
dem alpha-Amylasegen
(amyQ) von Bacillus amyloliquefaciens, dem Penicillinasegen (penP)
von Bacillus licheniformis, den xylA- und xylB-Genen und dem prokaryotischen
beta-Lactamasegen von Bacillus subtilis erhalten werden (Villa-Kamaroff
et al., 1978, Proceedings of the National Academy of Sciences USA
75: 3727 – 3731),
ebenso wie der tac-Promotor (DeBoer et al., 1983, Proceedings of
the National Academy of Sciences USA 80: 21 – 25). Weitere Promotoren sind
beschrieben in „Useful
proteins from recombinant bacteria" in Scientific American, 1980, 242:
74 – 94;
und in Sambrook et al, 1989, supra.
-
Beispiele
für geeignete
Promotoren zum Steuern der Transkription der Nukleinsäurekonstrukte
der vorliegenden Erfindung in filamentösen Pilzwirtszellen sind Promotoren,
die von den Genen für
TAKA-Amylase von Aspergillus oryzae, Asparaginproteinase von Rhizomucor
miehei, neutrale alpha-Amylase von Aspergillus niger, säurestabile
alpha-Amylase von Aspergillus niger, Glucoamylase (glaA) von Aspergillus
niger oder Aspergillus awamori, Lipase von Rhizomucor miehei, alkalische
Protease von Aspergillus oryzae, Triosephosphatisomerase von Aspergillus
oryzae, Acetamidase von Aspergillus nidulans und Trypsin-ähnliche
Protease von Fusarium oxysporum (WO 96/00787) erhalten werden, ebenso
wie der NA2-tpi-Promotor (ein Hybrid aus den Promotoren von den
Genen für
die neutrale alpha-Amylase von Aspergillus niger und die Triosephosphatisomerase
von Aspergillus oryzae) und mutierte, verkürzte und Hybridpromotoren hiervon.
-
In
einem Hefewirt werden verwendbare Promotoren von den Genen für Enolase
(ENO-1) von Saccharomyces cerevisiae, Galactokinase (GAL1) von Saccharomyces
cerevisiae, Alkoholdehydrogenase/Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(ADH2/GAP) von Saccharomyces cerevisiae und 3-Phosphoglyceratkinase von
Saccharomyces cerevisiae erhalten. Andere verwendbare Promotoren
für Hefewirtszellen
werden von Romanos et al., 1992, Yeast 8: 423 – 488, beschrieben.
-
Die
Kontrollsequenz kann ebenfalls eine geeignete Transkriptionsterminatorsequenz
sein, eine Sequenz, die von einer Wirtszelle erkannt wird, um die
Transkription zu beenden. Die Terminatorsequenz ist funktionsfähig mit
dem 3'-Terminus
der Nukleotidsequenz, welche das Polypeptid kodiert, verknüpft. Jeder
beliebige Terminator, welcher in der gewählten Wirtszelle funktionell
ist, kann für
die vorliegende Erfindung verwendet werden.
-
Bevorzugte
Terminatoren für
filamentöse
Pilzwirtszellen werden von den Genen für TAKA-Amylase von Aspergillus oryzae, Glucoamylase
von Aspergillus niger, Anthranilatsynthase von Aspergillus nidulans,
alpha-Glucosidase von Aspergillus niger und Trypsin-ähnliche
Protease von Fusarium oxysporum erhalten.
-
Bevorzugte
Terminatoren für
Hefewirtszellen werden von den Genen für Enolase von Saccharomyces cerevisiae,
Cytochrom C (CYCI) von Saccharomyces cerevisiae und Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
von Saccharomyces cerevisiae erhalten. Andere verwendbare Terminatoren
für Hefewirtszellen
werden von Romanos et al., 1992, supra, beschrieben.
-
Die
Kontrollsequenz kann ebenfalls eine geeignete Leadersequenz sein,
eine nicht-translatierte Region einer mRNA, welche wichtig für die Translation
durch die Wirtszelle ist. Die Leadersequenz ist funktionsfähig mit
dem 5'-Terminus
der Nukleotidsequenz, welche das Polypeptid kodiert, verknüpft. Jede
beliebige Leadersequenz, die in der gewählten Wirtszelle funktionell
ist, kann für
die vorliegende Erfindung verwendet werden.
-
Bevorzugte
Leader für
filamentöse
Pilzwirtszellen werden von den Genen für TAKA-Amylase von Aspergillus
oryzae und Triosephosphatisomerase von Aspergillus nidulans erhalten.
-
Geeignete
Leader für
Hefewirtszellen werden von den Genen für Enolase (ENO-1) von Saccharomyces
cerevisiae, 3-Phosphoglyceratkinase von Saccharomyces cerevisiae,
alpha-Faktor von Saccharomyces cerevisiae und Alkoholdehydrogenase/Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase
(ADH2/GAP) von Saccharomyces cerevisiae erhalten.
-
Die
Kontrollsequenz kann ebenfalls eine Polyadenylierungssequenz sein,
eine Sequenz, die funktionsfähig
mit dem 3'-Terminus
der Nukleotidsequenz verknüpft
ist, und welche, wenn sie transkribiert wird, von der Wirtszelle
als ein Signal erkannt wird, um Polyadenosinreste zu der transkribierten
mRNA hinzuzufügen. Jede
beliebige Polyadenylierungssequenz, welche in der gewählten Wirtszelle
funktionell ist, kann für
die vorliegende Erfindung verwendet werden.
-
Bevorzugte
Polyadenylierungssequenzen für
filamentöse
Pilzwirtszellen werden von den Genen für TAKA-Amylase von Aspergillus
oryzae, Glucoamylase von Aspergillus niger, Anthranilatsynthase
von Aspergillus nidulans, Trypsin-ähnliche Protease von Fusarium
oxysporum und alpha-Glucosidase
von Aspergillus niger erhalten.
-
Verwendbare
Polyadenylierungssequenzen für
Hefewirtszellen werden von Guo und Sherman, 1995, Molecular Cellular
Biology 15: 5983 – 5990,
beschrieben.
-
Die
Kontrollsequenz kann ebenfalls eine Signalpeptid-kodierende Region
sein, die für
eine Aminosäuresequenz
kodiert, welche mit dem Aminoterminus eines Polypeptids verknüpft ist,
und das kodierte Polypeptid in den Sekretionsweg der Zelle steuert.
Das 5'-Ende der
kodierenden Sequenz der Nukleotidsequenz kann schon von sich aus
(inhärent)
eine Signalpeptid-kodierende Region enthalten, die natürlicherweise
in dem Translationsleserahmen mit dem Segment der kodierenden Region
verknüpft
ist, welche das sekretierte Polypeptid kodiert. Alternativ kann
das 5'-Ende der
kodierenden Sequenz eine Signalpeptid-kodierende Region enthalten,
welche fremd zu der kodierenden Sequenz ist. Die das fremde Signalpeptid
kodierende Region kann erforderlich sein, wenn die kodierende Sequenz
nicht natürlicherweise
eine Signalpeptid-kodierende Region enthält. Alternativ kann die das
fremde Signalpeptid kodierende Region einfach die natürliche Signalpeptid-kodierende
Region ersetzen, um die Sekretion des Polypeptids zu steigern. Jedoch
kann jede beliebige Signalpeptid-kodierende Region, welche das exprimierte
Polypeptid in den Sekretionsweg einer gewählten Wirtszelle steuert, für die vorliegende
Erfindung verwendet werden.
-
Die
Signalpeptid-kodierende Region stellen die Nukleotide 1 bis 69 aus
SEQ ID NR: 1 dar, welche die Aminosäuren –55 bis –33 aus SEQ ID NR: 2 (oder
die Aminosäuren
1 bis 23 aus SEQ ID NR: 3) kodieren.
-
Effektive
Signalpeptid-kodierende Regionen für bakterielle Wirtszellen sind
die Signalpeptidkodierenden Regionen, die von Genen für NCIB 11837
maltogene Amylase von Bacillus, alpha-Amylase von Bacillus stearothermophilus,
Subtilisin von Bacillus licheniformis, beta-Lactamase von Bacillus
licheniformis, neutrale Proteasen (nprT, nprS, nprM) von Bacillus
stearothermophilus und prsA von Bacillus subtilis erhalten werden. Weitere
Signalpeptide werden von Simonen und Palva, 1993, Microbiological
Reviews 57: 109 – 137
beschrieben.
-
Effektive
Signalpeptid-kodierende Regionen für filamentöse Pilzwirtszellen sind die
Signalpeptidkodierenden Regionen, die von den Genen für TAKA-Amylase
von Aspergillus oryzae, neutrale Amylase von Aspergillus niger,
Glucoamylase von Aspergillus niger, Asparaginproteinase von Rhizomucor
miehei, Cellulase von Humicola insolens und Lipase von Humicola
lanuginosa erhalten werden.
-
Geeignete
Signalpeptide für
Hefewirtszellen werden von den Genen für alpha-Faktor von Saccharomyces
cerevisiae und Invertase von Saccharomyces cerevisiae erhalten.
Andere geeignete Signalpeptid-kodierende Regionen werden von Romanos
et al., 1992, supra, beschrieben.
-
Die
Kontrollsequenz kann ebenfalls eine Propeptid-kodierende Region
sein, die eine Aminosäuresequenz
kodiert, die an dem Aminoterminus eines Polypeptids positioniert
ist. Das resultierende Polypeptid ist als ein Proenzym oder Propolypeptid
(oder in einigen Fällen
als ein Zymogen) bekannt. Ein Propolypeptid ist im Allgemeinen inaktiv
und kann in ein reifes aktives Polypeptid durch katalytische oder
autokatalytische Spaltung des Propeptids von dem Propolypeptid umgewandelt
werden. Die Propeptid-kodierende Region kann von den Genen für alkalische
Protease (aprE) von Bacillus subtilis, neutrale Protease (nprT)
von Bacillus subtilis, alpha-Faktor von Saccharomyces cerevisiae,
Asparaginproteinase von Rhizomucor miehei und Laccase von Myceliophthora
thermophila (WO 95/33836) erhalten werden.
-
Die
Propeptid-kodierende Region stellen die Nukleotide 70 bis 165 aus
SEQ ID NR: 1 dar, welche die Aminosäuren –32 bis –1 aus SEQ ID NR: 2 (oder die
Aminosäuren
24 bis 55 aus SEQ ID NR: 3) kodieren.
-
Wenn
sowohl Signalpeptid- als auch Propeptidregionen an dem Aminoterminus
eines Polypeptids vorhanden sind, ist die Propeptidregion neben
dem Aminoterminus eines Polypeptids positioniert und die Signalpeptidregion
neben Aminoterminus der Propeptidregion positioniert.
-
Es
kann ebenfalls wünschenswert
sein, regulatorische Sequenzen hinzuzufügen, welche die Regulation
der Expression des Polypeptids relativ zu dem Wachstum der Wirtszelle
ermöglichen.
Beispiele für
regulatorische Systeme sind solche, welche es bewirken, dass die
Expression des Gens in Antwort auf einen chemischen oder physikalischen
Reiz, einschließlich
der Gegenwart einer regulatorischen Verbindung, angeschaltet oder
abgeschaltet wird. Regulatorische Systeme in prokaryotischen Systemen
schließen
die lac-, tac- und trp-Operatorsysteme ein. In Hefe kann das ADH2-System
oder das GAL1-System verwendet werden. In filamentösen Pilzen
können
der TAKA-alpha-Amylasepromotor, Glucoamylasepromotor von Aspergillus
niger und Glucoamylasepromotor von Aspergillus oryzae als regulatorische
Sequenzen verwendet werden. Andere Beispiele für regulatorische Sequenzen
sind solche, welche eine Genamplifikation ermöglichen. In eukaryotischen Systemen
schließen
diese das Dihydrofolatreduktasegen ein, welches in der Gegenwart
von Methotrexat amplifiziert wird und die Metallothioneingene, welche
mit Schwermetallen amplifiziert werden. In diesen Fällen würde die
Nukleotidsequenz, welche das Polypeptid kodiert, funktionsfähig mit
der regulatorischen Sequenz verknüpft werden.
-
Expressionsvektoren
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls rekombinante Expressionsvektoren,
welche das Nukleinsäurekonstrukt
der Erfindung umfassen. Die verschiedenen, oben beschriebenen Nukleotid- und Kontrollsequenzen
können
miteinander verbunden werden, um einen rekombinanten Expressionsvektor
herzustellen, welcher eine oder mehrere geeignete Restriktionsstellen
einschließt,
welche die Insertion oder Substitution der Nukleotidsequenz, welche
das Polypeptid kodiert, an solchen Stellen ermöglichen. Alternativ kann die
Nukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung exprimiert werden, indem
die Nukleotidsequenz oder ein Nukleinsäurekonstrukt, welches die Sequenz
umfasst, in einen geeigneten Vektor zur Expression eingefügt wird.
Beim Erzeugen des Expressionsvektors wird die kodierende Sequenz
in dem Vektor so lokalisiert, dass die kodierende Sequenz funktionsfähig verknüpft ist
mit den für
die Expression geeigneten Kontrollsequenzen.
-
Der
rekombinante Expressionsvektor kann jeder beliebige Vektor (z. B.
ein Plasmid oder Virus) sein, welcher dazu geeignet ist, rekombinanten
DNA-Vorgehensweisen unterworfen zu werden und die Expression der
Nukleotidsequenz bewirken kann. Die Wahl des Vektors wird typischerweise
von der Kompatibilität
des Vektors mit der Wirtszelle, in welche der Vektor einzuführen ist,
abhängig
ein. Die Vektoren können
lineare oder geschlossen zirkuläre
Plasmide sein.
-
Der
Vektor kann ein autonom replizierender Vektor sein, d.h. ein Vektor,
der als eine extrachromosomale Einheit existiert, und dessen Replikation
unabhängig
von der chromosomalen Replikation erfolgt, z. B. ein Plasmid, ein
extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder ein künstliches
Chromosom.
-
Der
Vektor kann beliebige Mittel zum Gewährleisten einer Selbstreplikation
enthalten. Alternativ kann der Vektor einer sein, der, wenn er in
die Wirtszelle eingeführt
wird, in das Genom integriert wird, und zusammen mit dem/den Chromosom(en),
in welches/welche er integriert worden ist, repliziert wird. Weiterhin
kann ein einzelner Vektor oder ein einzelnes Plasmid oder können zwei
oder mehrere Vektoren oder Plasmide, welche zusammen die gesamte
in das Genom der Wirtszelle einzuführende DNA enthalten, oder
ein Transposon verwendet werden.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten einen oder mehrere
Selektionsmarker, welche die einfache Selektion von transformierten
Zellen ermöglichen.
Ein Selektionsmarker ist ein Gen, dessen Produkt eine Biozidresistenz
oder virale Resistenz, Resistenz gegenüber Schwermetallen, Prototrophie
oder Auxotrophe und dergleichen bereitstellt.
-
Beispiele
für bakterielle
Selektionsmarker sind die dal-Gene von Bacillus subtilis oder Bacillus
licheniformis oder Marker, welche eine Antibiotikaresistenz übertragen,
wie eine Ampicillin-, Kanamycin-, Chloramphenicol- oder Tetracyclinresistenz.
Geeignete Marker für
Hefewirtszellen sind ADE2, HIS3, LEU2, LYS2, MET3, TRP1 und URA3.
Selektionsmarker zur Verwendung in einer filamentösen Pilzwirtszelle
schließen
ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt, amdS (Acetamidase), argB
(Ornithincarbamoyltransferase), bar (Phosphinothricinacetyltransferase),
hygB (Hygromycinphosphotransferase), niaD (Nitratreduktase), pyrG
(Orotidin-5'-Phosphatdecarboxylase),
sC (Sulfatadenyltransferase), trpC (Anthranilatsynthase), ebenso
wie Äquivalente
hiervon.
-
Bevorzugt
für die
Verwendung in einer Zelle von Aspergillus sind die Gene amdS und
pyrG von Aspergillus nidulans oder Aspergillus oryzae und das Gen
bar von Streptomyces hygroscopicus.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugt ein Element/Elemente,
welches / welche die stabile Integration des Vektors in das Genom
der Wirtszelle oder die autonome Replikation des Vektors in der
Zelle, unabhängig
von dem Genom, ermöglicht.
-
Für die Integration
in das Wirtszellgenom kann der Vektor auf die Nukleotidsequenz,
welche das Polypeptid kodiert, oder jedem anderen Element des Vektors
zur stabilen Integration des Vektors in das Genom durch homologe
oder nicht-homologe Rekombination angewiesen sein.
-
Alternativ
kann der Vektor zusätzliche
Nukleotidsequenzen zur Steuerung der Integration durch homologe
Rekombination in das Genom der Wirtszelle enthalten. Die zusätzlichen
Nukleotidsequenzen ermöglichen es
dem Vektor, in das Wirtszellgenom an einem genauen Ort / genauen
Orten in das/die Chromosom(en) integriert zu werden. Um die Wahrscheinlichkeit
der Integration an einem genauen Ort zu erhöhen, sollten die Integrationselemente
vorzugsweise eine aureichende Anzahl Nukleotide enthalten, wie 100
bis 1500 Basenpaare, bevorzugt 400 bis 1500 Basenpaare, und am stärksten bevorzugt
800 bis 1500 Basenpaare, welche in hohem Grad homolog zu der entsprechenden
Zielsequenz sind, um die Wahrscheinlichkeit einer homologen Rekombination
zu erhöhen.
Die Integrationselemente können
jede beliebige Sequenz sein, die homolog zu der Zielsequenz in dem
Genom der Wirtszelle ist. Weiterhin können die Integrationselemente
nicht-kodierende oder kodierende Nukleotidsequenzen sein. Auf der
anderen Seite kann der Vektor in das Genom der Wirtszelle durch
nicht-homologe Rekombination integriert werden.
-
Für eine autonome
Replikation kann der Vektor weiterhin einen Replikationsursprung
umfassen, welcher es dem Vektor ermöglicht, sich in der in Frage
stehenden Wirtszelle autonom zu replizieren. Beispiele für bakterielle
Replikationsursprünge
sind die Replikationsursprünge
der Plasmide pBR322, pUC19, pACYC177 und pACYC184, welche eine Replikation
in E. coli ermöglichen,
und pUB110, pE194, pTA1060 und pAMβ1, welche ein Replikation in
Bacillus ermöglichen.
Beispiele für
Replikationsursprünge,
die in einer Hefewirtszelle verwendbar sind, sind der 2-Mikron-Replikationsursprung
(„2 micron
origin of replication"),
ARS1, ARS4, die Kombination aus ARS1 und CEN3 und die Kombination
aus ARS4 und CEN6. Der Replikationsursprung kann einer sein, der
eine Mutation aufweist, welche seine Funktion in der Wirtszelle
Temperatur-sensitiv macht (siehe z. B. Ehrlich, 1978, Proceedings
of the National Academy of Science USA 75: 1433).
-
Es
kann mehr als eine Kopie einer Nukleotidsequenz der vorliegenden
Erfindung in die Wirtszelle eingefügt werden, um die Produktion
des Genprodukts zu erhöhen.
Eine Erhöhung
der Kopienanzahl der Nukleotidsequenz kann erhalten werden, indem
mindestens eine zusätzliche
Kopie der Sequenz in das Wirtszellgenom integriert wird, oder, indem
ein amplifizierbares Selektionsmarkergen zusammen mit der Nukleotidsequenz
eingesetzt wird, wodurch die Zellen, die amplifizierte Kopien des
Selektionsmarkergens, und dadurch zusätzliche Kopien der Nukleotidsequenz,
enthalten, selektiert werden können,
indem die Zellen in Gegenwart des geeigneten Selektionswirkstoffes
kultiviert werden.
-
Die
Vorgehensweisen, die verwendet werden, um die oben beschriebenen
Elemente zu ligieren, um die rekombinanten Expressionsvektoren der
vorliegenden Erfindung zu konstruieren, sind dem Fachmann gut bekannt
(siehe z. B. Sambrook et al., 1989, supra).
-
Wirtszellen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls eine rekombinante Wirtszelle,
welche das Nukleinsäurekonstrukt
umfasst, welche vorteilhafterweise für die rekombinante Herstellung
der Polypeptide verwendet wird. Ein Vektor, welcher ein Nukleotidsequenz
der vorliegenden Erfindung umfasst, wird in eine Wirtszelle eingeführt, so
dass der Vektor chromosomal integriert oder als ein selbst-replizierender
extrachromosomaler Vektor, wie zuvor beschrieben, verbleibt.
-
Die
Wirtszelle kann ein einzelliger Mikroorganismus, z. B. ein Prokaryot,
oder ein nicht-einzelliger Mikroorganismus, z. B. ein Eukaryot,
sein.
-
Verwendbare
Einzelzellen („unicellular
cells") sind bakterielle
Zellen, wie grampositive Bakterien, einschließlich, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
eine Zelle von Bacillus, z. B. Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens,
Bacillus brevis, Bacillus circulans, Bacillus clausii, Bacillus
coagulans, Bacillus lautus, Bacillus lentus, Bacillus licheniformis,
Bacillus megaterium, Bacillus stearothermophilus, Bacillus subtilis
und Bacillus thuringiensis; oder eine Zelle von Streptomyces, z.
B. Streptomyces lividans oder Streptomyces murinus, oder ein gramnegatives
Bakterium, wie E. coli und Pseudomonas sp. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die bakterielle Wirtszelle eine Zelle von Bacillus lentus, Bacillus
licheniformis, Bacillus stearothermophilus oder Bacillus subtilis.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Zelle von
Bacillus ein alkanophiler Bacillus.
-
Die
Einführung
eines Vektors in eine bakterielle Wirtszelle kann zum Beispiel durch
Protoplastentransformation (siehe z. B. Chang and Cohen, 1979, Molecular
General Genetics 168: 111 – 115),
unter Verwendung von kompetenten Zellen (siehe z. B. Young and Spizizin,
1961, Journal of Bacteriology 81: 823 – 829, oder Dubnau and Davidoff-Abelson,
1971, Journal of Molecular Biology 56: 209 – 221), Elektroporation (siehe
z. B. Shigekawa and Dower, 1988, Biotechniques 6: 742 – 751) oder
Konjugation (siehe z. B. Koehler and Thorne, 1987, Journal of Bacteriology
169: 5771 – 5278)
bewirkt werden.
-
Die
Wirtszelle kann ein Eukaryot sein, wie eine Zelle von einem Säugetier,
Insekt, Pflanze oder Pilz.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Pilzzelle. „Pilz", wie hierin verwendet, schließt sowohl
die Stämme
Ascomycota, Basidiomycota, Chytridiomycota und Zygomycota (wie definiert
von Hawksworth et al., In, Ainsworth and Bisby's Dictionary of The Fungi, B. Ausgabe,
1995, CAB International, University Press, Cambridge, UK) als auch
die Oomycota (wie zitiert in Hawksworth et al., 1995, supra, Seite 171)
und alle mitosporischen Pilze (Hawksworth et al., 1995, supra) ein.
-
In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilzzelle eine Hefezelle. „Hefe", wie hierin verwendet, schließt ascosporogene
Hefen (Endomycetales), basidiosporogene Hefen und Hefen, die den
Fungi Imperfecti (Blastomycetes) angehören, ein. Da sich die Klassifikation
von Hefen in der Zukunft ändern
kann, sollen für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung Hefen definiert werden, wie
beschrieben in Biology and Activities of Yeast (Skinner, F. A.,
Passmore, S.M., and Davenport, R.R., Hrsg., Soc. App. Bacteriol.
Symposium Series No. 9, 1980).
-
In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefezelle eine Zelle von Candida, Hanseula, Klzyveromyces,
Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces oder Yarrowia.
-
In
einer sehr stark bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle
eine Zelle von Saccharomyces carlsbergensis, Saccharomyces cerevisiae,
Saccharomyces diastaticus, Saccharomyces douglasii, Saccharomyces
kluyveri, Saccharomyces norbensis oder Saccharomyces oviformis.
-
In
einer anderen sehr stark bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle
eine Zelle von Kluyveromyces lactis. In einer anderen sehr stark
bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle von Yarrowia lipolytica.
-
In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle eine filamentöse Pilzzelle. „Filamentöse Pilz" schließen alle
filamentösen
Formen der Untereinteilung Eumycota und Oomycota (wie definiert
von Hawksworth et al., 1995, supra) ein. Die filamentösen Pilze
sind gekennzeichnet durch eine myceliale Wand, die aus Chitin, Cellulose,
Glucan, Chitosan, Mannan und anderen komplexen Polysacchariden zusammengesetzt
ist. Das vegetative Wachstum erfolgt durch hyphale Verlängerung
und der Kohlenstoffkatabolismus ist obligat aerob. Im Gegensatz
dazu erfolgt das vegetative Wachstum bei Hefen, wie Saccharomyces
cerevisiae, durch Knospung eines unizellulären Thallus und der Kohlenstoffkatabolismus
kann fermentativ sein.
-
In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Zelle von einer Art von, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
Acremonium, Aspergillus, Fusarium, Humicola, Mucor, Myceliophthora,
Neurospora, Penicillium, Thielavia, Tolypocladium oder Trichoderma.
-
In
einer sehr stark bevorzugten Ausführungsform ist die filamentöse Pilzwirtszelle
eine Zelle von Aspergillus awamori, Aspergillus foetidus, Aspergillus
japonicus, Aspergillus nidulans, Aspergillus niger oder Aspergillus
oryzae. In einer anderen sehr stark bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilzwirtszelle eine Zelle von Fusarium bactridioides, Fusarium cerealis,
Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium graminearum,
Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium negundi, Fusarium
oxysporum, Fusarium reticulatum, Fusarium roseum, Fusarium sambucinum,
Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioides, Fusarium sulphureum,
Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides oder Fusarium venenatum.
In einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Eltern-Pilzzelle eine Zelle von Fusarium venenatum (Nirenberg sp.
nov.). In einer anderen sehr stark bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse Pilzwirtszelle
eine Zelle von Humicola insolens, Humicola Zanuginosa, Mucor miehei,
Myceliophthora thermophila, Neurospora crassa, Penicillium purpurogenum,
Thielavia terrestris, Trichoderma harzianum, Trichoderma koningii,
Trichoderma longibrachiatum, Trichoderma reesei oder Trichoderma
viride.
-
Pilzzellen
können
durch ein Verfahren transformiert werden, welches eine Protoplastenbildung,
eine Transformation der Protoplasten und eine Regeneration der Zellwand
in einer per se bekannten Weise einschließt. Geeignete Vorgehensweisen
zur Transformation von Wirtszellen von Aspergillus werden in
EP 238 023 und Yelton et
al., 1984, Proceedings of the National Academy of Scienies USA 81:
1470 – 1474
beschrieben. Geeignete Verfahren zum Transformieren von Arten von
Fusarium werden von Malardier et al., 1989, Gene 78: 147 – 156 und
WO 96/00787 beschrieben. Hefe kann unter Verwendung der von Becker
und Guarente, In Abelson, J. N. und Simon, M. I., Hrsg., Guide to
Yeast Genetics and Molecular Biology Methods in Enzymology Bd. 194,
S. 182 – 187,
Academic Press, Inc., New York; Ito et al., 1983, Journal of Bacteriology 153;
163; und Hinnen et al., 1978, Proceedings of the National Academy
of Sciences USA 75: 1920, beschrieben Vorgehensweisen, transformiert
werden.
-
Verfahren
zur Herstellung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung, wobei das Verfahren
umfasst (a) Kultivieren eines Stammes, der in seiner Wildtypform
in der Lage ist, das Polypeptid herzustellen; und (b) Gewinnen des
Polypeptids. Bevorzugt ist der Stamm einer der Gattung Pseudoplectania
und stärker
bevorzugt Pseudoplectania nigrella.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung, wobei das Verfahren
umfasst (a) Kultivieren einer Wirtszelle unter Bedingungen, die
für die
Herstellung des Polypeptids zuträglich
sind; und (b) Gewinnen des Polypeptids.
-
Bei
den Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung werden die
Zellen in einem Nährmedium kultiviert,
das für
die Herstellung des Polypeptids geeignet ist, unter Verwendung von
im Stand der Technik bekannter Verfahren. Zum Beispiel kann die
Zelle durch Schüttelflaschenkultivierung,
Fermentation in kleinem Maßstab
oder in großem
Maßstab
(einschließlich
kontinuierlicher, Batch-, Fed-Batch- oder Festbetfermentationen),
in Laborfermentatoren oder in industriellen Fermentatoren kultiviert
werden, durchgeführt
in einem geeigneten Medium und unter Bedingungen, die es dem Polypeptid
erlauben, exprimiert und/oder isoliert zu werden. Die Kultivierung
erfolgt in einem geeigneten Nährmedium,
welches Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze
umfasst, unter Verwendung von im Stand der Technik bekannter Vorgehensweisen.
Geeignete Medien sind von kommerziellen Anbietern erhältlich oder
können
gemäß veröffentlichter
Zusammensetzungen zubereitet werden (z. B. in den Katalogen der
American Type Culture Collection). Wenn das Polypeptid in das Nährmedium
sekretiert wird, kann das Polypeptid direkt aus dem Medium gewonnen
werden. Wenn das Polypeptid nicht sekretiert wird, kann es aus den
Zelllysaten gewonnen werden.
-
Die
Polypeptide können
unter Verwendung von im Stand der Technik bekanntgen Verfahren,
die spezifisch für
die Polypeptide sind, detektiert werden. Diese Detektionsverfahren
können
die Verwendung von spezifischen Antikörpern, die Bildung eines Enzymprodukts
oder das Verschwinden eines Enzymsubstrats einschließen. Zum
Beispiel kann ein Enzymassay verwendet werden, um die Aktivität der hierin
beschriebenen Polypeptide zu bestimmen.
-
Die
resultierenden Polypeptide können
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, gewonnen
werden. Zum Beispiel können
die Polypeptide aus dem Nährmedium
durch herkömmliche
Vorgehensweisen gewonnen werden, einschließlich, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
Zentrifugation, Filtration, Extrakion, Spray-Trocknen, Evaporation
oder Präzipitation.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können durch eine Vielzahl von
im Stand der Technik bekannten Vorgehensweisen aufgereinigt werden,
einschließlich,
jedoch nicht hierauf beschränkt,
Chromatographie (z. B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie,
hydrophobe Chromatographie, chromatofokussierende Chromatographie
und Größenausschlusschromatographie),
elektrophoretische Vorgehensweisen (z. B. präparative isoelektrische Fokussierung),
differentielle Löslichkeit
(z. B. Ammoniumsulfatpräzipitation),
SDS-PAGE oder Extraktion
(siehe z. B. Protein Purification, J.-C. Janson and Lars Ryden,
Hrsg., VCH Publishers, New York, 1989).
-
Pflanzen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls eine transgene Pflanze,
einen Pflanzenteil oder eine Pflanzenzelle, welche/welcher mit einer
Nukleotidsequenz, welche ein Polypeptid mit antimikrobieller Aktivität der vorliegenden
Erfindung kodiert, transformiert worden ist, um das Polypeptid in
gewinnbaren Mengen zu exprimieren und zu produzieren. Das Polypeptid
kann aus der Pflanze oder dem Pflanzenteil gewonnen werden. Alternativ
kann die Pflanze oder der Pflanzenteil, welche/welcher das rekombinante
Polypeptid enthält,
als solche/solcher verwendet werden, um die Qualität von Nahrungsmitteln
oder Futter zu verbessern, z. B. um den Nährwert, die Schmackhaftigkeit
und die rheologischen Eigenschaften zu verbessern, oder um einen
antinutritiven Faktor zu zerstören.
Das wiedergewonnene Polypeptid, die Pflanze oder der Pflanzenteil
kann ebenfalls verwendet werden, um die Verdauungsflora bei Tieren
und Vieh zu verbessern.
-
Die
transgene Pflanze kann zweikeimblättrig (eine Dicotyle) oder
einkeimblättrig
(eine Monocotyle) sein. Beispiele für monokotyle Pflanzen sind
Gräser,
wie Wiesengras (blaues Gras, Poa), Futtergras, wie Festuca, Lolium,
Gras aus gemäßigten Zonen
(„temperate
gras"), wie Agrostis
und Cerealien, z. B. Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Reis, Sorghum
und Mais (Getreide).
-
Beispiele
für dicotyle
Pflanzen sind Tabak, Kartoffel, Zuckerrübe, Gemüse (Hülsenfrüchte), wie Lupinien, Erbsen,
Bohnen und Sojabohnen, und Kreuzblütler (Familie Brassicaceae),
wie Blumenkohl, Rapssamen und der nahe verwandte Modellorganismus
Arabidopsis thaliana.
-
Beispiele
für Pflanzenteile
sind der Stamm, der Kallus, die Blätter, die Wurzel, die Früchte, die
Samen und die Knollen. Ebenso werden spezifische Pflanzengewebe
wie Chloroplast, Apoplast, Mitochondrien, Vakuole, Peroxisomen und
Cytoplasma als Pflanzenteile betrachtet. Weiterhin wird jede beliebige
Pflanzenzelle, von welcher Gewebeherkunft auch immer, als Pflanzenteil
betrachtet.
-
Ebenfalls
in den Schutzbereich (Gegenstand) der vorliegenden Erfindung eingeschlossen
ist die Vermehrung solcher Pflanzen, Pflanzenteile und Pflanzenzellen.
-
Die
transgene Pflanze oder Pflanzenzelle, welche ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung exprimiert, kann gemäß im Stand der Technik bekannter
Verfahren konstruiert werden. Kurz beschrieben, wird die Pflanze
oder Pflanzenzelle konstruiert, indem ein oder mehrere Expressionskonstrukt(e),
welches/welche ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert
/ kodieren, in das Pflanzenwirtsgenom eingebaut wird und die resultierende
modifizierte Pflanze oder Pflanzenzelle in eine transgene Pflanze
oder Pflanzenzelle vermehrt wird.
-
Herkömmlicherweise
ist das Expressionskonstrukt ein Nukleinsäurekonstrukt, welches eine
Nukleotidsequenz umfasst, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung
kodiert, und welche funktionsfähig
mit geeigneten regulatorischen Sequenzen, welche für die Expression
der Nukleotidsequenz in der gewählten
Pflanze oder dem gewählten
Pflanzenteil erforderlich sind, verknüpft ist. Weiterhin kann das
Expressionskonstrukt einen Selektionsmarker umfassen, welcher für die Identifizierung
von Wirtszellen, in welche das Expressionskonstrukt integriert worden
ist, verwendbar ist, und DNA-Sequenzen, welche für die Einführung des Konstrukts in die
in Frage stehende Pflanze notwendig sind, umfassen (die letztgenannten
hängen
von dem zu verwendenden Verfahren für die Einführung der DNA ab).
-
Die
Wahl von regulatorischen Sequenzen, wie Promotor- und Terminatorsequenzen
und optional Signal- oder Transitsequenzen, wird z. B. auf der Basis
bestimmt, wann, wo und wie es gewünscht ist, das Polypeptid zu
exprimieren. Zum Beispiel kann die Expression des Gens, welches
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert, konstitutiv oder
induzierbar sein, oder kann entwicklungsabhängig, phasen- oder gewebsspezifisch
sein, und das Genprodukt kann auf ein spezifisches Gewebe oder Pflanzenteil,
wie Samen oder Blätter,
gerichtet sein („targeted"). Regulatorische
Sequenzen werden z. B. von Tague et al., 1988, Plant Physiology
86: 506 beschrieben.
-
Für eine konstitutive
Expression kann der 35S-CaMV-Promotor verwendet werden (Franck et
al., 1980, Cell 21: 285 – 294).
Organ-spezifische Promotoren können
zum Beispiel ein Promotor aus „sink" Speichergewebe („storage
sink tissue"), wie
Samen, Kartoffelknollen und Früchten
sein (Edwards & Coruzzi,
1990, Ann. Rev. Genet. 24: 275 – 303),
oder aus „sink" Abbaugeweben („ metabolic
sink tissues"),
wie Meristemen sein (Ito et al., 1994, Plant Mol. Biol. 24: 863 – 878),
ein Samen-spezifischer Promotor sein, wie dem Glutelin-, Prolamin-,
Globulin- oder Albumin-Promotor
aus Reis (Wu et al., 1998, Plant and Cell Physiology 39: 885 – 889),
ein Promotor von Vicia faba von dem Gemüse B4 und dem unbekannten Samenproteingen
von Vicia faba sein (Conrad et al., 1998, Journal of Plant Physiology
152: 708 – 711),
ein Promotor von einem Samenölkörperprotein
(„seed
oil body protein")
sein (Chen et al., 1998, Plant and Cell Physiology 39: 935 – 941),
der Promoter des Speicherproteins napA von Brassica napus sein oder
jeder beliebige andere im Stand der Technik bekannte Samen-spezifische
Promotor sein, z. B. wie in WO 91/14772 beschrieben. Weiterhin kann
der Promotor ein Blatt-spezifischer Promotor sein, wie der rbcs-Promotor
von Reis oder Tomate (Kyozuka et al., 1993, Plant Physiology 102:
991 – 1000,
the chlorella virus adenine methyltransferase gene Promoter (Mitra and
Higgins, 1994, Plant Molecular Biology 26: 85 – 93), oder der aldP-Genpromotor
von Reis (Kagaya et al., 1995, Molecular and General Genetics 248:
668 – 674)
oder ein durch eine Wunde induzierbarer Promotor, wie der pin2-Promotor
von Kartoffel (Xu et al., 1993, Plant Molecular Biology 22: 573 – 588) sein.
-
Ein
Promotor-Enhancer-Element kann ebenfalls verwendet werden, um eine
höhere
Expression des Enzyms in der Pflanze zu erzielen. Zum Beispiel kann
das Promotor-Enhancer-Element ein Intron sein, welches zwischen
dem Promotor und der Nukleotidsequenz, die ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kodiert, platziert ist. Zum Beispiel offenbaren Xu et
al., 1993, supra, die Verwendung des ersten Introns des Actin 1-Gens
von Reis, um die Expression zu verstärken.
-
Das
Selektionsmarkergen und jede beliebigen anderen Teile des Expressionskonstruktes
können
aus solchen, die im Stand der Technik zugänglich sind, ausgewählt werden.
-
Das
Nukleinsäurekonstrukt
wird in das Pflanzengenom gemäß herkömmlichen,
im Stand der Technik bekannten Techniken eingebaut, einschließlich Agrobacterium-vermittelter
Transformation, Virus-vermittelter Transformation, Mikroinjektion,
Partikelbeschuss, biolistischer Transformation und Elektroporation
(Gasser et al., 1990, Science 244: 1293; Potrykus, 1990, Bio/Technology
8: 535; Shimamoto et al., 1989, Nature 338: 274).
-
Gegenwärtig ist
der Agrobacterium tumefaciens-vermittelte Gentransfer das gewählte Verfahren,
um transgene Dicotylen zu erzeugen (für einen Überblick siehe Hooykas und
Schilperoort, 1992, Plant Molecular Biology 19: 15 – 38). Es
kann jedoch auch für
die Transformation von Monocotylen verwendet werden, obwohl andere
Transformationsverfahren im Allgemeinen für diese Pflanzen bevorzugt
werden. Gegenwärtig
ist das gewählte
Verfahren zur Erzeugung von transgenen Monocotylen der Partikelbeschuss
(mikroskopische Gold- oder Wolframpartikel, die mit der zu transformierenden
DNA beschichtet sind von embryonalen Kalli oder sich entwickelnden
Embryonen (Christou, 1992, Plant Journal 2: 275 – 281; Shimamoto, 1994, Current
Opinion Biotechnology 5: 158 – 162;
Vasil et al., 1992, Bio/Technology 10: 667 – 674). Ein alternatives Verfahren
zum Transformieren von Monocotylen basiert auf der Protoplastentransformation,
wie von Omirulleh et al., 1993, Plant Molecular Biology 21: 415 – 428 beschrieben.
-
Der
Transformation folgend werden die Transformanten, in welche das
Expressionskonstrukt eingebaut worden ist, selektiert und in ganze
Pflanzen regeneriert, gemäß im Stand
der Technik gut bekannter Verfahren.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung, welches (a) das Kultivieren
einer transgenen Pflanze oder einer Pflanzenzelle, die eine Nukleotidsequenz,
welche ein Polypeptid mit antimikrobieller Aktivität der vorliegenden
Erfindung kodiert, umfasst, unter Bedingungen, die für die Herstellung
des Polypeptids zuträglich
sind; und (b) Gewinnen des Polypeptids.
-
Zusammensetzungen
-
In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen,
wie pharmazeutische Zusammensetzungen, welche ein antimikrobielles
Polypeptid der Erfindung umfassen.
-
Die
Zusammensetzung kann ein Polypeptid der Erfindung als die Hauptkomponente
an Polypeptid umfassen, z. B. eine Einzelkomponentenzusammensetzung.
Alternativ kann die Zusammensetzung mehrfache enzymatische Aktivitäten umfassen,
wie eine Aminopeptidase, Amylase, Carbohydrase, Carboxypeptidase,
Catalase, Cellulase, Chitinase, Cutinase, Cyclodextringlycosyltransferase,
Desoxyribonuklease, Esterase, alpha-Galactosidae, beta-Galactosidase,
Glucoamylase, alpha-Glucosidase,
beta-Glucosidase, Haloperoxidase, Inverase, Laccase, Lipase, Mannosidase,
Oxidase, pektinolytisches Enzym, Peptidoglutaminase, Peroxidase,
Phytase, Polyphenoloxidase, proteolytisches Enzym, Ribonuklease,
Transgluatminase oder Xylanase.
-
Die
Zusammensetzungen können
weiterhin einen anderen pharmazeutisch aktiven Wirkstoff enthalten,
wie einen zusätzlichen
Biozidwirkstoff, wie ein anderes antimikrobielles Polypeptid, welches
antimikrobielle Aktivität,
wie oben definiert, aufweist. Der Biozidwirkstoff kann ein antibiotischer
sein, wie im Stand der Technik bekannt. Klassen von Antibiotika
schließen
Penicilline, z. B. Penicillin G, Penicillin V, Methicillin, Oxacillin,
Carbenicillin, Nafcillin, Ampicillin, usw.; Penicilline in Kombination
mit beta-Lactamase-Inhibitoren, Cephalosporine, z. B. Cefaclor,
Cefazolin, Cefuroxim, Moxalactam, usw.; Carbapeneme; Monobactame;
Aminoglycoside; Tetracycline; Macrolide; Lincomycine; Polymyxine;
Sulfonamide; Quinolone; Chloramphenicol; Metronidazol; Spectinomycin;
Trimethoprim; Vancomycin; usw. ein. Der Biozidwirkstoff kann ebenfalls
ein anti-mykotischer Wirkstoff sein, einschließlich Polyene, z. B. Amphotericin
B, Nystatin; 5-Flucosyn; und Azole, z. B. Miconazol, Ketoconazol,
Itraconazol und Fluconazol.
-
In
einer Ausführungsform
ist der Biozidwirkstoff ein nicht-enzymatischer chemischer Wirkstoff.
In einer anderen Ausführungsform
ist der Biozidwirkstoff ein chemischer Wirkstoff, der kein Polypeptid
ist.
-
Der
Biozidwirkstoff kann in der Lage sein, die Anzahl lebender Zellen
von Escherichia coli (DSM 1576) auf 1/100 nach 30 Minuten Inkubation
bei 20 °C
in einer wässrigen
Lösung
aus 25 % (w/w); bevorzugt in einer wässrigen Lösung aus 10 % (w/w); stärker bevorzugt
in einer wässrigen
Lösung
aus 5 % (w/w); noch stärker bevorzugt
in einer wässrigen
Lösung
aus 1 % (w/w); am stärksten
bevorzugt in einer wässrigen
Lösung
aus 0,5 % (w/w); und insbesondere in einer wässrigen Lösung von 0,1 % (w/w) des Biozidwirkstoffs
zu reduzieren.
-
Der
Biozidwirkstoff kann ebenfalls in der Lage sein, den Auswuchs („outgrowth") von Escherichia
coli (DSM 1576) für
24 Stunden bei 25 °C
in einem mikrobiellen Wachstumssubstrat zu inhibieren, wenn dieses
in einer Konzentration von 1000 ppm hinzugefügt wird; bevorzugt, wenn dieses
in einer Konzentration von 500 ppm hinzugefügt wird; stärker bevorzugt, wenn dieses
in einer Konzentration von 250 ppm hinzugefügt wird; noch stärker bevorzugt,
wenn dieses in einer Konzentration von 100 ppm hinzugefügt wird;
am stärksten
bevorzugt, wenn dieses in einer Konzentration von 50 ppm hinzugefügt wird;
und insbesondere, wenn dieses in einer Konzentration von 25 ppm
hinzugefügt
wird.
-
Der
Biozidwirkstoff kann ebenfalls in der Lage sein, die Anzahl an lebenden
Zellen von Bacillus subtilis (ATCC 6633) auf 1/100 nach 30 Minuten
Inkubation bei 20 °C
in einer wässrigen
Lösung
aus 25 % (w/w); bevorzugt in einer wässrigen Lösung aus 10 % (w/w); stärker bevorzugt
in einer wässrigen
Lösung
aus 5 % (w/w); noch stärker
bevorzugt in einer wässrigen
Lösung
aus 1 % (w/w); am stärksten
bevorzugt in einer wässrigen Lösung aus
0,5 % (w/w); und insbesondere in einer wässrigen Lösung von 0,1 % (w/w) des Biozidwirkstoffs
zu reduzieren.
-
Der
Biozidwirkstoff kann ebenfalls in der Lage sein, den Auswuchs von
Bacillus subtilis (ATCC 6633) für
24 Stunden bei 25 °C
in einem mikrobiellen Wachstumssubstrat zu inhibieren, wenn dieses
in einer Konzentration von 1000 ppm hinzugefügt wird; bevorzugt, wenn dieses
in einer Konzentration von 500 ppm hinzugefügt wird; stärker bevorzugt, wenn dieses
in einer Konzentration von 250 ppm hinzugefügt wird; noch stärker bevorzugt,
wenn dieses in einer Konzentration von 100 ppm hinzugefügt wird;
am stärksten
bevorzugt, wenn dieses in einer Konzentration von 50 ppm hinzugefügt wird;
und insbesondere, wenn dieses in einer Konzentration von 25 ppm
hinzugefügt
wird.
-
Das
antimikrobielle Polypeptid der Erfindung und der Biozidwirkstoff
der Zusammensetzung können so
ausgewählt
werden, dass ein synergistischer antimikrobieller Effekt erhalten
wird.
-
Das
antimikrobielle Polypeptid und der Biozidwirkstoff der Zusammensetzung
können
so ausgewählt werden,
dass die Anzahl lebender Zellen von E. coli (DSM 1576), wenn sie
10 Minuten bei 20 °C
in einer wässrigen
Lösung
inkubiert werden, die 50 % w/w (bevorzugt 25 % w/w, stärker bevorzugt
10 % w/w, am stärksten bevorzugt
5 % w/w) des Biozidwirkstoffs und 0,5 ppm (bevorzugt 0,1 ppm) des
antimikrobiellen Polypeptids enthält, mindestens 5 % (bevorzugt
mindestens 10 %) stärker
reduziert werden, im Vergleich zu dem, was erhalten wird, wenn die
Resultate von separaten Inkubationen mit dem Biozidwirkstoff und
dem antimikrobiellen Polypeptid allein addiert werden, d.h. ein
einfacher additiver Effekt.
-
Die
enzymatische Komponente und der Biozidwirkstoff der Zusammensetzung
können
ebenfalls so ausgewählt
werden, dass den Auswuchs von E. coli (DSM 1576) bei 25 °C in einem
mikrobiellen Wachstumssubstrat, welches 500 ppm (bevorzugt 250 ppm,
stärker
bevorzugt 100 ppm, am stärksten
bevorzugt 50 ppm) des Biozidwirkstoffs und 0,5 ppm (bevorzugt 0,1
ppm) des antimikrobiellen Polypeptids enthält, mindestens 5 % (mindestens
10 %) länger
inhibiert wird, im Vergleich zu dem, was erhalten wird, wenn die
Resultate von separaten Inkubationen mit dem Biozidwirkstoff und
dem antimikrobiellen Polypeptid allein addiert werden, d.h. ein
einfacher additiver Effekt.
-
Das
antimikrobielle Polypeptid und der Biozidwirkstoff der Zusammensetzung
können
ebenfalls so ausgewählt
werden, dass die Anzahl lebender Zellen von Bacillus subtilis (ATCC
6633), wenn sie 10 Minuten bei 20 °C in einer wässrigen Lösung inkubiert werden, welche
50 % (w/w) (bevorzugt 25 % w/w, stärker bevorzugt 10 % w/w, am
stärksten
bevorzugt 5 % w/w) des Biozidwirkstoffs und 0,5 ppm (bevorzugt 0,1
ppm) des antimikrobiellen Polypeptids enthält, mindestens 5 % (bevorzugt
mindestens 10 %) stärker
reduziert wird, im Vergleich zu dem, was erhalten wird, wenn die
Resultate von separaten Inkubationen mit dem Biozidwirkstoff und
dem antimikrobiellen Polypeptid allein addiert werden, d.h. ein
einfacher additiver Effekt.
-
Die
enzymatische Komponente und der Biozidwirkstoff der Zusammensetzung
können
ebenfalls so ausgewählt
werden, dass den Auswuchs von Bacillus subtilis (ATCC 6633) bei
25 °C in
einem mikrobiellen Wachstumssubstrat, welches 500 ppm (bevorzugt
250 ppm, stärker
bevorzugt 100 ppm, am stärksten
bevorzugt 50 ppm) des Biozidwirkstoffs und 0,5 ppm (bevorzugt 0,1
ppm) des antimikrobiellen Polypeptids enthält, mindestens 5 % (bevorzugt
mindestens 10 %) länger
inhibiert wird, im Vergleich zu dem, was erhalten wird, wenn die
Ergebnisse von separaten Inkubationen mit dem Biozidwirkstoff und
dem antimikrobiellen Polypeptid allein addiert werden, d.h. ein
einfacher additiver Effekt.
-
Die
Zusammensetzungen können
ein geeignetes Trägermaterial
enthalten. Die Zusammensetzungen können ebenfalls ein geeignetes
Zulieferungsvehikel umfassen, welches in der Lage ist, die antimikrobiellen Polypeptide
der Erfindung an den gewünschten
Ort zu bringen, wenn die Zusammensetzungen als ein Medikament verwendet
werden.
-
Die
Zusammensetzungen können
gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren zubereitet werden und können in
Form einer flüssigen
oder einer trockenen Zusammensetzung vorliegen. Zum Beispiel kann die
Polypeptidzusammensetzung in der Form eines Granulats oder Mikrogranulats
vorliegen. Das in die Zusammensetzung einzuschließende Polypeptid
kann gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren stabilisiert werden.
-
Beispiele
werden nachfolgend gegeben, bei den bevorzugten Verwendungen der
Polypeptidzusammensetzungen der Erfindung. Die Dosierung der Polypeptidzusammensetzung
der Erfindung und andere Bedingungen, unter denen die Zusammensetzung
verwendet wird, kann auf der Basis von im Stand der Technik bekannten
Verfahren bestimmt werden.
-
Verfahren
und Verwendungen
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst ebenfalls zahlreiche Verwendungen
der antimikrobiellen Polypeptide. Die antimikrobiellen Polypeptide
sind typischerweise verwendbar an jedem beliebigen Ort, der einer
Kontamination durch Bakterien, Pilze, Hefe oder Algen unterliegt.
Typischerweise befinden sich die Orte in wässrigen Systemen, wie Kühlwassersystemen,
Waschspülwasser, Ölsystemen,
wie Schneidölen
(Kühlölen), Schmierölen, Ölfeldern
und dergleichen, wo es erforderlich ist, Mikroorganismen abzutöten, oder
wo es erforderlich ist, ihr Wachstum zu kontrollieren. Jedoch kann
die vorliegende Erfindung ebenfalls auf allen Anwendungsgebieten,
für welche
bekannte antimikrobielle Zusammensetzungen verwendbar sind, verwendet
werden, wie zum Schutz von Holz, Latex, Adhäsiv, Klebstoff, Papier, Pappe,
Textil, Leder, Plastik, Abdichtungsmittel und Futter.
-
Andere
Verwendungen schließen
die Konservierung von Nahrungsmitteln, Getränken, Kosmetika, wie Lotionen,
Cremes, Gelen, Salben, Seifen, Shampoos, Conditioners, Antiperspirantien,
Deodorantien, Mundwäsche,
Kontaktlinsenprodukten, Enzymformulierungen und Nahrungsmittelbestandteilen
ein.
-
Demnach
können
die antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung als Desinfektionsmittel,
z. B. in der Behandlung von Akne, Infektionen im Auge oder im Mund,
Hautinfektionen; in Antitranspirantien oder Deodorantien; in Fußbadesalzen;
zum Reinigen und Desinfizieren von Kontaktlinsen, harten Oberflächen, Zähnen (Mundpflege),
Wunden, Prellungen und dergleichen verwendbar sein.
-
Im
Allgemeinen ist in Erwägung
zu ziehen, dass die antimikrobiellen Polypeptide der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind zum Reinigen, Desinfizieren oder zum Inhibieren
mikrobiellen Wachstums auf jeder beliebigen harten Oberfläche. Beispiel
für Oberflächen, welche
vorteilhafterweise mit den antimikrobiellen Polypeptiden der Erfindung
in Kontakt gebracht werden können,
sind Oberflächen
einer Verarbeitungsausrüstung („process
equipment"), z.
B. Molkereien, chemische oder pharmazeutische Verarbeitungsanlagen,
Wassersanierungssysteme, Ölverarbeitungsanlagen,
Papierzellstoff-Verarbeitungsanlagen, Wasserbehandlungsanlagen und
Kühltürmen. Die
antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung sollten in einer Menge
verwendet werden, die ausreichend ist zum Reinigen, Desinfizieren
oder Inhibieren mikrobiellen Wachstums auf der in Frage stehenden
Oberfläche.
-
Weiterhin
ist in Betracht zu ziehen, dass die antimikrobiellen Polypeptide
der Erfindung vorteilhafterweise in einem „cleaning-in-place" (C.I.P.) System
zum Reinigen einer Verarbeitungsausrüstung jeder beliebigen Art
verwendet werden können.
-
Die
antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung können zusätzlich zum Reinigen von Oberflächen und Kochutensilien
in Nahrungsmittelverarbeitungsanlagen und in jedem beliebigen Bereich,
in dem Nahrungsmittel zubereitet oder serviert werden, wie in Krankenhäusern, Altenheimen,
Restaurants, insbesondere Fast-Food-Restaurants, Delikatessengeschäften und
dergleichen verwendet werden. Sie können ebenfalls verwendet werden
als eine antimikrobielle Substanz („antimicrobial") in Nahrungsmittelprodukten,
und sie wären
insbesondere geeignet als eine antimikrobielle Oberfläche bei
Käse, Früchten und
Gemüsen
und Nahrungsmitteln an Salatbuffets.
-
Sie
können
ebenfalls als Konservierungsmittel oder als Desinfektionsmittel
in Wasser-basierten Farben (Lacken) verwendet werden.
-
Die
antimikrobiellen Polypeptide der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls
für die
mikrobielle Kontrolle von Wasserleitungen und für die Desinfektion von Wasser,
insbesondere für
die Desinfektion von Industriegewässer, verwendbar.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung eines antimikrobiellen
Polypeptids oder einer Zusammensetzung der Erfindung als ein Medikament.
Weiterhin kann ein antimikrobielles Polypeptid oder eine Zusammensetzung
der Erfindung ebenfalls verwendet werden für die Herstellung eines Medikaments
zum Kontrollieren oder zum Bekämpfen
von Mikroorganismen, wie Pilzorganismen oder Bakterien, bevorzugt
grampositiven Bakterien.
-
Die
Zusammensetzung und das antimikrobielle Polypeptid der Erfindung
können
als ein antimikrobieller, veterinär- oder humantherapeutischer
oder prophylaktischer Wirkstoff verwendet werden. Demnach kann die
Zusammensetzung und das antimikrobielle Polypeptid der Erfindung
in der Zubereitung von veterinär-
oder humantherapeutischen Wirkstoffen oder prophylaktischen Wirkstoffen
für die
Behandlung von mikrobiellen Infektionen, wie bakteriellen Infektionen
oder Pilzinfektionen, bevorzugt grampositiven bakteriellen Infektionen, verwendet
werden. Insbesondere können
die mikrobiellen Infektionen mit Lungenerkrankungen assoziiert sein,
einschließlich,
jedoch nicht hierauf beschränkt,
Tuberkulose und zystische Fibrose; und geschlechtsübermittelten
Krankheiten, einschließlich,
jedoch nicht hierauf beschränkt,
Gonorrhö und
Chlamydia.
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung umfasst eine effektive Menge des antimikrobiellen
Polypeptids der Erfindung.
-
Der
Begriff „effektive
Menge", wenn er
hierin verwendet wird, bedeutet eine Menge des antimikrobiellen
Polypeptids, welches die Aminosäuresequenz,
gezeigt als Aminosäuren
1 bis 40 aus SEQ ID NR: 2, oder einem Fragment oder einer Variante
hiervon umfasst, welche ausreichend ist, um das Wachstum der in
Frage stehenden Mikroorganismen zu inhibieren.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Wundheilungszusammensetzungen oder
Produkte, wie Bandagen, medizinische Vorrichtungen, wie z. B. Katheter,
und weiterhin Anti-Schuppen-Haarprodukte, wie Shampoos.
-
In vitro-Synthese
-
Die
antimikrobiellen Peptide der Erfindung können durch in vitro-Synthese
unter Verwendung von herkömmlichen,
im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Zahlreiche
kommerzielle synthetische Apparaturen sind verfügbar, z. B. automatisierte
Synthetisierer von Applied Biosystems Inc., Beckman, usw. Bei der
Verwendung von Synthetisierern können
natürlich
vorkommende Aminosäuren
durch nicht-natürliche
Aminosäuren
substituiert werden, insbesondere D-Isomere (oder D-Formen), z.
B. D-Alanin und D-Isoleucin, Diastereoisomere, Seitenketten mit
verschiedenen Längen
oder Funktionalitäten
und dergleichen. Die besondere Sequenz und die Art der Zubereitung
bestimmt sich durch Nutzen, Wirtschaftlichkeit, der erforderlichen
Reinheit und dergleichen.
-
Eine
chemische Verknüpfung
kann zu verschiedenen Peptiden oder Proteinen bereitgestellt werden, die
zweckmäßige Funktionalitäten für eine Bindung
umfassen, wie Aminogruppen für
Amid- oder substituierte Amidbildung, z. B. reduktive Amination,
Thiolgruppen für
Thioether- oder
Disulfidbildung, Carboxylgruppen für Amidbildung und dergleichen.
-
Wenn
es erwünscht
ist, können
verschiedene Gruppen in das Peptid während der Synthese oder während der
Expression eingeführt
werden, welche die Verknüpfung
zu anderen Molekülen
oder zu einer Oberfläche
ermöglichen.
Demnach können
Cysteine verwendet werden, um Thioester herzustellen, Histidine
zum Verknüpfen
mit einem Metallionenkomplex, Carboxylgruppen zum Bilden von Amiden
oder Estern, Aminogruppen zum Bilden von Amiden, und dergleichen.
-
Die
Polypeptide können
ebenfalls gemäß herkömmlichen
Verfahren der rekombinanten Synthese isoliert und aufgereinigt werden.
Ein Lysat kann von dem Expressionswirt zubereitet werden, und das
Lysat unter Verwendung von HPLC, Ausschlusschromatographie, Gelelektrophorese,
Affinitätschromatographie
oder anderen Aufreinigungstechniken aufgereinigt werden. Zum größten Teil
umfassen die Zusammensetzungen, welche verwendet werden, mindestens
20 Gew.-% des gewünschten
Produkts, stärker üblich mindestens
ungefähr
75 %, bevorzugt mindestens ungefähr
95 Gew.-%, und für
therapeutische Zwecke, üblicherweise
mindestens ungefähr
99,5 Gew.-%, in Bezug auf die Kontaminanten, zusammenhängend mit
dem Verfahren zur Herstellung des Produkts und seiner Aufreinigung. Üblicherweise
basieren die Prozentsätze
auf dem Gesamtprotein (Gehalt).
-
Tierfutter
-
Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls auf Verfahren zur Verwendung
der Polypeptide mit antimikrobieller Aktivität in Tierfutter gerichtet,
ebenso wie auf Futterzusammensetzungen und Futterzusätze, welche die
antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung umfassen.
-
Der
Begriff Tier schließt
alle Tiere ein, einschließlich
Menschen. Beispiele für
Tiere sind nicht-wiederkäuende Tiere
und Wiederkäuer,
wie Kühe,
Schafe und Pferde. In einer besonderen Ausführungsform ist das Tier ein
nicht-wiederkäuendes
Tier. Nicht-wiederkäuende
Tiere schließen
monogastrische Tiere ein, z. B. Schweine oder Säue (einschließlich, jedoch
nicht hierauf beschränkt,
Ferkel, wachsende Schweine und Mutterschweine); Geflügel, wie
Truthähne
und Hühner
(einschließlich,
jedoch nicht hierauf beschränkt
Brathähnchen, „layers"); junge Kälber; und
Fisch (einschließlich,
jedoch nicht hierauf beschränkt
Lachs).
-
Der
Begriff Futter oder Futterzusammensetzung bedeutet jede beliebige
Verbindung, Zubereitung, Mischung oder Zusammensetzung, die für die Aufnahme
durch ein Tier geeignet ist oder hierfür vorgesehen ist.
-
In
der Verwendung gemäß der Erfindung
kann das antimikrobielle Polypeptid an das Tier vor, nach oder gleichzeitig
mit der Nahurng gefüttert
werden. Letztgenanntes ist bevorzugt.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
ist das antimikrobielle Polypeptid, in der Form, in welcher es dem
Futter zugesetzt wird, oder wenn es in einem Futteradditiv eingeschlossen
wird, genau definiert. Genau definiert bedeutet, dass die antimikrobielle
Polypeptidzubereitung mindestens 50 % rein ist, wie anhand einer Größenausschlusschromatographie
bestimmt wird (siehe Beispiel 12 von WO 01/58275). In anderen besonderen
Ausführungsformen
ist die antimikrobielle Polypeptidzubereitung mindestens 60, 70,
80, 85, 88, 90, 92, 94 oder mindesten 95 % rein, wie anhand dieses
Verfahrens bestimmt.
-
Eine
genau definierte antimikrobielle Polypeptidzubereitung ist von Vorteil.
Zum Beispiel ist es viel einfacher, ein antimikrobielles Polypeptid,
das im Wesentlichen frei von störenden
oder kontaminierenden anderen antimikrobiellen Polypeptiden ist,
korrekt zu dem Futter zu dosieren. Der Begriff korrekt dosieren
bezieht sich insbesondere auf die Aufgabe, konsistente und konstante
Ergebnisse zu erhalten, und die Fähigkeit, die Dosierung auf
der Basis des gewünschten
Effekts zu optimieren.
-
Für die Verwendung
in Tierfutter ist es jedoch nicht erforderlich, dass das antimikrobielle
Polypeptid derart rein vorliegt; es kann zum Beispiel andere Enzyme
einschließen,
in welchem Fall es als eine antimikrobielle Polypeptidzubereitung
bezeichnet werden kann.
-
Die
antimikrobielle Polypeptidzubereitung kann (a) dem Futter direkt
zugesetzt werden (oder direkt in einem Behandlungsverfahren von
Pflanzenproteinen verwendet werden) oder es kann (b) in der Herstellung von
einer oder mehreren Zwischenzusammensetzungen verwendet werden,
wie Futterzusätzen
oder Vormischungen, die nachfolgend zu dem Futter hinzugefügt werden
(oder in einem Behandlungsverfahren verwendet werden). Der oben
beschriebene Reinheitsgrad bezieht sich auf die Reinheit der originalen
antimikrobiellen Polypeptidzubereitung, entweder gemäß obigem
(a) oder (b) verwendet.
-
Antimikrobielle
Polypeptidzubereitungen mit Reinheiten dieser Größenordnung sind insbesondere
unter Verwendung von rekombinanten Herstellungsverfahren erhältlich,
wobei sie nicht so leicht erhalten werden und ebenfalls einer viel
höheren „batch-to-batch"-Variation unterworfen
sind, wenn das antimikrobielle Polypeptid durch herkömmliche
Fermentationsverfahren hergestellt wird.
-
Eine
solche antimikrobielle Polypeptidzubereitung kann selbstverständlich mit
anderen Enzymen vermischt werden.
-
Der
Begriff Pflanzenproteine, wie hierin verwendet, bezieht sich auf
jede beliebige Verbindung, Zusammensetzung, Zubereitung oder Mischung,
welche mindestens ein Protein einschließt, das von einer Pflanze abgeleitet
ist oder von einer Pflanze stammt, einschließlich modifizierter Proteine
und Proteinderivate. In besonderen Ausführungsformen beträgt der Proteingehalt
des Pflanzenproteins mindestens 10, 20, 30, 40, 50 oder 60 % (w/w).
-
Pflanzenproteine
können
von pflanzlichen Proteinquellen abgeleitet werden, wie Gemüse (Hülsenfrüchten) und
Ceralien, z. B. Materien von Pflanzen der Familien Fabaceae (Leguminosae),
Cruciferaceae, Chenopodiaceae und Poaceae, wie Sojabohnenmehl, Lupinenmehl
und Rapssamenmehl.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
ist die pflanzliche Proteinquelle das Material von einer oder mehreren
Pflanzen der Familie Fabaceae, z. B. Sojabohne, Lupine, Erbse oder
Bohne.
-
In
einer anderen besonderen Ausführungsform
ist die pflanzliche Proteinquelle das Material von einer oder mehreren
Pflanzen der Familie Chenopodiaceae, z. B. Rübe, Zuckerrübe, Spinat oder Reismelde.
-
Andere
Beispiele für
pflanzliche Proteinquellen sind Rapssamen und Kohl.
-
Sojabohne
ist eine bevorzugte pflanzliche Proteinquelle.
-
Andere
Beispiele für
pflanzliche Proteinquellen sind Cerealien, wie Gerste, Weizen, Roggen,
Hafer, Mais (Korn), Reis und Sorghum.
-
Das
antimikrobielle Polypeptid kann dem Futter in jeder beliebigen Form
zugefügt
werden, sei es als ein relativ reines antimikrobielles Polypeptid
oder in einer Beimischung mit anderen Komponenten, die für die Zugabe
zu Tierfutter vorgesehen sind, d.h. in der Form von Tierfutteradditiven,
wie die so genannten Vormischungen für Tierfutter.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen
zur Verwendung in Tierfutter, wie Tierfutter und Tierfutteradditive,
z. B. Vormischungen.
-
Abgesehen
von dem antimikrobiellen Polypeptid der Erfindung können die
Tierfutteradditive der Erfindung ebenfalls mindestens ein fettlösliches
Vitamin und/oder mindestens ein wasserlösliches Vitamin und/oder mindestens
ein Spurenmineral und/oder mindestens ein Makromineral enthalten.
-
Weiterhin
sind Futteradditivbestandteile optional Färbungsmittel, Aromaverbindungen,
Stabilisatoren und/oder mindestens ein anderes Enzym, ausgewählt aus
Phytasen EC 3.1.3.8 oder 3.1.3.26; Xylanasen EC 3.2.1.8; Galactanasen
EC 3.2.1.89; und/oder beta-Glucanasen EC 3.2.1.4.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
sind diese anderen Enzyme genau definiert (wie oben beschrieben
für die
antimikrobiellen Polypeptidzubereitungen).
-
Beispiele
für andere
antimikrobielle Peptide (AMP's)
sind CAP18, Leucocin A, Tritrpticin, Protegrin-1, Thanatin, Defensin,
Ovispirin, wie Novispirin (Robert Lehrer, 2000) und Varianten oder
Fragmente hiervon, welche die antimikrobielle Aktivität beibehalten.
-
Beispiele
für andere
antifungale Polypeptide (AFP's)
sind die Peptide von Aspergillus giganteus und Aspergillus niger,
ebenso wie Varianten und Fragmente hiervon, welche die antifungale
Aktivität
beibehalten, wie offenbart in WO 94/01459 und PCT/DK02/00289 [ersetzt
durch die einmal veröffentlichte
WO-Nummer].
-
Gewöhnlicherweise
bilden fett- und wasserlösliche
Vitamine, ebenso wie Spurenmineralien einen Teil einer so genannten
Vormischung, die für
die Zugabe zu dem Futter vorgesehen ist, wobei Makromineralien gewöhnlicherweise
separat zu dem Futter hinzugefügt
werden. Beide dieser Arten von Zusammensetzung sind, wenn sie mit
einem antimikrobiellen Polypeptid der Erfindung angereichert werden,
ein Tierfutteradditiv der Erfindung.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
ist das Tierfutteradditiv der Erfindung dazu vorgesehen, in Tiernahrung
oder Futter eingeschlossen zu sein (oder wie vorbeschrieben eingeschlossen
zu werden) bei einem Level von 0,01 bis 10,0 %; stärker bevorzugt
0,05 bis 5,0 %; oder 0,2 bis 1,0 (% bedeutet Gramm Additiv pro 100
g Futter). Dies ist insbesondere der Fall bei Vormischungen.
-
Die
nachfolgenden sind nicht-ausschließliche Listen von Beispielen
dieser Komponenten:
Beispiele für fettlösliche Vitamine sind Vitamin
A, Vitamin D3, Vitamin E und Vitamin K, z. B. Vitamin K3.
-
Beispiele
für wasserlösliche Vitamine
sind Vitamin B12, Biotin und Cholin, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin
B6, Niacin, Folsäure
und Panthothenat, z. B. Ca-D-Panthothenat.
-
Beispiele
für Spurenmineralien
sind Mangan, Zink, Eisen, Kupfer, Jod, Selen und Kobalt.
-
Beispiele
für Makromineralien
sind Calcium, Phosphor und Natrium.
-
Der
Nährstoffbedarf
an diesen Komponenten (erprobt an Geflügel und Ferkeln/Schweinen)
ist in Tabelle A aus WO 01/58275 aufgelistet. Der Nährstoffbedarf
bedeutet, dass diese Komponenten in dem Nahrungsmittel in den angezeigten
Konzentrationen bereitgestellt werden sollten.
-
Alternativ
umfasst das Tierfutteradditiv der Erfindung mindestens eine der
individuellen Komponenten, die in Tabelle A aus WO 01/58275 spezifiziert
sind. Mindestens eine bedeutet eine von, eine oder mehrere von, eine
oder zwei oder drei oder vier usw. bis zu allen dreizehn oder bis
zu allen fünfzehn
individuellen Komponenten. Genauer ist diese mindestens eine individuelle
Komponente in dem Additiv der Erfindung in einer solchen Menge eingeschlossen,
die eine „in-feed"-Konzentration innerhalb
des Bereichs, der in Spalte 4 oder Spalte 5 oder Spalte 6 aus Tabelle
A angezeigt ist, bereitstellt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Tierfutterzusammensetzungen.
Tierfutterzusammensetzungen oder -nahrungsmittel besitzen einen
relativ hohen Proteingehalt. Nahrungsmittel für Geflügel und Schweine können wie
in Tabelle B aus WO 01/58275, Spalten 2 bis 3 angezeigt, charakterisier
werden. Nahrungsmittel für
Fische können
wie in Spalte 4 dieser Tabelle B angezeigt charakterisiert werden.
Weiterhin besitzen solche Nahrungsmittel für Fische gewöhnlicherweise
einen reinen Fettgehalt von 200 bis 310 g/kg.
-
Eine
Tierfutterzusammensetzung gemäß der Erfindung
weist einen Gehalt an reinem Protein von 500 bis 800 g/kg auf und
umfasst weiterhin mindestens ein antimikrobielles Polypeptid, wie
hierin beansprucht.
-
Weiterhin
oder als Alternative (zu dem oben angezeigten reinen Proteingehalt)
weist die Tierfutterzusammensetzung der Erfindung einen Gehalt an
abbaubarer Energie von 10 bis 30 MJ/kg; und/oder einen Calciumgehalt
von 0,1 bis 200 g/kg; und/oder einen Gehalt an verfügbarem Phosphor
von 0,1 bis 2 g/kg; und/oder einen Methioningehalt von 0,1 bis 100
g/kg; und/oder einen Gehalt an Methionin plus Cystein von 0,1 bis
150 g/kg; und/oder einen Lysingehalt von 0,5 bis 50 g/kg auf.
-
In
besonderen Ausführungsformen
liegt der Gehalt an abbaubarer Energie, reinem Protein, Calcium, Phosphor,
Methionin, Methionin plus Cystein und/oder Lysin innerhalb eines
beliebigen der Bereiche 2, 3, 4 oder 5 aus Tabelle B von WO 01/58275
(R. 2-5).
-
Reines
Protein wird berechnet als Stickstoff (N) multipliziert mit einem
Faktor 6,25, d.h. reines Protein (g/kg) = N (g/kg) × 6,25.
Der Stickstoffgehalt wird anhand des Kjeldahl-Verfahrens bestimmt
(A.O.A.C., 1984, Official Methods of Analysis, 14. Auflage, Association
of Official Analytical Chemists, Washington DC).
-
Die
abbaubare Energie kann auf der Basis der NRC-Publikation Nutrient
requirements in swine, 9. überarbeitete
Auflage 1988, subcommittee on swine nutrition, committee on animal
nutrition, board of agriculture, national research council, National
Academy Press, Washington, D.C., S. 2 – 6, und der europäischen Tabelle
für Energiewerte
für Geflügelnahrungsmittelstoffe,
Spelderholt centre for poultry research and extension, 7361 DA Beekbergen,
Niederlande, Grafisch bedrijf Ponsen & Iooijen bv, Wageningen, ISBN 90-71463-12-5
berechnet werden.
-
Der
Nahrungsmittelgehalt an Calcium, verfügbarem Phosphor und Aminosäuren in
Tiervollnahrungsmitteln wird auf der Basis von Nahrungsmitteltabellen
berechnet, wie Veevoedertabel 1997, gegevens over chemische samenstelling,
verteerbaarheid en voederwaarde von voedermiddelen, Central Veevoederbureau, Runderweg,
6, 8219 pk Lelystad. ISBN 90-72839-13-7.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
enthält
die Tierfutterzusammensetzung der Erfindung mindestens ein pflanzliches
Protein oder eine Proteinquelle, wie oben definiert.
-
In
noch weiteren besonderen Ausführungsformen
enthält
die Tierfutterzusammensetzung der Erfindung 0 bis 80 % Mais; und/oder
0 bis 80 % Sorghum; und/oder 0 bis 70 % Weizen; und/oder 0 bis 70
% Gerste; und/oder 0 bis 30 % Hafer; und/oder 0 bis 40 % Sojabohnenmehl;
und/oder 0 bis 10 % Fischmehl; und/oder 0 bis 20 % Molke. Tiernahrungsmittel
können
beispielsweise als Futterbrei (nicht pelletiert) oder pelletiertes
Futter hergestellt werden. Typischerweise werden die gemahlenen
Nahrungsmittelstoffe gemischt und ausreichende Mengen an essentiellen
Vitaminen und Mineralien werden gemäß den für die in Frage stehenden Arten vorliegenden
Spezifikationen hinzugefügt.
Enzyme können
als feste oder flüssige
Enzymformulierungen hinzugefügt
werden. Zum Beispiel wird eine feste Enzymformulierung typischerweise
vor oder während
des Vermischungsschritts hinzugefügt; und eine flüssige Enzympräparation
wird typischerweise nach dem Pelletierungsschritt hinzugefügt. Das
Enzym kann ebenfalls in einem Futteradditiv oder einer Vormischung
eingebaut werden.
-
Die
Endkonzentration an Enzym in dem Nahrungsmittel liegt innerhalb
des Bereichs von 0,01 bis 200 mg Enzymprotein pro kg Nahrungsmittel,
zum Beispiel in dem Bereich von 5 bis 30 mg Enzymprotein pro kg Tiernahrungsmittel.
-
Das
antimikrobielle Polypeptid kann in einer oder mehreren der folgenden
Mengen (Dosierungsbereich) verabreicht werden: 0,01 – 200; oder
0,01 – 100;
oder 0,05 – 100;
oder 0,05 – 50;
oder 0,10 – 10 – wobei sämtliche
dieser Bereiche in mg antimikrobielles Polypeptidprotein pro kg
Futter (ppm) angegeben sind.
-
Zum
Bestimmen der mg an antimikrobiellem Polypeptidprotein pro kg Futter,
wird das antimikrobielle Polypeptid aus der Futterzusammensetzung
aufgereinigt und die spezifische Aktivität des aufgereinigten antimikrobiellen
Polypeptids wird unter Verwendung eines einschlägigen Assays bestimmt (siehe
unter antimikrobielle Aktivität,
Substrate und Assays). Die antimikrobielle Aktivität der Futterzusammensetzung
als solche wird ebenfalls unter Verwendung des gleichen Assays bestimmt,
und auf der Basis dieser zwei Bestimmungen wird die Dosierung in
mg antimikrobiellem Polypeptidprotein pro kg Futter berechnet.
-
Die
gleichen Prinzipien finden für
die Bestimmung von mg antimikrobiellem Polypeptidprotein in Futteradditiven
Anwendung. Selbstverständlich
wird, wenn eine Probe des antimikrobiellen Polypeptids, das für die Zubereitung
des Futteradditivs oder des Futters verwendet wird, verfügbar ist,
die spezifische Aktivität
von dieser Probe bestimmt (es besteht kein Bedarf, das antimikrobielle
Polypeptid aus der Futterzusammensetzung oder dem Additiv aufzureinigen).
-
Detergentzusammensetzung
-
Die
antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung können einer Detergentzusammensetzung
hinzugefügt werden,
und somit eine Komponente einer Detergentzusammensetzung werden.
-
Die
Detergentzusammensetzung der Erfindung kann zum Beispiel als eine
Detergentzusammensetzung für
Hand- oder Maschinenwäsche
formuliert sein, einschließlich
einer Waschadditivzusammensetzung, die geeignet für die Vorbehandlung
von verschmutzten Geweben ist, und einer Weichspülerzusammensetzung, die dem
Spülvorgang
hinzugefügt
wird, oder kann als eine Detergentzusammensetzung für die Verwendung
von allgemeinen Reinigungsvorgänge
von harten Oberflächen
im Haushalt formuliert sein, oder kann für Hand- oder Maschinengeschirrspülvorgänge formuliert
sein.
-
In
einem spezifischen Aspekt stellt die Erfindung ein Detergentadditiv
bereit, welches die antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung und
ein Tensid umfasst. Die Detergentadditive, ebenso wie die Detergentzusammensetzung,
kann ein oder mehrere andere Enzyme umfassen, wie eine Protease,
eine Lipase, eine Cutinase, eine Amylase, eine Carbohydrase, eine
Cellulase, eine Pectinase, eine Mannanase, eine Arabinase, eine
Galactanase, eine Xylanase, eine Oxidase (wie eine Laccase) und/oder
eine Peroxidase (wie eine Haloperoxidase).
-
Im
Allgemeinen sollten die Eigenschaften des/der gewählten Enzyms/Enzyme
kompatibel sein mit dem ausgewählten
Detergent (d.h. pH-Optimum, Kompatibilität mit anderen enzymatischen
und nicht-enzymatischen Bestandteilen usw.) und das/die Enzym(e)
sollte/sollten in wirksamen Mengen vorhanden sein.
-
Proteasen:
Geeignete Proteasen schließen
solche von tierischer, pflanzlicher oder mikrobieller Herkunft ein.
Mikrobielle Herkunft ist bevorzugt. Chemisch modifizierte oder proteintechnisch
hergestellte Mutanten sind eingeschlossen. Die Protease kann eine
Serinprotease oder eine Metalloprotease, bevorzugt eine alkalische
mikrobielle Protease oder eine Trypsin-ähnliche Protease, sein. Beispiele
für alkalische
Proteasen sind Subtilisine, insbesondere solche, die von Bacillus
abgeleitet werden, z. B. Subtilisin Novo, Subtilisin Carlsberg,
Subtilisin 309, Subtilisin 147 und Subtilisin 168 (beschrieben in
WO 89/06279). Beispiele für
Trypsin-ähnliche
Proteasen sind Trypsin (z. B. mit Herkunft von Schwein oder vom
Rind) und die Protease von Fusarium, beschrieben in WO 89/06270
und WO 94/25583.
-
Beispiele
für verwendbare
Proteasen sind die Varianten, die in WO 92/19729, WO 98/20115, WO 98/20116
und WO 98/34946 beschrieben werden, insbesondere die Varianten mit
Substitutionen an einer oder mehreren der folgenden Positionen:
27, 36, 57, 76, 87, 97, 101, 104, 120, 123, 167, 170, 194, 206,
218, 222, 224, 235 und 274.
-
Lipasen:
Geeignete Lipasen schließen
solche mit bakterieller oder fungaler Herkunft ein. Chemisch modifizierte
oder proteintechnisch hergestellte Mutanten sind eingeschlossen.
Beispiele für geeignete
Lipasen schließen
die Lipasen von Humicola (Synonym Thermomyces), z. B. von H. lanuginosa
(T. lanuginosus), wie beschrieben in
EP
258 068 und
EP 305 216 ,
oder von N. insolens, wie beschrieben in WO 96/13580, eine Lipase
von Pseudomonas, z. B. von P. alcaligenes oder P. pseudoalcaligenes
(
EP 218 272 ), P. cepacia
(
EP 331 376 ), P. stutzeri
(
GB 1,372,034 ), P. fluorescens,
Pseudomonas sp. Stamm SD 705 (WO 95/06720 und WO 96/27002), P. wisconsinensis
(WO 96/12012), eine Lipase von Bacillus, z. B. von B. subtitlis
(Dartois et al. (1993), Biochemica et Biophysica Acta, 1131, 253 – 360),
B. stearothermophilus (JP 64/744992) oder B. pumilus (WO 91/16422),
ein.
-
Andere
Beispiele sind Lipasevarianten, wie solche, die in WO 92/05249,
WO 94/01541,
EP 407 225 ,
EP 260 105 , WO 95/35381,
WO 96/00292, WO 95/30744, WO 94/25578, WO 95/14783, WO 95/22615,
WO 97/04079 und WO 97/07202 beschrieben sind.
-
Amylasen:
Geeignete Amylasen (alpha- und/oder beta-) schließen solche
von bakterieller oder fungaler Herkunft ein. Chemisch modifizierte
oder proteintechnisch hergestellte Mutanten sind eingeschlossen. Amylasen
schließen
zum Beispiel alpha-Amylasen ein, die von Bacillus erhalten werden,
z. B. einem speziellen Stamm von B. licheniformis, der in weiterem
Detail in
GB 1,296,839 beschrieben
wird.
-
Beispiele
für verwendbare
Amylasen sind die Varianten, die in WO 94/02597, WO 94/18314, WO 96/23873
und WO 97/43424 beschrieben werden, insbesondere die Varianten mit
Substitutionen an einer oder mehreren der folgenden Positionen:
15, 23, 105, 106, 124, 128, 133, 154, 156, 181, 188, 190, 197, 202,
208, 209, 243, 264, 304, 305, 391, 408 und 444.
-
Cellulasen:
Geeignete Cellulasen schließen
solche von bakterieller oder fungaler Herkunft ein. Chemisch modifizierte
oder proteintechnisch hergestellte Mutanten sind eingeschlossen.
Geeignete Cellulasen schließen
Cellulasen der Gattungen Bacillus, Pseudomonas, Humicola, Fusarium,
Thielavia, Acremonium ein, z. B. die fungalen Cellulasen, die von
Humicola insolens, Myceliophthora thermophila und Farsarium oxysporum,
offenbart in
US 4,435,307 ,
US 5,648,263 ,
US 5,691,178 ,
US 5,776,757 und WO 89/09259 hergestellt
werden.
-
Insbesondere
geeignete Cellulasen sind die alkalischen oder neutralen Cellulasen,
die Vorteile für
die Farbpflege aufweisen. Beispiele für solche Cellulasen sind die
Cellulasen, beschrieben in
EP
0 495 257 ,
EP 0 531
372 , WO 96/11262, WO 96/29397, WO 98/08940. Andere Beispiele
sind Cellulasevarianten, wie solche, die in WO 94/07998,
EP 0 531 315 ,
US 5,457,046 ,
US 5,686,593 ,
US 5,763,254 , WO 95/24471, WO 98/12307 und
PCT/DK98/00299 beschrieben werden.
-
Peroxidasen/Oxidasen:
Geeignete Peroxidasen/Oxidasen schließen solche von pflanzlicher,
bakterieller oder fungaler Herkunft ein. Chemisch modifizierte oder
proteintechnisch hergestellte Mutanten sind eingeschlossen. Beispiele
für verwendbare
Peroxidasen schließen
Peroxidasen von Coprinus, z. B. von C. cinereus, und Varianten hiervon,
wie solche, die in WO 93/24618, WO 95/10602 und WO 98/15257 beschrieben werden,
ein.
-
Das/die
Detergentenzym(e) kann/können
in eine Detergentzusammensetzung eingeschlossen werden, indem separate
Additive, die ein oder mehrere Enzym(e) enthalten, hinzugefügt werden,
oder indem ein kombiniertes Additiv, welches alle dieser Enzyme
umfasst, hinzugefügt
wird. Ein Detergentadditiv der Erfindung, d.h. ein separates Additiv
oder ein kombiniertes Additiv, kann zum Beispiel als ein Granulat,
eine Flüssigkeit,
ein Brei, usw. formuliert werden. Bevorzugte Detergentadditivformulierungen
sind Granulate, insbesondere nicht-staubende Granulate, Flüssigkeiten,
insbesondere stabilisierte Flüssigkeiten,
oder Brei.
-
Nicht-staubende
Granulate können
hergestellt werden, wie beispielsweise in
US 4,106,991 und 4,661,452 beschrieben,
und können
optional durch im Stand der Technik bekannte Verfahren beschichtet
werden. Beispiele für
Wachsbeschichtungsmaterialien sind Poly(ethylenoxid)-Produkte (Polyethylenglycol,
PEG) mit mittleren Molekulargewichten von 1000 bis 20.000; ethoxylierte
Nonylphenole, die von 16 bis 50 Ethylenoxideinheiten aufweisen;
ethoxylierte Fettalkohole, in welchen der Alkohol von 12 bis 20
Kohlenstoffatome aufweist, und in welchen 15 bis 18 Ethylenoxideinheiten
vorliegen; Fettalkohole, Fettsäuren;
und Mono- und Di- und Triglyceride von Fetsäuren. Beispiele für filmbildende
Beschichtungsmaterialien, die für
die Anwendung mittels Flussbetttechniken geeignet sind, sind in
GB 1483591 gegeben. Flüssige Enzymzubereitungen
können zum
Beispiel durch Hinzufügen
eines Polyols, wie eines Propylenglycols, eines Zuckers oder Zuckeralkohols, Milchsäure oder
Borsäure,
gemäß etablierter
Verfahren, stabilisiert werden. Geschützte Enzyme können gemäß dem in
EP 238,216 offenbarten Verfahren
zubereitet werden.
-
Die
Detergentzusammensetzung der Erfindung kann in jeder beliebigen
passenden Form vorliegen, z. B. einem Strang, einer Tablette, einem
Pulver, einem Granulat, einer Paste oder einer Flüssigkeit.
Ein flüssiges Detergent
kann wässrig
sein, und typischerweise bis zu 70 % Wasser und 0 bis 30 % organisches
Lösungsmittel
enthalten, oder kann nicht-wässrig
sein.
-
Die
Detergentzusammensetzung umfasst ein oder mehrere Tenside, welche
nicht-ionisch, einschließlich
semi-polar und/oder anionisch und/oder kationisch und/oder zwitterionisch
sein können.
Die Tenside sind typischerweise bei einem Level von 0,1 % bis 60
Gew.-% vorhanden.
-
Wenn
es hierin eingeschlossen ist, enthält das Detergent gewöhnlicherweise
von ungefähr
1 % bis ungefähr
40 % eines anionischen Tensids, wie eines linearen Alkylbenzolsulfonats,
alpha-Olefinsulfonats,
Alkylsulfats (Fettalkoholsulfats), Alkoholethoxysulfats, sekundären Alkansulfonats,
alpha-Sulfofettsäuremethylesters,
Alkyl- oder Alkenylsuccinsäure
oder Seife.
-
Wenn
hierin enthalten, enthält
das Detergent gewöhnlicherweise
von ungefähr
0,2 % bis ungefähr
40 % eines nicht-ionischen Tensids, wie eines Alkoholethoxylats,
Nonylphenolethoxylats, Alkylpolyglycosids, Alkyldimethylaminoxids,
ethoxylierten Fettsäuremonoethanolamids,
Fettsäuremonoethanolamids,
Polyhydroxyalkylfettsäureamids
oder N-Acyl-N-alkyl-Derivate von Glucosamin („Glucamide").
-
Das
Detergent kann 0 bis 50 % an Detergent-Builder oder komplexbildenden
Mittels enthalten, wie Zeolith, Diphosphat, Triphosphat, Phosphonat,
Carbonat, Citrat, Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Alkyl-
oder Alkenylsuccinsäure,
lösliche
Silikate oder Schichtsilikate (z. B. SKS-6 von Hoechst).
-
Das
Detergent kann ein oder mehrere Polymere umfassen. Beispiele sind
Carboxymethylcellulose, Poly(vinylpyrrolidon), Poly(ethylenglycol),
Poly(vinylalkohol), Poly(vinylpyridin-N-oxid), Poly(vinylimidazol), Polycarboxylate,
wie Polyacrylate, Malein-/Acrylsäure-Copolymere
und Laurylmethacrylat-/Acrylsäure-Copolymere.
-
Das
Detergent kann ein Bleichsystem enthalten, welches eine H2O2-Quelle umfassen
kann, wie Perborat oder Percarbonat, welches mit einem Peracid-bildenden
Bleichaktivator kombiniert sein kann, wie Tetraacetylethylendiamin
oder Nonanoyloxybenzolsulfonat. Alternativ kann das Bleichsystem
Peroxysäuren
umfassen, beispielsweise des Amid-, Imid- oder Sulfontyps.
-
Das/die
Enzym(e) der Detergentzusammensetzung der Erfindung kann/können unter
Verwendung von herkömmlichen
Stabilisierungsmitteln stabilisiert werden, z. B. einem Polyol,
wie Propylenglycol oder Glycerol, einem Zucker oder Zuckeralkohol,
Milchsäure,
Borsäure
(„boric
acid") oder einem
Borsäurederivat
(„boric
acid derivate"),
z. B. einem aromatischen Boratester, oder einem Phenylborsäurederivat
(„phenyl
boronic acid derivat"),
wie 4-Formylphenylborsäure
(„4-formylphenyl
boronic acid"),
und die Zusammensetzung kann, wie beispielsweise in WO 92/19709
und WO 92/19708 beschrieben, formuliert werden.
-
Das
Detergent kann ebenfalls andere herkömmliche Detergentbestandteile
enthalten, wie beispielsweise Stoffverbesserer, einschließlich Tonerde,
Schaumverstärker,
Seifenlaugenunterdrücker,
Anti-Korrosionsmittel, Schmutz-suspendierende Mittel, Anti-Schmutz- Redepositionsmittel,
Farbstoffe, Bakterizide, optische Aufheller, Hydrotropika, Trübungsinhibitoren
oder Duftstoffe.
-
Es
ist gegenwärtig
in Erwägung
zu ziehen, dass in die Detergentzusammensetzungen jedes beliebige Enzym
und die antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung in einer Menge
hinzugefügt
werden können,
die 0,01 bis 100 mg des Enzymproteins pro Liter Waschflüssigkeit
entspricht, bevorzugt 0,05 bis 10 mg Enzymprotein pro Liter Waschflüssigkeit,
stärker
bevorzugt 0,1 bis 5 mg Enzymprotein pro Liter Waschflüssigkeit
und am stärksten
bevorzugt 0,1 bis 1 mg Enzymprotein pro Liter Waschflüssigkeit.
-
Die
antimikrobiellen Polypeptide der Erfindung können zusätzlich in die Detergentformulierungen,
die in WO 97/07202 offenbart sind, eingebaut werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin anhand der folgenden Beispiele
beschrieben, welche nicht nicht dahingehend zu interpretiert werden
sollten, dass sie den Schutzbereich der Erfindung limitieren.
-
BEISPIELE
-
Chemikalien,
die als Puffer und Substrate verwendet wurden, waren herkömmliche
Produkte von mindestens Reinheitsgrad.
-
BEISPIEL 1
-
Identifizierung eines
antimikrobiellen Polypeptids von Pseudoplectania nigrella
-
Materialien und Verfahren
-
Es
wurde eine cDNA-Bibliothek von P. nigrella-Medium hergestellt, welches
für fünf Tage
mit Mex-1-Medium induziert wurde (das Protokoll befindet sich in
den Beispielen der internationalen Patentanmeldung WO 98/38288).
PolyA-angereicherte RNA wurde aufgereinigt, cDNA wurde synthetisiert
und die Bibliothek wurde hergestellt, gemäß molekularbiologischen Standardvorgehensweisen.
Ein ausführliches
Protokoll des allgemeinen Verfahrens kann in den Beispielen der
internationalen Patentanmeldung WO 01/12794 gefunden werden. Der
für die
Klonierung verwendete Vektor war pMhas5, welcher in SEQ ID NR: 4
dargestellt ist, und welcher die folgenden Merkmale aufweist:
Tabelle
1. Eigenschaften des Vektors pMhas5.
-
Beachtenswerte
Merkmale dieses Plasmids sind die EcoRI-NotI-Restriktionsstellen,
die in der Nähe der
Shine-Dalgarno-Region des Lac-Promotors liegen. Dies erlaubt es,
EcoRI-Notl-adaptierte cDNAs in den Vektor zu klonieren und die resultierenden
Konstrukte aktiv in dem E. coli-Wirt aktiv zu transkribieren und
zu translatieren.
-
Konstruktion der Bibliothek
Pseudoplectania nigrella und Signal-Trapping (Signal-Einfangen)
des cDNA-ergebenden Plasmidpools
-
Ein
cDNA-Plasmidpool wurde von gesamt 20.000 Transformanten („20,000
total transformants")
aus der ursprünglichen
cDNA-pMHas5-Vektorligation zubereitet. Plasmid-DNA wurde direkt
von einem Pool von Kolonien präpariert,
die von festem LB-Selektivmedium gewonnen wurden, gemäß dem Qiagen-Protokoll
für Plasmid-DNA-Isolierung
(Qiagen Inc.). Der Plasmidpool wurde mit dem Transposon SigA2 und
der MuA-Transposase behandelt, gemäß den Instruktionen der Hersteller
der Transposase (Finnizyme, Finnland). Allgemeine Informationen über Transposonunterstütztes Signal-Trapping
kann in der internationalen Patentanmeldung WO 01/77315 gefunden
werden. Die resultierende Mischung wurde Ethanol-präzipitiert,
um den Überschuss
an Salz zu entfernen, und 1,5 Mikroliter wurden in 20 Mikroliter
DH10B ultra-kompetente Zellen elektroporiert, gemäß dem Standardprotokoll,
das mit den Zellen bereitgestellt wird (Gibco-BRL). Die elektroporierten
Zellen wurden in SOC-Medium unter Schütteln inkubiert (28 °C, zwei Stunden,
250 Upm), bevor sie auf Selektivmedien ausplattiert wurden. Es wurden
drei Agar-Medien
verwendet:
LB + 50 Mikrogramm pr. ml Kanamycin,
LB + Kanamycin
+ 15 Mikrogramm pr. ml Chloramphenicol oder
LB + Kanamycin
+ Chloramphenicol + 12,5 Mikrogramm pr. ml Ampicillin
-
Aus
der Verdünnungs-Ausplattierung
von der Elektroporation auf LB + Kanamycin + Chloramphenicol-Medium
wurde bestimmt, dass ungefähr
119.000 Kolonien vorhanden waren, die ein cDNA-Bibliotheks-Plasmid
mit einer SigA2-Transposition enthielten. Alle 363 Kolonien wurden
aus dem Experiment unter Dreifachselektion gewonnen. Alle 363 Kolonien
wurden Replika-plattiert auf einer Dreifachselektion mit 50 Mikrogramm
pr. ml Ampicillin, um nach echten Signal-Trappants zu selektieren.
Eine Gesamtmenge von 336 Kolonien war in der Lage, unter der erhöhten Ampicillin-Konzentration
zu wachsen, und aus diesen wurden Minipräps gemäß dem Qiagen Qiaturbo96-Protokoll
(Qiagen Inc.) hergestellt. Die Plasmide wurden nachfolgend sequenziert
mit den Transposon-Vorwärts-
und Rückwärtsprimern
(Primer A und B) gemäß der Vorgehensweise,
die in den Beispielen der internationalen Patentanmeldung WO 01/77315
offenbart ist.
- Primer A: agcgt ttgcg gccgc gatcc (SEQ ID
NR: 16)
- Primer B: ttatt cggtc gaaaa ggatc c (SEQ ID NR: 17)
-
Die
DNA-Sequenz für
die Reaktionen wurde anhand eines AB3700-Kapillarsequenzierers erhalten. Die
Sequenzen wurden angepasst (beschnitten), um die Vektor- und Transposonsequenz
zu entfernen, und die Primer A und B lasen die Sequenz für jedes
zusammengesetzte Plasmid ab. Dies resultierte in 225 zusammengesetzten
Sequenzen, welche anhand der Sequenzhomologie in 145 Kontingente
eingeteilt wurden. Alle 145 Kontingente wurden unabhängig Blast
unterzogen („blasted") und die Resultate
wurden analysiert. Ein Plasmid (Plectasin_6_B12) teilte eine gewisse
Aminosäurehomologie
mit bekannten antimikrobiellen Polypeptiden (Defensin-ähnliche
Polypeptide).
-
In
den folgenden Beispielen wird das Polypeptid der Erfindung als „Plectasin" bezeichnet.
-
BEISPIEL 2
-
Konstruktion
eines Expressionsvektors von Aspergillus für Plectasin
-
Die
Plectasin-kodierende Sequenz wurde von der oben beschriebenen cDNA-Bibliothek
amplifiziert (siehe Beispiel 1 oben) in folgender Weise: 1 Mikroliter
cDNA (ungefähr
100 Nanogramm DNA) wurde als Template in einer PCR-Reaktion mit
den zwei Primern 178 und 179 verwendet.
- Primer 178: tctgg
atcca ccatg caatt tacca ccatc ctctc (SEQ ID NR: 7)
- Primer 179: tctct cgagc tagta acact tgcaa acaaa gc (SEQ ID NR:
8)
-
10
pmol von jedem Primer wurden in einem Reaktionsvolumen von 100 Mikroliter
verwendet. Die Annealingtemperatur betrug 55 Grad Celsius und die
Extension erfolgte bei 72 Grad Celsius für 1 Minute. Eine Gesamtanzahl
von 35 Zyklen wurde laufen gelassen. Das Expand High Fidelity PCR
System (Roche) wurde verwendet.
-
Aliquots
aus der PCR-Reaktion wurden über
ein 4%-iges Agarosegel separiert. Zwei deutliche Banden waren zu
sehen: die am stärksten
auftretende Bande bei einer Größe von ungefähr 300 Bp
und eine etwas schwächere
Bande bei ungefähr
350 Bp.
-
Beide
Fragmente wurden mit BamHI und XhoI verdaut, welche die Überhänge abschnitten,
die durch die PCR-Primer eingeführt
wurden. Die verdauten Fragmente wurden isoliert und in pMT2188 kloniert,
einem Expressionsplasmid von Aspergillus, das auf dem Plasmid pCaHj527
basiert (siehe die Beispiele der internationalen Patentanmeldung
WO 00/70064), konstruiert wie in Beispiel 7 der dänischen
Patentanmeldung PA 2001 00088 beschrieben. Für das kürzere Fragment wurde festgestellt,
dass es die Plectasin-kodierende Sequenz enthielt, wie sie aus dem
Signal-Trapping-Experiment
bestimmt wurde (siehe Beispiel 1 oben). Die Sequenz dieses kürzeren PCR-Fragments ist als
SEQ ID NR: 5 dargestellt.
-
Gleichzeitig
wurde für
die Sequenz des längeren
PCR-Fragments bestimmt, dass sie die Plectasinkodierende Sequenz
und ein zusätzliches
Insert von 58 Bp enthält.
Es wurde festgestellt, dass das 58-Bp-Insert die Konsensusmerkmale
eines Pilzintrons enthält,
und die Amplifikation dieses Produkts wird als Beweis für eine unvollständige Entfernung
des Introns in dem mRNA-Pool und der abgeleiteten cDNA-Bibliothek
angesehen. Die Sequenz dieses längeren
PCR-Fragments ist als SEQ ID NR: 6 dargestellt. Das Expressionsplasmid von
Aspergillus für
das kürzere
PCR-Produkt (SEQ ID NR: 5) wurde pMT2548 genannt.
-
BEISPIEL 3
-
Expression von Plectasin
in Aspergillus:
-
PMT2548
wurde in den Stamm BECh2 von Aspergillus oryzae (offenbart in der
internationalen Patentanmeldung WO 00/39322) und in MBin118 von
Aspergillus niger transformiert. 30 Transformanten von jedem Stamm
wurden zweimal re-isoliert unter selektiven und nicht-induzierenden Bedingungen
auf Cove-Minimalplatten mit Sacharose und Acetamid. Um die Expression
von Plectasin zu überprüfen, wurden
die Transformanten für
6 Tage bei 30 Grad Celsius in Röhrchen
mit 10 ml YPM (2 % Pepton, 1 % Hefeextrakt, 2 % Maltose) wachsen
gelassen. Die Überstände wurden über NuPage
10 % Bis-Tris-SDS-Gele (Invitrogen) laufen gelassen, wie von den
Herstellern empfohlen mit MES-Laufpuffer, um die Separation in dem niedrigen
Molekulargewichtsbereich zu ermöglichen.
Beide Stämme
von Aspergillus wuchsen gut, selbst wenn die Expression von Plectasin
induziert wurde. Eine deutliche Bande mit der Größe, die für Plectasin erwartet wurde,
wurde bei den meisten Transformanten gesehen, wobei diese Bande
nicht gesehen wurde bei den nicht-transformierten Wirtsstämmen BECh2
von A. oryzae und MBin118 von A. niger. Es hatte den Anschein, dass
die Plectasin-Bande bei den BECh2-Transformanten stärker auftrat als bei den MBin118-Transformanten.
Es wurde sehr grob und lediglich auf der Basis der Anfärbungsintensität geschätzt, dass
die Ausbeute unter diesen Wachstumsbedingungen in der Größenordnung
von 10 bis 50 mg pro Liter Kulturmedium betrug.
-
BEISPIEL 4
-
Klonieren von Plectasin
in das Suizid-Expression-System (SES)
-
Das
Plectasin-Fragment wurde mittels PCR amplifiziert, unter Verwendung
der Volllängen-cDNA
von Plectasin als Template (Plectasin 6 B12) und den NcoI- und XbaI-Linkerprimern
DR34F und DR34R.
- DR34F: ccggccatgg gatttggatg caatggtcct
tggg (SEQ ID NR: 9)
- DR34R: gccgtctaga gccatctagt aacacttgca aacaaagccc cccttagc
(SEQ ID NR: 10)
-
Die
PCR-Amplifizierung wurde unter Verwendung der PWO DNA-Polymerase
gemäß den Angaben des
Herstellers (Roche Bioscience, CA) durchgeführt. Das PCR-Produkt wurde
mit NcoI und XbaI verdaut und in pHNA- und pHH-Plasmide direktional
eingefügt
(offenbart in den Beispielen der internationalen Patentanmeldung
WO 00/73433). Die resultierenden Plasmide wurden pDR-18-Plectasin
für die
cytoplasmatische Expression des Peptids und pDRS-18-Plectasin für die periplasmatische
Expression genannt.
-
Beide
Plasmide enthielten die folgende Aminosäuresequenz des Plectasin-Fragments:
mGFGCNGPWDEDDMQCHNHCKSIKGYKGGYCAKGGFVCKCY
(SEQ ID NR: 11)
wobei m (Methionin) nicht in dem nativen Plectasin
vorhanden ist, jedoch als ein Resultat der Klonierungsstrategie
eingeführt
wurde.
-
Wachstumsinhibierung von
E. coli über
die Expression von Plectasin
-
Um
zu bewerten, ob das Wachstum von E. coli in Flüssigmedium über die Induktion einer endogenen Plectasinexpression
inhibiert wurde, wurde das folgende Experiment durchgeführt, wie
in den Beispielen der internationalen Patentanmeldung WO 00/73433
offenbart. Kurz beschrieben, wurden frische Übernachtkulturen von Zellen,
welche entweder pDRS-18-Plectasin-, pDR-18-Plectasin-, pHH- oder pHHA-Plasmid enthielten,
wurden 300-fach in 150 Mikroliter LB oder LB, enthaltend 0,1 % Arabinose,
in einer Mikrotiterplatte verdünnt
und bei 37 Grad Celsius unter heftigem Schütteln inkubiert. Die Wachstumskurve
wurde überwacht,
indem die OD450 in regelmäßigen Intervallen
unter Verwendung eines ELISA-Readers gemessen wurde. Die Resultate
zeigten, dass Plectasin 41 % des Zellwachstums inhibierte, wenn
es in das Periplasma gelenkt wurde, es beeinflusste jedoch nicht
das Zeltwachstum, wenn es in dem Cytoplasma exprimiert wurde (siehe
nachfolgende Tabelle).
-
Tabelle
2. Inhibition des Zellwachstums.
-
BEISPIEL 5
-
Klonieren, Expression
und Aktivitätsbewertung
von Plectasin von P. nigrella in E. coli Klonieren von Plectasin von
P. nigrella in pET31b+
-
Um
Plectasin für
antimikrobielle Aktivitätsassays
herzustellen, wurde die cDNA, die das Plectasin kodiert, in den
Expressionsvektor pET31b+ (Novagen Inc., WI) eingefügt. Durch
spezifisch gestaltete Oligonukleotide (Primer 1 und Primer 2) wurde
das Plectasingen mittels Polymerasekettenreaktion unter Verwendung der
PWO DNA-Polymerase gemäß den Angaben
des Herstellers (Roche Bioscience, CA) amplifiziert.
- Primer
1: attattcagatgctggatcc gaaaaacctgcgtcgcatta tccgcaaaggcatccatatc
(SEQ ID NR: 12)
- Primer 2: aataatctcgagttattagc catattttttaatgatatgg atgcctttgcggataatgcg
ac (SEQ ID NR: 13)
-
Die
enzymatische Verdauung der flankierenden Restriktionsendonukleasestellen
(A1wNI/Aval) ermöglichte
es, dieses Gen als ein Fusionskonstrukt in pET31b+ zu klonieren
(Standardvorgehensweisen wie von dem Hersteller beschrieben (New
England Biolabs Inc., MA)). Alle Standardprotokolle sind anderswo
beschrieben worden (Sambrook, Fritsch und Maniatis, 1989).
-
Transformation und Expression
von Plectasin von P. nigrella in E. coli
-
Rekombinantes
pET31b+ wurde in E. coli Novablue transformiert, wie von dem Hersteller
(Novagen) beschrieben. Das Plasmid wurde mittels QIAprep-Minisäulen (QIAGEN
Inc., CA) präpariert
und anhand automatischer Sequenzierung unter Verwendung der Plasmid-spezifischen
Primer (Primer 3 und Primer 4) sequenziert.
- Primer 3: tgctagttat
tgctcagcgg (SEQ ID NR: 14)
- Primer 4: accgtagttg cgcccatcg (SEQ ID NR: 15)
-
Das
Plasmid wurde in E. coli BLR-DE3 gemäß den Angaben des Herstellers
(Novagen) transformiert Die. Bakterien wurden in LB-Medium bis zu
einer OD600 ~ 0,8 kultiviert und die rekombinante
Proteinsynthese wurde durch 1 mM IPTG (Isopropyl-beta-D-thiogalactopyranosid)
initiiert.
-
Nach
3 Stunden Induktion wurden die Bakterien geerntet, in 1/10 Volumen
Puffer A (50 mM Tris-HCl, 1
mM EDTA, 100 mM NaCl, pH 8) resuspendiert und durch Druckzerstörung lysiert
(1500 mbar). Das resultierende Pellet wurde zweimal in Puffer B
(50 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA, 0,5 % TritonX-100, 100 mM NaCl, pH 8)
gewaschen. Alle Standardprotokolle sind anderswo beschrieben worden
(Sambrook, Fritsch und Maniatis, 1989).
-
Aufreinigung von Plectasin
von P. nigrella aus Einschlusskörpern
von E. coli
-
Das
Pellet, welches aus der obigen Aufreinigung resultiert, enthielt
aufgereinigte Einschlusskörper. Um
das Peptid von dem KSI-Fusionspartner freizusetzen, wurde eine saure
Hydrolyse über
eine technische („engineered") ASP-Pro-Stelle,
die N-terminal zu dem Plectasin-kodierenden Gen eingeführt wurde,
durchgeführt.
-
Die
Einschlusskörper
wurden in 100 mM Natriumphosphat (pH 2,3) resuspendiert und über Nacht
bei 85 Grad Celsius inkubiert. Der resultierende Überstand
enthielt Prolin-Plectasin und die Probe wurde mit 100 mM Natriumphosphat
(pH 12,3) neutralisiert. Die Identität des Prolin-Plectasins wurde
durch Massenspektrometrie bestätigt.
Alle Standardprotokolle sind anderswo beschrieben worden (Sambrook,
Fritsch und Maniatis, 1989).
-
Antimikrobielle Aktivität durch
Radialdiffusionsassay („Radial
Diffusion Assay")
-
Eine
modifizierte Version eines kürzlich
veröffentlichten
Protokolls ist angewendet worden für die Detektion von antimikrobieller
Aktivität
(Lehrer et al., (1991) Ultrasensitive assays for endogenous antimicrobial polypeptides
J Immunol Methods 137: 167 – 173).
Zielbakterien (106 Koloniebildende Einheiten
(„colony
forming units" (CFU))
wurden zu 10 ml Agaroseunterlage („underlay agarose") (1 % Niedrig-Elektro-Endosmose-Agar,
0,03 % Trypticase-Sojabrühe,
10 mM Natriumphosphat, pH 7,4, 37 Grad Celsius) hinzugefügt. Die Suspension
wurde in einer INTEGRID-Petrischale verfestigt (Becton Dickinson
Labware, NJ). Ein 3 mm Gelausstecher wurde verwendet, um Löcher in
die Agaroseunterlage zu stechen (Amersham Pharmacia Biotech, Schweden).
Proben wurden in die Löcher
gegeben und bei 37 Grad Celsius 3 Stunden inkubiert. Eine Überschichtung
wurde auf die Oberfläche
gegossen und die Platte wurde über
Nacht inkubiert (LB-Medium, 7,5 % Agar). Die antimikrobielle Aktivität war als
eine bakterielle Klärungszone
rund um die Vertiefungen gesehen. Lebende Zellen wurden Kontrast-angefärbt durch
Hinzufügen
von 10 ml, 0,2 mM MTT (3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromidthiazolylblau).
Alle Standardprotokolle sind anderswo beschrieben worden (Sambrook,
Fritsch, and Maniatis, 1989).
-
Antimikrobielle
Aktivität
von Plectasin gegenüber
Bacillus subtilis
-
Um
die antimikrobielle Aktivität
von Plectasin zu bewerten, wurden Fermentationsbrühen von
rekombinantem Aspergillus oryzae in zweifacher Reihenverdünnung in
einem Radialdiffusionsassay angewendet (oben beschrieben). Es wurden
große
Klärungszonen
gesehen, wenn die Proben dem obigen Protokoll folgend, gegenüber Bacillus
subtilis überprüft wurden.
Die größte Klärungszone
wurde mit unverdünnter
Fermentationsbrühe
(15 mM) erhalten, wobei Proben, die von nicht-rekombinantem Aspergillus
oryzae genommen wurden, keine antimikrobielle Aktivität gegenüber Bacillus
subtilis zeigten.
-
Plectasin, exprimiert über Einschlusskörper in
einem alternativen E. coli-Wirt
-
Um
die Menge an Plectasin mit antimikrobieller Aktivität zu erhöhen, wurde
Plectasin in E. coli Origami-DE3 (Novagen Inc.) exprimiert. Dieser
Stamm trägt
eine Mutation in den Genen, welche Thioredoxinreduktase (trxB) und
Glutathionreduktase (gor) kodieren. Das rekombinante pET31b+ -Plasmid,
welches Plectasin kodiert, wurde in E. coli Origami-DE3 gemäß den Angaben
des Herstellers (Novagen) transformiert. Die Kultivierung, die Expression
und die Isolierung von Plectasin-enthaltenden Einschlusskörpern wurde
wie oben beschrieben durchgeführt
(Transformation und Expression von Plectasin von P. nigrella in
E. coli). Die Gewinnung von Plectasin wurde wie oben beschrieben
durchgeführt
(Aufreinigung von Plectasin von P. nigrella aus Einschlusskörper von
E. coli). Nachfolgend wurde das Radialdiffusionsassay verwendet,
um auf die antimikrobielle Aktivität zuzugreifen (siehe oben:
antimikrobielle Aktivität
durch Radialdiffusionsassay).
-
Die
Resultate zeigen, dass das Produzieren von Plectasinpeptiden in
E. coli Origami-DE3 in einem 5- bis 10-fachen Anstieg der antimikrobiellen
Aktivität
des Peptids resultiert. Die erhöhte
biologische Aktivität
von Plectasin wurde weiterhin durch die Tatsache gestützt, dass ähnliche
Resultate erhalten wurden, wenn ein anderes Defensin, das humane
beta-Defensin 3, exprimiert wurde. Es wurde die Schlussfolgerung
gezogen, dass Stämme
von E. coli, welche die Bildung von Disulfidbrücken in dem Cytoplasma erlauben,
im Allgemeinen anwendbar sind in der Biosynthese von biologisch
aktiven Defensinen und anderen antimikrobiellen Peptiden mit Disulfidbrücken.
-
BEISPIEL 6
-
Konstruktion
eines Expressionsvektors von Saccharomyces cerevisiae für Plectasin
-
Um
die Expression von Plectasin in S. cerevisiae zu bewerten, wurden
zwei verschiedene Plasmidkonstrukte, pHH3875 und pHH3876, hergestellt.
pHH3875 kodiert den alpha-Leader von S. cerevisiae, der mit dem
reifen Plectasin fusioniert ist. Das Plectasin kann von dem alpha-Leader
freigesetzt werden und folglich reifen (zum reifen Plectasin führen) über eine
KEX2-Schnittsequenz.
pHH3876 kodiert den alpha-Leader, der mit der Pro-Region von Plectasin
fusioniert ist, gefolgt von dem reifen Plectasin. In diesem Konstrukt
ist eine KEX2-Stelle zwischen dem alpha-Leader und der Pro-Region
von Plectasin vorhanden, während
eine andere KEX2-Stelle die Pro-Region von Plectasin von dem Plectasin
selbst separiert.
-
Konstruktion von pHH3875 – alpha-Leader/KEX2/Plectasin
-
Das
Plectasingen wurde in einer PCR-Standardreaktion unter Verwendung
der Primer pHH3875-Forw und
pHH3875-Rev, nachfolgend beschrieben, amplifiziert. Das Plasmid
pMT2548 von Aspergillus aus Beispiel 2 wurde als DNA-Template in
der PCR-Reaktion verwendet. Das resultierende DNA-Fragment wurde
unter Verwendung des PCR-Aufreinigungskits (Qiagen) aufgereinigt
und mit XbaI und ClaI, welche die Überhänge, welche durch die Primer
eingeführt wurden,
schneiden, restriktiert. Das Fragment wurde weiterhin aus einem 2%-igen
Agarosegel aufgereinigt und in einen Expressionsvektor von S. cerevisiae
ligiert, der ebenfalls mit XbaI und ClaI restriktiert wurde. Dieser
2μ-basierte
E. coli/Hefe-Shuttle-Vektor verwendet den konstitutiven tpi-Promotor,
um die Expression der alpha-Leader/Plectasin-Fusion zu steuern,
verwendet beta-Lactamase
für eine
phänotypische
Selektion in E. coli und trägt
das POT-Gen für
eine Plasmidselektion in der Δtpi
Hefe (MT663; a/α, Δtpi/Δtpi, pep4-3/pep4-3).
-
Primer pHH3875-Forw:
-
- gaagg ggtat cgatg gctaa gagag gattt ggatg caatg gtcct tggga
tgagg (SEQ ID NR: 18)
-
Primer pHH3875-Rev:
-
- cttag tttct agact agtaa cactt gcaaa caaag ccccc c (SEQ ID
NR: 19)
-
Konstruktion von pHH3876 – alpha-Leader/KEX2/Pro-Region/KEX2/Plectasin
-
Das
Protokoll für
die Konstruktion von pHH3876 ist identisch zu der von pHH3875, mit
der Ausnahme, dass DNA-Primer angewendet wurden. Für pHH3876
wurden die nachfolgend beschriebenen Primer verwendet:
-
Primer pHH3876-Forw:
-
- gaagg ggtat cgatg gctaa gagag caccc cagcc tgttc ccgag gctta
cgc (SEQ ID NR: 20)
-
Primer pHH3876-Rev (identisch
zu pHH3875-Rev):
-
- cttag tttct agact agtaa cactt gcaaa caaag ccccc c (SEQ ID
NR: 21)
-
Expression von Plectasin
in S. cerevisiae
-
Die
Plasmide pHH3902 (Kontrolle), pHH3875 und pHH3876 wurden in den
Stamm MT633 von S. cerevisiae unter Verwendung eines Lithiumacetat-Protokolls
transformiert. Es wurden einige Transformanten von pHH3902, pHH3875
und pHH3876 selektiert, auf "SC
ground/agar" (enthaltend „SC ground
agar", 2% D-Glucose,
0,02% Threonin)-Platten ausgestrichen und bei 30 Grad Celsius inkubiert,
bis sich Kolonien entwickelten.
-
Um
die Expression zu überprüfen, wurden
einzelnen Kolonien in 10 ml flüssigem „SC ground" (enthaltend „SC ground", 2% D-Glucose, 0,02%
Threonin), inkubiert unter heftigem Schütteln bei 30 Grad Celsius für 3 Tage.
Die Überstände wurden über ein
16%-iges Tricingel (Novex) laufen gelassen, um eine optimale Separation
in dem Bereich des geringen Molekulargewichts zu ergeben.
-
Parallel
hierzu wurden Überstände von
500 Mikroliter auf 20 Mikroliter unter Verwendung einer Microcon-Drehsäule mit
einem MW-Durchlass von 3kDa konzentriert. Alle Proben von pHH3875
und pHH3876 zeigten Peptidbanden der erwarteten Größe. Die
konzentrierten Proben zeigten die am stärksten auftretenden Banden.
-
Um
detailliertere Informationen zu erhalten, wurden die Überstände unter
Verwendung eines Massenspektrometersdes MALDI-Typs (Voyager DE-Pro
von Perseptive Biosystems) analysiert.
-
Für pHH3875
wurde ein Hauptpeak bei den Massen 4410 – 4411 beobachtet. Dies ist
sehr nahe an der erwarteten Größe von 4402
für korrekt
hergestelltes und prozessiertes Plectasin.
-
Für pHH3876
wurden mehrere Peaks beobachtet. Die zwei am stärksten auftretenden Peaks wurden bei
Massen von 4411 – 4413
und 7870 – 7871
gefunden. Der Peak 4411 ist wiederum in Übereinstimmung mit korrekt
prozessiertem Plectasin. Der Peak bei 7870 entspricht am ehesten
halb-prozessiertem Plectasin, bei dem die Pro-Region nicht von dem
Plectasin nicht abgespalten ist. Mehrere Störprodukte, wahrscheinlich von dem
Peak 7870 wurden beobachtet.
-
Aktivität von Plectasin
von pHH3875 und pHH3876
-
Die
oben beschriebenen Überstände wurden
in einem Radialdiffusionsassay analysiert, wie in Beispiel 5 beschrieben.
-
Tabelle
3. Ungefähre
Inhibierungszone (mm).
-
Überraschenderweise
erzielte pHH3876 die größte Inhibierungszone,
was mehr Produkt oder ein Produkt mit höherer Aktivität im Vergleich
zu pHH3875 anzeigt.
-
HTP-Screening
von Plectasinvarianten
-
Um
die antimikrobielle Aktivität
von Plectasin weiter zu optimieren, ist ein Assay mit hohem Durchsatz („high throughput" (HTP)) erwünscht. Um
ein solches System einzustellen, wurden Hefezellen, welche das Kontrollplasmid,
pHH3902 oder die zwei Plectasin-Expressionsplasmide, pHH3875 und
pHH3876, enthalten, wurden in 96-Well-Mikrotiterplatten wachsen
gelassen. Bei einer geeigneten Zelldichte wurden entweder 5 oder
20 Mikroliter der Hefekultur von den Mikrotiterplatten entfernt
und in einem Radialdiffusionsassay, wie in Beispiel 5 beschrieben,
verwendet. Wiederum erschienen Klärungszonen auf den Radiadiffusionstestplatten von
den Überständen, welche
von den zwei Plectasin-herstellenden Stämmen, pHH3875 und pHH3876 stammten.
Wie oben beobachtet, waren die Klärungszonen für die Überstände, die
von pHH3876 stammten, größer. Keine
Klärungszonen
wurden für
das Kontrollplasmid beobachtet. Dieses zeigt an, dass dieser einfache
HTP-Assay zwischen Hefezellen, welche unterschiedliche Level an
antimikrobieller Aktivität
exprimieren, unterscheiden können,
und zum Screenen von Plectasinvarianten mit gewünschten Aktivitäten brauchbar
ist.
-
BEISPIEL 7
-
Konstruktion von induzierbarer
Hefeproduktion und HTP-Screeningsystem für Plectasin – Konstruktion
von pYES2-3902, pHH3886 (Plectasin) und pHH3887 (Pro-Plectasin
-
Um
induzierbare Expressionssysteme und das Potential zum Einstellen
eines HTP-Screeningsystems zum
Identifizieren von Plectasinvarianten mit verbesserter Bioaktivität zu bewerten,
wurden induzierbare Expressionsvektoren, welche Plectasin und Pro-Plectasin
kodieren, unter Verwendung von pYES2 konstruiert.
-
pYES2
(Invitrogen) ist ein Vektor mit 5,9 kB, der für eine induzierbare Expression
von rekombinanten Proteinen und Peptiden in Saccharomyces cerevisiae
gestaltet ist. Der Vektor enthält
Merkmale, wie einen GAL1-Hefepromotor für induzierbare Expression auf
hohem Level durch Galactose und Repression durch Glucose. Uracil-Prototrophie
und Ampicillin-Resistenz werden für die Selektion von Transformanten
in der Hefe- bzw. E. coli-Zelle verwendet.
-
Drei
Plasmide wurden konstruiert; ein Kontrollplasmid, pYES-3902 und
zwei Plasmide, welche Plectasin kodieren, pHH3886 und pHH3887.
-
Da
pYES2 ein Nicht-Fusionsvektor ist, wurden die vollständigen alpha-Leaderregionen
von pHH3902, pHH3875 und pHH3876 PCR-amplifiziert in einer PCR-Standardreaktion.
Die Fragmente wurden über
ein 2%-iges Agarosegel laufen gelassen, unter Verwendung des Qiagen-Aufreinigungskits
aufgereinigt und mit HindIII und XbaI restriktiert und mit den entsprechenden
Stellen in dem Plasmid pYES2 ligiert. Bei diesen Positionen war
der alpha-Leader vor dem GAL1-Promotor.
Die Ligationsmischung wurde in kompetente E. coli transformiert.
Die Transformanten wurden wieder ausgestrichen und eine Anzahl einzelner
Klone für
Plasmide mit einem Insert der korrekten Größe analysiert. Eine endgültige Verifizierung
wurde anhand DNA-Sequenzierung unter Verwendung der Primer AOP107
und AOP446 durchgeführt.
Die Plasmide werden als pYES2-3902 (Kontrolle), pHH3886 (Plectasin)
und pHH3887 (Pro-Plectasin) bezeichnet.
- Primer AOP 107:
caata taaaa aagct agctt tccg (SEQ ID NR: 22)
- Primer AOP446: ccggc tgaag ctgct atcgg (SEQ ID NR: 23)
-
Die
drei Plasmide, pYES-3902, pHH3886 und pHH3887 wurden in den Hefestamm
JG169 transformiert und auf Glucose (0,5 %)/Galactose (1,5 %)-enthaltende
Platten ausplattiert. Die Glucose sichert die Bildung von Kolonien
einer geeigneten Größe und nach
der Verarmung an Glucose, sichert Galactose ein weiteres Wachstum,
die Induktion der Transkription und entsprechend die Produktion
von Plectasin. Nachdem sich Kolonien gebildet hatten, wurde ein
Rasen („lawn") (ungefähr 106 cfu)
eines Indikatorstamms, B. subitilis, auf die Kolonien geschichtet
und die Platten wurden weiter über
Nacht inkubiert. Wie es für
die anderen, oben beschriebenen Hefeplasmide gesehen wurde, resultiert
der Hefestamm, welcher das Kontrollplasmid beherbergt, nicht in
einer Klärungszone,
wohingegen pHH3886 und pHH3887 beide zu Klärungzonen führten. Die größten Klärungszonen
wurden mit pHH3887, welches Pro-Plectasin
kodiert, beobachtet.
-
BEISPIEL 8
-
Konstruktion
von induzierbarer Hefeproduktion und HTP-Screeningsystem für Plectasin-Konstruktion von
mutierten Plectasin-Bibliotheken
-
Mutierte
Plectasin-Bibliotheken wurden unter Verwendung von „Error
Prone"-PCR konstruiert.
Zufällig mutierte
DNA-Fragmente wurden unter Verwendung der Primer pYES-mut und pHH3885-Rev
und entweder dem Template pHH3875 (Pro-Plectasin) oder pHH3876 (Plectasin)
in einer PCR-Reaktion, welche 0,5 mM MnCl2 enthielt,
erzeugt.
-
Primer pYES-mut:
-
- taaatactac tattgccagc attgctgcta aagaagaagg ggtatcgatg gccaagaga
(SEQ ID NR: 24)
-
Primer pHH3885-Rev:
-
- tgtaagcgtg acataactaa ttacatgatg cggccctcta ga (SEQ ID NR:
25)
-
Die
Fragmente wurden über
ein 2%-iges Agarosegel laufen gelassen, unter Verwendung des Qiagen-Aufreinigungskits
aufgereinigt und in das Plasmid pYES2-3902 eingefügt. Die
Plasmide wurden elektroporiert in kompetente Hefezellen JG169.
-
Die
zwei verschiedenen Bibliotheken wurden auf große Agarplatten (23 cm × 23 cm)
ausplattiert, welche 0,5 % Glucose und 1,5 % Galactose enthielten.
Nach einer Inkubation bei 30 Grad Celsius für 2 Tage wurden die Bibliotheks-Platten
mit einer dünnen
Agaroseschicht, welche ungefähr
10' cfu B. subtilis
enthielt, überschichtet.
Die Platten wurden für
weitere 24 Stunden bei 30 Grad Celsius inkubiert. Ungefähr 10.000
Kolonien wurden überprüft. Hefekolonien,
die zu signifikanten Klärungszonen
führten,
wurden für
eine weitere Charakterisierung isoliert.
-
HINTERLEGUNG
VON BIOLOGISCHEM MATERIAL
-
Das
folgende biologische Material ist unter den Bedingungen des Budapester
Vertrages bei dem Centraalbureau Voor Schimmelcultures (CBS), Uppsalalaan
8, 3584 CT Utrecht, Niederlande (alternativ P.O.Box 85167, 3508
AD Utrecht, Niederlande), hinterlegt worden und erhielten die folgenden
Zugriffsnummern:
-
Die
Hinterlegung wurde von Novo Nordisk A/S vorgenommen und später auf
Novozymes A/S übertragen.
-
Klassifizierung von Pseudoplectania
nigrella:
-
- Eukaryota; Fungi; Ascomycota; Pezizomycotina; Pezizomycetes;
Pezizales; Sarcosomataceae; Pseudoplectania. SEQUENZPROTOKOLL