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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze, insbesondere von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder
eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon, zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Miedikamenten
bei extrapyramidalen Bewegungsstörungen und/oder
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung extrapyramidaler
Symptome (EPS), die durch Neuroleptika induziert werden.
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EP-A-0
352 613, EP-A-0 540 914 und EP-A-0 749 970 beschreiben Aminomethylchroman-Derivate, die
zur Prophylaxe, Neuroprotektion und Behandlung der Bildung von Hirninfarkten
(zerebraler Apoplexie), wie Schlaganfall und Hirnischämie, geeignet
sind.
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Die
therapeutische Wirksamkeit der in diesem Dokument beschriebenen
Verbindungen ist unbekannt.
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Das
Prinzip der Herstellung der Aminomethylchromane, die erfindungsgemäß verwendet
werden sollen, ist in EP-A-0 352 613, EP-A-0 540 914 und EP-A-0
749 970 offenbart.
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In
diesen Zusammenhang bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind diejenigen
der allgemeinen Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 für o-Benzolsulphimidyl
steht,
n = 3 oder 4;
und Aminomethylchromane der allgemeinen
Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3 oder -OCH(CN
3)
2 bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
n = 1 und
R
3 für
Cyclohexyl oder Cycloheptyl steht.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung, (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid, ist aus EP-A-0
352 613, Beispiel 92, bekannt. Die Verbindung, auf die hierin Bezug
genommen wird, ist im Patent als 5-HT1A-Rezeptoragonist
beschrieben. Daher ist die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder eines
pharmazeutisch unbedenklichen Salzes davon für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Prophylaxe und Kontrolle der Folgen von Hirninfarkt (Apoplexia
cerebri), wie Schlaganfall und Hirnischämie, zur Prophylaxe und Kontrolle
zerebraler Störungen,
wie z. B Migräne,
zur Behandlung von Angst-, Spannungs- und Depressionszuständen, sexuellen
Dysfunktionen, die durch das zentrale Nervensystem ausgelöst werden,
von Schlaf- und Essstörungen
offenbart.
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Erfindungsgemäß können die
Aminomethylchroman-Verbindungen der Formel I in verschiedenen stereoisomeren
Formen vorhanden sein, d.h. in Form ihrer (+)- oder (-)-Enantiomere
oder als eine Mischung dieser Enan tiomere (Racemate). Für die Trennung
der Racemate in die enantiomeren Formen wird auf die relevante,
bekannte Fachliteratur verwiesen.
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Erfindungsgemäß können auch
die physiologisch unbedenklichen Salze verwendet werden. Physiologisch
unbedenkliche Salze der substituierten 2-Aminomethylchromane der
Formel I können
Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
mit geeigneten organischen oder anorganischen Säuren, insbesondere Mineralsäuren, Carbonsäuren oder
Sulfonsäuren,
sein. Besonders bevorzugte Salze sind zum Beispiel diejenigen mit
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
Naphtalinsulfonsäure,
Essigsäure,
Propionsäure,
Milchsäure,
Weinsäure,
Zitronensäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure
oder Benzoesäure.
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Aufgabe
der Erfindung ist, neuartige Anwendungen für substituierte Aminomethylchromane
der Formel I, insbesondere für
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
und seine physiologisch unbedenklichen Salze, bereitzustellen.
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Es
wurde gefunden, dass die substituierten Aminomethylchromane der
Formel I, insbesondere (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid, oder
physiologisch unbedenkliche Salze ferner therapeutische Wirksamkeit
gegen extrapyramidale Bewegungsstörungen besitzen, wie dyskinetisches,
choreatisches oder dystonisches Syndrom, Tremor, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom oder Wilson-Krankheit, ebenso wie gegen extrapyramidale
motorische Störungen
[gleichbedeutend mit extrapyramidalen Symptomen (EPS)], die durch
Neuroleptika induziert werden.
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Zusätzlich hat
man gefunden, dass die die substituierten Aminomethylchromane der
Formel I, insbesondere (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzo pyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid,
oder physiologisch unbedenkliche Salze therapeutische Wirksamkeit
gegen Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten bei extrapyramidalen
Bewegungsstörungen,
insbesondere gegen dopaminomimetische Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten
bei der idiopathischen Parkinson-Krankheit oder Parkinson Syndromen,
besitzen.
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Es
wurde gefunden, dass (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder physiologisch unbedenkliche Salze eine außergewöhnliche Stärke bei der Umkehrung der Katalepsie
besitzen. Extrapyramidale motorische Nebenwirkungen z. B. bei Nagetieren
werden anhand der Fähigkeit
eines Arzneimittels gemessen, Katalepsie hervorzurufen. Katalepsie
ist als der Zustand definiert, in dem ein Tier für lange Zeit in einer ungewöhnlichen
(unphysiologischen, "unbequemen") Haltung verbleibt
(z. B.: M. E. Stanley und S. D. Glick, Neuropharmacology, 1996;
15: 393–394;
C. J. E. Niemegeers und P. Janssen, Life Sci., 1979, 201–2216).
Wenn zum Beispiel eine Hinterpfote einer Ratte auf ein erhöhtes Niveau
gesetzt wird, z. B. auf eine 3 cm über dem Boden erhöhte Plattform,
zieht eine normale Ratte die Hinterpfote sofort von der Plattform
zurück
auf den Boden. Eine kataleptische Ratte verbleibt sogar minutenlang
in dieser unnatürlichen
Haltung.
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Vorteilhafte
Wirkungen auf das extrapyramidale motorische System sind bereits
zuvor für
andere Arzneimittel mit 5-HT1A-Agonistenwirkung
beschrieben worden. Zum Beispiel zeigt Buspiron, von Natur aus ein Anxiolytikum,
mäßige antidyskinetische
Eigenschaften bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson (B.
Kleedorfer et al., J. Neurol Neurosurg Psychiatry, 1991, 54: 376–377; V.
Bonifati et al., Clin Neuropharmacol, 1994, 17: 73–82). Der
hauptsächliche
Wirkmechanismus erfolgt offensichtlich über eine Stimulation der 5-HT1A-Rezeptoren des Raphe-Substantianigra-
und des Raphe-Area-striata-Wegs.
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Bei
Ratten beträgt
der orale ED50-Wert (d. h. die berechnete
Dosis zur Aufhebung von Katalepsie um 50%) für (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H- benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
0,6 mg/kg, was unerwarteterweise 30–100 Mal stärker ist als andere 5-HT1A-Agonisten, wie Ipsapiron (ED50 23
mg/kg), Buspiron (ED50 30 mg/kg), Gepiron
(ED50 16 mg/kg) oder Tandosiron (ED50 60mg/kg).
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
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Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-2H)-on-1,1-dioxid oder eines
physiologisch unbedenklichen Salzes zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen.
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Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
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Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen, wobei das pharmakologisch
unbedenkliche Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid ist.
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Zusätzlich betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens eine Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biologisch verträglichen Salze enthält, zur
Behandlung extrapyramidalen Bewegungsstörungen, die durch Neuroleptika
induziert werden.
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(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz, das zur Behandlung von
extrapyramidalen Bewegungsstörungen,
insbesondere zur Behandlung von dyskinetischen, choreatischen oder
dystonischen Syndromen, extrapyramidalen motorischen Nebenwirkungen von
Neuroleptika, Tremor, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom oder Wilson-Krankheit und/oder zur
Behandlung von Nebenwirkungen bei der idiopathischen Parkinson-Krankheit
oder Parkinson-Syndromen geeignet ist, einschließlich der nachstehend definierten
medizinischen Zusammensetzungen, wird vorzugsweise in Dosen von
0,01 bis 100 mg, bevorzugt zwischen etwa 0,1 und 10 mg, verabreicht.
Die Zusammensetzung kann in täglichen
Dosen verabreicht werden. Die spezifische Dosis für jeden
Patienten hängt
von den verschiedenartigsten Faktoren ab, z. B. von der Wirksamkeit
der spezifischen eingesetzten Verbindung, vom Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, von den Ernährungsgewohnheiten,
vom Zeitpunkt und Weg der Verabreichung, von der Ausscheidungsrate,
der Wirkstoffkombination und der Schwere der jeweiligen Erkrankung,
auf welche die Behandlung abzielt. Obwohl orale Verabreichung bevorzugt
wird, können
auch parenterale Verabreichungswege (z. B. intravenöse oder
transdermale) genutzt werden.
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Anti-Parkinson-Medikamente
sind herkömmliche
Medikamente, wie L-Dopa (Lävodopa)
und L-Dopa in Kombination mit Benserazid oder Carbidopa, Dopaminagonisten,
wie Bromcriptin, Apomorphin, Cabergolin, Pramipexol, Ropinirol,
Pergolid, Dihydro-α-ergocriptin
oder Lisurid und alle Medikamente, die über die Stimulation von Dopaminrezeptoren
wirken, Inhibitoren der Catechol-O-methyltransferase (COMT), wie
Entacapon oder Tolcapon, Inhibitoren der Monoaminoxidase (MAO),
wie Selegilin, und Antagonisten von N-Methyl-D-aspartat- (NMDA-)
Rezeptoren, wie Amantadin oder Budipin.
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Nebenwirkungen
dieser Anti-Parkinson-Medikamente sind alle Arten von Dyskinesien,
wie choreatische, dystonische, ballistische und myoklonische Dyskinesien,
ebenso wie motorische (Reaktions-) Fluktuationen oder psychotische
Zustände.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Nebenwirkungen
von Anti-Parkinson-Medikamenten bei der idiopathischen Parkinson-Krankheit.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
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Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-([3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder eines
pharmakologisch unbedenklichen Salzes für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten bei der idiopathischen
Parkinson-Krankheit.
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Die
Behandlung von Nebenwirkungen herkömmlicher Anti-Parkinson-Medikamente, wie
vorstehend beschrieben, wird an einer Modifikation des Parkinson-Javaneraffen-Tiermodells
gemäß P. J.
Blanchet et al., Exp. Neurology 1998; 153: 214–222 bestimmt. Affen werden
durch wiederholte Injektionen von 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(MPTP) parkinsonkrank gemacht. Die Parkinsonaffen werden chronisch
mit der Standard-L-Dopa-Therapie
gemäß P. J.
Blanchet et al., Mov. Disord., 1998; 13: 798–802 behandelt. Eine Langzeitbehandlung
mit L-Dopa löst
extrapyramidale, motorische Nebenwirkungen und psychotische Zustände aus,
die sowohl qualitativ als auch quantitativ durch die Abnormal Involuntary
Movement Skala (P. J. Blanchet et al., Mov. Disord. 1998; 13: 798–802) für verschiedene
Körperteile
(Gesicht, Hals, Rumpf, jede Gliedmaße) und durch Bewertung der
psychotischen Zustände
durch Beobachten der Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Mobilität des Affen
untersucht werden. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
verringerte insgesamt die choreiformen Dyskinesien und die dystonischen
Dyskinesien sowie die psychotischen Zustände.
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Eine übliche Studie
zur Untersuchung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die Nebenwirkungen bei der Parkinson-Krankheit wird nachstehend beschrieben.
40 Patienten beiderlei Geschlechts mit fortgeschrittener idiopathischen
Parkinson-Krankheit, erschwert durch "Peak-Dose"-Dyskinesie, nehmen an einer Doppelblind-Studie teil. Die
hauptsächlichen
Einschlusskriterien sind ein Hoehn & Yahr-Stadium ≥ 2,5 (Lit.: Hoehn H. M. et al,
Neurology 1967; 17: 427–442),
ein Alter von 40–75
Jahre, eine Symptomdauer von mindestens 5 Jahren und eine Behandlungsdauer
mit L-Dopa von mindestens 3 Jahren. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
oder Placebo wird als "Zusatz" zur herkömmlichen
Parkinson-Behandlung, die während der
gesamten Studie unverändert
beibehalten wird, verabreicht. Die Dosis der Blindmedikation wird über einen Zeitraum
von 3 Wochen in einem Bereich von 2,5 bis 10 mg b.i.d. titriert.
Dann wird die Medikation über
3 Wochen konstant gehalten. Vor dem Beginn der Titration und am
Ende des Behandlungszeitraums füllen
die Patienten in Intervallen von 30 min über 48 Stunden eine Tagebuchkarte
aus. Die Tagebuchkarte unterscheidet 5 verschiedene Zustände: (1) "an" ohne Dyskinesie,
(2) "an" mit beschwerlicher
Dyskinesie, (3) "an" mit nicht beschwerlicher
Dyskinesie, (4) "aus"-Zeit und (5) Schlafenszeit.
(Hauser RA et al., Clin. Neuropharmacol., 2000, 23, 75–81). Die
hauptsächliche
Ergebnisvariable des Protokolls ist die Veränderung der "an"-Zeit mit störender Dyskinesie.
Die statistische Analyse der Tagebuchdaten zeigt eine signifikante
Verringerung der "an"-Zeit mit störender Dyskinesie
unter Behandlung mit (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid,
während
die "an"-Zeit ohne Dyskinesie
signifikant zunimmt. Die anderen Parameter sind unverändert.
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Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-[4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
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Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten
bei der idiopathischen Parkinson-Krankheit, wobei das pharmakologisch
unbedenkliche Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
ist.
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Zusätzlich betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens eine Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biologisch verträglichen Salze enthält, zur
Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten bei
der idiopathischen Parkinson-Krankheit.
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Der
limitierende Faktor der Parkinson-Behandlung mit L-Dopa und/oder
Dopaminagonisten ist häufig das
Auftreten von Psychose oder Dyskinesie und anderen motorischen Fluktuationen.
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Es
wurde gefunden, dass (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon die Anti-Parkinson-Wirkung
der vorstehend definierten Anti-Parkinson-Medikamente verstärkt, ohne
extrapyramidale Nebenwirkungen auszulösen.
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Daher
eröffnet
nun die Zusatztherapie mit (-)-(R)-2-{4-[(3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder einem
physiologisch unbedenklichem Salz davon, insbesondere mit (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]-butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid,
die Möglichkeit,
die Dosen von L-Dopa und/oder Dopaminagonisten und/oder allen anderen
vorstehend definierten Anti-Parkinson-Medikamenten zu erhöhen, um
Perioden unzureichender Beweglichkeit ("aus"-Phasen)
entgegenzuwirken, ohne die vorstehend erwähnten Nebenwirkungen hervorzurufen.
Dies stellt einen vollständig
neuen Ansatz bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit dar, der
zu einem signifikanten Vorteil für
die Patienten führt.
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Folglich
betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
als Wirkstoffe (i) (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder
ein physiolo gisch unbedenkliches Salz davon und (ii) mindestens
ein Anti-Parkinson-Medikament
in Verbindung mit einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen
Arzneistoffträgern
enthält.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
als Wirkstoffe (i) (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
und (ii) L-Dopa oder L-Dopa in Kombination mit Benserazid oder Carbidopa
in Verbindung mit einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen
Arzneistoffträgern
enthält.
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Folglich
variieren daher die Verhältnisse
der jeweiligen Mengen von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze und der herkömmlichen
Anti-Parkinson-Medikamente. Bevorzugt reicht das Gewichtsverhältnis von
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothia-zol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze zu dem herkömmlichen Anti-Parkinson-Medikament
von 1:1 bis 1:100, vorzugsweise von 1:10 zu 1:90 und noch besser
von 1:40 zu 1:60.
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Erfindungsgemäß soll der
Begriff "medizinische
Kombination" sich
entweder auf eine pharmazeutische Zusammensetzung, wie vorstehend
definiert, bei der die zwei Wirkstoffe oder Verbindungen die wesentlichen
Bestandteile der gleichen Zusammensetzung sind, oder auf ein Kit
mit zwei getrennten Zusammensetzungen beziehen, von denen die erste
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder eines seiner physiologisch unbedenklichen Salze als einzigen
Wirkstoff und die zweite mindestens ein Anti-Parkinson-Medikament als Wirkstoff umfasst.
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Wenn
die medizinische Kombination in Form eines Kits vorliegt, erfolgt
die Verabreichung der zwei Zusammensetzungen, die dieses Kit ausmachen, obwohl
sie getrennt ausgeführt
worden sind, bei einer Kombinationstherapie gleichzeitig. Es ist
bevorzugt, (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
in Form des Monohydrochlorids zu verwenden.
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Nebenwirkungen
der vorstehend definierten Anti-Parkinson-Medikamente sind außerdem insbesondere
bei Parkinson-Syndromen bekannt.
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Parkinson-Syndrome
sind z. B. multiple systemische Atrophien (MSA), das Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom
(= progressive supranukleäre
Lateralisparese, kortikobasale Degeneration, olivo-ponto-zerebellare
Atrophie oder Shy-Drager-Syndrom.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Nebenwirkungen
von Anti-Parkinson-Medikamenten bei Parkinson-Syndromen.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
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Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder einem
pharmakologisch unbedenklichen Salz für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung der Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten bei Parkinson-Syndromen.
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Ein übliches
Tiermodell ist die reserpinisierte Ratte oder Maus (z. B. M. S.
Starr und B. S. Starr, J. Neural Transm. – Park. Dis. Dement. Sect.,
1994; 7: 133–142;
M. Gossel et al., J. Neural Transm. – Park. Dis. Dement. Sect.,
1995; 10: 27–39;
N. R. Hughes et al., Mov. Disord., 1998; 13: 228–233). Reserpin kann Monoamine
stark verarmen und führt
bei beiden Spezies zu beinahe vollständiger Akinesie. 24 Std. nach
der Applikation fällt
auf, dass die zurückgelegte
Distanz und die aktive Zeit nahezu Null sind, wie mithilfe herkömmlicher Aktivitätsmessgeräte gemessen.
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder ein
physiologisch unbedenkliches Salz davon verminderten die Akinesie
dosisabhängig,
d.h. es stellte die zurückgelegte
Strecke und die aktive Zeit auf etwa das Niveau normaler Tiere wieder
her.
-
Ein
weiteres neueres Tiermodell ist der Ansatz der striato-nigralen
Degeneration bei der Ratte nach G. K. Wenning et al., J. Neural
Transm. Suppl., 1999; 55: 103–113.
Die Ratten erhalten eine unilaterale Injektion von 6-Hydroxydopamin
in das linke mediale Vorderhirnbündel,
gefolgt von einer Injektion von Chinolinsäure in das ipsilaterale Corpus
striatum, was nigro-stratiale Degeneration auslöst. Die Degeneration führt zu Drehverhalten
nach Belastung mit Dopaminomimetika, wie Apomorphin oder Amphetamin.
Das Drehverhalten wird durch einen automatischen Rekorder gemessen.
Dem durch Apomorphin oder Amphetamin ausgelösten Drehverhalten wurde durch
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein pharmakologisch unbedenkliches Salz davon dosisabhängig entgegengewirkt.
-
Die
multiple systemische Atrophie (MSA) ist auf ausgedehnte Neurodegeneration
im extrapyramidalen und autonomen Nervensystem zurückzuführen, die
zu einem akinetischen Parkinson-Syndrom mit vegetativen Störungen führt. Im
Gegensatz zur idiopathischen Parkinson-Krankheit ist die Dichte
der zentralen Dopaminrezeptoren deutlich verringert, und daher reagieren
MSA-Patienten schlecht auf dopaminerge Arzneimittel. Da (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder
ein physiologisch unbedenkliches Salz davon hauptsächlich über Serotoninrezeptoren
im extrapyramidalen System wirken, sind sie in der Lage, die motorische
Leistungsfähigkeit
bei diesen ansonsten größtenteils unbehandelbaren
Patienten zu verbessern.
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Eine übliche Studie
zur Untersuchung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
bei MSA-Patienten beinhaltet 30 Patienten beiderlei Geschlechts
mit einer Symptomdauer von mindestens 5 Jahren und einer signifikanten
Verringerung der zentralen Dopaminrezeptoren im Positronen-Emissions-Tomographie-(PET-)
Scan. Das Studiendesign ist ähnlich
wie vorstehend für
die Parkinson-Krankheit beschrieben. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]-butyl}-1,2-benzoiso thiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
oder Placebo wird als Zusatz zur herkömmlichen Behandlung titriert
(Dosisbereich von 1 bis 20 mg t.i.d.). Nach einer 3-wöchigen doppelblinden
Phase zur Dosisermittlung, während
der die individuelle Dosis für
jeden Patienten auf Basis der Verträglichkeit und der Wirksamkeit
ermittelt wird, wird die Dosis weitere 3 Wochen lang unverändert beibehalten.
Vor dem Beginn der Titration und am Ende des Behandlungszeitraums
wird eine vollständige
UPDRS-Untersuchung
bei jedem Patienten durchgeführt
(erste Ergebnismessung). Die statistische Analyse der UPDRS zeigt
eine signifikante klinische Verbesserung der Parkinsonsymptome unter
der Behandlung mit (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
-
Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten
bei Parkinson-Syndromen, bei dem das pharmakologisch unbedenkliche
Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
ist.
-
Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens eine Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biologisch verträglichen Salze enthält, zur
Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten bei
Parkinson-Syndromen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von dyskinetischen
und/oder choreatischen Syndromen.
-
Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on- 1,1-dioxid oder einem
pharmakologisch unbedenklichen Salz für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von dyskinetischen und/oder choreatischen Syndromen.
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Dyskinetische
und/oder choreatische Syndrome sind z. B. die Huntington-Krankheit, Chorea
minor oder Schwangerschaftschorea. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon sind insbesondere
zur Behandlung der Huntington-Krankheit
geeignet.
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Ein übliches
Tiermodell ist das systemische 3-Nitropropionsäure-(3-NP-) Modell bei Ratten
nach C. V. Borlongan et al., Brain Res., 1995; 697: 254–257. Die
Ratten werden mit Injektionen des selektiven Striatum-Neurotoxins
3-NP i.p. an jedem vierten Tag behandelt (C. V. Borlongan et al.,
Brain Res. Protocols, 1997; 1: 253–257). Nach zwei Injektionen
von 3-NP zeigen die Ratten nächtliche
Hyperaktivität,
die Symptome der frühen
Huntington-Krankheit widerspiegelt, wohingegen Ratten, die mit vier
Injektionen von 3-NP behandelt werden, nächtliche Akinesie (Hypoaktivität) zeigen,
die Symptome der späten
Huntington-Krankheit widerspiegelt. Die nächtliche Aktivität wird in
herkömmlichen
Aktivitätskäfigen mithilfe
von Infrarotstrahlen automatisch gemessen. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon verringerten sowohl
die nächtliche Hyperaktivität als auch
die Akinesie.
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Eine übliche Studie
zur Feststellung der Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf Chorea, bewusste
motorische Leistung und funktionelle Behinderung bei Patienten mit
Huntington-Krankheit beinhaltet 32 genetisch diagnostizierte Patienten.
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
oder Placebo wird als Zusatz zur herkömmlichen Behandlung verabreicht,
die während
der gesamten Studie unverändert
beibehalten wird. Die Dosis der Blindmedikation wird über einen
Zeitraum von 3 Wochen in einem Bereich von 2,5 bis 20 mg b.i.d.
titiriert. Dann wird die Medikation über 1 Woche konstant gehalten.
In der Woche vor und am letzten Tag des Versuchs werden Untersuchungen
durchgeführt.
Die Chorea wird unter Verwendung der Abnormal Involuntary Movement Skala
(AIMS, W. Guy, in: ECDEU assessment manual. Rockville MD: US dept.
of health, education and welfare, 1976: 534–537), der Unified Huntington's Disease Rating
Skala (UHDRS, Huntington study group, 1996, Movement Disord, 11:
136–42),
und durch Beurteilung von Videoaufnahmen bewertet. Die bewusste
motorische Leistung wird unter Verwendung der UHDRS Motor Skala
beurteilt. Patienten und ihre Partner füllen einen Fragebogen in Bezug
auf funktionelle Behinderung aus. Die statistische Analyse zeigen
eine erhebliche Verbesserung der bewussten und unbewussten motorischen
Leistung bei Huntington-Patienten unter Behandlung mit (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon.
-
Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von dyskinetischen und/oder choreatischen Syndromen,
insbesondere zur Behandlung von Huntington-Krankheit, bei dem das
pharmakologisch unbedenkliche Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
ist.
-
Zusätzlich betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens eine Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3- (2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biologisch verträglichen Salze enthält, zur
Behandlung von dyskinetischen und/oder choreatischen Syndromen.
-
Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von dystonischen
Syndromen.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder einem
pharmakologisch unbedenklichen Salz für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von dystonischen Syndromen.
-
Dystonische
Syndrome sind z. B. spasmatischer Torticollis, Schreibkrampf, Blepharospasmus,
Meige-Syndrom oder dopasensitive Dystonie. (-)-(R)-2-{4-[(3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon ist ganz besonders
zur Behandlung von spasmatischem Torticollis und/oder Blepharospasmus
geeignet.
-
Ein übliches
Tiermodell ist die dystonische Hamstermutante nach A. Richter und
W. Löscher,
Prog. Neurobiol. 1998; 54: 633–677.
Bei diesem genetisch dystonischen Hamster werden dystonsiche Anfälle provoziert,
indem man das Tier aus seinem gewohnten Käfig entnimmt und auf eine Waage
setzt. Das dystonische Syndrom besteht aus einer Folge anomaler
Bewegungen, und die Schwere der einzelnen Symptome wird anhand eines
Bewertungssystems bewertet. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein pharmakologisch unbedenkliches Salz davon verringert die
Schwere der dystonischen Symptome dosisabhängig.
-
Um
die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Erfindungen bei dystonischen
Syndromen zu zeigen, wird eine placebokontrollierte Doppelblindstudie
an Patienten mit zervikaler Dystonie (spasmodischem Torticollis)
durchgeführt,
die keine Injektionen von Botulinustoxin vertragen. (-)-(R)-2-{4-[(3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
wird, wie vorstehend beschrieben, im Bereich von 2,5 mg bis 20 mg
b.i.d. tiriert. Die Toronto Western Spasmodic Torticollis Rating
Skala (TWSTRS, C. L. Comella et al., 1997, Movement Disord. 12:
570–575)
wird als erste Ergebnismessung verwendet. Eine sig nifikante Verbesserung
der TWSTRS-Bewertungen wird bei Patienten festgestellt, die mit
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner pharmakologisch unbedenklichen Salze behandelt
wurden.
-
Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von dystonischen Syndromen, insbesondere von spasmatischem
Torticollis und/oder Blepharospasmus, wobei das pharmakologisch
unbedenkliche Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
ist.
-
Ferner
betrifft die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens einer Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biologisch verträglichen Salze enthält, zur
Behandlung von dystonischen Syndromen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Symptomen, die durch Neuroleptika induziert werden.
-
Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder einem
pharmakologisch unbedenklichen Salz für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von extrapyramidalen Symptomen, die durch Neuroleptika
induziert werden.
-
Extrapyramidale
motorische Störungen,
die durch Neuroleptika induziert werden, sind z. B. frühe Dyskinesie,
Dystonie, Akathisie, Parkinsonoid, insbesondere Bradykinesie, oder
tardive Dyskinesie.
-
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkli ches Salz davon sind insbesondere
zur Behandlung von Akathisie und/oder tardiver Dyskinesie und/oder
Parkinsonoid geeignet.
-
Ein übliches
Tiermodell ist die neuroleptikainduzierte Muskelstarre bei Ratten
nach S. Wolfarth et al., Arch. Pharmacol. 1992; 345: 209–212. Ratten
werden mit dem herkömmlichen
neuroleptischen Medikament Haloperidol belastet, das den Muskeltonus
erhöht.
Der Mukeltonus wird als Widerstand gegenüber passiver Beugung und Streckung
der hinteren Gliedmaße
elektromechanisch gemessen. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein pharmakologisch unbedenkliches Salz davon verringerte den
durch Haloperidol erhöhten
Muskeltonus.
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Ein
weiteres übliches
Tiermodell ist der durch Neuroleptika sensibilisierte Affe nach
D. E. Casey, Psychopharmacology, 1996; 124: 134–140. Affen, die wiederholt
mit herkömmlichen
Neuroleptika behandelt wurden, reagieren hochempfindlich auf eine
nachfolgende Belastungsdosis von neuroleptischen Medikamenten. Wenn
die Affen belastet werden, zeigen sie sofort extrapyramidale motorische
Nebenwirkungen, wie Dystonie, Dyskinesien, Akathisie und Bradykinesie,
die durch ein Bewertungssystem beurteilt werden. Das herkömmliche
neuroleptische Medikament Haloperidol wird als Belastung verabreicht.
Wenn die vorstehend erwähnten extrapyramidalen
motorischen Nebenwirkungen auftreten, wird (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon verabreicht; (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]-amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
vermindert dosisabhängig
die extrapyramidalen motorischen Nebenwirkungen.
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Tardive
Dyskinesie ist eine übliche
Nebenwirkung einer Langzeitbehandlung mit Neuroleptika. Eine übliche Studie
zur Untersuchung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
bei der tardiven Dyskinesie wird nachstehend beschrieben. Es wurden
32 schizophrene (DSM- 111-R)
stationäre
Patienten mit einem Alter von 25–60 Jahre in stabil antipsychotischer
Langzeitbehandlung (Dauer von mindestens 5 Jahren), in die Studie
aufgenommen. (-)-(R)-2-{4-[(3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
oder Placebo wird als Zusatz zur antipsychotischen Behandlung verabreicht,
die während
der gesamten Untersuchung konstant gehalten wird. Die Dosis der
Blindmedikation wird über
einen Zeitraum von 3 Wochen in einem Bereich von 1 bis 20 mg t.i.d.
titriert. Dann wird die Medikation für 2 Wochen unter Doppelblindbedingungen
aufrechterhalten. Nach einer 2-wöchigen
Auswaschungsphase werden die Testmedikamente überkreuzt. Untersuchungen der
tardiven Dyskinesie anhand der Abnormal Involuntary Movement Skala
(AIMS, siehe vorstehend) und der extrapyramidalen Parkinson-Nebenwirkungen
(UPDRS, siehe vorstehend) wurden vor und nach der Behandlung vorgenommen.
Die AIMS-Bewertungen waren während
der Behandlung mit (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
signifikant niedriger als während
des Placebozeitraums.
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Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von extrapyramidalen Symptomen, die durch Neuroleptika
induziert werden, insbesondere von Akathisie und/oder tardiver Dyskinesie,
wobei das pharmakologisch unbedenkliche Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
ist.
-
Zusätzlich betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens eine Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3- (2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biokompatiblen Salze enthält, zur Behandlung von extrapyramidalen
Symptomen, die durch Neuroleptika induziert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von substituierten
Aminomethylchromanen der Formel I
wobei
R
1 Wasserstoff
bedeutet,
R
2 Wasserstoff, Hydroxyl
oder einen Rest der Formel -OCH
3, -OCH
2CH
3, -OCH(CH
3)
2 oder -CH
2C(CH
3)
2-Cl
bedeutet, oder
R
1 und R
2 zusammen
einen Rest der Formel
bilden,
R
3 Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl oder den folgenden Rest bedeutet, der als
o-Benzolsulphimidyl bezeichnet wird:
und
n aus 1, 2, 3, 4
oder 5 ausgewählt
ist,
und ihrer optischen Isomere und pharmazeutisch unbedenklichen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus, Myoklonus,
Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit besteht.
-
Eine
besonders bevorzugte Verbindung der Formel I ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder einem
pharmakologisch unbedenklichen Salz für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom,
Ballismus, Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit
besteht.
-
Ein übliches
Tiermodell für
Myoklonus ist der durch eine akute Hypoxie-Episode ausgelöste Myoklonus nach D. D. Truong
et al., Mov. Disord., 1994; 9: 201–206). Bei diesem Modell des
posthypoxischen Myoklonus werden Ratten einem 8-minütigen Herzstillstand
ausgesetzt und anschließend
wiederbelebt. Myoklonische Reflexe treten spontan auf, können aber
auch durch auditive Stimulation provoziert werden, die sich während der
auf den Herzstillstand folgenden Tage verschlechtern. (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder eines seiner pharmakologisch unbedenklichen Salze vermindern
dosisabhängig
die Anzahl der spontanen oder auditiv hervorgerufenen myoklonischen
Reflexe.
-
Ein
bevorzugtes Salz von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
ist (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid.
-
Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung für die Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus, Myoklonus,
Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit besteht, wobei das pharmakologisch
unbedenkliche Salz (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid
ist.
-
Ferner
betrifft die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die mindestens eine Verbindung aus (-)-(R)-2-{4-([3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem seiner biologisch verträglichen Salze enthält, zur
Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus, Myoklonus,
Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit besteht.
-
Die
extrapyramidalen Bewegungsstörungen,
wie das Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom
(= progressive supranukleäre
Lateralisparese), kortikobasale Degeneration, olivo-ponto-zerebellare
Atrophie, Shy-Drager-Syndrom,
Chorea minor, Schwangerschaftschorea, Schreibkrampf, Blepharospasmus,
Meige-Syndrom, dopasensitive Dystonie, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit, sind nicht häufig genug,
dass regelrechte Doppelblindversuche durchgeführt werden. Jedoch ist der
medizinische Bedarf auf diesem Gebiet dringend, da bisher keine
ausreichenden Therapien verfügbar
sind. Daher sind informationsoffene Beobachtungen bei einigen ausgewählten Patienten
ein angemessenes Verfahren, um die Wirksamkeit von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon zu demonstrieren.
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Alle
pharmazeutischen Zubereitungen, die zur Behandlung der extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
und/oder zur Behandlung der Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Medikamenten
bei extrapyramidalen Bewegungsstörungen
verwendet werden, einschließlich
der medizinischen Kombination, können
als Pharmazeutika in der Human- oder Veterinärmedizin verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden vorzugsweise parenteral oder noch besser oral verabreicht,
obwohl die anderen Verabreichungswege, wie zum Beispiel rektale
Verabreichung, nicht ausgeschlossen sind.
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Geeignete
Arzneistoffträger
sind organische oder anorganische Substanzen, die für die enterale
(z. B orale), parenterale oder topische Verabreichung geeignet sind
und die nicht mit (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid und/oder einem
seiner biologisch verträglichen
Salze reagieren, zum Beispiel Wasser, Pflanzenöle, Benzylalkohole, Alkenglykole,
Polyethylenglykole, Glycerintriacetat, Gelatine, Kohlenwasserstoffe,
wie Lactose oder Stärke,
Magnesiumstearat, Talk und Vaseline. Formen, die zur oralen Verabreichung
verwendet werden, sind insbesondere Tabletten, Pillen, Filmtabletten,
Kapseln, Pulver, Granulate, Sirupe, Flüssigkeiten oder Tropfen, Formen
zur rektalen Verabreichung sind insbesondere Zäpfchen, Formen zur parenteralen
Verabreichung sind insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige oder
wässrige
Lösungen,
außerdem
Suspensionen, Emulsionen oder Implantate, und Formen zur topischen
Verabreichung sind Transdermalpflaster, Salben, Cremes oder Puder.
(-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
und/oder eines seiner pharmazeutisch unbedenklichen Salze können auch
lyophilisiert und die erhaltenen Lyophilisate zum Beispiel für die Herstellung
injizierbarer Produkte verwendet werden. Die vorstehend erwähnten Zubereitungen können in
sterilisierter Form vorliegen und/oder Hilfsstoffe, wie Gleitmittel,
Konservierungsmittel, Stabilisatoren und/oder Benetzungsmittel,
Emulgatoren, Salze zur Modifizierung des osmotischen Drucks, Puffersubstanzen, Farbstoffe,
Aromastoffe und/oder Wirkstoffe, z. B ein oder mehrere Vitamine,
umfassen.
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Die
Zubereitungen können,
wenn gewünscht,
so ausgeführt
sein, dass sie eine langsame Abgabe von (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)- methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid oder
einem biologisch verträglichen
Salz davon gestatten.
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Die
nachstehenden Beispiele beziehen sich auf pharmazeutische Produkte:
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Beispiel A: Ampullen
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Eine
Lösung
von 100 g (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon und 5 g Dinatriumhydrogenphosphat
in 3 l zweifach destilliertem Wasser wird mit 2 N Salzsäure auf
einen pH von 6,5 eingestellt, sterilfiltriert, in Ampullen abgefüllt, unter
sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jede
Ampulle enthält
5 mg des Wirkstoffs.
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Beispiel B: Zäpfchen
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Ein
Gemisch von 20 g (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon wird mit 100
g Sojalecithin und 1400 g Kakaobutter geschmolzen, und das Gemisch
wird in Gießformen
gegossen und zum Abkühlen stehengelassen.
Jedes Zäpfchen
enthält
20 mg des Wirkstoffs.
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Beispiel C: Lösung
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Eine
Lösung
wird aus 1 g (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon, 9,38 g NaH2PO4 2 H2O,
28,48 g Na2HPO4 12
H2O und 0,1 g Benzalkoniumchlorid in 940
ml zweifach destilliertem Wasser hergestellt. Der pH wird auf 6,8
eingestellt, die Lösung
auf 1 l aufgefüllt
und durch Bestrahlung sterilisiert. Diese Lösung kann in Form von Augentropfen
verwendet werden.
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Beispiel D: Salbe
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500
mg (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon werden mit 99,5
g Vaseline unter aseptischen Bedingungen gemischt.
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Beispiel E-1: Tabletten
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Ein
Gemisch von 1 kg (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon, 4 kg Lactose,
1,2 kg Kartoffelstärke,
0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird auf die übliche Weise
derart tablettiert, dass jede Tablette 10 mg des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel E-2: Tabletten
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Ein
Gemisch von 100 g (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid,
1 kg L-Dopa, 250 g Benserazid, 4 kg Lactose, 1,6 kg Kartoffelstärke, 0,2
kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird auf die übliche Weise
derart tablettiert, dass jede Tablette 5 mg (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid-Monohydrochlorid,
50 mg L-Dopa und 12, 5 mg Benserazid enthält.
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Beispiel F: Filmtabletten
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Ein
Gemisch wird analog zu Beispiel E tablettiert, und die Tabletten
werden anschließend
auf die übliche
Weise mit einem Überzug
aus Sacharose, Kartoffelstärke,
Talk, Traganth und Farbstoff umhüllt.
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Beispiel G: Kapseln
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2
kg (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz davon werden auf die übliche Weise
in Hartgelatinekapseln gefüllt,
so dass jede Kapsel 20 mg des Wirkstoffs enthält.
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Beispiel H: Ampullen
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Eine
Lösung
von 1 kg (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder einem physiologisch unbedenklichem Salz davon in 60 l zweifach
destilliertem Wasser wird sterilfiltriert, in Ampullen gefüllt, unter
sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril versschlossen. Jede
Ampulle enthält
10 mg des Wirkstoffs.
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Beispiel 1: Spray zur
Inhalation
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14
g (-)-(R)-2-{4-[[3,4-Dihydro-2H-benzopyran-2-yl)-methyl]amino]butyl}-1,2-benzoisothiazol-3-(2H)-on-1,1-dioxid
oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes davon werden in 10
l isotonischer NaCl-Lösung
gelöst
und die Lösung
wird in kommerziell erhältliche
Pumpsprühbehälter gefüllt. Die
Lösung kann
in Mund oder Nase gesprüht
werden. Ein Sprühstoß (etwa
0,1 ml) entspricht einer Dosis von etwa 0,14 mg.