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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Musikersitz und insbesondere
auf einen Musikersitz für
einen Pianisten.
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Die
bekannten Musikersitze besitzen eine im wesentlichen starre, ebene
und horizontale Sitzfläche,
die eventuell mit einem sehr weichen Schaumstoffüberzug und einem herkömmlichen
Polsterbezug bzw. Möbelstoff überzogen
ist, um sie komfortabler zu machen.
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Diese
Art von Sitzen weist gewisse Probleme auf. Zunächst einmal variiert der ideale
Abstützwinkel bzw.
Auflagewinkel des Musikers auf dem Sitz je nach Gestalt oder Form,
Morphologie und eventuell dem Charakter der gespielten Musik; aufgrund
seiner starren Form können
mit dem bekannten Sitz nicht alle diese Anforderungen erfüllt werden.
So kann der Musiker beispielsweise den Winkel mit der Horizontalen
seiner Gesäßauflage
nicht wählen.
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Insbesondere
was die Gestalt oder Form angeht, so sind die Höhe und die Position des Sitzes
die einzigen Elemente, die sich verstellen lassen, da die Höhe eines
Klaviers oder einer Harfe beispielsweise festgelegt ist; demzufolge
muss der Winkel zwischen der Vertikalen und der Ebene der Oberschenkel
des Musikers variieren, so dass sich der Musiker auf dem Sitz nicht
immer in angemessener Art und Weise abstützen kann.
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Was
die Morphologie des Musikers angeht (das Verhältnis Rumpf/Beine, Krümmung der
Lenden, Kippen des Beckens etc. ....), so variiert diese von einem
Individuum zum anderen und der ideale Abstützwinkel ist folglich nicht
für alle
gleich.
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Wenn
man außerdem
eine recht lange Zeit auf dieser Art von Sitz gesessen hat, kann
auch die Blutzirkulation durch den Druck, der durch die Kante des
Sitzes auf die Beine und, genauer gesagt, auf das Gesäß ausgeübt wird,
beeinträchtigt
werden.
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Mit
dem Dokument US-4 671 570 ist außerdem ein Stuhl für Musiker
gemäß der Präambel der Ansprüche 1 und
2 bekannt, der in Abhängigkeit
von der Art des gespielten Instrumentes verstellt werden kann, und
der insbesondere für
Musiker bestimmt ist, die Blasinstrumente oder Saiteninstrumente
spielen. Die Sitzfläche
dieses Stuhls hat eine ausgebauchte Form und kann mit Hilfe von
Nockenmechanismen geneigt werden, wobei die Neigung von dem Musiker durch
Betätigen
eines Hebels verstellt wird.
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Wie
bei dem oben beschriebenen Sitz erfüllt dieser Stuhl ebenfalls
nicht alle Anforderungen der Musikpraxis und löst auch nicht das Problem der schlechten
Blutzirkulation, das dadurch verursacht wird, dass man zu lange
auf einem solchen Stuhl sitzt.
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Die
vorliegende Erfindung hat also zum Ziel, einen Musikersitz bereitzustellen,
der den verschiedenen Arten von Instrumenten, der Form und Größe und der
Morphologie des Musikers sowie den verschiedenen Musikstücken, die
gespielt werden, angepasst ist.
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Die
vorliegende Erfindung hat ebenfalls zum Ziel, einen solchen Sitz
bereitzustellen, der die Probleme einer schlechten Blutzirkulation
verhindert, die durch die Sitze im Stand der Technik verursacht
werden.
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Deshalb
wird mit der vorliegenden Erfindung ein Musikersitz mit einer Sitzfläche vorgestellt,
die eine starre Basisfläche
mit einem ebenen Abschnitt besitzt, der horizontal ist und durch
einen gekrümmten
Abschnitt verlängert
wird, dessen Krümmungsradius
bis zum Rand der Sitzfläche
kontinuierlich abnimmt, so dass der zwischen der Tangente zur Fläche des
gekrümmten
Abschnittes und der Fläche
des ebenen Abschnittes gebildete Winkel von der Zone der Sitzfläche, die
den gekrümmten
Abschnitt mit dem ebenen Abschnitt verbindet, bis zum Rand der Sitzfläche zunimmt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Projektion des gekrümmten Abschnittes
auf die Fläche
des ebenen Abschnittes eine Länge
von mindestens gleich der Länge
des ebenen Abschnittes hat.
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Aufgrund
der besonderen Form der Kontur (gekrümmter Abschnitt) des Sitzes
gemäß der Erfindung
kann der Musiker seine Position auf dem Sitz in Abhängigkeit
von dem gespielten Instrument, seiner Gestalt, seiner Morphologie
oder der Art des gespielten Stückes
wählen,
und außerdem
ist diese besondere Form deutlich weniger schädlich für die Blutzirkulation als die
Formen im Stand der Technik.
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Wenn
der Musiker nämlich
auf einem Sitz nach dem bisherigen Stand der Technik sitzt, ist
im Bereich der Sitzfläche
ein Druckpunkt vorhanden, während
der Druckpunkt bei dem Sitz gemäß der Erfindung
durch eine ausgedehntere Druckzone oder einen ausgedehnteren Druckbereich
ersetzt wird. Außerdem
befindet sich der Auflagepunkt des Sitzbeines (die Knochenabschnitte,
die sich unten und hinten am Becken befinden) des Musikers in dem Druckbereich
und nicht mehr in einem relativ großen Abstand zu letzterem. Dadurch
lässt sich
das Körpergewicht
besser auf der Sitzfläche
verteilen und gleichzeitig ist ein besseres Gleichgewicht und eine bessere
Blutzirkulation möglich.
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Vorteilhafterweise
nimmt der Winkel, der zwischen der Tangente zur Oberfläche des
gekrümmten Abschnittes
und der Ebene des ebenen Abschnittes gebildet wird, von 0° bis 50° zu. Dieses
Winkelintervall ist optimal, um den gewünschten Effekt zu erhalten,
während
man gleichzeitig eine komfortable und für die Blutzirkulation günstige Sitzfläche beibehält.
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Nach
einer Ausführungsart
der Erfindung nimmt der Krümmungsradius
des gekrümmten
Abschnittes von der Zone der Sitzfläche, die den gekrümmten Abschnitt
mit dem ebenen Abschnitt verbindet, bis zum Rand der Sitzfläche ab.
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Nach
einem vorteilhaften Merkmal wird die Sitzfläche mit einem Überzug aus
ausreichend festem Material überzogen,
das der Kontur des Sitzes folgt. Bei dem Überzug kann es sich beispielsweise um
ein Material auf der Basis von Zell-Polyätherurethan
mit einer Härte ähnlich der
von SYLOMER R25 handeln.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsart der Erfindung, die
der Veranschaulichung dienen soll und keinesfalls einschränkend zu
verstehen ist.
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Die
einzige Figur zeigt in der Perspektive die Sitzfläche eines
Musikersitzes gemäß der Erfindung.
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In
dieser Figur sieht man die Sitzfläche 10 eines Musikersitzes
gemäß der Erfindung.
Der obere Bereich dieser Sitzfläche,
d.h. der Bereich, auf dem der Musiker sitzt, besitzt in seinem hinteren
Teil einen ebenen Abschnitt 11, der durch einen gekrümmten Abschnitt 12 verlängert wird.
Aus Gründen
der Klarheit ist die Trennung zwischen den beiden Abschnitten in
der Zeichnung durch eine strichpunktierte Linie dargestellt; dennoch
wird klar, dass sich die beiden Abschnitte 11 und 12 in
der Praxis in einer Verlängerung
befinden und nicht voneinander getrennt sind.
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Der
gekrümmte
Abschnitt 12 befindet sich vorn an dem Sitz und der ebene
Abschnitt 11 hinten. Der Abschnitt des Sitzes, der sich
vorn befindet, wenn ein Musiker darauf sitzt, wird als vorne bezeichnet.
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Genauer
gesagt, der ebene Abschnitt 11, der horizontal sein soll,
wird in seinem oberen Teil durch das Segment AB begrenzt, das ungefähr eine
Länge von
16,5 cm besitzt.
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Der
gekrümmte
Abschnitt 12 besitzt einen Krümmungsradius, der vom hinteren
Teil des Sitzes 10 bis zum vorderen Teil des Sitzes abnimmt.
Er wird in seinem oberen Abschnitt in mehrere Bögen BC, CD, DE, EF und FG schematisch
unterteilt. Der Krümmungsradius
dieser verschiedenen Bögen nimmt
vom hinteren Teil der Sitzfläche 10 bis
zu ihrem vorderen Teil ab.
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In
dem in der Figur veranschaulichten Beispiel sind die Krümmungsradien
der verschiedenen Bögen
die folgenden:
RBC = 56 cm
RCD = 39 cm
RDE =
21 cm
REF = 11 cm
RFG =
3,5 cm
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Der
Winkel zwischen der Tangente an den Punkten B, C, D, E und F und
der Ebene des ebenen Abschnittes 11 nimmt darüber hinaus
ab dem Punkt B bis zum Punkt F zu. Er beträgt somit an den Punkten B,
C, D, E und F nacheinander 0°,
10°, 20°, 30° bzw. 48°.
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Die
Länge der
Projektion des gekrümmten Abschnittes 12 auf
der Ebene des ebenen Abschnittes 11 beträgt ungefähr 23,5
cm.
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Schließlich beträgt die Höhe der Sitzfläche 10 im
Bereich des ebenen Abschnittes 10 ungefähr 9 cm.
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Die
Sitzfläche 10 kann
aus jedem beliebigen, hinreichend starren Material wie beispielsweise
Holz hergestellt sein. Sie ist in ihrem oberen Bereich mit einem
nicht gezeigten Überzug überzogen,
der aus einem hinreichend festen Material besteht, so dass es der
Kontur der Sitzfläche 10 möglichst
genau folgen kann. Bei diesem Material kann es sich insbesondere
um ein Zell-Polyätherurethan
handeln, das eine Härte ähnlich der
von SYLOMER R25 mit einer Stärke
von 25 mm besitzt. Dieses Material ist mit einer dünnen Schicht
Rosshaar oder Baumwolle überzogen,
auf die Leinen sowie anschließend
ein Polsterbezugsstoff nach Wahl folgen.
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Der
Sitz gemäß der Erfindung
kann von jedem Musiker verwendet werden. Er ist besonders für Pianisten
geeignet.
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Die
einzige Figur zeigt lediglich die Sitzfläche eines Musikersitzes gemäß der Erfindung,
doch es ist auch klar, dass diese Sitzfläche mit einer entsprechenden
Tragkonstruktion (beispielsweise vier Füßen) den Sitz gemäß der Erfindung
bildet.
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Selbstverständlich ist
die vorliegende Erfindung nicht auf die Ausführungsart beschränkt, die
beschrieben worden ist.
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Insbesondere
die oben genannten Abmessungen haben lediglich Beispielcharakter
und man kann auch andere Abmessungen wählen, sofern das Hauptmerkmal
der Erfindung, nämlich
die Krümmung des
gekrümmten
Abschnittes, eingehalten wurde.
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Zur
Herstellung der Sitzfläche
des Sitzes gemäß der Erfindung
kann im übrigen
jedes geeignete Material verwendet werden.
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Schließlich kann
auch jedes Hilfsmittel durch ein äquivalentes Hilfsmittel ersetzt
werden, ohne dass man sich dadurch aus dem Geltungsbereich der vorliegenden
Erfindung entfernt, die in den Patentansprüchen definiert wird.