DE3635166A1 - Lehnenloser sitz - Google Patents
Lehnenloser sitzInfo
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- A47C7/02—Seat parts
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- Chair Legs, Seat Parts, And Backrests (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen lehnenlosen Sitz gemäß Ober
begriff des Hauptanspruches.
Vorbekannte Sitze von Sitzgelegenheiten, bestehen aus einem
steifen, teilweise glatten Material, wobei möglicherweise
aufgerichtete Seiten-und Rückenteile die hinteren Teile ei
nes Benutzers führen bzw. ausrichten auf eine bevorzugte
Sitzfläche des Sitzes und möglicherweise den Benutzer am
Herausrutschen aus dem Sitz in Richtung nach vorn oder nach
hinten oder in seitlicher Richtung hindern, wenn der Sitz
auf einer beweglichen Basis, wie einem Fahrzeug, bspw. ei
nem Traktor angeordnet ist.
Die bekannten ausgeformten Sitze von Sitzgelegenheiten ohne
Rückenteile haben keine solche Gestaltung, daß sie die Sitz
position des Benutzers korrigieren bspw. von einer Sitzpo
sition mit gebogenem Rücken in eine Sitzposition mit gerad
gerichteter Wirbelsäule bei einer normalen Krümmung der
Lendenregion.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ei
nen Sitz für eine Sitzgelegenheit ohne Rückenteil der ein
gangs genannten Art zu schaffen, auf der ein Benutzer bequem
sitzen kann, wenn gleichzeitig seine Sitzposition korrigiert
ist, um eine Gradstreckung seiner ganzen Wirbelsäule in Auf
rechtposition bei normal geschwungener Lendenregion zu er
halten.
Um eine solche Sitzposition durch "Zwang" zu erreichen, d.h.,
die Form des Sitzes soll den Benutzer in eine korrekte Sitz
position zwingen, müssen die Beckenknochen des Benutzers in
der oberen Region nach vorn geneigt sein, wobei sich der Nei
gungspunkt im unteren Bereich der Beckenknochen - Gesäßhöcker -
in den hinteren Teilen des Benutzers befindet. Um die Becken
knochen in dieser Vorwärtsneigung zu halten und demgemäß mit
der gewünschten Krümmung im Schmalbereich des Rückens (Len
denbereich), muß die Person sehr weit hinten an ihren hinte
ren Teilen unterstützt werden und war in der Fläche gerade
unter ihrem Steißbein.
Die Korrektur der Sitzposition des Benutzers und die Auf
rechterhaltung der korrekten Sitzposition wird nach der Er
findung mit einem Sitz gemäß der kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruches erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich nach den Unteransprüchen.
Der erfindungsgemäße Sitz wird nachfolgend anhand der zeich
nerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen näher er
läutert.
Es zeigt schematisch
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Sitz bzw. Stuhl mit
einer Person in der Anfangssitzposition;
Fig. 2 den gleichen Sitz gemäß Fig. 1 mit der Person
in korrekter Sitzhaltung;
Fig. 3 einen Stuhl mit einer Person in korrekter Sitz
haltung, wobei der Zwischentragabschnitt wegge
lassen ist und der Boden der Sitzausnehmung so
fest ist, daß er ein weiteres Gleiten verhindert;
Fig. 4 einen Sitz gemäß dem in Fig. 3 aber mit einer ge
ringeren Breite im rückwärtigen Tragbereich;
Fig. 5 einen Sitz mit einer rückwärtigen Tragsektion
und einer Zwischentragsektion in einer Einheit
und mit einer Person in korrekter Sitzposition;
Fig. 6 einen Sitz mit einer Person in korrekter Sitz
haltung, wobei die Zwischentragsektion mit ei
ner vorspringenden Tragsektion versehen ist,
die gegen die Benutzersitzbeine anliegt und
Fig. 7, 8 den Sitz gemäß der Erfindung in perspektivischer
Darstellung und mit den in die Sitzkissenpolste
rung einbezogenen Tragsektionen.
Die lehnenlose Sitzgelegenheit besteht aus einem aufgepol
sterten Sitz 1, wobei ein elastisches, nachgiebiges Polster
material, bspw. aus Schaumgummi auf einem Tragrahmen 3 ei
ner Stuhlbasis 4 angeordnet ist. Der Tragrahmen 3 umfaßt
vordere und hintere Tragabschnitte 3 a, 3 b, verbunden durch
Längsrahmenabschnitte 3 c, die entweder durch die Aufpolste
rung 2 hindurchgehen oder außerhalb dieser geführt sein kön
nen oder in einem nach unten gerichteten Bogen auf jeder
Seite des Polstermaterials. Diese Längsrahmensektionen 3 c
können mit ihrem mittleren Bereich, wie in Fig. 1 darge
stellt, an der Sitzbasis 4 oder in anderer Weise angebracht
sein. Bspw. kann die Basis 4 des Sitzes auch mit den End
teilen der Tragabschnitte 3 a, 3 d verbunden sein. Der vorde
re Tragabschnitt 3 a ist dabei tiefer angeordnet als der
rückwärtige Tragabschnitt 3 d, und ein zusätzlicher Tragab
schnitt 3 d ist zwischen den vorderen und hinteren Tragab
schnitten 3 a, 3 b angeordnet. Der Tragabschnitt 3 d erstreckt
sich dicht bei und unterhalb des rückwärtigen Tragabschnit
tes 3 b und höher, tiefer oder auf gleicher Ebene wie der
Tragabschnitt 3 a. Eine gedachte gerade Linie L durch den
vorderen und hinteren Tragabschnitt 3 a, 3 b bildet einen
spitzen Winkel mit einer horizontalen Ebene H. Der Winkel α
hat eine Größenordnung von 5-35° und liegt vorzugsweise
bei ca. 15 bis 20°. Die vorderen und hinteren Tragabschnit
te 3 a, 3 b sind dafür bestimmt, um gegen den mittleren Teil
der Rückseite der Schenkel P 1 einer Person P anzuliegen,
respektive gegen deren hintere Teile P 2, d.h. bei diesen
handelt es sich um in bezug auf das Steißbein P 3 tieferlie
gende Teile.
Der zwischenliegende Tragabschnitt 3 d ist derart gestaltet,
daß dieser, wenn eine Person sitzt, zuerst gegen den unte
ren Teil P 5 seiner Beckenknochen P 4 - Gefäßhöcker - zur An
lage kommt. Die üblicherweise gegebene Rückwärtsneigung der
Beckenknochen P 4, die sich ergibt, wenn sich der Benutzer
niedergesetzt hat, wird einen Vorwärtsschub erhalten, weil
der Gesäßhöcker P 5 einen steiferen Kontakt erhält und dem
gemäß eine Reibung hervorruft, die die nach vorn und unten
gerichtete Gleitung längs des Zwischentragabschnittes 3 d
stoppt, so daß dieser Abschnitt zur Anlage kommt und die
Seiten unterhalb oder rückwärts zum Gesäßhöcker P 5 trägt.
Demgemäß wird der obere Bereich der Beckenknochen P 4 nach
vorn geneigt, um eine normale Krümmung S in der Lendenregion
7 des Benutzers zu erreichen und damit konsequent eine Ge
radausrichtung der ganzen Wirbelsäule. Durch diesen Vorgang
wird eine bessere Sitzposition erreicht, wie in Fig. 2 ver
deutlicht, aus der klar ersichtlich ist, daß die Rückseite
der Gesäßhöcker P 5 vom Zwischentragabschnitt 3 d getragen
wird, wobei Tragabschnitt 3 b gegen die hinteren Teile P 2 ei
ner Person unterhalb des Steißbeines P 3 anliegt. Die erwähn
ten Vorder-, Rück- und Zwischentragabschnitte 3 a, 3 b, 3 d
können auch wie folgt definiert werden:
Vordertragabschnitt 3 a= "der Knieflexenkontakt"
Rücktragabschnitt 3 b= "der Steißbeinkontakt"
Zwischentragabschnitt 3 d= "der Gesäßkontakt"
Dies sind die wesentlichen Kontaktpunkte zwischen dem Kör
per einer Person und dem Sitz. Wie in Fig. 3, 4 dargestellt,
kann der Zwischentragabschnitt 3 d weggelassen werden, vor
ausgesetzt, daß der Boden der Sitzvertiefung im Sitz 1 so
fest ist, daß ein weiteres Gleiten verhindert wird, wie
auch in Fig. 4 dargestellt. Die Zwischen und rückwärtigen
Tragabschnitte 3 d, 3 b können auch zu einer Sektion zusammen
gefaßt sein, wie in Fig. 5 verdeutlicht, wo der rückwärtige
Tragabschnitt 3 d breiter angelegt ist, um die Rückseite der
Gesäßhöcker P 5 zu tragen und die hinteren Teile P 2 unter
halb des Steißbeines P 3.
Fig. 5 zeigt einen Stuhl mit Zwischen- und rückwärtigem
Tragabschnitt 3 d, 3 b in Kombination, wobei der Zwischentrag
abschnitt einen Fortsatz 3 f aufweist, der gegen die Auflage
P 6 einer Person P anliegt, um die Schambein-Symphysis zu
tragen. Diese Ausgestaltung hindert die Beckenknochen daran,
zu weit nach vorn zu hängen und vergrößert demgemäß die
Lenden-Lordosis.
Zwei Ausführungsformen des Sitzes sind in den Fig. 7 und 8
dargestellt, wobei der Tragabschnitt, bzw. Fortsatz 3 f gegen
die Auflage P des Benutzers - Schambein-Symphyse - anliegt
und die gebildet ist aus einem Längskörper, verbunden mit
den Zwischen- und rückwärtigen Tragabschnitten 3 d, 3 b und
die ferner so ausgeformt ist, um gegen den Boden der Becken
knochen P 4 von den Gesäßhöckern P 5 aus gegen die Schambein-
Symphyse P 6 anzuliegen.
Fig. 8 zeigt, daß die rückwärtige, die Zwischen- und Zen
traltragabschnitte 3 b, 3 d, 3 f eine Platte bilden, gebildet
aus einer Transversalfläche im rückwärtigen Bereich 3 b′,
einem nach unten gerichteten Steg 3 g und einer unteren,
Transversalfläche 3 d′, die sich in Form eines schmalen Fort
satzes 3 f′ in aufwärtsgerichteter Richtung erstreckt.
Darüberhinaus zeigen beide Fig. 7, 8, daß mindestens zwei
der Tragabschnitte 3 a, 3 b, 3 d, 3 f einen Rahmen 3 h bilden,
der in das Polstermaterial 2 des Sitzes 1 einbezogen ist.
Der Rahmen 3 h ist ferner verbunden mit der Sitzbasis 4 ent
weder direkt oder durch einen Tragrahmen 3.
Der Sitz gemäß Fig. 6 und 7 hat demgemäß einen Rahmen 3 h,
der durch eine gute Polsterung die Gesäßhöcker P 5 und die
Schambeine P 6 elastisch greift und der die Beckenknochen P 4
praktisch in der gewünschten Lage blockiert, wodurch eine
Art "Satteleffekt" in einer normalen Sitzposition erreicht
wird.
Claims (10)
1. Lehnenloser Sitz mit einer aufgepolsterten Sitzfläche aus
elastischem, nachgiebigem Material (2), wie Schaumgummi,
die auf einem Tragrahmen (3) der Basis (4) des Sitzes an
geordnet ist, wobei der Tragrahmen (3) einen vorderen und
hinteren, sich quer erstreckenden Tragabschnitt (3 a, 3 b)
aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Tragabschnitt (3 a) tiefer als der hintere
Tragabschnitt (3 b) angeordnet ist und daß ein zusätzlicher
Tragabschnitt (3 d) zwischen den beiden Tragabschnitten (3 a,
3 b) in der Nähe des hinteren Tragabschnittes (3 b) tie
fer als dieser und höher als der vordere Tragabschnitt (3 a)
für die Korrektur der Sitzposition des Benutzers angeord
net ist.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vordere und hintere Tragab
schnitt (3 a, 3 b) bestimmt sind, um gegen den mittleren Be
reich der Rückseite der Schenkel eines Benutzers anzulie
gen bzw. gegen hintere Teile (P 2) des Benutzers (P), die
tiefer liegen als das Steißbein (P 3) und daß der dazwi
schen befindliche Tragabschnitt (3 d) vorgesehen ist, um
in der Anfangsanlage gegen den unteren Abschnitt (P 5)
der Beckenknochen (P 4) - Gesäßhöcker, eine Rückwärtsnei
gung des oberen Abschnittes der Beckenknochen (P 4) zu be
wirken und demgemäß eine vorwärts, nach unten gerichte
tes Gleiten dieses Teils längs der Zwischentragsektion
(3 d), so daß letztere tragend gegen die Rückseite des Ge
säßhöckers (P 5) anliegt und den oberen Abschnitt der
Beckenknochen (P 4) nach vorn neigt, um eine normale Bie
gung (S) in der Lendenregion (P 7) des Benutzers (P) zu
erreichen und demgemäß eine Geradrichtung der ganzen Wir
belsäule und damit eine bessere Sitzposition.
3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine gedachte Linie (L) durch die
Vorder- und Rückabschnitte (3 a, 3 b) einen spitzen
Winkel α ist einer Horizontalebene (H) bildet.
4. Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Winkel α eine Größenordnung
von 5-35° aufweist.
5. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zwischenabschnitt (3 d) gebil
det ist durch eine Sitzvertiefung der Sitzfläche (1) und
steif ausgeformt ist, um ein weiteres nach unten und vorn
Gleiten der hinteren Teile (P 2) der sitzenden Person (P)
zu verhindern.
6. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zwischen- und rückseitigen
Abschnitte (3 d, 3 b) als eine integrale Einheit ausgebil
det sind.
7. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens einer der rückwärti
gen oder Zwischentragabschnitte (3 b, 3 d) mit einem Trag
abschnitt (3 f) verbunden ist, der hinter dem Zwischen
tragabschnitt (3 d) hervorragt und in bezug auf die Breite
des Sitzes zentral angeordnet ist, um eine tragende Auf
lage gegen die Schambein-Symphysis (P 6) des Benutzers (P)
zu bilden.
8. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zentrale Tragabschnitt (3 f)
aus einem Längskörper derart ausgeformt ist, um gegen
die Beckenknochen (P 4) vom Gesäßhöcker (P 5) aus zur Scham
bein-Symphysis (P 6) anzuliegen.
9. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die rückwärtigen Zwischen- und
Zentraltragabschnitte (3 b, 3 d, 3 f) eine Platte bilden,
ausgeformt mit einer rückwärtigen Transversalfläche (3 b′),
einem nach unten gerichteten Steg (3 g) und einer unteren
Querfläche (3 d′), die sich als schmale Projektion (3 f′)
in aufwärtsgerichteter Richtung erstreckt.
10. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei der
Tragabschnitte (3 a, 3 b, 3 d, 3 f) einen Rahmen (3 h) bilden,
der in das Polstermaterial (2) der Sitzfläche (1) einge
bettet ist.
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