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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft bakterielle Zellen, die für Vakzine geeignet sind, insbesondere
für Vakzine
gegen Diarrhöe.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Im
Allgemeinen ist der Zweck einer Vakzine, eine Immunantwort beim
Empfänger
zu induzieren, und dadurch einen Schutz gegen eine folgende Infektion
durch ein Pathogen herzustellen. Dies kann durch die Impfung mit
einem lebenden, abgeschwächten
Stamm des Pathogens erreicht werden, d. h. mit einem Stamm, der
eine verringerte Virulenz aufweist, so dass er die von dem virulenten
Pathogen verursachte Krankheit nicht verursacht, aber dennoch eine
breite Immunantwort stimuliert. Enterotoxigene E. coli-(ETEC)-Stämme sind
die Hauptursache für
die Reisediarrhöe
und die Kindersterblichkeit in endemischen Gebieten. Die Virulenz
steht in Verbindung mit der Expression fimbrialer Kolonisationsfaktorantigene
(CFAs), die die Adhäsion
im Intestinaltrakt vermitteln und durch die Absonderung von Toxinen
(hitzestabilem Toxin (ST), hitzelabilem Toxin (LT) und EAST-Toxin),
die für
den Verlust der Fluidcharakteristik der Krankheit verantwortlich
sind. Schutz gegen ETEC-Krankheiten ist verbunden mit der antikörpervermittelten
Neutralisierung der Toxine und mit der humoralen Immunantwort gegen
die CFAs.
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WO
99/40926 betrifft ein durch eine nicht revertierende Mutation abgeschwächtes Bakterium
in jedem der aroC-, ompF- und
der ompC-Gene, die in einer Vakzine nützlich sein können.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Es
gibt verschiedene Arten von CFAs, die mit virulenten ETEC-Stämmen verbunden
sind, wobei jedoch CFA/I, CFA/II und CFA/IV die Haupttypen sind,
verbunden mit etwa 70% klinischen Isolaten. CFA/I ist ein einfaches
fimbriales Antigen, während
CFA/II und CFA/IV jeweils Komplexe sind, die aus zwei verschiedenen Arten
von Coli-Oberflächen-(CS)-Antigenen
bestehen. CFA/II besteht aus CS3, entweder mit CS1 oder CS2. CFA/IV
besteht aus CS6, entweder mit CS4 oder CS5.
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Die
CFA-Expression in Wildtyp-ETEC scheint beschränkt zu sein, so dass native
ETEC-Stämme
nur einen Typ von CFA und maximal zwei Typen von CS-Antigenen exprimieren.
Daher exprimieren native CFA/II-ETEC-Zellen im Allgemeinen entweder
CS1/CS3 oder CS2/CS3. Entsprechend exprimieren native CFA/IV-ETEC-Zellen im Allgemeinen
entweder CS4/CS6 oder CS5/CS6. CS1 und CS2 wurden nicht in dem gleichen
Wildtyp-Stamm (34) gefunden und ebenso werden CS4 und CS5 in natürlich auftretenden
Stämmen niemals
gemeinsam exprimiert (WO92/01703, (34)).
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Eine
wirksame Vakzine gegen ETEC muss mindestens gegen CFA/I-CFA/II- und CFA/IV-Stämme immunisieren.
Daher erforderten ETEC-Vakzine traditionell mindestens 5 Bakterienstämme – ein Stamm,
der CFA/I exprimiert, ein Stamm, der CS1/CS3 exprimiert, ein Stamm,
der CS2/CS3 exprimiert, ein Stamm, der CS4/CS6 exprimiert und ein
Stamm, der CS5/CS6 exprimiert. Die betreffenden Erfinder haben nun
ein Verfahren zur Herstellung einer bakteriellen Zelle erdacht,
die in ihrer CS-Antigen-Expression
nicht so beschränkt
ist. Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung eine bakterielle
Zelle bereit, die drei oder mehr Coli-Oberflächen-(CS)-Antigene exprimiert.
Die Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Erzeugung einer solchen Zelle bereit, das die
Einführung
eines Polynukleotids, das ein heterologes CS-Antigen codiert, in
eine bakterielle Zelle umfasst.
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Eine
bakterielle Zelle gemäß der Erfindung
kann verwendet werden, um eine Vakzine gegen die ETEC-Krankheit
herzustellen. Daher stellt die Erfindung eine Vakzine gegen Diarrhöe bereit,
die eine Zelle der Erfindung und einen pharmazeutisch geeigneten
Träger
oder ein Verdünnungsmittel
umfasst. Da die vorliegende Zelle die vorher vorhandenen Beschränkungen
bei der zellulären
CS-Antigen-Expression vermeidet, stellt die Erfindung zum ersten
Mal eine Vakzine gegen Diarrhöe
bereit, die bakterielle Zellen umfasst, die zusammen alle von DFA/I,
CS1, CS2, CS3, CS4, CS5 und CS6 exprimieren, wobei die Vakzine weniger
als fünf
Bakterienstämme
umfasst. Die Erfindung stellt außerdem ein Verfahren zum Impfen
eines Säugers
gegen Diarrhöe
bereit, das die Verabreichung eine Zelle oder Vakzine der Erfindung
an den Säuger
umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1A Struktur des CS4-Operons.
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1B Chromosomenkarte des Plasmids pACYC184.
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1C Chromosomenkarte des Plasmids pACYC-csaA.
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1D Chromosomenkarte des Plasmids pACYC-CS4.
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2A SDS PAGE-Analyse der CS-Antigen-Expression
in den Stämmen
WS-2252A, ACAM2006, ACAM2006-pCS4 und Stamm K-pCS4. Färbung erfolgt
mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen).
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2B SDS-PAGE-Analyse der CS-Antigen-Expression
in den Stämmen
WS-2252A, ACAM2006, ACRM2006-pCS4 und Stamm K-pCS4, unter Verwendung
von Western Blotting.
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2C SDS-PAGE-Analyse der Wirkung von Gallensalzen
auf die CS-Antigen-Expression in den Stämmen ACAM2006, ACAM2009 und
ACAM2006-pCS4. Färbung
erfolgt mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen).
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2D SDS PAGE-Analyse der Wirkung von Gallensalzen
auf die CS-Antigen-Expression in den Stämmen ACAM2006, ACAM2009 und
ACAM2006-pCS4, unter Verwendung von Western Blotting.
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2E SDS PAGE-Analyse der CS-Antigen-Expression
in Abwesenheit von Gallensalzen im Stamm ACAM2006-pCS4, transformiert
mit pGEM-rns. Färbung
erfolgt mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen).
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3A Schritte 1 bis 5 bei der Konstruktion von pJCB12-ompC-CS4-ompC, und
Merkmale der verwendeten Primere.
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3B Merkmale der bei der Konstruktion von pJCB12-ompC-CS4-ompC verwendeten
Primere. Vorwärts-Primere sind in Größe 5' bis 3' fettgedruckt dargestellt.
Rückwärts-Primere
sind in Größe 3' bis 5' in normalem Font
dargestellt. Restriktionsorte sind eingerahmt dargestellt. Weitere
Nukleotide für
die Einführung
einer ergänzenden
Sequenz für
die Overlap-Extension-PCR sind unterstrichen dargestellt.
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4 SDS-PAGE-Analyse
der CS-Antigen-Expression in den Stämmen ACAM2006 und ACAM2006-CS4,
die die Wirkungen der Gallensalze zeigt.
- (A)
Färbung
erfolgt mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen)
- (B) Western Blot.
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5A Struktur des CS1-Operons.
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5B Chromosomenkarte des Plasmids pACYC-CS1.
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6 SDS-PAGE-Analyse
der CS-Antigen-Expression in den Stämmen PTL003, ACAM2007 und ACAM2007-pCS1
unter Verwendung von Western Blotting.
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7A Struktur des CS5-Operons.
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7B Konstruktion des Plasmids pACYC-Xmal.
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7C Struktur des Plasmids pACYC-CS5.
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8A SDS PAGE-Analyse der CS-Antigen-Expression
in Gegenwart von Gallensalzen in den Stämmen ACAM2009 und ACAM2009-pCS5,
unter Verwendung von Western Blotting.
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8B SDS PAGE-Analyse der Wirkung von Gallensalzen
auf die CS-Antigen-Expression in den Stämmen ACAM2006, ACAM2009 und
ACAM2009-pCS5, unter Verwendung von Western Blotting.
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9 SDS-PAGE-Analyse
der CS-Antigen-Expression in den Stämmen ACAM2009, PTL003 und PTL003-pCS4.
Färbung erfolgt
mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen).
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10 SDS-PAGE-Analyse der CFA/I- und CS-Antigen-Expression in den
Stämmen
WS2252A, ACAM2010 und ACAM2010-pCS4:
- (A) Färbung erfolgt
mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen)
- (B) Western Blot.
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11 Chromosomenkarte des Suizid-Vektor-Plasmids
pDM4. u = unbekannte Sequenz, unbekannte Länge.
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12 Chromosomenkarte des Suizid-Vektor-Plasmid
pJCB12.
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13 Diagramm des Verfahrens, verwendet zur Erzeugung
spezifischer Gendeletionskonstrukte durch Overlap-Extension-PCR.
Schritt 1 = PCR-Amplifikation
von zwei DNA-Fragmenten. Schritt 2 = Overlap-Extension-PCR unter
Verwendung von DNA-Produkten
aus Reaktion 1 und Reaktion 2 aus Schritt 1 und Amplifikation des
Overlap-PCR-Produkts.
R und S stehen für
die Restriktionsorte der Enzyme.
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14 Diagramm des Verfahrens, das verwendet wurde,
um die korrekte Integration von Suizid-Vektor in targetierten Genorten
durch Kopplungs-PCR zu demonstrieren.
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Kurze Beschreibung
der Sequenzen
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SEQ-ID-NR.
1 ist eine Nukleotidsequenz, die cooA des CS1-Operons codiert, gemäß GenBank-Akzessionsnummer
M58550.
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SEQ-ID-NR.
2 ist eine Nukleotidsequenz, die cooB des CS1-Operons codiert, gemäß GenBank-Akzessionsnummer
X62495.
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SEQ-ID-NR.
3 ist eine Nukleotidsequenz, die cooC und cooD des CS1-Operons codiert,
gemäß GenBank-Akzessionsnummer
X76908.
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SEQ-ID-NR.
4 ist eine Nukleotidsequenz, die cfaD codiert, gemäß Genbank-Akzessionsnummer M55609.
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SEQ-ID-NR.
5 ist eine Nukleotidsequenz, die cotB, cotA, cotC und cotD des CS2-Operons
codiert, gemäß GenBank-Akzessionsnummer
Z47800.
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SEQ-ID-NR.
6 ist eine Nukleotidsequenz, die rns codiert, gemäß Genbank-Akzessionsnummer J04166.
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SEQ-ID-NR.
7 ist eine Nukleotidsequenz des CS3-Operons gemäß GenBank-Akzessionsnummer X16944.
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SEQ-ID-NR.
8 ist eine Nukleotidsequenz, die csaA, csaB, csaC, csaE und IS1
des CS4-Operons codiert, gemäß GenBank-Akzessionsnummer
AF296132.
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SEQ-ID-NR.
9 ist eine Nukleotidsequenz, die csfA, csfB, csfC, csfE, csfF und
csfD des CS5-Operons codiert, gemäß GenBank-Akzessionsnummer
AJ224079.
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SEQ-ID-NR.
10 ist eine Nukleotidsequenz, die csvR codiert, gemäß Genbank-Akzessionsnummer X60106.
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SEQ-ID-NR.
11 ist eine Nukleotidsequenz, die cssA, cssB, cssC und cssD des
CS6-Operons codiert, gemäß GenBank-Akzessionsnummer
U04844.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Eine
Zelle der Erfindung kann von jeder bakteriellen Zelle abgeleitet
sein, die in der Lage ist, ein ETEC-CS-Antigen auf ihrer Oberfläche zu exprimieren.
Im Allgemeinen ist die Zelle von einem Bakterium abgeleitet, das
einen Säugetierwirt
auf oralem Weg infiziert. Die Zelle kann sich von einem Bakterium
ableiten oder deszendieren, das eukaryotische Zellen befällt und
in ihnen wächst
und/oder Schleimhautoberflächen
kolonisiert. Im Allgemeinen ist die Zelle gramnegativ, aber in einigen
Ausführungsformen
können
grampositive Bakterien verwendet werden. Die Bakterie ist im Allgemeinen
ein Pathogen.
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Die
verwendete bakterielle Zelle kann von der Gattung Escherichia, Salmonella,
Shigella oder Vibrio sein. Vorzugsweise ist die Zelle der Erfindung
eine E. coli-Zelle. Die vorliegende Zelle kann aus einem ETEC- oder
einem nicht-ETEC-E.
coli-Stamm hergestellt werden, der selbst keinerlei ETEC-CS-Antigene
exprimiert.
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Vorzugsweise
ist die vorliegende Zelle von einem ETEC-Stamm abgeleitet oder deszendiert,
der endogen ein ETEC-CS-Antigen, wie etwa CS1, CS2, CS3, CS4, CS5
oder CS6 exprimiert. Die vorliegende Zelle kann zum Beispiel aus
einem Wildtyp-ETEC-Isolat
hergestellt werden. Alternativ kann die vorliegende Zelle aus einem
ETEC-Stamm hergestellt werden, der selbst von einem Wildtyp-ETEC-Stamm
oder nativen ETEC-Stamm abgeleitet ist. Die vorliegende Zelle kann
zum Beispiel aus einem Stamm deszendiert werden, in dem ein spezielles
Toxingen oder spezielle Toxingene mutiert oder deletiert wurden,
oder der eine weitere abschwächende
Mutation umfasst, oder der ein weiteres heterologes Antigen exprimiert,
wie nachfolgend beschrieben. Ein Wildtyp-ETEC-Stamm kann aus einer
menschlichen klinischen Probe unter Verwendung von Standardtechniken
isoliert werden. Ein Beispiel für
einen Standard-ETEC-Stamm ist H10407, der im ATCC unter der Katalognummer
35401 hinterlegt ist.
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Eine
Zelle der Erfindung kann zum Beispiel aus einem der ETEC-Stämme ACM2005,
ACM2002, ACM2003, ACM2004, ACAM2007, ACAM2008, ACAM 2009 oder ACAM2012
hergestellt werden, die in den Tabellen 1 und 2 aufgelistet sind.
Jeder der Stämme
wurde bei Acambis Research Limited, Peterhouse Technology Park,
100 Fulbourn Road, Cambridge, CB1 9PT, Vereinigtes Königreich
bei der Europäischen
Sammlung von Zellkulturen (European Collection of Cell Cultures
ECACC), CAMR, Salisbury, Wiltshire SP4 0JG, Vereinigtes Königreich
in Übereinstimmung
mit dem Budapester Vertrag hinterlegt. Die Akzessionsnummern für die hinterlegten
Stämme
sind in den Tabellen angegeben. Die Hinterlegungsnummern 01090302
bis 01090306 wurden am 3. September 2001 hinterlegt. Die Hinterlegungsnummern
02082964 bis 02082968 wurden am 29. August 2002 hinterlegt. Weitere
Informationen über
Stammmerkmale sind in Tabelle 1 angegeben.
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PTL003
(auch als ACM2005 bezeichnet, Hinterlegungsnr. 01090302) (Ref.
4, 31) wurde vom ETEC-Stamm E1392/75-2A (CS1/CS3, ST-negativ, LT-negativ)
abgeleitet, durch targetiert abschwächende Deletion von drei weiteren
Genen (aroC, ompC und ompF) (Tabelle 1). PTL003 wurde bereits in
zwei klinischen Versuchen getestet und hat sich als sicher und immunogen
erwiesen.
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Stämme mit
den Hinterlegungsnummern 01090303 bis 01090306 wurden in der UK-Patentanmeldung 0121998.9
beschrieben. Sowohl diese als auch die Stämme mit den Hinterlegungsnummern
02082964 bis 02082968 sind in der internationalen Patentanmeldung
beschrieben, die Priorität
vor der UK-Patentanmeldung 0121998.9
beansprucht, und von Acambis Research Limited am gleichen Tag eingereicht
wurde, wie die vorliegende internationale Anmeldung. Die Inhalte
dieser Anmeldung sind hier als Bezugsdokumente beigefügt. Jeder
der Stämme
wurde durch spezifisches Entfernen der bekannten Toxingene toxin-negativ
gemacht.
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Eine
Zelle gemäß der Erfindung
kann jede Kombination von ETEC-CS-Antigenen exprimieren, vorausgesetzt
dass die Zelle drei oder mehrere ETEC-CS-Antigene exprimiert. Eine
große
Anzahl der CS-Antigene wurden identifiziert, wobei die vorherrschendsten
CS1, CS2, CS3 (die Komponente von CFA/II) und CS4, CS5 und CS6 (die
Komponente von CFA/IV) sind. Weitere Antigene beinhalten CS17, CS7,
CS9, CS14, CS12, PCFO159, PCFO166. CFA/I (GenBank-Akzessionsnr.
M55661) ist jedoch kein CS-Antigen im Sinne dieses Dokuments.
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Vorzugsweise
exprimiert eine Zelle der Erfindung mindestens ein CS-Antigen, selektiert
aus ETEC CS1, CS2, CS3, CS4, CS5, CS6. Daher kann in einer Ausführungsform
die vorliegende Zelle drei oder mehr CS-Antigene exprimieren, wobei
das CS-Antigen aus
CS1, CS2, CS3, CS4, CS5 und CS6 selektiert wird. Eine derartige
Zelle kann drei, vier, fünf
oder sechs der aufgelisteten CS-Antigene exprimieren. Eine Zelle
kann die CS-Antigene in jeder Kombination exprimieren. Es ist besonders
bevorzugt, dass eine Zelle der Erfindung eine die folgenden Kombinationen
von Antigenen exprimiert:
CS1, CS2 und CS3,
CS4, CS5 und
CS6,
CS4, CS1 und CS3,
CS1, CS5 und CS6.
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Daher
kann eine Zelle der Erfindung eine Mischung eines CFA-Proteins, zum Beispiel
eine Mischung eines CFA/II- und CFA/IV-Proteins, umfassen.
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Bakterielle
Zellen gemäß der Erfindung
beinhalten ACAM 2006-pCS4
(CS4, CS5, CS6), ACAM 2006-CS4 (CS4, CS5, CS6), ACAM2012-pCS4 (CS4,
CS5, CS6), ACAM2012-CS4 (CS4, CS5, CS6), ACAM 2007-pCS1 (CS1, CS2,
CS3), ACAM 2009-pCS5 (CS4, CS5, CS6), PTL003-pCS4 (CS1, CS3, CS4)
und ACAM2006-pCS1 (CS1, CS5, CS6).
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Der
Stamm ACAM2012-CS4 wurde als ACAM2013 am 29. August 2002 von Acambis
Research Limited, Peterhouse Technology Park, 100 Fulbourn Road,
Cambridge, CB1 9PT, Vereinigtes Königreich bei der Europäischen Sammlung
von Zellkulturen (European Collection of Cell Cultures ECACC), CAMR,
Salisbury, Wiltshire, SP4 OJG, Vereinigtes Königreich, in Übereinstimmung
mit dem Budapester Vertrag hinterlegt. Der Stamm erhielt die Akzessionsnr.
02082969 (Tabelle 2).
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Im
Allgemeinen exprimiert eine bakterielle Zelle gemäß der Erfindung
ein CS-Antigen auf seiner Oberfläche,
das typischerweise zu Fimbriae oder Pili assembliert wird. Eine
Kandidatenzelle kann auf die Expression eines besonderen ETEC-CS-Antigens
durch die im Fachgebiet bekannten Verfahren und die in den nachstehenden
Beispielen beschriebenen Verfahren getestet werden. Zum Beispiel
wird in einer Ausführungsform eine
Suspension von Kandidatenzellen erwärmt, um die CS-Antigene zu
extrahieren, und zentrifugiert. Der Überstand wird dann isoliert,
einer Gel-Elektrophorese unterzogen und durch Western Blotting unter
Verwendung antigen-spezifischer Antikörper oder direkte Proteinfärbung analysiert.
Typischerweise wird als positive Kontrolle für Vergleichszwecke ein Stamm
aufgenommen, der dafür
bekannt ist, dass es das besondere Antigens exprimiert. Eine negative
Kontrolle kann ebenfalls vorgenommen werden. Geeignete Verfahren
sind den Fachleuten bekannt. Vorzugsweise ist ein Expressionslevel
eines CS-Antigens in einer Zelle der Erfindung bei der Induzierung
einer Immunantwort in einem Wirt wirksam, dem die Zelle verabreicht
wurde, d. h. als eine Komponente einer immunogenen Zusammensetzung
wie etwa einer Vakzine.
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Typischerweise
wird in einem Wildtyp-ETEC-Stamm ein CS-Antigen eines Operons von Genen exprimiert.
Gewöhnlich
beinhaltet ein Operon Gene für
ein oder zwei strukturelle Proteine, ein Chaperon- und ein Usher-Protein.
Die Chaperon- und
Usher-Proteine erleichtern im Allgemeinen den Transport des Strukturproteins
an die Oberfläche
des Bakteriums für
die Assemblierung zu Fimbriae. Ein Operon kann auf einem bakteriellen
Chromosom (wie im Falle von CS4 und CS2 in einigen Stämmen) oder
auf einem Plasmid mit niedriger Kopienzahl (wie im Falle von CS1,
CS3, CS5 und CS6) untergebracht sein. Zusätzlich ist jedes Operon mit einem
Regulatorgen verbunden, dessen Produkt die Expression der Operongene
kontrolliert. Das Regulatorgen kann jedoch in einem gewissen Abstand
vom Operon selbst untergebracht sein.
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Das
CS1-Operon (27) wird in 5A dargestellt
und besteht aus vier Genen cooB, cooA, cooC und cooD (GenBank M58550,
X62495 und X76908). Das Hauptpilinprotein ist durch cooA, mit cooC
und cooD codiert, wodurch Transportfunktionen codiert werden. cooB
ist für
die Assemblierung erforderlich. Die Expression des Operongens wird
durch ein weiteres Gen cfaD (GenBank M55609) reguliert.
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Das
CS2-Operon (17) besteht aus vier Genen, cotA, cotB, cotC, cotD (GenBank
Z47800), wobei cotA das Hauptpilinprotein codiert. Die Transportfunktionen
werden durch cotC und cotD codiert. Die Expression dieser Gene wird
durch ein anderes separates Gen, rns (GenBank J04166), reguliert.
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Die
Sequenz des CS3-Operons (20) findet sich in der GenBank unter X16944.
Das Operon beinhaltet cstA, das ein Chaperon-Protein codiert, cstB, das ein Protein
mit einer Usher-Funktion
codiert und cstH, das ein Strukturprotein codiert.
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Die
Struktur des CS4-Operons, das aus vier Genen csaA, csaB, csaC, csaE
(Genbank AF296132) besteht, wird in 1A gezeigt.
csaA codiert ein Chaperon, csaB codiert ein Hauptuntereinheitprotein,
csaC codiert ein Usher-Protein und csaE codiert ein fimbriales Tip-Protein.
Die Expression des CS4-Gens wird durch das cfaD-Gen (GenBank M55609)
reguliert.
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Das
CS5-Operon (15) (Genbank AJ 224079) besteht aus sechs Genen, csfA,
csfB, csfC, csfE, csfF und csfD. csfA codiert ein Hauptstrukturprotein,
csfC codiert ein Transportprotein und csfD codiert ein Nebenstrukturprotein.
Das Operon wird in 7A dargestellt. Die Regulierung
der CS5-Operongene hängt
von der Gegenwart von Gallensalzen ab. Die involvierten Gene können csvR
(GenBank X60106) sein.
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Die
Sequenz des CS6-Operons (33, 35) ist in der GenBank unter der Nr.
U04844 erhältlich.
Das Operon beinhaltet die cssA- und
cssB-Gene, die Strukturproteine und die cssC- und cssD-Gene codieren, die Transportproteine
transportieren.
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Die
Sequenzen der oben genannten Operone und Gene, die oben durch ihre
GenBank-Akzessionsnummer spezifiziert wurden, werden auch im vorliegenden
Sequenzprotokoll vorgelegt, wie im Abschnitt „Kurze Beschreibung der Sequenzen" beschrieben.
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Typischerweise
exprimiert eine Zelle der Erfindung ausreichend Gene, einschließlich Struktur-,
Transport- und Regulatorgene, um die Expression eines gegebenen
ETEC-CS-Antigens
auf den bakteriellen Oberflächen
zu ermöglichen.
Gewöhnlich
wird das Antigen auf der Oberfläche
Fimbriae oder Pili assembliert. Daher exprimiert die vorliegende
Zelle für
ein gegebenes CS-Antigen ein Strukturgen oder -gene und, wenn nötig, ein oder
mehrere Gene, deren Produkte zum korrekten Transport zur und der
Assemblierung auf der bakteriellen Oberfläche des Strukturproteins beitragen.
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Jedes
der oben genannten Gene, egal ob Struktur-, Transport- oder Regulatorgen
kann für
die vorliegende Erfindung nützlich
sein. In einer Ausführungsform
kann ein antigenes Struktur-, Transport- oder Regulatorprotein,
das durch eine Zelle der Erfindung exprimiert ist, codiert werden
durch:
- (i) ein DNA-Molekül, das die Nukleotidsequenz
eines Gens umfasst, das vorstehend durch die GenBank-Akzessionsnummer
spezifiziert wurde oder im vorliegenden Sequenzprotokoll enthalten
ist;
- (ii) ein DNA-Molekül,
das zum Komplement der Nukleotidsequenz in (a) hybridisiert; oder
- (iii) ein DNA-Molekül,
das die gleiche Aminosäuresequenz
wie das DNA-Molekül
von (a) oder (b) codiert, das aber eine degenerierte Form des DNA-Moleküls von (a)
oder (b) ist.
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Ein
Homolog der Polynukleotidsequenz von (a) kann in der Erfindung verwendet
werden. Typischerweise hat ein Homolog mindest eine Identität von 40%
mit der entsprechenden spezifizierten Sequenz, vorzugsweise von
mindestens 60 oder 80% und mehr bevorzugt mindestens 90%, 95% oder
99 Sequenzidentität. Eine
derartige Sequenzidentität
kann über
eine Region von mindestens 15, vorzugsweise über mindestens 30, zum Beispiel über mindestens
40, 60 oder 100 oder mehr angrenzende Nukleotide vorhanden sein.
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Verfahren
zur Messung der Polynukleotidhomologie sind den Fachleuten gut bekannt.
Zum Beispiel kann das UWGCG-Package, das das BESTFIT-Programm bereitstellt,
verwendet werden, um die Homologie zu berechnen, z. B. mit dessen
Standardeinstellungen (Devereux et al (1984) Nucleic Acids Research
12, p387–395).
Die PILEUP und BLAST-Algorithmen können ebenfalls verwendet werden,
um die Homologie zu berechnen oder um Sequenzen aufzureihen (typischerweise
mit deren Standardeinstellungen), zum Beispiel wie in Altschul (1993)
J Mol Evol 36: 290–300
oder Altschul et al (1990) J Mol Biol 215: 403–10 beschrieben.
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Ein
Homolog hybridisiert typischerweise mit der entsprechenden spezifizierten
Sequenz in einem Level, das signifikant über dem Hintergrund liegt.
Das durch die Interaktion zwischen dem Homolog und der spezifizierten
Sequenz generierte Signallevel ist typischerweise mindestens 10-fach,
vorzugsweise mindestens 100-fach so intensiv wie die Hintergrundhybridisierung.
Die Intensität
der Interaktion kann zum Beispiel durch radioaktive Markierung der
Sonde, z. B. mit 32P gemessen werden. Eine
selektive Hybridisierung wird typischerweise unter Bedingungen von
mittlerer oder hoher Stringenz erreicht, zum Beispiel mit 0,03 M
Natriumchlorid und 0,003 M Natriumcitrat zwischen etwa 50°C bis etwa
60°C.
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Das
Homolog kann sich von der entsprechenden spezifizierten Sequenz
durch mindestens 1, 2, 5, 10 oder mehr Substitutionen, Deletionen
oder Insertionen über
eine Region von mindestens 30, zum Beispiel von mindestens 40, 60
oder 100 oder mehr angrenzenden Nukleotiden der Homologe unterscheiden.
Daher kann sich das Homolog von der entsprechenden spezifizierten
Sequenz durch mindestens 1, 2, 5, 10, 30 oder mehr Substitutionen,
Deletionen oder Insertionen unterscheiden.
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Ein
homologes Strukturgen kann durch Expression des Gens in einem geeigneten
Wirt getestet werden, und auf Kreuz- Reaktivität mit Antkörperspezifizität auf ein
besonderes Antigen getestet werden. Ein homologes Transport- oder
Regulatorgen kann auf die Fähigkeit
getestet werden, die Aktivität
des endogenen Transport- oder Regulatorgens in einer bakteriellen
Zelle zu komplementieren.
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Ein
Transportgen kann zum Strukturgen oder den -genen mit dem oder denen
es funktioniert endogen sein. Daher kann die vorliegende Zelle sowohl
das Strukturgen oder die -gene und ein oder mehrere der Transportgene
eines gegebenen CS-Operons umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine Zelle der Erfindung ein vollständiges Operon für ein gegebenes
CS-Antigen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst eine Zelle der Erfindung weniger als das ganze Operon für ein gegebenes
CS-Antigen. Zum
Beispiel kann eine Zelle der Erfindung das Strukturgen oder die
-gene für
ein gegebenen CS-Antigen ohne ein oder mehrere der endogenen Transportgene
umfassen. In einer derartigen Zelle funktionieren ein oder mehrere
heterologe Transportgene, um das Strukturgen an die Oberfläche der
Zelle zu transportieren. Daher können
zum Beispiel Struktur-CS1-Genprodukte durch die Aktion der Transportgene
CS2 (cot C und cot D) an die Oberfläche transportiert werden und
umgekehrt (17). Daher kann eine Zelle gemäß der Erfindung ein unvollständiges Operon
für ein
gegebenes CS-Antigen umfassen, vorausgesetzt, dass das Antigen auf
der bakteriellen Oberfläche
exprimiert ist. Zum Beispiel kann die Zelle, begleitet von einem
oder mehreren heterologen, aber komplementären Transportgenen, das Strukturgen
oder die -gene eines besonderen Operons exprimieren.
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Es
wird im Allgemeinen bevorzugt, dass die vorliegende Zelle ein CS-Antigen
stabil exprimiert; eine Zelle, die eine stabile Antigenexpression
aufweist, ist ein besserer Kandidat für eine ETEC-Vakzine. Wie oben beschrieben
sind in nativen ETEC-Isolaten die CS2- und CS4-Operone im Allgemeinen
auf dem bakteriellen Chromosom untergebracht und die CS1-, CS3-,
CS5- und CS6-Operone
werden im Allgemeinen von Plasmiden mit niedriger Kopienzahl getragen.
Daher werden in Abwesenheit von spezifischen Selektionsmechanismen,
endogene CS-Gene im Allgemeinen stabil gehalten und über viele
Generation exprimiert. Die vorliegende Zelle umfasst im Allgemeinen
eine oder mehrere heterologe Polynukleotidsequenzen, die ein oder
mehrere CS-Antigene codieren. Derartige heterologe Polynukleotidsequenzen
können
in der Zelle auf einem Plasmid vorhanden sein oder können als
Ergebnis eines Insertionsereignisses in einem bakteriellen Chromosom
untergebracht sein.
-
Dort
wo eine heterologe Polynukleotidsequenz von einem Plasmid getragen
oder exprimiert wird, wird das Plasmid bevorzugt stabil gehalten.
Eine stabile Erhaltung ist ebenso wünschenswert für ETEC-CS-tragende
native Plasmide – dies
kann bedeutsam werden, wenn zum Beispiel, ein natives Plasmid, wie
nachfolgend beschrieben, zu Abschwächungszwecken manipuliert wird.
Verfahren zur Verbesserung der Plasmidstabilität werden nachfolgend diskutiert.
-
Vorzugsweise
ist ein heterologes Polynukleotid, das ein CS-Antigen codiert, zum Beispiel durch
ein Rekombinationsereignis, im bakteriellen Chromosom positioniert.
Eine chromosomale Stelle sorgt im Allgemeinen für eine stabilere Expression
als eine Plasmidstelle und würde
auch zu einem heterologen Operon führen, das in einer Kopienzahl
vorhanden sein würde,
die derjenigen ähnlich
ist, die in Wildtyp-Stämmen
auftritt. Wenn die Zelle durch Einführung eines heterologen CS-Antigens
erhalten wurde, das ein Polynukleotid in einen ETEC-Stamm codiert,
der ein CS-Antigen
endogen exprimiert, dann beugt eine chromosomale Positionierung
auch einer „Überlastung" mit zusätzlichen
antigenen Proteinen vor, und minimiert die Interferenz mit der Regulation
der Expression des endogenen antigenen Proteins.
-
In
einem Wildtyp-ETEC-Stamm wird die Regulation der Expression eines
CS-Operons häufig
durch ein Gen bewirkt, das in einem gewissen Abstand von dem Strukturgen
oder den -genen liegt. In der vorliegenden Zelle, kann die Expression
eines heterologen CS-Antigens durch ein zelleigenes Regulatorgen,
ein Homolog davon oder durch ein heterologes Regulatorgen reguliert
werden. Wenn daher die vorliegende Zelle durch Einführung eines
heterologen Polynukleotids in einen E. coli-Stamm erhalten wird, der ein ETEC-CS-Antigen
endogen exprimiert, kann die Expression der heterologen Sequenz
durch ein Regulatorgen reguliert werden, das mit dem endogenen CS-Operon verbunden
ist. Ohne an diese Theorie gebunden sein zu wollen, wird vorgeschlagen,
dass wirtspezifische Regulatorproteine in der Lage sind, mit den
Genen zu interagieren, die künstlich
eingeführt
und im Regulationsmodus verändert
wurden. Wenn daher zum Beispiel CS4-Gene in einen CS5/CS6 exprimierenden
E. coli-Stamm ohne das native CS4-Regulatorgen cfaD eingeführt werden,
kann die Expression des CS4-Gens durch das endogene CS5-Regulatorgen
reguliert werden, das von der Gegenwart von Gallensalzen abhängig ist.
Wenn jedoch ein rns-Regulator (ein Homolog von cfaD) auch in diese
Zelle eingeführt
wird, wird die Expression des CS4-Gens unabhängig von Gallensalzen. Wenn
umgekehrt CS5-Gene in einen CS4/CS6-Stamm ohne das native Regulatorgen
eingeführt
werden, kann die Expression der CS5-Gene durch das CS4-Regulatorgen cfaD
reguliert werden.
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In
einer Ausführungsform
kann es für
die CS-Antigen-Expression
in der vorliegenden Zelle bevorzugt sein, nicht von Gallensalz abhängig zu
sein. Das kann zum Beispiel vorteilhaft sein, wenn eine Zelle der
Erfindung in Vorbereitung der Verwendung als Vakzine mit einem CS-Antigen „vorbeladen" ist, da ein tierproduktfreies
Medium verwendet werden kann, um die CS-Antigen Expression zu induzieren.
-
Eine
Zelle gemäß der Erfindung
wurde in der Natur nicht isoliert. Dementsprechend wird die vorliegende
Zelle im Allgemeinen durch die Einführung eines Polynukleotids
(z. B. DNA) erhältlich,
das ein heterologes ETEC-CS-Antigen in einer geeigneten bakteriellen
Wirtszelle codiert.
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Geeignete
Wirtsstämme
(oder Starterstämme),
aus denen die vorliegende Zelle hergestellt werden kann, wurden
oben beschrieben. Vorzugsweise ist der Wirtsstamm ein ETEC-Stamm,
der ein ETEC-CS-Antigen endogen exprimiert. Insbesondere kann der
Wirtsstamm CFA/II (beinhaltet CS1/CS3 und CS2/CS3) oder CFA/IV (beinhaltet
CS4/CS6 oder CS5/CS6) exprimieren. In einer Ausführungsform wird der Wirtsstamm
aus den hinterlegten Stämmen
ACM2005, ACM2003, ACM2002, ACM2004, ACAM2007, ACAM2008, ACAM2009 oder
ACAM2012 selektiert, die in den Tabellen 1 und 2 aufgelistet sind,
oder Abkömmlingen
dieser Zellen. Ein Abkömmling
ist jede Zelle, die von der hinterlegten Zelle abgeleitet ist. Ein
Abkömmling
kann eine Zelle mit einer oder mehreren abschwächenden Mutationen beinhalten,
wie jene die hier beschrieben sind. Ein Abkömmling kann eine Zelle beinhalten,
die gentechnisch hergestellt wurde, um ein heterologes Antigen zu
exprimieren, die ebenfalls hier beschrieben wird.
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Im
Allgemeinen umfasst das in den Wirtsstamm eingeführte Polynukleotid ein oder
mehrere Strukturgene für
ein CS-Antigen.
Vorzugsweise beinhaltet das Polynukleotid das Strukturgen oder die
-gene für
mindestens ein Antigen, selektiert aus ETEC CS1, CS2, CS3, CS4,
CS5 und CS6. Die GenBank-Akzessionsnummern für diese Gensequenzen sind oben
und in Tabelle 5 angegeben. Die Sequenzen, die jenen, die den unter den
Akzessionsnummern eingetragenen entsprechen, sind in dem vorliegenden
Sequenzprotokoll enthalten.
-
Das
Verfahren zur Herstellung der vorliegenden Zelle kann auch den Schritt
der Einführung
eines Polynukleotids in eine Zelle umfassen, die ein oder mehrere
Transportgene (typischerweise Chaperon- oder Ushergene) umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Einführung
eines Polynukleotids in eine geeignete Zelle, das ein oder mehrere
Strukturgene für
ein ETEC-CS-Antigen und ein oder mehrere komplementäre Transportgene
umfasst. Alternativ können
die Strukturgene und die Transportgene auf separaten Polynukleotiden
vorhanden sein. Vorzugsweise wird ein Verfahren verwendet, das die
Einführung
eines Polynukleotids umfasst, das ein heterologes ETEC-CS-Operon
umfasst. In einer weiteren Ausführungsform
können
Transportgene, die endogen zu einem ETEC-Wirtsstamm sind, auf einem
Antigen der Zelle agieren, das ein heterologes Antigen beinhaltet,
das dessen Progression an die Zelloberfläche unterstützt.
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Wie
bereits beschrieben, kann die Regulation der Expression eines heterologen
ETEC-CS-Antigens in der vorliegenden Zelle durch ein Regulatorgen
durchgeführt
werden, das endogen oder bereits in dem Wirtsstammvorhanden ist.
Alternativ oder zusätzlich
kann das Verfahren zur Ableitung der vorliegenden Zelle den Schritt
der Einführung
in eine Zelle eines Polynukleotids umfassen, das ein geeignetes
Regulatorgen umfasst. Ein Regulatorgen kann, wenn es auf diese Weise
eingeführt
wurde, auf dem gleichen oder einem anderen Polynukleotid des Strukturgens
oder der -gene und/oder jedes Transportgens, die eingeführt werden,
vorhanden sein. Typischerweise wird das Regulatorgen dasjenige sein,
dass die Expression des betreffenden ETEC-CS-Antigens in einem nativen
ETEC-Stamm oder einem Homolog davon reguliert. Daher umfasst das vorliegende
Verfahren in einer Ausführungsform
die Einführung
eines Polynukleotids in eine geeignete Zelle, das ein heterologes
ETEC-CS-Operon zusammen mit dessen nativen Regulatorgenen umfasst.
-
Ein
Polynukleotid, das gemäß der vorliegenden
Erfindung in eine Zelle eingeführt
werden soll, kann jede geeignete Form annehmen. Typischerweise ist
das Polynukleotid ein Plasmidvektor. Im Allgemeinen trägt das Polynukleotid
einen selektierbaren Marker.
-
Das
Polynukleotid kann ein oder mehrere Expressionskontrollelemente
umfassen, wie etwa eine Promoter, Verstärker- oder Transkriptionsterminatorsequenz,
die durchführbar
mit einem Gen oder Genen verbunden ist, die exprimiert werden müssen. Zum
Beispiel kann ein geeigneter Plasmidexpressionsvektor verwendet werden.
Geeignete Vektoren sind den Fachleuten bekannt.
-
Vorzugsweise
sollte ein Polynukleotid, das gemäß der Erfindung in eine Zelle
eingeführt
wird, zum Beispiel durch homologe Rekombination in das Chromosom
der bakteriellen Zelle eingeführt
werden. Verfahren die eine chromosomale Insertion bewirken, sind
den Fachleuten bekannt. Das Polynukleotid kann zum Beispiel auf
einem geeigneten Suizid-Vektor
eingeführt
werden. Zum Beispiel kann der hier beschriebene Suizid-Vektor pJCB12
verwendet werden.
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Verfahren
zur Einführung
fremder DNA in prokaryotische Zellen sind den Fachleuten bekannt.
Beispiele für
geeignete Verfahren beinhalten Konjugation und Elektroporation.
Transformante Kolonien können
auf korrekte Aufnahme der heterologen Nukleinsäure unter Verwendung von Standardscreening-
und Standardselektionsverfahren gescreent und ausgewählt werden.
Selektierte Transformante können
auf die Oberflächenexpression
eines gegebenen ETEC-CS-Antigens unter Verwendung der oben beschriebenen
Screeningverfahren getestet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das vorliegende Verfahren:
- (i) Einführen eines
Polynukleotids, das ETEC-CS4-Antigen
codiert, in eine CS5/CS6-ETEC-Zelle; oder
- (ii) Einführen
eines Polynukleotids, das ETEC-CS1-Antigen codiert, in eine CS2/CS3-ETEC-Zelle;
oder
- (iii) Einführen
eines Polynukleotids, das ETEC-CS5-Antigen codiert, in eine CS4/CS6-ETEC-Zelle;
oder
- (iv) Einführen
eines Polynukleotids, das ETEC-CS4-Antigen codiert, in eine CS1/CS3-ETEC-Zelle.
-
Es
wird im Allgemeinen bevorzugt, dass eine Zelle der Erfindung im
Vergleich zu einer Wildtyp-ETEC-Zelle abgeschwächt wird. Daher hat die vorliegende
Zelle typischerweise eine verringerte Virulenz, so dass sie keine
mit ETEC verbundene Krankheit, wie etwa Diarrhöe auslöst, aber dennoch in der Lage
ist, eine Immunantwort zu stimulieren. Das ist insbesondere der
Fall, wenn die Zelle für
die Verwendung in einer Vakzine vorgesehen ist, um eine mit ETEC
verbundene Krankheit, wie etwa Diarrhöe zu bekämpfen. Die Verwendung einer
abgeschwächten
Zelle in einer derartigen Vakzine führt im Allgemeinen dazu, dass
die Wahrscheinlichkeit, dass ein geimpftes Subjekt Nebenwirkungen,
wie etwa Diarrhöe-Symptome
verspürt,
geringer ist.
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Eine
Zelle der Erfindung kann mit einer ganzen Reihe von Verfahren abgeschwächt werden,
im Allgemeinen durch eine Art der Mutation. Zum Beispiel kann die
Toxizität
durch die Verwendung einer Zelle verringert werden, die die mit
ETEC verbundenen Toxine nicht exprimiert oder diese nicht in einer
funktionellen oder toxischen Form exprimiert. Alternativ oder zusätzlich kann
die Abschwächung
durch Mutation eines weiteren bakteriellen Gens entstehen, typischerweise,
um deren Inaktivierung oder Deletion (z. B. durch Ersatz) zu bewirken).
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Die
Kolonisation eines Dünndarmwirts
durch ETEC-Zellen ist von der Absonderung von Enterotoxinen begleitet.
Zwei Arten, der in ETEC-Stämmen
identifizierten Enterotoxine, sind das hitzelabile Toxin (LT) und das
hitzestabile Toxin (ST). LT ist in der Struktur stark homolog mit
einem Choleratoxin, einem Multiuntereinheitprotein mit der Form
AB5 Die A- Untereinheit ist die aktive Komponente
in dem Toxin, das funktioniert, um die Aktivität der Adenylatcyclase zu erhöhen. Diese
wird über
die B-Untereinheiten in die Wirtzellen geliefert, die sich an Ganglioside
auf der Zelloberfläche
binden. ST ist ein kleines (19 Aminosäuren), nicht immunogenes Polypeptid,
das über
eine Guanylatcyclase stimulierende Aktivität verfügt. Ferner wurde kürzlich demonstriert, dass
ein großer
Teil der ETEC-Stämme
auch EAST1 produziert, ein hitzestabiles Toxin, das in Größe und Wirkungsweise
ST gleicht, aber eine andere Sequenz hat, das ursprünglich in
enteroaggregativen E. coli-Stämmen
identifiziert wurde.
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Daher
exprimiert in einer Ausführungsform
der Erfindung die Zelle im Allgemeinen keine funktionellen ETEC-Toxine,
wie etwa LT, ST und EAST1. Eine derartige Zelle kann zum Beispiel
toxinnegativer Stamm genannt werden. Die GenBank-Akzessionsnummern für diese Toxine sind in Tabelle
5 angegeben.
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Die
Abschwächung
kann entstehen, weil die Zelle aus einer bakteriellen nicht-ETEC-Zelle
abgeleitet ist oder hergestellt wurde, die weder natürlich noch
endogen ein oder mehrere der ETEC-Toxine exprimiert. Alternativ
kann die Zelle von einer ETEC-Zelle abgeleitet sein, die im Hinblick
auf die ETEC-Toxine
abgeschwächt
ist. Ein derartiger ETEC-Stamm kann als Ergebnis einer spontanen
Mutation, zum Beispiel bei einem Deletionsereignis, entstehen. Alternativ
oder zusätzlich
kann ein toxinnegativer Stamm unter Verwendung gentechnischer oder
molekularbiologischer Techniken hergestellt werden.
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Klinische
Isolate, die aus einer epidemiologischen Langfriststudie erhalten
wurden, die von Wissenschaftlern in der US-NAMRU3-Einrichtung in
Kairo durchgeführt
wurde, sind in Tabelle 3 aufgelistet. Eine Reihe dieser Isolate
sind toxinnegativ im Hinblick auf mindestens eines der oben genannten
Toxine. Einige dieser Isolate wurden verwendet, um, wie nachfolgend
beschrieben, weiter abgeschwächte
Stämme
herzustellen.
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Ein
Beispiel eines spontanen toxinnegativen Stamms ist E1392/75-2A (CFA/II,
ST-negativ, LT-negativ) (10) (Tabelle 1). Beispiele von ETEC-Stämmen, die
manipuliert wurden, um die spezifische Entfernung aller bekannten
Toxingene zu gewährleisten,
sind jene mit den Akzessionsnummern 01090304, 1090305, 01090306
(jeweils abgeleitet von den Stämmen
H, E, und J in Tabelle 3) und 02082964, 02082965, 02082966 und 02082968,
wie oben beschrieben und in den Tabellen 1 und 2 gezeigt. Der hinterlegte
Stamm 01090302 ist ebenfalls ein toxinnegativer Stamm.
-
Eine
bakterielle Zelle der Erfindung kann aufgrund der Mutation eines
weiteren Gens abgeschwächt werden.
Die Abschwächung
kann zum Beispiel durch Deletion oder Inaktivierung eines oder mehrer
der folgenden Gene verursacht werden: aroA, aroC, aroD, aroE, pur,
htrA, ompC, ompF, ompR, cya, crp, phoP, phoQ, surA, rfaY, dksA,
hupA, invE und clpB. Bevorzugte Kombinationen der Gene beinhalten:
- – mindestens
ein aro-Gen (z. B. aroA, aroC, aroD oder aroE) und mindestens ein
omp-Gen (z. B. ompC, ompF oder ompR);
- – mindestens
ein aro-Gen (z. B. aroA, aroC, aroD oder aroE) und das htrA-Gen;
- – aroC,
ompF und ompC.
-
Zum
Beispiel wurden die Stämme
PTL002 und PTL003 (Akzessionsnummer 01090302) vom oben genannten
Stamm E1392/75-2A durch Mutation von aroC/ompR bzw. aroC/ompC/ompF
abgeleitet.
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Ferner
ist es im Allgemeinen bevorzugt, dass alle antibiotischen Resistenzgene
aus einer bakteriellen Zelle der Erfindung vor ihrer Verwendung
in einer Vakzine entfernt werden. Bakterien, die aus wilden Stämmen isoliert
werden, enthalten häufig
antibiotische Resistenzgene, wie etwa Resistenzgene gegen Ampicillin, Streptomycin,
Sulfamethoxazol, Kanamycin, Trimetheprim und Tetracyclin. Diese
Gene können
durch die Verwendung der hier beschriebenen Suizidvektoren und Verfahren
oder durch Verfahren, die den Fachleuten bekannt sind, entfernt
werden.
-
Wie
oben gezeigt, kann die Abschwächung
der vorliegenden bakteriellen Zelle aus einer oder mehreren Mutationen
in dem bakteriellen Genom entstehen. Eine/mehrere Mutation/en, die
der Expression eines Enterotoxins oder anderer Gene vorbeugt/vorbeugen,
deletiert/deletieren oder inaktiviert/inaktivieren das Gen im Allgemeinen.
Im Allgemeinen gibt es einen vollständigen Knock-out der Funktion
der Gene. Dies kann entweder erreicht werden, indem die Synthese
aller Polypeptide des Gens vollständig gehemmt wird, oder indem eine
Mutation gemacht wird, die zu einer Synthese der nicht-funktionellen
Polypeptide führt.
Um die Synthese von Polypeptiden zu hemmen, kann entweder das gesamte
Gen oder dessen 5'-Ende
deletiert werden. Eine Deletion oder Insertion innerhalb der codierenden
Sequenz eines Gens kann verwendet werden, um ein Gen zu erzeugen,
dass nur nicht-funktionelle Polypeptide (z. B. Polypeptide, die
nur die N-terminale Sequenz eines Wildtyp-Proteins enthalten) synthetisiert.
Im Falle eines Toxingens, kann die Mutation das Genprodukt nicht-toxisch
machen.
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Eine
Mutation ist im Allgemeinen eine nicht revertierende Mutation. Dies
ist eine Mutation, die im Wesentlichen keine Reversion zurück zu dem
Wildtyp zeigt, wenn die Bakterie als Vakzine verwendet wird. Derartige
Mutationen beinhalten Insertionen und Deletionen. Insertionen und
Deletionen sind vorzugsweise groß, typischerweise mindestens
10 Nukleotide lang, bis zu einer Länge des gesamten Gens oder
der codierenden Sequenz, zum Beispiel von 10 bis 600 Nukleotiden.
Vorzugsweise wird die gesamte codierende Sequenz oder das gesamte
Gen deletiert.
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Die
Mutationen sind typischerweise ortsspezifisch. Sie können spezifisch
oder selektiv zu dem Toxingen oder einem anderen Gen sein. Zum Beispiel
im Falle der Deletion oder Inaktivierung des ST-Gens in einem CFA/I-
oder CS5/CS6-Stamm, muss die Mutation spezifisch auf das ST-Gen
targetiert sein, ohne das (eng verbundene) CFA/I-Gen, das CS5-Gen
oder das CS6-Gen zu deletieren oder zu inaktivieren.
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Eine
Mutation kann durch die Verwendung eines Suizid-Vektors entstehen.
Insbesondere kann der pJCB12-Suizid-Vektor verwendet werden. Dieser
Vektor ist in der UK-Patentanmeldung Nr. 0121998.9 beschrieben und
auch in der internationalen Patentanmeldung, die Priorität vor dieser
UK-Anmeldung beansprucht und von Acambis Research am gleichen Tag
eingereicht wurde wie die internationale Anmeldung. Die Inhalte
dieser internationalen Anmeldung sind hier als Bezugsdokumente beigefügt. Der
Vektor ermöglicht
das spezifische und verlässliche
Targeting und hat typischerweise eine Größe von weniger als 5 kb (zum
Beispiel zwischen 2,5 und 5 kb oder zwischen 2,5 und 4 kb).
-
Eine
abschwächende
Mutation kann eingeführt
werden durch die Verwendung eines Suizidvektors oder durch ein anderes
den Fachleuten bekanntes Verfahren (26). Geeignete bekannte Verfahren
beinhalten das Klonieren der DNA-Sequenz des Wildtypgens in einen
Vektor, z. B. ein Plasmid, und die Insertion eines selektierbaren
Markers in die klonierte DNA-Sequenz
oder Deletion eines Teils der DNA-Sequenz, die zu dessen Inaktivierung
führt.
Eine Deletion kann, zum Beispiel durch Abschneiden der DNA-Sequenz
unter Verwendung von Restriktionsenzymen, eingeführt werden, die an zwei Punkten
in oder gerade außerhalb
der codierenden Sequenz schneiden und Zusammenligieren der zwei
Enden in der verbleibenden Sequenz. Alternativ, und jetzt gebräuchlicher,
kann ein mutiertes Allel, in dem die flankierende Region eines Target-Gens separat amplifiziert
und in einer separaten Overlap-PCR-Reaktion direkt verbunden wird, unter
Auslassung der dazwischen liegenden Targetsequenz, konstruiert werden
(31). Ein Plasmid, das die mutierte DNA-Sequenz trägt, kann
in der Bakterie durch bekannte Techniken, wie etwa Elektroporation
und Konjugation transformiert werden. Dann ist es durch geeignete
Selektion möglich,
eine Mutante zu identifizieren, in der die inaktivierte DNA-Sequenz
sich in das Chromosom der Bakterie rekombiniert hat, und die Wildtyp-DNA-Sequenz
durch homologe Rekombination nicht funktionell gemacht wurde.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung exprimiert die vorliegende Zelle ferner ein Antigen, das
ist nicht durch die native Bakterie exprimiert (ein „heterologes
Antigen"), zusätzlich zu
einem ETEC-CS-Antigen. Dies ist besonders nützlich, wenn die Zelle in einer
Vakzine verwendet werden soll, da die Gegenwart von zusätzlichen
Antigenen die generierte Immunantwort verbessert. In dem Fall, in
dem die Bakterie eine ETEC-Bakterie ist, kann das Antigen von einem
anderen ETEC-Stamm sein, so dass die Vakzine Schutz gegen den anderen
Stamm bereitstellt. Ferner kann die Bakterie gentechnisch verändert werden,
um mehr als ein derartiges heterologes Antigen zu exprimieren, wobei
die heterologen Antigene vom gleichen oder einem anderen Stamm sein
können.
-
Ein
heterologes Antigen kann ein vollständiges Protein oder ein Teil
eines Proteins sein, das ein Epitop oder ein Fusionsprotein sein
kann. Geeignete Antigene beinhalten nicht-toxische ETEC-Komponenten
oder nicht-toxische Mutanten von E. coli LT (z. B. die B-Untereinheit
und Mutanten der Untereinheit, deren Akzessionsnummern sind in Tabelle
5 angegeben), und LT-ST Fusionsproteine (1, 7–9)
-
Die
DNA, die heterologe Antigene codiert, kann von einem Promoter exprimiert
werden, der in vivo aktiv ist. Ein Promoter kann ein starker Promoter
sein, wie etwa der tac-Promoter
oder ein Derivat davon. Promoter, die ihre gute Wirkung gezeigt
haben, sind der nirB-Promoter (6, 16), der htrA-Promoter (16), der pagC-Promoter
(13) und der ssaH-Promoter
(32). Für
die Expression von Derivaten von LT, CT oder ST, könnte der
Wildtyp-Promoter verwendet werden.
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Wie
angegeben, ist es bevorzugt, dass ein Plasmid, das ein heterologes
Antigen exprimiert, in der vorliegenden Zelle stabil gehalten wird.
Um dem Verlust eines Plasmids vorzubeugen, das ein heterologes Antigen
exprimiert oder eines nativen Plasmids, kann dem Plasmid ein Element
zugefügt
werden, dass dessen Stabilität
verbessert.
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Es
gibt eine Reihe bekannter, die „Toxin/Antitoxin"-Stabilität von Plasmiden bestimmender
Systeme, zum Beispiel parDE (25) von Plasmid RP4 (2), und hok/sok
(auch als parB von Plasmid R1 bekannt oder pndAB von Plasmid R483
(18, 19)), die verwendet werden können, um die Plasmidstabilität zu verbessern. Diese
Systeme codieren zwei Funktionen: Ersten eine toxische Einheit,
die Zellen inaktivieren würde,
in denen sie exprimiert ist, die ein lange biologische Halbwertszeit
hat, und zweitens eine antitoxische Einheit, die dieser Inaktivierung
vorbeugt, aber eine kurze biologische Halbwertszeit hat. Im Falle,
dass ein Plasmid, das diese Funktionen codiert, während der
Teilung segregiert wird, wird die Tochterzelle, die das Plasmid
nicht enthält, ihr
Angebot von Antitoxin erschöpfen
und durch den beständigeren
Toxinanteil inaktiviert. Daher werden nur die Zelle in der wachsenden
Population gehalten, die weiterhin das Plasmid beherbergen.
-
Ein
weiteres System, das verwendet werden kann, um die Stabilität eines
Plasmids in Übereinstimmung
mit der Erfindung zu verbessern, ist ein Multimer-Resolutionssystem.
Multimerresolutionssysteme verleihen Stabilität, indem sie Plasmidmultimere
in Single-copy-Plasmide auflösen,
und so die Gefahr verringern, dass freie Plasmid-Tochterzellen durch
Zufallsegregation bei der Zellteilung generiert werden. Es wurden
mehrere ortsspezifische Rekombinationssysteme identifiziert, die
agieren, um Plasmidmultimere in Monomere aufzulösen. In Übereinstimmung mit einem derartigen
System enthält
das Plasmid, das stabilisiert werden soll, eine Erkennungsregion
für eine
ortsspezifische Rekombinase und die Wirtszelle enthält eine
DNA-Sequenz, die eine ortsspezifische Rekombinase codiert. Die Rekombinase
agiert auf der Erkennungsregion und leitet dadurch die saubere Segregation
des Plasmids während
der Zellteilung. Die Rekombinase kann auf dem zu stabilisierenden
Plasmid oder im Chromosom der Wirtszelle codiert sein.
-
Die
Rekombinase ist im Allgemeinen eine Resolvase. Beispiele für Resolvasen,
die in der Erfindung verwendet werden, können die Cre-Rekombinase von
Plasmid P1, das E. coli-XerC-(ArgR)-Protein, die D-Protein Rekombinase von
Plasmid F, die ParA-Rekombinasen
der Plasmide RP4 und RK2, die ortsspezifische Rekombinase von Plasmid
R1, Resolvasen, die durch die Tn3-ähnlichen
transponiblen genetischen Elemente und die Rsd-Resolvase des Salmonella-dublin-Virulenzplasmid
codiert sind, beinhalten.
-
Die
Erkennungselemente, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, können
jene für
die oben genannten Rekombinasen beinhalten. Alle Erkennungselemente,
die von der benutzten ortsspezifischen Rekombinase erkannt werden,
können
verwendet werden. Geeignete Erkennungselemente beinhalten jene Stellen,
die von XerC-ortsspezifischer Rekombinase erkannt werden, wie etwa
der Stelle von cer im Plasmid ColE1 und der ähnlichen Stelle ckr im Plasmid
ColK (29), der Stelle psi im Plasmid pSC101 und der ähnlichen Stelle
cer im Plasmid pHS-2 von Shigella flexneri. Andere Erkennungselemente,
die verwendet werden können,
beinhalten die Stelle crs im Salmonella-dublin-Virulenzplasmid,
die Stelle loxP im Plasmid P1, die Stelle rfs im F-Plasmid und die
Stelle res im Tn3-ähnlichen
transponiblen genetischen Element.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Rekombinase die Rsd-Resolvase, die über das
crs- Erkennungselement
agiert. Das Rsd/crs-System in der Patentanmeldung WO 02/28423 ausführlich beschrieben.
-
Eine
Zelle gemäß der Erfindung
ist für
die Verwendung zur Herstellung einer Zusammensetzung oder eines
Medikaments, das auf bakterielle Infektionen targetiert ist, geeignet.
-
Typischerweise
ist die Bakterie ETEC. Zum Beispiel können Zusammensetzungen, die
die vorliegende Zelle beinhalten, gegen mit ETEC verbundene Krankheiten,
wie etwa Diarrhöe
verwendet werden. Im Allgemeinen umfasst die Zusammensetzung mindestens
einen Zellstamm der Erfindung und einen pharmazeutisch geeigneten
Träger
oder Verdünnungsmittel.
Die Zusammensetzung kann außerdem
einen oder mehrere bakterielle Stämme oder Komponenten umfassen.
-
Jede
der hier beschriebenen Zellen kann eine geeignete Zelle für die Inklusion
in die Zusammensetzung sein. Im Allgemeinen ist die Zusammensetzung
in der Lage, in einem Individuum eine Immunantwort gegen mindestens
drei oder mehr CS-Antigene zu generieren, die in der Zelle exprimiert
sind. Diese Fähigkeit kann
durch Immunisierungsstudien getestet werden. Die Zusammensetzung
kann zum Beispiel einem Tier, wie etwa einem Menschen verabreicht
werden, und es können
Tests gemacht werden für
die Generierung eines Antikörpers
oder einer T-Zellen-Antwort,
die für
drei oder mehr CS-Antigene spezifisch sind. Das nach der Verabreichung
einer Zusammensetzung an ein Tier generierte Antiserum, kann im
Hinblick auf dessen Fähigkeit
evaluiert werden, entweder die Zelle, die die CS-Antigene exprimiert oder das purifizierte
CS-Antigen, spezifisch zu binden. Danach kann das Tier einem Immuntest
mit einem ETEC-Stamm unterzogen werden, um zu evaluieren, ob eine
schützende
Immunantwort vorhanden ist.
-
Vorzugsweise
kann eine immunogene Zusammensetzung mindestens eine Immunantwort
gegen CFA/I-, CFA/II- und CFA/IV-Stämme generieren. Diese immunogene
Zusammensetzung umfasst vorzugsweise einen oder mehrere bakterielle
Stämme
gemäß der Erfindung,
so dass jeder der oben genannten Antigene repräsentiert ist. Die Zusammensetzung
kann einen oder mehrere Stämme
umfassen. In einer Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung der Erfindung:
- (i)
einen Stamm, welcher CS1, CS2 und CS3 exprimiert;
- (ii) einen Stamm, welcher CS4, CS5 und CS6 exprimiert; und
- (iii) einen Stamm, welcher CFA/I exprimiert.
-
Beispiele
für CFA/I-Stämme beinhalten
ACM2001 und ACAM2010, aufgelistet in Tabelle 2.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform,
ist die immunogene Zusammensetzung eine Vakzine. Zum Beispiel eine
Vakzine gegen eine mit ETEC verbundene Krankheit, wie etwa Diarrhöe. Die Vakzine
ist im Allgemeinen eine lebende abgeschwächte Vakzine, die einen oder
mehrere lebende abgeschwächte
bakterielle Stämme
umfasst, von denen mindestens einer ein Zellstamm gemäß der Erfindung
ist.
-
Traditionell
musste, aufgrund der beschränkten
Expression von CS-Antigenen durch ETEC-Zellen, eine wirksame Vakzine
mindestens 5 bakterielle Stämme
beinhalten. Durch die Bereitstellung der vorliegenden Zellen, stellt
die vorliegende Erfindung jetzt jedoch eine Anti-ETEC-Vakzine bereit,
die weniger als 5 Stämme – zum Beispiel
3 oder 4 Stämme – umfassen
kann.
-
Die
vorliegende Zusammensetzung oder Vakzine kann unter Verwendung bekannter
Techniken zur Formulierung abgeschwächter bakterieller Zusammensetzungen
oder Vakzine formuliert werden. Die Zusammensetzung oder Vakzine
wird vorteilhafterweise für
die orale Verabreichung zum Beispiel als getrocknetes, stabilisiertes
Pulver zur Rekonstitution in einem geeigneten Puffer vor der Verabreichung,
präsentiert.
Die Rekonstitution wird vorteilhafterweise in einem Puffer mit einem
geeigneten pH-Wert durchgeführt,
um die Lebensfähigkeit
der Bakterien zu gewährleisten.
Um die abgeschwächten
Bakterien und die Zusammensetzung oder Vakzine vor der Magensäure zu schützen, sollte
bei jeder Verabreichung der Vakzine vorteilhafterweise ein Natriumhydrogencarbonatpräparat verabreicht
werden. Alternativ wird die Zusammensetzung oder Vakzine in einer
lyophilisierten verkapselten Form präsentiert.
-
Die
Zusammensetzung oder Vakzine kann zur Behandlung, wie etwa zur Impfung
eines Säugetierwirts,
insbesondere eines menschlichen Wirts, verwendet werden. Eine Infektion,
die durch einen Mikroorganismus, insbesondere durch ein Pathogen
verursacht wird, kann daher durch die Verabreichung einer wirksamen
Dosis einer Vakzine, die gemäß der Erfindung
hergestellt wurde, targetiert werden oder ihr kann vorgebeugt werden.
Die verwendete Dosierung kann letzten Endes nach Ermessen des Arztes
erfolgen, wird aber von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich Größe und Gewicht
des Wirts und Art der formulierten Zusammensetzung oder Vakzine.
Ein Dosierung, die die orale Verabreichung von 107 bis
1011, z. B. von 108 bis
1010 Bakterien je Dosis umfasst, kann jedoch
für einen
70 kg schweren erwachsenen menschlichen Wirt geeignet sein.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung.
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Wenn
nichts anderes angegeben ist, sind die verwendeten Verfahren biochemische
und molekularbiologische Standardtechniken (2, 26).
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Materialien und Verfahren
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Stämme
-
Diese
Arbeit wurde unter Verwendung einer Reihe von klinischen Isolaten
von ETEC durchgeführt. Stamm
E1392/75-2A (9) wurde von der National Collection of Type Cultures
and Pathogenic Fungi, Central Public Health Laboratories, Colindale,
UK bereitgestellt. Dies ist eine spontane Toxinverlust-Variante
von Stamm E1392, die ursprünglich
in Hongkong isoliert wurde. Abschwächende Deletionen wurden in
die Gene aroC, ompC und ompF bei Acambis, Vereinigtes Königreich
eingeführt,
um einen Vakzinstamm PTL003 (hinterlegter Stamm 01090302, Tabellen
1 und 2) (31) zu erzeugen. Die anderen Wildtyp-Stämme wurden
am Naval Medical Research Unit 3 (NAMRU3), in Kairo, Ägypten von
Patienten mit Diarrhöe
isoliert. Toxingene wurde aus diesen Stämmen deletiert und abschwächende Deletionen
wurden bei Acambis, Vereinigtes Königreich (UK-Patentanmeldung
0121998.9) in die Gene aroC, ompC und ompF eingeführt. Die
in den Beispielen verwendeten Stämme,
ihre Genotypen/Phänotypen
und gegebenenfalls die Akzessionsnummern für die hinterlegten Stämme sind
in den Tabellen 1 und 2 beschrieben.
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In
den Beispielen werden außerdem
drei Laborstämme
von E. coli verwendet, die das pir-Gen auf dem Chromosom tragen.
Es sind dies SY327λpir
(23), SM10λpir
(28) und DH5αλpir (P Barrow,
Institute for Animal Health, Compton).
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Wachstum der
Stämme
-
Alle
für die
Erhaltung und das Wachstum von Stämmen während der Vakzinentwicklung
verwendeten Medien wurden aus zertifizierten tierfreien Komponenten
hergestellt. Die LB-Grundmedien
bestanden aus 10 g/l Sojapepton, 5 g/l Hefeextrakt und 10 g/l NaCl.
Agar (15 g/l) und Antibiotika wurden wie erforderlich zugefügt. CFA-Agar
wurde für
die Analyse der Vakzinstämme
verwendet und bestand aus10 g/l Agar, 10 g/l Sojapepton, 1,5 g/l
Hefeextrakt, 0,005% MgSO4, 0,0005% MnCl2 und 0,15% Gallensalzen.
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Herstellung
der CS-Proteine durch Wärmeentzug
-
Die
Stämme
wurden über
Nacht in LB-Medien mit den erforderlichen Antibiotika bei 37°C unter Schütteln gewachsen.
Ein 10 μl-Aliquot
wurde dann auf einer 15 ml CFA-Agarplatte,
die gegebenenfalls Antibiotika enthält, verteilt. Die Platte wurde über Nacht
bei 37°C
inkubiert bis ein konfluenter Rasen erreicht wurde. Die Bakterien
wurden dann von der Platte in 0,5 ml PBS geschabt. 10 μl dieser
Zellsuspension wurde 1 ml PBS zugefügt und die OD600 wurde
gemessen (OD600 von 1 = 1 × 109 Zellen/ml). Ein Aliquot der Zellsuspension,
die 109 Zellen enthält wurde bei 13000 rpm 5 Min.
lang zentrifugiert und das Pellet wurde in 10 μl PBS resuspendiert. Die Probe
wurde 10 Min. lang auf 65°C
erhitzt und dann bei 13.000 rpm 5 Min lang zentrifugiert. Es wurde ein Überstand
erhalten und 10 μl
2× Novex
Tris-Gly Probenpuffer (Invitrogen), der 2 μl 1 M DTT enthält, zugefügt. Die
Proben wurden 5 Min. lang auf 95°C
erhitzt und dann mittels SDS-PAGE auf 14% Novex Tris-Gly-Gelen (Invitrogen)
analysiert, gefolgt von direkter Färbung mit SimplyBlue SafeStain
(Invitrogen) oder von Immun-Blotting.
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Nachweis von Proteinen
mittels Western Blot
-
Die
Proben wurden auf 14% Novex Tris-Gly-Gelen bei 125 V der Elektrophorese
unterzogen bis die Farbfront etwa 0,5 cm von dem Boden des Gels
entfernt war. SeeBlue Plus2-Marker (Invitrogen) wurden als Molekülgewichtstandards
verwendet. Der Transfer auf 0,45 μm
Cellulosenitratmembran (LC2001, Invitrogen) wurde 1 Stunde lang
bei 25 V, gemäß den Herstellerangaben
(XCell II Blot Modul EI 9051 Bedienungsanleitung, Invitrogen) durchgeführt. Nach
dem Transfer wurde die Membran 1 Stunde lang unter Verwendung von PBST
(Sigma P-3813, 0,01 M Phosphatpuffersalzlösung (0,138 M NaCl, 0,0027
M KCl) mit 0,05% Tween pH 7,4) und 5 Marvel-Magermilchpulver blockiert.
Die Membran wurde vier Mal gewaschen (jeweils 10 Min.) in PBST,
die 1% Marvel- Magermilchpulver
enthält.
Der Blot wurde 1 Stunde lang mit Primärantikörper in PBST/1% Marvel-Magermilchpulver
inkubiert und dann wie zuvor vier Mal gewaschen. Der Blot wurde
1 Stunde lang mit Sekundärantikörper (Anti-Kaninchen-HRP-Konjugat, Sigma
A4914) in PBST/1% Marvel-Magermilchpulver
inkubiert und dann wie zuvor vier Mal und zwei Mal nur in PBST gewaschen.
Der Blot wurde unter Verwendung des Pierce Super Signal West Pico-Reagens
gemäß den Herstellerangaben
entwickelt und für mehrere
Zeitabschnitte einem Röntgenstrahlenfilm
exponiert.
-
Polymerase-Kettenreaktionen
(PCR)
-
Wenn
nicht anders beschrieben, wurden zwei Arten von Polymerase-Kettenreaktionen
gebildet: Reaktionen, um die DNA-Fragmente
für die
Klonierung zu amplifizieren und Reaktionen, um Plasmide/Stämme zu screenen
und zu analysieren. Um die Fragmente für die Klonierung zu erhalten,
wurde das High-Fidelity-Enzym
Pfu Turbo (Stratagene) verwendet, gemäß den Protokollen, die in der
Bedienungsanleitung #039001b dargestellt sind. Um Klone zu screenen
und das rns-Gen zu klonieren, wurde Taq-Polymerase (Invitrogen,
Katalognummer 10342-020) gemäß den Herstellerangaben
verwendet.
-
Oligonukleotide
-
Die
Sequenzen für
die Oligonukleotide, zum Beispiel für die Primere, die in den Beispielen
verwendet werden, sind in Tabelle 4 angegeben.
-
Beispiel 1 – Herstellung
eines CS4-, CS5-, CS6-Stamms (CS4 exprimiert in einem CS5/CS6-Stamm)
-
1.1 Klonieren des CS4-Operons
-
Die
Sequenz des CS4-Operons wurde in der Genbank (Referenznummer AF296132)
publiziert. Die computergestützte Restriktionsanalyse
dieser Sequenz (unter Verwendung des VectorNTi-Programms, Version
7, Informax) offenbarte zwei BglII-Stellen, eine (Stelle (a)) im
ersten Gen des Operons (csaA) und eine (Stelle (b)) stromabwärts zum
letzten Gen im Operon (csaE) (1A).
Daher könnte
der größte Teil
des Operons mittels Restriktionsverdauung unter Verwendung dieser
BglII-Stellen kloniert werden, wodurch alle PCR-bezogenen Fehler
vermieden werden. Es war jedoch notwendig, die 5'-Region
des Operons mittels PCR-Amplifikation zu klonieren, da es keine
geeigneten Restriktionsorte gab, die ein direktes Klonieren erlauben
würden. Zwei
PCR-Primere (Primer 47151 und Primer 47152) wurden verwendet, um
das csaA-Gen bis zu und einschließlich der BglII-Stelle zu amplifizieren,
wobei eine chromosomale DNA vom Stamm WS2252-A (CS4/CS6, Tabelle
1) als Matrize verwendet wurde. Der Vorwärts-Primer, Primer 47151 führte einen
SalI-Restriktionsort stromaufwärts
des csaA-Gens ein, während
der Rückwärts-Primer,
Primer 47152, eine SphI-Stelle stromabwärts der
BglII-Stelle einführte.
Diese Stellen wurden verwendet, um das 723 bp PCR-Produkt in den stabile
Vektor mit einer geringen Kopienzahl pACYC184 ((5) zu klonieren;
geliefert von NEB, 1B), der auch mit SalI und
SphI verdaut wurde. Diese Vektor wurde pACYC-csaA (1C) genannt. In diesem Konstrukt wird Stelle (a)
in 1A erhalten und kann für die Klonierung des langen
Fragments des CS4-Operons (zwischen den Stellen (a) und (b)) verwendet
werden.
-
Daher
wurde ein weiterer Anteil der chromosomalen DNA von Stamm WS2252-A
mit BglII verdaut und einer Agarosegel-Elektrophorese unterzogen. Die DNA-Fragmente
von etwa 5 kb wurden von dem Gel unter Verwendung eines QIAquick
Gelextraktionskit isoliert und mit pACYC-csaA ligiert, das mit BglII
verdaut und mit Kälberdarmphosphathase
(CIP) behandelt worden war. Die Ligationsmischung wurde verwendet,
um das E. coli XL10 Gold KanR zu transformieren und die transformierten
Kolonien wurden auf Agar-Platten selektiert, die Chloramphenicol
enthalten. Kolonien mit Plasmiden, die die 3'-Region des CS4-Operons in der korrekten Orientierung
enthalten, wurden durch PCR unter Verwendung von Primer 47151 und
Primer 47150 nachgewiesen, die innerhalb von csaC (1A) binden. Korrekte Plasmide, die das vollständige CS4-Operon enthalten,
wurden pACYC-CS4 (1D) genannt.
-
1.2 Expression von CS4
-
1.2.1 Expression von CS4
aus dem Plasmid pACYC-CS4
-
Das
Plasmid pACYC-CS4 wurde verwendet, um zwei Stämme zu transformieren: 'Stamm K' ist ein Derivat
des CS4/CS6-Stamms, das spontan sein CS4-Gen verloren hat, so dass
es nur CS6 exprimiert; ACAM2006 ist ein abgeschwächtes, toxinnegatives Derivat
von WS2773-E, ein CS5/CS6-ETEC-Stamm. Die Stämme wurden als Stamm K-pCS4
bzw. ACAM2006-pCS4 bezeichnet und auf Chloramphenicol erhalten.
-
CS-Proteine
wurden mittels Wärmeentzug
aus Stamm K-pCS4 und ACAM2006-pCS4 purifiziert, wie im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben.
Zum Vergleich wurden der Stamm WS-2252A, ein CS4/CS6-Stamm und ACAM2006
auf gleiche Weise analysiert. Nach dem Erhitzen der Proben für 5 Min.
auf 95°C
wurden sie mittels Elektrophorese auf 14% Tris-Gly-Polyacrylamidgelen
(Novex) analysiert. Die Bänder wurden
mittels Färbung
mit SimplyBlue SafeStain (Invitrogen) (2A)
oder mittels Western Blot visualisiert unter Verwendung CS4-spezifischer
Antikörper
(2B), wie im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben.
-
Das
CS4-Antigen wurde eindeutig in dem Kontrollstamm WS-2252A nachgewiesen
und auch in Stamm K-pCS4, wodurch angezeigt wurde, dass das klonierte
Operon intakt und funktionsfähig
war. CS4 wurde jedoch weder in ACAM2006 noch in ACAM2006-pCS4 nachgewiesen.
Es schien wahrscheinlich zu sein, dass diese Disparität auf die
Gegenwart verschiedener Regulatormechanismen in den Stämmen K und ACAM2006 zurückzuführen war.
Das cfaD-Genprodukt, ein Protein, das in Stamm K, jedoch nicht in ACAM2006
vorhanden ist, reguliert normalerweise das CS4-Operon. Die Expression
des CS5-Operon ist kaum verstanden. Das csvR-Gen wurde aus einem
anderen CS5/CS6-Stamm isoliert und ist zu 87% homolog zu cfaD. Das
Proteinprodukt kann die Aktivität
von cfaD funktionell ersetzen, um die CFA/I-Expression zu vermitteln,
seine Rolle bei der Expression von CS5 ist jedoch unklar (11, 14).
CS5-Biosynthese
unterscheidet sich von der Expression von CS1, CS2, CS3, CS4 und
CS6 ebenfalls darin, dass Gallensalze für die Herstellung von Fimbriae
notwendig sind. Es wurde spekuliert, dass es nötig sein könnte, Gallensalze dem CFA-Agar zuzufügen, der
für das
Wachstum von ACAM2006-pCS4 verwendet wird, um die Expression des
CS4-Operons zu stimulieren. CS-Proteine wurden mittels Wärmeentzug
aus den Stämmen
ACAM2006, ACAM2009 (ein abgeschwächtes
Derivat von WS2252A) und ACAM2006-pCS4 purifiziert, wie im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben.
Die Proben wurden mittels Elektrophorese auf 14% Tris-Gly-Polyacrylamidgelen
(Invitrogen) analysiert und die Bänder wurden mittels Färbung mit
SimplyBlue SafeStain (Invitrogen) oder mittel Western Blot visualisiert,
unter Verwendung von CFA/IV-spezifischen Antikörpern, wie im Abschnitt „Materialen
und Verfahren" beschrieben.
In Gegenwart von Gallensalzen wurden gute Mengen von CS4 und CS5
im CFA-Präparat
von ACAM2006-pCS4 (2C und D) nachgewiesen,
wodurch angezeigt wurde, dass ein Regulatorprotein in ACAM2006 vorhanden
ist, möglicherweise
csvR, das CS4-Operon aktivieren und die Expression induzieren kann
CS6 wurde in ACRM2006-pCS4 ebenfalls nachgewiesen. Obwohl die Level
dieser Antigene niedrig waren, gleichen sie jenen, die in CS5/CS6-Stämmen wie
etwa ACAM2006 gesehen wurden. Folglich haben wir bewiesen, dass
es möglich
war, alle drei CFA/IV-CS-Proteine innerhalb eines einzigen Stammes
zu exprimieren.
-
Eine
Gallensalz-abhängige
Regulation sollte in vivo in einem Vakzinstamm gut wirken, in dem
bei der Expression von CS- Proteinen
erwartet wird, das in einer natürlichen
Infektion Gesehene zu imitieren. Es kann jedoch möglich sein,
das Muster der Regulation durch Einführung eines anderen Regulators,
wie etwa rns oder cfaD (rns ist homolog zu cfaD) zu verändern. Um
das zu untersuchen, wurde ein rns-Gen aus Stamm E1392-2A mittels
PCR unter Verwendung der PrimereRNS-03 und RNS-04 isoliert. Das
PCR-Produkt wurde unter Verwendung von Taq-Polymerase amplifiziert,
die einen 'A'-Überhang hinterlässt und
die Verwendung des Klonierungsvektors pGEM-T Easy (Promega) für die Klonierung
erlaubt. Das PCR-Konstrukt wurde gemäß den Herstellerangaben in
den Vektor geklont, um das Plasmid pGEM-rns zu erzeugen. Das Plasmid
wurde mittels Elektroporation und Selektion auf Medien, die Ampicillin
und Chloramphenicol enthalten, in ACAM2006-pCS4 eingeführt. CS-Proteine wurden aus
Zellen präpariert,
die in CFA-Medien ohne Gallensalze gewachsen waren, und die Proben
wurden mittels SDS-PAGE auf 14% Tris-Gly-Gelen (Novex) analysiert,
gefärbt
mit Simply Blue Safe Stain (Invitrogen). Eine Expression von CS4,
CS5 und CS6, die nicht von der Gegenwart der Gallensalze abhängig war,
wurde in beobachtet (2E). Jedoch hatte die Menge
an CS5 in den Zellen eine deletierende Wirkung auf das Level an
CS4 in der Zelle, verglichen mit der Induktion mittels Gallensalzen
in Abwesenheit von rns (wie in 2C und 2D gezeigt). Die Verwendung eines Plasmids
mit niedriger Kopienzahl für
die Expression von rns hätte
diese Wirkung möglicherweise
verringern können.
Daher könnte
die Regulation der CS-Proteine in den Vakzinstämmen durch die Einführung anderer
Regulatorproteine verändert
werden.
-
1.2.2 Chromosomale Expression
-
CS4-
und CS2-Operone sind normalerweise auf dem Chromosom in Wildtyp-Stämmen zu
finden und die anderen CS-Operone sind auf Plasmiden mit einer geringen
Kopienzahl angesiedelt. Um Plasmidstabilitätsprobleme zu überwinden
und um einen Stamm zu erzeugen, der für die Verwendung als Vakzine
geeignet ist, war es wünschenswert,
das CS4-Operon in das Chromosom von ACAM2006 zu einzuführen. Das
würde außerdem dazu
führen,
dass das Operon in einer ähnlichen
Kopienzahl vorhanden ist, wie in Wildtyp-Stämmen gesehen, und es wurde
gehofft, dass dies einer 'Überlastung' mit zusätzlichem
CS-Protein vorbeugen würde. Eine
exzessive CS4-Proteinexpression könnte zur Abschwächung des
Stamms führen
und/oder die Expression des endogenen CS-Proteins stören.
-
1.2.2.1 Konstruktion des
Targetingvektors
-
Die
Klonierungsstrategie für
die chromosomale Insertion wird in 3 ausführlich beschrieben.
Der Suizidvektor pJCB12 (12)
wurde für
die Einführung
des Operons in das Chromosom verwendet. Dieses Plasmid enthält den R6K-Startpunkt und kann
nur in Stämmen
verbreitet werden, die λpir
enthalten (21). In diesem Fall wurden pJCB12 und dessen Derivate
im E. coli-Stamm DH5αλpir verbreitet.
Es wurde entschieden, das Operon in den ompC-Genort von ACAM2006
einzuführen.
Da das ompC-Gen selbst bereits aus diesem Stamm deletiert wurde,
wurden dessen flankierenden Regionen 5' und 3'verwendet, um das CS4-Operon in die
korrekte Stelle zu targetieren.
-
Dieser
erste Schritt der Klonierungsstrategie umfasste die individuelle
Amplifizierung der ompC-flankierenden Regionen 5' und 3' und des csaA-Gens mittels PCR (Schritt
1, 3A). Die Primere 47173 und 47174 wurden verwendet,
um die stromaufwärts
flankierende Region des ompC-Gens zu amplifizieren und die Primere
47177 und 47178 wurden verwendet, um die stromabwärts Region
des ompC-Gens zu amplifizieren. Chromosomale DNA von ACAM2006 wurde
als Matrize verwendet. Ein 721bp-Fragment, einschließlich der 5'-Region des CS4-Operons, bis zu und einschließlich der
BglII-Stelle im
csaA-Gen, wurde unter Verwendung der Primere 47175 und 47176 und
unter Verwendung von chromosomaler DNA von WS-2252A als Matrize amplifiziert. Die
Primere 47174 und 47175 enthielten verlängerte Sequenzen, so dass die
3'-Sequenz des PCR-Produkts
der stromaufwärts
ompC flankierenden Region und das 5'-Ende des csaA-PCR-Produkts komplementäre Sequenzen
enthielten. Dadurch konnten die beiden Fragmente mittels Overlap-Extension-PCR unter
Verwendung der Primere 47173 und 47176 (Schritt 2, 3A) zusammengefügt werden. Auf ähnliche Weise
enthielten die Primere 47176 und 47177 verlängerte Sequenzen, so dass die
3'-Sequenz des csaA PCR-Produkts und die
5'-Sequenz der PCR-Produkt
der flankierenden Region stromabwärts -ompC, komplementäre Sequenzen
enthielten. Dadurch konnte das ompC-csaA-Fragment mit der stromabwärts ompC
flankierenden Region mittels Overlap-Extension-PCR unter Verwendung der Primere
47173 und 47178 fusioniert werden (Schritt 3, 3A).
-
Das
ompC-csaA-ompC-Fragment enthielt die BamHI-Stelle an den 5'- und 3'-Enden, eingeführt durch die
Primere 47173 und 47178. Diese Stellen wurden verwendet, um das
ompC-csaA-ompC-Fragment
in die BglII-Stelle von pJCB12 zu klonieren, wobei sowohl die BamHI-
und die BglII- Erkennungssequenzen zerstört wurden (Schritt 4, 3A). Dieses Plasmid wurde pJCB12-ompC-csaA-ompC genannt.
Das bedeutete, dass die BglII-Stelle in dem csaA-Gen nun einmalig
war und für
die Klonierung des Rests des CS4-Operons verwendet werden konnte.
Aus diesem Grund wurde die verbleibende 3'-Region des CS4-Operons von pACYC-CS4
mittels Verdauung mit BglII entfernt und in den BglII-Restriktionsort
innerhalb des csaA-Gens eingeführt
(Schritt 5, 3A). Rekombinante Plasmide
mit dem csaBCE-Fragment
in der korrekten Orientierung wurden mittels PCR-Screening unter Verwendung der Oligos
47105 und RGK01 identifiziert. Damit war die Konstruktion des Suizidvektors
für das
Targeting des CS4-Operons in den ompC-Genort abgeschlossen und das
Plasmid erhielt den Namen pJCB12-ompC-CS4-ompC.
-
1.2.2.2 Insertion des
CS4-Operons in das Chromosom
-
pJCB12-ompC-CS4-ompC
wurde verwendet, um den konjugationsfähigen, tetracyclinsensitiven
E. coli-Stamm SM10λpir
(23) zu transformieren. ACAM2006 wurde durch Transformation mit
dem Plasmid pACYC184 (5) tetracyclinresistent gemacht. Der Stamm
SM10λpir-pJCB12-ompC-CS4-ompC wurde mit ACAM2006-TetR
mittels 'Kreuzstreichen' auf LB-Agarplatten
konjugiert. Eine 2 cm große
quadratische Fläche wurde
dicht mit einem Stamm ausgestrichen und dann mit dem anderen Stamm
senkrecht dazu überstrichen. Nach
einem Wachstum über
Nacht bei 37°C
wurden die Zellen abgeschabt und auf Agarplatten verteilt, die Chloramphenicol
und Tetracyclin enthielten. Transkonjugante, in die pJCB12-ompC-CS4-ompC eingeführt wurde
in das Chromosom von ACAM2006-TetR, bildeten Kolonien, während keiner
der Ausgangsstämme
auf dieser Antibiotika-Kombination wachsen konnte. Die homologe
Rekombination des CS4-Operons in die korrekte Stelle (d. h. den
ompC-Genort) wurde durch PCR, unter Verwendung der Oligos 4732 und
47105, bestätigt.
-
Nachdem
das CS4-Operon in den ompC-Genort targetiert worden war, war es
notwendig, die Klone zu selektieren, an denen die Vektorsequenzen
entfernt worden waren, aber das CS4-Operon war in dem Chromosom
verblieben. pJCB12 enthält
das Saccharasegen, das den Zellen Toxizität verleiht, die auf Saccharose wachsen,
folglich wurden korrekt targetierte Transkonjuganten in einem Medium
gewachsen, das 5 Saccharose enthält,
um auf den Verlust des Suizidvektors zu selektieren. Nur Stämme, aus
denen der Suizidvektor entfernt wurde, konnten wachsen. Die Entfernung
der Vektorsequenz würde
bedeuten, dass das Chloramphenicol-Resistenzgen ebenfalls verloren
wäre, daher
wurden die saccharoseresistenten Kolonien weiter gescreent, um zu überprüfen, ob
sie chloramphenicolsensitiv wären.
Die chloramphenicolsensitiven, saccharoseresistenten Kolonien wurden
mittels PCR gescreent, um die Klone zu identifizieren, in denen
das CS4-Operon im ompC-Genort (Primere 4732 und 47105) zurückgehalten
wurde. Ein Stamm, indem das CS4-Operon korrekt eingeführt war,
wurde selektiert und ACAM2006-CS4 genannt.
-
1.2.2.3 Expression von
CS4 vom chromosomalen Genort
-
ACAM2006-CS4
wurde über
Nacht auf Platten gewachsen, die LB-Agar, CFA-Agar oder CFA-Agar plus 0,15%
Gallensalze enthielten. Die CS-Proteine wurden mittels Wärmeentzug
präpariert,
wie im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben. Ähnliche
Präparate
wurden zum Vergleich aus ACAM2006 hergestellt. Die Proben wurden
mittels SDS-PAGE auf 14% Tris-Gly-Polyacrylamidgelen (Novex) analysiert,
die Bänder
wurden mittels Färbung
mit SimplyBlue SafeStain (Invitrogen) oder mittels Western Blot
(4A und B) visualisiert. Die Blots
wurden mit Kaninchen-CS4-, -CS5- und -CS6-spezifischen Antikörpern und
einem Anti-Kaninchen-HRP-Konjugat
(Sigma A4914) gefärbt,
wie im Abschnitt „Materialen
und Verfahren" beschrieben.
-
Niedrige
Level von CS6 wurden bei ACAM2006 und ACAM2006-CS4 nachgewiesen,
wenn die Stämme
entweder mit oder ohne Gallensalzen gewachsen wurden, obwohl etwas
höhere
Level nachgewiesen wurden, wenn Gallensalze vorhanden waren. CS5
wurde in beiden Stämmen
nachgewiesen, aber nur, wenn dem Agar Gallensalze zugefügt worden
waren. CS4 war nur in ACAM2006-CS4
vorhanden, und nur in Gegenwart von Gallensalzen.
-
Daher
wurde ein Stamm erzeugt, in dem CS4, CS5 und CS6 alle in guten Levels
exprimierten. Wie bei Plasmid pACYC-CS4 gezeigt, hat sich die Kontrolle
der CS4-Expression zur Gallensalzabhängigkeit hin verschoben, ähnlich dem,
was natürlich
bei der CS5-Expression festgestellt wurde. Diese Art von Regulation
sollte in einem Vakzinstamm gut wirken, in dem CS-Proteine in vivo
induziert werden. Es ist jedoch möglich, das Muster der Regulation
durch Einführung
eines anderen Regulators, wie etwa rns oder cfaD zu verändern (Abschnitt
1.2.1).
-
ACAM2006
und ACAM2006-CS4 tragen ein P2-ähnliches
bakteriophages Genom im Chromosom (Abschnitt 1.2.1). Ein großer Teil
dieses Genoms wurde aus beiden Stämmen deletiert, um deren Tauglichkeit als
Komponenten einer Vakzine zu erhöhen.
Diese Deletion hat die Expression von CS4, CS5 oder CS6 nicht beeinträchtigt.
Der bakteriophagen-deletierte ACAM2006-Stamm ist ACAM2012 (hinterlegter
Stamm mit der Akzessionsnummer 020282968). Stamm ACAM2012-CS4 (ACAM2013)
wurde mit der Akzessionsnummer 02082969 hinterlegt, wie oben beschrieben.
-
Beispiel 2 – Herstellung
eines CS1-, CS2-, CS3-Stamms (CS1 exprimiert in einem CS2/CS3-Stamm)
-
2.1 Klonierung des CS1-Operons.
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Die
Gene des CS1-Operons von ETEC wurden sequenziert (Genbank Akzessionsnummern
M58550, X62495, X76908). Diese Sequenzen wurden in das vollständige Operon
(cooB, cooA, cooC, cooD) kompiliert und die Restriktionsorte wurden
unter Verwendung des VectorNTi-Programms, Version 7 (Informax) analysiert (5A). Es wurden zwei Stellen identifiziert, die
für die
Klonierung des intakten Operons mittels Restriktionsverdauung geeignet
sind: EcoRV stromaufwärts
von cooB, und BglII stromabwärts
von cooD. Die vom CS1/CS3-Stamm E1392/75-2A (Tabelle 1) purifizierte
Plasmid-DNA wurde mit EcoRV und BglII verdaut und einer Agarosegel-Elektrophorese
unterzogen. DNA-Fragmente von ungefähr 6,6 kb wurden aus dem Gel
unter Verwendung des QIAquick Gelextraktionskits isoliert. Dies
war die korrekte Größe für das CS1-Operon,
wie aus den kompilierten Genbank-Sequenzen vorhergesagt. Die 6,6
kb-Fragmente wurden
in den Klonierungsvektor pACYC184 ligiert ((5); geliefert von NEB, 1B), der mit EcoRV und BamHI verdaut worden war.
Die ligierten Kolonien wurden verwendet, um E. coli K12 zu transformieren
und die Kolonien wurden auf Agarplatten selektiert, die Chloramphenicol
enthielten.
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Korrekte
Konstrukte wurden mittels Verdauung mit HindIII oder HindIII/SphI
identifiziert. Dieses Konstrukt wurde pACYC-CS1 (5B) genannt.
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2.2 Plasmidexpression
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Stamm
ACAM2007, ein abgeschwächter
CS2/CS3-Stamm wurde mit pACYC-CS1 mittels Elektroporation transformiert.
Dieser Stamm wurde ACAM2007-pCS1 genannt. Die Stämme PTL003 (CS1/CS3), ACAM2007
und ACAM2007-pCS1 wurden auf CFA-Agarplatten verteilt und CFA-Proteine
wurden mittels Wärmeentzug
präpariert,
wie im Abschnitt „Materialen
und Verfahren" beschrieben.
Die Proben wurden mittels Elektrophorese auf 14% Tris-Gly-Polyacrylamidgelen
analysiert. Um die CS2- und CS3-Proteine mit ungefähr jeweils
15,3 und 15,1 kDa zu resolvieren, wurden Gele in einer Länge von
14 cm verwendet. CS-Proteine wurden mittels Western Blot nachgewiesen,
(6) mit Kaninchen-CFA/II-spezifischen Antikörpern gefärbt, (die CS1,
CS2 und CS3 erkennen) und wie in den Abschnitten „Materialien
und Verfahren" beschrieben,
entwickelt.
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CS1
und CS3 wurden in PTL003 nachgewiesen, CS2 und CS3 wurden in ACAM2007
nachgewiesen und CS1, CS2 und CS3 wurden in ACAM2007-pCS1 nachgewiesen.
Folglich haben wir bewiesen, dass es möglich ist, drei CFA/II-Antigene
in einem einzigen Stamm zu exprimieren.
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2.3 Chromosomale Insertion
-
Ein
CS2/CS3-Stamm, der CS1 exprimiert, kann eine Komponente einer ETEC-Vakzine
bilden, sogar wenn das CS1-Operon auf einem stabilen Plasmid getragen
wird, für
eine erhöhte
Stammstabilität
wäre es
jedoch wünschenswert,
das CS1-Operon in das Chromosom des Stamms einzufügen. Es
könnte
eine ähnliche Strategie
wie jene, die in Abschnitt 1.2.2 für den CS4/CS5/CS6-Stamm beschrieben
ist, oder eine andere, den Fachleuten bekannte Technik, verwendet
werden.
-
Beispiel 3 – Herstellung
eines CS4-, CS5-, CS6-Stamms (CS5 exprimiert in einem CS4/CS6-Stamm)
-
3.1 Klonierung des CS5-Operons.
-
Die
Sequenz des CS5-Operons wurde publiziert (Genbank AJ224079). Die
computergestützte
Restriktionsanalyse dieser Sequenz (unter Verwendung von Vector
NTi, Version 7, Informax) offenbarte eine AgeI-Stelle stromaufwärts des
ersten Gens des Operons (csfA) und eine XmaI-Stelle stromabwärts des
letzten Gens des Operons (csfD) (7A).
Diese Stellen waren geeignet für
die Klonierung des intakten Operons mittels Restriktionsverdauung,
wobei alle PCR-bezogene
Fehler vermieden wurden. Der 'Überhang', der mittels Verdauung
mit AgeI generiert wurde, ist komplementär zum XmaI-Überhang, folglich könnte das
Fragment direkt in den XmaI-Schnittvektor kloniert werden. Der Vektor
pACYC184 enthielt jedoch keine XmaI-Stelle und erforderte so eine
gewisse Modifikation (7B). Ungefähr 276 bp von pACYC184 von
der einzigen BamHI-Stelle an Position 3961 zur einzigen SalI-Stelle
an Position 4237 wurde unter Verwendung von Primer 47180 und Primer
47182 amplifiziert. Sowohl die BamHI- als auch die SalI-Stellen wurden erhalten,
und Primer 47182 führte
außerdem
eine neue XmaI-Stelle 5' der
SalI-Stelle ein. Das 295 bp-PCR-amplifizierte-DNA-Fragment wurde
mit SalI und BamHI verdaut und in pACYC184 kloniert, der ebenfalls
mit SalI und BamHI verdaut worden, und daher eine neue und einzige
XmaI-Stelle in den Vektor eingeführt
hat. Dieser Vektor wurde pACYC-XmaI (7B)
genannt.
-
Die
Plasmid-DNA wurde vom Stamm WS2773-E (CS5/CS6) isoliert und ein
Abschnitt wurde mit AgeI und XmaI verdaut und einer Agarosegel-Elektrophorese
unterzogen. Die DNA-Fragmente von etwa 7 kb wurden von dem Gel unter
Verwendung eines QIAquick Gelextraktionskit (QIAgen) isoliert, und
mit pACYC-XmaI ligiert, das ebenfalls mit XmaI verdaut worden war,
und mit alkalischer Kälberdarmphosphathase
(CIP) behandelt worden war. Die Ligationsmischung wurde verwendet,
um das E. coli XL10 Gold KanR zu transformieren und die Kolonien
wurden auf Agar-Platten selektioniert, die Chloramphenicol enthalten.
Die Kolonien wurden mittels PCR mit den Primeren 47168 und 47167
auf Plasmide gescreent, die das CS5-Operon enthalten. Die Orientierung
wurde unter Verwendung der Primere 47180 und 47168 bestimmt. Ein
korrektes Plasmid wurde pACYC-CS5 genannt (7C).
-
3.2 Plasmidexpression
-
Stamm
ACAM2009, ein abgeschwächter
CS4/CS6-Stamm, wurde mit pACYC-CS5 mittels Elektroporation transformiert,
und der Stamm wurde ACAM2009-pCS5 genannt.
-
Die
Stämme
ACAM2009 und ACAM2009-pCS5 wurden auf CFA-Ag0arplatten verteilt, die 0,15% Gallensalze
enthielten und die CFA-Proteine würden wie im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben, purifiziert.
Die Proben wurden mittels SDS PAGE auf 14% Tris-Gly-Gelen (Novex)
analysiert und die Bänder wurden
mittels Western Blot (8A) visualisiert. Die Blots
wurden mit Kaninchen-CFA/IV-spezifischen
Antikörpern
gefärbt,
die CS4, CS5 und CS6 nachweisen und Anti-Kaninchen-HRP-Konjugat
(Sigma A4914). Alle drei CS-Proteine (CS4, CS5 und CS6) wurden in
Stamm ACAM2009-pCS5 in Gegenwart von Gallensalzen nachgewiesen.
Um zu bestimmen, ob die Gallensalze für die CS5-Expression notwendig
sind oder nicht (wie in natürlichen
CS5/CS6-Stämmen), wurden
ACAM2006, ACAM2009 und ACAM2009-pCS5 auf Agarplatten mit oder ohne
Gallensalze verteilt und die CFA-Proteine
wurden, wie im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben,
purifiziert. Die Proben wurden mittels SDS-PAGE analysiert, gefolgt
von Western Blotting, unter Verwendung CFA/IV-spezifischer Antikörper (8B). Wie erwartet wurde CS5 in ACAM2006 nur exprimiert, wenn
Gallensalze in den Medien vorhanden waren, während CS4 in ACAM2009 sowohl
mit als auch ohne Gallensalze in den Medien vorhanden war. In ACAM2009-pCS5
waren sowohl CS4 als auch CS5 unabhängig von der Gegenwart von
Gallensalzen in dem CFA-Agar vorhanden. Vermutlich ist der cfaD-Regulator,
der in ACAM2009 vorhanden ist und die Expression von CS4 auf Gallensalz-unabhängige Art
kontrolliert, ebenfalls in der Lage, die Expression von CS5 zu regulieren.
-
3.3 Chromosomale Insertion
-
Ein
CS4/CS6-Stamm, der CS5 exprimiert, kann eine Komponente einer ETEC-Vakzine
bilden, sogar wenn das CS5-Operon auf einem stabilen Plasmid getragen
wird, für
eine erhöhte
Stammstabilität
wäre es
jedoch wünschenswert,
das CS5-Operon in das Chromosom des Stamms einzufügen. Es
könnte
eine ähnliche Strategie,
wie die in Abschnitt 1.2.2 beschriebene, oder eine andere den Fachleuten
bekannte Technik, verwendet werden.
-
Beispiel 4 – Andere
Stammkombinationen
-
Wir
wollten wissen, ob die Expression von CS-Proteinen in den Stämmen durch
den CFA-Typ beschränkt
ist, wäre
es zum Beispiel möglich,
CFA/II-Proteine innerhalb eines CFA/IV-Stamms zu exprimieren? Um dies zu untersuchen,
wurden Plasmide verwendet, die klonierte CS-Operone tragen, um die
ETEC-Stämme
verschiedener CFA-Typen zu transformieren.
-
4.1 Koexpression von CFA/II
und CFA/IV
-
pACYC-CS4
(Abschnitt 1.1) wurde verwendet, um PTL003 zu transformieren (ein
abgeschwächter CS1/CS3-Stamm,
Tabelle 1), um PTL003-pCS4 zu erzeugen. PTL003, PTL003-pCS4 und
ACAM2009 (ein abgeschwächter
CS4/CS6-Stamm) wurde auf CFA-Agarplatten verteilt und CS-Proteine
wurden wie in Abschnitt „Materialen
und Verfahren" beschrieben,
purifiziert". Die
Proben wurden mittels Elektrophorese auf 14% Tris-Gly-Gelen (Novex)
analysiert und die Bänder
wurden mittels Färbung
mit SimplyBlue SafeStain (Invitrogen) visualisiert (9).
CS1 und CS3 wurden in PTL003 nachgewiesen und CS4 wurde in ACAM2009
nachgewiesen. In PTL003-pCS4 waren CS1, CS3 und CS4 vorhanden. Dies
zeigte an, dass es möglich
ist, CFA/II- und CFA/IV-Antigene in einem einzigen Stamm zu exprimieren.
-
4.2 Vergleichsbeispiel:
Koexpression von CFA/I und CFA/IV
-
Um
zu testen, ob die mehrfache Expression von CS-Proteinen in einem
einzigen Stamm durch den CFA-Typ eingeschränkt ist, wurde pACYC-CS4 (Abschnitt
1.1) verwendet, um Stamm ACAM2010 (einen abgeschwächten CFA/I-Stamm)
zu transformieren, um ACAM2010-pCS4 zu erzeugen. ACAM2010, ACAM2010-pCS4
und WS-2252A (CS4/CS6)
wurde auf CFA-Agarplatten verteilt und CFA-Proteine wurden wie in Abschnitt „Materialen
und Verfahren" beschrieben,
purifiziert". Die
Proben wurden mittels Elektrophorese auf 14% Tris-Gly-Gelen (Novex)
analysiert und die Bänder
wurden mittels Färbung
mit SimplyBlue SafeStain (Invitrogen) oder mittels Western Blot,
unter Verwendung von CS4- und CFA/I-spezifischen Kaninchen-Antikörpern visualisiert
(10). CFA/I wurde in ACAM2010 nachgewiesen und
CS4 wurde in WS-2252A nachgewiesen. In Stamm ACAM2010-pCS4 waren sowohl
CFA/I als auch CS4 vorhanden. Dies zeigte an, dass es möglich ist,
zwei verschiedene CFA-Antigene in einem einzigen Stamm zu exprimieren.
-
Beispiel 5 Einführung mehrfacher
genetischer Mutationen in bakterielle Vakzinstämme
-
Dieser
Abschnitt beschreibt die Generierung eines neuartigen Suizidvektorplasmids,
pJCB12, und dessen Verwendung für
die Einführung
von Mutationen in chromosomal- oder plasmidcodierte Genorte. Die Herstellung
und die Verwendung von pJCB12 ist beschrieben in der UK-Patentanmeldung
0121998.9 und in der internationalen Patentanmeldung, die Priorität vor der
UK-Patentanmeldung 0121998.9 beansprucht, und von Acambis Research
Limited am gleichen Tag wie die vorliegende internationale Anmeldung
eingereicht wurde. Die Inhalte dieser internationalen Anmeldung
sind als Bezugsdokumente beigefügt.
-
Suizidvektorplasmide,
wie etwa pDM4 (24), pJCB12, pCVD442 (12) und andere, können verwendet werden,
um definierte genetische Konstrukte in spezifische Targets im bakteriellen
Genom einzuführen.
Das Plasmid pJCB12 ist ein neuer optimierter Suizidvektor, basierend
auf dem zuvor konstruierten Suizidvektor pDM4. Das definierte genetische
Konstrukt, das in das bakterielle Genom eingeführt werden soll, kann eine Deletionsmutation
eines spezifischen Gens sein, oder eine komplexere Struktur, wie
zum Beispiel eine Insertion eines Gens innerhalb eines anderen,
und von einem ausgewählten
Promoter von innerhalb des Konstrukts exprimiert sein. Im Allgemeinen
werden die Enden dieses Konstrukts aus Nukleotidsequenzen bestehen,
die abgeleitet sind von der Region des zu targetierenden Gens.
-
Die
Suizidvektoren pDM4 und pJCB12 besitzen eine Reihe von Schlüsselkomponenten
(vgl. 11 und 12):
Ein
Replikationsstartpunkt, der die Replikation des Vektors in einigen
Bakterienstämmen
leitet, aber nicht in allen, ist oriR6K. oriR6K ist der Replikationsstartpunkt,
abgeleitet vom natürlich
auftretenden Plasmid R6K. Dieser Startpunkt erfordert für die Replikation
das R6K pir-Gen, das in Suizidvektoren nicht vorhanden ist. Es sind
drei Labor-E. coli-Stämme
erhältlich,
die das pir-Gen auf ihrem Chromosom tragen, und das sind SY327λpir, SM10λpir und DH5αλpir. Alle
drei dieser Stämme
können
verwendet werden, um pDM4, pJCB12 und deren Derivate zu verbreiten.
Ein
Transferstartpunkt, der den Konjugationstransfer des Vektors von
einem bakteriellen Stamm zum anderen leitet, ist mobRP4. mobRP4
ist der Transferstartpunkt des natürlich auftretenden Plasmids
RP4. Dieses erlaubt den Konjugationstransfer von pDM4 und pJCB12
und deren Derivaten zu bakteriellen Empfängerstämmen. Um zu funktionieren,
müssen
für mobRP4
die Gene, die die RP4-Transferfunktionen codieren, in der bakteriellen
Spenderzelle vorhanden sein. Der Labor-E.-coli-Stamm SM10λpir trägt diese Gene auf seinem Chromosom,
und so kann dieser Stamm als Spenderstamm für pDM4, pJCB12 und dessen Derivate
verwendet werden.
Ein Gen, das ein Produkt codiert, dass für bakterielle
Zellen toxisch ist, wenn die Zellen unter bestimmten Bedingungen
gewachsen werden, ist sacB. sacB codiert für Lävansaccharase, die ein Produkt
herstellt, das für gramnegative
Bakterien toxisch ist, wenn sie auf Saccharose gewachsen werden.
Ein
selektierbarer Marker ist cat. cat codiert für Chloramphenicol-Acetyltransferase
und verleiht dem antibakteriellen Chloramphenicol Resistenz.
Eine
Mehrfachklonierungsstelle (MCS), d. h. eine Stelle in die definierte
genetische Konstrukte für
die Einführung
in eine bakterielle Empfängerzelle
kloniert werden können.
-
Der
-Suizidvektor pJCB12 ist eine modifizierte Version von pDM4, in
der ein Großteil
der intergenischen und nicht funktionellen DNA entfernt wurde. Folglich
gibt es bei der Verwendung dieses Suizidvektors sehr viel weniger
Möglichkeiten
für ein
fehlerhaftes Targeting. Während
pDM4 ungefähr
7 kb groß ist,
ist pJCB12 nur 3 kb groß,
behält
aber alle Schlüsselkomponenten.
Insbesondere hat die mobRP4-Region von pJCB12 lediglich 0,15 kb,
und die IS1-ähnlichen
Nukleotidsequenzen wurden aus der sacB-Region entfernt. Diese Modifikationen
sind besonders vorteilhaft, wenn ETEC-Stämme manipuliert werden, die
im Allgemeinen viele Plasmide beherbergen, die als unerwünschte Targets
der homologen Rekombination mit Komponenten des Suizidvektors agieren
können.
Des Weiteren erlaubt die geringere Größe von pJCB12 eine leichtere
In-vitro-Manipulation und eine leichtere Konstruktion von Derivaten,
da kleinere DNA-Moleküle zusammenligieren und
sich effizienter in E.-coli-Wirte transformieren, wodurch sie die
Chancen verbessern, Derivate mit der korrekten Konstruktion zu erhalten.
Die geringere Größe erlaubt
außerdem
eine größere Effizienz
bei der Einführung
der Konstrukte in Empfängerbakterien
mittels Transformation eher als mittel Konjugation.
-
Der
Labor-E. coli-Stamm SM10λpir
kann verwendet werden, um pJCB12 und dessen Derivate zu den bakteriellen
Empfängerstämmen mittels
Konjugation zu transferieren, weil er die tra-Funktionen des Plasmids RP4
hat, die in sein Chromosom eingefügt sind. Jedoch zeigt Stamm
SM10λpir
relative niedrige Transformationshäufigkeiten. Aus diesem Grund
würde Stamm
DH5αλpir normalerweise
für die
Konstruktion von pJCB12-Derivaten verwendet werden, und sobald die
Derivate der korrekten Konstruktion identifiziert worden wären, würden diese
zu SM10λpir
für die
Einführung
in Empfängerstämme mittels
Konjugation transferiert.
-
Konstruktion des Suizidvektors
pJCB12
-
Der
Suizidvektor pJCB12 wurde mittels mehrerer Runden von Overlap-Extension-PCR
(30, 13), unter Verwendung von pDM4-Plasmid-DNA
als Matrize konstruiert. Anfänglich
wurden vier Fragmente aus pDM4 mittels PCR amplifiziert, unter Verwendung
der 'High-Fidelity-DNA-Polymerase,
Pfu TurboTM. Diese waren das oriR6K-Fragment,
amplifiziert unter Verwendung der Oligonukleotide 4714 und 4715;
das mobRP4-Fragment,
amplifiziert unter Verwendung der Oligonukleotide 4716 und 4717;
und das cat-Gen wurde in zwei Teilen amplifiziert, unter Verwendung
der Oligonukleotide 4718 mit 4719 und 4720 mit 4721. Dies wurde gemacht,
um einen EcoRI-Restriktionsort
der Enzyme innerhalb der cat-Gens zu entfernen. Das oriR6K-Fragment
und das mobRP4 wurden dann in einer Overlap-Extensions-PCR-Reaktion
unter Verwendung der Oligonukleotide 4714 und 4717 verbunden. Ebenso
wurden die cat-Fragmente unter Verwendung der Oligonukleotide 4718
und 4721 verbunden. Diese zwei resultierenden Fragmente wurden in einer
finalen Overlap-Extensions-PCR-Reaktion unter Verwendung der Oligonukleotide
4717 und 4718 verbunden. Das resultierende PCR-Produkt wurde ligiert
und in SY327λpi
r-Zellen transformiert
und die Transformanten wurden auf L-Agar selektiert, das mit Chloramphenicol
von 20 mg/ml angereichert war. Transformante, die Plasmide der korrekten Größe beherbergen,
wurden erhalten und eine dieser, genannt pDM4A7, wurde für die weitere
Manipulation ausgewählt.
-
In
diesem Schritt, sind die oriR6K- und cat-Komponenten des Plasmids
pDM4A7 eindeutig funktionell. Um jedoch zu bestätigen, dass der mobRP4-Genort
funktionell war, wurde das Plasmid pDM4A7 in den Stamm SM10λpir transformiert.
Diese Transformanten wurden auf L-Agar gesammelt, das mit Chloramphenicol
von 15 mg/ml und Naladixinsäure
von 5 mg/ml angereichert war. Dieses L-Agar wurde mit Zellen des
Stammes SY327λpir „kreuzgestrichen". Während Chloramphenicol
diese bakteriellen Zellen selektiert, die pDM4A7 beherbergen, selektiert
Nalidixinsäure
nach SY327λpir.
Nach der Inkubation über
Nacht, wuchsen viele Kolonien, wo die Stämme „kreuzgestrichen" waren, aber nirgendwo
anders auf der Platte wuchs etwas, womit bestätigt wurde, dass pDM4A7 aus
Stamm SM10pir mobiliserbar ist und dass der mobRP4-Genort funktionell
ist.
-
Das
Plasmid pDM4A7 wurde dann mit EcoRI verdaut, mit with Pfu TurboTM-DNA-Polymerase behandelt und ligiert,
um die EcoRI-Restriktionsort
der Enzyme zu entfernen, um das Plasmid pDM4A7EcoRI zu generieren.
Ein kurzes HindIII-Fragment von pDM4, das die Mehrfachklonierungsstelle
beinhaltet, wurde dann ligiert in pDM4A7EcoRI, verdaut mit HindIII.
Die Ligationsreaktion wurde in SY327λpir transformiert und die Transformanten
auf L-agar selektiert, das mit 20 mg/ml Chloramphenicol angereichert
ist.
-
Das
Oligonukleotid R6K-01 hybridisiert innerhalb des kurzen HindIII-Fragments
von pDM4, das die Mehrfachklonierungsstelle beinhaltet. Folglich
wurden die Transformanten mittels PCR unter Verwendung der Oligonukleotide
R6K-01 und 4720 gescreent, um jene zu identifizieren, die das gewünschte Plasmidkonstrukt beherbergen.
Eine Reihe derartiger Transformanten wurden identifiziert, und eine
dieser, genannt pDM4A7E, wurde für
die weitere Manipulation ausgewählt.
-
Plasmid
pDM4A7E trägt
drei EcoRI-Stellen sehr nahe beieinander auf dem kurzen HindIII-Fragment von
pDM, die die Mehrfachklonierungsstelle beinhaltet. Die zwei sehr
kurzen EcoRI-Fragmente von pDM4A7E wurden folglich mittels Verdauung
mit EcoRI entfernt, gefolgt von Ligation. Die resultierte in einem pDM4A7E-Derivat,
das nur eine EcoRI-Stelle besitzt, welche pJCB10 genannt wurde.
Die Region von pJCB10, die oriR6K beinhaltet und die MCS wurden
amplifiziert, unter Verwendung der Oligonukleotide 4715 und 4917 und
die Nukleotidsequenzbestimmungen für einen Teil dieses Fragments
wurden unter Verwendung von Oligonukleotid 4917 durchgeführt Dies
präsentierte
uns eine Nukleotidsequenz über
der MCS, die vorher unbekannt war.
-
Das
sacB-Gen wurde unter Verwendung von Pfu-DNA-Polymerase und der Oligonukleotide
4722 und 4723 amplifiziert. Das 1,6 kb-Product wurde mit dem Plasmidvektor
pPCR-ScriptTM (Stratagene) ligiert und in E.
coli XL10 GoldTM Zellen (Stratagene) transformiert.
Es wurden Transformanten erhalten und die Funktionalität des sacB-Gens
wurde bestätigt
durch plattieren der Klone auf L-agar und 5% Saccharose-Agar. Ein
Konstrukt zeigte gutes Wachstum auf L-Agar, und keines auf dem 5%-Saccharose-Agar,
und wurde daher als Quelle für
das sacB-Gen ausgewählt.
Das sacB-Gen wurde dann von diesem Klon, unter Verwendung der Restriktionsenzyme
PstI verdaut, wobei diese Stellen in die Oligonukleotide 4722 und
4723 zu diesem Zweck eingebaut wurden, und mit pJCB10 ligiert, das
ebenfalls mit PstI verdaut worden war. Die Kolonien wurden mittels PCR
unter Verwendung der Oligonukleotide 4716 und 4766 überprüft, wobei
ein Produkt der erwarteten Größe (~1700
bp) geerntet wurde. Wieder wurde die Funktionalität des Gens
durch plattieren der Klone auf L-Agar und 5% Saccharose-Agar bestätigt Ein
Konstrukt wuchs auf dem L-Agar, aber nicht auf dem 5% Saccharose-Agar.
Die Sequenzierung dieses Konstrukts unter Verwendung der Oligonukleotide
4716 bzw. 4766, gab die Orientierung des sacB-Gens an. Diese Konstrukt
wurde pJCB12 genannt.
-
Verwendungsprinzip von
pJCB12
-
Sobald
ein definiertes genetisches Konstrukt in pJCB12 ligiert worden ist,
um ein pJCB12-Derivat zu ergeben, wird das Plasmid in den Empfängerstamm,
wie etwa einen ETEC-Stamm transferiert. Dies kann gemäß den Verfahren
erfolgen, die den Fachleuten gut bekannt sind, entweder mittels
Konjugation von dem pJCB12-Wirtsstamm SM10λpir, oder mittels Transformation
des purifizierten pJCB12-Derivats direkt in den Empfängerstamm.
-
Transkonjugante
oder Transformante werden auf bakteriologischen Wachstumsmedien
selektiert, die mit dem antibiotischen Chloramphenicol angereichert
sind. Da der Suizidvektor pJCB12 nicht in der Lage ist, sich in
Abwesenheit des pir-Gens zu replizieren, werden alle Transkonjugante
oder Transformante, die wachsen, im Allgemeinen aus der Fusion des
pJCB12-Derivats mit einem anderen Replikon mittels homologer Rekombination
resultieren.
-
Um
den definierten Mutationsprozess völlig zu optimieren, kann eine
neuartiger Ansatz gewählt
werden, um die Transformanten oder Transkonjuganten unter Verwendung
der PCR zu screenen, um jene zu identifizieren, in denen das pJCB12-Derivat die gewünschte Region
des Genoms targetiert hat. Hierfür
wurde ein Oligonukleotid designed, das innerhalb der pJCB12-Nukleotidsequenzen
hybridisiert, die an die MCS angrenzen, wo das definierte genetische
Konstrukt eingeführt
wurde. Das andere Oligonukleotid wurde designed, um zur Region des
Genoms zu hybridisieren, das targetiert werden soll, angrenzend
zu, aber außerhalb
des definierten genetischen Konstrukts. Transformante oder Transkonjugante,
die positiv sind, werden unter Verwendung dieser PCR, das pJCB12-Derivat,
auf die korrekte Region des Genoms (vgl. 14)
targetiert haben.
-
Sobald
die korrekten Rekombinanten identifiziert wurden, müssen die
Derivate isoliert werden, in denen der pJCB12-Vektor verloren ging. Derartige Derivate
können
selektiert werden, indem das bakteriologische Wachstumsmedium mit
5 Saccharose angereichert wird. Diese Saccharose-Selektion kann
effizienter gemacht werden, indem ein modifiziertes L-Medium verwendet
wird, in dem der Inhaltsstoff NaCl nicht vorhanden ist, und das
mit 5% Saccharose angereichert ist. Unter diesen Bedingungen ist
das sacB-Gen von pJCB12 toxisch, und nur Derivate, in denen das
sacB-Gen verloren ging, werden wachsen. Dieses Ereignis geschieht wieder
mittels homologer Rekombination und hat eine ganze Reihe von Ergebnissen.
Erstens, ein Reversionsereignis wird dazu führen, dass es in der targetierten
Region bleibt wie es war. Zweitens kann die homologe Rekombination
in dem definierten genetischen Konstrukt dazu führen, mit der targetierten
Region ausgetauscht zu werden, was dazu führt, dass das definierte Konstrukt
in die Target-Region eingebaut wird. Wenn des Weiteren die targetierte
Region Teil eines Plasmids ist, wie etwa bei vielen der Toxingene
der ETEC-Stämme,
dann können
zwei weitere Ereignisse auftreten. Diese sind, drittens, ein undefiniertes
spontanes Deletionsereignis, das zu einem Verlust eines Teils der
targetierten Region führt,
das sich über
die Grenzen des definierten genetischen Konstrukts hinaus ausbreiten
kann, und, viertens, den Verlust des gesamten Plasmids, ein Ereignis,
das mit dem Begriff „spezifisches
Curing von Plasmiden" beschrieben
wird.
-
Das
Testen der saccharoserestistenten Derivate mittels PCR kann die
gewünschten
Rekombinaten identifizieren. Hierfür werden Oligonukleotide verwendet,
die an jedem Ende der targetierten Region und außerhalb des definierten genetischen Konstrukts
hybridisieren. Wenn das PCR-Produkt die gleiche Größe hat wie
vor der Einführung
des pJCB12-Derivat-Konstrukts,
dann ist ein Reversionsereignis aufgetreten. Wenn zum Beispiel das
genetisch definierte Konstrukt eine Deletionsmutation ist, dann
sollte das PCR-Produkt kleiner als zuvor und von vorhersehbarer
Größe sein.
Spezifisches Curing von Plasmiden und undefinierte spontane Deletion
wird normalerweise dazu führen,
dass kein PCR-Produkt entsteht oder dass nicht-spezifische Produkte
von unerwarteter Größe bei dieser
Art von PCR-Reaktion auftreten.
-
Zusammenfassend
kann der Vektor pJCB12 (oder ein anderer ähnlicher Vektor der Erfindung)
in einem Verfahren zur Herstellung einer bakteriellen Zelle verwendet
werden, in der ein Targetgen (z. B. ein Toxingen, wie etwa ST, LT
oder EAST1 oder ein chromosomales Gen, wie etwa ein omp- oder aro-Gen)
deletiert, inaktiviert oder ersetzt wird, dessen Verfahren das Transferieren
des Vektors in eine bakterielle Zelle, die das Targetgen enthält, und
das Selektieren nach einer Zelle, in der das Targetgen deletiert,
inaktiviert oder ersetzt wurde, umfasst. Die Selektion kann durchgeführt werden
unter Verwendung eines Mehrschrittverfahrens gemäß der folgenden Beschreibung:
- – Selektion
nach einer Zellkolonie, die den selektierbaren Marker enthält. Wenn
die Zelle, in die der Vektor transferiert wurde, eine ist, die die
Replikation des Vektors vom Replikationsstandort aus nicht unterstützt, identifiziert
die Selektion für
eine solche Zellkolonie Zellen, in denen der Vektor in ein zelluläres Replikon eingebaut
wurde;
- – Durchführung der
PCR- zur Selektion einer Zelle, in der der Vektor korrekt das Targetgen
targetiert hat, worin eine der in der PCR verwendeten Primere zur
Vektorsequenz hybridisiert, die an die Klonierungsstelle angrenzt,
und der andere zu einer Stelle in der zellulären DNA hybridisiert, die an
das Targetgen angrenzt. Eine positive PCR zeigt an, dass der Vektor
das Targetgen targetiert hat.
- – Die
Selektion nach einer Zelle, deren Vektorsequenz verloren ging, mittels
Wachsen der Zelle unter Bedingungen, die die Gencodierung eines
Produkts wirksam machen, dass für
Zellen toxisch ist, wenn sie unter definierten Bedingungen gewachsen
werden. Das Überleben
einer Zelle zeigt an, dass die Vektorsequenz verloren ging. In dem
Fall, in dem das Gen, das das toxische Produkt codiert sacB ist,
kann die Zelle in einem Medium gewachsen werden, dass mit Saccharose
angereichert ist, und das kein NaCl enthält; das Produkt von sacB ist
toxisch, wenn die Zellen in diesem Medium gewachsen werden.
- – Schließlich kann
die PCR unter Verwendung von Primeren durchgeführt werden, die an Positionen
außerhalb,
und angrenzend zu jedem Ende des Targetgens hybridisieren, wobei
ein PCR-Produkt, das kleiner ist als das Produkt, das von einer
Wildtypzelle erhalten wird, eine Deletionsmutation anzeigt.
-
Zum
Beispiel erfolgte in der vorliegenden Studie im Allgemeinen Folgendes:
Bakterielle
Konjugationen wurden durchgeführt
durch Mischen von Spender- und Empfänger-ETEC-Stämmen auf
L-Agar und Inkubation bei 37°C
zwischen 3 und 18 Stunden. Das bakterielle Wachstum wurde in eine L-Nährlösung abgeschabt
und auf L-Agarplatten plattiert, die mit Chloramphenicol und anderen
geeigneten Antibiotika angereichert waren, um die ETEC-Stämme zu selektieren
(Streptomycin für
Stamm B, Tetracyclin für
andere ETEC-Stämme),
die das pJCB12-Derivat eingebaut hatten.
-
Zur
Identifikation der korrekt targetierten Rekombinanten, Transkonjuganten
oder Transformanten, die durch das Wachstum auf dem L-agar erhalten
wurden, das mit Chloramphenicol angereichert ist, gefolgt von der
Einführung
des pJCB12-Derivat-Konstrukts,
wurden mittels PCR getestet, um jene zu identifizieren, in denen
der gewünschte
Genort targetiert worden war. Hierfür hybridisiert eines der Oligonukleotide
innerhalb der pJCB12-Nukleotidsequenzen, die an die Mehrfachklonierungsstelle
(MCS) angrenzen, wo das definierte genetische Konstrukt eingeführt wurde.
Das andere Oligonukleotid hybridisert mit dem Genom, das an das
definierte genetische Konstrukt angrenzt, aber außerhalb
liegt. In einer derartigen PCR zeigt die Generierung eines Fragments
an, dass sich die Bindestellen für
die jeweiligen Oligonukleotide verbunden haben, was nur geschehen
kann, wenn das pJCB12-Derivat die korrekte Region des Genoms targetiert
hat.
-
pJCB12
wurde aus den Transkonjuganten mittels Wachstum in Gegenwart von
5% Saccharose entfernt. Transkonjugante oder Transformante, die
das pJCB12-Derivat auf die korrekte Region des Genoms targetieren,
wurden dann auf frischen L-Agar gestrichen, der mit Chloramphenicol
und anderen geeigneten Antibiotika angereichert war, um die ETEC-Stämme zu selektieren
(vgl. oben), und bei 37 C inkubiert, damit die Kolonien wachsen
können.
Es wurden dann L-Nährlösungs-Kulturen gewachsen,
die von diesen frischen Platten beimpft wurden. Die Zellen aus diesen
Kulturen wurden geerntet, in 5% Saccharose-Nährlösung resuspendiert und über Nacht
inkubiert vor dem Plattieren von Verdünnungsreihen auf 5 Saccharose-Agar,
um die Rekombinanten zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat
entfernt wurden. Die beimpften Saccharose-Agarplatten wurden dann über Nacht
inkubiert, und die resultierenden Kolonien mittels PCR, unter Verwendung
relevanter Oligonukleotide, getestet, um die Mutanten zu identifizieren.
TABELLE
2
TABELLE
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TABELLE
5 GENBANK
AKZESSIONSNUMMERN FÜR
SEQUENZDATEN
EAST1
(astA) | AF143819 |
ST
(estA) | M18346 |
LT-A
(eltA) | V00275 |
LT-B
(eltB) | M17874 |
CFA/I
Operon | M55661 |
CS1
Operon | M58550 |
| X62495 |
| X76908 |
CS2
Operon | Z47800 |
CS3
Operon | X16944 |
CS4
Operon | AF296132 |
CS5
Operon | AJ224079 |
CS6
Operon | U04844 |
cfaD | M55609 |
csvR | X60106 |
rns | J04166 |
parDE
RK2 | L05507 |
sacB | X02730 |
oriR6K | M65025 |
mobRP4 | X54459 |
cat | V00622 |
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Literaturverzeichnis
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