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Die
vorliegende Erfindung betrifft entgiftete immunogene Derivate von
Clostridium perfringens β-Toxin, DNS,
die solche Derivate kodiert, Clostridium perfringens Bakterien,
die DNS umfassen, welche solche Derivate kodiert, Gram-positive
bakterielle Expressionssysteme, umfassend DNS, die solche Derivate
kodieren, nicht-Clostridium perfringens-basierte Gram-positive bakterielle
Expressionssysteme, die das Wildtypus β-Toxin exprimieren, Impfstoffe
zum Bekämpfen
von Clostridium perfringens, darauf basierend, Verfahren zur Herstellung
eines nativen Clostridium perfringens β-Toxins, Verfahren zur Herstellung
von entgifteten immunogenen Derivaten von Clostridium perfringens β-Toxin und
Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen zum Bekämpfen von
Clostridium perfringens. Clostridium perfringens (auch bekannt als
C. welchii) ist eine Art der grossen Clostridium-Gattung. Alle Bakterien,
die dieser Gattung zugehören,
sind sporenbildende anaerobe Gram-positive Bakterien. Die Art C.
perfringens kann in einige Unterarten unterteilt werden. Fünf Unterarten sind
beschrieben worden. Diese Unterarten sind allgemein bekannt als "Typ" A-E. Alle Unterarten
erzeugen einige Gifte, sowohl stärkere
als auch schwächere
Gifte. Die vier Hauptgifte sind α, β, ε und ι-Toxin. Alle
C. perfringens-Typen produzieren das α-Toxin. Das β-Toxin wird von C. perfringens-Typen
B und C erzeugt. Zusätzlich
wird ein Bereich von geringeren Toxinen von allen C. perfringens-Typen
hergestellt. Es liegt im wesentlichen an der Anwesenheit von einer
oder mehreren dieser verschiedenen Toxine in den fünf C. perfringens-Typen,
dass alle C. perfringens-Arten pathogen sind.
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Typ
A gilt als pathogen für
sowohl den Menschen als auch Schweine. Typ B ist im wesentlichen
pathogen für
Lämmer,
Schafe und Ziegen, und bewirkt die "Lammdysenterie" und die haemoragische Enteritis. Typ C
ist pathogen für
den Menschen, Schaf, Kalb, Lamm, Schwein und Vogel. Es ist die Ursache
für "schlagartige", haemorage Enteritis,
nekrotisierende Enteritis und Enterotoxämie.
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Wie
oben angedeutet ist es sowohl für
C. perfringens-Typ B als auch für
Typ C bekannt, dass sie β-Toxin
herstellen. Das β-Toxin
spielt eine wesentliche Rolle in der Pathogenese von nekrotisierender
Enteritis in sowohl dem Menschen als auch dem Tier. Bei Menschen
ist diese Krankheit "PigBel" genannt worden (Johnson
et al.: Lancet ii: 496-500, (1987)). Bei Tieren ist die nekrotisierende
Enteritis beschrieben worden bei Kälbern, Lämmern und Schweinen (Hauschild,
A.H.W. in S. Kadis, T.C. Montie, (Herausgeber) Microbial toxins, Seiten
159-188. Academic press, Inc, New York (1971) und Willis, T.A. Anaerobic
bacteriology: clinical and laboratory practice, 3. Ausgabe, Butterworths,
London (1977)).
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Das β-Toxin von
Clostridium perfringens ist in reiner Form isoliert worden (Sakurai
et al., Infect. & Immun.
18: 741-745 (1977), Sakurai et al., Toxicon 25: 1301-1310 (1987)).
Aber vieles ist immer noch unbekannt zu den biophysikalischen Eigenschaften
des Toxins und daher über
seine Wirkungsweise. Aufgrund der Tatsache, dass es in gereinigter
Form erhalten werden könnte,
konnte die Giftigkeit von β-Toxin
in klarer Weise in Tieren belegt werden. Die letale Giftigkeit des
gereinigten β-Toxins
beispielsweise für
Mäuse und
Meerschweinchen ist durch Sakurai et al. (Infect. & Immun. 21: 678-680
(1978), Sakurai et al., Toxicon 25: 1301-1310)1987)) gezeigt worden.
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Kürzlich ist
die Nukleinsäuresequenz
des Clostridium perfringens β-Toxin
durch Hunter et al. (Infect. & Immun.
61: 3958-3965 (1993)) aufgezeigt worden. Die Nukleinsäuresequenz
zeigte die Grösse
des β-Toxin-Proteins
bei ungefähr
35 kD.
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Aufgrund
der Tatsache, dass die Rolle von Clostridium perfringens β-Toxin zwischen
Typ B und C in der Pathogenese von solch überragender Wesentlichkeit
ist, ist viel Effort in die Entwicklung einer Immunität gegen
dieses Toxin gesteckt worden. Die Immunität gegen das β-Toxin ist
ausreichend, um gegen Clostridium perfringens Typ B und Typ C-Infektionen
zu schützen.
Der einzige Weg, Immunität
gegen das β-Toxin
zu induzieren, ist das Toxin dem zu schützenden Tier zu verabreichen.
Es ist jedoch klar, dass das Toxin in entgifteter Form zu geben
ist, da eine anderweitige Verabreichung zu schwerer Krankheit oder
Tod des zu impfenden Tieres führen
würde.
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Impfstoffe,
die auf dem entgifteten β-Toxin
basieren, auch sogenannte β-Toxoide,
sind seit ungefähr 1960
verfügbar
(siehe beispielsweise das britische Patent
GB 901,433 und das US Patent Nr.
US 3,288,680 ).
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Alle
derzeit verfügbaren
Impfstoffe basieren auf inaktiviertem Clostridium perfringens β-Toxin, die
jedoch wesentliche Nachteile aufweisen.
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Zuerst
umfassen alle β-Toxin-basierten
Impfstoffe chemisch entgiftete, im wesentlichen Formalin-entgiftete β-Toxine und
es ist durch die Jahre hindurch aufgezeigt worden, dass es sehr
schwierig ist, diese chemischen Entgiftungsprozesse zu standardisieren.
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Ein
Beispiel eines solchen Anti-Clostridium-Impfstoffs, basierend auf
der Formalin-Entgiftung der Clostridium-Toxine ist in der britischen
Anmeldung
GB 2,030,451 gegeben.
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Die
klassischen chemischen Verfahren zur Entgiftung von Proteinen haben
den Nachteil, dass sie die Gesamtstruktur des Proteins in einer
ziemlich zufälligen
Weise verändern.
Als ein Ergebnis vermindern sich während des Verfahrens der chemischen
Entgiftung die immunogenen Eigenschaften des β-Toxins in drastischer Weise.
Dies kann beispielsweise aus den Graphen 1 und 2 gesehen werden.
Im Graphen 2 ist gezeigt, dass mindestens 1% Formalin, eine sehr übliche benutzte
Inaktivierungsverbindunq, notwendig ist, um β-Toxin unter gewissen Standardbedingungen
zu entgiften. Von Graph 1 zu Graph 2 kann jedoch gesehen werden, dass
die Antigenizität
im Titer auch in dramatischer Weise mit einer Erhöhung von
Formalin abfällt.
Ein voller Titer kann sowieso nicht erhalten werden, weil die geringste
Menge an Formalin, die für
die Entgiftung (Graph 2) notwendig ist, bereits eine Verminderung
des Titers ergibt. Dies impliziert, dass nur ein sehr geringes Band besteht,
in welchem sowohl die Entgiftung als auch ein vernünftiger
Titer und damit eine gewisse Imunogenizität erhalten werden kann. Wenn
man sich dieses schmale Band ansieht und die Tatsache, dass mindestens drei
Variablen bestehen; die Zeit der Entgiftung, die Temperatur und
die präzise
Formalin-Konzentration
ist es klar, dass es schwierig ist in reproduzierbarer Weise entgiftetes β-Toxin herzustellen.
Ein anderer Ansatz für die
Entgiftung von β-Toxin
ist daher stark nachgefragt. Bis jetzt ist keine akzeptable Alternative
aufgefunden worden und dies aus dem folgenden Grund: Die schwierige
Balance zwischen einem ausreichenden Niveau der Entgiftung und einer
verbleibenden Immunogenizität
impliziert eine enge Verbindung von einerseits der Struktur des
Proteins und andererseits der biologischen Eigenschaften des Proteins.
Es konnte daher nicht erwartet werden, die Proteinstruktur zu ändern, um
das Protein zu entgiften, ohne zur gleichen Zeit in wesentlicher
Weise die immunogenen Charakteristika des Proteins einzuschränken.
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Es
ist einer der Hauptvorteile der vorliegenden Erfindung, dass sie
zum ersten Mal einen Weg aufzeigt, um das oben genannte Problem
zu vermeiden: unter Einsatz von gentechnische Manipulationstechniken
sind spezifische und relativ grosse Aminosäurebereiche in überraschender
Weise gefunden worden, die mutieren können, um die gewünschten
nicht-giftigen Derivate von β-Toxin
zu liefern, ohne in wesentlicher Weise die notwendigen immunogenen
Eigenschaften einzuschränken.
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Daher
betrifft die Erfindung gemäss
einer Ausführung
entgiftete immunogene Derivate des Clostridium perfringens β-Toxin oder
ein immunogenes Fragment davon, welches mindestens eine Mutation
in seiner Aminosäuresequenz
aufweist, die nicht in dem Wildtyp-β-Toxin
aufgefunden werden kann, wie dies in den Ansprüchen definiert ist. Ein immunogenes
Fragment davon wird als ein Fragment verstanden, dass, obwohl es
nicht die volle Länge
an Aminosäuresequenz
des Derivats des β-Toxins
umfasst, immer noch jene Bereiche des Derivats umfasst, die fähig sind,
eine Schutzimmunantwort in dem Host-Tier zu induzieren, und die
Mutationen umfasst, wie sie in den Ansprüchen definiert sind.
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Eine
Mutation wird verstanden als ein Wechsel in der Aminosäuresequenz
des Derivats des β-Toxins im
Vergleich zur Aminosäuresequenz
des Wild-Typ-β-Toxins.
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Die
Mutation ist eine Substitution, eine Löschung, eine Einfügung oder
eine Inversion oder eine Kombination von diesen Techniken. Eine
Mutation kann beispielsweise dergestalt sein, dass eine oder mehrer
Aminosäuren
des β-Toxins
durch andere Aminosäuren
ersetzt werden, die andere Eigenschaften haben. Ein geeigneter Ersatz
ist beispielsweise der Ersatz einer negativ geladenen Aminosäure durch
eine positiv geladene Aminosäure,
wie der Ersatz von Aspartat durch Lysin. Eine andere geeignete Ersetzung
ist diejenige einer aromatischen Aminosäure durch eine aliphatische:
beispielsweise Tryptophan durch Glycin. Auch ist der Ersatz einer
hydrophoben Aminosäure
durch eine hydrophile geeignet, wie der Ersatz von beispielsweise
Isoleucin durch Aspartat.
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Daher
bezieht sich die Erfindung in einer bevorzugten Form auf Derivate
von β-Toxin
gemäss
der Erfindung, wobei mindestens eine Mutation eine Ersetzungsmutation
ist.
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Es
ist klar, dass neben der Ersetzung auch Mutationen, die die Einfügung und/oder
Löschung
von einer oder mehrerer Aminosäuren
umfassend nicht-giftige Derivate von β-Toxin liefern, die immer noch
fähig sind,
immunologische Antworten zu induzieren, die dann auch Teil der Erfindung
sind. Daher bezieht sich in einer ebenfalls bevorzugten Form die
Erfindung auf Derivate von β-Toxin gemäss der Erfindung,
bei denen mindestens eine Mutation eine Löschung oder eine Einfügung ist.
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Wenn
zwei oder mehr Mutationen durchgeführt werden, sind Kombinationen
von Ersetzungs- und Löschungs-/Einfügungs-Mutationen
ebenfalls möglich.
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Ein
Derivat von β-Toxin
wird als nicht-giftig bezeichnet, falls sein LD50-Wert (das heisst
die letale Dosis, die 50% aller Tiere in einem Experiment tötet) bei
Mäusen
mindestens zehnmal höher
ist als die LD50 des nativen β-Toxins.
Die LD50 des nativen β-Toxins ist ungefähr 0.15 μg/Maus.
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Wie
erwähnt,
ist es einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung, dass im Gegensatz
zu dem, was vom Stand der Technik angenommen worden ist, es möglich gefunden
worden ist, die Aminosäuresequenz des β-Toxins dergestalt
zu verändern,
dass ein nicht-giftiges und immer noch immunogenes Toxoid erhalten werden
kann. Nicht alle Mutationen werden jedoch zu den gewünschten
nicht-giftigen und immer noch immunogenen Derivaten von β-Toxin führen. Daher
ist ein Test für
das schnelle Screenen und die Auswahl von Mutanten entwickelt worden,
die ein nicht-giftiges Derivat von β-Toxin erzeugen, welches immer
noch immunogen ist. Dieser Test gestattet das Screenen einer grossen
Anzahl von Mutanten, die nicht-giftige und immer noch immunogene
von β-Toxin liefern. Dieser
Test wird nun im Folgenden beschrieben.
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Es
ist auch gefunden worden, dass diese Bereiche, die einen Übergangsbereich
zwischen neutralen und hydrophilen Teilen des β-Toxins bilden, als Zielbereich
für die
Einführung
von Mutationen geeignet sind, die zu nicht-giftigen Derivaten von β-Toxin mit
den gewünschten
Eigenschaften führen.
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Diese
Bereiche können
in einfacher Weise durch das Anwenden des Hopp-Woods Algorithmus
auf die Sequenz des β-Toxins
verfolgt werden (Hopp und Woods; Proc. Natl. Acad. Sci. 78: 3824-3828
(1981)).
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Daher
betrifft die Erfindung in einer bevorzugten Ausführung dieses Ausführungsbeispiels
Derivate von β-Toxin,
die eine Mutation haben, die in einem Übergangsbereich zwischen neutralen
und hydrophilen Teilen des β-Toxins
angeordnet sind.
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Bereiche,
die als Zielbereiche für
Mutationen sehr geeignet sind, liegen bei der Position 62, bei der Position
182, bei der Position 197, zwischen den Aminosäurenzahlen 80-103, 145-147,
281-291, 295-299 in Bezug auf die Peptidführer-Methionin und im Bereich
abwärts
der einzigen Zystein-Position bei der Aminosäuren-Position 292.
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In
einer nochmals bevorzugten Form betrifft die Erfindung Derivate
von β-Toxin,
die eine Mutation aufweisen, die in mindestens einem der Bereiche
an den Positionen 62, 182, 197 und zwischen den Aminosäuren Nr.
80-103, 145-147, 281-291, 295-299 und/oder dem Bereich abwärts der
Aminosäure-Position
292 relativ zum Peptidführer-Methionin
angeordnet sind.
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Es
ist nochmals bevorzugt, dass die Mutationen am Ort 62, an den Positionen
80-82, an den Positionen 95-97, an den Positionen 101-103, an den
Positionen 145-147, an der Position 182, an der Position 197, an
den Positionen 287-291, an den Positionen 295-299 angeordnet sind.
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Nicht-giftige
immunogene Derivate des β-Toxins
gemäss
der Erfindung können
durch chemischen Ersatz oder Modifikation der Aminosäuren in
dem Protein hergestellt werden.
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Sie
können
auch durch Einfügen
von Mutationen in dem Gen hergestellt werden, welches das β-Toxin kodiert.
Verfahren zur Einführung
von Mutationen in DNS-Fragmenten sind unten beschrieben. Die mutierten DNS-Fragmente
können
beispielsweise in einer Nucleotidsequenz geklont werden, wie einem
geeigneten Expressionsplasmid und nachfolgend exprimiert werden.
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Daher
betrifft die Erfindung gemäss
einer anderen Ausführungsform
Nucleotidsequenzen, die ein mutiertes DNS-Fragment umfassen, welches
eine Charakteristik aufweist, dass es ein genetisch entgiftetes
immunogenes Derivat von Clostridium perfringens β-Toxin gemäss der Erfindung oder ein immunogenes
Fragment davon kodiert.
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Wie
oben erwähnt,
betrifft die Erfindung in einer bevorzugten Form dieses Ausführungsbeispiels
Derivate von β-Toxin,
welche eine Mutation aufweisen, die in einem Übergangsbereich zwischen neutralen
und hydrophilen Teilen des β-Toxins
angeordnet ist. Solch ein Derivat von β-Toxin kann dadurch hergestellt
werden, dass ein DNS-Fragment exprimiert wird, welches ein solches
Derivat von β-Toxin
exprimiert.
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Daher
hat in einer bevorzugten Ausführungsform
das mutierte DNS-Fragment,
welches die Derivate von β-Toxin
kodiert, eine Mutation in mindestens einem DNS-Bereich, der einen Übergangsbereich
zwischen neutralen hydrophilen Teilen der Derivate von β-Toxin kodiert.
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Die
entgifteten immunogenen Derivate von Clostridium perfringens β-Toxin gemäss der Erfindung
können
beispielsweise durch das Mittel der zufälligen Mutagenese des Gens
erhalten werden, welches das β-Toxin
kodiert. Viele Arten zur Induzierung einer zufälligen Mutagenese sind im Stand
der Technik bekannt, beispielsweise die chemisch induzierte Mutagenese,
welche mutagenisierende chemische Agentien einsetzen, die Mutagenese
durch ultraviolette Strahlung oder Gamma-Strahlung oder die zufällige Mutagenese
unter Einsatz von rekombinanter DNS-Technologie.
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Mutationen
auf dem DNS-Niveau können
auch an bestimmten Orten hergestellt werden: ortsgerichtete Mutagenese.
Dies wird mit der Hilfe von bekannten genetischen Umformungstechniken
durchgeführt.
So ist es beispielsweise möglich,
Restriktionsenzyme einzusetzen, um DNS-Fragmente in Zielbereichen
auszuschneiden oder diese Zielbereiche umfassen und diese Fragmente
durch synthetische Fragmente zu ersetzen, die eine mutierte Sequenz
aufweisen. Ortgerichtete Mutagenese ist auch eine sehr geeignete
Technik zur Einführung
von Mutationen in den Zielbereichen.
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Falls
die Mutation eine Ersetzungsmutation betrifft, wird der Leserahmen
natürlich
unverändert
bleiben. Eine Kombination von Löschung
und/oder Einfügungs-Mutationen
und Ersetzungsmutationen ist auch möglich.
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Die
DNS-Mutationstechniken, die oben beschrieben sind, sind im Stand
der Technik wohl bekannt und sind beispielsweise in Maniatis, Molecular
Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press, ISBN 0-87969-309-6 (1989)
beschrieben.
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Ein
geeignetes bakterielles Expressionssystem zum Exprimieren der Derivate
von β-Toxin
gemäss
der Erfindung ist das Clostridium perfringens Bakterium selber.
Das native β-Toxin-Gen
kann in einfacher Weise durch das mutierte DNS-Fragment ersetzt
werden, welches die Derivate von β-Toxin
gemäss
der Erfindung unter Einsatz von homologer Rekombination kodiert.
Homologe Rekombination ist eine im Stand der Technik wohl bekannte
Arbeitsweise.
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Das
so erhaltene rekombinante Clostridium perfringens Bakterium erzeugt
dann die genetisch entgiftete immunogene Derivate von Clostridium
perfringens β-Toxin
gemäss
der Erfindung.
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Bei
einem nochmals weiteren Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf Clostridium perfringens Bakterien,
die eine Nucleotidsequenz umfassen, welches ein mutiertes DNS-Fragment
wie oben beschrieben aufweist.
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Einige
zulässige
Probleme sind jedoch während
der Isolierung von sowohl toxischen als auch genetisch veränderten
nicht-giftigen Derivate von Clostridium perfringens β-Toxin aus
Clostridium perfringens aufgetreten. Zuerst ist Clostridium ein
gefährlich
zu vermehrendes Bakterium, wenn man es von dem Gesundheitsaspekt
für einen
Arbeiter ansieht. Wachstum von Clostridium-Arten für die Herstellung
von β-Toxin
muss daher unter hohen Sicherheits anforderungen stattfinden, was
eine hochskalierte Produktion schwierig macht.
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Zweitens,
wie oben beschrieben, werden mit β-Toxin
einige andere hauptsächliche/nebensächliche Toxine
hergestellt. Die Isolierung und Reinigung des β-Toxins unter diesen Toxinen
ist beispielsweise notwendig für
die Impfstoffproduktion, was schwierig und zeitaufwändig ist.
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Drittens
sind die Clostridium-Arten sporenausbildende Bakterien. Es ist notwendig,
aber schwierig, alle Sporen aus der β-Toxin-Herstellung zu eliminieren und zur selben
Zeit die Immunogencharakteristika des β-Toxins aufrecht zu erhalten,
da diese Sporen in hoher Weise gegen Wärme und Chemikalien resistent
sind.
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Daher
besteht in klarer Weise Bedarf für
Verfahren, um β-Toxin
frei von anderen Clostridium-Toxinen und frei von Clostridium-Sporen zu liefern.
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Nicht-Clostridium-Expressionssysteme,
basierend auf dem Gramnegativen Bakterium E.coli für die Expression
von Clostridiumβ-Toxin sind bereits
beschrieben worden. E.coli-Systeme sind durch Hunter et al. (Infect. & Immun. 61: 3958-3965
(1993)) für
die Expression von β-Toxin-Gen
eingesetzt worden. Nur ein kleineres Band entsprechend dem erwarteten
34 kD-Protein ist gefunden worden, wohingegen das meiste des β-Toxin-Proteins
in grossen 118 kD-multimerischen Formen aufgetreten ist.
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Steinporsdottir
et al. (FEMS Microbiology Letters 130: 273-278 (1995)) versuchte,
das β-Toxin-Gen
in E.coli als ein Fusionsprotein to exprimieren, welches an Glutathion
S-Transferase angebunden ist. Diese fanden, wie Hunter auch, nur
hochmolekularge wichtige nicht natürliche β-Toxine. Es ist daher in diesem
Papier zusammengefasst worden, dass das in E.coli erzeugte Protein
eine Konformierung hatte, die unterschiedlich ist zum nativen β-Toxin. Es
scheint daher wahrscheinlich, dass andere Clostridium-kodierte Proteine
eine zusätzliche
Rolle in der konformatorischen Faltung und Ausscheidung des nativen β-Toxins spielen.
Dies ist für viele
andere ausgeschiedene bakterielle Proteine bekannt. Aus diesem Grund
und da, wie oben erwähnt,
es eine heikle Balance zwischen Struktur und Immunogenezität gibt,
kann für β-Toxin, welches
aus anderen Quellen als Clostridium perfringens erhalten worden
ist und somit eine nicht-native Form aufweist, nicht erwartet werden,
dass es eine effiziente Basis für
einen Impfstoff bildet, unabhängig
von dem eingesetzten Expressionssystem.
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Flaxman,
D.T. et al, (Medical Microbiology and Immunology 185: 113/33 (1996))
erwähnten,
dass sie monomerisches β-Toxin
in Bacillus subtilis exprimiert haben. Sie diskutierten jedoch nicht
die Expressionswerkzeuge, die sie eingesetzt haben, sie erwähnten nur
die konformatorische Faltung und damit die Immunogenizität des so
exprimierten β-Toxins.
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Es
ist überraschenderweise
gefunden worden, dass die Expression des nativen β-Toxin-Gens
in Gram-positiven Bakterien, die nicht Clostridium perfringens sind,
ein natives β-Toxin
liefern, das alle biologischen und biophysikalischen Charakteristika
und Wirkungsweisen des nativen β-Toxins
aufweist, wie es in Clostridium perfringens erzeugt wird, aber einige
hoch wünschenswerte
Vorteile über
das β-Toxin
hat, welches in Clostridium perfringens oder E.coli erzeugt wird:
a) es ist nicht mit Clostridium perfringens Sporen verseucht, b)
es ist frei von kontaminierenden Lipopolysacchariden hergestellt
worden, c) es ist frei von anderen hauptsächlichen/nebensächlichen
Clostridium-Toxinen hergestellt worden und d) es ist in seiner nativen
Konformation.
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Ein
so erhaltenes β-Toxin
kann mit Formalin in vorteilhafterer Weise inaktiviert werden als
es beim β-Toxin
der Fall ist, welches aus Clostridium erhalten worden ist, da das
einzige biologische Material, welches während der Inaktivierung in
Betracht zu ziehen ist, das β-Toxin
selber ist: Sporen, Lipopolysaccaride und andere hauptsächliche/nebensächliche
Clostridium-Toxine müssen
nicht betrachtet werden, da sie per se nicht vorhanden sind.
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Daher
betrifft die Erfindung in einem nochmals anderen Ausführungsbeispiel
Gram-positive bakterielle Expressionssysteme, bei denen das Gram-positive
Bakterium nicht Clostridium perfringens ist, wobei das besagte Expressionssystem
das Gen enthält,
welches das Wild-Typ Clostridium perfringens β-Toxin erzeugt.
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Das β-Toxin-Gen
kann unter der Steuerung seines nativen Promoters sein. Es kann
auch unter die Steuerung eines heterologen Promoters gestellt werden.
Solch ein Promoter kann beispielsweise der Lac-Promoter (Chang et
al., Nature 275: 615 (1978)) oder der Trp-Promoter sein (Goeddel
et al., N.A.R. 8: 4057 1980)).
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Solch
ein Promoter kann ein starker Promoter sein, der zu einer Über-Expression
des β-Toxins
führt oder
es kann ein induzierender Promoter sein. Beide Arten von Promotoren
sind im Stand der Technik wohl bekannt.
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Einige
Expressionssysteme für
Gram-positive Bakterien sind beschrieben worden und vielfach einsetzbare
Expressionsplasmide zum Einsatz in verschiedenen Familien von Gram-positiven
sind im Stand der Technik bekannt. Als ein Beispiel können Expressionssysteme
dienen, die auf einem Enterokokken breiten Gram positiven Host-Bereich
Replikon von pAMβ1
basiert sind, welches von Simon und Chopin (Biochemie 70: 559-567
(1988)) beschrieben worden ist. Derivate dieses Plasmids können für die Expression
von fremden Genen eingesetzt werden in beispielsweise Streptococcus,
Lactobacillus und Bacillus Species.
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Innerhalb
der Gruppe der Nicht-Clostridium Gram-positiven Bakterien sind die
Bakterien, von denen das Genom einen relativ hohen AT-Gehalt aufweist,
am besten für
das Klonieren und die Expression von Genen aus der Art Clostridium
geeignet. Daher wird in einer bevorzugteren Form das Gram-positive
Bakterium für
die Herstellung des nativen β-Toxins
oder des Derivats von β-Toxin gemäss der vorliegenden
Erfindung eingesetzt, ausgewählt
aus der Gruppe von Lactococcus, Lactobacillus, Leuconosto, Pediococcus,
Streptococcus, Enterococcus, Staphylococcus, Bacillus, Sarcina,
Ruminococcus oder Listeria.
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Es
ist natürlich
nochmals vorteilhafter, ein mutiertes β-Toxin Gen gemäss der vorliegenden
Erfindung in einem Gram-positiven Bakterium anders als Clostridium
zu exprimieren: in einem solchen Fall kann die Entgiftungsbehandlung
mit Formalin in vollständiger
weise weggelassen werden. Das so erhaltene nicht-giftige Derivat von β-Toxin hat, neben der Tatsache,
dass es frei von Sporen ist, frei von Lipopoysaccariden ist, frei von
anderen hauptsächlichen/nebensächlichen
Clostridium-Toxin ist und in seiner nativen Form vorliegt, den zusätzlichen
Vorteil, dass es per se nicht-giftig ist.
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Daher
bezieht sich die Erfindung in ihrer bevorzugten Form auf Gram-positive
bakterielle Expressionssysteme, wobei das Grampositive Bakterium
nicht Clostridium perfringens ist, umfassend eine Nucleotidsequenz,
die ein Derivat β-Toxin
Gen gemäss
der Erfindung oder ein immunogenes Fragment davon kodiert.
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Ein
nochmals weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf Impfstoffe zum Bekämpfen von
Clostridium perfringens Infektionen, basierend auf genetisch entgiften
Immunogen-Derivaten von Clostridium perfringens β-Toxin. Solche Impfstoffe können durch
Zumischen von immunologisch ausreichenden Mengen von entgifteten
Immunogen-Derivaten von Clostridium perfringens β-Toxin gemäss der Erfindung und einem
physiologisch verträglichen
Carrier hergestellt werden. Eine immunologisch ausreichende Menge
wird verstanden als die Menge von entgifteten immunogenen Clostridium
perfringens β-Toxin, welches
fähig ist,
eine Schutzimmunantwort in einem Host-Tier zu erzeugen.
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Daher
bezieht sich nochmals ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
auf Impfstoffe zum Bekämpfen
von Clostridium perfringens Infektionen, die ein Derivat von Clostridium
perfringens β-Toxin
gemäss der
Erfindung oder ein immunogenes Fragment davon enthalten und einen
physiologisch verträglichen
Träger.
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Ein
physiologisch verträglicher
Träger
ist beispielsweise Wasser oder eine physiologische Salzlösung. Häufig wird
der Impfstoff auch zusätzlich
mit Stabilisatoren gemischt, beispielsweise um leicht zersetzende
Polypeptide vor der Zersetzung zu schützen, um die Lagerdauer des
Impfstoffs zu verbessern oder seine Gefriertrockenbarkeit. Geeignete
Stabilisatoren sind unter anderem SPGA (Bovarnik et al., J. Bacteriology
59: 509 (1950)), Kohlenhydrate wie beispielsweise Sorbitol, Mannitol,
Trehalose, Stärke,
Sucrose, Dextran oder Glucose, Proteine wie Albumin oder Kasein
oder Zersetzungsprodukte davon, und Puffer, wie Alkalimetallphosphate.
Es ist nicht notwendig, hier noch einmal festzustellen, dass andere
Wege zur Stabilisierung des Impfstoffes durch Zuführung von
Verbindungen auch bei der vorliegenden Erfindung umfasst sind.
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Optional
können
eine oder mehrere Komponenten, die eine Adjuvanz-Aktivität aufweisen,
zu dem Impfstoff hinzugefügt
werden. Adjuvantien sind nicht spezifische Stimulatoren des Immunsystems.
Sie verbessern die Immunantwort des Hostes auf die verabreichten
Immunogene. Daher umfassen die Impfstoffe gemäss der vorliegenden Erfindung
in einer bevorzugten Form ein Adjuvanz.
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Beispiele
von im Stand der Technik bekannten Adjuvantien sind Freunds Complete
und Incomplete Adjuvanz, Vitamin E nichtionische Blockpolymere,
Muramyldipeptide, ISCOMs (steht für "immune stimulating complexes", immunstimulierende
Komplexe, beispielsweise nach dem europäischen Patent
EP 0 109 942 ), Saponine, Mineralöl, Pflanzenöl, und Carbopol
(ein Homopolymer).
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Adjuvantien,
welche speziell für
die mucosale Anwendung geeignet sind, sind beispielsweise E.coli wärmelabiles
Toxin (LT) oder Choleratoxin (CT).
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Andere
geeignete Adjuvantien bilden beispielsweise Aluminiumhydroxid, Phosphat
oder Oxid, Öl-Emulsionen
(beispielsweise Bayol F®) oder Marcol 52®,
Saponine oder Vitamin E-Solubilisate. Der Impfstoff gemäss der vorliegenden
Erfindung kann unter Einsatz von Verfahren gelagert werden, die
zum Lagern von Lebendimpfstoffen bekannt sind. Die Lagerung kann
beispielsweise bei Temperaturen unter Null stattfinden.
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Gefriertrocknet
ist auch ein bekanntes und geeignetes Verfahren für die Konservierung
von Impfstoffen. Gefriertrocknung hat den Vorteil, dass sie den
Impfstoff stabilisiert, so dass er bei Temperaturen gelagert werden
kann, die sehr viel höher
sind als diejenigen, bei denen nicht-gefriergetrocknete Lager zu
halten sind.
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Der
Impfstoff gemäss
der vorliegenden Erfindung kann in sehr effizienter Weise gefriergetrocknet
werden, insbesondere wenn er vor der Gefriertrocknung mit Stabilisatoren
gemischt worden ist, wie diejenigen, die oben erwähnt worden
sind.
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Der
Impfstoff kann allen Hosts, die für Clostridium perfringens Typ
B oder C-Infektionen empfindlich sind, verabreicht werden wie Menschen,
Lamm, Schaf, Ziege, Schwein, Vogel und Kalb.
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Der
Impfstoff kann so früh
wie am Geburtstag selbst verabreicht werden, kann aber auch zu einem anderen
späteren
Zeitpunkt verabreicht werden.
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Impfdosen
liegen vorzugsweise zwischen 1 und 100 μg des Derivats je Tier, abhängig teilweise
von der Grösse
des Tieres. Beispielsweise ergibt sich für Schweine eine sehr geeignete
Dosis zwischen zwischen 20 und 80 μg.
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Obwohl
im Prinzip alle gewöhnlichen
Wege der Verabreichung eingesetzt werden können, wird der Impfstoff vorzugsweise
intraperitoneal, intranasal, intramuskulär, subkutan, oral oder intradermal
verabreicht.
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Ein
nochmals weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung bezieht sich auf einen anderen Weg zur Herstellung
eines Impfstoffs zum Bekämpfen
von Clostridium perfringens-Infektionen. Attenuierte oder nicht-pathogene
Lebend-Bakterien oder Viren, die ein Clostridium perfringens Typ
B oder C empfindlichen Menschen oder Tier als Host haben, können als
Träger
des mutierten β-Toxin
Gens der Erfindung wie oben eingesetzt werden. Diese so genannten
lebenden rekombinanten Träger-Impfstoffe
können
in sicherer Weise dem Host-Tier zusammen mit einem physiologisch
verträgli chen
Carrier verabreicht werden: sie verhalten sich nicht-pathogen und sie
exprimieren ein nicht-giftiges Derivat des β-Toxins. Die lebend rekombinanten Träger-basierten
Impfstoffe haben den Vorteil, dass sie Derivate des Clostridium
perfringens β-Toxin
direkt in dem Host erzeugen.
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Tiere,
die mit einem solchen rekombinanten Bakterium oder Virus geimpft
worden sind, werden eine immunogene Antwort nicht nur gegen die
Immunogene des Vectors erzeugen, sondern gegen die immunogenen Teile
des Polypeptids oder der Polypeptide, für welche der genetische Kode
zusätzlich
in den rekombinanten Träger
geklont worden sind. Dies hat den Vorteil, dass durch Verabreichung
eines solchen rekombinanten Trägers
Schutz gegen zwei oder mehr Krankheiten erhalten werden kann.
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Viele
lebende rekombinanten Träger-Viren
und Bakterien sind im Stand der Technik bekannt.
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Geeignete
lebende rekombinante Träger-Bakterien
sind beispielsweise Salmonella-Arten und E.coli-Arten. Viren, die
häufig
im Stand der Technik als lebende rekombinante Träger eingesetzt werden, sind
Adenoviren, Retroviren, Vacciniaviren und Herpesviren. Auch geeignet
als ein spezifisch oral verwendbarer Trägervirus ist der Schweine-Parvovirus.
Ein anderer Virus, der benützlich
ist als ein lebender rekombinanter Träger-Virus zum Tragen des Genes,
welches das β-Toxoid
kodiert, ist der Herpesvirus Pseudorabies-Virus (PRV) (beispielsweise
beschrieben im europäischen
Patent
EP 0 606 437 ).
Solch ein PRV, der das β-Toxoid-Gen trägt, würde Schweine
gegen die Infektion von sowohl PRV als auch Clostridium perfringens
Typ C schützen.
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Daher
bilden Impfstoffe zum Bekämpfen
von Clostridium perfringens-Infektionen, die einen lebenden rekombinanten
Trägerorga nismus
umfassen, der das mutierte β-Toxin-Gen
gemäss
der Erfindung trägt,
auch Teil der vorliegenden Erfindung.
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Es
ist klar, dass das native β-Toxin
ein wesentlicher, wenn nicht der wesentlichste Virulenzfaktor in Clostridium
perfringens ist.
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Daher
hat ein Clostridium-Stamm, bei dem das native β-Toxin-Gen durch eine mutierte β-Toxin-Gen gemäss der Erfindung
ersetzt worden ist, wie oben beschrieben, einen wesentlichen Virulenzfaktor
verloren. Solch ein Stamm kann als ein attenuierter Lebend-Impfstoff
eingesetzt werden, da das β-Toxin
nicht in seiner toxischen Form, sondern in einer entgifteten Derivatform
hergestellt wird. Der Vorteil von solch einem attenuierten Lebend-Impfstoff
liegt darin, dass er eine nicht-giftige aber immer noch immunogene
Form des β-Toxins herstellt,
womit er zusätzlich
alle anderen Immunogen-Antigene des nativen Clostridium perfringens-Stammes aufweist.
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Daher
sind Impfstoffe, die einen attenuierten lebenden Clostridium perfringens-Stamm
umfassen, bei dem das native β-Toxin-Gen
ersetzt worden ist, durch ein mutiertes β-Toxin-Gen gemäss der Erfindung
auch in dieser Erfindung eingeschlossen.
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Auch
sind in dieser Erfindung Impfstoffe eingeschlossen, die zusätzlich zu
einem β-Toxin-Derivat
gemäss
der Erfindung Immunogene von anderen Pathogenen umfassen. Dies gestattet
es, in einem einzigen Impfstoffverabreichungsschritt gegen verschiedene
Krankheiten zu impfen.
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Bei
einer bevorzugten Form dieses Ausführungsbeispiels umfasst der
Impfstoff gemäss
der vorliegenden Erfindung zusätzliche
Immunogene, die ausgewählt
sind aus der Gruppe von Actinobacil lus pleuropneumoniae, Pseudarbiesvirus,
der Schweine-Influenzavirus,
der Schweine-Parvovirus, der übertragbare
Gastroenteritisvirus, der Rotavirus, Escherichia coli, Erysipelothrix
rhusiopathiae, Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica,
Salmonella-Arten, Mycoplasma hyopneumoniae, Haemophilus parasuis
und Helicobacter-ähnliche
Bakterien.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung von
nativem Clostridium perfringens β-Toxin,
welche Verfahren auf der Expression einer Nucleotid-Sequenz basieren,
welche ein DNS-Fragment umfasst, welches das besagte β-Toxin in
Grampositiven Bakterien kodiert, die nicht Clostridium perfringens sind.
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Weiterhin
liefert die Erfindung Verfahren für die Herstellung von nicht-giftigen
Derivaten von Clostridium perfringens β-Toxin gemäss der Erfindung. Diese Verfahren
basieren auf der Expression von Nucleotid-Sequenzen, die ein DNS-Fragment
umfassen, welches ein Derivat von β-Toxin in einem Gram-positiven
Bakterium kodieren.
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Auch
liefert die Erfindung Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffs
zur Bekämpfung
von Clostridium perfringens-Infektionen.
Solche Verfahren umfassen beispielsweise die Zumischung eines Derivats
von Clostridium perfringens-β-Toxin
gemäss
der Erfindung und einem physiologisch verträglichen Träger.
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Beispiel 1:
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Herstellung von Expressionsplasmiden
pKS90, pTREX1A, pTREX7 und pTREX14
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Das
pKS90-Plasmid ist ein eine hohe Kopierzahl aufweisendes (40- 80 je Zelle) Theta-replizierendes Gram-positives
Plasmid, basierend auf dem pTREX1 Plasmid, welches selbst ein Derivat
des zuvor veröffentlichten
pIL253 ist. pIL253 umfasst das breite Gram-positive Host-Bereich-Replikon
von pAMb1 (Simon, D., und A. Chopin, 1988 Construction of a vector
plasmid family and its useful molecular cloning in Streptococcus
lactis. Biochemie 70: 59-567) und ist nicht mobilisierbar durch
den L-Lactis-Geschlechtsfaktor.
pIL253 fehlt ebenso die tra-Funktion, die für den Transfer oder die effiziente
Mobilisierung durch conjugierende Eltern-Plasmide notwendig ist,
die durch pIL501 beispielhaft anzugeben sind. Das Enterokokken pAMb1-Replikon
ist vorher zu verschiedenen Arten transferiert worden, umfassend
Streptococcus, Lactobacillus und Bacillus-Arten sowohl als auch
Clostridium acteobutylicum (Gibson, E.M., N.M. Chace, S.B. London
and J. Londin, 1979, J. Bacteriol. 137: 614-619. LeBlanc, D.J.,
R.J. Hawley, L.N. Lee and E.J. St. Martin, 1978. Proc. Natl. Acad.
Sci USA, 75: 3484-3487. Oultram, J.D., and M. Young, 1985. FEMS
Micro. Lett. 27: 129-134), was auf die mögliche Breite des Host-Bereichseinsatz
hinweist. Während
pTREX1 (und pTREX1A) einen grundlegenden konstituierenden Transkriptions-Vektor
darstellen, nutzt das derivative pKS90 translationale Kopplung mit
einem lactococcalen Translations-Initierungsbereich, um das Expressionsniveau
anzuheben. Herstellungsdetails zu pK590 und seinem unmittelbaren
Elternteil pTREX1 sind unten angegeben.
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pTREX1:
-
Ein
künstliches
DNS-Fragment, welches eine mutmassliche RNS-stabilisierende Sequenz, einen die Translation
initierenden Bereich (TIR), einen multiplen Klonierungsort für die Einfügung der
Target-Gene und einen Transkriptions-Terminator enthält, ist
durch Anlassen von zwei komplementären Oligonukleotiden und durch
Erstrecken mit Tfl DNS-Polymerase erzeugt worden. Die Sense- und
Antisense-Oligonukleotide enthielten die Rekogniti ons-Orte für NheI und
BamHI jeweils an ihren 5' Enden,
um das Klonieren zu vereinfachen. Dieses Fragment ist zwischen den
Xba1 und BamHI-Orten in pUC19NT7 kloniert worden, einem Derivat
von pUC19, welches die T7-Expressionskassette von pLET1 enthält (Wells,
J.M., P.W. Wilson und R.W.F. Le Page, 1993 J.Appl. Bact. 74: 629-636),
kloniert zwischen EcoRI und HindIII-Orten. Das sich ergebende Konstrukt
ist als pUCLEX bezeichnet worden. Die vollständige Expressions-Kassette
von pUCLEX ist dann entfernt worden durch Schneiden mit HindIII
und Abstumpfen, gefolgt vom Schneiden mit EcoRI vor dem Klonieren
in EcoRI und SacI (abgestumpften) Orten von pIL253, um den Vector
pTREX zu erzeugen. Die vermeintliche RNS-stabilisierede Sequenz
und TIR sind von der Escherichia coli T7 bakteriophagen Sequenz
abgeleitet und an einer Nucleotid-Position modifiziert worden, um
die Komplementarität
des so genannten Shine-Dalgarno (SD)-Motivs an dem ribosomalen 16s
RNS des Lactococcus lactis zu verbessern. Ein Lactococcus lactis
MG1363 chromosomaler Promoter, der als P1 bezeichnet wird, ist zwischen
EcoRI und BgIII-Orten kloniert worden, die in der Expressions-Kassette
vorliegen, pTREX1 erzeugen. Dieser Promoter ist vorgängig unter
Einsatz des Promoter-Proben-Vectors
pSB292 isoliert worden und durch Primer-Extension und DNS-Sequenzier-Analyse charakterisiert
worden (Nick. R. Waterfield, R.W.F. Le Pge, P.W. Wilson, und J.M.
Wells Gene. 165, 1995 9-15). Das Promoter-Fragment ist durch PCR
unter Einsatz von Vent-DNS-Polymerase verstärkt worden. Das PCR-Fragment
umfasste alle der DNS-Sequenzen stromaufwärts des klonierten Promoters
und bis zu 15 Basen 3' zu
dem Transkriptions-Startort. Die Shine-Dalgarno (SD)-Sequenz, die
abwärts
des Transkriptions-Startortes
dieses Promoters vorhanden war, ist in absichtlicher Weise aus dem
PCR-verstärkten
Promoter-Fragment ausgeschlossen worden, um die Translationsinitierung
an Orten zu verhindern, die nicht der Start-Codon gewesen sind,
welcher in der Expressions-Kassette angezeigt worden ist. Zwei ähnliche
Vectoren, mit pTREX7 und pTREX14 bezeichnet, sind auch erzeugt worden
unter Einsatz von schwächeren
P7 und P14-Promotern, kloniert zwischen EcoRI und BgIII-Orten anstelle
von P1. Die PCR-Primer, die eingesetzt worden sind, um diese Promoter-Fragmente
zu erzeugen, sind in der 1d illustriert.
Das pTREX1A Plasmid stellt eine Alternative zu pTREX1 dar, in welchem
die XbaI-gebundende Expressions-Kassette ersetzt wird durch eine
XbaI-SpeI T7-Expressions-Kassette
als Fragment aus pET3A. Die SD-Sequenz ist daher nicht für Lactococcus
optimiert. Die vollständige
pTREX1A-Sequenz
und die Schemata, die die Expressions-Kassette illustrieren, sind
in 1 dargestellt.
-
pKS90:
-
Das
pKS90-Plasmid ist ein Derivat von pTREX1, welches, während es
den selben Transkriptions-Promoter P1 einsetzt, ein modifiziertes
TIR hat, welches das SD und die ersten 20 Codone eines lactococcalen chromosomal
abgeleiteten Resolvase-Gens enthält,
P11, (Nick. R. Waterfield, R.W.F. Le Page, P.W. Wilson, und J.M.
Wells, Gene. 165, 1995, 9-15). Dies ist erreicht worden durch Klonieren
einer künstlichen
DNS-Sequenz, die den neuen TIR enthält, zwischen den BgIII und
BamHI-Orten von pTREX1. Die Oligonukleotid-Sequenzen, die in dieser
Prozedur eingesetzt worden sind, sind in der 2 dargestellt.
Durch sorgfältige
Wahl der PCR-Primer-Sequenz kann ein PCR-abgeleitetes Target-Gen
in translationaler Weise an dieses TIR angekoppelt werden, was gezeigt
hat, dass es das Expressions-Niveau erhöht, wenn es zu demjenigen verglichen
wird, welcher von dem pTREX1-Eltern-Plasmid erhalten worden ist. Die vollständige pKS90-Sequenz und
eine schematische Illustrierung der Expressions-Kassette sind in
der 2 dargestellt.
-
Konstruktion von rekombinanten
Stämmen
von Lactococcus lactis, welche aktives Beta-Toxin ausscheiden:
-
Die
pJF2000 DNS (wie von J. Frey, Institute for veterinary bacteriology,
University of Berne, CH-3012 Berne, Switzerland, geliefert) umfasst
ein Gen, welches β-Toxin
kodiert, wie es von Hunter et al. publiziert worden ist (Infect. & Immun. 61: 3958-3965 (1993)) ist
in E.coli SURE elektroporiert worden. Plasmid DNS von sechs unabhängigen Transformanten
sind isoliert worden, durch Restriktionsaufschluss geprüft und gepoolt worden.
Diese Stämme
sind bei –70°C in 15%
Glycerol gelagert worden. Das cpb Gen mit zugehöriger Translationsinitiierungsbereich
(und aufwärts
RNS-stabilisierendem Stem-Loop) ist aus dieser gepoolten Präparation
von Plasmid DNS durch Aufschluss mit XbaI/BamHI oder SmaI/BamHI
ausgeschnitten worden. Die gereinigten cpb Genfragmente sind in
multiple Klonierungsorte der Expressionsvektoren pTREX1A, pTREX14
und pTREX7 ligiert worden, welche jeweils hohe, mittlere und niedrige
Niveaus der konstituierten Expression ergaben. XbaI/BamHI endende
cpb Fragmente sind in XbaI/BamHI aufgeschlossenem pTREX1ANEW ligiert
worden, während
das SmaI/BamHI beendete cpb Fragment in BamHI/BgIII (abgestumpftes)
pTREX14 und pTREX7 DNS ligiert worden ist. Diese Konstrukte sind
in erfolgreicher Weise in den speziell ausgestalteten Stamm Lactococcus
lactis pep5-acmA-elektroporiert worden, welcher ein chromosonal
kodierte Peptidase, pep5, fehlt, welche es dem Organismus ermöglicht,
Peptide einzusetzen, die von Kasein befreit sind. Zusätzlich fehlt
ihm ein der Zellwand zugeordnetes Autolysin, acmA. Jeder andere
Lactococcus lactis Stamm ist jedoch für diesen Zweck geeignet. Zehn
korrekte Isolate von jedem Typ sind durch Restriktionsaufschlussanalyse
identifiziert worden und sind bei –70°C in 15% Glycerol gelagert worden.
Diese Stammtypen sind L. lactis pep5-acmA-[pTREX1Acpb], L. lactis
pep5-acmA-[pTREX14cpb] und L. lactis pep5-acmA-[pTEX7cpb] bezeichnet
worden. Zusätzlich
ist das cpb Gen durch PCR unter Einsatz von Vent DNS-Polymerase
und BamHI beendete Oligonukleo tide aus dem Plasmid pJF2000 verstärkt worden.
Dieses PCR-Produkt
ist in den BamHI-Ort des TIR koppelden Vektors pKS90 geklont worden.
-
Das
Gesamtprotein, welches aus mid-log Zellen und den Supernatanten
ausgezogen worden ist, ist unter Einsatz von SDS-PAGE aufgelöst worden,
bevor es zu Nitrozellulosefiltern übertragen worden ist. Diese Filter
sind mit sowohl monoklonalen als auch polyklonalen Antikörpern auf
Cpb geprüft
worden, unter Einsatz von MAB (MAB steht für monoklonale Antikörper) gereinigtem β-Toxin als eine Kontrolle.
Ein einzelnes Proteinprodukt der richtigen Grösse (ungefähr 30 kda) ist in den Kultursupernatanten
von allen vier Stämmen
gefunden worden, durch Western Blot und Coomasie Blau-Färbung der
SDS-Gele. Die Menge an durch jeden Stamm ausgeschiedenem β-Toxin war
mit der relativen Stärke
der Promoter in den eingesetzten Expressionsvektoren als konsistent
gefunden worden. Kein intrazelluläres Toxin konnte erfasst werden,
was daraus schliessen lässt,
dass die klostridialen Exportsequenzfunktionen in Lactococcus effizient
sind. Gefilterte Supernatanten aus dem pTREX1A-Exprimierer, L. lactis
MG 1363 pep55-acmA-[p3-1/5], und dem pKS90-Exprimierer L. lactis
MG1363 pep5-acmA-[p5-123] zeigten aktives Toxin, was eine positive
Kontrolle für
das recombinante β-Toxin
ergab.
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Die cpb mutanten Gene
-
Mutante
cpb Gene sind in vitro durch Genkonstruktion unter Einsatz von PCR-Fragmenten
erzeugt worden, welche durch Vent DNS Polymerase aus dem originalen
Template cpb Gen verstärkt
worden sind (kloniert von C. perfringens Typ C), welches in Plasmid
pJF2000 (wie von J. Frey geliefert) vorhanden ist. Die bei dieser
Konstruktion eingesetzten Primer und ein Beispiel des eingesetzten
Konstruktionsverfahrens sind in der 3 angegeben.
Der Einschluss von BamHI-Orten auf den 5' Enden der termi nalen epbF2 und cpbR
Primern gestatteten diesen Mutanten, in den BamHI Ort der pKS90
Expressions-Plasmiden (siehe oben) kloniert zu werden. Die Wahl
der PCR-Primer, die einen BamHI-Ort einschliessen, welche ausreichend
von dem cpb ATG Startcodon beabstandet sind, gestatten es den mutanten
cpb Genen in Translation mit dem P11 TIR in pKS90 gekoppelt zu sein.
Das Verfahren ist eingesetzt worden, um eine Abfolge von mutanten
Expressionsstämmen zu
erzeugen. Die exakten Sequenzen dieser mutanten Gene (nach dem Klonieren
in pKS90) sind durch automatische Sequenzierungen mit 3-4facher
Redundanz bestimmt worden, was beide Gensequenzen bestätigte und
den Ort in den Expressionsplasmiden. Das Klonieren der mutanten
Gene in diesen Vektoren gestattete die Ausscheidung des Genprodukts
in den Kultursupernatanten durch den nativen cpb-N-endendem Exportführer. Der
Kultursupernatant ist mit Filtern sterilisiert worden und direkt
in tierischen Bioassays eingesetzt worden.
-
Tabelle
1: mutante Genkonstrukte
-
Mutante Expressionsstämme:
-
Die
pKS90-basierten Toxoid-Expressionsplasmide sind in speziell ausgeschalteten
Lactococcalen Hoststämmen
propagiert worden, L. lactis MG1363 pep5-acmA-, aber auch andere
Lactococcus Stämme
können
eingesetzt werden. Dieser Stamm stellt ein Prophagen und Plasmid-behandelten
Stamm dar, der in starkem Masse auxotroph ist und unfähig, in
der natürlichen
Milchumgebung zu überleben.
Zusätzlich
wächst
er mit einer geringeren Rate als andere Lactococcalen Stämme.
-
Die
nicht toxischen Expressionsstämme,
die wie oben angegeben konstruiert worden sind, sind in der Tabelle
1 dargestellt. In dieser Tabelle wird gezeigt, welche Aminosäuren mutiert
worden sind und wo die Mutationen angeordnet sind.
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Die
Toxoid-Expressionsstämme
können
in M17 Medium gewachsen werden (Difco Kat. Nummer 1856-17), ergänzt mit
0.5% w/v Glukose und 5 g/ml Erythromycin. Belüftung ist nicht erforderlich,
es werden viel mehr anoxische Bedingungen bevorzugt, obwohl dies
nicht wesentlich ist. Die optimale Wachstumstemperatur ist 30°C. Die verschiedenen,
von all diesen Stämmen
erzeugten Toxoid-Proteine
zeigten, dass sie sich im Kulturmedium auf Niveaus von weniger als
5 g/ml akkumulierten. Die Western Blot Analyse zeigte sowohl monoklonale
als auch polyklonale Antikörper,
die bestätigten,
dass das Proteinmonomer der korrekten Grösse in die Supernatanten durch
alle benannten Expressionsstämme
entsprechend obiger Liste ausgeschieden worden sind. N-terminale
Sequenzierung eines Beispiels eines mutanten Proteins, M4(4-3),
bestätigte,
dass das Leaderpeptid in korrekter Weise während des Exports von dem lactococcalen
Zytoplasma abgespalten worden ist.
-
Protokoll für zufällige Mutagenese
des cpb Gens:
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Typische PCR-Reaktionsmischung
wird wie folgt aufgesetzt:
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- 10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8.7 bei 25°C)
- 50 mM KCl, 5 μg/ml
Rinderserumalbumin
- 0.5 μM
von jedem der PCR Primer
- (cpbf2: 5'-ggaggatccaaatgaagaaaaaatttatttcattagttatag-3') SEQ ID Nr.: 3
- (cpbR: 5'-atggatccgtctaaatagctgttactttgtgag-3') SEQ ID Nr.: 4
- 4 mM MgCl2
- 0.5 mM MnCl2
- 3.4 mM erzwingendes dNTP und 0.2 mM andere 3 dNTPs (dNTP- Konzentration kann
zwischen 0.1 und 10 mM liegen)
- 600 pM der template-DNS (pJF2000 cpb-Klon oder anderes cpb- Derivat)
- 2U Taq DNS Poymerase
-
Thermozyklische Bedingungen
waren wie folgt
-
(94°C für 30 Sekunden,
50°C für 60 Sekunden,
72°C für 180 Sekunden)
30 Cyclen, gefolgt von Inkubation bei 72°C für 600 Sekunden.
-
Diese
Reaktion ist durchgeführt
worden unter Einsatz von jedem der 4 dNTPs als zwingende Nucleotide
und sind dann gepoolt worden. Dies ergab eine geeignete zufällige Mischung
der Substitutionen. Die gepoolten PCR-Fragmente sind dann durch
BamHI aufgeschlossen und in BamHI aufgeschlossenes pKS90 ligiert
worden. Diese Ligierungsmischung ist in Lactococus Lactis MG 1363
transformiert worden. Transformanten sind in flüssiger Kultur gewachsen worden
und die gefilterten Supernatanten sind in vitro β-Toxin assay getestet worden,
wie dies in Beispiel 3 beschrieben worden ist.
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Beispiel 2
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Kultur von Lactococcur
lactis:
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L.
lactis, welcher Gen-modifiziertes β-Toxin erzeugt, ist in M17 Medium
gewachsen worden (bspw. Difco Kat. 1856-17), ergänzt mit 0.5% w/v Glucose und
5 μg/ml
Erythromycin. Belüftung
ist nicht erforderlich, anoxische Bedingungen sind bevorzugt, wenn
auch nicht wesentlich. Die optimale Wachstumstemperatur ist 30°C. Die Hinzufügung von
Glukose ist während
des exponentiellen Wachstums notwendig.
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Antigen Präparation
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Die
Kultursupernatanten sind von den Zellen durch das Mittel der Zentrifugierung
getrennt worden. Nach steriler Filtrierung des Supernatanten sind
die Derivate mit Ammoniumsulfat (0.3 g/g) ausgefällt worden. Das Ausfallprodukt
ist in PBS resuspendiert worden. In einer Alternative kann der Kultursupernatant
auch auf einem Filter < 10'000 Da konzentriert
werden.
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Letalität bei Mäusen
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Derivate
von β-Toxin,
die in L. lactis hergestellt worden sind, sind ursprünglich durch
Injektionen von sterilen gefilterten Kultursupernatanten interperitoneal
in der Menge von 0.5 ml in NRMI-Mäuse, die ungefähr 20 g
wiegen, getestet wurden. Derivate von pM 6-1, 6-5 und 6-7 waren
letal bei einem Niveau, welches ähnlich zum
nativen Toxin lag. Die Derivate pM 6-1, 6-5 und 6-7 sind in der
Aminosäurenposition
Cys292 → Ala292 modifiziert worden.
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Tabelle
2: Mäuse
Lethalitätstest
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Bei
nachfolgenden Experimenten sind die Supernatanten, die die Derivate
enthalten, mit Ammoniumsulfat ausgefällt worden. Jedes derivatenthaltene
Sediment ist im PBS resuspendiert worden bei einem 10fach kleineren
Volumen. Jedes Derivat ist interperitoneal in Mäuse injiziert worden. Die Derivate
pM 1-4, pM 1-10, pM 3-69 und pM 7-15 waren alle nicht toxisch bei
Niveaus, bei denen das Wildtyp-Toxin lethal war. Sie wurden erst
bei sehr hohen Konzentrationen von 20-40 μg/ml toxisch. Die Derivate pM
4-18 und pM 6-16 waren alle auch bei Niveaus nicht toxisch, bei
denen das Wildtyp-Toxin letal war. Sie waren noch nicht einmal toxisch
bei noch höheren
Konzentrationen: 30-50 μg/ml.
Die verbleibenden drei Derivate pM 2, pM 3-3 und pM 4-3 waren leicht
toxisch. (die LD50 Rate des Wildtyp-Toxins
liegt bei 0.15 μg/Maus),
siehe auch Tabelle 2.
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Dermonekrose in Meerschweinchen:
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Albino
Meerschweinchen von eigener Züchtung,
300 g sind in einem Bereich von 4·8 cm epiliert worden. 0.2
ml des Extraktes ist intradermal an 4 Orten auf jeder Seite des
Tieres injiziert worden. Die Tiere sind nach 24, 48 und 72 Stunden überprüft worden
und die Läsionen
an den Injektionsorten sind bewertet worden. Klar erkennbare Nekrose
am Injektionsort (+++), schweres Erythem (+++), Erythem (++), Rötung (+),
keine Reaktion (0).
-
Die
Derivate pM 1-4, 1-10, 3-3, 4-3, 6-16 und 7-15 sind nicht dermonekrotisch,
selbst bei sehr hoher Konzentration.
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Die
Derivate pM 6-1, 6-5 und 6-7 sind dermonekrotisch mit einem Niveau
von 5 μg/ml.
Sie sind nicht dermonekrotisch bei einem Niveau von 0.5 μg/ml. Nach
der Konzentration ergab sich das Derivat pM 3-69 als dermonekrotisch
bei Dosierungen von 6 μg/ml,
was mindestens 60 mal weniger dermonekrotisch ist als das native
Toxin. Das Derivat pM 4-18 hatte ein 15 mal weniger dermonekrotisches
Potenzial als das native Toxin. Das Derivat pM 2 zeigt keine dermonekrotische
Wirkung bei den getesteten Konzentrationen von 1 μg/ml und 2 μg/ml. Daher
war pM 2 mindestens 20 mal weniger toxisch als das native Toxin.
Siehe
auch Tabelle 3.
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Impfstoffherstellung:
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Die
Antigenpräparationen
sind mit Freund's
incomplete ajuvant (50%) oder Alhydrogen (20%) jeweils mit Hilfsstoffen
versehen worden.
- 0
keine Reaktion
- + Rötung
- ++ Erythem
- +++ schweres Erythem
- ++++ klar erkennbare Nekrose am Injektionsort
-
CpC β Clostridium perfringens Typ
C β-Toxin
-
Tabelle 3: Dermonekrose
bei Schweinen
-
Immunisierung der Schweine:
-
Das
Derivat 3-69 ist in einer Konzentration von ungefähr 40 μg/ml hergestellt
worden und mit einer finalen Konzentration von 20 μg/ml mit
Hilfsstoffen versehen worden. Den Schweinen sind 2 ml intermuskulär im Intervall
von 2 Wochen gegeben worden. Blutproben sind vor der ersten Impfung,
vor der zweiten Impfung und zwei Wochen nach der zweiten Impfung
genommen worden. Schweine sind für
Nebenwirkungen 24 Stunden nach der ersten Impfung beobachtet worden.
Es sind keine Nebenwirkungen beobachtet worden.
-
Beispiel 3:
-
Schneller Screening Test
für die
Erfassung von nicht-toxischen Derivaten von β-Toxin, erhalten aus zufällig mutagenisierten β-Toxin-Genen:
-
Prozedur des BT-Zellen
Tests:
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Eine
Kultur von trypsinierten BT-Zellen (BT steht für Bovine Turbinate Zellen),
1,5 × 105 Zellen/ml in Eagles-Medium mit 5% Kälberserum
ist in eine 96-Proben Microtiter-Platte transferiert worden, 100 μl/Probe. Die
Platten sind 24 Stunden bei 37°C
und 3% CO2 inkubiert worden. Proben von β-Toxin, die
zu testen waren, sind in 20°C
PBS pH-Wert 7.0 in Dilutions-Platten verdünnt worden. Das Medium ist
vorsichtig aus den Zellen entfernt worden und 100 μl β-Toxin Verdünnungen
sind je Probe angewandt worden. Die Zellen sind dann für 30 Minuten
bei 37°C
und 3% CO2 inkubiert worden. Die Proben
sind vorsichtig entfernt worden und frisches Eagles-Medium mit 5%
Kälberserum,
bei 37°C
temperiert, ist hinzugefügt
worden. Die Zellen sind für
3 Tage unter denselben Bedingungen wie oben erwähnt inkubiert worden. Dann
ist das Medium aus den Microtiter-Platten entfernt worden und Giemsa-Färbelösung ist mit 5 μl/Probe hinzugefügt worden.
Nach 10 Minuten ist das Färbemittel
entfernt worden und die Platte ist drei mal mit Wasser gewaschen
worden und stand mindestens 20 Minuten zum Trocknen.
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Alle
Proben sind auf das Vorhandensein von Multinukleat-Zellen und Irregularitäten in der
Monoschicht überprüft worden.
Abwesenheit dieser Anzeichen in einer spezifischen Probe zeigte
die Präsenz
eines nicht-toxischen Derivats β-Toxin
in dieser Probe. Solche β-Toxin
Derivate, die sich als nicht toxisch herausgestellt hatten, sind
für ihre
Immunogenizität
in dem unten beschriebenen semi-quantitativen ELISA-Test getestet worden.
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Semi-quanitativer ELISA-Test:
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Hochspezifische
Antikörper,
die gegen natives Clostridium perfringens β-Toxin in Hasen aufgezogen worden
sind, sind auf einer Protein-A-Säule
gereinigt worden und ELISA-Platten sind mit ungefähr 2 μg/ml der spezifischen
Antikörper
beschichtet worden. Die Supernatanten, die die β-Toxin Derivate enthalten haben,
sind in dreifacher Verdünnung
den Platten hinzugefügt
worden. Nach einer Inkubation für
1 Stunde ist Meerrettich-Peroxidase
konjugierte polyklonale Hasen anti-C.p.β-Toxin- Antikörper für die Erfassung eingesetzt
worden.
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Diejenigen β-Toxin Derivate,
die in dem ELISA mit einem Titer von nicht weniger als 1'000 mal geringer als
das native β-Toxin
reagiert haben, sind als die gewünschten
nicht-giftigen und immer noch immunogenen Derivate von β-Toxin gemäss der Erfindung
betrachtet worden.
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Beispiel 4:
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Impfexperimente mit Schweinen.
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Herstellung des Impfstoffs
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Das
Derivat pM 1-4 ist durch Lactococcus lactis-stamm pM 1-4 hergestellt
worden. Nach der Fermentierung sind die Zellen durch Zentrifugierung
entfernt worden (100'000 × g für 35 Minuten).
Dann sind 0,31 g Ammoniumsulfat zu jedem Gramm des Supernatanten
hinzugefügt
worden. Die Mischung ist bei 4°C
für 3 Stunden
zur Ausfällung
hingestellt worden. Nach der Zentrifugierung bei 100'000 × g für 45 Minuten
ist das Ausfallprodukt in 1/30 des ursprünglichen Volumens aufgelöst und gegen
PBS dialysiert worden. Der schlussendliche Gehalt des Derivats pM
1-4 ist durch SDS-PAGE relativ zu den BSA-Standards quantifiziert
worden. Schliesslich ist die Derivat-Lösung mit Diluvac Forte® bei
einem Verhältnis
von 1:1 gemischt worden. Die letztendliche Konzentration von pM
1-4 im Impfstoff war 18 μg/ml.
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Impfung
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Es
sind 5 Schweine im Alter von 5 Wochen eingesetzt worden. Die Schweine
sind mit 2 ml an den Tagen 0 und 21 intramuskulär geimpft worden.
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Beobachtungen
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Die
allgemeinen Gesundheitsbedingungen der Tiere sind während der
ursprünglichen
3 Stunden nach der Impfung gemäss
der folgenden Skala bewertet worden:
- 0
- = keine Symptome
- 1
- = leicht depressiv
(für weniger
als 1 Stunde)
- 2
- = deprimiert, zitternd
(weniger als 1 Stunde)
- 3
- = deprimiert, zitternd,
abliegend und begrenzte Wasseraufnahme (weniger als 1 Stunde)
- 4
- = erbrechen, stark
depressiv (weniger als 1 Stunde)
- 5
- = depressiv für mehr als
1 Stunde und frisst nicht bei der folgenden Fütterung.
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Blutprobe und Bestimmung
der Titer
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Blutproben
sind vor der ersten Impfung genommen worden (Tag 0), vor der zweiten
Impfung (Tag 21) und 2 Wochen nach der zweiten Impfung (Tag 35)
und sind auf Anti-β-Toxin
Antikörper
durch Competitive ELISA analysiert worden. Kurz beschrieben ist
ein gegen natürliches β-Toxin erzeugter
monoklonaler Antikörper in
einer ELISA-Platte beschichtet worden. Die serielle Verdünnung der
Seren ist gestattet worden, um mit einer festen Konzentration des β-Toxins auf
einer getrennten Platte zu reagieren. Die Mischungen von Toxin und
Antikörper
enthaltenden Seren sind auf eine mit monoklonalen Antikörpern beschichtete
Platte transferiert worden und verbliebene natürliche β-Toxin Gehalte sind bestimmt
worden. Die Titer sind bei 50 Prozent Inhibition und nicht inhibiertem β-Toxin berechnet
worden, entsprechend dem WHO Antitoxinstandard 1959.
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Ergebnisse:
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Beobachtungen
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Die
Schweine zeigten keinerlei klinische Reaktion aufgrund irgendeiner
der Impfungen. Siehe Tabelle 4.
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Serologie
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Ein
Schwein (Nr. 52) reagierte auf die erste Impfung. Nach der zweiten
Impfung zeigten alle vier Schweine eine Serokonversion und der mittlere
Anti-β-Toxin
Titer war mit ELISA gemessen 66 i.u.. Individuelle Titer ergeben
sich aus Tabelle 4.
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Tabelle 4: Anti-β-Toxin Antikörper Antwort
bei Schweinen
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Anti-β-Toxin Antikörper Antwort
bei Schweinen, gemessen mit ELISA in i.u. und Wert beim Test auf nicht
spezifische Toxizität.
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Schlussfolgerung
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Alle
Schweine reagierten auf die Impfung mit genetisch modifiziertem β-Toxin mit
einer Herstellung von β-Toxin
inhibierenden β-Toxin
Antikörpern.
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Figurenlegende
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1a: Struktur des Plasmids pTREX1ANEW.
Die Kodiersequenz des MLS antibiotischen Resistenzmarkers ist als
schattierter Kasten dargestellt. Ori pAMB1: Ursprung der Replikation
von dem Plasmid pAMB1, MLS: Makrolide, Lincosamide, Streptogramin
B antibiotisches Resistenzgen. Die Struktur der Expressionskassette,
die zwischen dem EcoR1 und den stumpfen Sac1-Orten des pIL253 geklont
worden ist, ist unten gezeigt. Verschiedene funktionale Bereiche
der Kassette sind als schraffierte Kästen dargestellt. Eindeutige
Restriktionsorte sind angezeigt. SD: Shine Dalgarno Sequenz komplementär zu L.
lactis 16S rRNS, ATG: Translationsinitiierungskodon, der durch SD
bedient wird.
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1b:
die vollständige
pTREX1A Sequenz, umfassend die Restriktionsenzympositionen (SEQ
ID Nr.: 27).
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1c:
Merkmale der hoch ähnlichen
pTREX1 Expressionskassette (SEQ ID Nr.: 26).
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1d:
Oligonukleotide, die eingesetzt worden sind, um die PCR abgeleiteten
Promoter Fragmente zu erzeugen, die in pTREX7, –14 und –1A (dargestellt als 5'-3') eingesetzt worden
sind (SEQ ID Nr.: 19, 20, 23, 24, 21, 22).
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2a:
der TIR Kopplungsvektor pKS90, schematische Darstellung der pKS90
Expressionskassette.
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2b:
die vollständige
pKS90 Sequenz, umfassend die Restriktionsenzympositionen (SEQ ID
Nr.: 25)
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2c:
Oligonukleotide, die eingesetzt worden sind, um die künstliche
DNS Sequenz zu erzeugen, die den TIR-Bereich des pKS90 ausbildet
(SEQ ID Nr.: 28,1).
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3a:
Primer, die bei der Konstruktion der Cpβ-Mutanten eingesetzt worden
sind (SEQ ID Nr.: 7, 6, 9, 8, 11, 10, 13, 12, 14, 16, 15, 18, 17,
2, 4, 3.)
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3b:
Beispiel der Konstruktionsprozedur, wie sie für Cpβ M1 eingesetzt worden ist.
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4:
Aminosäurensequenz
des Clostridium perfringens β-Toxins (SEQ ID Nr.:
5). Sequenz
Listing
Übersetzung
der Header der einzelnen Sequenzen:
SEQUENCE
LISTING