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Die
vorliegende Erfindung betrifft abgeschwächte Bakterien, die in Vakzinen
nützlich
sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das
Prinzip, das hinter einer Impfung steht, ist das Herbeiführen einer
Immunreaktion in dem Rezipienten, wodurch ein Schutz gegen eine
darauffolgende Herausforderung durch ein Pathogen bereitgestellt
wird. Dies kann durch Inokulierung mit einem lebenden abgeschwächten Stamm
eines Pathogens erreicht werden, d. h. mit einem Stamm, der eine
reduzierte Virulenz aufweist, so dass er keine Krankheit auslöst, die
durch das virulente Pathogen verursacht wird, während er dennoch eine breite
Immunreaktion stimuliert.
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Mit
Hilfe moderner Gentechniken ist es heute möglich, positionsgerichtete
abgeschwächte
bakterielle Stämme
zu konstruieren, in denen stabile abschwächende Deletionen geschaffen
worden sind. Eine Anzahl von positionsgerichteten Mutanten von Salmonella
wurden mit Hilfe dieser Art der Technologie erzeugt (2, 7, 9, 14,
19, 35, 36, 37). Über
Mutationen in einer großen
Anzahl von Genen wurde berichtet, dass sie abschwächend wirken,
dazu zählen
die aro-Gene (z. B. aroA, aroC, aroD und aroE (15, 18)), pur, htrA
(4), ompR, ompF, ompC (2), galE (14), cya, crp (7), phoP (13, 19),
rfaY (48), dksA (48), hupA (48), sipC (48) und clpB (48).
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Eine
Bakteriumsklasse, die mit Hilfe dieser modernen Gentechniken abgeschwächt wurde,
ist enterotoxigenes Escherichia coli (ETEC), das Diarrhoe hervorruft.
Die Virulenz von (ETEC) Stämmen
hängt von
ihrer Expression von fimbrialen Kolonisationsfaktorantigenen (CFAs)
ab, welche ihnen ermöglichen,
sich an die Schleimhautoberfläche
des Dünndarms
ihrer Wirtsspezien zu heften und diese zu kolonisieren. Humane angepasste
ETEC-Stämme
exprimieren eine Reihe von CFAs, wobei am häufigsten CFA/I, CFA/II (umfassend CS3,
das entweder mit CS1 oder CS2 exprimiert wird) und CFA/IV (umfassend
CS6, das alleine oder entweder mit CS4 oder CS5 exprimiert wird)
auftreten. In Abhängigkeit
von der geographischen Lage machen CFA/I, CFA/II und CFA/IV zwischen
50 und 80 % der ETEC-Stämme
aus. Viele andere CFAs wurden beschrieben, wobei man diese jedoch
jeweils nur in einem kleinen Anteil von ETEC-Stämmen (33) findet. Es gibt Beweise dafür, dass
Anti-CFA-Immunreaktionen für
den Schutz vor einer ETEC-Erkrankung (6, 24, 28, 29, 30) wichtig sind.
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Die
Kolonisierung des Dünndarms
wird durch die Sekretion von Enterotoxinen begleitet. Zwei Arten von
Enterotoxinen wurden bei ETEC-Stämmen
identifiziert, das hitzelabile Toxin (LT) und das hitzestabile Toxin (ST).
LT ist strukturmäßig zum
Cholera-Toxin, einem Multi-Untereinheiten-Protein der Form AB5,
homolog. Die A-Untereinheit ist die aktive Komponente des Toxins,
welche bewirkt, dass die Aktivität
der Adenylatcyclase verstärkt
wird. Diese wird in die Wirtszellen durch die B-Untereinheiten geliefert,
welche an Ganglioside auf der Zelloberfläche binden. ST ist ein kleines
(19 Aminosäure)
nicht-immunogenes Polypeptid, das eine Guanylatcyclase stimulierende
Aktivität
aufweist. Zudem wurde vor kurzem nachgewiesen, dass ein großer Anteil
von ETEC-Stämmen
auch EAST1 produziert, ein hitzestabiles Toxin, das eine ähnliche
Größe und eine ähnliche Wirkungsweise
wie ST aufweist, jedoch eine andere Sequenz hat und das ursprünglich in
enteroaggregativen E.coli-Stämmen
(34) identifiziert wurde.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass Derivate von ETEC-Stämmen, welche die Fähigkeit
verloren haben, Toxine zu produzieren, wirksame Lebendvakzine gegen
virulente Isolate sein können.
Ein Derivat eines Wildtyp-ETEC-Stammes, E1392/75, das spontan die
ST- und LT-Aktivitäten
verloren hat, aber weiterhin CFA/II exprimiert, wurde identifiziert
und als E1392/75-2A (5) bezeichnet. In Studien, die mit freiwilligen
humanen Probanden durchgeführt
wurden, ergab eine orale Impfung mit 2 × 1010 cfu
E1392/75-2A einen 75%-igen Schutz vor einer Herausforderung mit
einem toxinexprimierenden ETEC aus einem anderen Serotyp, aber welches dieselbe
CFAs (überprüft durch
(30)) exprimierte. Bei ungefähr
15 % der Geimpften kam es jedoch zu leichter Diarrhoe als Nebenwirkung
der Vakzine. Daraus wurde geschlossen, dass eine weitere Abschwächung des Stammes
erforderlich sei, bevor er für
eine Verwendung als Lebendvakzine gegen ETEC-Infektionen in Betracht gezogen werden
kann.
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Zwei
Derivate von E1392/75-2A wurden durch gezielte Deletion von potentiellen
abschwächenden Genen
erzeugt und in klinischen Versuchen (32, 38) evaluiert. Es wurde
gezeigt, dass beide Derivate (PTL002, ΔaroC/ΔompR und PTL003, ΔaroC/ΔompC/ ΔompF) im
Vergleich zum Mutterstamm abgeschwächt waren und keine klinischen
Symptome bei den Freiwilligen hervorriefen, welche bis zu 5 × 109 cfu von frisch geernteten Lebendorganismen
aufgenommen haben. Alle Freiwilligen, welche die Maximaldosis dieser
Kandidatenvakzine erhielten, erzeugten spezifische Immunreaktionen
gegen das CFA/II-Antigen, das durch die Stämme exprimiert wurde.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
wirksame Vakzine gegen ETEC muss mindestens gegen CFA/I, CFA/II
und CFA/IV immunisieren, und daher sind abgeschwächte Stämme notwendig, die all diese
Antigene exprimieren. Somit ist es erforderlich, dass die Gene,
welche die Toxine LT, ST und EAST1 exprimieren, inaktiviert oder
aus den Stämmen
deletiert werden, welche alle diese CFAs exprimieren. Toxin-Minus-Stämme wurden
zuvor als Ausgangspunkt für die
Entwicklung einer abgeschwächten
Multistamm-Lebendvakzine gegen ETEC (Chatfield, 38) vorgeschlagen.
Es findet sich bei Chatfield jedoch keine Erklärung, wie solche Stämme erzeugt
werden könnten.
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Wir
haben nun festgestellt, dass es bestimmte Schwierigkeiten in Zusammenhang
mit der Erzeugung eines Stammes gibt, der CFA/I exprimiert, oder
eines Stammes, der CS5 und CS6 exprimiert, aus dem die Toxingene,
insbesondere das ST-Gen, deletiert worden sind. Wir haben eine neuartige
Strategie und einen Suizid-Vektor entwickelt, um diese Schwierigkeiten
zu lösen
und Toxin-Minus-Formen dieser Stämme
herzustellen.
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Ohne
durch diese Theorie gebunden zu sein, glauben wir, dass der Grund,
dass ST-Minus-Formen von Stämmen,
welche CFA/I oder CS5 und CS6 exprimieren, schwer zu erzeugen waren,
darin lag, dass die CFA/CS-Gene eng mit dem ST-Gen verbunden sind
und sich auf demselben Plasmid befinden. In einer globalen Prüfung epidemiologischer
Studien, in denen ausreichend Daten gesammelt (33) worden waren,
wird darüber
berichtet, dass von 204 CFA/I exprimierenden Stämmen alle 204 von diesen ST
exprimierten, entweder alleine (149/204) oder in Kombination mit
LT (55/204). Ferner haben neuere Studien diese Erkenntnis bestätigt, z.
B. Qadri et al (22), wo von 87 CFR/I exprimierenden Stämmen alle über einen
Zeitraum von zwei Jahren in Bangladesh isolierten Stämme ST entweder
alleine oder in Kombination mit LT exprimierten. Es wurden keine
Stämme
identifiziert, welche CFA/I und LT alleine exprimierten, was auf
eine extrem enge genetische Verbindung zwischen den ST- und CFA/I-Loci
hinweist. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten dokumentieren die enge
Verbindung zwischen CFA/I- und ST-Genen in ETEC-Stämmen, so
dass, wann immer der Versuch unternommen wurde, einen Stamm zu gewinnen,
der einen dieser Loci verloren hat, immer auch der andere gleichzeitig
verloren ging. Uns ist kein Fall bekannt, in dem es möglich gewesen
ist, die zwei Loci durch Deletion oder Inaktivierung des ST-Gens
zu trennen und einen Stamm zu erzeugen, der noch immer CFA/I (42-46) exprimiert.
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Die
Erfindung stellt eine bakterielle Zelle bereit, welche Kolonisationsfaktorantigen
CFA/I von einem nativen Plasmid exprimiert, jedoch nicht hitzestabiles
Toxin (ST} exprimiert. Ferner stellt die Erfindung eine bakterielle
Zelle bereit, welche Kolonisationsfaktorantigen CS5 von einem nativen
Plasmid und/oder Kolonisationsfaktorantigen CS6 von einem nativen
Plasmid exprimiert, jedoch nicht hitzestabiles Toxin (ST) exprimiert. Das
LT-Gen und das EAST1-Gen können
in den Zellen der Erfindung auch deletiert oder inaktiviert werden. Die
Zellen enthalten im Allgemeinen außerdem abschwächende Mutationen,
wie Mutationen in jedem von aroC-, ompF- und ompC-Genen, um sie
für die
Verwendung in Vakzinen geeignet zu machen.
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Die
Zellen der Erfindung können
gentechnisch hergestellt werden, um ein heterologes Antigen zu exprimieren,
beispielsweise eine nicht-toxische Komponente oder Form von LT,
oder ein Kolonisationsfaktorantigen (CFA). Solche Zellen führen eine
Immunreaktion gegen das heterologe Antigen sowie die nativen Antigene
herbei und verbessern somit den durch die Vakzine bereitgestellten
Schutz.
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Die
Erfindung enthält
eine Vakzine gegen Diarrhoe, welche die Zellen der Erfindung enthält. Vorzugsweise
enthält
die Vakzine eine Mischung aus verschiedenen Zellen, die untereinander
alle die häufigsten
CFAs tragen, nämlich
CFA/I, CFA/II und CFA/IV.
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Ferner
stellt die Erfindung einen Suizid-Vektor und ein Verfahren bereit,
das eine verlässliche
und schnelle Isolierung der Zellen der Erfindung und anderer bakterieller
Zellen ermöglicht,
die deletierte, inaktivierte oder ersetzte Gene enthalten. Der Vektor
stellt insofern eine Verbesserung gegenüber bekannten Suizid-Vektoren
dar, als dass er ein spezifischeres und verlässlicheres Targeting als bekannte
Vektoren ermöglicht.
Der Vektor weist eine Größe von weniger
als 5 kb auf (z. B. von 2,5 bis 5 kb oder von 2,5 bis 4 kb) und umfasst
die sacB-Region, die für
ein Produkt codiert, das für
Bakterien toxisch ist, wenn auf Sucrose gezüchtet, in welcher Region die
IS1-Insertionssequenz deletiert oder inaktiviert ist. Die geringe
Größe des Vektors
und die Abwesenheit der IS1-Insertionssequenz helfen, zu vermeiden,
dass der Vektor die falsche Stelle in der zellulären DNA targetiert.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Für die Erfindung nützliche
Bakterien
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Die
bakteriellen Zellen der Erfindung werden im Allgemeinen aus enterotoxigenen
E. coli (ETEC)-Zellen durch Deletion oder Inaktivierung des ST-Gens
und wahlweise anderer Toxin-Gene
gewonnen. Wie oben erwähnt,
handelt es sich bei ETEC um eine Klasse von E.coli, die Diarrhoe
auslöst.
Sie kolonisieren den Dünndarm.
Sie können
von humanen klinischen Proben isoliert werden, typischer Weise von
Stuhlproben, die erzeugt werden, während die Diarrhoe andauert.
Ein standardmäßiger ETEC-Stamm
ist H10407, hinterlegt bei ATCC unter der Katalognummer #35401.
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ETEC-Infektionen
sind die häufigste
Einzelursache von Reisediarrhoe, wobei pro Jahr unter Besuchern
von Entwicklungsländern
drei bis neun Millionen Fälle
auftreten. In endemischen Gebieten sind ETEC-Infektionen eine bedeutende
Ursache für
dehydrierende Diarrhoe bei Säuglingen
und Kleinkindern und verursachen bis zu 400.000 Todesfälle pro
Jahr, vorwiegend in der genannten Altersgruppe. In Entwicklungsländern nimmt
die Inzidenz von ETEC-Infektionen, die zu klinischen Erkrankungen
führen,
mit dem Alter ab, was darauf hinweist, dass eine Immunität gegenüber einer
ETEC-Infektion erreicht
werden kann. Naive Erwachsene aus Industrieländern hingegen, welche endemische
Gebiete besuchen, sind für
ETEC-Infektionen hoch anfällig.
Durch längere
oder wiederholte Besuche in endemischen Gebieten nimmt die Anfälligkeit
für ETEC-Infektionen
jedoch ab, was darauf hinweist, dass sich ein Ansatz mit einer abgeschwächten Lebendvakzine
in Form einer ETEC-Impfung als erfolgreich erweisen kann.
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Eine
Vakzine zum Schutz vor ETEC-Diarrhoe in Menschen muss einen Schutz
vor den sieben Hauptkolonisationsfaktoren und mindestens dem hitzelabilen
Toxin (LT) bieten, um zu gewährleisten,
dass ein Schutz gegen unterschiedliche Stämme erzielt wird. Um dieses
Ziel zu erreichen, könnten
dieselben Abschwächungen
in einer Reihe von unterschiedlichen ETEC-Stämmen durchgeführt werden,
jeweils mit einem unterschiedlichen Kolonisationsfaktor. Dies würde das
Deletieren der Toxine von allen diesen Stämmen bedeuten. Die vorliegende
Erfindung stellt eine Gruppe von geeigneten Stämmen bereit, aus denen alle
Toxingene vollständig
deletiert wurden und welche den Ausgangspunkt für die Erzeugung einer Multistamm-Vakzine
schaffen kann. Alternativ dazu könnte
es möglich
sein, mehrere Kolonisationsfaktoren in einer kleineren Anzahl von Stämmen zu
exprimieren, aus denen die Toxine in ähnlicher Weise deletiert worden
sind.
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Toxin-deletierte
Stämme
der vorliegenden Erfindung wurden aus klinischen Wildtyp-Isolaten
gewonnen, die aus einer langfristigen epidemiologischen Studie erhalten
wurden, die in Ägypten
von Wissenschaftlern an der US Navy NAMRU3 in Kairo durchgeführt worden
ist. Eine Liste der bereitgestellten Stämme ist in nachstehender Tabelle
enthalten.
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Fachleuten
wird klar sein, dass andere Stämme
ebenso als Ausgangspunkt für
die Erzeugung einer toxindeletierten, abgeschwächten Multistamm-Vakzine geeignet
sein können.
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Die
Stämme
mit den Codes A, B, E, H & J
wurden durch die spezifische Entfernung aller bekannten Toxingene
abgeschwächt
und danach weiter behandelt, so wie in den beiliegenden Beispielen
beschrieben. Die resultierenden Toxin-Minus-Stämme und der Stamm PTL003, die
oben beschrieben sind, wurden von Acambis Research Limited von Peterhouse
Technology Park, 100 Fulbourn Road, Cambridge, CB1 9PT, Vereinigtes
Königreich
bei der European Collection of Cell Cultures (ECACC), CAMR, Salisbury,
Wiltshire SP4 OJG, Vereinigtes Königreich,
am 3. September 2001 (Zugriffsnummer 010903**) bzw. am 29. August
2002 (Zugriffsnummer 020829**) gemäß dem Budapester Abkommen hinterlegt.
Die Eigenschaften der Stämme und
die Zugriffsnummern der hinterlegten Stämme lauten wie folgt:
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Zusätzlich zu
den Stämmen,
die in obiger Tabelle enthalten sind, wurde ein Toxin-Minus-Derivat
von Stamm B, beschrieben in Beispiel 2 unten, unter der Zugriffsnummer
01090303 hinterlegt.
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Die
Erfindung enthält „Abkömmlinge" dieser hinterlegten
Zellen. Ein „Abkömmling" ist jegliche Zelle, die
aus einer hinterlegten Zelle gewonnen wird. Die Abkömmlinge
einer hinterlegten Zelle enthalten Zellen mit einer oder mehreren
weiter abschwächenden
Mutationen, beispielsweise den unten beschriebenen Mutationen. Zu
den Abkömmlingen
zählen
auch Zellen, die hergestellt wurden, um heterologe Antigene zu exprimieren,
beispielsweise die unten beschriebenen heterologen Antigene.
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Obwohl
die Bakterien der Erfindung im Allgemeinen E.coli-Bakterien sind, können andere
Arten von Bakterien verwendet werden. Ein Plasmid gemäß der Erfindung
kann durch Deletieren oder Inaktivieren des ST-Gens in einem Plasmid,
das zum enterotoxigenen E.coli nativ ist, und durch anschließendes Transferieren des
resultierenden Plasmids auf ein anderes Bakterium konstruiert werden.
Auf diese Weise kann das andere Bakterium dazu gebracht werden,
das CFA/I-Antigen oder das CS5- oder das CS6-Antigen zu tragen.
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Die
Bakterien, die verwendet werden, um die Vakzine der Erfindung herzustellen,
sind im Allgemeinen jene, welche auf oralem Wege infizieren. Die
Bakterien können
solche sein, die eukaryotische Zellen befallen und innerhalb dieser
wachsen und/oder Schleimhautoberflächen kolonisieren. Die Bakterien
sind im Allgemeinen gramnegativ, wobei in einigen Ausführungsformen
auch grampositive Bakterien verwendet werden können. Die Bakterien sind im
Allgemeinen Pathogene.
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Die
verwendeten Bakterien können
von der Gattung Escherichia, Salmonella, Shigella oder Vibrio sein.
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Abgesehen
von E. coli sind Beispiele für
die Bakterienspezies, die in der Erfindung verwendet werden können, Salmonella
typhimurium – die
Ursache von Salmonellose in einigen Tierspezien; Salmonella typhi – die Ursache
von menschlichem Typhus; Salmonella enteritidis – eine Ursache von Lebensmittelvergiftung
bei Menschen; Salmonella choleraesuis – eine Folge von Salmonellose
bei Schweinen; und Salmonella dublin – einer Ursache von systemischer
und Diarrhoe-Erkrankung bei Rindern, insbesondere bei neugeborenen
Kälbern.
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Stämme von
E.coli und Salmonella sind bei der Erfindung besonders nützlich.
Salmonella sind mächtige
Immunogene und in der Lage, systemische und lokale, zelluläre und Antikörper-Reaktionen
zu stimulieren. Insbesondere wird zur Verwendung in der Erfindung
ein abgeschwächter
Stamm von Salmonella typhi bevorzugt. Bevorzugte Salmonella typhi-Stämme zur
Verwendung in der Erfindung schließen CVD908-htrA (ΔaroC ΔaroD ΔhtrA) und CVD908 (ΔaroC ΔaroD) (49)
ein. Stämme
von E.coli, die nicht ETEC sind und verwendet werden können, sind
u. a. E.coli (EPEC), enteroinvasives E.coli (EIEC) und enterohämorrhagisches
E.coli (EHEC).
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So
wie hierin verwendet, stehen die Bezugnahmen auf ein „natives" Plasmid, welches
CFA/I oder CS5/6 exprimiert, für
ein Plasmid, das in Wildtyp-Zellen existiert, z. B. ETEC-Zellen, die von einer
Person mit Diarrhoe isoliert wurden. Sie schließen ein Plasmid aus, das im
Labor für
die Expression von CFA/I oder CS5/6 konstruiert wurde. In einer
Zelle der Erfindung wird das ST-Gen in dem nativen Plasmid deletiert
oder inaktiviert. Das CFA/I- oder CS5/6-Gen in dem Plasmid ist jedoch
funktionell, d. h. es exprimiert CFA/I oder CS5/6.
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Weiteres Mutieren der
Bakterien
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Damit
die Bakterien in einer Vakzine verwendet werden können, müssen sie
im Allgemeinen weiter abgeschwächt
werden. Die Abschwächung
kann zum Beispiel durch Deletieren oder Inaktivieren von einem oder
mehreren der folgenden Gene erfolgen: aroA, aroC, aroD, aroE, pur,
htrA, ompC, ompF, ompR, cya, crp, phoP, surA, rfaY, dksA, hupA,
sipC und clpB. Zu den bevorzugten Kombinationen von Genen gehören:
- – mindestens
ein aro-Gen (z. B. aroA, aroC, aroD oder aroE) und mindestens ein
omp-Gen (z. B. ompC, ompF oder ompR);
- – mindestens
ein aro-Gen (z. B. aroA, aroC, aroD oder aroE) und das htrA-Gen;
- – aroC,
ompF und ompC.
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Die
weiterhin abschwächenden
Mutationen können
unter Verwendung des Suizid-Vektors und der Verfahren der Erfindung
oder durch den Fachleuten bekannte Verfahren (siehe Literaturverzeichnis,
25) eingeführt werden.
Geeignete bekannte Verfahren schließen das Klonieren der DNA-Sequenz
in einen Vektor, d. h. ein Plasmid, und das Einfügen eines selektierbaren Markers
in die klonierte DNA-Sequenz
oder das Deletieren eines Teils der DNA-Sequenz ein, was zu ihrer
Inaktivierung führt.
Eine Deletion kann zum Beispiel durch Schneiden der DNA-Sequenz
unter Verwendung von Restriktionsenzymen eingeführt werden, die an zwei Punkten
in oder knapp außerhalb
der Codiersequenz schneiden und die zwei Enden in der verbleibenden
Sequenz ligieren. Alternativ dazu – wobei dies heutzutage üblicher
ist – kann
ein mutantes Allel, in welchem die flankierenden Regionen eines
Zielgens getrennt amplifiziert und direkt miteinander in einer getrennten Überlappungs-PCR-Reaktion
verbunden werden, mit Auslassung der dazwischen liegenden Zielsequenz,
konstruiert werden (32). Ein Plasmid, das die mutierte DNA-Sequenz
trägt,
kann mit Hilfe von bekannten Techniken, beispielsweise Elektroporation
und Konjugation, in das Bakterium transformiert werden. Danach ist
es durch geeignete Selektion möglich,
einen Mutanten zu identifizieren, wobei die inaktivierte DNA-Sequenz
in das Chromosom des Bakteriums rekombiniert hat und die Wildtyp-DNA-Sequenz durch
homologe Rekombination nicht-funktionell gemacht wurde.
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Ferner
müssen
die Antibiotikresistenzgene im Allgemeinen aus den Bakterien entfernt
werden, bevor sie in einer Vakzine verwendet werden. Bakterien,
die aus der Wildnis isoliert werden, enthalten oft Antibiotikresistenzgene,
beispielsweise Resistenzgene gegen Ampicillin, Streptomycin, Sulphmethoxazol,
Kanamycin, Trimetheprim und Tetracyclin. Diese Gene können mit
Hilfe des Suizid-Vektors und Verfahren der Erfindung oder durch
Fachleuten bekannte Verfahren entfernt werden.
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Natur der
Mutationen
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Die
Mutationen, die in die bakterielle Vakzine eingeführt werden,
um Expression von Enterotoxinen oder anderen Virulenzgenen zu vermeiden,
deletieren oder inaktivieren das Gen. Sie schalten im Allgemeinen die
Funktion des Gens vollständig
aus. Dies kann entweder durch vollständiges Abschaffen der Synthese
eines Polypeptids von dem Gen oder durch Schaffen einer Mutation
erfolgen, die zu Synthese von nicht-funktionellem Polypeptid führt. Um
die Synthese von Polypeptid abzuschaffen, kann entweder das gesamte
Gen oder sein 5'-Ende
deletiert werden. Eine Deletion oder Insertion innerhalb der Codiersequenz
eines Gens kann verwendet werden, um ein Gen zu schaffen, das nur
nicht-funktionelles Polypeptid synthetisiert (z. B. Polypeptid,
das nur die N-terminale
Sequenz von dem Wildtyp-Protein enthält). In dem Fall eines Toxingens
kann die Mutation das Genprodukt nicht-toxisch machen.
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Die
Mutationen sind im Allgemeinen nicht-revertierende Mutationen. Dies
sind Mutationen, welche im Wesentlichen keine Reversion zurück zum Wildtyp
zeigen, wenn das Bakterium als Vakzine verwendet wird. Solche Mutationen
enthalten Insertionen und Deletionen. Insertionen und Deletionen
sind vorzugsweise groß, typischer
Weise mindestens 10 Nukleotide in der Länge, bis zu der Länge des
gesamten Gens oder der Codierungssequenz, zum Beispiel von 10 bis
600 Nukleotiden. Vorzugsweise ist die gesamte Codierungssequenz
oder das gesamte Gen deletiert.
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Die
Mutationen sind typischer Weise positionsgerichtet. Sie können spezifisch
oder selektiv in Bezug auf das Toxin-Gen oder ein anderes Virulenzfaktor-Gen
sein. Im Fall des Deletierens oder Inaktivierens des ST-Gens in
einem CFA/I- oder
CS5/CS6-Stamm muss die Mutation spezifisch das ST-Gen targetieren,
ohne das (eng verbundene) CFA/I-Gen, CS5-Gen oder CS6-Gen zu deletieren
oder zu inaktivieren.
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Expression
von heterologen Antigenen
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Ein
abgeschwächtes
Bakterium der Erfindung kann gentechnisch hergestellt werden, um
ein Antigen zu exprimieren, das nicht durch das native Bakterium
exprimiert wird (ein „heterologes
Antigen"), so dass
das abgeschwächte
Bakterium als ein Träger
des heterologen Antigens dient. Für den Fall, dass das Bakterium
ein ETEC-Bakterium
ist, kann das Antigen von einer anderen Spezies oder von einem anderen
ETEC-Stamm kommen, so dass die Vakzine Schutz gegen die andere Spezies
oder den anderen Stamm bietet. Ferner kann das Bakterium so verändert werden,
dass es mehr als ein heterologes Antigen exprimiert, in welchem
Fall die heterologen Antigene aus denselben oder aus unterschiedlichen
Spezien oder Stämmen
sein können.
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Das
heterologe Antigen kann ein vollständiges Protein, ein Teil eines
Proteins, das ein Epitop enthält, oder
ein Fusionsprotein sein. Das Antigen kann aus einem anderen Bakterium
einem Virus, einer Hefe oder einem Pilz stammen. Insbesondere kann
die Antigensequenz als einem pathogenen Stamm von E.coli (z. B. ETEC)
stammen. Nützliche
Antigene sind u. a. ETEC-Kolonisationsfaktorantigene, nicht-toxische
Komponenten oder nicht-toxische Mutanten von E.coli LT (z. B. die
B-Untereinheit und Mutanten der A-Untereinheit), LT-ST-Fusionsproteine
und Cholera-Toxin-B-Untereinheit
(CT-8) (50-55).
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Die
ETEC CFAs und Komponenten davon sind erstrangige Kandidaten für die Expression
als heterologe Antigene. Um eine Diarrhoe-Erkrankung hervorzurufen,
müssen
pathogene Stämme
von ETEC in der Lage sein, den Dünndarm
zu kolonisieren und Enterotoxine zu entwickeln. Bei den meisten
ETEC-Stämmen wurden
CFAs identifiziert, welche für
die Adhäsion
an der Darmschleimhaut verantwortlich sind. In beinahe allen Fällen werden
CFAs als Fimbrien auf der Außenfläche der
Bakterien exprimiert. Eine große
Anzahl von CFAs wurde identifiziert, wobei die häufigsten CFA/I, CFA/II (schließt CS1,
CS2, CS3 ein) und CFA/IV (schließt CS4, CS5, CS6 ein) sind.
Weitere Antigene sind unter anderem CS17, CS7, CS9, CS14, CS12,
PCFO159, PCFO166.
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Die
DNA, welche das heterologe Antigen codiert, kann von einem Promotor
exprimiert werden, der in vivo aktiv ist. Promotoren, deren gute
Wirkung nachgewiesen wurde, sind der nirB-Promotor(10, 39), der
htrA-Promotor (10), der pagC-Promotor
(57) und der ssaH-Promotor (58). Für die Expression der ETEC-Kolonisationsfaktorantigene
oder Derivate von LT, CT oder ST könnten die Wildtyp-Promotoren
verwendet werden.
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Ein
DNA-Konstrukt, das den Promotor umfasst, der wirkungsmäßig mit
der DNA verbunden ist, welche das heterologe Antigen codiert, kann
hergestellt und in das abgeschwächte
Bakterium mit Hilfe herkömmlicher Techniken
transformiert werden. Transformanten, weiche das DNA-Konstrukt enthalten,
können
zum Beispiel durch Screening für
einen selektierbaren Marker auf dem Konstrukt ausgewählt werden.
Bakterien, welche das Konstrukt enthalten, können in vitro gezüchtet werden,
bevor sie für
das Verabreichen an den Wirt zu Impfzwecken formuliert werden.
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Plasmidstabilisierung
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Um
den Verlust des Plasmids, welches das heterologe Antigen exprimiert,
oder eines nativen Plasmids zu verhindern, kann ein Element zum
Plasmid hinzugefügt
werden, das seine Stabilität
verstärkt.
Es ist im Allgemeinen so, dass die Plasmide, die in ETEC-Stämmen gefunden
werden, welche die verschiedenen Kolonisationsfaktorantigene codieren,
eine geringe Kopieanzahl aufweisen und stabil genug sind, um ihre
Aufrechterhaltung über
viele Generation in Abwesenheit von spezifischen Selektionsmechanismen
sicherzustellen. Dennoch können
nach der Manipulation dieser Plasmide gemäß der Erfindung, zum Beispiel,
um Gene für
Toxine wie ST oder andere Virulenzdeterminanten zu deletieren, diese
stabilen Eigenschaften beeinträchtigt
sein. Dieses Problem kann durch die Anwendung von Verfahren für die Verbesserung
der Plasmidstabilität gelindert
werden.
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Es
gibt eine Reihe von „Toxin/Antitoxin"-Plasmidstabilitätsbestimmungssystemen, die
bekannt sind, zum Beispiel parDE (23) von dem Plasmid RP4 (1), und
hok/sok (auch bekannt als parB von dem Plasmid R1 oder pndAB aus
dem Plasmid R483 (11, 12)), die zu diesem Zweck verwendet werden
könnten.
Diese Systeme codieren zwei Funktionen: erstens eine toxische Einheit,
welche Zellen töten
würde,
in denen sie exprimiert ist, und die eine lange biologische Halbwertszeit
hat, und zweites eine antitoxische Einheit, welche dieses Töten verhindert,
aber über
eine kurze biologische Halbwertszeit verfügt. Für den Fall, dass ein Plasmid,
das diese Funktionen codiert, während
der Teilung segregiert wird, erschöpft die Tochterzelle, welche
das Plasmid nicht enthält,
ihre Versorgung mit Antitoxin und wird durch die persistierendere
Toxinhälfte
getötet.
Somit werden nur Zellen, welche weiterhin das Plasmid enthalten,
in der wachsenden Population gehalten.
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Ein
weiteres System, das verwendet werden kann, um die Stabilität eines
Plasmids gemäß der Erfindung
zu verstärken,
ist ein Multimerauflösungssystem.
Multimerauflösungssysteme
verleihen Stabilität
durch Auflösen
von Plasmidmultimeren in einzelne Plasmidkopien und verringern somit
die Wahrscheinlichkeit, dass freie Plasmidtochterzellen durch zufällige Segregation
bei der Zellteilung erzeugt werden. Eine Reihe von positionsspezifischen
Rekombinationssystemen, die bewirken, dass Plasmidmultimere in Monomere
aufgelöst werden,
wurden identifiziert. Gemäß eines
solchen Systems enthält
das zu stabilisierende Plasmid eine Erkennungsstelle für eine positionsspezifische
Rekombinase und die Wirtszelle enthält eine DNA-Sequenz, welche eine
positionsspezifische Rekombinase codiert. Die Rekombinase wirkt
auf die Erkennungsposition und steuert dadurch die ordnungsgemäße Segregation
des Plasmids während
der Zellteilung. Die Rekombinase kann auf dem zu stabilisierenden
Plasmid oder in dem Chromosom der Wirtszelle codiert werden.
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Die
Rekombinase ist im Allgemeinen eine Resolvase. Beispiele für Resolvasen,
die bei der Erfindung verwendet werden können, sind zum Beispiel die
Cre-Rekombinase von Plasmid P1, das E.coli XerC (ArgR)-Protein,
die D-Protein-Rekombinase
von Plasmid F, die ParA-Rekombinasen der Plasmide RP4 und RK2, die
positionsspezifische Rekombinase von Plasmid R1, Resolvasen, die
von den Tn3-ähnlichen transponiblen genetischen
Elementen codiert werden, und die Rsd-Resolvase aus dem Salmonella
dublin-Virulenzplasmid.
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Die
Erkennungselemente, die in der Erfindung verwendet werden können, sind
u. a. jene für
die oben genannten Rekombinasen. Alle Erkennungselemente, die durch
die verwendete positionsspezifische Rekombinase erkannt werden,
können
verwendet werden. Zu den geeigneten Erkennungselementen gehören jene Positionen,
die von der XerC-positionsspezifischen Rekombinase erkannt werden,
beispielsweise die cer-Position des Plasmids ColE1 und die ähnliche
ckr-Position des Plasmids ColK (59), die psi-Position des Plasmids pSC101 und die
cer-ähnliche
Position des Plasmids pHS-2 von Shigella flexneri. Andere Erkennungselemente,
die verwendet werden können,
sind unter anderem die crs-Position von dem Salmonella dublin-Virulenzplasmid,
die loxP-Position des Plasmids P1, die rfs-Position des F-Plasmids
und die res-Position des Tn3-ähnlichen
transponierbaren genetischen Elementes.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Rekombinase die Rsd-Resolvase, die über das
crs-Erkennungselement wirkt. Das Rsd/crs-System wird im Detail in
unserer ebenfalls anhängigen
UK-Patentanmeldung Nr. 0024203.2 beschrieben.
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Formulierung
von Vakzinen
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Die
Erfindung stellt eine Vakzine gegen Diarrhoe bereit, welche eine
E.coli-Zelle der Erfindung und einen pharmazeutisch geeigneten Träger oder
ein Verdünnungsmittel
umfasst. Im Allgemeinen enthält
die Vakzine eine Mischung aus unterschiedlichen Toxin-Minus-Zellen
(z. B. 2, 3, 4, 5 oder 6 Zellen), die unter sich alle die häufigsten
CFAs tragen. Zum Beispiel kann die Vakzine fünf unterschiedliche Stämme von
Toxin-Minus-Zellen so wie nachstehend angeführt enthalten:
- (i) eine Zelle, die CFA/I exprimiert (z. B. ECACC-Zugriffsnummer 01090303
oder 02082967)
- (ii) eine Zelle, die CS5 und CS6 exprimiert (z. B. ECACC-Zugriffsnummer 01090305
oder 02082968);
- (iii) eine Zelle, die CS4 und CS6 exprimiert (z. B. ECACC-Zugriffsnummer 01090306
oder 02082966);
- (iv) eine Zelle, die CS2 und CS3 exprimiert (z. B. ECACC-Zugriffsnummer 01090304
oder 02082964); und
- (v) eine Zelle, die CS1 und CS3 exprimiert (z. B. PTL003, ECACC-Zugriffsnummer
01090302 oder 02082965).
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Wie
oben erwähnt,
wurde die unter der ECACC-Zugriffsnummer 01090302 (PTL003) hinterlegte
Zelle bereits in zwei klinischen Versuchen getestet, und es wurde
gezeigt, dass sie sicher und immunogen ist.
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Die
Vakzine kann unter Verwendung bekannter Techniken zur Formulierung
von abgeschwächten
bakteriellen Vakzinen formuliert werden. Die Vakzine wird vorteilhafter
Weise zur oralen Verabreichung gegeben, zum Beispiel als getrocknetes,
stabilisiertes Pulver zur Rekonstitution in einem geeigneten Puffer
vor der Verabreichung. Die Rekonstitution erfolgt vorteilhafter
Weise in einem Puffer mit einem geeigneten pH-Wert, um die Lebensfähigkeit
der Bakterien sicherzustellen. Um die abgeschwächten Bakterien und die Vakzine
vor der Magensäure
zu schützen,
wird vorteilhafter Weise bei jeder Verabreichung der Vakzine auch
ein Natriumbikarbonatpräparat
verabreicht. Alternativ dazu wird die Vakzine in einer gefriergetrockneten
eingekapselten Form gegeben.
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Die
Vakzine kann bei der Impfung eines Säugetier-Wirts, insbesondere
eines menschlichen Wirts, verwendet werden. Eine von einem Mikroorganismus
ausgelöste
Infektion, insbesondere einem Pathogen, kann daher durch die Verabreichung
einer wirksamen Dosis einer Vakzine verhindert werden, die gemäß der Erfindung
zubereitet wurde. Die letztlich verwendete Dosis liegt im Ermessensbereich
des Arztes, wird aber von verschiedenen Faktoren abhängen, unter
anderem der Größe und dem
Gewicht des Wirts und dem Typ der formulierten Vakzine. Dennoch
kann eine Dosis, welche die orale Verabreichung im Bereich von 107 bis 1011, z. B.
von 108 bis 1010 Bakterien
pro Dosis umfasst, für
einen menschlichen Wirt mit 70 kg angebracht sein.
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BEISPIELE
-
Die
im vorliegenden Abschnitt beschriebenen Beispiele dienen zur Darstellung
der Erfindung.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Karte des Suizid-Vektor-Plasmids pDM4.u = unbekannte Sequenz, unbekannte
Länge.
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2:
Karte des verbesserten Suizid-Vektors pJCB12.
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3:
Diagramm des Verfahrens, das verwendet wird, um spezifische Gen-Deletionskonstrukte
durch Überlappungs-Extensions-PCR zu
schaffen. Schritt 1 = PCR-Amplifikation von zwei DNA-Fragmenten.
Schritt 2 = Überlappungs-Extensions-PCR unter
Verwendung von DNA-Produkten aus der Reaktion 1 und Reaktion 2 von
Schritt 1 und Amplifikation des Überlappungs-Extensions-PCR-Produktes.
R und S stehen für
Restriktionsenzymsstellen.
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4:
Diagramm des Verfahrens, das verwendet wird, um die korrekte Integration
des Suizid-Vektors in einen zielgerichteten Locus durch Verbindungs-PCR
darzustellen.
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5:
Sequenz des ST-Gens und der flankierenden Regionen des Plasmids
in Stamm B, welche den offenen Leserahmen des Strukturgens und die
Position aller Oligonukleotide zeigt, die in dem Text beschrieben und
in Tabelle 1 angeführt
werden.
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6:
Sequenz des EAST1-Gens und der flankierenden Regionen aus IS1414
(Genbank #AF143819), welche den offenen Leserahmen des Strukturgens
und die Position aller Oligonukleotide zeigt, die in dem Text beschrieben
und in Tabelle 1 angeführt
werden.
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7:
Sequenz des LT-Locus, welche die Position der Oligonukleotide zeigt,
die verwendet werden, um das Deletionskonstrukt zu schaffen. Das
unterstrichene ATG-Codon
nahe beim Ende der Sequenz ist das Startcodon von LTA.
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8:
Sequenz der 3' flankierenden
Region des ST-1-Gens, bestimmt aus dem Stamm E, welche die Position
von Oligonukleotiden zeigt, die in dem Text beschrieben und in Tabelle
1 angeführt
werden. Der offene Leserahmen des Strukturgens und die ATG- und
TAA-Start- und Stopp-Codone sind unterstrichen.
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9:
Diagramm der einzelnen Phasen, die an der Abschwächung des Stammes E beteiligt
sind.
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10: Diagramm der einzelnen Phasen, die an der
Abschwächung
des Stammes H beteiligt sind.
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11: Sequenz des aroC-Gen-Locus, welche die Position
von den Oligonukleotiden, die verwendet werden, um das Deletionskonstrukt
zu schaffen, und von anderen zeigt, die im Text erwähnt und
in der Tabelle 1 beschrieben werden.
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12: Diagramm der einzelnen Phasen, die an der
Schwächung
des Stammes J beteiligt sind.
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13: Gel, welches die PCR amplifizierte LT-B-Codierungssequenz
von Stamm E zeigt. Der linke Pfeil zeigt das LTB-PCR-Produkt und
der rechte Pfeil einen 600bp-Marker.
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14: Sequenz des LT-B-Gens, das von dem Stamm E
kloniert ist.
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15: Diagramm, welches die Konstruktion von Plasmid
für die
Expression von LT-B unter der Kontrolle des nirB-Promotors zeigt. Die LTB-DNA wurde mit
BglII und Nhel digeriert. Der Startvektor pNCAT4 wurde mit denselben
Enzymen digeriert, und das größere Vektorfragment
wurde isoliert. Die LTB-DNA und das Vektorfragment wurden miteinander
verbunden. Die KpnI- und BglII-Stellen in dem Endplasmid, pNLTB,
können
für das
Klonieren des LTB-Promotors
verwendet werden.
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16: Western-Blot-Analyse, welche die Expression
von LT-B in abgeschwächtem
ETEC-Vakzinstamm PTL003 sowohl im Cytoplasma als auch Periplasma
zeigt.
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17: Gel, das die PCR-amplifizierte LTAB-Promotorsequenz von
Stamm E zeigt. Der linke Pfeil zeigt einen 200 bp Marker und die
rechte Hand zeigt das LT-Promotor-PCR-Produkt.
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18: Sequenz von LTAB-Promotor, der aus Stamm E
kloniert ist.
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19: Western-Blot-Analyse, welche die Expression
von LT-B in abgeschwächtem
Vakzinstamm PTL003 unter Kontrolle des nativen LT-Promotors zeigt.
PLLTB-1, -2 und -3 sind drei unabhängige Kolonien von PTL003,
die mit pLLTB transformiert werden. Die drei linken Pfeile zeigen
den Hintergrund, der rechte obere Pfeil zeigt LTA und der rechte
untere Pfeil zeigt LTB an.
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20: Diagramm der „Plasmid Rescue"-Technik, um die
Sequenz der 3' flankierenden
Region von ST von Stamm 8 zu erhalten. Die Technik wird im Detail
in Beispiel 2 beschrieben. Eine ST-Kassette wurde durch PCR (Primer
4764 und 4765) hergestellt und in das Plasmid pJCB12 kloniert. Das
resultierende pJCB12-ST-Plasmid wurde in Stamm B durch Konjugation
eingeführt.
Die Plasmid-DNA von einem der Transkonjuganten wurde isoliert und
mit einem Restriktionsenzym (BglII) digeriert, das an einer Stelle
schneidet, die von dem Zielgen entfernt ist. Die Enden 3' und 5' des resultierenden
geschnittenen Plasmids wurden ligiert, um das Plasmid zu schließen. Das
Plasmid wurde in SY327λpir
propagiert und danach mit einem Primer (4792) sequenziert, der nur
an das native ST-Gen hybridisiert (nicht an das ST-Gen von pJCB12-ST).
Die mit Hilfe dieses Primers erhaltene Sequenz kann verwendet werden,
um weitere Primer zu konstruieren, um die Sequenz auszuweiten.
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BEISPIEL 1: EIN VERBESSERTES
VERFAHREN FÜR
DAS EINFÜHREN
VON MEHRFACHEN GENETISCHEN MUTATIONEN IN BAKTERIELLE VAKZINSTÄMME
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Der
vorliegende Abschnitt beschreibt die Herstellung eines neuartigen
Suizid-Vektor-Plasmids, pJCB12, und seine Verwendung bei der Erzeugung
eines optimierten Verfahrens für
das Einführen
von Mutationen in chromosomale oder Plasmid-codierte Gen-Loci. Ferner
werden am Ende des Abschnitts viele der Standardverfahren beschrieben,
die in diesem und in folgenden Beispielen der Anmeldung verwendet
werden. Die Sequenz und der Zweck der Oligonukleotide, die in der
PCR zur Konstruktion oder Analyse von Konstruktion verwendet werden,
sind in Tabelle 1 am Ende der Beispiele angeführt.
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Ein verbessertes Verfahren
für das
Einführen
von mehrfachen genetischen Mutationen in bakterielle Vakzinstämme
-
Die
Erzeugung eines abgeschwächten
ETEC-Stammes aus einem Wildtyp-Stamm erfordert die Mutation einer
Reihe von unterschiedlichen genetischen Loci. Diese Mutationen werden
sequentiell eingeführt,
wobei jedes Mal ein Verfahren verwendet wird, das mehrere verschiedene
Schritte erfordert. Wenn eine Reihe von ETEC-Stämmen eine Abschwächung erfordern,
führt dies
zu einer bedeutenden Anzahl an Schritten, wobei jeder potentiell
mit entsprechenden Schwierigkeiten verbunden ist. Es ist daher besonders
wichtig, dass das Verfahren des Einführens von Mutationen vollständig optimiert
wird.
-
Suizid-Vektorplasmide,
wie pDM4 (20), pJCB12, pCVD442(8) und andere können verwendet werden, um definierte
genetische Konstrukte in spezifische Ziele in dem bakteriellen Genom
einzuführen.
Das Plasmid pJCB12 ist ein neuer, optimierter Suizid-Vektor, der
auf dem zuvor konstruierten Suizidvektor pDM4 basiert. Das definierte
genetische Konstrukt, das in das bakterielle Genom eingeführt werden
soll, kann eine Deletionsmutation eines spezifischen Gens oder eine
komplexere Struktur sein, wie zum Beispiel die Insertion eines Gens
innerhalb eines anderen und das von einem ausgewählten Promotor von innerhalb
des Konstruktes exprimiert wird. Im Allgemeinen werden die Enden
der Konstrukte aus Nukleotidsequenzen bestehen, die aus der Region
des Genoms gewonnen werden, das targetiert wird.
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Die
Suizid-Vektoren pDM4 und pJCB12 besitzen eine Reihe von Schlüsselkomponenten
(siehe 1 und 2):
einen Replikationsursprung,
der die Replikation des Vektors in einigen Stämmen von Bakterien, aber nicht
in anderen steuert, oriR6K. oriR6K ist der Replikationsursprung,
der aus dem natürlich
vorkommenden Plasmid R6K gewonnen wird. Dieser Ursprung erfordert
das Gen R6K pir für
die Replikation, das in den Suizid-Vektoren nicht vorhanden ist.
Drei Labor-E.coli-Stämme
sind verfügbar
und tragen das pir-Gen auf ihrem Chromosom, und zwar SY327λpir, SM10λpir und DHSαλpir. Alle
drei dieser Stämme
können
verwendet werden, um pDM4, pJCB12 und ihre Derivate zu propagieren;
einen
Transferursprung, welcher konjugativen Transfer des Vektors von
einem bakteriellen Stamm zu einem anderen transferiert, mobRP4.
mobRP4 ist der Transferursprung von dem natürlich vorkommenden Plasmid RP4.
Dies ermöglicht
den konjugativen Transfer von pDM4 und pJCB12 und deren Derivaten
zu empfangenden bakteriellen Stämmen.
Um zu funktionieren, erfordert mobRP4, dass die Gene, welche die
RP4-Transferfunktionen codieren, in der bakteriellen Zelle des Spenders
vorhanden sind. Labor-E.coli-Stamm SM10λpir trägt diese Gene auf seinem Chromosom,
so dass dieser Stamm als Spenderstamm für pDM4, pJCB12 und deren Derivaten
verwendet werden kann;
ein Gen, das ein Produkt codiert, das
für bakterielle
Zellen toxisch ist, sacB. sacB codiert für Levansucrase, die ein Produkt
erzeugt, das für
gramnegative Bakterien toxisch ist, wenn auf Sucrose gezüchtet;
einen
selektierbaren Marker, cat. cat codiert für Chloramphenicolacetyltransferase
und verleiht dem antibakteriellen Chloramphenicol Widerstand;
eine
multiple Klonierungsstelle (MCS), d. h. eine Stelle, in welche definierte
genetische Konstrukte für
das Einführen
in eine empfangende bakterielle Zelle kloniert werden können.
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Aus
Erfahrung wissen wir, dass bestehende Suizid-Vektoren, wie pDM4
und pCVD442 häufig
nicht den korrekten Lokus targetieren und Screening einer großen Anzahl
von Transkonjuganten oder Transformanten notwendig ist, um einen
zu finden, der korrekt targetiert ist (falls überhaupt ein korrekt targetierter
identifiziert werden kann). Außerdem
trägt pCVD442
einen Ampicillinresistenzdeterminanten, der eine Selektion von Rekombinanten
erlaubt. Die Selektion auf Ampicillin ist jedoch nicht so effizient
wie Chloramphenicol und Versuche, für eine sehr kleine Anzahl von
Rekombinanten innerhalb einer sehr großen Mischung von Bakterien zu
selektieren, beispielsweise bei der Durchführung von Konjugationsexperimenten,
werden oft durch „Hintergrundwachstum" vereitelt. „Hintergrundwachstum" kann die Form von
Bakterienschmier annehmen, innerhalb welcher eine Identifikation
von Transkonjuganten nicht möglich
ist, oder von kleinen Kolonien, die bei näherer Analyse keine Transkonjuganten
sind.
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Wir
glauben, dass die Probleme von inkorrektem Targeting teilweise auf
die relativ große
Größe (6-7 kb)
dieser bekannten Suizid-Vektoren zurückzuführen sind, die selbst aus Komponenten
von natürlich
vorkommenden Plasmiden konstruiert werden. Die Suizid-Vektoren könnten daher
natürlich
vorkommende Plasmide innerhalb eines bakteriellen Stamms targetieren,
welche ähnliche
Nukleotidsequenzen tragen. Insbesondere sind Transferfunktionen
unter konjugativen Plasmiden relativ gut bewahrt, und die mobRP4-Transferregion von pDM4
und pCVD442 liegt bei ungefähr
2,5 kb. Zusätzlich
haben wir angesichts des Problems des inkorrekten Targetings eine
Sequenzierung durchgeführt.
Unsere Nukleotidsequenzdaten, die für die sacB-Region von pDM4
erhalten wurden, zeigten, dass sie ungefähr 600 bp einer IS/-ähnlichen
Insertionssequenz enthält,
einer Insertionssequenz, die in den Genomen von vielen Bakterien
vorherrschend ist. Daraus haben wir gefolgt, dass dies zumindest
teilweise für
das inkorrekte Targeting verantwortlich sein könnte.
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Der
Suizid-Vektor pJCB12 ist eine modifizierte Version von pDM4, bei
dem viel von der intergenen und nichtfunktionellen DNA entfernt
worden ist. Daher gibt es viel weniger Möglichkeiten für inkorrektes
Targeting, wenn dieser Suizid-Vektor verwendet wird. Während pDM4
eine Größe von ungefähr 7 kb
aufweist, ist pJCB12 nur 3 kb groß, behält aber alle Schlüsselkomponenten.
Insbesondere ist die mobRP4-Region von pJCB12 nur 0,15 kb groß, und die
ISl-ähnlichen
Nukleotidsequenzen wurden aus der sacB-Region entfernt. Diese Modifizierungen
sind insbesondere vorteilhaft, wenn ETEC-Stämme manipuliert werden, die
im Allgemeinen viele Plasmide enthalten, welche als unerwünschte Ziele
von homologer Rekombination mit Komponenten des Suizid-Vektors wirken
könnten.
Außerdem
ermöglicht
die geringere Größe von pJCB12
eine einfacherere In-Vitro-Manipulation und Konstruktion von Derivaten,
weil kleinere DNA-Moleküle
sich verbinden und in E.coli-Wirte effizienter transformieren, wodurch
die Chancen für
das Erhalten von Derivaten der korrekten Konstruktion verbessert
werden. Die geringere Größe ermöglicht auch
eine größere Effizienz
beim Einführen
der Konstrukte in empfangende Bakterien durch Transformation anstatt
durch Konjugation.
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Der
Labor-E.coli-Stamm SM10λpir
kann verwendet werden, um pJCB12 und seine Derivate zu empfangenden
bakteriellen Stämmen
durch Konjugation zu transferieren, weil er die tra-Funktionen von
Plasmid RP4 in sein Chromosom eingefügt hat. Der Stamm SM10λpir weist
jedoch eine relativ geringe Transformationsfrequenz auf. Aus diesem
Grund würde
DH5αλpir normalerweise
für die
Konstruktion von pJCB12-Derivaten
verwendet werden, und sobald die Derivate der korrekten Konstruktion
identifiziert worden sind, würden diese
zu SM10λpir
transferiert werden, für
das Einführen
in empfangende Stämme
durch Konjugation.
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Konstruktion des Suizid-Vektors
pJCB12
-
Der
Suizid-Vektor pJCB12 wurde durch mehrere Runden von Überlappungsextensions-PCR
(31, 3) unter Verwendung von pDM4-Plasmid-DNA als Matrize
konstruiert. Anfangs wurden vier Fragmente aus pDM4 durch PCR unter
Verwendung der High-Fidelity-DNA-Polymerase, Pfu TurboTM amplifiziert.
Dazu zählten
das oriR6K-Fragment, das unter Verwendung der Oligonukleotide 4714
und 54715 amplifiziert wurde, das mobRP4-Fragment, das unter Verwendung
der Oligonukleotide 4716 und 4717 amplifiziert wurde; und das cat-Gen,
das in zwei Teilen mit Hilfe der Oligonukleotide 4718 mit 4719 und
4720 mit 4721 amplifiziert wurde. Dies erfolgte, um eine EcoRI-Restriktionsenzymstelle
innerhalb des cat-Gens zu entfernen. Das oriR6K-Fragment und mobRP4
wurden danach in einer Überlappungs-Extensions-PCR-Reaktion
unter Verwendung der Oligonukleotide 4714 und 4717 verbunden. Ebenso
wurden die cat-Fragmente unter Verwendung der Oligonukleotide 4718
und 4721 verbunden. Diese zwei resultierenden Fragmente wurden danach
in einer endgültigen Überlappungs-Extensions-PCR-Reaktion unter
Verwendung der Oligonukleotide 4717 und 4718 verbunden. Das resultierende
PCR-Produkt wurde ligiert und in SY327λpir-Zellen transformiert, und
Transformanten wurden auf L-Agar selektiert, das mit Chloramphenicol
zu 20 μg/ml
ergänzt
wurde. Transformanten, weiche Plasmide der korrekten Größe enthielten,
wurden erhalten, und eines davon, als pDM4A7 bezeichnet, wurde für eine weiterführende Manipulation
ausgewählt.
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In
dieser Phase sind oriR6K und die cat-Komponenten des Plasmids pDM4A7
eindeutig funktionell. Um jedoch zu bestätigen, dass der mobRP4-Locu7s
funktionell war, wurde das Plasmid pDM4A7 in den Stamm SM10λpir transformiert.
Diese Transformanten wurden auf L-Altar gelegt, das mit Chloramphenicol
zu 15 μg/ml
und Nalidixinsäure
zu 5 μg/ml
ergänzt
wurde. Das L-Altar wurde mit Zellen des Stammes SY327λpir quer
ausgestrichen. Während
Chloramphenicol jene bakteriellen Zellen auswählt, die pDM4A7 enthalten,
selektiert Nalidixinsäure
für SY327λpir. Nach
einer Inkubation über
Nacht wuchsen viele Kolonien, wo die Stämme quer ausgestrichen waren,
an anderer Stelle auf der Platte wuchsen hingegen keine, was bestätigt, dass pDM4A7
vom Stamm SM10λpir
mobilisierbar ist und dass der mobRP4-Lokus funktionell ist.
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Das
Plasmid pDM4A7 wurde danach mit EcoRI digeriert, mit Pfu TurboTM DNA-Polymerase behandelt und ligiert,
um die EcoRI-Restriktionsenzymstelle zu entfernen, um das Plasmid
pDM4A7ΔEcoRI
zu erzeugen. Ein kurzes HindIII-Fragment von pDM4, das die multiple
Klonierungsstelle einschließt,
wurde danach in pDM4A7ΔEcoRI
ligiert, mit HindIII digeriert. Die Ligationsreaktion wurde in SY327λpir transformiert
und Transformanten auf L-Altar selektiert, ergänzt durch 20 μg/ml Chloramphenicol.
-
Das
Oligonukleotid R6K-01 hybridisiert innerhalb des kurzen HindIII-Fragmentes
von pDM4, das die multiple Klonierungsstelle einschließt. Daher
wurden Transformanten durch PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden
R6K-01 und 4720 gescreent, um jene zu identifizieren, welche das
gewünschte
Plasmid-Konstrukt enthielten. Eine Reihe solcher Transformanten
wurden identifiziert, und einer davon, der als pDM4A7ΔE bezeichnet
wird, wurde für
eine weiterführende
Manipulation ausgewählt.
-
Das
Plasmid pDM4A7ΔE
trägt drei
EcoRI-Stellen, die auf dem kurzen HindIII-Fragment von pDM4 sehr
eng beieinander sind, das die multiple Klonierungsstelle enthält. Die
zwei sehr kurzen EcoRI-Fragmente von pDM4A7ΔE wurden daher durch Digestion
mit EcoRI entfernt, gefolgt von einer Ligation. Dies führte zu einem
pDM4A7ΔE-Derivat,
welches nur eine EcoRI-Stelle besitzt, die als pJCB10 bezeichnet
wurde. Die Region von pJCB10, welche oriR6K und die MCS enthält, wurde
unter Verwendung der Oligonukleotide 4715 und 4917 amplifiziert,
und Nukleotidsequenzbestimmungen für dieses Fragment wurden unter
Verwendung von Oligonukleotid 4917 durchgeführt. Dadurch erhielten wir
die Nukleotidsequenz quer über
die MCS, die zuvor unbekannt war.
-
Danach
wurde das sacB-Gen unter Verwendung von Pfu-DNA-Polymerase und der Oligonukleotide 4722
und 4723 amplifiziert. Das 1,6-kb-Produkt wurde mit dem Plasmidvektor
pPCR-ScriptTM (Stratagene) ligiert und in
E.coli XL10 GoldTM-Zellen (Stratagene) transformiert.
Es wurden Transformanten erhalten, und die Funktionalität des sacB-Gens
wurde bestätigt,
indem die Klone auf L-Agar und 5 Sucrose-Agar plattiert wurden.
Ein Konstrukt ergab gutes Wachstum auf L-Agar und keines auf 5 %
Sucrose-Agar und wurde somit als die Quelle des sacB-Gens gewählt. Das
sacB-Gen wurde danach
aus diesem Klon unter Verwendung des Restriktionsenzyms PstI digeriert,
für welches
Stellen in Oligonukleotide 4722 und 4723 für diesen Zweck inkorporiert
wurden, und mit pJCB10 ligiert, auch mit PstI digeriert. Kolonien
wurden durch PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden 4716 und
4766 geprüft,
woraus sich ein Produkt der erwarteten Größe ergab (~1700 bp). Wiederum
wurde die Funktionalität
des Gens durch Plattieren der Klore auf L-Altar und 5 % Sucrose-Altar
bestätigt.
Ein Konstrukt wuchs auf L-Altar, aber nicht auf 5 % Sucrose-Agar. Das Sequenzieren
dieses Konstruktes unter Verwendung der Oligonukleotide 4715 und
4766 zeigte die Orientierung des sacB-Gens an. Dieses Konstrukt
wurde als pJCB12 bezeichnet.
-
Prinzip zur Verwendung
von pJCB12
-
Sobald
ein definiertes genetisches Konstrukt in pJCB12 ligiert worden ist,
um ein pJCB12-Derivat zu ergeben, wird das Plasmid in einen Rezipientenstamm,
beispielsweise einen ETEC-Stamm, transferiert. Dies kann gemäß auf dem
Fachgebiet wohl bekannten Verfahren geschehen, entweder durch Konjugation
aus dem pJCB12-Wirtstamm SY327λpir
oder durch Transformation des gereinigten pJCB12-Derivats direkt
in den Rezipientenstamm.
-
Transkonjuganten
oder Transformanten werden auf bakteriologischem Wachstumsmedium,,
ergänzt durch
antibiotisches Chloramphenicol, ausgewählt. Da der Suizid-Vektor pJCB12 unfähig ist,
in der Abwesenheit des pir-Gens zu replizieren, haben sich die Transkonjuganten
oder Transformanten, die wachsen werden, im Allgemeinen aus der
Fusion des pJCB12-Derivats mit einem anderen Replicon durch homologe
Rekombination ergeben. Die Verwendung von pDM4 und anderen größeren Suizid-Vektoren
wird oft zu inkorrektem Targeting führen, und infolgedessen können Mutanten
nicht in darauffolgenden zeitraubenden Schritten isoliert werden.
-
Obwohl
das Targeting durch pJCB12 im Vergleich zu pDM4 viel besser ist,
kann es immer noch zu einem inkorrekten Targeting kommen. Daher
wurde ein neuer Ansatz verfolgt, um das definierte Mutationsverfahren
vollständig
zu optimieren und um Transformanten oder Transjuganten unter Verwendung von
PCR zu screenen, um jene zu identifizieren, in denen das pJCB12-Derivat
die gewünschte
Region des Genoms targetiert hat. Zu diesem Zweck wird ein Oligonukleotid
gestaltet, das innerhalb der pJCB12-Nukleotidsequenz hybridisiert,
die zu der MCS benachbart ist, wo das definierte genetische Konstrukt
eingefügt
worden ist. Das andere Oligonukleotid ist gestaltet, um an die Region
des zu targetierenden Genoms zu hybridisieren, benachbart zu, aber
außerhalb
des definierten genetischen Konstruktes. Transformanten oder Transkonjuganten,
die unter Verwendung dieser PCR positiv sind, werden das pJCB12-Derivat
aufweisen, das auf die korrekte Region des Genoms targetiert ist
(siehe 4).
-
Sobald
die korrekten Rekombinanten identifiziert worden sind, müssen Derivate
isoliert werden, in denen der pJCB12-Vektor verloren gegangen ist. Diese
Derivate können
durch Ergänzen
des bakteriologischen Wachstumsmediums mit 5 % Sucrose ausgewählt werden.
Diese Sucroseselektion kann unter Verwendung eines L-Mediums effizienter
gestaltet werden, in dem der NaCl-Inhaltsstoff abwesend ist und
das mit 5 % Sucrose ergänzt
wird. Unter diesen Bedingungen ist das sacB-Gen von pJCB12 toxisch,
und nur Derivate, wo das sacB-Gen verloren gegangen ist, werden
wachsen. Dieses Ereignis wird wiederum durch homologe Rekombination
verursacht und weist eine Reihe von Ergebnissen auf. Erstens wird
ein Reversionsereignis dazu führen,
dass die targierte Region so bleibt wie sie war. Zweitens kann eine
homologe Rekombination dazu führen,
dass das definierte genetische Konstrukt mit der targierten Region
getauscht wird, was dazu führt,
dass das definierte Konstrukt in der Zielregion aufgenommen wird.
Zusätzlich
können,
wenn die targierte Region Teil eines Plasmids ist, so wie viele
der Toxin-Gene von ETEC-Stämmen,
zwei zusätzliche
Ereignisse eintreten. Diese sind, drittens, ein undefiniertes spontanes
Deletions-Ereignis, welches zum Verlust eines Teils der targierten
Region führt,
welche sich über
die Grenzen des definierten genetischen Konstruktes hinaus erstrecken kann,
und, viertens, der Verlust des gesamten Plasmids, ein Ereignis,
das als „spezifisches
Plasmid-Kurieren" bezeichnet werden
kann.
-
Durch
das Testen von sucroseresistenten Derivaten mit Hilfe von PCR können die
gewünschten
Rekombinanten identifiziert werden. Zu diesem Zweck werden Oligonukleotide,
welche an jedem Ende der targierten Region und außerhalb
des definierten genetischen Konstruktes hybridisieren, verwendet.
Wenn das PCR-Produkt dieselbe Größe aufweist
wie vor dem Einführen
des pJCB12-Derivatkonstruktes, dann ist es zu einem Reversionsereignis
gekommen. Wenn zum Beispiel das genetisch definierte Konstrukt eine
Deletionsmutation ist, dann sollte das PCR-Produkt kleiner als zuvor
und von einer vorhersehbaren Größe sein.
Spezifisches Plasmid-Kurieren
und undefinierte spontane Deletion werden normalerweise zu keinem
PCR-Produkt oder nicht-spezifischen Produkten unerwarteter Größe in diesem
Typ von PCR-Reaktion führen.
-
Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass der Vektor pJCB12 (oder ein anderer ähnlicher
Vektor der Erfindung) in einem Verfahren zur Herstellung einer bakteriellen
Zelle verwendet werden kann, bei dem ein Zielgen (d. h. ein Toxin-Gen
wie ST, LT oder EAST1 oder ein chromosomales Gen, wie ein omp- oder
ein aro-Gen) deletiert, inaktiviert oder ersetzt wird, wobei das
Verfahren das. Transferieren des Vektors in eine bakterielle Zelle,
welche das Zielgen enthält,
und das Selektieren für
eine Zelle, in welcher das Zielgen deletiert, inaktiviert oder ersetzt
worden ist, umfasst. Das Selektieren kann unter Verwendung eines
mehrstufigen Verfahrens wie folgt durchgeführt werden:
- – Selektieren
für eine
Kolonie von Zellen, welche den selektierbaren Marker enthält. Wenn
die Zelle, in welche der Vektor transferiert wird, eine ist, die
keine Replikation des Vektors von der Ursprungsreplikation in dem Vektor
unterstützt,
werden durch das Selektieren für
eine solche Kolonie vor Zellen jene Zellen identifiziert, in welchen
der Vektor in ein zelluläres
Replicon aufgenommen worden ist;
- – Durchführen einer
PCR, um für
eine Zelle zu selektieren, in welcher der Vektor korrekt an das
Zielgen targiert hat, wobei einer der Primer, die in der PCR verwendet
werden, an eine Vektorsequenz hybridisiert, die benachbart zur Klonierungsstelle
ist, und der andere an eine Stelle in der zellulären DNA hybridisiert, die benachbart
zum Zielgen ist. Eine positive PCR zeigt an, dass der Vektor zum
Zielgen targiert hat;
- – Selektieren
für eine
Zelle, aus welcher die Vektorsequenz verloren gegangen ist, durch
Züchten
der Zelle unter Bedingungen, welche das Gen wirksam machen, das
ein Produkt codiert, das für
die Zellen toxisch ist, wenn unter bestimmten Bedingungen gezüchtet. Das Überleben
einer Zelle zeigt an, dass die Vektorsequenz verloren gegangen ist.
Wenn das Gen, welches das toxische Produkt codiert, sacB ist, kann
die Zelle in einem Medium gezüchtet
werden, das mit Sucrose ergänzt
wird und bei dem NaCl abwesend ist; das Produkt von sacB ist toxisch,
wenn die Zellen in diesem Medium gezüchtet werden.
- – Schließlich kann
die PCR unter Verwendung von Primern durchgeführt werden, welche an Positionen
außerhalb
und benachbart zu jedem Ende des Zielgens hybridisieren, wobei ein
PCR-Produkt, das kleiner als das Produkt ist, das von einer Wildtyp-Zelle
erhalten wurde, eine Deletionsmutation anzeigt.
-
Materialien
und Verfahren
-
Verwendete
bakterielle Stämme.
ETEC-Stämme,
so wie an anderer Stelle in der Patentanmeldung beschrieben, und
Labor-Stämme
von E.coli:
Stamm | Referenz
oder Quelle |
SY327λpir | Miller
und Mekalanos (56) |
DH5αλpir | P.
Barrow, Institute for Animal Health, |
Compton | |
SM10λpir | Simon
et al., 1983 (47) |
-
Bakteriologisches
Wachstumsmedium. ETEC-Stämme
werden routinemäßig in L-Brühe und auf L-Agar
gezüchtet
und bei 37 °C über Nacht
inkubiert. L-Brühe
besteht aus 10 g/l Pepton, 5 g/l Hefeextrakt und 5 g/l NaCl, aufgelöst in 1
1 entionisiertem Wasser. L-Agar ist L-Brühe, ergänzt mit 15 g/l Agar. Das Wachstumsmedium,
das 5 % Sucrose enthielt, war wie oben beschrieben, aber ohne die
5 g/l NaCl. Um die Expression von CFAs zu optimieren, wurden ETEC-Stämme aus
CFA-Agar (1 % Casaminosäuren,
2 % Agar, 0,15 % Hefeextrakt, 0,005 % MgSO4,
0,0005% MnCl2) geerntet. Chloramphenicol
wurde in einer Konzentration von 10 μg/ml, Tetracyclin mit 15 μg/ml und
Streptomycin mit 20 μg/ml
verwendet.
-
Bakterielle
Konjugationen wurden durch Mischen von Spender- und Empfänger-ETEC-Stämmen auf L-Agar
gemischt und 3 bis 18 h lang bei 37 °C inkubiert. Das bakterielle
Wachstum wurde in L-Brühe
gekratzt und auf L-Agar-Platten plattiert, ergänzt mit Chloramphenicol und
einem anderen geeigneten Antibiotikum, um ETEC-Stämme (Streptomycin
für Stamm
B, Tetracyclin für
andere ETEC-Stämme)
auszuwählen,
welche das pJCB12-Derivat aufgenommen hatten.
-
Identifikation
von korrekt targierten Rekombinanten. Transkonjuganten oder Transformanten,
die durch Wachstum auf L-Agar erhalten wurden, ergänzt mit
Chloramphenicol, nach dem Einführen
von pJCB12-Derivat-Konstrukten, wurden durch PCR getestet, um jene
zu identifizieren, in denen der gewünschte genetische Locus targetiert
worden war. Zu diesem Zweck hybridisierte eines der Oligonukleotide
innerhalb der pJCB12-Nukleotidsequenzen benachbart zur multiplen
Klonierungsstelle (MCS), wo das definierte genetische Konstrukt
eingefügt
worden war. Das andere Oligonukleotid hybridisierte an das Genom,
benachbart zu, aber außerhalb
des definierten genetischen Konstruktes. In einer solchen PCR zeigte
die Erzeugung eines Fragmentes an, dass die Bindungsstellen für die jeweiligen
Oligonukleotide verbunden worden waren, was nur passieren konnte,
wenn das pJCB12-Derivat die korrekte Region des Genoms targetiert
hatte.
-
Ausschneiden
von pJCB12 aus Transkonjuganten durch Wachstum in Gegenwart von
5 % Sucrose. Transkonjuganten oder Transformanten, bei denen das
pJCB12-Derivat die richtige Region des Genoms targetiert, wurden
danach auf frisches L-Agar
gestrichen, ergänzt
mit Chloramphenicol und einem anderen geeigneten Antibiotikum, um
ETEC-Stämme
(siehe oben) auszuwählen,
und bei 37 °C
inkubiert, damit Kolonien wachsen konnten. L-Brühe-Kulturen, die von diesen
frischen Platten inokuliert wurden, wurden danach gezüchtet. Zellen
von diesen Kulturen wurden geerntet, in 5 % Sucrosebrühe resuspendiert
und über
Nacht inkubiert, vor dem Plattieren von seriellen Verdünnungen
auf 5 % Sucrose-Agar, um Rekombinanten auszuwählen, in denen das pJCB12-Derivat
ausgeschnitten hatte. Die inokulierten Sucrose-Agar-Platten wurden
danach über
Nacht inkubiert und die resultierenden Kolonien wurden durch PCR
unter Verwendung von relevanten Oligonukleotiden getestet, um die
Mutanten zu identifizieren.
-
DNA-Manipulationen
wurden unter Verwendung von Standardverfahren ausgeführt (25).
Die Plasmid-DNA wurde unter Verwendung von Plasmidreinigungs-Kits
von QUIAGEN (Crawley, UK) zubereitet, und DNA-Fragmente wurden aus
Agarose-Gels unter Verwendung des QIAquickTM Gel-Extraktions-Kit von
QIAGEN isoliert.
-
PCR-Reaktionen
wurden routinemäßig unter
Verwendung von Taq-DNA-Polymerase (Life Technologies) durchgeführt; wenn
eine High-Fidelity-PCR erforderlich war, wie bei der Konstruktion
von pJCB12, wurde eine Pfu „Turbo"-DNA-Polymerase (Stratagene)
verwendet. Beide DNA-Polymerasen wurden gemäß den Herstellerhinweisen verwendet.
Routinemäßig wurde
folgender PCR-Zyklus verwendet:
Schritt 1; 95°C, 50 Sekunden
Schritt
2; 95°C,
10 Sekunden
Schritt 3; 55°C,
1 Minute
Schritt 4; 72°C,
1 Minute
Schritt 5; Wiederholungsschritte 2 bis 4 fünfundzwanzig
Mal
Schritt 6; 72°C,
1 Minute
-
Für die Konstruktion
von pJCB12 wurde ein pDM4-Plasmid-DNA-Präparat
als Matrize in PCR-Reaktionen verwendet. Für routinemäßiges PCR-Screening wurde ein Überimpfen
aus einer bakteriellen Kolonie als Matrize verwendet. Für die Konstruktion
von Toxin-Deletionsmutationen wurden Plasmid-DNA-Präparate verwendet, die aus geeigneten
ETEC-Stämmen
extrahiert wurden. Plasmid pJCB12 und DNA-Fragmente, welche Deletionsmutationen
enthielten, wurden unter Verwendung einer Modifikation einer Überlappungsextensions-PCR
(31) erzeugt. In der modifizierten Version gibt es kein Überlappen
in den amplifizierten Fragmenten. Stattdessen flankieren die Fragmente
die zu deletierende Region, und die komplementären Sequenzen, welche ein Zusammenfügen der
zwei Fragmente erlauben, sind in den 5'-Enden der relevanten Oligonukleotide enthalten;
siehe 3.
-
SDS-PAGE
-
Dies
wurde im Wesentlichen so ausgeführt,
wie von Laemmli (16) beschrieben, und wurde für die Visualisierung von exprimierten
CFAs und zum Überprüfen von
LPS-Profilen verwendet. Für
LPS-Profile wurden Zellen über
Nacht in L-Brühe gezüchtet, geerntet
und in Wasser resuspendiert, um eine Zellsuspension mit einem A600
von 20/cm zu ergeben. Die Zellsuspension wurde mit einem gleichen
Volumen von 50 mM TrisHCL pH 6,8, 2 % (w/v) SDS, 10 % (v/v) Glycerol,
0,25 (w/v) Bromophenolblau, 2 % (v/v) 2-Mercaptoethanol vermischt
und 5 Minuten lang gekocht. Proteinase K wurde danach zu einer Endkonzentration
von 0,2 mg/ml hinzugefügt
und die Proben bei 60 °C
eine Stunde lang inkubiert, bevor 5 bis 10 μl auf SDS-PAGE-Gels geladen wurden.
Für CFAs
wurden Bakterien aus CFA-Agar geerntet und in Wasser resuspendiert,
um eine Zellsuspension mit einem A600 von 20/cm zu ergeben. Die
Zellsuspension wurde 10 Minuten lang auf 65 °C erhitzt, die Proben wurden
danach zentrifugiert, um ganze Zellen zu entfernen. Ein gleiches
Volumer von 50 mM TrisHCl pH 6,8, 2 % (w/v) SDS, 10 % (v/v) Glycerol,
0,25 % (w/v) Bromophenolblau, 2 % (v/v) 2-Mercaptoethanol wurde
dann hinzugefügt.
Volumen von 3 bis 10 μl
wurden danach auf 12 % Trisglycin-SDS-PAGE-Gels (Invitrogen) geladen.
CFAs wurden durch Coomassie-Blau-Färbung (Sambrook et al 1989,
Literaturverzeichnis, 25) visualisiert, während LPS mit Hilfe eines SilverXpressTM-Silberfärbungs-Kit (Invitrogen) visualisiert
wurden.
-
BEISPIEL 2: ENTFERNEN
VON TOXIN-GENEN UND EINFÜHREN
VON ABSCHWÄCHENDEN
MUTATIONEN IN STÄMME,
DIE CFA/I EXPRIMIEREN
-
Manipulation von Stamm
A, um Stamm ACAM 2010 herzustellen
-
Der
Stamm A (WS-1858B) exprimiert das Kolonisationsfaktorantigen CFA/I
und das hitzestabile Toxin ST. Um ein ST-negatives Derivat zu erzeugen,
das weiterhin die CFA/I-Kolonisationsfaktoren exprimiert, wurde der
Stamm zuerst mit einem Plasmid transformiert, das Tetracyclinresistenz
verleiht. Dies geschah, um eine darauffolgende Selektion des Stammes
aus Konjugationsmischungen zu ermöglichen. Das Plasmid, das Tetracyclinresistenz
verleiht, ist ein Derivat von Plasmid pACYCl84 (40), in dem der
Chloramphenicolresistenzdeterminant durch Deletion eines BsmBl-Restriktionsenzymfragmentes
unter Anwendung von standardmäßigen DNA-Manipulationsverfahren
inaktiviert worden war. Das Plasmid wurde als „pACYC-Tc" bezeichnet und in den Stamm A durch
Elektrotransformation eingeführt.
-
Das
TetR-Derivat von Stamm A wurde mit SM10λpir konjugiert, welcher Plasmid
pJCB12-STI enthielt. Das pJCB12-Derivat enthielt ein Fragment des
STI-Gens, das aus dem Stamm B unter Verwendung von Oligonukleotiden
4764 und 4765 amplifiziert wurde, die in die MCS kloniert worden
waren. Die Sequenz dieses Konstruktes wird in 5 dargestellt.
Hierbei ist zu beachten, dass das STI-Fragment in diesem Derivat
keine Deletion ist; das Ziel besteht darin, den Locus mit den Markern
zu targetieren, welche durch pJCB12 codiert sind, um eine Selektion
für Deletionsereignisse
zu ermöglichen,
die zu dem korrekten Ergebnis führen.
-
Transkonjuganten
wurden durch Plattieren der Mischung auf L-Agar ausgewählt, ergänzt durch
Tetracyclin und Chloramphenicol, und die erhaltenen Kolonien wurden
als Transkonjuganten mit Hilfe eines PCR-Testverfahrens unter Verwendung
von Oligonukleotiden 4720 und 4721 bestätigt, was den Chloramphenicolresistenzdeterminanten
amplifiziert. Drei Transkonjuganten wurden identifiziert und als
A13, A14 bzw. A18 bezeichnet Jeder Transkonjugant wurde auf einem
5 Sucrosemedium gezüchtet,
und die erhaltenen Kolonien wurden auf ST unter Verwendung der Oligonukleotide
4764 und 4765 gescreent. Eines der ST-negativen Derivate, das identifiziert
worden war, wurde als A18-34 bezeichnet und mit Hilfe von PCR auf
die Gegenwart des cfaB-Gens unter Verwendung der Oligonukleotide
BgIIIFOR und BglmodREV, auf die Gegenwart des cfaC-Gens unter Verwendung
der Oligonukleotide 4727 und 4728 und auf die Gegenwart des cfaR-Gens
unter Verwendung der Oligonukleotide 4785 und 4786 überprüft. Alle
drei dieser PCR-Reaktionen waren positiv, wodurch die Gegenwart
der relevanten Gene bestätigt
wurde. Der Derivatstamm A18-34 wurde danach auf CFA-Agar gezüchtet und
für SDS-PAGE
verarbeitet, um CFA/I-Expression
zu visualisieren. Dies bestätigte, dass
der Stamm A18-34 CFA/I exprimierte und daher, dass ein ST-negativer CFA/I-exprimierender
Stamm isoliert worden war.
-
Im
nächsten
Schritt wurde ein ampicillinsensibles Derivat von Stamm A18-34 identifiziert.
Zu diesem Zweck wurde der Stamm A18-34 in LB-Brühe durch drei Passagen gezüchtet. Die
resultierende Kultur wurde danach verdünnt und auf LB-Agar plattiert.
Wenn kleine Kolonien sichtbar wurden, wurden sie auf LB-Agar replika-plattiert,
ergänzt
mit Ampicillin zu 200 μg/ml
und danach inkubiert, damit Kolonien wachsen konnten. Eine Kolonie
wurde identifiziert, die bei der Ampicillin ergänzten Replica-Platte abwesend
war und danach als ampicillinsensibel bestätigt wurde. Dieser Stamm wurde
als A18-34 ApS bezeichnet.
-
Im
nächsten
Schritt wurde ein trimethoprimsensibles Derivat von Stamm A18-34
ApS isoliert. Zu diesem Zweck wurde der
Stamm A18-34 ApS wie oben beschrieben, aber
auf LB-Agar und M9 Minimalsalz-Agar replica-plattiert, ergänzt mit
0,4 % Glucose und Trimethoprim zu 25 μg/l. Zwei Kolonien wurden identifiziert,
die nicht auf den Trimethoprim ergänzten Replica-Platten gewachsen
waren, eine davon, die als A18-34 ApS, TpS bezeichnet wurde, wurde für weiterführende Manipulationen
ausgewählt.
-
Das
EAST1-Toxin-Gen wurde danach aus dem Stamm A18-34 ApS TpS deletiert.
Zu diesem Zweck wurden Konjugationen mit SM1Oλpir durchgeführt, der ein pJCB12-Plasmidderivat
enthielt, das eine definierte EAST1-Deletion als Spenderstamm und
Stamm A18-34 ApS TpS als
Empfängerstamm
trug. Transkonjuganten wurden auf L-Agar selektiert, ergänzt mit
Tetracyclin zu 15 μg/ml
und Chloramphenicol zu 10 μg/ml.
Ein Transkonjugant wurde durch PCR identifiziert, unter Verwendung
der Oligonukleotide 4917 und 4778, wobei das pJCB12-Derivat an der
korrekten Position eingefügt
wurde. Dieser tetracyclin- und chloramphenicolresistente Transkonjugant
wurde danach in 5 % Sucrosemedium gezüchtet, um Rekombinanten zu
selektieren, in welchen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten hatte (wie in
Materialien und Verfahren beschrieben). Kolonien, die auf L-Agar,
ergänzt
mit: 5 % Sucrose, wuchsen, wurden danach durch PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide 4749 und 4752 getestet. Drei Isolate wurden
identifiziert, die negativ waren in dieser PCR-Reaktion, was darauf
hinweist, dass der EAST1-Locus verloren gegangen war.
-
Definierte
Deletionsmutationen wurden danach in die Gene aroC, ompC und ompF
eingeführt,
um das A18-34 ApS TpS ΔEAST1 Derivat
so wie in anderen Beispielen beschrieben weiter abzuschwächen. Anfängliche
Versuche, die ΔdaroC
Mutation einzuführen,
waren wenig erfolgreich, genauso wenig wie dies beim Konstruieren
einer Stamm J-Derivat aroC-Deletionsmutation (siehe unten) der Fall
war. Daher wurden Versuche unternommen, um die ΔdaroCJ Mutation
einzuführen
(siehe unten zwecks Details der Mutation). Nach dem Transfer pJCB12-ΔdaroCJ in das A18-34 ApS TpS ΔEAST1
Derivat, wurde ein Transkonjugant durch PCR unter Verwendung der
Oligonukleotide 4917 und 4742 identifiziert. Dieser Transkonjugant
wurde in 5 % Sucrosemedium gezüchtet,
um Rekombinanten zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten
hatte (wie in Materialien und Verfahren beschrieben). Kolonien,
die auf L-Agar wuchsen, ergänzt
mit 5 % Sucrose, wurden danach mit Hilfe von PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide 47116 und 47117 getestet, und ein Derivat, welches
die ΔdaroCJ definierte Deletionsmutation trug, wurde
identifiziert. Aromatische Aminosäurenauxotrophie wurde in diesem
A18-34 ApS TpS ΔEAST1 ΔdaroCJ Stamm durch Streichen auf Minimalagar und
Minimalagar, ergänzt
mit einem „Aro-Mix", nachgewiesen. Der
Stamm wuchs nur auf dem Agar, das durch den Aro-Mix ergänzt worden
war, während
der Mutterstamm A18-34 ApS TpS ΔEAST1 sowohl
in Gegenwart als auch in Abwesenheit des „Aro-Mixes" wuchs.
-
Als
nächstes
wurde die ΔompC
definierte Deletionsmutation in das A18-34 ApS TpS ΔEAST1
daroCJ-Derivat so wie für Stamm H (Beispiel 4) beschrieben
eingeführt
und ein ΔompC
Deletionsmutation identifiziert. Expression von CFA/I und LPS durch
diesen A18-34 ApS TpS ΔEAST1 ΔaroCJ ΔdompC
Stamm wurde durch SDS-PAGE bestätigt.
-
Als
nächstes
wurde die ΔdompF
definierte Deletionsmutation in das A18-34 ApS TpS ΔEAST1 ΔaroCJ ΔompC
-Derivat so wie für
den Stamm H (Beispiel 4) beschrieben eingeführt und ein ΔdompF-Deletionsmutant identifiziert.
Die Expression von CFA/I und LPS durch diesen A18-34 ApS TpS ΔEAST1 ΔaroCJ ΔompC ΔompF Stamm
wurde durch SDS-PAGE bestätigt.
-
Schließlich wurde
das pACYC-Tc-Plasmid, das in den Stamm A eingeführt worden war, speziell aus dem
A18-34 ApS TpS ΔEAST1 ΔaroCJ ΔompC ΔompF Stamm
kuriert. Zu diesem Zweck wurde das Plasmid pJCB12-pACYCori, das
in Beispiel 4 beschrieben wird, durch Elektrotransformation eingeführt. Transformanten,
welche pJCB12-pACYCori enthalten, wurden durch Wachstum auf L-Agar,
ergänzt
mit Chloramphenicol, ausgewählt.
Ein Transformant wurde danach in 5 Sucrosemedium gezüchtet, um
Derivate auszuwählen,
aus denen das pJCB12-pACYCori-Plasmid kuriert worden war (wie in
Materialien und Verfahren beschrieben). Kolonien, die auf L-Agar,
ergänzt
mit 5 % Sucrose, gewachsen sind, wurden danach auf L-Agar-Medium,
ergänzt mit
Chloramphenicol, und auf L-Agar-Medium, ergänzt mit Tetracyclin, übergeimpft.
Dadurch wurden eine Reihe von Derivaten identifiziert, welche gegenüber diesen
beiden Antibiotika sensibel sind, wodurch bestätigt wurde, dass das pJCB12-pACYCori-Plasmid
tatsächlich
spezifisch den Stamm des pACYC-Tc-Marker-Plasmids kuriert hatte und es danach
durch Wachstum in der Gegenwart von Sucrose kuriert worden ist.
-
Eines
dieser antibiotikasensiblen Derivate wurde ausgewählt und
durch PCR auf die Gegenwart der Gene cfaA, cfaC und cfaD unter Verwendung
der Oligonukleotidpaare 47104 mit 47105, 4729 mit 4730 und 4785
mit 4786 getestet. Darüber
hinaus wurde die Gegenwart der Deletionsmutationen ΔaroCJ, ΔompC
und ΔompF
mit Hilfe der Oligonukleotidpaare 47116 mit 47117, 4732 mit 4743
und 4733 mit TT1 bestätigt.
Die Expression von CFA/I und LPS wurde in diesem Stamm unter Verwendung
von SDS-PAGE bestätigt
und die Nukleotidsequenz über
die Mutationen JaroCJ, ΔompC und ΔompF bestätigt.
-
Manipulation von Stamm
B, um Stamm ACAM2011 herzustellen
-
Der
Stamm B (WS-4437A) exprimiert das Kolonisationsfaktorantigen CFA/I
und das hitzestabile Toxin ST. Anfangs wurde die Isolierung einer
spontanen ST-Deletionsmutation
mittels Targeting von ST unter Verwendung des Plasmids pJCB12-STI
versucht. Dieses Plasmid wurde in den Stamm B durch Konjugation
aus SM10λpir
eingeführt
und Transkonjuganten wurden durch Wachstum auf L-Agar, ergänzt mit
Chloramphenicol, erhalten. Nach mehreren Versuchen wurden eine Reihe
von ST-negativen Mutanten identifiziert, die aber alle für CFA/I
negativ waren.
-
Es
wurde daher beschlossen, eine definierte STI-Deletionsmutation zu konstruieren, die
für den Stamm
B spezifisch ist. Die erste Anforderung bestand darin, eine Nukleotidsequenz
zu bestimmen, welche das 3'-Ende
des ST-Gens flankiert.
Das Verfahren, das zu diesem Zweck angewendet wurde, ist in 20 dargestellt. Die Plasmid-DNA wurde aus einem Transkonjugantenstamm
isoliert, in dem pJCB12-STI auf das ST-Gen targetiert wurde. Gereinigte
DNA wurde einer Restriktionsendonukleasedigestion mit BglII unterzogen, welche
das ETEC-Plasmid schneidet, aber nicht das ST-Gen oder das pJCB12-Konstrukt.
Die digerierte DNA wurde ligiert und in SY327λpir elektrotransformiert, und
es wurden Transformanten auf L-Agar, ergänzt mit Chloramphenicol, selektiert.
Dieses Verfahren wird als „Plasmid
Rescue" bezeichnet
und führt
zur Re-Isolierung des pJCB12-Replicon, welches ein großes DNA-Fragment
aufnimmt, das die gesamte STI-Region und einen großen Teil
der flankierenden DNA enthält.
Die Sequenz der flankierenden DNA wurde erhalten. Die daraus erhaltenen
Nukleotidsequenzdaten erlaubten danach, dass weitere Oligonukleotide
(4797 und 4798) entwickelt und verwendet wurden, um eine zusätzliche
Nukleotidsequenz weiter stromabwärts
des STI-Gens im Stamm B zu bestimmen. 5 zeigt
die bestimmte Sequenz und die Position aller Oligonukleotid-Bindungsstellen.
-
Unter
Verwendung der bestimmten Nukleotidsequenz wurde eine ST-Deletionsmutation
konstruiert. Dies erfolgte durch Amplifizieren von zwei Fragmenten
aus dem STI-Locus unter Verwendung der Oligonukleotide 47101 mit
47114 und 47115 mit 47100. Die zwei resultierenden Fragmente wurden
dann durch Überlappungsextensions-PCR
unter Verwendung der Oligonukleotide 47100 und 47101 verbunden und
in die MCS von pJCB12 mit Hilfe von Standardtechniken ligiert.
-
Das
Konstrukt wurde in den Stamm B mit Hilfe einer Konjugation aus SM10λpir eingeführt und
chloramphenicolresistente Transkonjuganten, in denen ST korrekt
targiert worden ist, wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide
4917 und 4799 identifiziert. Diese Transkonjuganten wurden in der
Gegenwart von Sucrose gezüchtet,
und die erhaltenen Kolonien wurden danach unter Verwendung der Oligonukleotide
47100 und 47101 gescreent, um die ST-Deletionsmutanten zu identifizieren.
Ein Derivat wurde gefunden, das unter Verwendung dieser Oligonukleotide
negativ war, was darauf hinweist, dass eine spontane Deletion zum
Verlust des gesamten ST-Locus geführt hat. Dieses Derivat war
positiv durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4727 mit
4728, welche einen Teil des cfaC-Gens
amplifizieren. Es war auch positiv unter Verwendung der Oligonukleotide
BglIIFOR und BglmodREV, welche das cfaA-Gen amplifizieren, und unter
Verwendung der Oligonukleotide 4785 und 4786, welche das CFA/I-Regulatorgen, cfaD,
amplifizieren. Eine funktionelle Prüfung für ST bestätigte, dass dieses Derivat
ST-negativ war, während
SDS-PAGE bestätigte,
dass es weiterhin CFA/I exprimierte.
-
Danach
wurden definierte Deletionen in die Gene AroC, ompC und ompF eingeführt, um
das Stamm-B-ST-negative Derivat abzuschwächen. Anfängliche Versuche, die ΔaroC-Deletion
einzuführen,
blieben erfolglos. Daher wurde die ΔaroCJ-Deletion verwendet
(siehe unten zwecks Details zur Mutation). Nach dem Transfer der
pJCB12daroCJ-Deletion in das Stamm-B-ST-negative
Derivat wurden Transkonjuganten durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide
4917 mit 4742 identifiziert. Ein Transkonjugant wurde identifiziert
und danach in 5 % Sucrosemedium gezüchtet, um Rekombinanten zu
selektieren, in denen das pJCB12-Drivat ausgeschnitten worden war
(wie in Materialien und Verfahren beschrieben). Die Kolonien, die auf
L-Agar ergänzt
mit 5 % Sucrose, wuchsen, wurden durch PCR unter Verwendung von
Oligonukleotiden 47116 mit 47117 getestet und ein Derivat, das die ΔaroCJ-Deletion trug, wurde identifiziert. Der
CFA/-Status des Exkonjuganten wurde durch PCR unter Verwendung der
Oligonukleotide 4727 mit 4728 auf cfaC geprüft, 4785 mit 4786 auf cfaD
und BgIIFOR mit BglIImodREV auf cfaA.
-
Die ΔompC-definierte
Deletionsmutation wurde dann in das Stamm-B-ST-negative ΔaroCJ-Derivat so wie für Stamm H (Beispiel 4) beschrieben
eingeführt,
und ein ΔompC-Deletionsmutant wurde
identifiziert. Der CFA/I-Status des Exkonjuganten wurde durch PCR
unter Verwendung der Oligonukleotide 4727 mit 4728 auf cfaC, 4785
mit 4786 auf cfaD und BglIIFOR mit BglIImodREV auf cfaA geprüft.
-
Die ΔompF-definierte
Deletionsmutation wurde danach in das Stamm-B-ST-negative ΔaroCJ ΔompF ΔompC Derivat
wie oben für
Stamm H (Beispiel 4) beschrieben, eingeführt, und ein ompF-Deletionsmutant wurde
identifiziert. Der CFA/I-Status des Exkonjuganten wurde durch PCR
unter Verwendung der Oligonukleotide 4727 mit 4728 auf cfaC, 4785
mit 4786 auf cfaD und BglIIFOR mit BglIImodREV auf cfaA überprüft.
-
Schließlich wurde
das pStrep-Plasmid, das Streptomycinresistenz verleiht, speziell
aus dem Stamm-B-ST-negativen ΔaroCJ ΔompF ΔompC-Derivat
kuriert. Zu diesem Zweck wurde ein Plasmid-Derivat von pJCB12 konstruiert,
das den pStrep-Replikationsursprung aufnahm. Dies erfolgte durch
Shotgun-Klonierung von pStrep-Fragmenten, die durch Restriktionsendonucleasedigestion
mit Sphl in die Sphl-Stelle
von pJCB12 erzeugt wurden, und Transformieren der DNA in die XL-10
Gold ultrakompetenten E.coli-Zellen (Stratagene). Die Transformanten
wurden auf L-Agar, ergänzt
durch Chloramphenicol, plattiert. Da pJCB12 ein Suizid-Vektor ist, der spezielle
Wirtsstämme
erfordert, welche das pir-Gen tragen, wurde angenommen, dass Transformanten,
die in der Gegenwart von Chloramphenicol wuchsen, Derivate von pJCB12
waren, welche den pStrep-Replikationsursprung trugen. Die Plasmid-DNR
von vier dieser Transformanten zeigte, dass in jedem Fall ein Sphl-DNA-Fragment
von ungefähr
2kb in den pJCB12 kloniert worden ist. Dieses pJCB12-Derivat wurde
als pJCB12-pStrep-ORI bezeichnet.
-
Das
Plasmid pJCB12-pStrep-ORI wurde in das Stamm-B-ST-negative ΔaroCJ ΔompF ΔompC-Derivat durch
Konjugation aus dem Stamm SM10λpir
eingeführt,
und die resultierenden Transkonjuganten wurden durch Wachstum auf
Agarmedium, ergänzt
mit Chloramphenicol, selektiert. Kolonien, die wuchsen, wurden verwendet,
um Brühe,
ergänzt
mit Chloramphenicol, zu inokulieren und – nach der Inkubation zur Ermöglichung
von Wachstum – wurden
Verdünnungen
dieser Kultur auf Agar, ergänzt
mit Chloramphenicol, plattiert. Kolonien, welche auf diesem Medium
wuchsen, wurden auf Agar, ergänzt
mit Streptomycin, übergeimpft,
um jene zu identifizieren, aus denen das pStrep-Plasmid verloren
gegangen war. Eine dieser streptomycinsensiblen Kolonien wurde danach
in L-Brühe,
ergänzt
mit 5 % Sucrose, gezüchtet,
um für
ein Derivat zu selektieren, aus dem das pJCB12-pStrep-ORI-Plasmid
verloren gegangen war. Verdünnungen
von dieser Brühkultur
wurden auf L-Agar, ergänzt
mit 5 % Sucrose, plattiert, und nach der Inkubation wurden einige
der resultierenden Kolonien auf Agar, ergänzt mit Chloramphenicol, übergeimpft,
um jene z. identifizieren, aus denen das pJCB12-pStrep-ORI-Plasmid
verloren gegangen war.
-
Der
CFA/I-Status des Exkonjuganten wurde abermals durch PCR unter Verwendung
von Oligonukleotiden 4727 mit 4728 auf cfaC, 4785 mit 4786 auf cfaD
und BglIIFOR mit BglIImodREV auf cfaA geprüft. Die CFA/I-Proteinexpression
wurde danach durch SDS-PAGE und Western-Blotting geprüft. Das
LPS-Profil wurde auch überprüft. Zusätzlich wurden
die ΔaroCJ, ΔompC
und ΔompF
Mutationen durch Sequenzieren bestätigt, und es wurde auch die
aromatische Aminosäurenabhängigkeit
des Stammes bestätigt.
-
BEISPIEL 3: EIN DERIVAT
EINES VIRULENTEN WILD-TYP-ETEC-STAMMES,
DER CS5, CS6, LT, ST UND EAST1 EXPRIMIERT, WOBEI DIE GENE LT, ST
UND EAST1 DELETIERT WORDEN SIND
-
Stamm
E exprimiert CS5, CS6 und die Toxine EAST1, ST und LT. Um die genetische
Manipulation zu erleichtern, wurde das Plasmid pACYC-Tc (in Beispiel
2 oben beschrieben) in den Stamm E durch Elektrotransformation eingeführt, um
Tetracyclin-Resistenz zu verleihen.
-
Das
EAST1-Toxin-Gen wurde zuerst aus dem Stamm E deletiert. Dies erforderte
die Konstruktion eines pJCB12-Derivats, das eine definierte EAST1-Deletionsmutation
trägt.
Eine solche Deletionsmutation wurde durch Amplifizieren von EAST1-Fragmenten aus dem
ETEC-Stamm H10407 unter Verwendung der Oligonukleotide 4749 mit
4750 und 4751 mit 4752 erzeugt, um zwei DNA-Fragmente zu erzeugen,
welche das EAST1-Gen flankieren. 6 zeigt
die Sequenz des EAST1-Locus, die aus IS1414 (Genbank-Zugriffsnummer AF143819)
gewonnen wurde, und alle verwendeten Oligonukleotide. Diese wurden
dann durch eine zusätzliche Überlappungsextensions-PCR- Reaktion unter Verwendung
der Primer 4749 und 4752 fusioniert, und das resultierende Fragment
wurde in pJCB12 unter Verwendung der SalI- und SphI-Restriktionsstellen
kloniert. Somit wurde ein pJCB12-Dervvat konstruiert, welches diese
Deletionsmutation enthielt.
-
Der
Stamm SM10λpir,
der pJCB12-ΔEAST1
enthält,
wurde mit dem Stamm E konjugiert, und es wurden Transkonjuganten
ausgewählt.
Kolonien, die auf L-Agar, ergänzt
mit Chloramphenicol und Tetracyclin, wuchsen, wurden unter Verwendung
der Oligonukleotide 4917 und 4753 (gleichwertig zu Oligos 4 und
1 in 4) gescreent. Zwei Transkonjuganten wurden erhalten,
welche in beiden PCR-Reaktionen
positiv waren, was anzeigte, dass das pJCB12-ΔEAST1-Plasmid
das EAST1-Gen korrekt targiert hatte.
-
Diese
chloramphenicolresistenten Transkonjuganten wurden dann in 5 % Sucrosemedium
gezüchtet, um
Rekombinanten zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten
hatte. Vier Exkonjuganten wurden auf dem Sucrose-Agar erhalten und
diese waren negativ, wenn sie auf die Gegenwart des EAST1-Gens durch
PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4749 und 4752 getestet
wurden, was anzeigte, dass die gesamte EAST1-Region in diesem Derivat
verloren gegangen war.
-
Das
Stamm-E-EAST1-negative Derivat wurde danach durch PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide 4738 mit 4780 getestet, die für das CS5-Operon
spezifisch sind, und unter Verwendung der Oligonukleotide 4740 mit
4781, die für
das CS6-Operon spezifisch sind. Diese PCR-Reaktionen waren für alle vier
Exkonjuganten positiv, was bestätigte,
dass sie weiterhin die CS5- und CS6-Gene enthielten.
-
Danach
wurde ein LT-Deletionsmutant des Stamm-E-EAST1-negativen Derivats konstruiert. Zu diesem
Zweck wurde ein pJCB12-Derivat-Plasmid konstruiert, das eine definierte
Deletion des LT-A-Gens in dem LT-Locus trug. Siehe 7.
-
Eine
definierte LT-A-Deletion wurde durch PCR-Amplifizierung unter Verwendung der
Oligonukleotide 4772 mit 4773 und 4774 mit 4746 konstruiert, um
zwei DNA-Fragmente
zu erzeugen, welche das LT-A-Gen flankieren. Diese wurden danach
durch eine zusätzliche Überlappungsextensions-PCR-Reaktion
fusioniert, und das resultierende Fragment wurde in pJCB12 unter
Verwendung der SalI- und SphI-Restriktionsstellen kloniert.
-
Das
pJCB12-ΔLT-A-Konstrukt
wurde in das Stamm-E-ΔEASTI-Derivat durch Konjugation
aus dem pJCB12-Wirtsstamm SM10λpir
eingeführt,
und Transkonjuganten wurden auf L-Agar, ergänzt mit Chloramphenicol und
Tetracyclin, selektiert. Die resultierenden Kolonien wurden durch
PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4762 und R6K-01 gescreent,
welche zwei Transkonjuganten identifizierten, in denen der LT-Locus korrekt
targiert worden war.
-
Diese
chloramphenicolresistenten Transkonjuganten wurden danach in 5 %
Sucrosemedium gezüchtet,
um Rekombinanten zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten
worden war. Kolonien, die auf dem Sucrose-Agar wuchsen, wurden durch
PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4762 und 4746 getestet,
um LT-A-Deletionsmutanten zu identifizieren. Drei Derivate wurden
identifiziert, die in dieser PCR-Reaktion negativ waren, was darauf
schließen
lässt,
dass sie den gesamten LT-Locus verloren hatten. PCR-Reaktionen, die auf
diesen drei LT-negativen Derivaten unter Verwendung der Oligonukleotide
4738 mit 4780 ausgeführt
wurden, und die Oligonukleotide 4740 mit 4781 bestätigten die
Gegenwart der CS5- bzw. CS6-Gene.
-
Als
nächstes
wurde das ST-Gen aus diesem Stamm-E-EAST1-negativen LT-negativen-Derivat deletiert.
Zu diesem Zweck wurde das Plasmid pJCB12-STI (wie in Beispiel 2
beschrieben) in den Stamm E aus SM10λpir transferiert und ein Transkonjugant
auf L-Agar, ergänzt
mit Chloramphenicol, selektiert. Ein Transkonjugant wurde durch
PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4917 und 4794 identifiziert,
und dieser Transkonjugant wurde danach in 5 % Sucrosemedium gezüchtet, um
für Derivate
zu selektieren, aus denen pJCB12-STI verloren worden war. Von 133
gescreenten Kolonien wiesen nur 3 verlorene STI auf, die anderen waren
Revertanten, und alle dieser 3 STI-negativen Derivate waren auch
für CS5
und CS6 negativ. Diese Ergebnisse wiesen darauf hin, dass der STI-Locus
auf demselben Plasmid vorhanden war wie die CS5- und CS6-Gene (so
wie die Daten der Southern-Hybridisierung) und dass der STI-Locus
relativ stabil war, so dass Revertanten oder Derivate erhalten wurden,
in denen nur spezifisches Plasmid-Kurieren erfolgt ist.
-
Es
wurde daher beschlossen, dass eine definierte STI-Deletionsmutation,
die für
Stamm E spezifisch ist, benötigt
wurde. Um dieses Konstrukt herzustellen, waren zusätzliche
Nukleotidsequenzdaten für
die Region stromabwärts
des STI-Gens in
Stamm E erforderlich. Daher wurde einer der pJCB12-ST-Transkonjuganten für Sequenz-Bestimmungen
an dem STI-Locus
verwendet, unter Verwendung des Plasmid-Rescue-Verfahrens, das in Beispiel 2 beschrieben
und in 20 dargestellt wurde. Ein pJCB12-Derivat
wurde erhalten, das ein großes
DNA-Fragment enthält,
welches das STI-I-Gen aufweist und einen großen Teil der flankierenden DNA
vom Stamm E. Diese Plasmidzubereitung wurde als Matrize in den Nukleotidsequenzbestimmungsreaktionen
unter Verwendung des Oligonukleotids 4764 verwendet, um die Sequenz
durch das STI-Gen zu bestimmen, und unter Verwendung des Oligonukleotids
4792, um die Sequenz stromabwärts
des STI-Gens zu
bestimmen. Die neuen Sequenzdaten erlaubten, dass ein zusätzliches
Oligonukleotid, 47106, entwickelt wurde, das in weiteren Nukleotidsequenzbestimmungen
verwendet wurde. Diese zusätzlichen
neuen Sequenzdaten ermöglichten
es, dass die Oligonukleotide 47112, 47120 und 47121 für die Konstruktion
der Deletionskassette entwickelt wurden. Die Sequenz des ST-1-Gens
und flankierende Regionen, welche die Bindungsstellen aller verwendeten
Oligonukleotide zeigen, sind in 8 angeführt.
-
So
wie bei anderen Deletionsmutanten, wurden zwei DNA-Fragmente aus der
ST-Region durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4764 mit
47120 und 47121 mit 47112 amplifiziert, und die zwei erzeugten Fragmente
wurden durch eine zusätzliche Überlappungsextensions-PCR-Reaktion
unter Verwendung von Oligonukleotiden 4764 und 47112 fusioniert.
Das resultierende Fragment wurde in pJCB12 unter Verwendung der
SacI- und SalI-Restriktionsendonukleasestellen von pJCB12 und jener
kloniert, die in die Oligonukleotide 4764 bzw. 47112 aufgenommen
sind.
-
Das
resultierende rekombinante Plasmid pJBCl2-ΔSTIE wurde
in das Stamm-E-EAST1-negative LT-negative Derivat aus Stamm SM10λpir eingeführt. Die
resultierenden chloramphenicol- und
tetracyclinresistenten Transkonjuganten wurden durch PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide 4917 mit 4794 und R6K-01 mit 47113 gescreent.
Zwei Transkonjuganten wurden identifiziert, die positiv waren, was
darauf hinweist, dass das STI-Gen korrekt targiert worden ist.
-
Diese
chloramphenicolresistenten Transkonjuganten wurden danach in Medium,
ergänzt
mit Sucrose, gezüchtet,
gefolgt von Plattieren auf 5 % Sucrose-Agar, um ein Ausschneiden
des pJCB12-Derivats zu erhalten. Die Kolonien, die auf Sucrose-Agar
wuchsen, wurden unter Verwendung der Oligonukleotide 4764 mit 47112
gescreent, und es wurden einige identifiziert, die negativ waren,
und drei Kolonien wurden identifiziert, welche die Gegenwart der
STI-Deletionsmutation
zeigten. PCR-Reaktionen, die auf den STI-Deletionsmutanten unter Verwendung der
Oligonukleotide 4738 mit 4739 durchgeführt wurden, um CS5 zu erfassen,
4740 und 4741, um CS6 zu erfassen und 4783 und 4784, um das CS5-Regulatorgen zu erfassen,
waren alle positiv, was darauf hinweist, dass diese Gene in diesen
definierten STI-Deletionsmutanten
behalten worden waren. Zusätzliche
abschwächende
Mutationen in aroC, ompC und ompF wurden so wie beschrieben eingeführt (Ref
32 und Beispiel 4). Siehe 9.
-
BEISPIEL 4: ENTFERNEN
VON TOXIN-GENEN UND EINFÜHREN
VON ABSCHWÄCHENDEN
MUTATIONEN IN STÄMME,
WELCHE CS2/CS3 (STAMM H) UND CS4/CS6 (STAMM J) EXPRIMIEREN
-
Manipulation von Stamm
H
-
Stamm
H exprimiert CS2 und CS3 sowie die Toxine FAST und ST. Er weist
auch die Gene für
LT auf, wobei aber das LT-Protein
nicht durch In-Vitro-Tests entdeckt worden ist. Um die genetische
Manipulation zu erleichtern, wurde das Plasmid pACYC-Tc (in Beispiel
2 beschrieben) in den Stamm H durch Elektrotransformation eingeführt, um
Tetracyclin-Resistenz
zu verleihen.
-
Das
EAST1-Toxin-Gen war das erste, das aus dem Stamm H deletiert wurde.
Der Stamm SM10λpir, der
das in Beispiel 3 beschriebene pJCB12-ΔEASTI-Plasmid enthielt, wurde
mit Stamm H und Transkonjuganten konjugiert, welche auf L-Agar selektiert
wurden, das Chloramphenicol und Tetracyclin enthielt. Die Transkonjuganten-Kolonien,
in denen das EAST1-Gen korrekt targetiert worden war, wurden durch
PCR identifiziert, unter Verwendung der Oligonukleotide 4917 und
4753. Danach wurden die Transkonjugaten verarbeitet, um die Derivate
zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten hatte
(oben beschrieben). Kolonien, die auf 5 % Sucrose-Agar wuchsen,
wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4775 und 4777 getestet,
und einige wurden durch PCR als negativ identifiziert, was darauf
hinweist, dass die gesamte EAST1-Region verloren worden war. Diese
Stamm-H-EAST1-negativen Derivate wurden dann auf die Gegenwart eines
transkriptionalen Aktivators für
Kolonisationsfaktoren, rns, durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide
RNS-G3 und RNS-04 getestet. Zwei der Stamm-H-EAST1-negativen Mutanten waren für rns positiv.
Weiteres Testen durch PCR für
CS2 unter Verwendung der Oligonukleotide 4712 und 4779 und CS3 unter Verwendung
der Oligonukleotide CS3-02 und CS3-03 zeigten an, dass die Mutanten
beide CS1 und CS3 positiv waren. Das Testen durch PCR auf den LT-Locus
unter Verwendung der Oligonukleotide LT-04 und LT-05 und auf den
STI-Locus unter Verwendung der Oligonukleotide EST-01 und 4765 zeigte,
dass die Mutanten für diese
Toxine negativ waren, was anzeigte, dass die ST- und LT-Loci gleichzeitig mit EAST1
verloren gegangen waren. Die Expression von C52 und CS3 in den Stamm
H toxinnegativen Mutanten wurde durch SDS-PAGE bestätigt.
-
Definierte
Deletionsmechanismen wurden danach in die Gene aroC, ompC und ompF
eingeführt,
um das Stamm-H-toxinnegative
Derivat unter Verwendung eines Verfahrens weiter abzuschwächen, das
dem zuvor beschriebenen (32) ähnelt.
Diese frühere
Beschreibung für
das Einführen
dieser Mutationen verwendete jedoch den Suizid-Vektor pCVD442, der
in Beispiel 1 beschrieben wird. Dieser Suizid-Vektor codiert für Ampicillinresistenz,
was für
das Selektieren von nicht häufigem
Transkonjugant aus einer großen
gemischten bakteriellen Population nicht optimal ist. Außerdem exprimiert
in dieser Phase das Stamm H toxinnegative Derivat weiterhin seine
eigene Ampicillinresistenz, wodurch pCVD442 bei diesem Stamm nutzlos
wird. Daher wurden die ΔaroC, ΔompC und ΔompF Deletionsmutationen,
die zuvor in pCVD442 (32) kloniert worden waren, in pJCB12 subkloniert.
Zu diesem Zweck wurde die ΔaroC-Mutation
unter Verwendung der Restriktionsendonukleasestellen XbaI und SacI
subkloniert, ΔompC
verwendete SacI- und SalI-Stellen, und ΔompF verwendete SacI- und SphI-Stellen.
Die pJCB12-Derivate wurden danach in den Stamm SM10λpir transferiert.
-
Die
definierte ΔaroC-Mutation
war die erste, die in das Stamm-H-Toxin-Derivat aus Stamm SM10λpir eingeführt wurde.
Transkonjugante Kolonien, welche auf L-Agar, ergänzt mit Chloramphenicol und
Tetracyclin, wuchsen, wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide
4917 und 4742 gescreent, um jene zu identifizieren, in denen der
aroC-Locus korrekt
targetiert worden ist. Diese Transkonjugantkolonien wurden dann
auf frisches L-Altar, ergänzt
mit Chloramphenicol und Tetracyclin, gestrichen. Nach der Inkubation
wurden die Kolonien, die wuchsen, auf die Gegenwart von rns durch
PCR unter Verwendung der Oligonukleotidprimer RNS-03 und RNS-04
und auf CS2 unter Verwendung der Primer 4712 und 4779 getestet.
Die Reaktionen bestätigten,
dass die Transkonjuganten für
beide Loci positiv waren. Danach wurden die Transkonjuganten verarbeitet,
um Derivate zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten
hatte (wie in vorhergehenden Beispielen beschrieben). Kolonien,
welche auf 5 % Sucrose-Agar
wuchsen, wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotidprimer
4731 und TT20 getestet, um Derivate zu identifizieren, welche die definierte ΔaroC-Deletionsmutation
enthielten. Ein definierter SM10λpir
acorC-Deletionsmutant wurde identifiziert und wiederum durch PCR
geprüft,
um die Gegenwart von rns und CS2 zu bestätigen, wie oben beschrieben.
Die Expression von CS2 und CS3 durch diese definierten ΔaroC-Deletionsmutanten
wurde unter Verwendung von SDS-PAGE bestätigt, und seine LPS wurden
unter Verwendung von SDS-PAGE geprüft.
-
Als
nächstes
wurde die ompC definierte Deletionsmutation in dieses Stamm H toxinnegative ΔaroC-Derivat
durch Konjugation aus Stamm SM10λpir
eingeführt,
der pJCB12-ΔompC
enthielt. Die Transkonjugantkolonien, welche auf L-Agar, ergänzt mit
Chloramphenicol und Tetracyclin wuchsen, wurden durch PCR unter
Verwendung der Oligonukleotide 4917 und 4743 gescreent, um jene
zu identifizieren, in denen der ompC-Locus korrekt targetiert worden
ist. Danach wurden die Transkonjuganten verarbeitet, um Derivate
zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat ausgeschnitten hatte
(wie oben beschrieben). Kolonien, die auf 5 % Sucrose-Agar wuchsen,
wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotid-Primer 4732
und 4743 getestet, um Derivate zu identifizieren, welche die definierte ΔompC-Deletionsmutation
enthielten.
-
Danach
wurde die ompF-Mutation in das Stamm H toxinnegative ΔaroC ΔompC-Derivat
eingeführt,
in einer ähnlichen
Weise wie jener, die für
die ompC-Mutation oben beschrieben wurde, außer, dass Transkonjugantkolonien
durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide R6K-01 und 4733 gescreent
wurden, um jene zu identifizieren, in denen der ompF-Locus korrekt
targetiert worden ist. Kolonien, die auf 5 Sucrose-Agar wuchsen,
wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4733 und TT1
getestet, um Derivate zu identifizieren, welche die definierte ΔompF-Deletionsmutation
enthielten.
-
Alle
der definierten Deletionsmutationen des Stamm H toxinnegativen ΔaroC ΔompC ΔompF-Derivats wurden
danach mit Hilfe von PCR auf einen Vergleich mit dem Wildtyp-Stamm
H geprüft.
Zu diesem Zweck waren die Oligonukleotide, die für aroC verwendet wurden, 4731
und TT20, für
ompC 4732 und 4743 und für ompF
4733 und TT1. Die PCR-Produkte, die durch diese Reaktionen erzeugt
wurden, wurden für
Nukleotidsequenzbestimmungen über
die Deletionsmutationen hinweg verwendet. Die für die Nukleotidsequenzbestimmungsreaktionen
verwendeten Oligonukleotide waren TT35, TT38 und TT33 für aroC,
ompC und ompF. Alle Deletionsmutationen wiesen die erwartete Nukleotidsequenz
auf. Der Mutant wurde auch durch PCR auf die Gegenwart von rns und
CS2 geprüft
und auf die Abwesenheit der Toxin-Loci, wie oben beschrieben. Die Gegenwart
des CS3-Locus wurde auch durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide
CS3-03 und CS3-06 bestätigt.
Die Expression von CS2 und CS3 wurde unter Verwendung von SDS-PAGE
bestätigt
und die LPS unter Verwendung von SDS-PAGE geprüft.
-
Der
Ampicillinresistenzdeterminant wurde danach aus dem Stamm H toxinnegativen ΔaroC ΔompC ΔompF-Derivat
entfernt. Zu diesem Zweck wurde der Derivatstamm durch drei Passagen
in L-Brühe
gezüchtet,
und danach wurden Verdünnungen
auf L-Agar plattiert,
um gut getrennte Kolonien zu erhalten. Die Kolonien wurden danach
replika-plattiert auf L-Agar, ergänzt mit Ampicillin 100 μg/ml. Nach
der Inkubation, um den Kolonien ein Neuwachsen zu ermöglichen,
wurden die L-Agar-Platten
geprüft,
um etwaige Kolonien zu identifizieren, die auf dem L-Agar vorhanden
waren, welche nicht auf dem durch Ampicillin ergänzten L-Agar wuchsen. Eine
solche Kolonie wurde identifiziert und bei weiteren Experimenten
verwendet.
-
Schließlich wurde
das pACYC-Tc-Plasmid, das in den Stamm H eingeführt wurde, um Chloramphenicolresistenz
zu verleihen, spezifisch aus dem Stamm H toxinnegativen ΔaroC ΔompC ΔompF-Derivat
kuriert. Dies erforderte die Konstruktion des Plasmids pJCB12-pACYCori.
Zu diesem Zweck wurde der pACYC-Tc-Replikationsursprung
durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4760 und 4761 amplifiziert
und in pJCB12 unter Verwendung der Restriktionsendonuklease-Stellen
SacI und SalI kloniert. Der Stamm SM10λpir, der pJCB12-pACYCori enthält, wurde
mit dem Stamm H toxinnegativen ΔaroC, ΔompC, ΔompF-Derivat
konjugiert, und es wurden Transkonjuganten auf L-Agar selektiert,
das Chloramphenicol enthielt. Es bestand die Hoffnung, dass durch
Einführen
eines zweiten Plasmids, welches denselben pACYC184-Replikationsursprung trägt, und
durch Selektieren für
seine Aufrechterhaltung, das erste pACYC-Tc-Plasmid instabil gemacht
werden würde
und in Abwesenheit einer Selektion für seine Aufrechterhaltung häufiger spontan
verloren ginge. Chloramphenicolresistente Transkonjugantenkolonien,
welche das pJCB12-pACYCori-Plasmidderivat enthielten, wurden auf
L-Agar, ergänzt
mit Tetracyclin, übergeimpft,
und eine dieser Kolonien erwies sich als tetracyclinsensibel, was
darauf hinweist, dass das pACYC-Tc-Plasmid verloren gegangen war.
Diese tetracyclinsensible, chloramphenicolresistente Kolonie wurde
danach auf 5 % Sucrosemedium gezüchtet,
um für
Derivate zu selektieren, aus denen pJCB12-pACYCori spontan verloren
gegangen war. Kolonien, die auf 5 % Sucrose-Agar wuchsen, wurden
auf L-Agar, ergänzt mit
Chloramphenicol ergänzt, übergeimpft,
um zu bestätigen, dass
das pJCB12-pACYCori-Plasmid tatsächlich
verloren gegangen war.
-
Diese
Manipulationen sind schematisch in 10 dargestellt.
-
Manipulation des Stammes
J
-
Der
Stamm J exprimiert CS4 und CS6 sowie die Toxine EAST und ST. Er
weist auch die Gene für
LT auf, wobei das LT-Protein
nicht durch In-Vitro-Prüfungen
erfasst worden ist. Um die genetische Manipulation zu erleichtern,
wurde das Plasmid pACYC-Tc (in Beispiel 2 beschrieben) in den Stamm
J durch Elektrotransformation eingeführt, wodurch eine Tetracyclinresistenz
verliehen wurde.
-
Das
EAST1-Toxin-Gen wurde zuerst aus dem Stamm J deletiert. Der Stamm
SM10λpri,
welcher pJCB12-ΔEAST1
enthielt, wurde mit dem Stamm J konjugiert, und Transkonjuganten
wurden auf L-Agar selektiert, das Chloramphenicol und Tetracyclin
enthielt. Kolonien, die wuchsen, wurden durch PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide 4917 und 4753 gescreent, um jene zu identifizieren,
in denen das EAST1-Gen korrekt targetiert worden war. Diese Transkonjugantkolonien
wurden danach auf frisches L-Agar, ergänzt mit Chloramphenicol und
Tetracyclin, gestrichen und inkubiert, damit Kolonien wachsen konnten.
Diese Kolonien wurden durch PCR getestet, um die fortlaufende Gegenwart
des CS4-Operons unter Verwendung der Oligonukleotide 4768 und 4769
und des CS6-Opersons
unter Verwendung der Oligonukleotide 4740 und 4781 zu bestätigen.
-
Ein
Transkonjugant, der für
beide dieser PCR-Reaktion positiv war, wurde verarbeitet, um Derivate
zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivat-Plasmid ausgeschnitten
hatte (oben beschrieben). Kolonien, die auf 5 % Sucrose-Agar wuchsen,
wurden durch PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4749 und 4752
getestet, um EAST1-Mutanten zu identifizieren. Alle getesteten Kolonien
waren gemäß dieser
PCR-Reaktion negativ, was darauf hinweist, dass die gesamte EAST1-Region
in diesen Derivaten verloren gegangen war. Weitere PCR-Reaktionen
wurden durchgeführt,
um auf fortlaufende Gegenwart der Gene CS4 und CS6 zu überprüfen, wie
oben beschrieben, und die Expression von CS6 wurde durch SDS-PAGE
bestätigt.
-
PCR-Reaktionen
unter Verwendung der Oligonukleotide LT-04 und LT-05 amplifizierten
ein Produkt der erwarteten Größe für den LT-Locus
in dem Stamm J EAST1-negativen Derivat. Nukleotidsequenzbestimmungsreaktionen,
welche dieselben Oligonukleotide verwendeten, zeigten, dass dieses
durch PCR erzeugte Fragment in der Tat der LT-Locus war. Daher wurde
dieser Locus unter Verwendung des pJCB12-ΔLT-A-Konstruktes in derselben
Weise targetiert, wie in Beispiel 3 beschrieben. LT-negative Derivate
wurden identifiziert, in denen der gesamte LT-Locus deletiert worden
war. Weitere PCR-Reaktionen zum Überprüfen auf
die Gegenwart von CS4 unter Verwendung der Oligonukleotide 4768
und 4769 und von CS6 unter Verwendung der Oligonukleotide 4740 und
4781 bestätigten
die fortlaufende Gegenwart dieser Loci in den LT-negativen Derivaten.
Die Expression von CS6 durch Stamm J EAST1-negative LT-negative
Derivate wurde durch SDS-PAGE bestätigt.
-
PCR-Reaktionen,
die unter Verwendung der Oligonukleotide ST-01 und ST-02 durchgeführt wurden, zeigten,
dass das ST, das in Stamm J vorhanden war, jenes gewesen ist, das
durch das Transposon Tn1681 (41) codiert wurde. Die Stamm J EAST1-negativen
LT-negativen Derivate wurden durch PCR getestet, unter Verwendung
der Oligonukleotide ST-01 und ST-02, und erwiesen sich als ST-negativ.
-
Der
aroC-Locus des Stamm J toxinnegativen Derivats wurde unter Verwendung
von pJCB12-ΔaroC targetiert,
so wie oben für
Stamm H beschrieben. Korrekt targetierte Transkonjuganten wurden
identifiziert. Ungewöhnlicher
Weise wurden jedoch nach dem Wachstum auf 5 % Sucrosemedium alle
Derivate, die in einer großen
Anzahl von Experimenten erzeugt wurden, als Revertanten identifiziert.
Daher wurde ein neues pJCB12-ΔaroC-Konstrukt
geschaffen, das eine kleinere Deletion in dem aroC-Locus enthielt.
Dies wurde durch PCR-Amplifikation unter Verwendung der Oligonukleotide
47116 und 47118 sowie 47119 mit 47117 konstruiert, um zwei DNA-Fragmente
zu erzeugen, welche die Region des zu deletierenden aroC-Gens flankierten.
Diese wurden danach durch eine zusätzliche Überlappungsextensions-PCR-Reaktion
unter Verwendung der Oligonukleotide 47116 mit 47117 fusioniert,
und das resultierende Fragment wurde in pJCB12 kloniert, unter Verwendung
der Restriktionsendonukleasestellen XbaI und SacI. Dieses Konstrukt
wurde als pJCB12-ΔaroCJ bezeichnet und in SM10λpir elektrotransformiert. Die
Sequenz des aroC-Gens
und die Bindungsstellen der Oligonukleotide, die verwendet wurden,
um dieses neuartige Deletionskonstrukt zu konstruieren, werden in 11 gezeigt.
-
Während pJCB12-ΔaroCJ konstruiert wurde, wurde die ompC definierte
Deletionsmutation in das Stamm J toxinnegative Derivat eingeführt, unter
Verwendung des pJCB12-ΔompC-Konstruktes und des
für Stamm
H beschriebenen Verfahrens.
-
Ein
ompC-definierter Deletionsmutant wurde durch PCR unter Verwendung
der Oligonukleotide 4732 und 4743 identifiziert.
-
Die
definierte aroC-Deletionsmutation wurde danach in den Stamm J toxinnegativen ΔompC-Mutanten
unter Verwendung des neuen pJCB12-ΔaroCJ-Konstruktes durch Konjugation
aus dem Stamm SM10λpir eingeführt. Kolonien,
die auf L-Agar, ergänzt
durch Chloramphenicol und Tetracyclin, wuchsen, wurden durch PCR
gescreent, unter Verwendung der Oligonukleotide 4917 und 4742, um
jene zu identifizieren, in denen das aroC-Gen korrekt targetiert
worden war. Danach wurden Transkonjuganten verarbeitet, um Derivate
zu selektieren, in denen das pJCB12-Derivatplasmid ausgeschnitten
hatte (oben beschrieben). Kolonien, die auf 5 % Sucrose-Agar wuchsen,
wurden mit Hilfe von PCR unter Verwendung der Oligonukleotide 4731
und TT20 getestet, um jene zu identifizieren, welche die definierte
aroCJ-Deletionsmutation
enthielten.
-
Die
definierte ompF-Deletionsmutation wurde danach in ein identifiziertes
Stamm J toxinnegatives ΔompC ΔaroC Derivat
aufgenommen. Dies erfolgte genauso wie oben für Stamm H beschrieben, und
es wurde ein ompF-Deletionsmutant identifiziert.
-
Das
tetracyclinresistente Plasmid pACYC-Tc wurde danach spezifisch aus
dem toxinnegativen ΔompC ΔaroC ΔompF Derivat
von Stamm J unter Verwendung von pJCB12-pACYCori kuriert, und danach wurde
dieses Plasmid selbst entfernt, wiederum so wie oben für Stamm
H beschrieben.
-
Schließlich wurden
PCR-Reaktionen durchgeführt,
um die Gegenwart von CS4 unter Verwendung der Oligonukleotide 4768
mit 4769 und von CS6 unter Verwendung der Oligonukleotide 4740 mit
4781 zu bestätigen.
In ähnlicher
Weise wurde die Gegenwart des CFA/IV-Regulatorgens unter Verwendung
der Oligonukleotide 4785 und 4786 bestätigt. Die Nukleotidsequenzen
der definierten aroC-, ompC- und ompF-Deletionsmutationen wurden so wie oben
für Stamm
H beschrieben bestimmt, und erwiesen sich so wie erwartet. Die Abwesenheit
von EAST1, LT und ST Loci wurde wiederum durch PCR, wie oben beschrieben,
bestätigt.
Die Expression von CS6 wurde durch SDS-PAGE bestätigt, und LPS wurde auch unter
Verwendung von SDS-PAGE geprüft.
-
Ein
Diagramm, dass alle an diesen Manipulationen beteiligten Schritte
darstellt, wird in 12 gezeigt.
-
BEISPIEL 5: ERHÖHEN DER
STABILITÄT
VON MANIPULIERTEN CFA-PLASMIDEN
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine Darstellung eines Systems zur Stabilisierung
eines CFA-Plasmids. Der parDE-Locus wurde als die stabilisierende
Hälfte
verwendet.
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Um
ein Derivat eines ETEC-Stammes zu erhalten, das nicht für ST codiert,
aber weiterhin seine CFA-Gene exprimiert, wird ein pJCB12-ΔSTI-Derivat
konstruiert, wo der parDE-Locus
durch Regionen flankiert wird, die zu den Regionen, welche das ST-Gen
in dem zu targetierenden Plasmid flankieren, homolog sind. Das Einführen dieses
Plasmids in einen Rezipientenstamm und die Selektion auf Chloramphenicol
werden nun zu Transkonjuganten führen,
in denen beide Loci in dem CFA-Plasmid vorhanden sind. Der funktionelle
parDE-Locus wird nun sicherstellen, dass dieses Plasmid in diesen
Zellen behalten wird. Wachstum auf Sucrose, um Derivate zu identifizieren,
aus denen die pJCB12-Komponenten verloren gegangen ist, wird nun stark
für Zellen
selektiert, welche ein rekombinantes Plasmid enthalten, in dem das
gewünschte
Cross-Over stattgefunden hat (d. h. das Ersetzen des ST-Strukturgens
durch den parDE-Locus). Zellen, in denen ein Reversionsereignis
stattgefunden hat oder aus denen das gesamte Plasmid verloren gegangen
ist, werden durch die Wirkung des Toxins getötet. Die Aufnahme des parDE-Locus
wird auch dazu dienen, das Erbe des CFA-Plasmids während nachfolgender
Mutationsrunden zu stabilisieren, zum Beispiel das Einführen von
zusätzlichen
abschwächenden
Mutationen wie in den Genen aroC, ompC und ompF.
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Die
Oligonukleotide 4789 und 4790 werden verwendet, um den parDE-Locus
aus dem Plasmid RP4 zu amplifizieren. Das gereinigte PCR-Produkt
wird danach in pJCB12-ΔSTI
kloniert, unter Verwendung der XhoI-Restriktionsenzymstellen, um
das Plasmid pJCB12-ΔSTI::parDE
zu ergeben. Dieses Plasmid wird nun in einen Rezipientenstamm durch
Konjugation aus SM10λpir
oder Elektrotransformation mit gereinigter Plasmid-DNA eingeführt, und
die erforderlichen Zwischenprodukte und Derivate werden durch Verfahren
isoliert, die im Detail in den vorhergehenden Beispielen beschrieben
wurden.
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BEISPIEL 6: EXPRESSION
VON LT-B IN EINEM ABGESCHWÄCHTEN
ETEC-STAMM, PTL003, UM EINE SCHÜTZENDE
IMMUNREAKTION GEGEN LT HERVORZURUFEN
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Ziel
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Das
Ziel dieser Arbeit lag darin, die B-Untereinheit von Escherichia
coli hitzelabilem Toxin in einem Vakzinstamm von ETEC zu exprimieren.
Das LTB-Gen wurde aus dem Stamm WS2773-E (NAMRU3, Kairo, Ägypten)
gewonnen, aber es könnte
auch von jedem anderen LTB-codierenden Stamm gewonnen werden. Ähnlich könnte der
Ansatz so ausgedehnt werden, dass er auch Mutanten von LT-A, LT-B
einschließt,
die an andere Proteine (z. B. ST) fusioniert sind, oder die Expression
von CT-B oder Derivaten davon. Anfängliche Plasmidkonstrukte wurden
so geschaffen, dass sie zeigten, dass LT-B in einem ETEC-Vakzinstamm
in der Abwesenheit von LT-A exprimiert und korrekt exportiert und
zusammengefügt
werden könnte.
Nachfolgende Konstrukte verwendeten den nativen LT-Promotor, um
die Expression anzutreiben.
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Schließlich könnte ein ähnliches
Konstrukt in das Chromosom von ETEC eingefügt werden, um einen stabilen
Stamm ohne die Notwendigkeit für
antibiotische Selektion zu schaffen.
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Verfahren
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Abschnitt 1 – PCR-Amplifizierung
der LTB-CDS (Proteincodierungssequenz)
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Primer
-
Es
wurden Genbanksequenzen verwendet, um geeignete PCR-Primer (Tabelle 1)
zu gestalten. Der Vorwärts-Primer
(Bfor) wurde gestaltet, um von dem Startcodon des LTB-Gens aus zu
amplifizieren und beruhte auf der Genbanksequenz M17874 (17). Um
das Klonieren in die Expressionsvektoren zu erleichtern, wurde eine
BglII-Restriktionsstelle aufgenommen, die 8 Basen 5' Prime von dem ATG-Startcodon
beginnt. Der Rückwärts-Primer
(Brev) wurde gestaltet, um von 200 Basen stromabwärts des
Stoppcodons zu amplifizieren, so dass etwaige Transkriptionsterminatoren
in das PCR-Produkt aufgenommen würden,
und beruhte auf der Genbanksequenz AF190919 (26). Eine Nhel-Restriktionsstelle
wurde in den Primer aufgenommen, um das Klonieren in die Expressionsvektoren
zu erleichtern.
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Matrize
-
Die
Plasmid-DNA wurde aus dem Stamm WS2773-E (NAMRU3, Kairo, Ägypten)
zur Verwendung als Matrize isoliert.
-
-
-
Ergebnisse
-
Ein
600 bp-PCR-Produkt wurde synthetisiert und von einem 1 Agarose-Gel
unter Verwendung eines QIAquickTM-Gelextraktions-Kit
(Quiagen) gemäß den Herstelleranweisungen
(13) isoliert.
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Abschnitt 2 – Klonieren
des LTB-PCR-Produktes
-
Klonieren in pPCR-Skript
Amp SK+
-
Ein
gel-isoliertes PCR-Produkt wurde in pPCR-Script Amp SK+TM (Stratagene)
gemäß den Anweisungen
im Handbuch des Herstellers (#211188) ligiert. 2 μ1 Ligationsmischung
wurden verwendet, um E.coli XL10-GoldTM superkompetente
Zellen (Stratagene #230350) zu transformieren, und es wurden korrekte
Konstrukte durch Digestion von gereinigter Plasmid-DNA mit PvuII
identifiziert. Ein korrektes Konstrukt wurde als pPCRLTB bezeichnet.
Das LTB-Gen wurde vollständig
sequenziert (14) und mit der Genbanksequenz M17874
(17) verglichen. Vier Basisänderungen
wurden festgestellt, die zu zwei Aminosäureänderungen führten. Die PCR wurde wiederholt
und ein zweiter Klon sequenziert und ergab identische Ergebnisse,
was zeigte, dass die LT-B-Sequenz im Stamm WS2773-E sich von der
Datenbanksequenz unterscheidet.
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Klonieren in einen induzierbaren
Expressionsvektor
-
Das
LTB-Gen wurde in den Expressionsvektor pNCRT4 (15) transferiert. pNCAT4 ist ein Expressionsvektor,
der zur Verwendung in Salmonellas typhi und Typhimurium gestaltet
ist. Der Vektor wurde ursprünglich
aus pTETnir15 (3) gewonnen, wurde aber durch den Austausch des TetC-Gens
mit dem H.pylori-Katalase-Gen und durch den Austausch des bla-Ampicillinresistenzgens
durch ein Kanamycinresistenzgen modifiziert. In diesem Plasmid ist
das Katalase-Gen unter der Kontrolle des nirB-Promotors, der unter
anaeroben Bedingungen nach oben reguliert wird. Zu diesem Zweck
der vorliegenden Erfindung könnten
viele alternative Expressionsplasmide, die auf dem Fachgebiet wohl
bekannt sind, gegen pNCAT4 oder pTETnir15 ausgetauscht werden.
-
Das
Plasmid pPCRLTB wurde mit den Restriktionsenzymen BglII und Nhel
digeriert, und ein 600-bp-Fragment, welches das LTB-Gen enthält, wurde
aus einem 1 % Agarose-Gel unter Verwendung eines QIAquickTM-Gelextraktions-Kit (Qiagen) gemäß den Herstelleranweisungen
isoliert. Das Plasmid pNCAT4 wurde mit den Restriktionsenzymen BglII
und NHel digeriert, und ein 2,6 kb Vektorfragment wurde aus einem
1 % Agarose-Gel unter Verwendung eines QIAquickTM-Gelextraktions-Kit
(Qiagen) gemäß den Herstelleranweisungen
isoliert.
-
Der
Vektor wurde an das LTB-Gen (25) ligiert, und das Ligationsgemisch
wurde verwendet, um E.coli-XL10-GoldTM superkompetente
Zellen (Stratagene #230350) zu transformieren. Korrekte Klone wurden durch
Restriktionsenzymanalyse identifiziert, und einer (als pNLTB gekennzeichnet)
wurde verwendet, um elektrokompetentes ETEC-PTL003 zu transformieren.
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Abschnitt 3 – Expression
und Lokalisierung von LTB in ETEC-PTL003
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Probenzubereitung
-
Kulturen
von PTL003 und PTL003-pNLTB wurden über Nacht in einem LB-Medium
mit geeigneten Antibiotika gezüchtet.
Die Proben (1 ml) wurden in 100 ml Medium verdünnt und unter Schütteln ungefähr 3 Stunden
lang gezüchtet.
Die Kolben wurden in einen statischen Inkubator transferiert und
das Wachstum für
weitere 1,5 h fortgeführt.
-
Die
Bakterien wurden mit Hilfe folgender Verfahren in periplasmatische
und Sphäroblast-Komponenten
fraktioniert:
Die Zellen wurden durch Zentrifugation über einen
Zeitraum von 5 Minuten bei 10 400 × g geerntet. Das Zellpellet
wurde in 5 ml von 200 mM Tris HCl, pH-Wert 8,0 resuspendiert und
in ein 50 ml Becherglas, das einen magnetischen Floh enthielt, transferiert.
Dazu wurden 5 ml TES-Puffer (200 mM Tris HCl, pH-Wert 8,0, 1 mM Na2EDTA, 1 M Sucrose) hinzugefügt. Das
Rührwerk
wurde in Bewegung gesetzt und ein Timer gestartet. Bei t = 90s wurden
1 mg Lysozym (10 mg/ml-Lösung) hinzugefügt und bei
t = 135s wurden 10 ml Wasser beigegeben; das Gemisch wurde bei Raumtemperatur über einen
Zeitraum von weiteren 30 Minuten inkubiert. Die Sphäroblast-Bildung
wurde mit einem Lichtmikroskop geprüft und – falls abgeschlossen – wurde
das Präparat über einen
Zeitraum von 20 Minuten bei 47 500 × g bei 20 °C zentrifugiert. Der Überstand,
welcher die periplasmatischen Proteine enthält, wurde geerntet und ungefähr zweifach
in einem Centricon MacrosepTM Spin-Konzentrator
(3000 NMWL, Millipore) konzentriert. Das Pellet, welches die Sphäroblast-Proteine
(cytoplasmatisch und membrangebunden) enthält, wurde in PBS resuspendiert.
Proben der Zellfraktionen wurden mit gleichen Mengen von Tris-Glycin
SDS-PAGE-Probenpuffer (Invitrogen LC267) gemischt, der 0,1 M Dithiothreitol
enthielt. Ein Teil der periplasmatischen Probe wurde 5 Minuten lang
bei 95 °C
erhitzt, während
der Rest bei Raumtemperatur gehalten wurde.
-
Probenanalyse
-
Die
Proben wurden durch Elektrophorese auf 18 % Tris-Glycin-Gels (Invitrogen EC6505) getrennt
und auf Nitrozellulose-Membrane gemäß den Anweisungen transferiert,
die mit dem Xcell-II-Blot-Modul
TM (Invitrogen
E19051) geliefert wurden. Die Blots wurden wie folgt inkubiert:
Block | eine
Stunde in PBS, 0,05 % Tween 20TM |
| enthaltend
5 % Trockenmilch (MarvelTM), bei |
| leichtem
Rütteln. |
Primärantikörper | eine
Stunde lang mit Hasen-Anticholera- |
| Toxinantikörper (Sigma
C3062), verdünnt
1:10 |
| 000
in PBS, 0,05 % Tween 20TM, enthaltend 1 |
| Marvel
und eine 1:2 000 Verdünnung
eines |
| E.coli-Extraktes
(Promega #S3761). Das |
| Gemisch
aus Antikörper
und Extrakt wurde vor |
| der
Verwendung über
einen Zeitraum von einer |
| Stunde
vorinkubiert, um die nicht |
| spezifische
Bindung an E.eoli-Proteine zu |
| reduzieren. |
Waschen | drei
5-Minuten-Wäschen
in PBS, Tween 20TM, 1 |
| %
MarvelTM. |
Sekundäre Antikörper | eine
Stunde mit Meerrettich- |
| Peroxidase
konjugiertem Anti-Hasenantikörper |
| (Sigma
A4914), verdünnt
1:10 000 in PBS, |
| 0,
05 % Tween 20TM, 1 % MarvelTM. |
Waschen | drei
5-Minuten-Wäschen
in PBS, Tween 2OTM, 1 |
| MarvelTM. |
| zwei
5-Minuten-Wäschen
in PBS, Tween 20TM |
| zwei
5-Minuten-Wäschen
in PBS |
Entwicklung | Blots
wurden unter Verwendung eines |
| SuperSignal
West Pico Chemiluminescent |
| SubstrateTM Kit (Pierce) entwickelt. |
-
Die
Ergebnisse der Western-Blots sind in 16 dargestellt.
LTB-Monomere wurden sowohl in den Sphäroblast-Fraktionen als auch den periplasmatischen
gekochten Fraktionen erfasst. In den periplasmatischen Proben, die
bei Raumtemperatur gehalten wurden, wurden LTB-Pentamere entdeckt,
was darauf hinweist, dass das LTB quer über die Zellmembran transportiert
und in normaler Weise zusammengefügt werden könnte.
-
Abschnitt 4 – PCR-Amplifikation
des LTB-Promotors
-
Primer
-
PCR-Primer
wurden auf der Grundlage von vorläufigen Sequenzdaten der stromaufwärtigen Region des
LTA-Gens von WS2773-E (7) gestaltet. Der Vorwärts-Primer
(Pfor) wurde ungefähr
200 bp stromaufwärts
von dem LTA-Gen einem Annealing unterzogen. Eine KpnI-Restriktionsstelle
wurde in den Primer aufgenommen, um das Klonieren in Expressionsvektoren
zu erleichtern. Der Rückwärtsprimer
(Prev) wurde unmittelbar stromaufwärts von dem Startcodon des
LTA-Gens einem Annealing unterzogen und wurde gestaltet, um eine
BglII-Restriktionsstelle einzuführen,
um eine korrekte Positionierung des Promotorfragmentes in Bezug
auf das LTB-Gen zu ermöglichen.
-
Matrize
-
Die
Plasmid-DNA wurde aus dem Stamm WS2773-E (NAMRU3, Kairo, Ägypten)
zur Verwendung als Matrize isoliert.
-
Reaktion
-
Die
Reaktionsbedingungen waren so wie für das LTB-Gen in Abschnitt
1 beschrieben.
-
Ergebnisse
-
Ein
200-bp-PCR-Produkt wurde synthetisiert und aus einem 1 Agarose-Gel
unter Verwendung eines QIAquickTM-Gelextraktions-Kit
(Qiagen) gemäß den Herstelleranweisungen
(17) isoliert.
-
Abschnitt 5 – Klonierung
des LT-Promotors
-
Klonierung in pPCR-Skript
AmpSK+
-
Das
gelisolierte PCR-Produkt wurde in pPCR-Skript Amp SKTM+
(Stratagene) gemäß den Anweisungen
des Herstellers im Herstellerhandbuch (#211188) ligiert. 2 μl Ligationsmischung
wurden verwendet, um E.coli XL10-GoldTM superkompetente
Zellen (Stratagene #230350) zu transformieren, und korrekte Konstrukte wurden
durch Digestion von gereinigter Plasmid-DNA mit PvuII identifiziert.
Ein korrektes Konstrukt wurde als pPCRProm bezeichnet. Die Sequenz
dieses Konstruktes wird in 18 beschrieben.
-
Klonieren in einen LTB-Expressionsvektor
-
Plasmid
pPCRProm wurde mit KpnI und BgIII digeriert, und das 200 bp Promotorfragment
wurde aus einem 1 % Agarose-Gel unter Verwendung eines QIAquickTM-Gelextraktions-Kit (Qiagen) gemäß den Herstelleranweisungen
isoliert. Der nirB-Promotor von pNLTB wurde ausgeschnitten durch
? , digeriert mit KpnI und BglII (15)
und das restliche 3,7 kb-Vektorfragment aus einem 1 % Agarose-Gel
unter Verwendung eines QIAquickTM-Gelextraktions-Kits
(Qiagen) gemäß den Herstelleranweisungen
isoliert. Der Vektor wurde mit dem LT-Promotorfragment (Sambrook
et al., 1989, Literaturverzeichnis, 13) ligiert, und das Ligationsgemisch
wurde verwendet, um E.coli XL10-GoldTM superkompetente
Zellen (Stratagene #230350) zu transformieren. Korrekte Klone wurden
durch eine Restriktionsenzymanalyse von gereinigter Plasmid-DNA
identifiziert und einer (als pLLTB bezeichnet) wurde verwendet,
um elektrokompetentes ETEC-PTL003
zu transformieren.
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Abschnitt 6 – Expression
von LTB unter der Kontrolle des LT-Promotors
-
Probenzubereitung
-
Kulturen
von PTL003 und PTL003-pLLTB wurden über Nacht in einem LB-Medium
mit geeigneten Antibiotika gezüchtet.
Eine Absorbanz von 600 nm wurde verwendet, um die Konzentration
der Zellen in den Kulturen zu bestimmen. Aliquote, welche 5 × 107 Zellen enthalten, wurden durch Zentrifugation
konzentriert, und die Pellets wurden in 10 μl Tris-Glycine SDS-PAGE-Probenpuffer
(Invitrogen LC267) resuspendiert, der 0,1 M Dithiothreitol enthielt.
-
Probenanalyse
-
Proben
wurden durch SDS-PAGE (16) und Western-Blotting genauso wie in Abschnitt
3 beschrieben analysiert.
-
Die
Ergebnisse werden in
19 dargestellt. LTB wurde in
PTL003 unter der Kontrolle des LTAB-Promotors exprimiert.
GenBank-Zugriffsnummern
für Sequenzdaten Tabelle
2
EAST1
(astA) | AF143819 |
ST
(estA) | M18346 |
LT-A
(eltA) | V00275 |
LT-B
(eltB) | M17874 |
CFA/I
Operon | M55661 |
CS2
Operon | Z47800 |
CS3
Operon | X16944 |
CS4
Operon | AF296132 |
CS5
Operon | AJ224079 |
CS6
Operon | U04844 |
cfaD | M55609 |
csvR | X60106 |
rns | J04166 |
parDE
RK2 | L05507 |
sacB | X02730 |
oriR6K | M65025 |
mobRP4 | X54459 |
cat | V00622 |
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