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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Bakteriengenetik und insbesondere
das Gebiet der respiratorischen Pathogene landwirtschaftlicher Nutztiere.
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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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P.
haemolytica verursacht als Pathogen in der landwirtschaftlichen
Nutztierhaltung ernste wirtschaftliche Schäden. Zur Beherrschung dieser
Erkrankung entwickelte Impfstoffe hatten unterschiedlichen, jedoch begrenzten
Erfolg. Weil die Erkrankung zum beträchtlichen Teil durch die Reaktion
des Tiers auf die Infektion mit P. haemolytica verursacht wird,
können
unangemessen gestaltete Impfstoffe den klinischen Zustand der infizierten
Impflinge tatsächlich
verschlechtern. Daher besteht in der Technik ein ständiger Bedarf
an sicheren und wirksamen Impfstoffen, welche die Morbidität und/oder
Mortalität
von Wiederkäuern
durch P-haemolytica vermindern können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein P. haemolytica-Bakterium
bereitzustellen, das als Impfstamm brauchbar ist.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bereitzustellen, um in Wiederkäuern
Immunität
gegen Lungenpasteurellose hervorzurufen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Impfstamm gegen
Lungenpasteurellose bereitzustellen.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Wiederkäuerfutters.
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Diese
und andere Aufgaben der Erfindung werden von einer oder mehreren
der unten beschriebenen Ausführungsformen
gelöst.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein P. haemolytica-Bakterium bereit, das
- a)
kein biologisch aktives Leukotoxin exprimiert,
- b) im Strukturgen lkA- eine Mutation
umfasst, welche Leukotoxin kodiert,
- c) ein deletionsmutantes Leukotoxinmolekül exprimiert, welches spezifisch
an Leukotoxin bindende Antikörper
hervorruft und
- d) keine fremde DNA enthält.
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Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein Verfahren bereit, um in Wiederkäuern Immunität gegen
Lungenpasteurellose hervorzurufen. Dem Wiederkäuer wird ein erfindungsgemäßes Bakterium verabreicht.
Dadurch wird Immunität
gegenüber
dem Bakterium hervorgerufen.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der Erfindung stellt ein Futter für Wiederkäuer bereit. Das Futter enthält ein erfindungsgemäßes Bakterium.
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Noch
eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt einen Impfstoff zur Verminderung der Morbidität bei Wiederkäuern bereit.
Der Impfstoff enthält
ein erfindungsgemäßes P. haemolytica-Bakterium.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt ein temperaturempfindliches Plasmid
bereit. Das Plasmid repliziert in P. haemolytica bei 30 °C, aber nicht
bei 40 °C.
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So
stellt die vorliegende Offenbarung die Technik mit Mitteln zur genetischen
Manipulation eines landwirtschaftlich wichtigen Pathogens dar. Sie
liefert auch nützliche
Mutantenstämme,
welche wirksam angewendet werden können, um die Morbidität unter
Wiederkäuern,
wie Rinder, Schafe und Ziegen, durch Pasteurella haemolytica zu
vermindern.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1.
Schicksal des temperaturempfindlichen Plasmids in Pasteurella haemolytica
nach Durchlaufen von 30 °C
und 40 °C.
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2.
Das Operon von Pasteurella haemolytica-Leukotoxin mit dem 3,15 kB-EcoRV-Fragment.
lktC acyliert das Leukotoxin-Strukturgen
zur Aktivierung; lktA ist das Leukotoxin-Strukturgen; lktB/D sind beim von der
Leader-Sequenz unabhängigen
Leukotoxinexport beteiligt.
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3.
In-frame-Deletion des 3,15 kB EcoRV-Fragments von lktCA mit NaeI.
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4.
Integration des Austauschplasmids ins Chromosom.
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5.
Herauslösen
des Austauschplasmids aus dem Chromosom.
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6.
Western Blot des nativen Leukotoxins und des ΔlktA mittels monoklonalem Antikörper anti-Lkt.
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Eingehende
Beschreibung
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Bei
der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, dass eine nicht revertierende
Mutante des P. haemolytica, welche eine mutante Form des Leukotoxins
exprimiert, als Impfstoff brauchbar ist. Außerdem wurde gefunden, dass
diese Mutante nützlich
ist, wenn sie durch Auftragen auf die Tonsillen, über den
oralen oder über
den nasalen Weg verabreicht wird. Daher können zur Impfung der Tiere äußerst billige
und einfache Verfahren durch Auftragen auf das Tierfutter durchgeführt werden.
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Die
Mutante ist bevorzugt eine Deletionsmutante. Ein solches hergestelltes
mutantes Leukotoxinprotein hat etwa 66 kDa, jedoch können auch
andere Mutanten verwendet werden, solange das Protein lang genug
ist, um immunogen zu sein, bevorzugt mindestens 10, 15 oder 20 Aminosäuren. Man
nimmt an, daß ein Molekül mit längerer Deletion
für die
Erzielung einer starken Immunreaktion bevorzugt ist. Bevorzugt enthält das Bakterium
keine exogenen Gene, wie Resistenzgene gegen Arzneistoffe, welche
Probleme für
die Umwelt und die Gesundheit verursachen können, wenn sie nicht zurückgehalten
werden. Außerdem
ist bevorzugt, dass die Mutation eine nicht revertierende Mutation,
wie eine Deletionsmutation, ist.
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Mutante
Formen des erfindungsgemäßen Leukotoxins
induzieren Antikörper,
welche spezifisch an Leukotoxin binden. Im Western Blot oder in
anderen immunochemischen Assays ergeben spezifisch an Leukotoxin
bindende Antikörper
ein Detektionssignal, das mindestens zwei-, fünf-, zehn- oder zwanzigmal
größer als
ein mit anderen Proteinen erhaltenes Detektionssignal ist. Bevorzugt
weisen spezifisch an Leukotoxin bindende Antikörper bei immunochemischen Assays
keine anderen Proteine nach und können Leukotoxin aus Lösung immunfällen. Mehr
bevorzugt können
die Antikörper
in einem indirekten Hämagglutinations-Assay nachgewiesen
werden und Leukotoxin neutralisieren.
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Obwohl
für die
Zuführung
der orale Weg bevorzugt wird, können
auch andere Wege zur Impfung angewendet werden. Dazu gehören ohne
Beschränkung
subkutane, intramuskuläre,
intravenöse,
intradermale, intranasale, intrabronchiale usw. Verabreichung. Der
Impfstoff kann allein oder als Bestandteil eines Mehrfachimpfstoffs,
d. h. in Kombination mit anderen Impfstoffen, gegeben werden.
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Es
wird auch ein temperaturempfindliches Plasmid bereitgestellt, welches
in P. haemolytica bei 30 °C, jedoch
nicht bei 40 °C,
repliziert. Bevorzugt gehört
das Plasmid zur gleichen Inkompatibilitätsgruppe wie pD80, d. h. es
hat den Replikations-Startpunkt gemeinsam.
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Impfung
mit einer modifizierten lebenden Kombination von P. haemolytica
Serotyp 5 und 6 schützt
sehr gut gegen kombinierte homologe virulente Infektion, wie aus
klinischen Zeichen, postmortalen Läsionen und den Ergebnissen
von Bakterienkulturen hervorgeht. So geimpfte Tiere bleiben aktiv,
lebhaft, fieberfrei und nehmen Futter. Der Impfstoff kann nicht
nur den Tod durch P. haemolytica verhindern, sondern auch die Symptome der
Lungenpasteurellose vermindern, wie Lungenläsionsvolumen, Fieber, verminderten
Appetit, Verlust an Lungenkapazität, fibrinösen Pleuraerguß und/oder
Verwachsungen, bakterielle Belastung und Depression.
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Obige
Offenbarung beschreibt die vorliegende Erfindung allgemein. Ein
vollständigeres
Verständnis erhält man durch
Bezugnahme auf die folgenden speziellen Beispiele, die hier nur
zur Veranschaulichung und nicht mit der Absicht, den Erfindungsbereich
zu beschränken,
angeführt
sind.
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Beispiel 1
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Orale und parenterale
Lebendimpfstoffe gegen Transportpneumonie und Lungenpasteurellose
von Rindern, Schafen und Zieen durch reine in frame-Deletionen des
Leukotoxin- Strukturgens
von Pasteurella haemolytica Materialien und Verfahren
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Mutagenese
des Plasmid-Replikationsstartpunkts. Ein 1,2 kB-DNA-Fragment mit
dem putativen pD80-Replikationsstartpunkt wurde durch PCR unter
Verwendung des aus P. haemolytica Serotyp 1, Stamm NADC -D80 isolierten
ampicillinresistenten 4,3 kB-Plasmids als Schablone vermehrt (1).
Es wurden der Vorwärtsprimer
5'-CCG GAT CCC CAA
TTC GTA GAG GTT TC-3' (SEQ
ID Nr. 1) und der Reversprimer 5'-CCG GAT
CCG CTG AAA GCG GTC GGG GG-3' (SEQ
ID Nr. 2) verwendet. Das Produkt wurde in den Vektor pCR2.1 (Invitrogen,
San Diego, CA) unter Anwendung der Herstelleranweisungen kloniert.
Durch Passage von pBC SK (Stratagene, La Jolla, CA) mit einem in
die einzige EcoRI-Spaltstelle klonierten Derivat des Kanamycingens
Tn903 (Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ) durch den E. coli-Stamm
PhaImtase wurde eine Kanamycin-Kassette hergestellt, um gegen PhaI-Spaltung
zu schützen.
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Das
geklonte 1,2 kB-Insert (1 μg)
wurde durch EcoRI-Abbau
aus dem pCR2.1 herausgeschnitten und über Nacht mit der EcoRI-abgebauten
PhaI-methylierten Kanamycin-Kassette (0,25 μg) ligiert. Das Ligationsgemisch
wurde durch Fällung
mit EtOH konzentriert und in den P. haemolytica Serotyp 1-Stamm
NADC-D153 mit 18
kV/cm und 1000 W elektroporiert (Gene-pulser, Bio-Rad, Redfield, CA).
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Plasmid-DNA
wurde aus einem kanamycinresistenten Transformanten erhalten, der
eine Größe von 2,5
kB hatte und bei Behandlung mit EcoRI in Fragmente von 1,2 und 1,3
kB gespalten wurde. Ein μg
des Plasmids wurde mit Hydroxylamin eine Stunde bei 65 °C mutagenisiert,
wie früher
beschrieben (2).
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Selektion
des temperaturempfindlichen Plasmid-Replikationsstartpunkts. Das mutagenisierte
Plasmid wurde über
Nacht bei 4 °C
gegen TE dialysiert, durch Ethanolfällung konzentriert und in frisches
NADC-D153 elektroporiert, wie oben beschrieben. Nach 2 h Erholung
in Columbia-Nährlösung (Difco
Laboratories, Detroit, MI) wurden die Zellen auf 10 Columbia-Blut-Agar-Platten
plattiert, die 50 μg/ml
Kanamycin enthielten, und bei 30 °C
inkubiert. Nach 20 h wurden die Platten für weitere 6 h auf 40 °C gebracht.
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Atypisch
kleine Kolonien wurden ausgewählt
und auf frische Kanamycinplatten kloniert und über Nacht bei 30 °C inkubiert.
Der Zuwachs der Klone wurde auf Platten mit und ohne Kanamycin dupliziert
und über Nacht
bei 40 °C
inkubiert.
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Bei
Klonen, die auf selektiven Medien bei 40 °C nicht wuchsen, jedoch ohne
Selektion wuchsen, wurde vermutet, daß sie entweder für die Plasmiderhaltung
oder die Kanamycinexpression temperaturempfindlich seien. Der Zuwachs
von Platten ohne antibiotische Selektion bei 40 °C wurde auf selektive Platten übertragen, die über Nacht
bei 30 °C
inkubiert wurden. Für
Klone, die bei dieser Übertragung
nur geringes oder kein Wachstum zeigten, wurde angenommen, daß sie temperaturempfindliche
Replikationsstartpunkte enthielten. Diese Klone wurden von der ursprünglichen
bei 30 °C
selektiven Platte auf frische selektive Platten und selektive Nährlösung übertragen.
Die Klone wurden durch Übertragung
mit und ohne Selektion bei 30 °C
und 40 °C nachgeprüft. Obwohl
jeder Klon den richtigen Phänotyp
zeigte, ergaben Minipreps der Plasmide aus den Nährlösungskulturen kleine Mengen
eines 2,5 kB-Plasmids aus nur einer der Kulturen. Die übrigen Klone
wurden nicht weiter geprüft.
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Aufbau
eines temperaturempfindlichen Shuttlevektors mit zwei Startpunkten.
Aus dem obigen Plasmid wurde der temperatur empfindliche Replikationsstartpunkt
durch EcoRI-Abbau herausgeschnitten und durch Behandlung mit dem
Klenow-Fragment der DNA-Polymerase
I und allen vier dNTPs abgestumpft. Das Fragment wurde über Nacht
bei 4 °C
mit SmaI-abgebautem pBC SK ligiert. Das Ligationsgemisch wurde zur
Transformation von E. coli DH10-B
(Life Technologies, Gaitherburg, MD) verwendet.
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Aus
einer chloramphenicolresistenten Kolonie wurde Plasmid mit einem
1,2 kB-Insert gewonnen. Das Plasmid wurde mit SalI abgebaut und
in die SalI-abgebaute Kanamycin-Kassette über Nacht bei 4 °C ligiert. Das
Ligationsgemisch wurde in E. coli DH10-B elektroporiert und auf
Kanamycin 50 μg/ml
plattiert. Das aus einer kanamycinresistenten Kolonie gewonnene
Plasmid wurde mit BssHII abgebaut, wie oben abgestumpft, zur Entfernung
der terminalen Phosphate mit alkalischer Kalbsphosphatase behandelt
und über
Nacht bei 4 °C
mit einem stumpfen Fragment von ungefähr 900 Bp, das den Replikationsstartpunkt
des ColE1-Plasmids enthielt, ligiert.
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Das
Ligationsgemisch wurde in E. coli PhaImtase (1) elektroporiert und
auf kanamycinhaltige Platten aufgetragen. Aus einer kanamycinresistenten
Kolonie wurde das Plasmid aufgenommen, welches bei EcoRI-Abbau ein
einziges Fragment von etwa 3,5 kB und bei SalI-Abbau Fragmente von
2,2 und 1,3 kB ergab. Das Plasmid erhielt die Bezeichnung pBB80C.
Das Plasmid wurde in P. haemolytica elektroporiert, um den temperaturempfindlichen
Replikationsstartpunkt zu bestätigen;
es unterstützte
das Bakterienwachstum auf Kanamycin noch bei 30 °C, aber nicht bei 40 °C.
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Klonen
und Bearbeiten von lktA. Ein 3,15 kB-EcoRV-Fragment der Genom-DNA von P. haemolytica mit
lktC und etwa 75 des lktA kodierenden Bereichs wurde in die EcoRV-Restriktionsstelle
von pBB80C ligiert. Das resultierende Plasmid wurde in E. coli DH10-B
vermehrt und als pBB80ClktA be zeichnet.
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Das
Plasmid pBC SK (0,25 μg,
verwendet, um zusätzliche
NaeI-Stellen in trans bereitzustellen) wurde mit 0,25 μg pBB80ClktA
gemischt und mit NaeI 18 h bei 37 °C abgebaut. Die resultierende
teilverdaute Plasmid-DNA wurde mit Phenol-Chloroform-Isoamylalkohol (PCI) extrahiert,
mit Ethanol gefällt,
bei 4 °C über Nacht
ligiert, dann wieder extrahiert und gefällt. Das Ligationsgemisch wurde
mit PvuII abgebaut, welches sowohl pBC SK als auch das im lktA vorhandene
1035 Bp-NaeI-Fragment
spaltet.
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Fünf ng der
verdauten DNA wurden in E. coli-PhaImtase elektroporiert auf Columbia-Blut-Agar-Platten mit
50 μg/ml
Kanamycin plattiert. Die Plasmid-DNA von ausgewählten Transformanten wurde
durch Digerieren von Plasmid-Micropreps mit EcoRV allein oder zusammen
mit NgoMI (ein Isoschizomer von NaeI) durchsucht. Ein Klon mit einer
1035 Bp-Deletion wurde ausgewählt
und als pBB80CΔlktA
bezeichnet.
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Gewinnung
von Leukotoxinmutanten. Das Plasmid pBB80CΔlktA wurde in frisches P. haemolytica Stamm
NADC-D153 bei 18 kV/cm und 1000W elektroporiert. Man ließ die Zellen
2 h bei 30 °C
in Columbia-Nährlösung ruhen
und plattierte sie dann mit 100 μl/Platte
auf Columbia-Agar-Platten mit 50 μg/ml
Kanamycin. Nach 48 h Inkubieren bei 30 °C wurden vier Kolonien auf Kanamycinplatten
mit 5 % entfibriniertem Rinderblut übertragen und über Nacht
bei 37 °C
inkubiert, um Einzel-Kreuzmutanten auszusondern. Vier Kolonien aus
dem 37 °C-Durchlauf,
2 hämolytische
und 2 nichthämolytische
(insgesamt 16), wurden ohne Selektion in Columbia-Nährlösung übertragen
und über
Nacht bei 30 °C
inkubiert, um die Einzel-Kreuzmutationen zu beheben.
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Der
Zuwachs aus der 30 °C-Columbia-Nährlösung wurde
zur Isolierung auf Blut-Agar-Platten mit 5 % entfibriniertem Rin derblut
ausgestrichen und über
Nacht bei 37 °C
inkubiert. Auch wurde der Zuwachs nacheinander insgesamt viermal
ohne Selektion in frische Columbia-Nährlösung bei 30 °C übertragen,
um die Geschwindigkeit, mit der die Kanamycinresistenz bei 30 °C verlorengeht,
weiter abzusichern. Die aus dem ersten 30 °C-Durchgang isolierten Kolonien wurden
auf eine Anordnung von selektiven und nichtselektiven Platten dupliziert,
die 5 entfibriniertes Rinderblut enthielten.
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Für die weitere
Untersuchung wurde ein kanamycinempfindlicher Klon ausgewählt, der
auf der nichtselektiven Platte keine nachweisbare hämolytische
Aktivität
zeigte. Später
wurden weitere P. haemolytica-Stämme
aus dem Depot des National Animal Disease Center der gleichen Behandlung
wie oben unterworfen. Diese Stämme
waren aus Pneumonie-Lungen isoliert worden und umfassten: NADC D632,
Schafsserotyp 1; NADC D121, Schafsserotyp 2; NADC D110, Schafsserotyp
5; NADC D174, Rinderserotyp 6; NADC D102, Schafsserotyp 7; NADC
D844, Schafsserotyp 8; NADC D122, Schafsserotyp 9 und NADC D172,
Schafsserotyp 12.
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Charakterisierung
der putativen Leukotoxinmutante. Um die Chromosomendeletion zu bestimmen, wurde
DNA aus den ganzen Zellen der putativen Leukotoxinmutante und ihres
Mutterstamms NADC D153 durch PCR vermehrt, wobei Primer verwendet
wurden, die in den EcoRV-Enden des ursprünglichen 3,15 kB-EcoRV-Genomfragments enthalten
waren. Die Produkte wurden sowohl intakt als auch nach NgoMI-Abbau der
Elektrophorese auf 1,2 %-Agarosegel
unterworfen.
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Um
die leukotoxische Aktivität
zu bestimmen, wurden Überstände aus
der logarithmischen Kulturphase der putativen Mutante und ihrer
Mutter aus 3 h-Kulturen in Columbia-Nährlösung hergestellt.
Zweifache Verdünnungen
der Überstände wurden
mit BL-3-Targetzellen und MTT-Farbstoff gemessen (7).
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Um
die Expression des putativen veränderten
Leukotoxinprodukts und auch eines dritten Kulturüberstands aus unserer ursprünglichen
Leukotoxin-Deletionsmutante, die kein nachweisbares Leukotoxin erzeugt, zu
bestimmen, wurden die Kulturüberstände mittels
30000 MW-Ultrafiltern (Centriprep, Amicon, Beverly, MA) etwa 15-fach
konzentriert. Der Rückstand
wurde zweifach der Elektrophorese auf SDS-PAGE unterworfen und eines
der Gele wurde mit Coomasieblau gefärbt.
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Das
zweite Gel wurde zur Western-Blot-Analyse auf eine Nylonmembran
abgeklatscht. Die Membran wurde gewaschen, mit dem Antileukotoxin-Antikörper 601
(bereitgestellt von Dr. S. Srikumaran, Lincoln, NE) sondiert, mit
Antimaus-IgG-Antikörper,
konjugiert mit alkalischer Phosphatase (Sigma) markiert und mit
Nitroblautetrazol (Sigma) gefärbt.
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Andere
Pasteurella haemolytica-Mutanten als NADC D153ΔlktA Serotyp 1 wurden nur durch PCR-Analyse
und Wachstumseigenschaften auf Blut-Agar-Platten charakterisiert.
Bei diesen wurde die Erzeugung von verändertem Leukotoxinprotein nicht
bestätigt.
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Ergebnisse
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Der
aus dem endogenen ampicillinresistenten P. haemolytica-Plasmid abgeleitete
temperaturempfindliche Replikationsstartpunkt erwies sich als nützliches
Werkzeug für
den Aufbau von Deletionsmutanten in diesem Organismus. Es wurde
angenommen, daß sich
der Replikationsstartpunkt in einem nichtkodierenden Bereich zwischen
den Nukleotiden 3104 und 4293 des nativen Plasmids befindet. Das
in eine 1,3 kB-Tn903-Kanamycin-Kassette
ligierte 1,2 kB-PCR-Produkt dieses Bereichs führte zu einem 2,5 kB-Produkt,
das P. haemolytica stabil transformieren konnte, wie durch einen
Verlust von weniger als 1 % Plasmid nach 100 Generationen in Nährlösungskultur
bewiesen wurde.
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Diese
Daten deuten darauf hin, dass sich in diesem 1,2 kB-Bereich des nativen
Plasmids essentielle Replikationsfunktionen befinden.
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Nach
Mutagenese mit Hydroxylamin sank die Wirksamkeit der Transformation
etwa 10-fach, was andeutet, daß die
DNA vielleicht nicht besonders beschädigt war. Trotzdem wurden nach
20 h bei 30 °C
und 6 h bei 40 °C
10 atypisch kleine Kolonien gewonnen. Zwei dieser Kolonien wuchsen
bei der Selektion bei 40 °C und
wurden verworfen. Vier der verbleibenden acht Kolonien behielten
die Kanamycinresistenz nach einem Durchgang ohne Selektion bei 40 °C. Für diese
4 Kolonien wurde angenommen, daß sie
für die
Expression von Kanamycinresistenz temperaturempfindliches Plasmid
enthielten und sie wurden ebenfalls verworfen.
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Die übrigen 4
Kolonien, von denen angenommen wurde, dass sie für die Erhaltung temperaturempfindliches
Plasmid enthielten, wurden von der ursprünglichen 30 °C-Platte
gewonnen und erneut bei 40 °C
und 30 °C
durchgeführt.
Obwohl beide ohne Selektion bei beiden Temperaturen gut wuchsen,
wuchsen sie mit Selektion bei 40 °C
nicht und konnten auch nach Durchlauf bei 40 °C die Kanamycinresistenz nicht
behalten; nur ein Klon ergab ausreichend Plasmid für die weitere
Untersuchung durch einen schnellen alkalischen Lyseprozess. Vermutlich
enthielten die anderen 3 Kolonien ebenfalls Plasmid; durch die schnelle
Plasmidreinigung konnte jedoch keine zur Visualisierung auf Agarosegelen
ausreichende Menge gewonnen werden. Die Plasmidausbeute vom positiven
Klon war sehr niedrig.
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Um
die nachfolgende Isolierung und Klonierung zu erleichtern, wurden
dem temperaturempfindlichen pD80-Startpunkt eine Mehrfachklonierungsstelle
und ein ColEI-Replikationsstartpunkt angefügt. Der temperaturempfindliche
Startpunkt und eine frische Kanamycin-Kassette wurden in die Mehrfachklonie rungsstelle
von pBC-SK eingefügt,
dann wurde das Vektorgerüst
durch eine < 1
kB-Kopie des ColEI-Startpunkts ersetzt. Dieses Plasmid von etwa
3,5 kB, pBB80C, behält
die meisten der Einzelrestriktionsstellen von pBC-SK, repliziert gut
in E. coli und transformiert P. haemolytica bei 30 °C mit mäßiger Wirksamkeit.
In P. haemolytica unterstützt der
ColEI-Startpunkt die Replikation nicht und die Erhaltung des Plasmids
hängt vom
mutierten pD80-Startpunkt ab. In dieser Lage unterstützte pBB80C
das Wachstum auf selektivem Medium bei 37 und 40 °C nicht, unterstützte jedoch
ein mäßiges Wachstum
bei 30 °C
(1).
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Um
im kodierenden Bereich von P. haemolytica lktA eine in frame-Deletion
durch Allelaustausch einzuführen,
wurde ein ein Teil des Leukotoxin-Operons enthaltendes EcoRV-Fragment
in pBB80C kloniert und ergab pBB80ClktA. Der Klon erstreckte sich
etwa 500 Bp stromauf vom lktC-Startkodon und enthielt etwa 75 des
lktA (2).
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Innerhalb
des EcoRV-Fragments gibt es zwei NaeI-Restriktionsstellen, welche zwischen
Kodons im lktA spalten und stumpfe Enden hinterlassen (3).
Die NaeI-Stellen liegen im EcoRV-Fragment fast gleichmäßig 1 kB
auseinander. Digerieren von pBB80ClktA mit NaeI war dadurch kompliziert,
daß NaeI
zu einer Gruppe von Restriktionsendonukleasen gehört, die
eine dramatische Stellenbevorzugung für die Restriktion zeigen (4).
Dieses Enzym benötigt
die simultane Wechselwirkung mit zwei Kopien seiner Erkennungssequenz, um
DNA zu spalten. Bei gewissen Enzymen dieses Typs kann die zweite
Kopie als trans zugeführt
werden, daher wurden bei diesem Versuch dem Abbaugemisch zusätzliche
Erkennungsstellen durch Zufügen
von pBC SK, welches eine Stelle enthält, zugeführt. Obwohl diese Strategie
zu unvollständiger
Spaltung nach Digerieren über
Nacht führte,
fiel im Gemisch ein 1 kB-Fragment auf, was anzeigte, dass bei einigen
der pBB80ClktA-Moleküle
beide NaeI-Stellen gespalten worden waren.
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Die
Spaltung nach Ligation mit PvuII, das sowohl in pBC SK als auch
im zu entfernenden 1 kB-Fragment enthalten ist, beseitigte anscheinend
die meisten unerwünschten
Produkte, denn alle nach pBB80CΔlktA durchsuchten
Transformanten enthielten die gewünschte 1035 Bp-Deletion. Jeder
wurde durch NgoMI wieder gespalten, was zeigt, dass die neue NaeI-Stelle
intakt war und das Produkt im Raster mit dem lktA-Startkodon sein
sollte.
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Mit
pBB80CΔlktA
transformiertes Pasteurella haemolytica benötigte etwa 48 h, um bei 30 °C eine gute Koloniegröße zu erreichen.
Ein Durchlauf bei 37 °C
mit einfachem heftigem Ausstreichen auf einer kanamycinhaltigen
Platte führte
zu zahlreichen isolierten Kolonien, einige hämolytisch und andere nicht.
Diese Ergebnisse sind mit der spezifischen Integration des Plasmids
in das Leukotoxin-Operon vereinbar (4). Da das Austauschplasmid
stromauf von der Deletion eine intakte Operonsequenz einschließlich des
Promotors enthielt, war von Einfachkreuzprodukten stromauf zu erwarten,
dass sie das gesamte Operon normal exprimieren. Von Einfachkreuzprodukten
stromab war dagegen zu erwarten, daß sie zwei fehlerhafte lktA-Kopien
enthalten, weil das 25 % des lktA kodierende C-Ende auf dem Ersatzplasmid
nicht vorhanden war. Eine Kopie des Leukotoxingens müsste daher
die 1 kB-Deletion und die andere einen stumpfen C-Terminus enthalten.
Schon früher
wurde gezeigt, dass die hämolytische
Aktivität
mit der Expression aktiven Leukotoxins korreliert (3, 5, 6).
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Der
Durchlauf von Einfachkreuzprodukten bei 30 °C führte zu Ablösung des Plasmids vom Chromosom
mit unerwartet niedriger Geschwindigkeit. Frühere Arbeiten mit pBB192C,
einem von streptomycinresistentem P. haemolytica abgeleiteten temperaturabhängigen Plasmid,
zeigten 90 bis 99 % Wiederherstellung der Kanamycinresistenz nach
einem einzigen Durchlauf bei 37 bzw. 30 °C. Bei diesem Versuch wurden
nur zwei der 80 nach einem Durchlauf bei 30 °C isolierten und geprüften Kolonien
kanamycinempfindlich. Eine der beiden war nicht hämolytisch
und erwies sich später
als Doppelkreuzmutant (5). Weiterer Durchlauf in nichtselektiver
Kultur erhöhte
den Prozentsatz der kanamycinempfindlichen koloniebildenden Einheiten
auf fast 50 % nach 4 Durchläufen.
Viele dieser Kolonien zeigten einen nichthämolytischen Phänotyp und
waren wahrscheinlich Doppelkreuzprodukte.
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Um
Mutanten der anderen Serotypen zu erzeugen, wurden 4–8 hämolytische
Einfachkreuzprodukte ausgewählt
und bei 30 °C
einem oder mehreren Durchläufen
in Nährlösung unterworfen.
Der Zuwachs wurde bei jedem Durchlauf zur Abtrennung abgenommen
und nichthämolytische
Kolonien zur Prüfung
mit PCR und Züchtung
auf kanamycinhaltigen Medien ausgewählt. In jedem Fall wurde durch
PCR bestätigt,
dass die nichthämolytischen
kanamycinempfindlichen Kolonien Deletionsmutanten mit einzelnen
NaeI-Stellen sind.
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Wir
nehmen an, dass pBB192C einen robusteren Replikationsstartpunkt
als pBB80C enthält,
wie durch die relativen Mengen des aus den entsprechenden Kulturen
gewonnenen Plasmids belegt wird. Wenn die Aktivität eines
integrierten Plasmidstartpunkts die chromosomale Replikation destabilisiert,
dann müsste mit
größerer Aktivität des Plasmidstartpunkts
die Instabilität
zunehmen. Dies könnte
sowohl der Grund für
größere Ablösungsgeschwindigkeit
des pBB192C bei 30 °C
gegenüber
37 °C als
auch für
die im Vergleich zu pBB192 geringere Ablösungsgeschwindigkeit des pBB80C
sein. Beim Aufbau unserer ersten Leukotoxindeletionsmutante erhielten
wir bei Verwendung des Suizid-Ersatzplasmids (3), das die Ampicillinselektion
enthielt, eine große
Zahl von Einfachkreuzprodukten. Obwohl beide homologen Arme denen
im vorliegenden Versuch gleich waren, führte sogar der Durchlauf von
100 Generationen nicht zur Reversion des hämolytischen Phänotyps oder
zum Verlust der Ampicillinresistenz. Diese Daten zeigen weiter,
dass die Aktivität
des Plasmidstartpunkts die Einfachkreuzprodukte destabilisiert.
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PCR-Produkte
der putativen Leukotoxinmutanten und ihrer Mutterstämme hatten
eine Größe von 2 bzw.
3 kB, was zeigt, dass im entsprechenden lktA eine Deletion eingebaut
worden war. Digerieren des PCR-Produkts mit NgoMI ergab 2 Banden
von etwa 1 kB aus den Mutanten und 3 Banden von etwa 1 kB aus den
Mutterstämmen,
was zeigt, dass die Deletion im Raster mit LktA sein sollte. Die
Leukotoxinaktivität
in den Kulturüberständen gegen
BL-3-Targetzellen der Serotyp 1-Mutante war < 1:2 im Vergleich zu 1:1024 beim Mutterstamm,
was keine nachweisbare Aktivität
anzeigt.
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Im
Kulturüberstand
dieser Mutante wurde ein neues Protein von etwa 65 kDa durch SDS-PAGE
nachgewiesen, was mit dem vorhergesagten Molekulargewicht des deletierten
Produkts übereinstimmt.
Nach der Coomasie-Färbung übertraf
das neue Produkt die Konzentration des vom Mutterstamm, der gemeinsam
mit dem Mutanten gezüchtet
und geerntet worden war, erzeugten nativen LktA-Proteins. Die kleinere
Größe dieses
Produkts könnte
eine schnellere oder wirtschaftlichere Expression des Gens ermöglichen.
Das Produkt reagierte mit dem neutralisierenden monoklonalen Antikörper 601
bei einem scheinbaren Molekulargewicht von 66 kDa (6).
Bei 101-104 kDa, dem scheinbaren Molekulargewicht des im Kulturüberstand
des Mutterstamms beobachteten nativen Produkts, wurde keine Reaktion
beobachtet.
-
Beispiel 2
-
Beurteilung der Impfstoffwirksamkeit
bei kleinen Wiederkäuern
nach intramuskulärer
Injektion einer polyvalenten Kombination der P. haemolytica Serotypen
5 und 6
-
Materialien
und Verfahren
-
Impfung
der Tiere. Vier Lämmer
(Columbia, etwa 25 kg) und sechs Ziegen (Toggenburg, etwa 15 kg) wurden
am National Animal Disease Center, Ames, IA, vom Kolostrum entwöhnt und
aufgezogen. Zwei Lämmer
und drei Ziegen wurden zufällig
ausgewählt
und mit jeweils 4 × 107 CFU (koloniebildenden Einheiten) von P.
haemolytica NADC D110ΔlktA
und NADC D174ΔlktA
(Serotypen 5 bzw. 6) in 1 ml Earle's ausgewogener Salzlösung (EBSS), pH 7,4, geimpft.
Die Lösung
wurde intramuskulär
in die mittlere Halsregion verabreicht. Nach drei Wochen wurden
die Tiere in gleicher Weise nachgeimpft.
-
Zehn
Tage nach der zweiten Impfung wurden alle zehn Tiere mit jeweils
8,5 × 107 CFU der Mutterstämme NADC D110 und NADC D174
infiziert, die in einem Gesamtvolumen von 5 ml EBSS gemischt waren,
das intratracheal mit einem Katheter an der Tracheabifurkation eingeflößt wurde.
Das Inokulum wurde mit 5 ml steriler EBSS nachgespült. Fünf Tage
nach der Infektion wurden alle überlebenden
Tiere getötet
und seziert.
-
Bakterien.
Die Pasteurella haemolytica-Stämme
NADC D110 (Serotyp 5, Isolat aus Schafslunge) und NADC D174 (Serotyp
6, Isolat aus Rinderlunge) wurden getrennt in Columbia-Nährlösung (Difco
Laboratories, Detroit, MI) etwa 3 h bis zur späten logarithmischen Phase,
etwa 2 × 109 CFU/ml, gezüchtet. Der Zuwachs wurde in
EBSS 1:50 für
die Impfstoffdosis oder 1:100 für
die Infektionsdosis verdünnt.
Beide Stämme
wurden mit gleichen Volumina gemischt und vor der Impfung der Tiere
auf Eis gelagert.
-
Proben
und Datenerfassung. Am Tag der ersten Impfung, 2 Wochen später, am
Tag der Infektion und am Tag der Sektion wurden Sera entnommen.
Die rektale Temperatur wurde nach jeder Impfung 3 Tage lang und
von der Infektion bis zur Sektion zweimal täglich erfasst. Der klinische
Zuzstand wurde subjektiv nach dem gleichen Zeitplan wie die rektale
Temperatur auf der Basis von Depression und Appetit beurteilt.
-
Bei
der Sektion wurden Lungenproben von 1 bis 3 g Gewicht soweit möglich aus
den Bereichen mit Abnormitäten
entnommen, um die Bakterien zu zählen.
Aus Luftröhre,
Niere und Leber wurden zur Isolierung der Bakterien Abstriche genommen.
Für jeden
Lungenlappen wurde das Volumen der Läsion abgeschätzt, einschließlich der
konsolidierten Bereiche und jener, die nur atelektisch erschienen.
Der Wert der gesamten Lungenläsion
wurde als Prozentsatz ausgedrückt,
wobei jeder Lappen zur Näherung
seines Beitrags zum Luftaustausch wie folgt angepasst wurde: rechter
oberer Lappen 6 %, rechte obere Hälfte des Mittellappens 5 %,
rechte untere Hälfte
des Mittellappens 7 %, rechter unterer Lappen 35 %, akzessorischer
Lappen 4 %, linker oberer Lappen 4 %, linker Mittellappen 6 % und
linker unterer Lappen 32 %.
-
Probenverarbeitung.
Die Sera wurden durch indirekte Hämagglutination (IHA) gegen
die Serotypen 5 und 6 (alle Tiere) und durch Leukotoxinneutralisation
(nur geimpfte Tiere) mit BL-3-Zellen
und MTT-Farbstoff (7, 8) auf P. haemolytica-Antikörper getestet.
Die Lungenproben wurden gewogen und EBSS bis zum zehnfachen Gewicht
von Gewebe- plus Flüssigkeitsvolumen
zugesetzt. Die Proben wurden zu homogenen Suspensionen gemahlen
und zehnfache Verdünnungen
in EBSS hergestellt.
-
Die
Verdünnungen
(100 μl)
wurden auf Blut-Agar-Basisplatten mit 5 % entfibriniertem Rinderblut
ausgestrichen und über
Nacht bei 37 °C
inkubiert. Die Kolonien mit typischer Morphologie des P. haemolytica
wurden gezählt
und (falls verfügbar)
20 repräsentative
Kolonien mittels spezifischer Antisera (9) serotypiert. Auf ein
Drittel der frischen Blut-Agarplatten
wurden Abstriche abgerollt und dann wurde mit jeder Seite einer
sterilen Schlinge nacheinander ein halbquantitativer Ausstrich auf
die verbliebenen Drittel zur Isolation gemacht.
-
Ergebnisse
-
Nach
keiner der Impfungen war bei keinem der Impflinge eine lokale Reaktion
palpabel oder sichtbar. Die erste Impfdosis rief eine fiebrige Reaktion
hervor, insbesondere bei den Schafen, die an den Tagen 2 und 3 Fieber
mit einem Gipfel von 40,3 °C
am Tag 3 hatten. Die zweite Injektion rief keine klinische Reaktion
hervor.
-
Vor
der Impfung hatten die Tiere einen niedrigen Titer gegen beide Serotypen
5 und 6 von P. haemolytica (Tabelle 1). Nach der ersten Impfung
stieg der Titer bei den Impflingen gegen beide Serotypen über das Achtfache
an. Nach der zweiten Dosierung war keine Reaktion sichtbar. Nach
der Infektion trat nur ein geringer Anstieg des Antikörpertiters
um etwa 50 % auf. Zwischen den Zeitpunkten der Infektion und der
Sektion stieg bei dem einzigen überlebenden
Schaf der Titer gegen beide Serotypen um etwa das 32-fache.
-
Die
Neutralisationstiter für
Leukotoxin stiegen bei den Impflingen unterschiedlich an. Beide
Lämmer und
zwei Ziegen zeigten nach der ersten Impfung Serokonversion (nahmen
mindestens vierfach zu), eines der Tiere zeigte dies auch nach der
zweiten Dosis. Eine Ziege blieb über
die ganze Untersuchung seronegativ.
-
Nach
der Belastungsinfektion hatte keiner der Impflinge zu keiner Zeit
Fieber. Sie blieben lebhaft und fraßen bis zur Sektion ihr ganzes
Futter. Die Vergleichstiere hatten am Tag nach der Exposition im
Mittel 40,7 °C
Fieber. Alle Vergleichsziegen und ein Schaf starben in der Nacht
zwischen dem ersten und dem zweiten Tag nach der Exposition. Das
verbliebene Schaf blieb bis zur Sektion fiebrig, anorektisch und
depressiv.
-
Die
Untersuchung der Impfstelle bei der Sektion ergab keine nachweisbare
Reaktion im Muskel. Bei beiden Schafen und zwei Ziegen wurde eine
geringe Verfärbung
von etwa 1 cm Durchmesser infolge Hämorrhagie entdeckt.
-
Das
Lungenläsionsvolumen
der Impflinge, korrigiert auf die Luftwechselkapazität für jeden
Lappen, war im Mittel 3,5 (Tabelle 2). Eine Ziege hatte 95 % des
akzessorischen Lappens mit mäßig harter
Verfestigung, aus der 1,3 × 106 CFU/g (gleichermaßen Serotypen 5 und 6) gewonnen
wurden. Die übrigen
Lungenläsionen
waren, passend zu Atelektase, weich.
-
Von
den 19 quantitativ kultivierten Lungenproben ergaben 5 P. haemolytica.
Zwei Tiere lieferten aus der Lunge kein P. haemolytica. Zwei ergaben
2 × 103 bis 7 × 103 CFU/g nur aus dem rechten oberen Lappen oder
der oberen Hälfte
des Mittellappens. Das Tier mit befallenem akzessorischem Lappen
lieferte auch 1 × 103 CFU/g aus der rechten unteren Hälfte des
Mittellappens und mäßigen Zuwachs
aus dem Luftröhrenabstrich.
Alle anderen Luftröhrenabstriche
der Impflinge waren in der Kultur negativ, wie auch die Abstriche
von Leber und Niere.
-
Ein
Schaf hatte feste Adhäsionen
der viszeralen mit der parietalen Pleura und ventral mit dem Perikard sowohl
auf der rechten als auch auf der linken Seite unter Beteiligung
aller Lappen. Dieses Schaf hatte nur geringe atelaktische Läsionen und
lieferte nur 2 × 103 CFU/g aus dem rechten Oberlappen; die beiden
anderen kultivierten Lappen waren negativ.
-
Das
Lungenläsionsvolumen
der Vergleichstiere (korrigiert auf die Luftwechselkapazität eines
jeden Lappens) war im Mittel 52 % (Tabelle 2). Die vier gestorbenen
Tiere enthielten große
Mengen fibrinösen
Pleuraergusses und fibrinöse
Pleuraadhäsionen.
Die Lungenläsionen
waren hart oder mäßig hart,
und emphysematöse
und/oder krepitöse
Bereiche waren offensichtlich. Das bis zur Sektion überlebende
Schaf enthielt etwa 100 ml Pleu raerguss und eine große fibröse Masse
(etwa 250 ccm), welche den Pleuraraum über dem rechten Ober- und Mittellappen
einnahm.
-
Die
Lungenläsionen
bestanden bei diesem Tier hauptsächlich
aus harten fibrinösen
Verfestigungen. Von den 17 kultivierten Lungenproben ergaben alle
P. haemolytica von nur 2,5 × 104 bis zu 4 × 109 CFU/g.
Das geometrische Mittel für
alle akut gestorbenen Tiere war 2,5 × 108 CFU/g;
das überlebende
Schaf hatte im Mittel 2,5 × 105 CFU/g. Luftröhrenabstriche der vier gestorbenen
Tiere ergaben starkes Wachstum von P. haemolytica. Das überlebende
Schaf lieferte aus der Luftröhre
geringes Wachstum. Leberabstriche von allen vier und Nierenabstriche
von zwei der gestorbenen Tiere ergaben P. haemolytica. Das überlebende
Schaf war sowohl bei der Leber als auch bei der Niere in der Kultur
negativ.
-
Die
Bestimmung des Serotyps an Isolaten aus der Lunge zeigte, dass die
wenigen aus den Impflingen gewonnenen Kolonien vom Serotyp 5 waren,
ausgenommen der aktiv infizierte akzessorische Lappen der einen
Ziege, der gleiche Mengen Serotyp 5 und 6 ergab. Bei den Vergleichstieren
ging die Tendenz zu einem Gemisch der Serotypen in jedem Lappen,
das jedoch bei den akut gestorbenen Tieren von Lappen zu Lappen sehr
unterschiedlich war (z. B. 95 % Serotyp 5 im rechten Oberlappen
gegenüber
nur 5 Serotyp 5 im rechten Unterlappen). Die aus Leber und Niere
gewonnenen Isolate waren tendenziell hinsichtlich des Serotyps bei jedem
Tier homogen, jedoch enthielten zwei Tiere in diesen Geweben Serotyp
5 und die anderen beiden Serotyp 6.
-
Die
erste Impfstoffdosis kann eine fiebrige Reaktion verursachen. Das
Ausbleiben der fiebrigen Reaktion und der Immunantwort nach der
zweiten Dosis bedeutet, dass die erste Dosis eine wesentliche Immunisierung
herbeiführt.
Die zweite Dosis wurde anscheinend vom Immunsystem rasch bewältigt und
erzeugte keine ausreichende Antigenmasse, um eine anämnestische Reaktion
herbeizuführen.
Die im Impfstoff verabreichte Dosis an Organismen (fast 108 CFU) könnte
die zur Verleihung ausreichender Immunität erforderliche Dosis überschritten
haben. Lebendimpfstoffe würden
typischerweise mit geringerer Dosis verabreicht werden, vielleicht
105 bis 107 CFU.
Das Ausbleiben einer weiteren Antikörperstimulation durch die zweite
Dosis, gemessen als IHA, könnte
andeuten, dass zwei Dosen unnötig
sind und eine Dosis ausreichend gewesen wäre.
-
Die
an den Impfstoff-Injektionsstellen beobachteten Reaktionen waren äußerst gering
und betrafen nicht das Muskelgewebe, übereinstimmend mit Befunden
unter Verwendung von leukotoxinnegativen Mutanten des Serotyps 1
bei Rindern. Dies steht in starkem Gegensatz zur Reaktion von leukotoxinpositiven
Stämmen,
die Rindern intramuskulär
verabreicht wurden, welche starke Schwellung und Nekrose in diesem
Bereich zeigen, die sich häufig
durch die darüber
liegende Haut öffnen.
Wahrscheinlich würde
bei subkutaner oder intradermaler Impfung nur geringe oder keine
lokale Reaktion auftreten, eine Alternative, die auch zur Verminderung
der fiebrigen Reaktion auf die Impfung tendieren könnte.
-
So
führt polyvalente
intramuskuläre
Impfung eine ausgeprägte
Immunität
bei Ziegen und Schafen gegen polyvalente Infektion herbei. Die Nebenwirkungen
beschränkten
sich auf eine fiebrige Reaktion nach der Injektion, die durch eine
verminderte Impfstoffdosis oder einen alternativen Verabreichungsweg
beschränkt werden
könnte.
-
Beispiel 3
-
Beurteilung der Impfstoffwirksamkeit
bei Rindern nach oraler Verabreichung und nach intramuskulärer Injektion
-
Materialien
und Verfahren
-
Impfung
der Tiere. Sechzehn Milchkälber
von etwa 150 kg wurden von einem örtlichen Milchhof bezogen und
im National Animal Disease Center, Ames, IA, untergebracht. Die
Kälber
wurden zufällig
einer Vergleichsgruppe von 6 und zwei Impflingsgruppen von je 5
zugeordnet. Jede Gruppe wurde unter gleichen Bedingungen getrennt
untergebracht, um die Ausbreitung von Impfstofforganismen zwischen
den Gruppen zu vermeiden.
-
Jedem
Kalb in einer Impflingsgruppe wurde am Tag 0 1 ml EBSS mit 1 × 107 CFU P. haemolytica Serotyp 1, in frame-Deletionsmutante
NADC D153ΔlktA,
subkutan verabreicht. Diese Kälber
wurden in gleicher Weise am Tag 21 mit 7,0 × 106 CFU
in 1 ml EBSS wiedergeimpft. Die andere Impflingsgruppe wurde am
Tag 0 mit einer pelletierten Futterzuteilung (Growena, Ralston Purina,
St. Louis, MO) gefüttert,
auf die ein Gesamtvolumen von 50 ml einer frischen Nährlösungskultur
mit 1 × 109 CFU/ml der in frame-Deletionsmutante NADC D153ΔlktA aufgegossen
worden war. Am Tag 21 wurden die Kälber in gleicher Weise mit
50 ml von 7 × 108 CFU/ml gefüttert.
-
Am
Tag 28 wurden alle Kälber
unter Verwendung eines an der Tracheabifurkation angebrachten Katheters
intratracheal mit 25 ml des Mutterstamms P. haemolytica in EBSS,
2 × 107 CFU/ml, infiziert. Diese Gabe wurde mit
25 ml sterilem EBSS nachgespült.
Kälber,
welche die Infektion überlebten,
wurden 4 oder 5 Tage nach der Infektion getötet und seziert.
-
Bakterien.
Der Pasteurella haemolytica-Stamm NADC D153 und dessen Leukotoxinmutante
wurden in Columbia-Nährlösung etwa
2,5 h zur mittleren logarithmischen Phase, etwa 1 × 109 CFU/ml, gezüchtet. Der Zuwachs wurde zur
Injektion 100fach und zur Infektion 50fach mit EBSS verdünnt. Zur
oralen Verabreichung wurde der Zuwachs ungewaschen und unverdünnt verwendet.
Alle Präparate
wurden vor der Impfung der Tiere auf Eis gelagert.
-
Proben
und Datenerfassung. Drei Tage vor dem Tag der ersten Impfung, 3
Wochen später,
am Tag der Belastungsinfektion und am Tag der Sektion wurden Sera
entnommen. Die rektale Temperatur wurde nach jeder Impfung 3 Tage
lang und von der Infektion bis zur Sektion zweimal täglich erfasst.
Der klinische Zustand wurde subjektiv nach dem gleichen Zeitplan
wie die rektale Temperatur auf der Basis von Depression und Appetit
beurteilt.
-
Bei
der Sektion wurden Lungenproben genommen und wie oben im Beispiel
2 beschrieben behandelt.
-
Probenverarbeitung.
Die Sera wurden durch IHA gegen den Serotyp 1 und durch Leukotoxinneutralisation
mit BL-3-Zellen und MTT-Farbstoff auf P. haemolytica-Antikörper getestet.
Die Lungenproben wurden gewogen und EBSS bis zum zehnfachen Gewicht
von Gewebe- plus Flüssigkeitsvolumen
zugesetzt. Die Proben wurden zu homogenen Suspensionen gemahlen
und zehnfache Verdünnungen
in EBSS hergestellt. Die Verdünnungen
(100 μl)
wurden auf Blut-Agar-Basisplatten mit 5 % entfibriniertem Rinderblut
ausgebreitet und über
Nacht bei 37 °C
inkubiert. Die Kolonien mit typischer Morphologie des P. haemolytica
wurden gelistet und, falls verfügbar,
10 repräsentative
Kolonien mittels spezifischer Antisera serotypiert. Auf die Hälfte der
frischen Blut-Agar-Platten
wurden Abstriche abgerollt und dann wurde mit jeder Seite einer
sterilen Schlinge nacheinander ein halbquantitativer Ausstrich auf
die verbliebenen Viertel zur Isolation gemacht.
-
Ergebnisse
-
Nach
keiner parenteralen Impfung war eine lokale Reaktion palpabel oder
sichtbar. Keines der Kälber zeigte
nach der ersten parenteralen oder oralen Impfung eine fiebrige Reaktion.
Ein parenteral geimpftes Kalb zeigte nach der zweiten Dosis ein
vorübergehendes
(1 Tag) Fieber von 40,4 °C,
bei keinem der übrigen
Kälber wurde
eine nachteilige Reaktion bemerkt.
-
Vor
der Impfung hatten die Tiere einen niedrigen IHA-Titer gegen Serotyp 1 P. haemolytica
(Tabelle 3). Nach der ersten Impfung war der Antikörpertiter
bei den mit Impfstoff gefütterten
Tieren mindestes 8fach höher als
der Titer vor der Impfung. Die zweite orale Dosis führte zu
keinem Anstieg und in einigen Fällen
fiel der Titer zweifach. Titer von parenteral geimpften Kälbern stiegen
nach der ersten Impfstoffdosis nur zweifach; während dieser Zeit traten ähnliche
Titeranstiege bei den Vergleichskälbern auf. Die zweite Dosis
der parenteralen Impfung führte
eine weitere Antikörperreaktion
bei den parenteralen Impflingen herbei, wobei 3 dieser 5 Kälber serokonvertierten
(4facher Anstieg).
-
Die
Leukotoxinneutralisationstiter waren bei den meisten Kälbern vor
der Impfung vergleichsweise hoch (Tabelle 3). Zwei oral geimpfte
Kälber
serokonvertierten nach der ersten Impfstoffdosis. Ein parenteral geimpftes
Kalb serokonvertierte nach der zweiten Impfstoffdosis. Insgesamt
stiegen die Antileukotoxintiter bei beiden geimpften Gruppen bei
aufeinanderfolgenden Blutentnahmen an. Die Antileukotoxintiter der
Vergleichskälber
neigten dazu, bei aufeinander folgenden Blutentnahmen abzunehmen.
-
Nach
der Belastungsinfektion zeigten einige, aber nicht alle der parenteral
Geimpften Fieber unter 41 °C,
die oral Geimpften blieben fieberfrei. Alle Impflinge blieben lebhaft
und fraßen.
Ein Vergleichstier starb am dritten Tag nach der Infektion. Ein
anderes wurde am dritten Tag, fast moribund, getötet. Zwei der übrigen Vergleichskälber waren
depressiv, fraßen
nicht und behielten bis zur Tötung
am Tag 4 oder 5 Fieber. Eines dieser Kälber lag und schlug zum Zeitpunkt
der Tö tung.
Die übrigen
beiden Kälber
wurden am dritten Tag nach Infektion fieberfrei. Sie fraßen wieder
und wurden als lebhaft angesehen.
-
Das
Lungenläsionsvolumen,
hinsichtlich der Luftwechselkapazität der Lappen korrigiert, war
bei den oral geimpften Tieren 4,4 %, bei den subkutan geimpften
7 % und bei den ungeimpften Vergleichstieren 32 % (Tabelle 4). Die
Lungenläsionen
beider geimpfter Gruppen waren vorwiegend weich, in Übereinstimmung
mit Atelektase. Bei 2 der oral und 4 der parenteral Geimpften wurden
begrenzte Bereiche harter Verfestigung bemerkt, dazu begrenzte Pleuritis
und mäßige Pleuraadhäsion bei
zwei Tieren jeder Gruppe. Diese harten Bereiche waren in jedem Fall
auf Teile einzelner Lungenlappen beschränkt. Die ungeimpften Vergleichstiere
hatten in mehreren Lungenlappen einen wesentlich höheren Befall
mit harten fibrösen
Verfestigungen, begleitet von Ödem
und ausgedehnter fibröser
Pleuritis. Drei der sechs Vergleichstiere enthielten eine große Menge Pleuraerguss.
-
Bakterienkulturen
von Lungenproben zeigten, dass zwei oral und ein parenteral geimpftes
Kalb in allen geprüften
Lappen in der Kultur negativ waren. Die übrigen Impflinge hatten tendenziell
eine oder zwei Proben, die wesentliche Mengen P. haemolytica ergaben,
bis zu 5 × 107 CFU/g. Die übrigen Lappen waren entweder kulturnegativ
oder enthielten geringe Mengen P. haemolytica, etwa 103 CFU/g.
Die ungeimpften Vergleichstiere zeigten mehrere Proben mit hoher
Anzahl von P. haemolytica, über
107 CFU/g, dabei viele zwischen 109 und 1010 CFU/g.
Die Nasenabstriche zeigten P. haemolytica bei einem parenteral geimpften
und vier Vergleichskälbern.
Die Luftröhrenabstriche
waren bei 4 Vergleichskälbern
kulturpositiv für
P. haemolytica, darunter eins, das nasal kulturnegativ war. Die
Pleuraflüssigkeit
war bei drei Vergleichskälbern
kulturpositiv. Alle Impflinge waren in Luftröhre und Pleuraflüssigkeit
kulturnegativ.
-
Bei
keinem Kalb wurde aus Leber oder Niere P. haemolytica gewonnen.
Alle P. haemolytica waren β-hämolytisch
und die geprüften
waren Serotyp 1.
-
Daher
schützt
die Impfung mit Lebendimpfstoff P. haemolytica gegen virulente Infektion,
sei der Impfstoff subkutan oder oral durch Auftragen auf das Futter
verabreicht.
-
Nebenwirkungen
der Impfung waren auf ein Tier, das nach der zweiten subkutanen
Impfstoffinjektion vorübergehend
Fieber zeigte, beschränkt.
An der Injektionsstelle traten keine lokalen Reizungen oder Schwellungen
hervor, noch gab es Abnormitäten
post mortem, und bei keinem Tier wurden klinische Abnormitäten bemerkt,
sie es mit Impfstoff gefüttert
oder injiziert. Die zur Injektion verwendete Impfstoffdosis war
etwa vierfach geringer als die oben in Beispiel 2 angewandte.
-
Bei
allen oral geimpften Tieren war die Serokonversion durch IHA beeindruckend.
Der Titer der Tiere stieg nach der ersten Exposition mindestens
achtfach. Weniger eindrucksvoll war die Serokonversion nach subkutaner
Injektion. Nach der ersten Dosis serokonvertierte keines der Tiere,
und nur 3 von 5 serokonvertierten nach der zweiten Dosis. Das IHA-Verfahren
wurde als Maß für die vorausgegangene
Erfahrung des Tieres mit spezifischen Serotypen von P. haemolytica
als brauchbar befunden (10-13). Seine Nützlichkeit für die Voraussage
der Resistenz gegen die Krankheit ist jedoch unklar (14-16). Während einige
Forscher eine Korrelation zwischen IHA-Titer und Krankheit finden,
tun dies andere nicht. Die Diskrepanz ist erklärbar, wenn man annimmt, dass
die beim IHA-Verfahren benutzten serotypspezifischen Antigene nicht
diejenigen sind, die am humoralen Schutz beteiligt sind. Die Impfung
kann eine IHA-Reaktion
ohne wesentlichen Schutz, oder umgekehrt, eine geringe IHA-Reaktion
bei beträchtlichem
Schutz herbeiführen.
Jedenfalls ist nicht überraschend, dass
die orale Exposition eine gute Reaktion hervorruft, wenn man annimmt,
dass eine solche Exposition ausreicht, um als "vorausgegangene Erfahrung" zu gelten. Die subkutane
Impfung brachte, obwohl scheinbar wirksam, eine relativ geringe
IHA-Reaktion hervor. Unser vorstehender Versuch mit kleinen Wiederkäuern und i.m.-Injektion
führte
zu beträchtlichen
IHA-Reaktionen gegenüber
beiden Serotypen 5 und 6. Vielleicht führt der Verabreichungsweg die
ersteren zu einer hauptsächlich
zellvermittelten Reaktion und die letzteren zu einer mehr humoralen
Reaktion.
-
Die
Antileukotoxintiter waren in keiner Gruppe beeindruckend, da nur
3 der 10 geimpften Tiere nach der Impfung serokonvertierten. Die
Antileukotoxintiter waren vor der Impfung jedoch beträchtlich
und könnten zu
einer verminderten Reaktion beigetragen haben. Diese bereits vorhandenen
Titer könnten
auf eine vorausgegangene Kolonisierung mit Serotyp 2 P. haemolytica
zurückzuführen sein,
das verbreitetste parasitische P. haemolytica im Nasengang der Kälber. Alternativ
wäre möglich, daß die Replikation
von P. haemolytica nach der Impfung nicht groß war, vielleicht weil die
Bakterien leicht vom Immunsystem bewältigt wurden und daher wenig
Leukotoxin-Antigenmasse gebildet wurde. Schließlich besteht die Möglichkeit,
dass das veränderte
Leukotoxinprotein, obwohl es gestaltet wurde, um immundominante
Epitope zu hinterlassen, nicht besonders geeignet zur Anregung einer
Neutralisierungsreaktion ist, selbst wenn es immunogen ist. Es gibt
jedoch wenig Zweifel, daß als
Reaktion auf die Impfung etwas leukotoxinneutralisierender Antikörper erzeugt
wurde.
-
Die
vielen großen
Bereiche harter Verfestigungen in der Lunge bei der Sektion von
ungeimpften Tieren und die relativ hohe Konzentration von P. haemolytica
in diesen Bereichen deuten auf eine aktive Infektion hin, die sich
von der ursprünglichen
Auftragungsstelle ausbreitete. Dagegen hatten die Impflinge (außer jene
3 mit im wesentlichen sauberen kulturnegativen Lungen) relativ kleinere
verfestigte Bereiche, die sich auf einzelne Lappen, die eine mäßig hohe
Zahl von P. haemolytica enthielten, beschränkte. Die anderen Lappen dieser
Tiere waren entweder kulturnegativ oder enthielten eine niedrige
oder mäßige Zahl
von Bakterien. Diese Daten können
andeuten, dass die Infektion hauptsächlich an der Auftragungsstelle
aktiv war, und dass die Bakterien Schwierigkeiten hatten, sich in
anderen Teilen der Lunge anzusiedeln. Die Ergebnisse der Kulturen
von Luftröhrenproben
könnten
diese Schlussfolgerung stützen,
da 4 von 6 Vergleichstieren, aber keiner der Impflinge aus dieser
Quelle P. haemolytica lieferten, was andeutet, dass die Infektion
bei den meisten Vergleichstieren nicht gut umschlossen war.
-
Die
Daten zeigen klar, dass sowohl subkutane als auch orale Verabreichung
des Lebendimpfstoffs einen beträchtlichen
Vorteil für
Tiere bedeutet, die intratracheal mit dem Wildtyp P. haemolytica
Serotyp 1 infiziert werden. Die Handhabung der Dosis oder die Anwendung
von intramuskulären
Injektionen könnte
die Wirksamkeit von parenteral verabreichten Impfstoffen weiter
verbessern.
-
Der
oral verabreichte Impfstoff war auffallend wirksam. In diesem Fall
hat die notwendige Dosis wahrscheinlich einen gewissen Schwellenwert,
der zur Besiedlung der oberen Atemwege oder der Gaumenmandeln ausreicht.
Obwohl vorstellbar ist es unwahrscheinlich, dass die Dosis über den
Eintritt in das Magen-Darm-System wirkte. Selbst wenn 1010 CFU P. haemolytica in den Pansen gelangen
würden,
wäre dies eine
relativ kleine Anzahl von Organismen, und die Möglichkeit ist entfernt, dass
diese Bakterien mit der Flora des Pansens oder Darms konkurrieren
und sich vermehren könnten.
Selbst wenn der Darm reagieren sollte und es eine Verbindung zum
mukosalen Immunsystem beim Rind gibt, würde man die Reaktion für vorteilhaft halten.
Diese Möglichkeiten
könnten
unter Verwendung eines genetisch markier ten P. haemolytica, etwa
eines rifampicinresistenten Stamms, untersucht werden, für den die
Besiedlung mit großer
Empfindlichkeit nachgewiesen werden kann (7, 11).
-
Die
Theorie hinter dem oralen Impfstoff ist, dass natürlich mit
P. haemolytica Serotyp 1 infizierte Tiere eine Resistenz gegenüber nachfolgender
nasaler Besiedlung durch Serotyp 1-Organismen entwickeln. Sie entwickeln
auch systemische Antikörper
gegen P. haemolytica und – unterschiedlich – gegen
Leukotoxin. Ein avirulenter Organismus, der zur Besiedlung des Nasengangs
oder der Gaumenmandeln fähig
ist, könnte
eine ähnliche
Resistenz oder eine solche gegen Lungeninfektion ohne die Möglichkeit
einer Lungenpasteurellose hervorbringen.
-
Es
ist sogar möglich,
dass in einigen Fällen
durch konkurrierenden Ausschluß von
virulentem P. haemolytica ein passiver Schutz auftritt. Die Abgabe
vom Fuhrwerk auf Futter ist möglich,
weil die Gaumenmandeln eine lang dauernde Besiedlung mit P. haemolytica
aufrechterhalten (18, 19). Diese Stellen sind auch im Pfad für das eintretende
Futter. Häufig
werden grobe Futterteile wie Heustengel in den größeren Buchten
der Gaumenmandeln gefunden, was anzeigt, dass die Exposition gegenüber Futter
wesentlich ist.
-
Wir
führten
Vorversuche aus, um die Fähigkeit
von Futtermitteln zur Abgabe von P. haemolytica an die Gaumenmandeln
oder den Nasengang zu untersuchen, wobei ein rifampicinresistenter
Stamm von P. haemolytica verwendet wurde. Mit infiziertem Futter
ernährte
Kälber
wurden sowohl auf den Gaumenmandeln als auch im Nasenraum besiedelt.
-
Zusammengefasst
wurde der Schutz gegen virulente Infektion durch subkutane oder
orale Verabreichung von P. haemolytica-Lebendimpfstoff herbeigeführt. In
diesem Versuch löste
orale Verabreichung eine größere Antikörperreaktion
und etwas mehr Schutz aus. Ein zusätzlicher möglicher Vorteil der Impfung über Futter
ist, dass man die Kälber
für die
Impfung nicht einzufangen braucht, wodurch der Stress für Kalb und Mensch
vermindert wird. Ein möglicher
Einwand ist, dass zumindest einige Kälber das geimpfte Futter fressen oder
mindestens durchwühlen
müssen,
um besiedelt zu werden. Kälber,
die am Futter nicht teilhaben, können später nach
Berührung
mit teilhabenden Kälbern
immun werden.
-
Beispiel 4
-
Vorläufige Beurteilung der Sicherheit
und Wirksamkeit von oral verabreichtem Impfstoff für Kälber, die
schon in typischen Vermarktungswegen sind
-
Dieser
Versuch wurde zur Prüfung
der Wirksamkeit eines experimentellen Lungenimpfstoffs geplant, der
von Mitarbeitern der Texas A & M
University hergestellt worden war. Innerhalb dieses Versuchs wurde
unser kleinerer Versuch mit 18 Kälbern
durchgeführt,
die ausgeglichen auf die von Texas A & M verwendeten Kälbergruppen verteilt waren.
Unser Versuch sollte klären,
ob das Verfüttern
unseres Impfstoffstamms an Kälber
in frühen
Stadien typischer Vermarktungswege zur Besiedlung führt, eine
Immunantwort herbeiführt
und möglicherweise
das Auftreten der Transportpneumonie reduziert.
-
Im
Herbst 1997 wurde ein Feldversuch mit 105 Stierkälbern (im Mittel 207 kg) durchgeführt, die
von einem Aufkäufer
von örtlichen
Verkaufsställen
im östlichen
Tennessee beschafft wurden. Obwohl der Hauptzweck des Versuchs war,
einen experimentellen Impfstoff der Texas A & M University zu prüfen, wurden 18
Kälber
4 Tage vor dem Transport über
etwa 1600 km zu einer Weide in Texas mit der in frame-Leukotoxinmutante
gefüttert.
Am Tag nach dem Kauf kamen die Kälber
in einem Stall des Aufkäufers
an, wurden dort mit Ohrmarken versehen, gegen Clostridium, infektiöse Rinderrhinotrachitis
und Parainfluenza- 3-virus
geimpft, mit Ivermectin entwurmt und durch Banding kastriert. Es
wurde Blut für
Serum entnommen, die Rektaltemperatur erfasst und Nasenschleimproben
genommen.
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Kälber mit
ungeraden Nummern wurden mit der experimentellen Zubereitung von
Texas A & M geimpft.
Je neun Kälber
mit ungeraden bzw. geraden Nummern wurden in einen Pferch von etwa
20' × 40' (6 m × 12 m)
abgetrennt, der eine Futterkrippe von 12' (3,6 m) und eine Frischwasserversorgung
besaß.
Eine Suspension von P. haemolytica NADC-D153ΔlktA (100 ml) wurde auf 35 kg
der handelsüblichen
Kälberdiät (Growena,
Ralson Purina, St. Louis, MO) und 15 kg frisches Heu aufgegossen.
Die Bakterien waren auf 10 Columbia-Agar-Platten über Nacht
bei 37 °C
nach Ausbreiten des Inokulats zwecks zusammenfließenden Wachstums
gezüchtet
worden. Der Zuwachs wurde in EBSS zu einer Konzentration von etwa
2 × 109 CFU/ml geerntet, und die resultierende
Suspension wurde bis zur Einpferchung der Kälber auf Eis gelagert, wonach
150 ml auf das genannte Futter aufgetragen wurden.
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Vier
Tage nach Verfütterung
des Impfstoffs wurden die Kälber
auf einen Transporter geladen und nach Bushland, Texas, gebracht,
wo ein Versuchsmasthof vom USDA Agricultural Research Service und
von der Texas A & M
University gemeinsam betrieben wird. Bei der Ankunft am nächsten Tag
schienen die Kälber
erschöpft,
was für
den Transport über
eine solche Entfernung typisch ist. Die Kälber wurden über die
Rutsche (chute) geführt
und die Rektaltemperatur wurde aufgenommen. Die Kälber wurden
dann in 6 Gruppen sortiert und durften über Nacht ruhen. Am nächsten Tag
wurden die Kälber
erneut über
die Rutsche geführt.
Es wurden Blut und Nasenschleim entnommen sowie Rektaltemperatur
und Gewicht erfasst. Viele der Kälber
hatten Fieber (über
40 °C) bei
Nasenausfluss und dünnem
Stuhl.
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Der
Versuchsplan erforderte am zweiten aufeinander folgenden Fiebertag
eine Behandlung der Kälber wegen
Transport pneumonie mit Antibiotikum unter Verwendung von Tilmicosin
(Micotil, Eli Lilly, Indianapolis, IN). Kälber, die nach zwei Tagen Behandlung
nicht ansprachen, sollten mit Langzeit-Tetrazyklin (LA-200, Pfizer inc., New
York, NY) behandelt werden. Es schien im Hinblick auf die der fiebrigen
Kälber
ratsam, alle Kälber über 4 Tage
täglich
durch die Rutsche zu führen
und bei allen die Rektaltemperatur zu messen. Danach wurden Serum,
Nasenschleim, Gewicht und Rektaltemperatur über 4 Wochen wöchentlich
wie oben beschrieben erfasst (gezählt vom Ankunftstag).
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Am
zweiten Tag nach der Ankunft wurden 55 Kälber mit Tilmicosin behandelt.
Danach wurden weitere Kälber
bis zu 22 Tage nach Ankunft behandelt, wodurch die Gesamtzahl der
behandelten Kälber
auf 84 % der überlebenden
Tiere anstieg. Insgesamt 10 Tiere starben innerhalb von 4 Tagen
nach der Ankunft, wovon 6 das Texas-Produkt erhalten hatten und
4 nicht geimpft waren. Oral geimpfte Tiere starben nicht.
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Post
mortem-Beobachtungen ergaben fibröse Pneumonie bei allen 10 toten
Tieren, und aus allen Lungen wurde P. haemolytica und gleichzeitig
aus wenigen Lungen P. multocida gewonnen. Die Serotypisierung der
Lungenproben ergab, daß 9
Kälber
an Pasteurellose durch Serotyp 1 und 1 Kalb durch Serotyp 6 gestorben
war. Hinsichtlich der Morbidität
(beurteilt anhand der Behandlung) war kein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen den oral geimpften, den Texas A & M-geimpften und
den Vergleichstieren zu bemerken (78 %, 84 % bzw. 87 %). Auch der
Unterschied der Mortalität
(11,5 % der nicht oral geimpften gegenüber 0 % der oral geimpften
Kälber,
p > 0,05) war nicht
signifikant.
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Die
Antikörpertiter
(gemessen durch IHA gegen Serotyp 1 P. haemolytica) stiegen von
den im Aufkäuferstall
zu den bei der Ankunft im Masthof genommenen Proben sowohl für die oral als
auch für
die Texas A & M-geimpften
Kälber
im Vergleich zu den ungeimpften signifikant (p < 0,01) an. Insgesamt nahmen die Kälber zwischen
Aufkauf und Versuchsende nach 28 Tagen im Masthof 29 kg zu. Eine
Gruppe, die oral geimpften Kälber,
die keinen Texas A & M-Impfstoff
erhalten hatten, nahmen mit 40,2 kg signifikant (p < 0,01, n = 9) mehr als
jede andere Gruppe zu. Alle anderen Gruppen unterschieden sich in
diesem Parameter nicht signifikant.
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Pasteurella
haemolytica Serotyp 1 und in geringerem Ausmaß Serotyp 6 wurden einmal oder
mehrfach im Nasenschleim der meisten Kälber im Masthof gefunden. In
Bezug auf das Ausscheiden des Organismus unterschieden die Gruppen
sich nicht signifikant. Einige, aber nicht alle oral geimpften Kälber schieden während der
ersten Woche im Masthof in einer oder mehreren Nasenschleimproben
den mutanten Organismus, was anzeigt, dass der Impfstoff unter diesen
Bedingungen zur Besiedlung der oberen Atemwege ausreichte.
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Dieser
Versuch zeigt, dass unser experimenteller oraler Impfstoff im Aufkäuferstall
vor dem Transport zum Mastbetrieb mit dem Futter verabreicht werden
und sich dadurch innerhalb einer Woche ansiedeln und eine Immunreaktion
hervorrufen kann. Morbidität
und Mortalität
waren im vorliegenden Versuch ungewöhnlich hoch. Außer dem
häufigen
Nachweis von P. haemolytica waren das Atemwegs-Coronavirus und P.
multocida verbreitet nachweisbar. Die Anzahl der Kälber, aus
denen das Coronavirus isoliert wurde, war ungewöhnlich hoch und könnte für die ungewöhnlich hohe
Morbidität
und die häufigen
Durchfälle
verantwortlich sein. Auch die Anzahl der Kälber, die behandelt werden
mussten, war ungewöhnlich,
was darauf hinweist, dass andere Bakterien als P. haemolytica eine
wesentliche Rolle beim Ausbruch spielten.
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Tilmicosin
ist ein Antibiotikum mit schmalem Wirkungs- Spektrum, hauptsächlich zielend und beworben auf
die Bekämpfung
von P. haemolytica. Angenommen, dass andere Bakterien als P. haemolytica
und Viren wie das Atemwegs-Coronavirus vorherrschend waren, ist
es nicht besonders überraschend,
dass der monovalente Impfstoff gegen P. haemolytica die Morbidität nicht
signifikant verminderte. Jedoch erlag keines der oral geimpften
Kälber
der Lungenpasteurellose, verglichen mit 11,5 % der anderen, was
darauf hinweist, dass der Impfstoff bei der Verminderung der Mortalität eine Rolle
spielt. Die wesentlich größere Gewichtszunahme
der Kälber,
die nur den oralen Impfstoff erhielten, stützt auch die Schlussfolgerung,
dass der Impfstoff die Erkrankung dieser Tiere reduzierte. Die Verabreichung
des Texas A & M-Produkts
zusammen mit dem oralen Impfstoff könnte zu einer Verminderung
der Reaktion auf eines oder beide Produkte oder zu Reaktionen, welche die
Erkrankungsresistenz auslöschen,
geführt
und so den Vorteil durch den oralen Impfstoff verkleinert haben.
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Beispiel 5
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Fähigkeit des P. haemolytica
Serotyp 1-Leukotoxin-in frame-Deletion
zur Besiedlung der Nasengänge
von Kälbern,
die durch eine gleichzeitige Infektion mit Rinderherpesvirus Typ
1 belastet sind
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Pasteurella
haemolytica Serotyp 1 wird sporadisch in relativ kleinen Mengen
in Nasenschleimproben von normalen gesunden Kälbern gefunden. Nach Stress
oder viraler Atemwegsinfektion kann P. haemolytica im Nasengang
explosionsartig proliferieren und zur vorherrschenden Flora werden.
Im Nasenschleim solcher Kälber
werden sehr große
Mengen der Bakterien ausgeschieden. Man nimmt an, dass diese zahlreichen
Bakterien in empfindliche Lungen inhaliert oder aspiriert werden
und zu Lungenpasteurellose führen.
Daher wurde dieser Versuch entworfen, um vorläufige Daten darüber zu erhalten,
ob Leukotoxin- Deletionsmutanten
von P. haemolytica unter diesen Bedingungen die Nasengange besiedeln
können
und, wenn ja, ob sie die Besiedlung durch Wildtyp-P. haemolytica
konkurrierend beseitigen können.
Es wurden Organismen sowohl vom Serotyp 1 als auch vom Serotyp 6
verwendet, weil von beiden bekannt ist, dass sie bei Kälbern tödliche fibröse Pneumonie
verursachen.
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Materialien
und Verfahren
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Impfung
der Tiere. Acht Milchkalb-Mischlinge, etwa 150 kg, wurden von einem örtlichen
Milchhof gekauft und am NADC gehalten. Die Kälber wurden zufällig in
zwei Gruppen von je vier so eingeteilt, dass kein Kontakt zwischen
den Gruppen möglich
war. Vor Versuchsbeginn konnten die Kälber sich 10 Tage akklimatisieren.
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Das
infektiöse
Rinderrhinotracheitisvirus (Coopers Stamm, freundlicherweise von
National Veterinary Services Laboratories geliefert) wurde in die
Nasenlöcher
aller Kälber
beim Einatmen nach den von NVSL gegebenen Anweisungen für die Infektion
eingesprüht,
sodass sich eine Enddosis von 109,4 TCID50/Nasenloch ergab. Nach der Exposition mit
Virus wurde eine Gruppe von 4 Kälber
mit einem wohlschmeckenden Futterkonzentrat gefüttert, auf das 10 ml/Kalb einer
gemischten Suspension von P. haemolytica D153ΔlktA und D174ΔlktA (Serotypen
1 bzw. 6) mit insgesamt 2 × 109 CFU/ml aufgegossen worden war. Die andere
Gruppe erhielt eine unbeimpfte Ration.
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Fünf Tage
nach der Virusexposition wurde die geimpfte Gruppe durch intranasale
Injektion 1,5 ml/Nasenloch P. haemolytica (Mischung wie oben) mit
insgesamt 2,7 × 108 CFU/ml ausgesetzt. Sechs Tage nach der
Virusexposition wurden alle Gruppen durch intranasale Injektion
einer Mischung von Wildtyp-P. haemolytica D153 und D174 mit insgesamt
5 × 108 CFU/ml ausgesetzt.
-
Probenerfassung
und -analyse. Am Tag der Virusexposition und 3, 4, 5, 6, 7 und 10
Tage danach wurden Nasenschleimproben genommen. Am Tag der Exposition
und 10 Tage später
wurde Serum entnommen.
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Am
zehnten Tag nach der Virusexposition wurden alle Kälber getötet und
die Lungen grob untersucht. Vom Tag der Virusexposition bis zur
Tötung
wurde tägliche
die Rektaltemperatur erfasst. Das Serum wurde mittels IHA auf Antikörper gegen
Serotyp 1 und Serotyp 6 P. haemolytica untersucht.
-
Der
Nasenschleim wurde in Zehnfachstufen verdünnt und auf Blut-Agar-Basisplatten
mit 5 % entfibriniertem Rinderblut ausgestrichen. Nach Inkubieren über Nacht
wurde P. haemolytica identifiziert und gezählt und 20 repräsentative
Kolonien wurden durch ein Plattenagglutinierungs-Schnellverfahren
serotypisiert.
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Ergebnisse
-
Die
meisten Kälber
hatten innerhalb von 3 Tagen nach der Virusexposition Fieber. Der
Fiebergipfel trat am vierten Tag mit 40,5 °C auf. Nur 3 Kälber blieben
mehr als eine Woche fiebrig und alle waren 10 Tage nach der Virusexposition
fieberfrei.
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Alle
Kälber
waren am Tag der Virusexposition kulturnegativ für P. haemolytica. Ein mit P.
haemolytica-Leukotoxinmutanten
gefüttertes
Kalb schied vom Tag 3 an im Nasenschleim nichthämolytische Serotyp 1-Organismen
aus und schied bis zur Tötung
fortgesetzt Leukotoxinmutanten aus. Die übrigen 3 geimpften Kälber blieben
bis zum Tag 6, einen Tag nach der intranasalen Exposition mit dem
Gemisch von Leukotoxinmutanten, kulturnegativ für P. haemolytica. Diese Kälber schieden
am Tag 6, 7 und mit einer Ausnahme 10 nichthämolytisches P. haemolytica
aus (Tabelle 5). Die bis zum Tag 6 nicht absichtlich dem P. haemolytica
ausgesetzten Kälber
blieben bis zum Tag 7 kulturnegativ für den Organismus, wonach sie
mit einer Ausnahme am Tag 10, Mischungen von hämolytischem P. haemolytica
Serotyp 1 und 6 ausschieden.
-
Drei
dem mutanten P. haemolytica exponierte Tiere serokonvertierten (vierfache
oder größere Titerzunahme)
zwischen dem Zeitpunkt der Virusexposition und der Tötung sowohl
nach Serotyp 1 als auch 6. Das vierte Tier hatte eine zweifache
Titerzunahme gegen beide Serotypen. Die übrigen Tiere erhöhten sich
entweder zweifach oder behielten während dieses Zeitraums einen
konstanten Titer.
-
Die
Lungen waren post mortem meist unauffällig. Kalb 30 ohne Exposition
mit Leukotoxinmutanten hatte eine harte Verfestigung über die
rechte untere Hälfte
des Mittellappens mit 5 Beteiligung der oberen Hälfte. Die Kälber 17 und 18 hatten kleine
Verfestigungsläsionen
mit Beteiligung von 5 % oder weniger von 2 bzw. 3 Lappen. Bei den übrigen Kälbern wurden
keine Abnormitäten
bemerkt.
-
Pasteurella
haemolytica-Leukotoxinmutanten konnten die Nasengänge von
Kälbern
besiedeln, welche konkurrierend mit IBR-Virus infiziert waren. Eine solche Besiedlung
verhinderte die experimentelle Superinfektion mit Wildtyp-P. haemolytica
nicht und verminderte sie nicht einmal. Beurteilt nach den im Nasenschleim
ausgeschiedenen Anzahlen von P. haemolytica scheint es, dass die
Leukotoxinmutanten bei der Besiedelung der Nase weniger robust sind.
Die Wildtypbakterien siedelten in etwa zehnmal größeren Mengen
als die Mutanten, sei es für
sich allein oder gemeinsam. Trotzdem konnten die Leukotoxinmutanten
selbst in Gegenwart von Wildtyp-P. haemolytica einen beträchtlichen
Besiedlungsgrad aufrechterhalten, was andeutet, dass die Bakterien
noch sehr robust waren. In vitro in Columbia-Nährlösung über 100 Generationen gezüchtete Gemische
von Wildtyp-Mutterstämmen und
Leukotoxinmutanten ergaben eine Population, die etwas mit Leukotoxinmutanten
angereichert war, ein Hinweis, dass unter diesen Bedingungen die
Leukotoxinmutanten sehr gut mit dem Wildtyp konkurrieren. Ob man
eine Infektion mit Leukotoxinmutanten trotz beträchtlicher Besiedlung mit Wildtyp-P.
haemolytica überlagern
kann ist unbekannt. Vielleicht hielten die Leukotoxinmutanten die
Infektion aufrecht, weil sie bereits eine Stütze im Nasenrachenraum hatten.
-
Unsere
früheren
Arbeiten mit P. haemolytica-Infektionen unter Verwendung eines IBR-Virusmodells zeigt,
dass bakterielle Infektion des Nasenrachenraums (speziell der Gaumenmandeln)
nicht notwendigerweise in explosionsartige Besiedlung der Nasengange übergeht.
Einige als Träger
von P. haemolytica Serotyp 1 in den Gaumenmandeln bekannte Kälber wurden
in den Nasengängen
nicht besiedelt, selbst wenn die Nasengänge, wie durch intranasale
Beimpfung gezeigt, empfindlich waren. Andere gleichartige Kälber mit
möglichem aber
nicht bestätigtem
Trägerstatus
wurden unter gleichen Bedingungen besiedelt. Da dies paradox erscheint, ist
eine Infektion des Rachens, die sich auf die angrenzenden empfindlichen
Nasengänge
erstreckt oder auch nicht, nicht leicht zu erklären. Vielleicht trägt der Ziliarstrom
aus den Nasengängen
Material sowohl vorwärts aus
der Nase als auch rückwärts in den
Mundrachenraum.
-
Die
Antikörpertiter
im Serum sowohl gegen Serotyp 1 wie 6 stiegen bei drei der mit Leukotoxinmutanten
gefütterten
Kälber
beträchtlich
an. Da die Kälber
am Tag 10 getötet
wurden, blieb bei den 7 Kälbern,
die bis zum Tag 6 oder 7 nicht besiedelt waren, wenig Zeit für einen
Immunreaktion. Daher ist wahrscheinlich, dass das Verfüttern der
Organismen eine Immunreaktion vor der nachgewiesenen nasalen Besiedlung
hervorbrachte oder zumindest begünstigte.
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Sowohl
Serotyp 1 als auch 6 wurden in hohen Mengen im Nasenschleim eines
jeden Kalbs gefunden, meist als Mischinfektion mit beiden Serotypen.
In zwei Fällen
hatte Serotyp 1 am Tag 10 den Serotyp 6 beim Wachsen überholt
und war zur vorherrschenden Flora geworden. In einem Fall war Serotyp
6 die vorherrschende Flora. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass
Serotyp 6 unter den gewählten
Bedingungen in seiner Besiedlungsfähigkeit fast gleich ist. Aus
der Beobachtung, dass der Serotyp 6-Stamm NADC D174 bei Kälbern nach
intratrachealer Beimpfung schwere Pneumonie hervorruft, könnte man
erwarten, dass bei Kälbern
unter Feldbedingungen Atemwegserkrankung auftreten würde. Tatsächlich wurde
Serotyp 6-P. haemolytica schon früher in Feldversuchen aus Nasengängen von
Kälbern
und aus Lungen von Kälbern,
die der Lungenpasteurellose erlegen waren, gewonnen. Während Serotyp
1 das üblichste
Isolat sowohl aus Nasengängen
gestresster Kälber
als auch aus pneumoniebefallenen Lungen bleibt, nimmt Serotyp 6
unter diesen Bedingungen einen beträchtlichen Prozentsatz (etwa
10 %) der P. haemolytica-Isolate aus Nasenschleim oder Lunge ein.
-
Daher
können
in frame-Leukotoxindeletionsmutanten von P. haemolytica im Nasenrachenraum
von Kälbern
siedeln, die mit einer gleichzeitigen IBR-Virusinfektion empfindlich
gemacht wurden. Eine solche Infektion war nicht ausreichend, um
eine Besiedlung mit Wildtyp-P. haemolytica zu verhindern. Das Verfüttern von
Leukotoxinmutanten an Kälber
zusammen mit einer IBR-Virusexposition ermöglichte bei einem Kalb eine Besiedlung
im Nasengang auf hohem Niveau und schien bei 3 von 4 Kälbern zu
Serokonversion nach P. haemolytica zu führen. Sowohl P. haemolytica
Serotyp 1 als auch 6 können
während
einer Virusinfektion der Atemwege explosionsartig besiedeln, und
jeder Typ kann dies in Gegenwart des anderen.
-
Tabelle
1. IHA-Antikörpertiter
gegen Pasteurella haemolytica Serotypen 5 und 6 und Leukotoxinneutralisationstiter
vor und nach der Impfung. Erste Impfstoffdosis am Tag 0, zweite
Dosis am Tag 21. Alle Tiere wurden intratracheal am Tag 28 mit Wildtyp
Serotyp 5 und 6 infiziert. N = 5 je Gruppe
-
- * Ein überlebendes
Schaf, 4 Tiere starben 2 Tage nach Infektion und wurden nicht geprüft
- ** Vergleichstiere wurden nicht geprüft
-
Tabelle
2. Beurteilung der Lungenläsionen
und Ergebnis der post mortem-Bakterienkultur der Lungen 5 Tage nach
intratrachealer Infektion mit Pasteurella haemolytica Serotypen
5 und 6 (n = 5 in jeder Gruppe, Zahlen mit ± 95 % Vertrauensbereich)
-
- * Signifikant verschieden vom Vergleichswert, p < 0,001
- ** Geschätzte
Prozent Beteiligung jedes Lappens und multipliziert mit dem Beitrag
des Lappens zum gesamten Luftaustausch
-
Tabelle
3. IHA-Antikörpertiter
gegen Pasteurella haemolytica Serotypl und Leukotoxinneutralisationstiter
vor und nach der Impfung. Erste Impfstoffdosis am Tag 0, zweite
Dosis am Tag 21. Alle Tiere wurden intratracheal am Tag 28 mit Wildtyp
Serotyp 1 infiziert. (N = 6 bei den Vergleichen und 5 in jeder geimpften
Gruppe)
-
- * Vier uperlebende Kalber, 2 Tiere starben 3 Tage nach Infektion
und wurden nicht geprüft
-
Tabelle
4. Beurteilung der Lungenläsionen
und Ergebnis der post mortem-Bakterienkultur der Lungen 4 oder 5
Tage nach intratrachealer Infektion mit Pasteurella haemolytica
Serotyp 1 (N = 6 bei den Vergleichen und 5 in jeder geimpften Gruppe,
Zahlen mit ± 95
% Vertrauensbereich)
-
- * Signifikant verschieden vom Vergleichswert, p < 0,01
- ** Signifikant verschieden vom Vergleichswert, p < 0,02
- *** Geschätzte
Prozent Beteiligung jedes Lappens und multipliziert mit dem Beitrag
des Lappens zum gesamten Luftaustausch
-
Tabelle
5. Ausscheidung von P. haemolytica im Nasenschleim von Kälbern, die
am Tag 0 mit IBR-Virus infiziert waren
-
- * Kälber
15, 19, 28 und 29 wurden am Tag 5 intranasal den P. haemolytica-Leukotoxinmutanten
Serotypen 5 und 6 ausgesetzt.
- ** Die Leukotoxinmutanten sind nichthämolytisch; der Wildtyp zeigt β-Hämolyse.
- ✝20 repräsentative
Kolonien wurden serotypisiert, soweit verfügbar.
-
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