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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein umweltfreundliches Verfahren
zur selektiven Herstellung von 2-Nitrothiophen aus Thiophen unter
Einsatz von Metallionen-ausgetauschten Tonkatalysatoren und Salpetersäure, wobei
auf den Einsatz von Essigsäureanhydrid
verzichtet werden kann.
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Hintergrund
der Erfindung
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Nitroheterocyclische
Verbindungen sind als Intermediate für Arzneimittel, pharmazeutische
Stoffe und Farbstoffe wichtig. Die Chemie der Nitroderivate vieler
heterocyclischen Systeme ist seit langem bekannt, ihre wirtschaftliche
Ausbeutung hat sich jedoch erst in den letzten 40 Jahren entwickelt.
Synthetische Nitrothiazole, wie 2-Acetylamino-5-nitrothiazol, haben
antitrichomonale Aktivität.
In den 1940er Jahren wurden sie für die Behandlung von Kriegsverletzungen
eingesetzt. 1947 wurde gefunden, daß dieses Arzneimittel für die Prävention von
Coccidiose in Hühnern
und Enteritis in Schweinen wirksam ist. Diese und andere tiermedizinischen
Anwendungen führten
zu der Verwendung in Tierfutterzusatzstoffen im Großmaßstab. Thiophene
werden als chemotherapeutische Mittel eingesetzt, obwohl Nifurzid,
das durch Kondensation von 5-Nitrothiophen-2-carbonsäurehydrazid
mit 3-(2-Nitro-5-furyl)acrolein erhalten wird, sowohl einen Nitrofuran-
als auch einen Nitrothiophen-Rest enthält. Thiophen und seine Derivate
haben auf dem pharmazeutischen Gebiet über einen breiten Bereich von
Arzneimitteltypen, die als nicht-steroidale Arzneimittel, entzündungshemmende
Arzneimittel, Rheumamittel und Osteoarthritismittel, Bluthochdruckmittel
und Herzmittel, Antibiotika, Antiglaucomamittel, Tiermedizinprodukte,
Agrochemikalien und Farbstoffe Anwendung gefunden.
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In
dem herkömmlichen
Nitrationsverfahren werden heterocyclische Verbindungen, wie Furan,
Thiophen und Pyrrol, durch Salpetersäure und Essigsäureanhydrid
nitriert.
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Es
wird Bezug genommen auf Babasinian et al, Org. Syn. Coll., Vol.
2, 466, 1943, worin die Nitrierung von Thiophen durch Umsetzung
von Thiophen (0,63 Mol) mit rauchender Salpetersäure (0,76 Mol) in Essigsäureanhydrid-Essigsäurelösung bei
+10°C durchgeführt wird,
wobei Nitrothiophen in einer Ausbeute von 85% erhalten werden. Die
Umkristallisation aus Hexanisopropylether ergab ein nitriertes Produkt
mit der Zusammensetzung, die 85% 2-Nitrothiophen und 15% 3-Nitrothiophen
enthielt. Es ist schwierig, die Selektivität gegenüber 2-Nitrothiophen bei der Nitrierung von
Thiophen zu erzielen. Dieses stark elektrophile Nitroniumion führt zu deutlichen
Ausbeuten des 3-Isomers (12–15%).
Ein bevorzugtes Verfahren ist die langsame Zugabe von Thiophen zu
einem wasserfreien Gemisch von Salpetersäure, Essigsäure und Essigsäureanhdrid.
Die Nachteile sind die Verwendung von teurem Essigsäureanhdrid,
was sowohl nicht wirtschaftlich ist, als auch eine exotherme und
explosive Reaktion von Essigsäureanhdrid
und Salpetersäure
verursacht. Ein weiterer Nachteil ist das Erfordernis einer sorgfältigen Abtrennung
von 2-Nitrothiophen von 3-Nitrothiophen in einer wenig selektiven
Reaktion mit einer hohen Ausbeute.
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Es
wird Bezug genommen auf Steinkopf, Ann., 545, 38, 1940, worin die
Anwesenheit von 3-Nitrothiophen in dem Produkt der Mononitrierung
von Thiophen offenbart ist. Es gibt jedoch keine Beschreibung über das
Verfahren zur Herstellung von reinem 2-Nitrothiophen aus dem rohen nitrierten
Produkt und über
die Bereitstellung der Homogenität
des 2-Nitrothiophens.
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Es
wird Bezug genommen auf Ostman et al, Acta. Chem. Scand., 22, 1687,
1968, worin zur Trennung des Gemisches von 2-Nitrothiophen und 3-Nitrothiophen in
seine Komponenten die Isomere statt dessen durch selektive Chlorsulfonierung
des 3-Nitrothiophens erhalten wurden, was aufgrund der geringen
Reaktivität
von 2-Nitrothiophen gegenüber
3-Nitrothiophen möglich
ist. Das isomere Gemisch von Nitrothiophen, erhalten durch Nitrieren
von Thiophen, wurde mit Chlorsulfonsäure bei 40°C chlorsulfoniert, und der Verlauf
der Reaktion wurde durch NMR verfolgt. Das erfolgreiche Protokoll
zur Bereitstellung einer hohen isomeren Reinheit von 2-Nitrothiophen
(99%) aus dem 2- und
3-Nitrothiophen-Gemisch ist wie folgt. Nitrothiophen (85:15) wurde
in Ethanol, der frei von Chloroform war, gelöst und in einen Vierhalskolben,
der mit einem Rührer,
einem Rück flußkondensator,
einem Tropftrichter und einem Thermometer ausgestattet war, überführt. Während der Kolben
bei 40°C
gehalten wurde, wurde Chlorsulfonsäure über einen Zeitraum von 5 Minuten
zugegeben. Eine Probe des Reaktionsgemisches wurde entnommen und
eingesetzt, um die Reaktion durch GC oder NMR zu verfolgen. Nach
dem Verbrauch von 3-Nitrothiophen wurde das Reaktionsgemisch in
Eiswasser gegossen. Die Chloroformschicht wurde abgetrennt, und
die Wasserphase wurde mit Chloroform extrahiert. Die kombinierten Chloroformlösungen wurden
mit Wasser gewaschen und dann mit Aluminiumoxid geschüttelt. Die
Lösung
wurde schließlich über Natriumsulfat
getrocknet, und das Lösungsmittel
wurde mit einem Rotationsverdampfer entfernt. Der Rückstand
wurde dann aus Hexanisopropylether umkristallisiert, wobei 99% reines
2-Nitrothiophen erhalten wurde. Nachteilig ist, daß eine aufwendige
Trennung des 2-Nitrothiophens von dem 3-Nitrothiophen erforderlich
ist.
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Es
wird Bezug genommen auf Steinkopf et al, Ann, 501, 174, 1933, worin
3-Nitrothiophen einen höheren
Schmelzpunkt hat und weniger löslich
ist als das 2-Nitro-Derivat, und es kann durch Kristallisation aus Ethanol
leicht gereinigt werden.
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Es
wird Bezug genommen auf Blatt et al, J. Org. Chem., 22, 1693, 1957,
worin die Nitrierung von Thiophen mit Salpetersäure in Abwesenheit von Essigsäureanhydrid
ein Gemisch der Produkte ergab, nämlich 2-Nitrothiophen, 2,5-Dinitrothiophen
und 2,4-Dinitrothiophen.
Nachteilig ist die schwache Produktselektivität, was das Abtrennungsverfahren
erschwert.
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Es
werden Versuche berichtet, Acetylnitratverfahren zu umgehen, welche
sowohl schwierig als auch gefährlich
sind.
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Es
wird Bezug genommen auf Levitt et al, Anal. Chem., 25, 196, 1953,
worin die Wirkung der Salpetersäure
auf Thiophen zu einer oxidativen Zersetzung des Thiophenmoleküls bei offensichtlich
quantitativer Umwandlung des Schwefels in Schwefelsäure führt. Nachteilig
ist die oxidative Zersetzung des Thiophens.
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Es
wird Bezug genommen auf Levitt et al, J. Am. Chem. Soc., 76, 1951,
1954, worin die Natur des intermediären Produkts und der Nebenprodukte
dieser interessanten Reaktion studiert werden. Die durch die Wirkung
von 8N Salpetersäure
auf Thiophen in Cyclohexan gebildeten Produkte sind 2-Nitrothiophen, 2,5-Di-nitrothiophen,
Maleinsäure,
Oxalsäure
und Schwefelsäure.
Nachteilig ist die geringe Produktselektivität und die schwierige Abtrennung.
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Es
wird Bezug genommen auf Smith et al, J. Org. Chem, 63, 8448, 1998,
worin Thiophen in hervorragenden Ausbeuten mit Regioselektivität unter
milden Bedingungen unter Verwendung von beta-Zeolith als Katalysator
und einer stöchiometrischen
Menge von Salpetersäure
und Essigsäureanhydrid
nitriert wird. Thiophen führt
zu einem Rohprodukt, das offensichtlich etwa 56% des 3-Nitroisomers
und 44% des 2-Nitroisomers in einer Gesamtausbeute von etwa 80%
ergab. Nachteilig ist die Verwendung des teuren Essigsäureanhydrids, was
unwirtschaftlich ist und auch einen exotherme und explosive Reaktion
von Essigsäureanhdrid
und Salpetersäure
ergeben kann. Ein weiterer Nachteil ist die aufwendige Abtrennung
des 2-Nitrothiophens von 3-Nitrothiophen in einer wenig selektiven
Reaktion mit hoher Ausbeute.
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Die
internationale Patentanmeldung Nr. WO 94/19310 offenbart ein Verfahren
zum Nitrieren von aromatischen Verbindungen, wie Thiophen, unter
Verwendung eines aktivierten Gemisches von Ton, Tetrachlorkohlenstoff
und Essigsäureanhydrid
unter milden Bedingungen (Raumtemperatur und Rühren währen etwa 30 Minuten). Mononitrothiophen
wird nach dem Filtrieren, Waschen, Trocknen und Konzentrieren des
Reaktionsgemisches in einer Ausbeute von bis zu 98% erhalten. Dinitrothiophene
können
durch langsames Zugeben von Salpetersäure zu dem Reaktionsgemisch,
das in einem Eisbad gekühlt
wird, erhalten werden.
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Gegenstände der
Erfindung
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Dementsprechend
ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein neues und
umweltfreundliches Verfahren zur Herstellung von 2-Nitrothiophen
bereitzustellen, wobei auf die Verwendung von Essigsäureanhydrid
verzichtet wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von 2-Nitrothiophen mit bis zu 100% Selektivität und guter Ausbeute bereitzustellen.
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Es
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von 2-Nitrothiophen bereitzustellen, das in einer
einzigen Stufe durchgeführt
wird und einfach ist.
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Es
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein katalytisches
Verfahren zur Herstellung von 2-Nitrothiophen bereitzustellen, wobei
der Katalysator mit konsistenter Aktivität wieder eingesetzt werden kann.
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Es
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von 2-Nitrothiophen bereitzustellen, welches sauber,
kostengünstig
und umweltschonend ist.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Die
vorstehend genannten und andere Gegenstände der Erfindung werden durch
Präparieren
von 2-Nitrothiophen aus Thiophen mit einer Selektivität von bis
zu 100% unter Verwendung von festen Säurekatalysatoren erzielt.
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Vorzugsweise
ist das Gewichtsverhältnis
von Thiophen zu dem Katalysator im Bereich von 2 bis 4:1.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur selektiven Herstellung
von 2-Nitrothiophen bereit, welches das Nitrieren von Thiophen unter
Einsatz von Salpetersäure
in Anwesenheit eines festen Säurekatalysators
und eines organischen Lösungsmittels,
wobei der feste Säurekatalysator
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einem Montmorillonit-Tonkatalysator und einem Metall-ausgetauschten K10-Montmorillonit-Tonkatalysator
besteht, das Gewinnen von Nitrothiophen durch Konzentration des
erhaltenen Gemisches und Abtrennen des Katalysators umfaßt, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Verfahren in Abwesenheit von Essigsäureanhydrid durchgeführt wird.
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Vorzugsweise
ist der Katalysator ein fester Säurekatalysator,
der einen Metallionen-ausgetauschten Ton enthält.
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Vorzugsweise
ist das Metallion aus der Gruppe ausgewählt, die aus Fe3+,
Al3+, La3+, Cu2+ und Zn2+ besteht.
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Das
Molverhältnis
der Salpetersäure
zu Thiophen ist im Bereich von 1 bis 2.
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Vorzugsweise
ist die Reaktionsdauer der Nitrierung im Bereich von 5 bis 6 Stunden.
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Vorzugsweise
wird die Nitrierung bei einer Temperatur von bis zu 80°C, stärker bevorzugt
im Bereich von 70 bis 80°C
durchgeführt.
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Die
Selektivität
des 2-Nitrothiophens kann bis zu 100% sein.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Wissenschaftliche Erklärung:
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Die
Neuheit der vorliegenden Erfindung gegenüber dem Stand der Technik ist
die Herstellung von 2-Nitrothiophen mit einer Selektivität von bis
zu 100% bei der Nitrierung von Thiophen unter Verwendung von festen
Säurekatalysatoren,
die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus einem Montmorillonit-Tonkatalysator und einem Metallionen-ausgetauschten
K10-Montmorillonit-Tonkatalysator besteht, unter Verwendung von Salpetersäure als
Nitrierungsmittel anstelle des schädlichen Gemisches von Salpetersäure und
Essigsäureanhydrid.
Eine Selektivität
von bis zu 100% ist möglich
durch die Verwendung von Metallausgetauschten Montmorilloniten mit
kompatiblen Porenabmessungen, die so ausgestaltet und modifiziert
sind, um das elektrophile Nitroniumion aufgrund seines ausgesprochenen
Ortho-Effekts zur Substitution an der 2-Position zu bewegen. Abgesehen
von der Erzeugung des Nitroniumions absorbiert der feste Säurekatalysator
auch das während
der Reaktion gebildete Wasser.
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Tone
zeigen sowohl Bronsted als auch Lewis-Säureaktivität. Montmorillonit hat nach
dem Waschen mit Mineralsäuren
auf der Oberfläche
eine Säureaktivität zwischen
derjenigen von konzentrierter Salpetersäure und Schwefelsäure. Der
Kationenaustausch der eingelagerten Kationen durch die Übergangsmetallionen,
wie Fe3+, Zn2+,
in dem Montmorillonit-Ton erhöht
ebenfalls die Säurestärke. Sowohl
Bronsted-Säurestärke als
auch Lewis-Säurestärke spielen
bei der katalytischen Aktivität
eine entscheidende Rolle. Solche Säurestärken des Tons erzeugen erwartungsgemäß Nitroniumionen,
um Nitrierungsreaktionen auszulösen.
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Der
mit Säure
behandelte Montmorillonit, der im Handel als K10-Montmorillonit
bekannt ist und Bronsted-Säurestellen
hauptsächlich
an den gebrochenen Kanten aufweist, ist auch für die Nitrierungsreaktion ein
geeigneter Katalysator. Die hydrierten Kationen, die Wasserkomplexe
in Montmorillonit, sind saurer als die korrespondierenden homogenen
Analogen. Die erhöhte
Dichte der Bronsted-Säureaktivität wird auf
den polarisierenden Einfluß des
Kations in dem Wassermolekül
in räumlich
begrenzten Zwischenschichten zurückgeführt. Die
Zwischenschicht-Säureaktivität erhöht sich
mit dem steigenden Verhältnis
der Ladung zu dem Ionenradius des Kations. Außerdem führen auch die ausgetauschten
Metalle Lewis-Säureaktivität in den
Ton ein. Der Anteil des Metalls und der Typ des Metalls spielen
bei der Lewis-Säureaktivität eine entscheidende
Rolle. Nach 5 Stunden ergab Fe3+-Montmorillonit
70% Nitrothiophen mit einer Selektivität von 100% gegenüber 2-Nitrothiophen,
was eine beispiellose Selektivität
darstellt. Wenn die Reaktion eine weitere Stunde fortgesetzt wird,
d.h. während
insgesamt 6 Stunden durchgeführt
wird, fällt
die Selektivität
gegen 2-Nitrothiophen auf 60%, obwohl die Ausbeute auf 91% steigt.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung und sollten nicht als Einschränkung des Umfangs der Erfindung
ausgelegt werden.
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BEISPIEL 1
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Präparation des Katalysators
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- a) Der K10-Montmorillonit, käuflich erworben
von Fluka Chemicals, wurde als solcher eingesetzt.
- b) Präparation
von Fe3+-Montmorillonit: Zu einer 1 Liter
gerührten
wässerigen
Lösung
von FeCl3 (1,0 M) wurden 80 g K10-Montmorillonit gegeben,
und die Reaktionsaufschlämmung
wurde bei Umgebungstemperatur 16 Stunden gerührt, um die Austauschkapazität von K10-Montmorillonit
zu sättigen.
Die Tonsuspension wurde zentrifugiert, und die Überstandslösung wurde entfernt. Der Tonkatalysator
wurde filtriert, mit destilliertem Wasser gewaschen, und die Waschzyklen
wurden wiederholt, bis keine Chloridionen in dem entfernten Wasser
mehr vorhanden waren. Der so erhaltene Katalysator Fe3+-Montmorillonit
wurde über
Nacht in einem Ofen bei 120°C
getrocknet und in einem Mörser
fein gemahlen. Metallionen-ausgetauschte Tone, wie Fe3+,
Al3+, La3+, Cu2+ und Zn2+-Katalysatoren
wurden auf ähnliche
Weise durch Auflösen
der korrespondierenden Metallsalze unter Einsatz herkömmlicher
Verfahren hergestellt.
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BEISPIEL 2
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Ein
Gemisch von Thiophen (20 mMol, 1,68 g) und Fe3+-Montmorillonit
(0,5 g) in Dichlorethan (10 ml) wurde unter Rückfluß in einem Dreihals-Rundbodenkolben
(50 ml) gerührt.
Salpetersäure
(40 mMol, 1,8 ml) wurde tropfenweise zu dem Gemisch unter kontinuierlichem
Rühren
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde nach 5 Stunden (und anschließender GC)
filtriert und unter Bildung des Produkts konzentriert. Die Ausbeute war
1,8 g.
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BEISPIEL 3
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Ein
Gemisch von Thiophen (20 mMol, 1,68 g) und Fe3+-Montmorillonit
(0,5 g) in Dichlorethan (10 ml) wurde unter Rückfluß in einem Dreihals-Rundbodenkolben
(50 ml) gerührt.
Salpetersäure
(40 mMol, 1,8 ml) wurde tropfenweise zu dem Gemisch unter kontinuierlichem
Rühren
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde nach 6 Stunden (und anschließender GC)
filtriert und unter Bildung des Produkts konzentriert. Die Ausbeute war
2,3 g.
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BEISPIEL 4
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Ein
Gemisch von Thiophen (20 mMol, 1,68 g) und K10-Montmorillonit (0,5
g) in Dichlorethan (10 ml) wurde unter Rückfluß in einem Dreihals-Rundbodenkolben
(50 ml) gerührt.
Salpetersäure
(40 mMol, 1,8 ml) wurde tropfenweise zu dem Gemisch unter kontinuierlichem
Rühren
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde nach 6 Stunden (und anschließender GC)
filtriert und unter Bildung des Produkts konzentriert. Die Ausbeute war
2,066 g. Tabelle
1 Nitrierung
von Thiophen durch metallausgetauschte Tonkatalysatoren
- a: bestimmt durch GC
- b: isolierte Ausbeute
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Vorteile der
Erfindung
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- 1. Ein neues und umweltfreundliches Verfahren
zur Herstellung der wichtigen Verbindung Nitrothiophen.
- 2. Das vorliegende Verfahren macht die Verwendung von Essigsäureanhydrid überflüssig.
- 3. Die Ausbeuten sind mit einer Selektivität von bis zu 100% gegenüber 2-Nitrothiophen
gut.
- 4. Das Nitrierungsverfahren wird in einer einzigen Stufe durchgeführt und
ist einfach. Zusätzliche
Stufen, wie die Isomerenabtrennung und die Filtration, sind nicht
erforderlich.
- 5. Der Katalysator ist mit konsistenter Aktivität wiederverwendbar.
- 6. Das vorliegende Verfahren ist sauber, kostengünstig und
umweltverträglich,
da kein Abwasserproblem besteht.