-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine elektrochemische Zelle (Batterie)
mit einem Metallbehälter.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Dichtungselemente
zum Abdichten der aktiven Materialien und des Elektrolyts in der
Zelle.
-
Zahlreiche
elektrochemische Zellen haben Metallbehälter. Der Behälter kann
in Form eines Bechers mit einem geschlossenen unteren Ende und einem
offenen oberen Ende oder in Form eines sowohl oben, als auch unten
offenen Rohrs vorliegen. Das/die offene/-n Ende/-n des Behälters kann
durch eine Abdeckung (die bei Knopfzellen auch oft als Napf bezeichnet
wird) geschlossen sein. Die Abdeckung kann direkt am Rand des Behälters angebracht
werden, beispielsweise durch Laserschweißen. Es ist jedoch üblich, ein
aus einem thermoplastischen Material bestehendes Dichtungselement
zwischen der Behälterseitenwand
und dem Becher oder Napf anzuordnen, um eine Druckdichtung zu bilden.
-
Das
Dichtungselement in einer üblichen
zylindrischen Primär-Alkalibatterie
für Verbraucher
bildet ebenfalls eine Dichtung um einen Stromkollektor, der sich
durch eine mittige Öffnung
in dem Dichtungselement erstreckt, um den elektrischen Kontakt zwischen
einer der Elektroden innerhalb der Zelle und einer äußeren Kontaktklemme
herzustellen. Derartige thermoplastische Dichtungselemente sind
in Verbraucher-Batterien beliebt, da sie relativ einfach und kostengünstig herstellbar
sind, die Zellen einfach zusammensetzbar sind und die sich ergebende
Dichtung für
die meisten Verbraucheranwendungen akzeptabel ist. Dichtungselemente
in Primär-Alkalibatterien
können
auch einen Druckentspannungsmechanismus aufweisen, wie einen dünneren oder
anderweitig geschwächten
Bereich, der bricht oder verschoben wird, um Innendruck aus dem
Inneren der Zelle freizusetzen und das Platzen der Zelle zu verhindern.
-
Das
Dichtungselement in einer typischen Verbraucher-Knopfzelle und in
einer typischen zylindrischen Verbraucher-Lithiumbatterie ist ein
Dichtring in Form eines runden Rings mit einem L- oder J-förmigen Querschnitt.
Eine Wand am Umfang des Dichtrings befindet sich zwischen der Innenfläche des
Zellenbehälters (oder
des Bechers) und der Außenfläche oder
dem Rand des Zellendeckels (oder Anodennapfs). Der Randbereich des
Behälters
hat einen verringerten Durchmesser und/oder ist nach innen und unten
gecrimpt, um die Dichtungsringwand zwischen dem Behälter und
der Abdeckung zum Abdichten der Zelle zusammenzudrücken.
-
Batteriehersteller
sind stetig bemüht,
die Dichtungselemente für
elektrochemische Zellen zu verbessern, indem sie diejenigen Eigenschaften
verbessern, welche die Dichtungselemente in irgendeiner Weise einschränken. Elektrochemische
Zellen müssen über lange
Zeiträume
und in einem breiten Bereich von Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen
ausreichend dicht bleiben, um eine zufriedenstellende Lagerzeit
zu erreichen und nach dem Versand und der Lagerung wie erwartet
zu funktionieren. Daher muss das Material des Dichtungselements
in hohem Maße
stabil bleiben. Spannungserholung, Kriechdehnung, thermische Stabilität, Zugmodul,
Biegemodul und Belastbarkeit sind sämtlich Eigenschaften, welche
Aspekte der Stabilität
von thermoplastischen Materialien wiederspiegeln, und einige dieser
Eigenschaften können
durch Temperatur und/oder Feuchtigkeit beeinflusst werden. Da das
Dichtungselement im allgemeinen direkt der inneren Umgebung der
Zelle ausgesetzt ist, muss es auch in dieser Umgebung stabil sein.
Das bedeutet, es darf sich in Kontakt mit dem Elektrolyten oder
Elektrodenmaterialien nicht verschlechtern. Die Rate der Transmission
von Elektrolytlösungsmitteln
und bestimmten anderen Flüssigkeiten
und Gasen muss ausreichend niedrig sein, um einen übermäßigen Verlust
von Elektrolyt und schädliche
Korrosionsreaktionen in der Zelle zu verhindern.
-
Damit
ein Dichtungselement über
einen langen Zeitraum eine Druckdichtung gegen andere Zellenteile beibehalten
kann, ist es erwünscht,
die Rate der Spannungserholung in dem thermoplastischen Dichtungsmaterial
zu minimieren. Zur Verringerung der Rate der Spannungserholung wurden
dem Dichtungselementmaterial bisher Füllstoffe wie Talk, Calciumcarbonat,
Ruß, Silizi umdioxid
und dergleichen beigegeben. Jedoch kann, selbst wenn dies geschieht,
die Spannungserholungsrate noch höher als erwünscht sein. Mineralische Füllstoffe
werden zudem nach dem Gießen
oft ungleichmäßig verteilt,
was zu ungleichmäßigen Dichtungselementeigenschaften,
Defekten und unzulänglicher
Zellenabdichtung führen
kann.
-
Einige
Dichtungselemente Führen
zusätzliche
Funktionen aus. Beispielsweise weisen einige Bruchausgleichsöffnungen
zum Auslassen von Innendruck aus den Zellen auf. Einige Materialeigenschaften
beeinflussen auch die Qualität
der Durchführung
dieser zusätzlichen
Funktionen durch das Dichtungselement.
-
Ein übliches
Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Dichtungselementen
ist das Spritzgießen.
Einige Probleme und Einschränkungen
derartiger Dichtungselemente hängen
mit dem Spritzgießvorgang zusammen.
Es ist beispielsweise wichtig, dass das Material die Formhohlräume vollständig, ohne
unbeabsichtigte Fehlstellen, und gleichmäßig, ohne schwache Schweißlinien
zu bilden, füllt.
Schwache Schweißlinien werden
gebildet, wenn Flächen
von Material, das einen Hohlraum füllt, aufeinander treffen, jedoch
nicht vollständig
zusammenfließen
und miteinander verschmelzen. Das gegossene Dichtungselement ist
vorzugsweise in seiner Dichte und in anderen Materialeigenschaften
gleichmäßig. Gegossene
Teile können
an schwachen Schweißlinien
brechen, wenn die Teile Spannung ausgesetzt sind. Es können Formen
entwickelt und Gießparameter
angepasst werden, um schwache Schweißlinien und andere mit dem
Füllen
der Formhohlräume
einhergehende Probleme zu minimieren, jedoch spielen auch die Eigenschaften
des gegossenen Materials eine wesentliche Rolle für die Qualität und die
Dichtungseigenschaften der gegossenen Teile.
-
Eine
große
Vielfalt von Materialien ist als geeignet für spritzgegossene thermoplastische
Dichtungselemente für
elektrochemische Zellen bekannt. Polypropylen, Polysulfon und insbesondere
Nylon sind für
wässrige
Alkalizellen beliebt.
-
Jedoch
hat Nylon mehrere größere Nachteile.
Erstens absorbiert es Feuchtigkeit, wodurch es erforderlich ist,
das Nylon vor dem Gießen
zu trocknen. Nach dem Gießen
werden die Abmessungen und Eigenschaften des sich ergebenden Dichtungselements
ebenfalls durch die Neigung des Nylons zum Absorbieren von Feuchtigkeit
beeinträchtigt.
-
Nylon
unterliegt ferner hydrolytischem Abbau, wenn es in Kontakt mit wässrigem
Alkali-Elektrolyt gelangt. Hydrolytischer Abbau von Nylon erfolgt
durch Kettenspaltung von Amidbindungen. Diese Kettenspaltung macht
das Material spröde,
was zu einem Dichtungsversagen und einem Auslaufen der Zelle führt. Um
dies zu verhindern, werden auf den Oberflächen des Dichtungselements,
die in Kontakt mit dem wässrigen
Elektrolyten gelangen können,
oft Schutzbeschichtungen verwendet. Insbesondere werden Nylon-Dichtungen
für wässrige Alkalizellen
im allgemeinen mit einer Asphaltbeschichtung versehen. Das Aufbringen
dieser Asphaltbeschichtung erfordert zusätzliche Verfahrensschritte
und Materialien, wodurch die Herstellungskosten für das Dichtungselement
und die Zelle erhöht
werden.
-
Ein
anderes Problem, das Nylon-Dichtungen für Alkalizellen aufweisen, ist
ihre relativ große
Bruchdehnung. Aus Sicherheitsgründen
sind Dichtungselemente für
Verbraucher-Alkalizellen, die größer als
Knopfzellen sind, üblicherweise
derart ausgebildet, dass sie eine kontrollierte Druckentspannung
bewirken, wenn der Innendruck über
eine akzeptable Grenze steigt. Dies wird oft erreicht, indem das
Dichtungselement mit einem relativ dünnen Bereich ausgebildet wird,
der dazu ausgebildet ist, zu brechen, wenn der Innendruck über eine
bestimmte Grenze ansteigt. Es muss ausreichend Raum in der Zelle
vorgesehen sein, um das Dehnen und Brechen des dünnen Bereichs zu ermöglichen.
Unter normalen Feuchtigkeitsbedingungen kann sich Nylon auf mehr
als 300% seiner ursprünglichen
Länge ausdehnen.
Dieses hohe Maß an
Dehnung erfordert großen
Zelleninnenraum, wodurch die Dichtungs- und die Zellenausbildung
und damit das für
aktive Materialien verfügbare
Innenvolumen eingeschränkt
sind.
-
Ein
weiterer Nachteil von Nylon-Dichtungselementen für elektrochemische Zellen ist,
dass die physikalischen Eigenschaften der Dichtung, beispielsweise
ihre Festigkeit, von dem Feuchtigkeitsgehalt des Nylons abhängig sind.
Der Feuchtigkeitsgehalt hängt
von der relativen Feuchtigkeit der Umgebung ab, in welcher die Zelle
gelagert ist. Daher ist der Auslassdruck (d.h. der Druck, bei dem
der dünne
Bereich des Dichtungselements bricht) in unerwünschter Weise abhängig von
der relativen Feuchtigkeit.
-
Dichtungselemente
aus Polypropylen können
am oberen Ende des Temperaturbereichs, in dem Verbraucher-Zellen
verwendet werden können
(75–85°C) stark
erweichen. Dies führt
zu einer niedrigeren Wärmestandfestigkeit
unter Belastung und übermäßiger Spannungserholung
in den Drucksichtungszonen der Dichtung, woraus sich Elektrolytleckagen
und eine unzuverlässige
Zellenleistung ergeben.
-
Die
Verwendung von Polysulfon als Material für elektrochemische Dichtungselemente
war durch seine relativ hohen Kosten verhältnismäßig begrenzt. Polysulfon neigt
ebenfalls zum Absorbieren von Feuchtigkeit und muss auf weniger
als 0,02% Feuchtigkeit getrocknet werden, bevor es zu einem Dichtungselement
spritzgegossen werden kann.
-
Andere
Materialien, allein und in verschiedenen Kombinationen sind ebenfalls
für die
Herstellung von Dichtungselementen für elektrochemische Zellen bekannt.
Zahlreiche dieser Materialien wurden entwickelt, um Probleme oder
Mängel
zuvor bekannter Materialien zu beheben. Beispielsweise beschreibt
die US-Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 2001/0014419 A1 eine Dichtung für eine galvanische Zelle, bestehend
aus einer Styrolpolymermischung, die ein Styrolpolymer und einen
Schlagzähmacher
aufweist, der die Bruchfestigkeit des Styropolymers erhöht. Die
beschriebene Dichtung hat zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen
Dichtungen für
galvanische Zellen, einschließlich
verbesserter chemische Widerstandsfähigkeit gegenüber Alkalimedium,
geringe Wasserabsorption, geringer Koeffizient der linearen Wärmedehnung,
gute Hitzebeständigkeit
bei hohem Druck, schnelles Abkühlen
nach dem Gießen, geringe
Schmelzviskosität,
relativ geringe Zugfestigkeit, hohe Schlagzähigkeit, relativ hohe Wärmestandfestigkeit,
relativ geringe Bruchdehnung und hohe Wasserstoffpermeabilität. Jedoch
haben selbst diese Dichtungselemente Nachteile. Zwar ist die Schmelzviskosität des beschriebenen
in der Schlagzähigkeit
modifizierten Styrolpolymers relativ gering, aber sie ist noch immer
höher als
erwünscht.
Dies kann zu einem fehlerhaften Fließen von Material in die Form
während
des Spritzgießens
führen,
und beim Herstellen von Dichtungselementen für herkömmliche Alkalizellen, wie in 1 dargestellt,
zur Bildung von schwachen Schweißlinien führen. Zwar können Formausbildungen verändert und
Gießparameter
angepasst werden, um die Bildung von Schweißlinien zu verhindern, aber
es bestehen hierfür
in der Praxis Grenzen, und derartige Veränderungen können andere Probleme erzeugen und/oder
die Herstellungskosten der Dichtungselemente erhöhen. Es ist ebenfalls möglich, das
Dichtungselementmaterial zu modifizieren, beispielsweise durch das
Mischen von Inhaltsstoffen, jedoch ist die Zahl der Möglichkeiten
hierfür
enorm.
-
Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein thermoplastisches,
spritzgegossenes Dichtungselement für eine elektrochemische Zelle
zu schaffen, wobei das Dichtungselement aus einem Material besteht,
das verbesserte Gießeigenschaften
hat, woraus sich eine verbesserte Qualität, verringerte Abmessungsschwankungen
und weniger Ausschuss ergibt.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Dichtungselement mit verbesserten
Dichteigenschaften bei Verwendung in einer elektrochemischen Zelle.
-
Die
Erfindung betrifft des weiteren eine elektrochemische Zelle mit
verbesserter Lagerfähigkeit,
Leistung und Zuverlässigkeit
während
der Herstellung, des Versands, der Lagerung und der Verwendung der
Zelle.
-
Ein
Aspekt der Erfindung ist ein Dichtungselement für eine elektrochemische Zelle.
Das Dichtungselement weist ein spritzgegossenes thermoplastisches
Material auf, das aus einer Mischung aus einer Polypropylenmatrix,
welche mehr als 30 Gew.-% des thermoplastischen Materials umfasst,
und einem a romatischen Polymer besteht, bei dem es sich um mindestens
ein Polymer handelt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyphenylenoxiden
und Polystyrolen besteht. In verschiedenen Ausführungsbeispielen kann das thermoplastische
Material auch einen Schlagzähmacher
oder einen Kompatibilisator aufweisen.
-
Das
aromatische Polymer kann ein Polymer sein, das unter Polyphenylenoxiden
und Polystyrolen ausgewählt
ist.
-
Der
Schlagzähmacher
kann ein Styrol/Polyolefin-Blockcopolymer sein. Der Kompatibilisator
kann ein Blockcopolymer mit einem in dem Polyolefin löslichen
ersten Blockende und einem in dem aromatischen Polymer löslichen
zweiten Blockende sein. Das aromatische Polymer kann diskrete Phasen
in der Polyolefinmatrix aufweisen. Das thermoplastische Material
kann jede der folgenden Eigenschaften haben:
- (1)
eine Kriechverformung im Zugversuch zwischen 1 und 1000 Stunden
bei 45°C
(11°F) unter
einer konstanten Belastung von 10,3 MPa (1500 psi) gemäß einer
Bestimmung nach ASTM D2990 von 0 bis 3 Prozent;
- (2) einen Zugmodul von 689,4 bis 2758 MPa (100 000 bis 400 000
psi) gemäß einer
Bestimmung nach ASTM D638;
- (3) einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
in Fließrichtung
von 0,000254 bis 0,00508 mm/2,54 cm/0,555°C (0,000010 bis 0,00020 in/in/°F) bei 50%
relativer Feuchtigkeit und 22,8°C
(73°F) gemäß einer Bestimmung
nach ASTM E831; und
- (4) eine Wärmestandfestigkeit
bei 455 kPa (66 psi) von 93,3°C
bis 204,4°C
(200°F bis
400°F) gemäß einer Bestimmung
nach ASTM D648.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine elektrochemische Zelle
mit einem Behälter
mit einem offenen Ende, einer negativen Elektrode, einer positiven
Elektrode und einem innerhalb des Gehäuses befindlichen Elektrolyten;
und einem erfindungsgemäßen Dichtungselement,
das sich im offenen Ende des Behälters befindet,
um die Zelle zu verschließen,
wodurch die Elektroden und der Elektrolyt innerhalb des Behälters eingeschlossen
werden. In verschiedenen Ausführungsbeispielen
kann die Zelle eine Zink-Mangandioxid-Zelle mit einem Kaliumhydrooxid
enthaltenden Elektrolyten sein und einen Metallbehälter aufweisen.
Das Dichtungselement kann die folgenden Eigenschaften haben:
- (1) eine Kriechverformung im Zugversuch zwischen
1 und 1000 Stunden bei 45,6°C
(114°F)
unter einer konstanten Belastung von 10,3 MPa (1500 psi) gemäß einer
Bestimmung nach ASTM D2990 von 0 bis 3 Prozent;
- (2) einen Zugmodul bei 50% relativer Feuchtigkeit und 23°C von 827
bis 2068 MPa (120 000 bis 300 000 psi) gemäß einer Bestimmung nach ASTM
D638;
- (3) einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
in Fließrichtung
bei 50% relativer Feuchtigkeit und 22,8°C (73°F) von 0,000508 bis 0,001524
mm/2,54 cm/0,555°C
(0,000020 bis 0,000060 in/in/°F)
gemäß einer
Bestimmung nach ASTM E831; und
- (4) eine Wärmestandfestigkeit
im formtrockenen Zustand bei 455 kPa (66 psi) von 110°C bis 204,4°C (230°F bis 400°F).
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf sie zugehörigen Zeichnungen
weiter dargestellt, welche zeigen:
-
1 einen
Querschnitt durch eine zylindrische Alkali-Zink/Mangandioxid-Zelle mit einer ersten
alternativen Ausbildung des Dichtungselements;
-
2 einen
Querschnitt durch eine zylindrische Alkali-Zink/Mangandioxid-Zelle mit einer zweiten
alternativen Ausbildung des Dichtungselements;
-
3 einen
Querschnitt durch eine zylindrische Alkali-Zink/Mangandioxid-Zelle mit einer dritten
alternativen Ausbildung des Dichtungselements;
-
4 einen
Querschnitt einer Knopfzelle;
-
5 einen
Querschnitt einer zylindrischen Lithiumzelle;
-
6 eine
Tabelle zum Vergleich von Eigenschaften von Materialien, die für erfindungsgemäße Dichtungselemente
geeignet sind, mit Materialien, die für bekannte Dichtungselemente
verwendet werden;
-
7 eine
Kurvendarstellung des durchschnittlichen Kaliumkriechens aus Zellen
als Funktion der Testdauer; und
-
8 eine
Kurvendarstellung des durchschnittlichen Kaliumkriechens aus Zellen
als Funktion der Testdauer.
-
Es
wurde festgestellt, dass die vorgenannten Aufgaben sowie andere,
die für
den Fachmann auf diesem Gebiet offensichtlich sind, gelöst werden,
wenn das spritzgegossene thermoplastische Dichtungselement einer
elektrochemischen Zelle aus einem Gemisch besteht, das aus einer
Polypropylenmatrix, die mehr als 30 Gew.-% ausmacht, und aus einem
aromatischen Polymer besteht, bei dem es sich um wenigstens ein
Polymer handelt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyphenylenoxiden
und Polystyrolen besteht. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
hat das thermoplastische Material eine Wärmestandfestigkeit bei 66 psi (46,4
kg/cm2), die höher als 93,3°C (200°F) ist.
-
Das
erfindungsgemäße Dichtungselement
ist zur Verwendung in einer typischen elektrochemischen Zelle für eine Verbraucher-Alkalibatterie,
wie sie in 1 dargestellt ist, geeignet.
Diese Zelle 10 weist einen Becher 12 mit einem
geschlossenen unteren Ende 14 auf. Eine positive Elektrode 22 mit
einer zylindrischen Innenwand 36 ist in dem Becher 12 ausgebildet.
Ein Separator 24 und eine negative Elektrode 26 sind
in einem mittigen Hohlraum in der positiven Elektrode 22 angeordnet.
Eine Dichtungsanordnung, die eine starre Metallabdeckung 34 umfasst,
ist über
dem offenen Ende des Bechers 12 angeordnet. Ein Stromkollektor 28,
der in Kontakt mit der negativen Elektrode 26 steht, erstreckt
sich nach oben und außen,
um einen elektrischen Kontakt mit dem negativen Kontakt 30 herzustellen.
Die Dichtungsanordnung weist ferner ein Dichtungselement 32 auf,
das mit der Abdeckung 34 zum Schließen des offenen Endes der Zelle
zusammenwirkt, wobei eine Druckdichtung zwischen dem Becher 12 und
dem Umfangsrand der Abdeckung 34 gebildet ist. Eine "Druckdichtung" ist eine Dichtung,
bei der eine Kraft gegen eine Fläche
des Dichtungselements an einer Grenzfläche mit einer anderen Zellenkomponente
gerichtet ist, so dass das Dichtungselement eine Druckbelastung
in wenigstens einer Richtung in einem Bereich nahe der Dichtungsgrenzfläche aufweist.
Das Dichtungselement 32 bildet ferner eine Dichtung zwischen
dem Becher 12 und dem Umfangsrand des Anschlusses 30.
Zusätzlich zur
Bildung von Dichtungen mit dem Becher 12 bildet das Dichtungselement 32 auch
eine Dichtung um den Stromkollektor 28 an einer mittigen
Nabe. Eine dünne
Dichtmittelbeschichtung kann ebenfalls an jeder der Dichtflächen des
Dichtungselements 32 aufgebracht werden, üblicherweise
durch Aufbringen des Dichtmittels auf das Dichtungselement 32 und/oder
eine Fläche,
gegen welche es die Dichtung bildet. Das Dichtmittel füllt kleine
Ausnehmungen, Kratzer und andere Fehler in den Oberflächen des
Dichtungselements 32 und der Komponenten, mit denen dieses
die Dichtung bildet, aus. Die Zelle kann anschließend durch
Anordnen eines positiven Kontakts 18 an dem Becherboden 14 und
Befestigen eines Mantels 20 an der Außenfläche der Seitenwand des Bechers 12 fertiggestellt
werden.
-
Bei
der in 1 dargestellten Zelle, ist die mittige Nabe des
Dichtungselements 32 um den Stromkollektor 28 durch
die Abdeckung 34 gestützt,
um den Druck der Nabe aufrecht zu erhalten. Eine andere Art der Ausbildung
des Dichtungselements, die für
Verbraucher-Alkali-Batterien verwendet werden kann, ist in 2 dargestellt.
Diese Ausbildung umfasst eine Buchse 42, anstatt einer
inneren Abdeckung, um die mittige Nabe 38 des Dichtungselements 32 zu
stützen.
Die Buchse 42 kann vertikale Rillen aufweisen, um die korrekte Funktion
des Druckentspannungsmechanismus zu gewährleisten.
-
Das
erfindungsgemäße Dichtungselement
ist besonders vorteilhaft in Verbraucher-Alkali-Zellen, bei denen
die mittige Nabe des Dichtungselements um den Stromkollektor durch
keine andere Komponente gestützt
ist. Ein Beispiel für
einen derartigen Aufbau ist in 3 dargestellt.
Es ist keine Stützkomponente
wie eine innere Abdeckung oder Buchse vorhanden, um das Dichtungselement 32 zu
stützen,
und bekannte Dichtungselemente haben sich aufgrund von Rissbildung
durch Umwelteinflüsse
und Verlust der Druckdichtung durch übermäßige Kriechverformung unter
Zugeinwirkung als ungeeignet für
eine derartige Dichtungsausbildung erwiesen.
-
Zwar
handelt es sich bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
um eine zylindrische Primärzelle
mit einem wässrigen
Alkali-Elektrolyten, jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Die
Erfindung kann auch in Zellen und Batterien anderer elektrochemischer
Systeme, Konfigurationen und Größen ausgeführt werden.
Die Zellen können
primär
oder wiederaufladbar sein. Sie können
elektrochemische Systeme jeder Art aufweisen, an die ein spritzgegossenes
thermoplastisches Dichtungselement erfolgreich angepasst werden
kann. Beispiele umfassen wässrige
Systeme mit Elektrodenpaaren wie Zink/Mangandioxid, Zink/Silberoxid,
Zink/Quecksilberoxid, Zink/Luft, Nickel/Cadmium und Nickel/Metallhydrid.
Wässrige
Systeme können
jeden geeigneten Elektrolyten aufweisen, der mit dem thermoplastischen
Material kompatibel ist. Beispiele umfassen Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid,
Ammoniumchlorid und Zinkchlorid. Zylindrische Zellen und Knopfzellen
sind bevorzugte Zellenformen, da thermoplastische Dichtungselemente,
insbesondere solche, die Druckdichtungen bilden, leichter an eine
zylindrische Öffnung
und Abdeckung angepasst werden können.
Die Erfindung kann jedoch auch in Zellen verwendet werden, die andere
Formen aufweisen, an welche das erfindungsgemäße Dichtungselement angepasst
werden kann. Die Erfindung ist für
Zellen mit verschiedenen Anordnungen der Elektroden in der Zelle
verwendbar, welche nicht nur Anordnungen wie die in 1 dargestellte Anordnung,
sondern andere Anordnungen vom Spulentyp sowie Zellen mit gestapelten
Elektroden-Pellets oder -Platten und Zellen mit spiralig gewickelten
Elektroden umfassen.
-
4 zeigt
eine übliche
Verbraucher-Knopfzelle 10, in welcher ein Dichtungselement 32 und
eine Abdeckung oder ein Anodennapf 34, der auch als negativer
Pol dient, im offenen Ende des Bechers 12 zum Abdichten
der Zelle 10 angeordnet sind.
-
5 zeigt
eine zylindrische Zelle 10 mit einem nichtwässrigen
Elektrolyten. Die Zelle weist eine innere Abdeckung 34 und
ein Dichtungselement 32 auf, die im offenen Ende des Bechers 12 angeordnet
sind. Das Dichtungselement 32 ist zwischen dem Umfangsrand
der Abdeckung 34 und der Innenfläche des Bechers 12 zur
Bildung einer Druckdichtung zusammengedrückt. In dieser Zelle befindet
sich ein separater Druckentspannungsmechanismus im Mittelteil der
Abdeckung 34. Dieser Druckentspannungsmechanismus umfasst eine
Ablasskugel 46 und eine Ablassbuchse 48. Die Ablassbuchse 48 wirkt
ferner als Dichtungselement. Die Ablassbuchse kann optional ein
erfindungsgemäßes Dichtungselement
sein.
-
Die
Ausbildung des Dichtungselements selbst kann erheblich variieren.
Beispielsweise kann es im wesentlichen das gesamte offene Ende des
Zellenbehälters
bedecken, wie in den 1, 2 und 3 dargestellt,
oder es kann im wesentlichen auf den Bereich zwischen dem oberen
Teil der Becherwand und der Abdeckungs- oder Napfwand beschränkt sein,
wie bei den Zellen in den 4 und 5.
Je größer die
Querschnittsfläche
im schmalsten Bereich der gebildeten Dichtung ist, desto wichtiger
sind die Raten der Transmission von Gasen und Flüssigkeiten durch das Material.
Es kann erwünscht
sein, das Dichtungselement mit einer großen Querschnittsfläche auszubilden,
um die Transmission unerwünschter
Gase (beispielsweise Wasserstoff), die während der Lagerung, der Entladung
oder des unsachgemäßen Gebrauchs
entstehen, zu erleichtern, um den Druckaufbau innerhalb der Zelle
zu minimieren. Bei derartigen Ausbildungen ist es erwünscht, dass
die Transmissionsraten für
Gase und Flüssigkeiten,
die in der Zelle oder aus der Zelle heraus gehalten werden sollen,
so gering wie praktisch möglich
sind, während
die Transmissionsraten für
diejenigen, die das Dichtungselement passieren sollen, so hoch wie
praktisch möglich
sind.
-
Die
Ausbildung des Dichtungselements kann ebenfalls eine solche mit
einem Druckentspannungsmechanismus sein, wie in 1 dargestellt.
Die für
das Dichtungselement verwendeten spezifischen Materialien werden
zum Teil basierend auf den Eigenschaften ausgewählt, die für das korrekte Funktionieren
des Druckentspannungsmechanismus wichtig sind.
-
Das
erfindungsgemäße Dichtungselement
besteht aus einem Gemisch von Materialien, das zumindest ein Polypropylen
und zumindest ein aromatisches Polymer enthält, bei dem es sich mindestens
um ein Polymer handelt, das aus der Gruppe gewählt ist, die aus Polyphenylenoxiden
und Polystyrolen besteht. Das Gemisch enthält mehr als 30 Gew.-% Polyolefin.
Vorzugsweise enthält
das Gemisch mindestens 40 Gew.-% Polyolefin, mehr bevorzugt mindestens
50 Gew.-% Polyolefin.
-
Das
Polyolefin kann ein Polymer auf der Basis der folgenden Monomere
sein: Propylen.
-
Das
Gemisch weist diskrete Phasen des aromatischen Polymers in einer
Polyolefin-Matrix auf, wie mittels Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM) zu beobachten ist.
-
Ein
aromatisches Polymer ist ein Polymer mit einer sich wiederholenden
Einheit, die einen oder mehrere Arten von aromatischen Funktionsgruppen
aufweist. Beispiele für
aromatische Polymere, die zur Verwendung in der Erfindung geeignet
sind, umfassen Polyphenylenoxide, die Monomere wie 2,6-dimethyl-1,4-phenylenether
und 2,3,6-trimethyl-1,4-phenylenether aufweisen, und Polystyrole
wie ataktisches Polystyrol und syndiotaktisches Polystyrol.
-
Polystyrole
sind bevorzugte aromatische Polymere. Beispiele für Polystyrole
umfassen Allzweck-Polystyrol (GPPS), bei dem es sich um ein amorphes
Polymer mit einer Wärmestandfestigkeit
bei 66 psi (46,4 kg/cm2) von ungefähr 95–105° C handelt,
und syndiotaktisches Polystyrol (SPS), bei dem es sich um ein halbkristallines
thermoplastisches Polymer handelt, das aus Styrolmonomereinheiten
besteht, welche in einer in hohem Maße geordneten abwechselnden
Konfiguration entlang der Polymerkette angeordnet sind. Die geordnete
Struktur von SPS ermöglicht
das Kristallisieren der Polymerketten, wodurch die Festigkeit und
die Wärmebeständigkeit
des Materials bei und über
der Wärmestandfestigkeitstemperatur
verbessert ist. SPS, das unter der Handelsbezeichnung QUESTRA® von
Dow Chemical Company, Midland, Michigan, USA verkauft wird, ist
ein bevorzugtes Polystyrol.
-
Polyphenylenoxide
sind ebenfalls bevorzugte aromatische Polymere.
-
Das
aromatische Polymer kann durch Mischen mit einem Schlagzähmacher
modifiziert werden, um seine Brüchigkeit
zu verringern und sein Schlagzähigkeit
zu erhöhen.
-
Weist
das aromatische Polymer Styrolpolymer auf, umfassen geeignete Schlagzähmacher
polyolefinische thermoplastische Elastomere und Dreiblockcopolymere
mit einem Elastomerblock zwischen zwei starren thermoplastischen
Blöcken.
Beispiele für
polyolefinische themoplastische Elastomere umfassen solche, die aus
Ethylen-, Octen- und Butenmonomereinheiten polymerisiert sind und
beispielsweise in Gegenwart eines Metallocen-Katalysators copolymerisiert
sind, um gesättigte
Kohlenwasserstoff-kautschukartige Materialien zu erzeugen. Dreiblockcopolymere
werden gegenüber
polyolefinischen ther moplastischen Elastomeren bevorzugt. Dies ist
darin begründet,
dass die Dreiblockcopolymere amorphe Polystyrolblöcke aufweisen,
die eine verbesserte Mischbarkeit in Styrolpolymere wie SPS und
GPPS bewirken. Bevorzugte Dreiblockcopolymer-Schlagzähmacher
umfassen Styrol-Butadien-Styrol-(S-B-S), Styrol-Isopren-Styrol-(S-I-S), Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol-(S-EB-S)
und Styrol-Ethylen/Propylen-Styrol-Blockcopolymere (S-EP-S). S-EB-S
und S-EP-S sind
mehr bevorzugt, da sie keine ungesättigten Stellen enthalten,
so dass sie weniger anfällig
für oxidativen
Abbau sind.
-
Ein
geeignetes, hinsichtlich der Schlagzähigkeit modifiziertes Styrolpolymer
ist hochschlagzähes
Polystyrol (HIPS), das durch Auflösen von Polybutadien-Kautschuk in Styrolmonomer
unter Verwendung herkömmlicher
Katalysatoren erzeugt wird. Das Ergebnis ist eine ataktische amorphe
Phase, wobei Styrol in einer durchgehenden Phase um diskrete Polybutadienphasen
mit Polystyroleinschlüssen
vorliegt.
-
Ein
bevorzugtes hinsichtlich der Schlagzähigkeit modifiziertes Styrolpolymer
ist AIM® 4800,
ein super-hochschlagzähes
Polystyrol, das von Dow Chemical Company, Midland, Michigan, USA
verkauft wird. Dies ist ein HIPS-ähnliches Produkt mit verbesserter
Einbindung der kautschukartigen Phase. AIM® 4800
unterscheidet sich von hinsichtlich der Schlagzähigkeit modifiziertem GPPS,
hinsichtlich der Schlagzähigkeit
modifiziertem SPS und herkömmlichem
HIPS dadurch, dass es verbesserte plastische Verformungseigenschaften
aufweist. Es kann eine Fließ-
und Dehnverformung ähnlich
der von Nylon vollziehen, wodurch das Material höheren Belastungen standhalten
kann, bevor das Dichtungselement reißt.
-
Wenn
das aromatische Polymer ein Polyphenylenoxid (PPO) ist, kann der
Schlagzähmacher
ein Styrol/Polyolefin-Blockcopolymer sein. Diese Blockcopolymere
können
entweder Zweiblock-, Dreiblock- oder verzweigte (radiale) Copolymere
sein, wobei Dreiblockcopolymere bevorzugt sind. Styrol-Butadien
(S-B), Styrol-Ethylen/Butadien
(S-EB) und Styrol-Ethylen/Propylen (S-EP) sind Beispiele für geeignete
Zweiblockcopolymere. Geeignete radiale Copolymere umfassen (Styrol-Butadien)n und (Styrol-Isopren)n.
Bevorzugte Dreiblockcopolymere umfassen S-B-S, S-I-S, S-EB-S und
S-EP-S. Das Styrol/Polyolefin-Blockcopolymer
kann ein reines oder ein durch Öl
modifiziertes Polymer sein.
-
Solche
Blockcopolymere sind unter den KRATON® Polymeren
enthalten, welche von Kraton Polymers Business vertrieben werden.
-
Vorzugsweise
wird eine minimale Menge Schlagzähmacher,
die zum Erreichen der gewünschten
Eigenschaften des Dichtungselements erforderlich ist, verwendet.
Beispielsweise werden aromatische Polymere vorzugsweise durch Mischen
mit einem Schlagzähmacher
in einem Gewichtsverhältnis
des Schlagzähmachers
zu dem aromatischen Polymer von 1:99 bis 10:90 modifiziert. Die
aromatischen Polymere können
ein Gemisch von Polymeren enthalten. Ein bevorzugtes Gemisch enthält HIPS
und PPO. Beispiele für
ein derartiges Gemisch umfassen die NORYL® Polymere,
wie NORYL® EM6101,
erhältlich
von General Electric Co., Pittsfield, Massachussetts, USA.
-
Das
erfindungsgemäße thermoplastische
Material kann optional einen Kompatibilisator enthalten. Ein Kompatibilisator
ist ein Material, das die Polyolefin- und die aromatische Polymerphase miteinander
verbindet, um die Größe, die
Form und die Verteilung des dispergierten aromatischen Polymers
in dem Polyolefin nach dem Spritzgießen des Dichtungselements und
während
der gesamten Nutzdauer des Dichtungselements und der Zelle, in der
es verwendet wird, aufrecht zu erhalten. Blockcopolymere sind bevorzugte
Kompatibilsatoren. Ein Ende eines Blocks ist in dem Polyolefin löslich und
ein anderes Ende eines Blocks ist in dem aromatischen Polymer löslich.
-
Damit
die Ausgangsmaterialien sich während
des Spritzgießens
gut verarbeiten lassen und qualitativ hochwertige Dichtungselemente
bilden, hat das Gemisch der Ausgangsmaterialien vorzugsweise eine
Gesamt-Schmelzviskosität
bei der Gießtemperatur
von weniger als 500 Pas (5000 poise), mehr bevorzugt weniger als
200 Pas (2000 poise) gemäß einer
Bestimmung nach ASTM D3835 bei einer Scherrate von 1000 sec–1. Im
allgemeinen gilt: je niedriger die Gesamt-Schmelzviskosität, desto
besser, solange während
des Gießens kein übermäßiges Überfangen
auftritt. Die Gesamt-Schmelzviskosität kann durch Wählen der
Bestandteile in dem Gemisch und deren relativen Mengen eingestellt
werden.
-
Die
Schmelzflussrate bietet, wie die Schmelzviskosität, eine Angabe darüber, wie
leicht das Material in die Form fließt. Je höher die Flussratenwerte, desto
leichter fließt
es während
des Spritzgießens.
Bei Dichtungselementen von elektrochemischen Zellen sollte die Schmelzflussrate
bei der Schmelztemperatur nach einer Bestimmung gemäß ASTM D3835
größer als
1 g/10 min sein. Vorzugsweise ist die Schmelzflussrate größer als
4 g/10 min. Für
Gießeigenschaften,
die erheblich besser als diejenigen von Polypropylen sind, sollte die
Schmelzflussrate mindestens 7 und vorzugsweise mindestens 9 g/10
min betragen.
-
Zwar
haben Nylon und Polypropylen Gesamt-Schmelzviskositäten und
Schmelzflussraten, die für
das Spritzgießen
ausgezeichnet geeignet sind, jedoch weisen aus diesen hergestellte
Dichtungselemente unerwünschte
Eigenschaften auf. HIPS und AIM® 4800
ergeben Dichtungselemente mit verbesserten Eigenschaften, jedoch
weisen sie eine geringe Bruchdehnung auf. Hierdurch besteht nur
ein geringer Bereich akzeptabler Dehnung. Wenn die Dehnung geringer
ist, haben die Dichtungselemente nicht die gewünschte Belastbarkeit und eine
größere Dehnung
kann zum Reißen
des Dichtungselements führen.
NORYL® PXO844
verringert die Haarrissbildung und das Reißen im Vergleich zu HIPS und
AIM®,
jedoch hat es eine Schmelzflussrate, die geringer ist als für eine gute
Verarbeitung erwünscht.
Andere Eigenschaften von thermoplastischem Material, die für Dichtungselemente
wichtig sind, umfassen die Kriechverformung unter Zugbelastung,
den Wärmedehnungskoeffizienten,
den Zugmodul, die Streckspannung und die Wärmestandfestigkeitstemperatur.
-
Der
Modul (sowohl der Zug-, als auch der Biegemodul) des Materials,
in Kombination mit der erforderlichen prozentualen Kompression des
Dichtungselements in der Zelle, bestimmt, wie viel Variabilität der Abmessungen
des Dichtungselements und der fertigen, abgedichteten Zelle toleriert
werden kann. Das Material muss ausreichend weich sein, um ausreichend
zusammengedrückt
werden zu können,
wenn die Zelle abgedichtet wird, jedoch muss es ausreichend steif
sein (d.h. einen ausreichend hohen Modul aufweisen), um die erforderliche
Dichtspannung über
den gesamten Toleranzbereich der Abmessungen der Dichtungselement- und
zusammengesetzten Zelle aufzubringen. Bei den meisten kommerziellen
Alkali-Zellausbildungen sollte der Zugmodul 100000–400000
psi (70300–281200
kg/cm2), vorzugsweise 100000–250000
psi (70300–175750
kg/cm2) betragen.
-
Die
Bruchdehnung kann ebenfalls wichtig sein, insbesondere bei Dichtungselementen,
die dazu ausgebildet sind zu brechen, um Innendruck abzulassen.
Derartige Dichtungselemente haben daher vorzugsweise eine Bruchdehnung
im Zugversuch gemäß einer
Bestimmung nach ASTM D638 von 20–350 Prozent, mehr bevorzugt
30–200
Prozent. Wenn die Bruchdehnung zu groß ist, dehnt sich das Dichtungselement
zu sehr und reißt
nicht zuverlässig
bei dem gewünschten
Druck. Wenn die Bruchdehnung zu gering ist, reißt das Dichtungselement vorzeitig.
-
Andere
Eigenschaften, die nützlich
sein können,
umfassen: den Biegemodul, die Zähigkeit
und die Wasserabsorption.
-
Testverfahren
zum Bestimmen der genannten Eigenschaften und deren bevor zugte
Bereiche sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
-
-
-
Geeignete
Materialien für
spritzgegossene thermoplastische Dichtungselemente müssen gut
verarbeitbar sein und qualitativ hochwertige Dichtungselemente ergeben.
Jedes zu bewertende Material wird zum Spritzgießen von Dichtungselementen
verwendet, wobei die zur Herstellung optimaler Teile erforderlichen
Anpassungen der Gießparameter
vorgenommen werden. Die Materialzufuhr sowie die Qualität der gegossenen Dichtungselemente
kann berücksichtigt
werden (beispielsweise Gleichmäßigkeit
des gegossenen Materials, minimale Abmessungsschwankungen und Fehlen
von Defekten wie Lunker, Einschlüsse,
Spaltungen und Verkohlungen).
-
Damit
das spritzgegossene thermoplastische Dichtungselement zur Verwendung
in einer bestimmten Art von elektrochemischer Zelle geeignet ist,
muss es in der inneren Umgebung der Zelle stabil sein. Da das Dichtungselement
oft in direkten Kontakt mit Elektrolyt in der Zelle gelangen kann,
kann es erwünscht
sein, die möglichen
Materialien auf ihre Kompatibilität in einer Lösung des
in der Zelle zu verwendenden Elektrolyten zu testen. Bei Alkali-Zellen
mit einem wässrigen
Kaliumhydroxid-Elektrolyten können
beispielsweise die folgenden Tests verwendet werden; der Fachmann
kann leicht andere geeignete Tests für jeden betreffenden Elektrolyten
und/oder jede betreffende elektrochemische Zelle entwickeln. Minimale
Veränderungen
des Gewichts, des Molekülgewichts
und der chemischen Zusammensetzung sind wünschenswert. Elektrolytstabilitätstest bei 130°C. Materialien
werden auf Gewichtsverlust in 37 Gew.-% Kaliumhydroxid in Wasser
bei 130°C
getestet. Zugstangen aus jedem Material mit einer Dicke von 1/8
Inch (3,175 mm) werden gewogen, anschließend in einer Fluorpolymer-Phiole
auf der Kaliumhydroxidlösung
treibend angeordnet und in einen Ofen gegeben. Die Stangen werden
von Zeit zu Zeit entfernt, abgespült, getrocknet und erneut gewogen,
wieder auf die Lö sung platziert
und in den Ofen gegeben. Der Test kann über jede gewünschte Dauer
fortgesetzt werden; 30 bis 40 Tage haben sich als nützlich erwiesen.
Da die Stangen auf der Kaliumhydroxidlösung treiben, stehen sie während des
Tests sowohl mit der Lösung,
als auch mit der Luft in Kontakt.
-
Elektrolytstabilitätstest bei
95°C. Materialien
werden ebenfalls auf Gewichtsverlust in 37 Gew.-% Kaliumhydroxidlösung bei
95°C getestet.
Mikrozugstangen mit einer Dicke von 1/32 Inch (0,794 mm) und einem Abschnitt
mit einer Dicke von 0,009 Inch (0,229 mm) werden in einer Fluorpolymer-Flasche
in eine Kaliumhydroxidlösung
getaucht und in einem Ofen platziert. Die Stangen werden von Zeit
zu Zeit entfernt, abgespült, getrocknet
und erneut gewogen, wieder auf die Lösung platziert und in den Ofen
gegeben. Der Test kann über jede
gewünschte
Dauer fortgesetzt werden; 30 bis 40 Tage haben sich als nützlich erwiesen.
Der Zweck des dünneren
Abschnitts ist das Simulieren des dünnen Auslassbereichs bei einer
Dichtung mit einem Membranauslass.
-
ATR-FTIR-Test.
Attenuated-Total-Reflectance-Fourier-Transform-Infrared-Spektroskopie (ATR-FTIR) wird
zur Auswertung jeglicher chemischer Veränderungen an der Oberfläche der
Proben verwendet, wobei die Stangen vor und nach den Gewichtsverlusttests
getestet werden.
-
GPC-Test.
Gelpermeationschromatographie (GPC) wird zur weiteren Feststellung
von Änderungen des
Molekulargewichts der Proben verwendet, nachdem die Proben der Kaliumhydroxidlösung ausgesetzt
waren. Um sich auf die dieser ausgesetzten Bereiche der Proben zu
konzentrieren, werden Späne
von den Oberflächen
der Stangen genommen. Die Ergebnisse werden mit denjenigen einer
anderen Gruppe von Stangen verglichen, die keiner Kaliumhydroxidlösung und
hohen Temperaturen ausgesetzt war.
-
Damit
Dichtungselemente in wässrigen
Alkali-Zellen, insbesondere in Zink/Mangandioxid-Zellen mit einem
Kaliumhydroxid-Elektrolyten, verwendet werden können, enthält ein bevorzugtes thermoplastisches Material
für Dichtungselemente,
die in wässrigen
Alkali-Zellen Verwendung finden, ein Gemisch aus Polypropylen und
Polystyrol. HIVALLOY® Polymere von Bassell
Polyolefins, Wilmington, Delaware, USA, sind Beispiele für derartige
Materialien. Ein mehr bevorzugtes thermoplastisches Material enthält ein Gemisch
aus Polypropylen und ein hinsichtlich der Schlagzähigkeit
modifiziertes Polyphenylenoxid (PPO).
-
NORYL® EXTENDTM PPX7110 und PPX7125 von General Electric
Co. sind derartige Materialien.
-
Schlüsseleigenschaften
mehrerer erfindungsgemäßer Materialien
werden mit Eigenschaften mehrerer bekannter Materialien in 6 verglichen.
-
Zusätzlich zur
Auswertung der Eigenschaften des Dichtungselementmaterials ist es
ebenfalls erwünscht,
gegossene Dichtungselemente in elektrochemischen Zellen zu testen.
Die verwendeten Tests hängen
von den Erwartungen und Anforderungen an die Zellen ab. In den folgenden
Beispielen wird ein beschleunigter Lagertest verwendet. Dieser Test
hat sich als nützlich
für die
relativ schnelle Bewertung der Dichtwirkung von Verbraucher-Alkali-Zellen
während
der Lagerung erwiesen.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Herkömmliche
zylindrische Alkali-Zn/MnO2-LR6-Zellen mit
einer Ausbildung ähnlich
der in 2 dargestellten Ausbildung wurden auf herkömmliche
Weise zusammengesetzt. Die positiven Elektroden enthielten elektrolytisches
Mangandioxid als aktives Material und expandiertes Graphit als elektrisch
leitfähiges
Mittel. Die negativen Elektroden enthielten Zinkpulver in einem
gelierten wässrigen
Kaliumhydroxid-Elektrolyten. Die Dichtungselemente wurden aus Nylon
6,6 (erhältlich
von DuPont Engineering Polymers, Wilmington, Delaware, USA als ZYTEL® 101)
spritzgegossen.
-
Nach
dem Schließen
und Abdichten der Zellen mit den Nylon-Dichtungselementen wurden die Zellen bei
hoher. Temperatur und hoher Feuchtigkeit getestet, um die Menge
und die Rate des Elektrolytkriechens durch die Grenzflächen zwischen
den Dichtungselementen und den Bechern sowie den Stromkollektoren
zu ermitteln. Die Menge des Kaliumkriechens wurde durch Abspülen der
abgedichteten Enden der Zellen mit einem fixen Volumen deionisierten
Wassers bestimmt, und die Konzentration des extrahierten Kaliums
in dem deionisierten Wasser wurde unter Verwendung eines selektiven
Ionenmessers, beispielsweise dem Cardy Ion Meter, hergestellt von
Horiba Instruments, ermittelt. Die Konzentration wurde sodann mit
dem Volumen des deionisierten Waschwassers multipliziert, um die
Menge des Kaliums zu bestimmen. Fünf Zellen aus jeder von drei
Gruppen wurden jeweils über
mehrere Zeiträume
während
des Tests gemessen. Nach 4 Wochen betrug die durchschnittliche Menge
an Kalium, das durch die Dichtung gekrochen war, ungefähr 55 μg pro Zelle.
Nach 8 Wochen war der Durchschnitt auf ungefähr 463 μg angestiegen. Die Testergebnisse
sind in 7 dargestellt.
-
Beispiel 2
-
Zellen
wurden gemäß der Erfindung
in der gleichen Weise wie die Zellen im Vergleichsbeispiel 1 hergestellt,
mit der Ausnahme, dass die Dichtungselemente aus NORYL® ExtendTM7110 spritzgegossen wurden. Sie wurden
auf die gleiche Weise getestet wie die Zellen im Vergleichsbeispiel
1. Wie in der 7 dargestellt, lag nach 4 Wochen
kein messbares Kriechen des Kaliums aus den Zellen vor, nach 6 Wochen
betrug der Durchschnitt ungefähr
8 μg/Zelle
und nach 9 Wochen lag ein Durchschnittswert von 285 μg/Zelle vor.
Das Ersetzen von Nylon 6,6 durch erfindungsgemäßes Material in dem Dichtungselement
führte
zu einer erheblichen Verbesserung der Wirksamkeit der Zellendichtung.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Herkömmliche
zylindrische Alkali-Zn/MnO2-LR6-Zellen mit
einer Ausbildung ähnlich
der in 3 dargestellten Ausbildung wurden auf herkömmliche
Weise zusammengesetzt. Die positiven Elektroden enthielten elektrolytisches
Mangandioxid als aktives Material und expandiertes Graphit als elektrisch
leitfähiges
Mittel. Die negativen Elektroden enthielten Zinkpulver in einem
gelierten wässrigen
Kaliumhydroxid-Elektrolyten. Die Dichtungselemente wurden aus Nylon
6,6 (erhältlich
von DuPont Engineering Polymers, Wilmington, Delaware, USA als ZYTEL® 101)
spritzgegossen.
-
Nach
dem Schließen
und Abdichten der Zellen mit den Nylon-Dichtungselementen wurden die Zellen bei
hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit getestet, um die Menge und
die Rate des Elektrolytkriechens wie im Vergleichbeispiel 1 beschrieben
zu bestimmen. Nach 2 Wochen des Lagerns bei 60°C und 90% relativer Feuchtigkeit
waren die Dichtungselemente an den Naben gerissen, was zu erheblicher
Leckage führte
(die Menge wurde nicht gemessen) und der Test wurde beendet.
-
Beispiel 4
-
Zellen
wurden gemäß der Erfindung
in der gleichen Weise wie die Zellen im Vergleichsbeispiel 3 hergestellt,
mit der Ausnahme, dass die Dichtungselemente aus NORYL® ExtendTM7110 spritzgegossen wurden. Sie wurden
auf die glei che Weise getestet wie die Zellen im Vergleichsbeispiel
3. Die Ergebnisse sind in 8 dargestellt.
Nach 4 Wochen Testdauer lag kein messbares Kriechen des Kaliums
aus den Zellen vor, nach 6 Wochen betrug der Durchschnitt ungefähr 43 μg/Zelle und
nach 10 Wochen lag ein Durchschnittswert von 143 μg/Zelle vor.
Zellen mit dem in 3 dargestellten nicht gestützten Naben-Dichtungselement-Aufbau
waren für
den Gebrauch durch den Verbraucher nicht akzeptabel, da die Dichtungselemente
versagten, wenn die Dichtungselemente aus Nylon 6,6 hergestellt
wurden, wobei jedoch Dichtungselemente aus erfindungsgemäßen Materialien
gut funktionierten. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Materials
ermöglicht
die Verwendung alternativer Dichtungselementausbildungen, die bei
einer Herstellung aus Nylon nicht praktisch sinnvoll sind.