DE602056C - Verfahren zur Entfettung und zur Erhoehung der Verfilzbarkeit von tierischen Fasern - Google Patents

Verfahren zur Entfettung und zur Erhoehung der Verfilzbarkeit von tierischen Fasern

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DE602056C
DE602056C DEG84147D DEG0084147D DE602056C DE 602056 C DE602056 C DE 602056C DE G84147 D DEG84147 D DE G84147D DE G0084147 D DEG0084147 D DE G0084147D DE 602056 C DE602056 C DE 602056C
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    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/02Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfettung und Erhöhung der Verfilzbarkeit von Fasern.
Die fettigen bzw. pechigen Verunreinigungen tierischer Fasern wurden bisher mit Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen, z. B. Benzin, Benzol, hydrierten Naphthalinen, oder Halogenderivaten, von Kohlenwasserstoffen, wie Trichloräthylen, entfernt,
to wobei die Einwirkung des Lösungsmittels auf die Fasern bei Raumtemperatur oder darüber erfolgte.
Gemäß vorliegender Erfindung wird die Behandlung der Fasern mit den an sich bekannten oder mit sonstigen als Fettloser geeigneten organischen Lösungsmitteln bei Temperaturen unter 00C \'"orgenommen. Bei vielen Ausführungsformen haben sich Temperaturen von etwa — io° bis — 150 C unter
ao Berücksichtigung auch wirtschaftlicher Momente als besonders geeignet erwiesen.
Man kann in verschiedener Weise vorgehen, um die erfindungsgemäße Einwirkung des Lösungsmittels bei tieferer Temperatur zu erzielen. So kann man beispielsweise nur das Lösungsmittel oder auch das Gut oder beide vorhergehend kühlen u. dgl. mehr.
Die organischen Lösungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe, hydrierte Kohlenwasserstoffe, Halogenderivate von Kohlenwasserstoffen und sonstige zum Lösen von fettigen und/oder pechartigen Verunreinigungen geeignete Lösungsmittel, können einzeln oder in Mischung verwendet werden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird das an sich für solche Zwecke bekannte Trichloräthylen allein oder' in Mischung mit anderen Fettlösungsmitteln, insbesondere anderen Halogenderivaten, wie beispielsweise Tetrachloräthan (etwa io°/0) oder Tetrachlorkohlenstoff, verwendet. Die Auswahl der Lösungsmittel richtet sich nach dem zu behandelnden Material, nach den angewendeten Temperaturen, wirtschaftlichen Momenten usw.
Man kann das Verfahren in einer Stufe, gegebenenfalls aber auch mehrstufig durchführen, wobei in den einzelnen Stufen verschiedene Lösungsmittel oder/und verschiedene Temperaturen gegebenenfalls zur Anwendung gelangen können, wenn dies Vorteile bietet, je nach der besonderen Aufgabe und dem gewünschten Effekt.
Vorzugsweise wird bei normalem oder vermindertem Druck gearbeitet.
Das Verfahren dient in erster Linie zur Entfettung und zur Erhöhung der Verfilzbarkeit von tierischen Fasern, beispielsweise Schafwolle; es kann aber auch anderen Zwecken dienen.
Eine wissenschaftliche Erklärung für die beobachteten Vorteile des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung, durch welche diese
jedoch in keiner Weise eingeschränkt werden soll, kann Adelleicht in folgendem gefunden werden:
Bei den bisher bekannten Verfahren treten Schädigungen der Fasern ein, vermutlich weil das Lösungsmittel nicht nur das an der äußeren Oberfläche der Rindensubstanz haftende Fett, sondern auch das unter derselben befindliche Fett und die im Kern des Haarzylinders gelegene Marksubstanz zur Lösung bringt. Die Schädigungen bestehen in einer teilweisen Änderung des konstitutionellen Aufbaues der Faser, wodurch dieselbe ihre ursprüngliche Festigkeit und Elastizität verliert, deren Erhaltung für die Verarbeitung und für die Vermeidung von überschüssigen Substanzverlusten an Fasermaterial wesentlich ist. Die Schädigungen steigern sich mit der Erhöhung der Temperatur, wodurch infolge der stärkeren Ouellung der Fasern das Eindringen des Lösungsmittels in das Innere des Faserquerschnittes begünstigt wird.
Man hat auch bereits ein Verfahren vorgeschlagen, durch welches die filzenden Eigenschäften von Haaren dadurch besser zur Auswirkung kommen, daß die Haare mit Wasser angefeuchtet und sodann durch Ausfrieren desselben die Haare an gewissen Stellen zum Platzen gebracht werden.
Es soll dabei für eine möglichste Füllung der Zellen und Markkanäle mit Wasser gesorgt werden, indem die Haare einige Stunden angefeuchtet werden. Ferner müssen nach diesem Vorschlag, um das Volumen des im Innern der Zellen und Markkanäle gebildeten Eisens derart zu vergrößern, daß die Haare an gewissen Stellen platzen, Temperaturen von —118 bis —146° C, mittels flüssigem Sauerstoff, Luft u. dgl. erzielt, angewendet werden. Dabei soll ein Druck von 35 bis 50 Atm. zur Anwendung gelangen. Bei diesem bekannten Verfahren muß die Festigkeit der Fasern durch das Platzen der Haare unterschiedlich von vorliegender Erfindung in erheblichem Ausmaße leiden. Die möglichste Erhaltung der Festigkeit ist aber für die vor der Verfilzung notwendigen Vorbereitungsarbeiten, z. B. beim Auflockern der Haare und bei der Formgebung derselben, für das fertige Erzeugnis wichtig, damit die Haare nicht infolge der geminderten Festigkeit reißen und so nicht eine wertvolle Eigenschaft des Haares, nämlich seine Länge, vermindert wird.
Gemäß vorliegender Erfindung wird auch unterschiedlich die Erhöhung der Verfilzbarkeit durch Verwendung eines Kälteträgers, der gleichzeitig ein Fettlösungsmittel ist, dadurch erreicht, daß die Oberflächen der Schuppen vollständig gereinigt und vom Fett befreit werden, so daß die bei der Verfilzung der Haare verwendeten Hilfsstoffe, z. B. Säuren, wirksamer werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch wirtschaftlicher in der Anwendung, da nicht so hohe Drücke benötigt werden.
Erfindungsgemäß wird vermutlich durch die Kühlung eine Zusammenziehung und Verdichtung der Fasersubstanz sowie eine Verringerung des Querschnittes der Kapillaren und das Gefrieren des hygroskopisch gebundenen Wassers erzielt. Dadurch wird noch unter der Oberfläche der Rindensubstanz, welche hauptsächlich aus dem Keratin-A besteht und gegen chemische Agenzien sehr widerstandsfähig ist, ein gegen das Eindringen des Lösungsmittels in die inneren Schichten der Fasern höchstmöglicher Widerstand geschaffen.
Die Behandlung der animalischen Fasern mittels der erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden tiefgekühlten Fettlösungsmittel erhöht auch deren Verfilzungskapazität dadurch,, daß einerseits die Kapillaren sich zusammenziehen, andererseits die Volumenvergrößerung durch die in den Kapillaren und sonstigen Hohlräumen des Faserzylinders eintretende Vereisung ein Abheben der Schuppen besonders an den freien Enden derselben hervorruft. Die mikroskopischen Bilder der mit tiefgekühlten Lösungsmitteln behandelten Fasern, wenn mit Bildern von nicht mit Lösungsmitteln behandelten Fasern oder von Fasern verglichen, welche bei Temperaturen oberhalb 00C behandelt wurden, zeigen deutlich diese Vorgänge. Die Unterschiede zeigen sich besonders deutlich bei Fasern, welche eine Schädigung beim Wachstum erfahren haben oder in vorangegangenen Fabrikationsprozessen, also beispielsweise bei Kämmlingen stärker als bei Wolle derselben Herkunft, ferner stärker bei Wolle, welche schon einen Fabrikationsgang durchgemacht hat, wie beispielsweise Kunstwolle.
Die tiefgekühlten Lösungsmittel erhalten die natürliche Farbe der Fasern, während Behandlung mit Lösungsmitteln bei Wärmetemperat'uren eine Verfärbung der Fasern hervorruft und ihren Wert herabsetzt.
Die durch tiefe Kühlung verminderte Verdampfung des Lösungsmittels setzt gesundheitliche Schädigungen der mit dem Verfahren, betrauten Arbeiter, welche bei den bisher üblichen Verfahren, z. B. bei Verwendung von Trichloräthylen, Tetrachloräthan usw., nicht zu vermeiden waren, auf ein Mindestmaß herab und es erübrigen sich teuere Ventilationsanlagen.
Ausführungsbeispiel
Das zu reinigende Fasermaterial wird in Säcke gefüllt und die Säcke in einen Behäl-
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ter eingetaucht, in welchem sich gekühltes Trichloräthylen befindet. Die Kühlung des-Trichloräthylens erfolgt beispielsweise auf indirektem Wege mittels auf — 150C gekühjter Salzsole. Es werden vorzugsweise reichliche Mengen von Trichloräthylen verwendet, etwa 100 kg und mehr auf 100 kg Fasermaterial, damit die Oberfläche desselben - sofort vollständig bedeckt wird und die Netzung rasch erfolgt.
Die Säcke bleiben je nach dem Ausmaß der· Verunreinigungen etwa 5 bis 30, vorzugsweise S bis 10 Minuten in der Flüssigkeit und werden dann in eine luftdicht abgeschlossene Zentrifuge gebracht, woselbst der größte = Teil des Trichloräthylens abgeschleudert wird. Der Rest des Trichloräthylens wird zweck^ mäßig gleich in der Zentrifuge mittels Vakuums abgesaugt oder mittels eines warmen Luftstromes abgetrieben, wobei jedoch die Temperatur zweckmäßig
schreiten soll.
50C nicht über

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    ι. Verfahren zur Entfettung und Erhöhung der Verfilzbarkeit von tierischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Fasern mit organischen Lösungsmitteln bei Temperaturen unter o° C erfolgt.
  2. 2. Vorzugsweise Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Behandlung der Fasern unter Verwendung von auf — io bis — 150C abgekühlten Lösungsmitteln
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus Trichloräthylen besteht.
  4. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 oder folgende, gekennzeichnet durch stufenweise Durchführung des Verfahrens.
DEG84147D 1931-12-10 1932-11-25 Verfahren zur Entfettung und zur Erhoehung der Verfilzbarkeit von tierischen Fasern Expired DE602056C (de)

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US3619116A (en) * 1969-04-02 1971-11-09 Thomas Burnley & Sons Ltd Method for scouring wool

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FR747333A (fr) 1933-06-14
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