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Die
vorliegende Erfindung betrifft Piperazinderivate, deren Herstellung,
deren Verwendung als Arzneimittel und pharmazeutische Zusammensetzungen,
die sie enthalten.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit
worin
X steht für eine Einfachbindung
oder -O-, -S-, -CH
2-, -CH=CH- oder -CH
2-CH
2-,
R
1 steht für
(C
1-C
4)-Alkyl, (C
2-C
5)-Alkenyl oder
(C
3-C
7)-Cycloalkyl-(C
1-C
4)-alkyl, und
R
2 steht für
eine Gruppe der Formel
worin
Y
steht für
-O- oder -S-,
R
3 und R
4 unabhängig stehen
für Wasserstoff,
Hydroxy, Halogen, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, (C
1-C
4)-Alkyl oder (C
1-C
4)-Alkoxy, und
R
5 steht
für Wasserstoff
oder (C
1-C
4)-Alkyl,
in
Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes.
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Halogen
steht für
Fluor, Chlor, Brom oder Iod, vorzugsweise Fluor oder Chlor.
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Die
oben definierten Alkyl- und Alkoxygruppen stehen vorzugsweise für Methyl
und Methoxy. Unter einem weiteren Gesichtspunkt stellt die Erfindung
ein Verfahren bereit zur Herstellung der Verbindungen der Formel
I und ihrer Säureadditionssalze,
wobei eine Verbindung der Formel II
worin X und R
1 wie
oben definiert sind, umgesetzt wird mit einer Verbindung der Formel
III
worin R
2 wie
oben definiert ist, und die Verbindungen der Formel I, die auf diese
Weise erhalten werden, in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes
gewonnen werden.
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Die
Umsetzung kann nach herkömmlichen
Verfahren ausgeführt
werden, z.B. wie in Beispiel 1 beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
oder alternativ können
die Verbindungen der Formel I und ihre Säureadditionssalze hergestellt
werden über
ein Verfahren, wobei eine Verbindung der Formel IV
worin X und R
1 wie
oben definiert sind, und Z für
Hydroxy, Halogen oder OM steht, wobei M für ein Alkalimetall steht, mit
einer Verbindung der Formel V
worin R
2 wie
oben definiert ist, umgesetzt wird, und die Verbindungen der Formel
I, die auf diese Weise erhalten werden in Form der freien Base oder
eines Säureadditionssalzes
gewonnen werden.
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In
der Formel IV steht Z als Halogen z.B. für Chlor, und als Alkalimetall,
z.B. Natrium.
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Die
Umsetzung kann gemäß bekannten
Amidbildungsverfahren ausgeführt
werden. Wenn Z in der Formel IV für Hydroxy steht, kann eine
entsprechende Verbindung, in der Z für Halogen steht, z.B. Chlor,
erst hergestellt werden und dann umgesetzt werden mit der Verbindung
der Formel V, z.B. wie beschrieben in Beispiel 2.
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Die
Aufarbeitung der Reaktionsgemische gemäß dem obigen Verfahren und
eine Reinigung der Verbindungen, die auf diese Weise erhalten werden,
kann gemäß bekannten
Verfahren ausgeführt
werden.
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Säureadditionssalze
können
hergestellt werden aus den freien Basen auf bekannte Art und Weise
und umgekehrt. Geeignete Säureadditionssalze
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen z.B.
das Hydrochlorid ein.
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Die
Ausgangsverbindungen der Formel II können hergestellt werden durch
Reduktion von Verbindungen der Formel VI
worin X und R
1 wie
oben definiert sind, erhalten durch Amidbildung aus Säuren der
Formel VII
worin X wie oben definiert
ist. Die Umsetzungen können
auf bekannte Art und Weise ausgeführt werden, z.B. wie in Beispiel
1, b) und c) beschrieben.
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Die
Ausgangsverbindungen der Formel III können hergestellt werden durch
Umsetzung von Verbindungen der Formel V mit Acryloylchlorid, z.B.
wie in Beispiel 1 d) beschrieben.
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Die
Ausgangsverbindungen der Formel IV können hergestellt werden aus
bekannten Verbindungen unter Verwendung herkömmlicher Verfahren. Zum Beispiel
können
Verbindungen der Formel IV, worin Z für Chlor steht, hergestellt
werden gemäß dem folgenden
Reaktionsschema. Alle Reaktionen oder Umsetzungen in diesem Schema
können
auf bekannte Art und Weise ausgeführt werden, z.B. wie beschrieben
in Beispiel 2.
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Die
Ausgangsverbindungen der Formeln V und VII sind bekannt oder können auf
analoge Art und Weise zu bekannten Verfahren hergestellt werden,
z.B. wie beschrieben in Beispiel 1 a) für die Verbindungen der Formel
VII.
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Verbindungen
der Formel I und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze,
im Folgenden als Mittel der Erfindung bezeichnet, zeigen wertvolle
pharmakologische Eigenschaften, wenn sie in vitro getestet werden
unter Verwendung von SRIF Rezeptor exprimierenden Zellkulturen und
bei Tieren, und sind daher als Arzneimittel nützlich.
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Insbesondere
binden die Mittel der Erfindung an Somatostatinrezeptoren. Insbesondere
sind sie selektive Antagonisten an Somatostatin sst1-Rezeptoren,
vorher SSTR-1-Rezeptoren genannt (s. Hoyer et al., TiPS, 1995, 16;
86 bis 88), wie bestimmt in Radioliganden-Bindungs- und Second Messenger-Untersuchungen [s.
z.B. K. Kaupmann et al., FEBS LETTERS 1993, 331: 53–59], wo
sie selektive Affinität
für sst1-Rezeptoren zeigen mit pIC50-Werten
zwischen etwa 7,5 und 9,5.
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Die
Mittel der Erfindung sind daher brauchbar für die Behandlung bei Angst,
Depression, Schizophrenie, neurodegenerativen Erkrankungen, wie
Demenz, zur Behandlung von Tumoren und für vaskuläre Störungen und immunologische Erkrankungen,
wie bestätigt
in einem Bereich von Standardtests wie unten angegeben:
Bei
Dosen oder Dosierungen von etwa 0,3 bis 3 mg/kg p.o., erhöhen die
Mittel der Erfindung exploratorisches Verhalten von Mäusen in
der offenen Hälften
von der halb geschlossenen Plattform, einem Modell, das anxiolytische
Aktivität
vorhersagt (Psychopharmakologie, 1986, 89: 31 bis 37).
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In
dem gleichen Modell mit der halb geschlossenen Plattform erhöhen die
Mittel der Erfindung bei den oben angegebenen Dosen oder Dosierungen
auch die Vigilanz der Mäuse.
Die Verbindungen sind daher angezeigt für die Behandlung von Depression,
Schizophrenie und Demenz, insbesondere der senilen Demenz vom Alzheimer-Typ
(SDAT).
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Bei
dem Intruder-Maus-Test [Triangle, 1982, 21: 95 bis 105; J. Clin.
Psychiatry, 1994, 55: 9 (suppl. B) 4 bis 7] erhöhen die Mittel der Erfindung
die soziale Investigation und verringern defensive Ambivalenz bei
der behandelten Intruder Maus bei Dosen oder Dosierungen von etwa
1 bis etwa 10 mg/kg s.c., was ein Antidepressionsprofil wie Carbamazepin
und Lithium, ein neuroleptisches Profil wie Clozapin und ein anxiolytisches Profil
wie Diazepam nahe legt.
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Außerdem verringern
bei diesen Dosen oder Dosierungen die Mittel der Erfindung das aggressive
Verhalten (Angriffe, Verfolgungen, Bisse) in dem Matched Pairs Situation
Test bei Mäusen
[Dixon et al., J. Clin. Psychiatry 55: (9) [Suppl. B] 4 bis 7 (1994)].
Da sie, wie oben angeführt,
zusätzlich
defensives Verhalten in dem Intruder-Maus-Test dämpfen, zeigen die Mittel der
Erfindung ein etho- oder verhaltenspharmakologisches Profil, das
sehr ähnlich
ist zu dem von Clozapin und in gewissem Ausmaß zu dem von Carbamazepin,
Lithiumchlorid und Clozapin. Sie sind daher angezeigt für die Behandlung
von affektiven Störungen,
einschließlich
Bipolaren Störungen,
z.B. manisch depressiven Psychosen, extrem psychotischen Zuständen, z.B.
Manie, Schizophrenie und exzessive Stimmungsschwankungen, wo Verhaltensstabilisierung
erwünscht
ist. Außerdem sind
die Verbindungen angezeigt bei Angstzuständen, allgemeiner Angst sowie
sozialem Stress und Agoraphobie, sowie solchen Verhaltenszuständen, die
gekennzeichnet sind durch sozialen Rückzug, z.B. negative Symptome.
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Außerdem,
wenn die Mittel der Erfindung in Dosen oder Dosierungen von etwa
0,03 bis 3 mg/kg p.o. an Nagetiere verabreicht werden, wirken sie
gegen eine durch Elektroschock induzierte Amnesie, erhöhen die Retentionsleistung
bei einem passiven Vermeidungslernen (Mondadori et al., Pharmacology
Communications 1992, 2: 93 bis 97) und verbessern die soziale Wahrnehmung (Mondadori
et al., Behavioural Brain Research 1996, 77: 227 bis 229). Die Verbindungen
sind daher angezeigt für
die Behandlung von kognitiven Störungen und
Lern-/Gedächtnisstörungen.
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Die
positiven Effekte auf die Gedächtniserlangung/-retention,
verbunden mit den soziotropen und antidepressiven Komponenten, die
durch die Mittel der Erfindung gezeigt werden, deuten darauf hin,
dass sie brauchbar sein werden bei der Behandlung von ADHD (Aufmerksamkeitsdefizit-
und Hyperaktivitätsstörungen (attention
deficit and hyperactivity disorders)).
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Die
Mittel der Erfindung sind auch wirksam bei der Behandlung von verschiedenen
Arten von Tumoren, insbesondere der sst1-Rezeptor
tragenden Tumoren, wie es angegeben ist in Proliferationstests mit
verschiedenen unterschiedlichen Krebszelllinien und in Tumorwachstumsexperimenten
bei nackten Mäusen
mit Hormon-abhängigen
Tumoren [siehe z.B. G. Weckbecker et al., Cancer Research 1994,
54: 6334 bis 6337]. Daher sind die Verbindungen angezeigt bei der
Behandlung von z.B. Brust-, Prostata-, Colon-, Pankreas-, Gehirn-
und Lungenkrebs (kleiner Zelllungenkrebs).
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Für alle der
oben genannten Indikationen hängt
die geeignete Dosierung natürlich
ab von z.B. der eingesetzten Verbindung, dem Wirt, dem Modus oder
dem Weg der Verabreichung und der Natur und dem Schwerheitsgrad
des Zustands, der behandelt wird. Im Allgemeinen wird jedoch angezeigt,
dass zufrieden stellende Ergebnisse bei Tieren erhalten werden bei
einer täglichen
Dosis von etwa 0,1 bis etwa 10 mg/kg Tierkörpergewicht. Bei größeren Säugern, z.B.
Menschen, liegt eine angezeigte Tagesdosis in dem Bereich von etwa
5 bis etwa 200 mg, vorzugsweise etwa 10 bis etwa 100 mg, der Verbindung,
die herkömmlich
verabreicht wird in aufgeteilten Dosierungen von bis zu viermal
am Tag oder in einer Form mit verzögerter oder anhaltender Freisetzung.
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Die
Mittel der Erfindung können
verabreicht werden in freier Form oder in Form eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes. Solche Salze können
hergestellt werden auf eine herkömmliche
Art und Weise und zeigen die gleiche Stärke von Aktivität wie die
freien Verbindungen.
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Demzufolge
stellt die vorliegende Erfindung unter einem weiteren Gesichtspunkt
die Mittel der Erfindung bereit zur Verwendung als Arzneimittel,
insbesondere zur Behandlung der oben genannten Zustände, z.B.
Depression, Angst und Bipolare Störungen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die ein Mittel der
Erfindung in Verbindung mit mindestens einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel oder
Träger
umfasst. Solche Zusammensetzungen können auf herkömmliche
Art und Weise formuliert werden. Einheitsdosierungen oder Einheitsdosisformen
enthalten z.B. von etwa 0,25 bis etwa 50 mg von einem Mittel gemäß der Erfindung.
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Mittel
der Erfindung können
nach jeder beliebigen Route oder Weg verabreicht werden, z.B. parenteral,
z.B. in Form von injizierbaren Lösungen
oder Suspensionen, oder enteral, vorzugsweise oral, z.B. in Form von
Tabletten oder Kapseln.
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Die
Mittel der Erfindung können
alternativ oder bei einer anderen Ausführungsform z.B. topisch in
der Form einer Creme, eines Gels oder dergleichen, oder durch Inhalation,
z.B. in einer trockenen Pulverform, verabreicht werden.
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Beispiele
für Zusammensetzungen,
die ein Mittel der Erfindung umfassen, schließen z.B. eine feste Dispersion,
eine wässrige
Lösung,
ein, die z.B. ein Solubilisierungsmittel enthält, eine Mikroemulsion und
eine Suspension von einem Mittel der Erfindung. Die Zusammensetzung
kann auf einen pH in dem Bereich von z.B. 3,5 bis 9,5 gepuffert
werden, durch einen geeigneten Puffer.
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Die
Mittel der Erfindung können
auch verabreicht werden entweder allein oder in Kombination mit
anderen pharmazeutischen Mitteln, die wirksam sind bei der Behandlung
von den oben genannten Zuständen.
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Außerdem können die
Mittel der Erfindung verwendet werden zur Behandlung von dipolaren
Störungen
in Kombination mit einem beliebigen antimanischen Mittel (z.B. Lithium,
Carbamazepin, Valproat) oder einem beliebigen atypischen oder typischen
Antipsychotikum.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen zur getrennten Verabreichung
der Kombinationspartner und für
die Verabreichung in einer fixen Kombination, d.h. einer einzelnen
galenischen Zusammensetzung, die mindestens zwei Kombinationspartner
gemäß der Erfindung
umfasst, können
hergestellt werden auf eine an sich bekannte Art und Weise und sind
daher geeignet zur enteralen, wie oralen oder rektalen, und parenteralen Verabreichung
an Säuger,
einschließlich
Menschen, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge von mindestens
einem pharmakologisch wirksamen Kombinationspartner allein oder
in Kombination mit ein oder mehr pharmazeutisch annehmbaren Trägern, insbesondere
geeignet zur enteralen oder parenteralen Verabreichung.
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Insbesondere
kann eine therapeutisch wirksame Menge von jedem der Kombinationspartner
simultan oder nacheinander oder in einer beliebigen Reihenfolge
verabreicht werden, und die Komponenten oder Bestandteile können getrennt
oder als fixe Kombination verabreicht werden.
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Demzufolge
stellt die Erfindung eine Kombination bereit, die eine therapeutisch
wirksame Menge von einem Mittel der Erfindung und eine zweite Arzneimittelsubstanz
umfasst, wobei die zweite Arzneimittelsubstanz z.B. zur Verwendung
bei einer bestimmten oben angegebenen Indikation eingerichtet ist.
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Bevorzugte
Indikationen sind Depression, Angst und affektive Störungen,
einschließlich
bipolaren Störungen,
z.B. Manie.
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Gemäß dem oben
stehenden stellt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung bereit
von einem Mittel der Erfindung als ein Arzneimittel, z.B. zur Behandlung
von Depression, Angst und bipolaren Störungen.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung die Verwendung bereit von einem Mittel
der Erfindung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines
beliebigen Zustands, der oben genannt ist, z.B. Depression, Angst
und affektive Störungen.
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Unter
einem noch weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren bereit zur Behandlung von einem beliebig oben genannten
Zustand, z.B. Depression, Angst, bipolaren Störungen, bei einem Patienten,
der einer solchen Behandlung bedarf, wobei das Verfahren umfasst
die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge von einem
Mittel der Erfindung an einen solchen Patienten.
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Bevorzugte
Verbindungen gemäß der Erfindung
schließen
1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{methyl-[2-(9H-xanthen-9-yl)ethyl]amino}propan-1-on
(Verbindung A) und 1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{[2-(9H-fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propan-1-on
(Verbindung B), in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes
ein.
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Beide
Verbindungen A und B weisen eine hohe Affinität für Somatostatinrezeptoren auf,
unabhängig von
der Spezies, dem Expressionssystem und dem verwendeten Radioliganden,
und sind sst1 selektiv. Die folgenden pKd
Werte wurden gefunden:
Verbindung A: Mensch 8,3 bis 8,8; Maus
8,0 bis 8,4; Ratte 9,1.
Verbindung B: Mensch 8,2 bis 8,6; Maus
8,3 bis 8,6; Ratte 9,3.
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Bei
dem oben genannten Intruder-Test erhöhen beide Verbindungen A und
B beträchtlich
die Dauer der Sozialkontakte der Intruder-Ratte oder Eindringlingsratte
gegenüber
den ortsansässigen
Ratten. Bei dem Test der sozialen Wahrnehmung bei Mäusen zeigen
beide Verbindungen eine speziellen Steigerungseffekt auf die Lern-/Gedächtnisleistung.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Temperaturen
sind in °C
angegeben und nicht korrigiert.
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Beispiel 1
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1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{methyl-[2-(9H-xanthen-9-yl)ethyl]amino}propan-1-on
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a) (9H-Xanthen-9-yl)essigsäure
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Zu
Eisessig (375 ml) in einem 2 l Rundkolben wird 9H-Xanthen-9-ol (25
g, 126 mmol) und Malonsäure (25
g, 240 mmol) gegeben. Die klare gelbbraune Lösung wird 2 h lang gerührt und über Nacht
(15 h) stehen gelassen. Die Lösung
wird dann mit eiskaltem Wasser (1 l) verdünnt, was zu einer Kristallisation
führt.
Das Kristallisat wird durch Filtration gesammelt und mit kaltem
Wasser (3 × 200
ml) gewaschen. Der Feststoff wird mit Hilfe von wenig Wasser (130
ml) in einen 2 l Rundkolben überführt, der
50% K2CO3 (276 g)
enthielt und 20 min bis zum Rückfluss
erhitzt. Die leicht trübe
Lösung
wird auf 50° gekühlt und
durch Hyflo filtriert. Die klare bräunliche Lösung wird langsam und unter
gutem Rühren
zu einem Gemisch von konzentriertem HCl (200 ml) und Eiswasser (800
ml) gegeben (Entwicklung von CO2!). Das
Kristallisat wird durch Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen
und im Vakuum bei 80° getrocknet.
Das auf diese Weise erhaltene Malonsäurezwischenprodukt (31 g als
grünliches
Pulver) wird in Pyridin (250 ml) gelöst und 2 h bis zum Rückfluss
erhitzt. Die klare bräunliche
Lösung
wird dann auf 0° gekühlt und
unter gutem Rühren
zu einem Gemisch von konzentriertem HCl (300 ml) und Eiswasser (700
ml) gegeben. Das Kristallisat, das gebildet wird, wird durch Filtration
gesammelt und mit Wasser gewaschen. Der Feststoff wird in Et2O gelöst,
die Wasserphase abgetrennt, die organische Phase mit Na2SO4 getrocknet, filtriert und bis zu einem
Volumen von etwa 150 ml verdampft. Wenn die Kristallisation startet,
wird das Gemisch auf 0° gekühlt, mit
Hexan (250 ml) verdünnt
und 3 Tage bei –20° stehen gelassen.
Das feste Produkt wird durch Filtration gesammelt, mit Hexan gewaschen
und im Vakuum bei 80° getrocknet,
um (9H-Xanthen-9-yl)essigsäure (25,2
g, 83%) als cremefarbene Kristalle zu erhalten.
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b) N-Methyl-2-(9H-xanthen-9-yl)acetamid
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Zu
einer Lösungen
von (9H-Xanthen-9-yl)essigsäure
(4,8 g, 20 mmol) in THF (50 ml) wird unter Rühren 1,1'-Carbonyldiimidazol (3,57 g, 22 mmol)
gegeben, und das Rühren
2 h fortgesetzt. Die Suspension, die gebildet wird, wird auf –20° gekühlt, und
pures Methylamin (1,55 g, 2,2 ml, 50 mmol) wird zugegeben. Die weiße Suspension
wird 15 h bei Raumtemperatur gerührt.
Alle flüchtigen
Bestandteile werden im Vakuum entfernt, und CH2Cl2 (150 ml) und Wasser (50 ml) wird zu dem Rückstand
gegeben. Die Phasen werden abgetrennt, und die organische Phase
wird nacheinander mit einer 1:1 Mischung von 2 N HCl und Salzlösung (50
ml), Salzlösung
(50 ml) und einer 1:1 Mischung von 1 M NaHCO3 und
Salzlösung
(50 ml) gewaschen. Trocknen über Na2SO4, Filtration
und Verdampfung des Lösemittels
ergibt N-Methyl-2-(9H-xanthen-9-yl)acetamid (4,82 g, 95%) als weißen Feststoff,
der ausreichend rein ist für
die nächste
Stufe.
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c) Methyl-[2-(9H-xanthen-9-yl)ethyl]amin
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Zu
einer Suspension von LiAlH4 (2,59 g, 68,21
mmol) in THF (200 ml) unter Argon wird tropfenweise eine Lösung von
CHCl3 (2,71 g, 22,74 mmol) in THF (15 ml)
bei Raumtemperatur über
einen Zeitraum von 15 min gegeben. Rühren wird 30 min bei der gleichen
Temperatur fortgesetzt. Innerhalb von 15 min wird eine Lösung von
N-Methyl-2-(9H-xanthen-9-yl)acetamid (4,80 g, 18,95 mmol) in THF
(150 ml) zugegeben. Das Gemisch wird 1 h lang bei Raumtemperatur
gerührt
und dann 1 h lang bis zum Rückfluss
erwärmt.
Nach einem Kühlen
auf 0° wird
2 N NaOH (10 ml) tropfenweise unter kräftigem Rühren zugegeben. Filtration über Hyflo und
Verdampfung des Filtrats ergibt ein gelbliches Öl (4,88 g), das gelöst wird
in Et2O (50 ml), und die trübe Lösung wird über Hyflo
filtriert. Verdampfung des Lösemittels
ergibt rohes Methyl-[2-(9H-xanthen-9-yl)ethyl]amin (4,76 g, qunatitativ)
als ein gelbliches, klares Öl,
das ohne weitere Reinigung verwendet wird.
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d) 1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]propenon
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Zu
einem Gemisch von 1-(3,4-Difluorphenyl)piperazin (9,9 g, 50 mmol)
in CH2Cl2 (150 ml)
und 1 M wässrigem
NaHCO3 (100 ml, 100 mmol) wird bei 5 bis
10° tropfenweise
und unter kräftigem
Rühren
eine Lösung
von Acryloylchlorid (5,43 g, 60 mmol) in CH2Cl2 (50 ml) gegeben, und dann 1 h lang bei
Raumtemperatur gerührt.
Die Phasen werden getrennt, die organische Phase über Na2SO4 getrocknet,
und das Lösemittel
verdampft, um 13,0 g des rohen Produkts als ein gelbbräunliches Öl zu ergeben.
Es wird gelöst
in Et2O (70 ml), das spontan zur Kristallisation
führt.
Das Gemisch wird 1 h lang bei 0° gehalten,
die Kristalle durch Filtration gesammelt, mit kaltem Et2O
(–20°) gewaschen
und im Vakuum bei 50° getrocknet,
um 1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]propenon (9,84 g, 78%)
als ein gelbbräunliches
Pulver zu ergeben, das bei 90 bis 96° schmilzt.
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e) 1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{methyl-[2-(9H-xanthen-yl)ethyl]amino}propan-1-on
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Eine
Lösung
von Methyl-[2-(9H-xanthen-9-yl)ethyl]amin (4,76 g, 18,95 mmol) und
1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]propenon
(4,78 g, 18,95 mmol) in THF (10 ml) wird 24 h lang bei 40 bis 45° gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird direkt auf eine Chromatographiesäule (430
g Kieselgel) geladen. Elution mit EtOAc und dann EtOAc/MeOH 4:1
ergibt ein gelbliches Öl
(7,1 g), das gelöst
wird in MTBE (70 ml) und kurz gekocht wird mit Aktivkohle (1 g).
Filtration und Verdampfung ergibt die Produktbase als ein leicht
gelbliches Öl
(7,07 g, 76%). Dieses Öl
(14,38 mmol) wird in warmem MeOH (35 ml) gelöst und mit Fumarsäure (835
mg, 7,19 mmol) behandelt. Die klare Lösung wird verdünnt mit
Et2O (250 ml), langsam gekühlt auf –20° und zur
Kristallisation bei dieser Temperatur über Nacht stehen gelassen.
Sammlung der Kristalle durch Filtration, Waschen mit kaltem Et2O/MeOH 10:1 und Trocknen im Vakuum bei 60° ergibt das
Fumaratsalz (6,9 g, 66%) als kleine weiße Plättchen, die bei 156 bis 158° schmelzen.
Umkristallisation aus MeOH (50 ml) und Et2O
(300 ml) ergibt 1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{methyl-[2-(9H-xanthen-yl)ethyl]amino}propan-1-on-fumaratsalz (6,50
g, 62%) mit einem Schmelzpunkt von 158 bis 161°.
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Beispiel 2
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1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{[2-(9H-fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propan-1-on
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a) 3-Methylaminopropionsäure-tert.-butylester
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Eine
33% Lösung
von Methylamin in EtOH (62 ml) wird auf 0° gekühlt. Eine Lösung von tert.-Butylacrylat (12,8
g) in EtOH (50 ml) wird über
einen Zeitraum von 2,5 h zugegeben. Dieses Gemisch lässt man über Nacht
Raumtemperatur erreichen. Alle flüchtigen Bestandteile werden
unter verringertem Druck entfernt, und der Rückstand an Kieselgel chromatographiert
und Verwendung zuerst von EtOAc und dann EtOAc/MeOH 1:1 als Elutionsmittel.
7,81 g eines leicht gelben Öls
werden erhalten. DC (Kieselgel, EtOAc/MeOH 1:1): Rf 0,13.
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b) 3-{[2-(9H-Fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propionsäure-tert.-butylester
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Eine
Lösung
von 3-Methylaminopropionsäure-tert.-butylester
(6,21 g) und (9H-Fluoren-9-yl)acetaldehyd
(8,14 g) in 1,2-Dichlorethan (135 ml) wird unter Argon gerührt. Natriumtriacetoxyborhydrid
(9,57 g) wird zugegeben, und das Gemisch wird 2,5 h lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Die klare Lösung
wird dann behandelt mit 1 M wässrigem
NaHCO3 unter kräftigem Rühren über einen Zeitraum von 10 min.
Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und verdampft. Das rohe Produkt
wird aus Hexan kristallisiert, um 11,8 g eines cremeweißen Feststoffs
zu erhalten. Schmelzpunkt 64 bis 65°. DC (Kieselgel, Heptan/Dichlormethan/Ethanol
65:40:20): Rf 0,44.
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c) 3-{[2-(9H-Fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propionsäure
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Eine
Lösung
von 3-{[2-(9H-Fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propionsäure-tert.-butylester
(11,4 g) in 20 ml Dichlormethan wird auf 0° gekühlt. Trifluoressigsäure (20
ml) wird zugegeben, und die Lösung
wird über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Zu diesem Gemisch wird eine 1 M wässrige NaHCO3 Lösung (262
ml) tropfenweise unter kräftigem
Rühren
zugegeben. Die Phasen werden getrennt, die Wasserphase angesäuert mit 14
ml 2 N HCl und mehrere Male mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten
Extrakte werden getrocknet über
Natriumsulfat, filtriert und verdampft, um 11,4 g (100%) von einem
leicht braunen Schaum zu ergeben, der verwendet wird ohne Reinigung.
DC (Kieselgel, Dichlormethan/Methanol 85:15): Rf 0,3.
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d) 3-{[2-(9H-Fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propionsäurechloridhydrochlorid
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Eine
Lösung
von 3-{[2-(9H-Fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propionsäure (11,4
g) in Dihchlorethan (115 ml) wird mit Thionylchlorid (7,71 g) 5
min lang bei Raumtemperatur und 1 h lang bei 60° behandelt. Etwa 20 ml flüchtige Bestandteile
werden unter vermindertem Druck entfernt. 100 ml Diethylether werden
zugegeben, und das Gemisch wird über
Nacht bei 5° zur
Kristallisation gehalten. Die Kristalle werden durch Filtration gesammelt,
mit Dichlorethan/Diethylether gewaschen und getrocknet. Schmelzpunkt
120 bis 123°.
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e) 1-[4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin-1-yl]-3-{[2-(9H-fluoren-9-yl)ethyl]-methylamino}propan-1-on-dihydrochlorid
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Ein
Gemisch von 3-{[2-(9H-Fluoren-9-yl)ethyl]methylamino}propionsäurechloridhydrochlorid
(1,14 g), 4-(3,4-Difluorphenyl)piperazin (587 mg), Dichlormethan
(25 ml) und 1 M wässrigem
K2CO3 (25 ml) wird
1 h lang bei Raumtemperatur gerührt.
Die Phasen werden getrennt, die organische Phase über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und verdampft. Eine Reinigung durch Chromatographie
an Kieselgel (EtOAc/MeOH 7:3) lieferte 1,2 g (100%) von einem leicht
gefärbten Öl. Es wird
gelöst
in 4 ml MeOH und angesäuert
mit 6 ml 1 M HCl in Diethylether. Mehr Ether wird zugegeben, bis
die Lösung
trüb wird
(ca. 3 ml). Kristallisation bei 5° liefert
1,01 g (74%) des gewünschten
Produkts als Dihydrochlorid. Schmelzpunkt 144 bis 154°. Analyse:
Berechnet für C29H33Cl2F2N3O·H2O: C: 61,48%; H: 6,22%, N: 7,41%. Gefunden:
C: 61,52%; H: 6,36%; N: 7,37%.
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Die
folgenden Verbindungen der Formel I werden analog zum Beispiel 1
hergestellt:
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