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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue 4-(2-Pyridyl)piperazine, pharmazeutische Zusammensetzungen,
die dieselben enthalten, und deren medizinische Verwendung. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen sind
starke und selektive Teilagonisten von Serotonin-7-(5-HT7)-Rezeptoren und sind in der Lage, 24-Stunden-Rhythmen
zu modulieren. Sie sind verwendbar bei der Behandlung von Depression,
Angstzustand, Migräne
und Essstörungen
sowie Störungen
oder Zuständen,
deren Behandlung durch das Verändern
von 24-Stunden-Rhythmen bewirkt oder erleichtert werden können. Beispiele
für solche
Störungen
und Zustände sind
saisonal beeinflusste Störung,
bipolare Störung,
Jet lag, Schlafstörungen,
wie Schlafrhythmusstörung
des 24-Stunden-Rhythmus, Schlafentzug, REM-Schlafstörungen,
Hypersomnie, Parasomnien, Schlaf-Wach-Zyklus-Störungen, Narkolepsie, Schlafstörungen,
verbunden mit Blindheit, Schlafstörungen, verbunden mit Fettsucht
und Schlafstörungen,
verbunden mit Schichtarbeit oder unregelmäßigen Arbeitsrhythmen, nächtliches Einnässen und
Syndrom von nervösen
Beinen.
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Serotonin-7-Rezeptoren liegen in
dem suprachiasmatischen Kern (SCN) vor, der Hirnregion, die die biologische
Uhr enthält
und deren Aktivierung zu einem erneuten Stellen der Uhren als Funktion
der Dosis und des Zeitpunkts der Behandlung führt. Eine solche mechanistische
Verbindung geht aus zahlreichen Paradigmen – bei in-vitro-elektrophysiologischen
Studien von SCN-neuronaler Aktivität und bei Lichtinduzierten Änderungen
beim Radlaufverhalten und Nachtzeit-Melatonin-Suppression – hervor,
in jedem Fall eine Aktivierung von 5HT7-Rezeptoren,
die das Potenzial zum Modulieren sowohl der Uhrfunktion als auch
Wiedereinstellfähigkeit
der Uhr von Licht aufweisen. Vollständige Agonisten und Teilagonisten
des 5HT7-Rezeptors bieten daher einen breiten
Bereich von klinisch verwendbaren Therapeutika.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Behandeln von Depression oder Angstzustand
bei einem Säuger,
einschließlich
eines Menschen, durch Verabreichen eines 5HT7-Teilagonisten
in Kombination mit einem Antidepressivum oder einem angstlösenden Mittel
an den Säuger.
Sie betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
einen 5HT7-Teilagonisten und ein angstlösendes Mittel
oder Antidepressivum enthalten.
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Die Verbindung zwischen dem 5HT7-Rezeptor und einer ZNS-Erkrankung, wie
Depression und Rhythmusstörungen
des 24-Stunden-Rhythmus,
wurden in einer Vielzahl von Veröffentlichungen
offenbart, einschließlich
Lopez-Rodriguez, et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 10 1097-1100
(2000).
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Der Artikel von Glennon "Serotonin Receptors:
Clinical Implications",
Neuroscience and Behavioral Reviews, 14, 35-47 (1990) bezieht sich
auf die pharmakologischen Wirkungen, die mit Serotonin-Rezeptoren verbunden
sind, einschließlich
Appetitszügelung,
Wärmeregulierung,
cardiovaskuläre/hypotensive
Effekte, Schlaf, Psychose, Angstzustand, Depression, Nausea, Emesis,
Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit und Huntington-Krankheit.
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Serotonin-7-Teilagonisten sind für die Behandlung
von Depression verwendbar. Soweit hier verwendet, schließt der Begriff „Depression" depressive Störungen,
beispielsweise Einzelepisoden oder wiederkehrende stark depressive
Störungen
und dysthymische Störungen,
depressive Neurose und neurotische Depression; melancholische Depression,
einschließlich
Angstzustand, Gewichtsverlust, Insomnie und Erwachen am frühen Morgen
und psychomotorische Verzögerung;
atypische Depression (oder reaktive Depression), einschließlich erhöhten Appetit,
Hypersomnie, psychomotorische Agitation oder Reizbarkeit, Angstzustand
und Phobien, saisonal beeinflusste Störung oder bipolare Störungen oder
manische Depression, bei spielsweise bipolare Störung I, bipolare Störung II
und cyclothymische Störung,
ein.
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Andere Stimmungsstörungen,
die innerhalb des Begriffs „Depression" umfasst sind, schließen dysthymische
Störung
mit frühem
oder spätem
Beginn und mit oder ohne atypische Merkmale; Demenz vom Alzheimer-Typ
mit frühem
oder spätem
Beginn, mit deprimierter Stimmung, vaskulärer Demenz mit gesenkter Stimmung,
Störungen,
die durch Alkohol, Amphetamine, Kokain, Halluzinogene, Inhalationsmittel,
Opioide, Phencyclidin, Sedativa, Hypnotika, angstlösende Mittel
und andere Substanzen induziert werden, schizoaffektive Störung vom
depressiven Typ und Einstellungsstörung mit deprimierter Stimmung
ein.
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Umfasst innerhalb des Begriffs „Depression" sind: Depression
bei Krebspatienten, Depression bei Parkinson-Patienten, postmyocardiale
Infarktdepression, subsyndromale symptomatische Depression, Depression
bei infertilen Frauen, pädiatrische
Depression, Hauptdepression, Einzelepisodendepression, wiederkehrende
Depression, durch Kindsmissbrauch induzierte Depression und post
partum-Depression.
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Starke Depression äußert sich
durch Gefühle
von starker Traurigkeit und Verzweiflung, mentales Verlangsamen
und Konzentrationsverlust, pessimistische Sorge, Erregung und Selbstverurteilung.
Physikalische Veränderungen
treten auch auf, insbesondere bei schwerer oder „melancholischer" Depression. Diese
schließen
Insomnie oder Hypersomnie, Angstzustand und Gewichtsverlust (oder
manchmal übermäßiges Essen), verminderte
Energie und Libido, und Unterbrechen von normalen Rhythmen der Aktivität vom 24-Stunden-Rhythmus,
Körpertemperatur
und vielen endokrinen Funktionen ein.
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Behandlungsmaßnahmen gegen Depression schließen üblicherweise
die Verwendung von tricyclischen Antidepressiva, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
einigen psychotopischen Arzneimitteln, Lithiumcarbonat und elektrokonvulsive
Therapie (ECT) (siehe R.J. Baldessarini in Goodman & Gilman's The Pharmacological
Basis of Therapeutics, 9. Ausgabe, Kapitel 19, Mc-Graw-Hill, 1996,
als eine Übersicht)
ein. Kürzlich
sind neue Klassen von antidepressiven Arzneimitteln entwickelt worden,
einschließlich
selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs), spezifischer
Monoamin-Wiederaufnahme-Inhibitoren und 5HTIA-Rezeptor-Agonisten,
Antagonisten und Teilagonisten.
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Serotonin-7-Teilagonisten sind auch
für die
Behandlung von Angstzustand verwendbar. Wie hierin verwendet, schließt der Begriff „Angstzustand" Angstzustandsstörungen,
wie panische Störung
mit oder ohne Agoraphobie, Agoraphobie ohne Geschichte von panischer
Störung,
spezifische Phobien, beispielsweise spezifische Tierphobien, soziale
Phobien, obsessiv-kompulsive Störung,
Stressstörungen,
einschließlich post-traumatischer
Stressstörung
und akuter Stressstörung
und allgemeiner Angstzustandsstörungen,
ein.
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„Allgemeiner Angstzustand" wird typischerweise
als ein längerer
Zeitraum (z.B. mindestens sechs Monate) von starkem Angstzustand
oder starker Sorge mit Symptomen an den meisten Tagen dieses Zeitraums definiert.
Der Angstzustand und Sorge sind schwierig zu steuern und können von
Ruhelosigkeit, leichtem Ermüden
und Konzentrationsschwäche,
Reizbarkeit, Muskeltension und gestörtem Schlaf begleitet sein.
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„Panische Störung" wird als das Vorliegen
von wiederkehrenden panischen Attacken, gefolgt von mindestens einem
Monat andauerndem Beunruhigen über
eine weitere panische Attacke definiert. Eine „panische Attacke" ist ein diskreter
Zeitraum, in dem es einen plötzlichen
Beginn von intensiver Besorgnis, Furchtsamkeit oder Schrecken gibt.
Während
einer Panikattacke kann das Individuum eine Vielzahl von Symptomen,
einschließlich
Palpitationen, Schwitzen, Zittern, Kurzatmigkeit, Brustkastenschmerz,
Nausea und Schwindligkeit, empfinden. Panikstörung kann mit oder ohne Agoraphobie
auftreten.
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„Phobien" schließen Agoraphobie, spezifische
Phobien und Soziophobien ein. „Agoraphobie" zeichnet sich durch
einen Angstzustand, der an Orten oder Situationen auftritt, von
denen Weglaufen schwierig oder peinlich wäre, oder bei dem Hilfe im Fall
eines Panikanfalls nicht verfügbar
wäre, aus.
Agoraphobie kann ohne Vorgeschichte eines Panikanfalls auftre ten.
Eine „spezielle
Phobie" ist durch
einen klinisch signifikanten Angstzustand gekennzeichnet, der durch
einen gefürchteten
Gegenstand oder eine gefürchtete
Situation provoziert wird. Spezielle Phobien schließen die
nachstehenden Untertypen ein: Tiertyp, veranlasst durch Tiere oder
Insekten; natürlicher
Umgebungs-Typ, veranlasst durch Gegenstände in der natürlichen
Umgebung, beispielsweise Stürme,
Höhen oder
Wasser; Blut-Einspritz-Verletzungs-Typ, veranlasst durch das Wahrnehmen
von Blut oder eine Verletzung oder durch das Beobachten oder Empfangen
einer Injektion oder eines anderen invasiven medizinischen Verfahrens;
Situations-Typ, veranlasst durch eine spezielle Situation, wie öffentlicher Transport,
Tunnel, Brücken,
Fahrstühle,
Flug, Fahren oder geschlossene Räume;
und anderer Typ, wo die Furcht durch anderen Stimuli veranlasst
wird. Spezielle Phobien können
auch als einfache Phobien bezeichnet werden. Eine „Soziophobie" zeichnet sich durch
einen klinisch signifikanten Angstzustand, der durch das Aussetzen
bestimmten Arten von sozialen oder Leistungsumständen provoziert wird, aus.
Soziophobien können auch
als soziale Angststörung
bezeichnet werden.
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Andere innerhalb des Begriffs „Angstzustand" umfasste Angststörungen schließen Angstzustandsstörungen,
die durch Alkohol, Amphetamine, Koffein, Cannabis, Kokain, Halluzinogene,
Inhalantien, Phencychdin, Sedativa, Hypnotika, angstlösende Mittel
und andere Substanzen induziert wurden, und Einstellungsstörungen mit
Angstzustand oder mit gemischtem Angstzustand und Depression ein.
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Der Angstzustand kann mit oder ohne
andere Störungen,
wie Depression in gemischtem Angstzustands- und depressiven Störungen,
vorliegen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind deshalb bei der Behandlung von Angstzustand mit oder ohne begleitende
Depression verwendbar.
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Angstzustandsstörungen werden im Allgemeinen
unter Verwendung von sedativ-angstlösendem Benzodiazepin-Mittel
behandelt. Starke Benzodiazepine sind bei panischer Störung sowie
bei allgemeiner Angststörung
wirksam, jedoch können
die mit der Arzneimittelabhängigkeit
verbundenen Risiken ihre Langzeitverwendung begrenzen. 5-HTIA-Rezeptor-Teilagonisten haben auch verwendbare
angstlösende
und andere psychotropische Wirkung und geringere Wahrscheinlichkeit
von Sedation und Abhängigkeit
(siehe R. J. Baldessarini in Goodman & Gilman's The Pharmacological Basis of Therapeutics,
9. Ausgabe, Kapitel 18, McGraw-Hill, 1996, zur Übersicht).
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verbindungen der Formel I
worin R
1 Wasserstoff,
(C
1-C
8)Alkyl, (C
1-C
6)Alkyl-OH, (C
1-C
6)Alkyl-O-(C
1-C
6)alkyl, (C
1-C
6)Alkyl-CN, Aryl,
Heteroaryl, (C
1-C
6)Alkylaryl,
(C
1-C
6)Alkyloxyaryl
oder (C
1-C
6)Alkylheteroaryl
bedeutet, wobei das Aryl und Heteroaryl und die Aryl- und Heteroaryleinheiten
von dem Alkylaryl, Alkyloxyaryl und Alkylheteroaryl gegebenenfalls mit
einem oder mehreren Substituenten, unabhängig ausgewählt aus Halogen, Hydroxy, Nitro,
Amino, Cyano, -C(=O)-O-(C
1-C
6)Alkyl,
-(C
1-C
6)Alkyl-C(=O)-(C
1-C
6)alkyl, -C(=O)H, -C(=O)NR
4R
5, (C
1-C
6)Alkyl,
gegebenenfalls substituiert mit einem bis drei Fluoratomen und (C
1-C
6)Alkoxy, gegebenenfalls substituiert mit
einem bis drei Fluoratomen, substituiert sein können oder so disubstituiert
sein können,
dass die zwei Substituenten zusammen eine Methylendioxygruppe umfassen;
R
2 und R
3 unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff und (C
1-C
6)Alkyl;
oder R
2 und R
3,
zusammengenommen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind,
einen gesättigten
carbocyclischen Ring, der 3 bis 6 Ringkohlenstoffatome enthält, bilden
können;
R
4 und R
5 unabhängig aus
Wasserstoff und (C
1-C
6)Alkyl
ausgewählt
sind; oder R
4 und R
5,
zusammengenommen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
einen gesättigten
Ring, der 4 bis 7 Ringatome enthält, bilden
können;
und
X und Y unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Nitro, Amino, Cyano, Phenyl, -C(=O)-O-(C
1-C
6)Alkyl, (C
1-C
6)Alkyl-C(=O)-(C
1-C
6)alkyl, -C(=O)H, -C(=O)NR
4R
5, (C
1-C
6)Alkyl,
gegebenenfalls substituiert mit einem bis drei Fluoratomen, und
(C
1-C
6)Alkoxy, gegebenenfalls
substituiert mit einem bis drei Fluoratomen; oder X und Y, wenn
an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden, -CH=CH-CH=CH- sein können, um
einen an den Pyridinring B kondensierten Benzolring zu bilden;
und
die pharmazeutisch verträglichen
Salze solcher Verbindungen.
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Die Gruppe C(R2)(R3) kann an jedes Kohlenstoffatom von Pyridinring
B gebunden sein. Vorzugsweise ist sie in der 3- oder 4-Position
gebunden. Bevorzugter ist sie in der 4-Position gebunden.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel
I sind jene, worin R1 aus Wasserstoff, (C1-C7)Alkyl, -(C1-C3)Alkyl-OH, -(C1-C3)Alkyl-OMe, -(C1-C3)Alkyl-OPh, -(C1-C3)Alkyl-CN und
-(C1-C3)Alkylaryl
ausgewählt
ist, wobei Aryl Phenyl, gegebenenfalls mit Brom, Chlor, Fluor, (C1-C4)Alkyl, Methoxy
oder Cyano monosubstituiert, ist, oder so disubstituiert ist, dass
die Substituenten zusammen eine Methylendioxygruppe umfassen, R2 und R3 beide Wasserstoff
darstellen, X und Y unabhängig
aus Wasserstoff, Methyl und Phenyl ausgewählt sind, oder X und Y zusammen
einen an Pyridinring B kondensierten Benzolring bilden, und die
Gruppe C(R2)(R3)
an die 3- oder 4-Position von Pyridinring B gebunden ist.
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Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen
der Formel I, worin X und Y aus Wasserstoff und (C1-C6)Alkyl ausgewählt sind. Bevorzugter sind
Verbindungen der Formel I, worin R1 Wasserstoff
darstellt und X und Y aus Wasserstoff und Methyl ausgewählt sind.
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Speziellere Ausführungsformen dieser Erfindung
betreffen Verbindungen der Formel I, worin einer von R2 und
R3 Wasserstoff darstellt und der andere
von R2 und R3 von
Wasserstoff verschieden ist.
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Andere speziellere Ausführungsformen
dieser Erfindung betreffen Verbindungen der Formel I, worin sowohl
R2 als auch R3 Wasserstoff
darstellen.
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Andere speziellere Ausführungsformen
dieser Erfindung betreffen die nachstehenden Verbindungen und deren
pharmazeutisch verträgliche
Salze:
1-[6-(Pyridin-3-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
3-{4-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin-1-yl}-propan-1-ol;
1-Methyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-Ethyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-Benzyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-Propyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(2-Methoxy-ethyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-Benzo[1.3]dioxol-5-ylmethyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(2-Phenoxy-ethyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(3-Phenoxy-propyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(3-Phenyl-propyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-Butyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
3-{4-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin-l-yl}-propionitril;
4-{4-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin-l-yl}-butyronitril;
1-(3-Methyl-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(3-Chlor-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
3-{4-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin-l-ylmethyl}-benzonitril;
2-{4-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin-1-ylmethyl}-benzonitril;
4-{4-[6-(Pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin-1-ylmethyl}-benzonitril;
1-(3-Fluor-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(4-Fluor-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(3-Methoxy-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(2-Chlor-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(4-tert-Butyl-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(2-Fluor-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(2-Brom-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-Isopropyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]piperazin;
1-Cyclopropyl-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-(1-Methyl-hexyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-[6-(2-Methyl-pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]piperazin;
4-(6-Piperazin-1-yl-pyridin-2-yloxymethyl)-chinolin;
1-[6-(3-Methyl-pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]piperazin;
1-[6-(2-Phenyl-pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin;
1-[6-(2,6-Dimethyl-pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin und
1-(4-Fluor-benzyl)-4-[6-(pyridin-4-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zum Behandeln einer Störung oder
eines Zustands, ausgewählt
aus Depression, Angstzustand, Personenmeidung (APD), vorzeitiger
Ejakulation, Essstörungen
(z.B. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa), Migräne, premenstruellem Syndrom,
premenstrueller dysphorischer Störung,
saisonal bedingter Störung,
bipolarer Störung,
Jet lag, Schlafstörungen,
wie Schlafrhythmusstörung
des 24-Stunden-Rhythmus,
Schlafentzug, REM-Schlafstörungen,
Hypersomnie, Parasomnien, Schlaf-Wach-Zyklus-Störungen, Narkolepsie, Schlafstörungen,
bedingt durch Blindheit, Schlafstörungen, bedingt durch Fettsucht
und Schlafstörungen,
bedingt durch Schichtarbeit oder unregelmäßige Arbeitsrhythmen, nächtlichem
Bettnässen
und Syndrom von nervösen
Beinen bei einem Säuger,
vorzugsweise einem Menschen, umfassend Verabreichen einer beim Behandeln
einer solchen Störung
oder eines solchen Zustands wirksamen Menge einer Verbindung der
Formel I oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
an einen behandlungsbedürftigen
Säuger.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Behandeln einer Störung oder eines Zustands, ausgewählt aus
Depression, Angstzustand, Personenmeidung (APD), vorzeitiger Ejakulation,
Essstörungen
(z.B. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa), Migräne, premenstruellem
Syndrom, premenstrueller dysphorischer Störung, saisonal bedingter Störung, bipolarer
Störung,
Jet lag, Schlafstörungen,
wie Schlafrhythmusstörung
des 24-Stunden-Rhythmus, Schlafentzug, REM-Schlafstörungen,
Hypersomnie, Parasomnien, Schlaf-Wach-Zyklus-Störungen, Schlafstörungen,
bedingt durch Blindheit, Schlafstörungen, bedingt durch Fettsucht,
Narkolepsie und Schlafstörungen,
bedingt durch Schichtarbeit oder unregelmäßige Arbeitsrhythmen, nächtlichem
Bettnässen
und Syndrom von nervösen
Beinen bei einem Säuger,
vorzugsweise einem Menschen, umfassend eine 5HT7-Rezeptor agonisierende
oder teilweise agonisierende Menge einer Verbindung der Formel I
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zum Behandeln einer Störung oder
eines Zustands, ausgewählt
aus Depression, Angstzustand, Personenmeidung (APD), vorzeitiger
Ejakulation, Essstörungen
(z.B. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa), Migräne, premenstruellem Syndrom,
premenstrueller dysphorischer Störung,
saisonal bedingter Störung,
bipolarer Störung,
Jet lag, Schlafstörungen,
wie Schlafrhythmusstörung
des 24-Stunden-Rhythmus,
Schlafentzug, REM-Schlafstörungen,
Hypersomnie, Parasomnien, Schlaf-Wach-Zyklus-Störungen, Schlafstörungen,
bedingt durch Blindheit, Schlafstörungen, bedingt durch Fettsucht,
Narkolepsie und Schlafstörungen,
bedingt durch Schichtarbeit oder unregelmäßige Arbeitsrhythmen, nächtlichem
Bettnässen
und Syndrom von nervösen
Beinen bei einem Säuger,
vorzugsweise einem Menschen, umfassend eine 5HT7-Rezeptoragonisierende
oder teilagonisierende wirksame Menge einer Verbindung der Formel
I oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Behandeln einer Störung oder eines Zustands, ausgewählt aus
Depression, Angstzustand, Personenmeidung (APD), vorzeitiger Ejakulation,
Essstörungen
(z.B. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa), Migräne, premenstruellem
Syndrom, premenstrueller dysphorischer Störung, saisonal bedingter Störung, bipolarer
Störung,
Jet lag, Schlafstörungen,
wie Schlafrhythmusstörung
des 24-Stunden-Rhythmus, Schlafentzug, REM-Schlafstörungen,
Hypersomnie, Parasomnien, Schlaf-Wach-Zyklus-Störungen, Schlafstörungen,
bedingt durch Blindheit, Schlafstörungen, bedingt durch Fettsucht,
Narkolepsie und Schlafstörungen,
bedingt durch Schichtarbeit oder unregelmäßige Arbeitsrhythmen, nächtlichem
Bettnässen
und Syndrom von nervösen
Beinen bei einem Säuger,
vorzugsweise einem Menschen, umfassend Verabreichen an einen Säuger, der
solcher Behandlung bedarf, einer 5HT7-Rezeptor-agonisierenden
oder teilagonisierenden wirksamen Menge einer Verbindung der Formel
I oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes davon.
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Sofern nicht anders ausgewiesen,
kann der hierin verwendete Begriff „Alkyl" geradkettig, verzweigt oder cyclisch
sein und kann geradkettige oder cyclische Einheiten sowie verzweigte
und cyclische Einheiten einschließen. Die Begriffe „-Alkyl-OH", „-Alkyl-O-alkyl", „-Alkyl-CN", „-Alkylaryl", „-Alkyloxyaryl" und „-Alkylheteroaryl" bedeuten Alkylgruppen,
die mit einer Hydroxy-, Alkoxy-, Cyano-, Aryl-, Aryloxy- bzw. Heteroarylgruppe
substituiert sind.
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Der wie hierin verwendete Begriff „Alkoxy" bedeutet, sofern
nicht anders ausgewiesen, „Alkyl-O-", worin „Alkyl" wie vorstehend definiert
ist. Beispiele für „Alkoxy"gruppen schließen ein,
sind jedoch nicht begrenzt auf Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy
und Pentoxy.
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Der wie hierin verwendete Begriff „Aryl" schließt, sofern
nicht anders ausgewiesen, Phenyl- und Naphthylgruppen ein.
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Der wie hierin verwendete Begriff „Heteroaryl" schließt, sofern
nicht anders ausgewiesen, einen aromatischen Heterocyclus, der fünf oder
sechs Ringglieder aufweist, wovon 1 bis 4 Heteroatome, unabhängig ausgewählt aus
N, S und O, sein können,
ein. Bevorzugte Ausführungsformen
von „Heteroaryl" sind aromatische
Heterocyclen mit fünf
Ringgliedern, wovon eines N, S oder O ist, bis zu zwei andere N
sein können
und der Rest C sind, und aromatische Heterocyclen mit sechs Ringgliedern,
wovon bis zu drei N sein können
und der Rest C sind.
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Der wie hierin verwendete Begriff „einer
oder mehrere Substituenten" bezieht
sich auf eine Vielzahl von Substituen ten, die von eins bis zu der
maximalen Anzahl an möglichen
Substituenten, die auf der Anzahl von verfügbaren Bindungsstellen basieren,
gleich sind.
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Die wie hierin verwendeten Begriffe „Halo" und „Halogen" schließen, sofern
nicht anders ausgewiesen, Fluor, Chlor, Brom und Jod ein.
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Der wie hierin verwendete Begriff „Behandeln" bezieht sich auf
Umkehren, Lindern, Inhibieren des Fortschreitens von oder Verhindern
der Störung
oder des Zustands, auf den sich ein solcher Begriff anwendet, oder
ein oder mehrere Symptome von solchem Zustand oder solcher Störung. Der
wie hierin verwendete Begriff „Behandlung" bezieht sich auf
die Handlung des Behandelns, wie „Behandeln", unmittelbar vorstehend definiert.
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Verbindungen der Formel I können chirale
Zentren enthalten und können
deshalb in verschiedenen enantiomeren und diastereomeren Formen
vorliegen. Diese Erfindung betrifft alle optischen Isomeren und
alle Stereoisomeren von Verbindungen der Formel I, sowohl als racemische
Gemische als auch einzelne Enantiomeren und Diastereoisomeren solcher
Verbindungen und Gemische davon, und alle pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Verfahren zur Behandlung, die vorstehend definiert wurden, die
dieselben enthalten bzw. anwenden.
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Jene Verbindungen der Formel I dieser
Erfindung, die ein oder mehrere asymmetrische Zentren besitzen,
können
in verschiedenen stereoisomeren Formen oder Konfigurationen vorliegen.
Folglich können
die Verbindungen in getrennten (+)- und (–)-optisch aktiven Formen sowie
Gemischen davon vorliegen. Die vorliegende Erfindung schließt alle
solche Formen innerhalb ihres Umfangs ein. Einzelne Isomeren können durch bekannte
Verfahren, wie optische Auftrennung, optisch selektive Reaktion
oder chromatographische Trennung, bei der Herstellung des Endprodukts
oder seines Zwischenprodukts erhalten werden. Einzelne Enantiomeren
der Verbindungen der Formel I können
bei der Behandlung von verschiedenen Störungen oder Zuständen, verglichen
mit den racemischen Gemischen von diesen Verbindungen, Vorteile
aufweisen.
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Insofern die erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I basische Verbindungen sind, können sie eine breite Vielzahl
von verschiedenen Salzen mit verschiedenen anorganischen und organischen
Säuren
bilden. Obwohl solche Salze zur Verabreichung an Lebewesen pharmazeutisch
verträglich
sein müssen,
ist es in der Praxis häufig
erwünscht,
anfänglich
die Basenverbindung aus dem Reaktionsgemisch als ein pharmazeutisch
nicht verträgliches
Salz zu isolieren und dann einfach durch Behandlung mit einem alkalischen
Reagenz in die freie Basenverbindung umzuwandeln und danach die
freie Base zu einem pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalz umzuwandeln.
Die erfindungsgemäßen Säureadditionssalze
der Basenverbindungen werden leicht durch Behandeln der Basenverbindung
mit einer im Wesentlichen äquivalenten
Menge von ausgewählter
Mineral- oder organischer Säure
in einem wässrigen
Lösungsmittel
oder in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Methanol oder
Ethanol, hergestellt. Nach vorsichtiger Verdampfung des Lösungsmittels
wird das gewünschte
feste Salz leicht erhalten. Die Säuren, die verwendet werden,
um die pharmazeutisch verträglichen
Säureadditionssalze
der vorstehend erwähnten
Basenverbindungen dieser Erfindung herzustellen, sind jene, die
nicht-toxische Säureadditionssalze
bilden; d.h. Salze, die pharmazeutisch verträgliche Anionen enthalten, wie
die Hydrochlorid-, Hydrobromid-, Hydrojodid-, Nitrat-, Sulfat- oder
Bisulfat-, Phosphat- oder sauren Phosphat-, Acetat-, Lactat-, Citrat-
oder sauren Citrat-, Tartrat- oder Bitartrat-, Succinat-, Maleat-,
Fumarat-, Gluconat-, Saccharat-, Benzoat-, Methansulfonat-, Ethansulfonat-,
Benzolsulfonat-, p-Toluolsulfonat- und Pamoat- (d.h. 1,1'-Methylen-bis-(2-hydroxy-3-naphthoat)-Salze.
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Die vorliegende Erfindung schließt auch
isotopisch markierte Verbindungen ein, die identisch sind mit jenen,
die in Formel I zitiert wurden, sich aber darin unterscheiden, dass
ein oder mehrere Atome durch ein Atom mit einer Atommas se oder Massenzahl
ersetzt werden, die von der Atommasse oder Massenzahl, die gewöhnlich in
der Natur gefunden wird, verschieden ist. Beispiele für Isotope,
die in die erfindungsgemäßen Verbindungen
eingebaut werden können,
schließen
Isotope von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor,
Schwefel, Fluor und Chlor, wie 2H, 3H, 13C, 11C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 32P, 35S, 18F bzw. 36Cl, ein. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
Prodrugs davon und pharmazeutisch verträglichen Salze der Verbindungen
oder der Prodrugs, die die vorstehend erwähnten Isotopen und/oder andere
Isotopen von anderen Atomen enthalten, liegen innerhalb des Umfangs
dieser Erfindung. Bestimmte isotopisch markierte Verbindungen der
vorliegenden Erfindung, beispielsweise jene, in die radioaktive
Isotope, wie 3 und 14C,
eingebaut sind, sind in Arzneimittel- und/oder Substratgewebsverteilungsassays
verwendbar. Tritiierte; d.h. 3H-, und Kohlenstoff-14-;
d.h. 14C-Isotope sind aufgrund ihrer leichten
Herstellung und Nachweisbarkeit besonders bevorzugt. Weiterhin kann
Substitution mit schwereren Isotopen, wie Deuterium; d.h. 2H, bestimmte therapeutische Vorteile liefern,
die sich aus stärkerer
metabolischer Stabilität
ergeben, beispielsweise erhöhte
in-vivo-Halbwertszeit oder verminderte Dosierungserfordernisse,
und kann folglich in gewissen Fällen
bevorzugt sein. Isotopisch markierte Verbindungen der Formel I dieser
Erfindung und Prodrugs davon können
im Allgemeinen durch Ausführen
der in den Schemata und/oder in den Beispielen und nachstehenden
Herstellungen offenbarten Verfahren durch Austauschen eines leicht
zugänglichen
isotopisch markierten Reagenz gegen ein nicht isotopisch markiertes
Reagenz hergestellt werden.
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Beschreibung der Erfindung im Einzelnen
Die Verbindungen der Formel I können
gemäß den nachstehenden
Reaktionsschemata und der Erörterung
hergestellt werden. Sofern nicht anders ausgewiesen, sind R1, R2, R3,
R4, R5, X und Y
und Strukturformel I in den Reaktionsschemata und der nachfolgenden
Erörterung wie
vorstehend definiert. Zur Verdeutlichung erläutern die Schemata die Herstellung
der Verbindungen der Formel I, worin die Gruppe C (R2)
(R3) an Position 4 von Pyridinring B gebunden
ist. Die anderen Verbindungen können
gemäß analogen
Verfahren, jedoch ausgehend von dem geeigneten Positionsisomer,
hergestellt werden.
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Schema 1 erläutert ein Verfahren zum Herstellen
von Verbindungen der Formel I aus Verbindungen der Formel XI. Schemata
2 bis 4 erläutern
Verfahren zur Synthese der Verbindungen der Formel XI, welche als
Ausgangsmaterialien bei den Verfahren, die in Schema 1 erläutert werden,
aus den entsprechenden Verbindungen der Formel X verwendet werden.
Speziell erläutert
Schema 2 ein Verfahren zum Synthetisieren von Verbindungen der Formel
XI, worin sowohl R2 als auch R3 Wasserstoff
darstellen (auch bevorzugt nachstehend als Verbindungen der Formel
XIA), Schema 3 erläutert
ein Verfahren zur Synthese von Verbindungen der Formel XI, worin
weder X noch Y ein Halogenatom darstellen (auch bevorzugt nachstehend
als Verbindungen der Formel XIB), und Schema 4 erläutert ein
Verfahren zur Synthese von Verbindungen der Formel XI, worin einer oder
beide von X und Y ein Halogenatom darstellt (nachstehend auch als
Verbindungen der Formel XIC bezeichnet).
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Bezugnehmend auf Schema 1 ergibt
die Reaktion einer Verbindung der Formel XI mit 2,6-Dibrompyridin
in Gegenwart von wasserfreiem Natriumcarbonat oder wasserfreiem
Natriumbicarbonat die entsprechende Verbindung der Formel XII. Diese Reaktion
wird typischerweise in einem Etherlösungsmittel, wie Dioxan, THF,
Ethylenglycoldimethylether oder Ethylenglycoldiethylether, vorzugsweise
Dioxan oder THF, bei einer Temperatur um etwa der Umgebungstemperatur
bis etwa der Rückflusstemperatur
des Lösungsmittels,
vorzugsweise bei etwa der Rückflusstemperatur,
durchgeführt.
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Die gewünschte Verbindung der Formel
I kann dann durch Umsetzen der Verbindung der Formel XII mit der
geeigneten Verbindung der Formel
erhalten
werden.
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Diese Reaktion wird typischerweise
in einem Etherlösungsmittel,
wie jenem, vorstehend für
die vorangehende Reaktion in Schema 1 beschrieben, vorzugsweise
Dioxan oder THF, durchgeführt.
Geeignete Reaktionstemperaturen können im Bereich von etwa Umgebungstemperatur
bis etwa der Rückflusstemperatur
des Lösungsmittels
liegen. Vorzugsweise verläuft
die Reaktion bei der Rückflusstemperatur.
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Bezugnehmend auf Schema 2 werden
Verbindungen der Formel XIA (R2 und R3 = Wasserstoff) wie nachstehend hergestellt.
Eine Verbindung der Formel X wird mit einer starken Base, wie Natrium-
oder Kaliumhydrid oder t-Butoxid, einer Lithiumalkylbase oder Lithiumdiethylamid,
in einem cyclischen Etherlösungsmittel,
wie Dioxan oder Tetrahydrofuran (THF) oder in Ethylenglycoldimethyl-
oder -diethylether, bei einer Temperatur von etwa –78°C bis etwa
Raumtemperatur umgesetzt. Das erhaltene Anion wird dann mit Dimethylformamid
(DMF) umgesetzt, um das Enamin-Zwischenprodukt der Formel XIII zu
ergeben. Dieses Zwischenprodukt kann oxidativ mit Natriumperjodat
(NaIO4) gespalten werden, um den entsprechenden
Aldehyd der Formel XIV in einem inerten Lösungsmittel, wie wässrigem
THF, bei einer Temperatur von etwa –30°C bis etwa 30°C, vorzugsweise
etwa 0°C,
zu erzeugen. Reaktion des Rohaldehyds der Formel XIV mit wässriger
schwefliger Säure
(H2SO3); d.h. gesättigtem
wässrigem
Schwefeldioxid (SO2), bei etwa 0°C in Wasser
oder von einem hydroxylischen (d.h. einem alkoholi schen) Lösungsmittel
oder einem mit Wasser mischbaren etherischem Lösungsmittel mit Wasser erzeugt
das Bisulfitaddukt der Formel XV, im Allgemeinen als einen kristallinen,
weißen Feststoff,
unter somit Erleichtern von Isolierung und Reinigung. Dieser Bisulfitadditionskomplex
kann dann geeigneterweise zu dem gewünschten Alkohol der Formel
XIA durch die Wirkung von Natriumborhydrid (NaBH4) in
einem Gemisch von Alkohol oder einem mit Wasser mischbaren etherischen
Lösungsmittel,
wie THF oder Dioxan und wässrigem
NaOH, umgewandelt werden.
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Bezugnehmend auf Schema 3 werden
Verbindungen der Formel XIB (weder X noch Y = Halogen) wie nachstehend
hergestellt. Eine Verbindung der Formel XVI, worin weder X noch
Y ein Halogenatom darstellt, wird mit einem Alkyllithiumreagenz,
wie n-Butyllithium, sec-Butyllithium oder t-Butyllithium, in einem
cyclischen Etherlösungsmittel,
wie Dioxan oder Tetrahydrofuran (THF), oder in Ethylenglycoldimethyl-
oder -diethylether, bei einer Temperatur von etwa –78°C bis etwa
0°C, vorzugsweise
bei etwa –78°C, umgesetzt,
um die entsprechende Verbindung der Formel XVII zu ergeben. Reaktion
der erhaltenen Verbindung der Formel XVII, entweder in situ oder
nach Isolierung, mit einem Keton oder Aldehyd der Formel R2C(=O) R3, bei einer
Temperatur von etwa –78°C bis etwa
Raumtemperatur, vorzugsweise etwa 0°C, in dem gleichen Lösungsmittel
oder einem ähnlichen
Lösungsmittel
zu jenem, das verwendet wird, um die Verbindung der Formel XVII
zu bilden, ergibt das entsprechende Lithiumalkoxid der Formel XVIII.
Die Verbindung der Formel XVIII kann dann in die entsprechende Verbindung
der Formel XIB durch Umsetzen derselben mit wässrigem Ammoniumchlorid oder Wasser
bei einer Temperatur von etwa 0°C
bis etwa Raumtemperatur, vorzugsweise bei etwa Raumtemperatur, umgewandelt
werden.
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Bezugnehmend auf Schema 4 werden
die Verbindungen der Formel XIC (einer oder beide von X und Y ist/sind
ein Halogenatom) wie nachstehend hergestellt. Eine Carbonsäure oder
ein Ester der Formel XIX, worin einer oder beide von X und Y ein
Halogenatom darstellt/darstellen und worin R5 Wasserstoff
oder (C1-C6)Alkyl darstellt, wird mit einer
organometallischen Verbindung der Formel LiR2 in
einem cyclischen Etherlösungsmittel,
wie Dioxan oder Tetrahydrofuran (THF), oder in Ethylenglycoldimethylether
oder -diethylether, bei einer Temperatur von etwa –78°C bis etwa
Raumtemperatur, vorzugsweise etwa 0°C, umgesetzt, um die entsprechende
Verbindung der Formel XX herzustellen. Vorzugsweise wird dann das
Reaktionsgemisch in wässriges
Ammoniumchlorid bei etwa 0°C
gegossen und das Produkt wird isoliert. Die Verbindung der Formel XX
wird dann mit einer organometallischen Verbindung der Formel LiR3, unter Verwendung ähnlicher Lösungsmittel und Bedingungen
zu jenen, die vorstehend für
die Reaktion mit LiR2 ausgewiesen sind,
umgesetzt, um die entsprechende Verbindung der Formel XXI zu ergeben.
Stoppen der Verbindung der Formel XXI mit wässrigem Ammoniumchlorid oder
Wasser bei einer Temperatur von etwa 0°C bis etwa Raumtemperatur, vorzugsweise
bei etwa Raumtemperatur, erzeugt die entsprechende Verbindung der
Formel XIC. Wenn R2 und R3 die gleichen
sind, kann dies durch eine Reaktion durch Erhöhen der Menge des Reagenz LiR2 oder LiR3 auf zwei Äquivalente
bewirkt werden.
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Verbindungen der Formel I und deren
pharmazeutisch verträgliche
Salze (nachstehend insgesamt auch als die „Wirkstoffe" bezeichnet) sind
wirksame Teilagonisten des Serotonin-7A-(5HT7)-Rezeptors.
Die Wirkstoffe sind bei der Behandlung einer Störung oder eines Zustands, ausgewählt aus
Depression, Angstzustand, Personenmeidung (APD), vorzeitiger Ejakulation,
Essstörungen
(z.B. Anorexia nervosa und Bulimia nervosa), Migräne, premenstruellem
Syndrom, premenstrueller dysphorischer Störung, saisonal bedingter Störung, bipolarer
Störung,
Jet lag, Schlafstörungen,
wie Schlafrhythmusstörung
des 24-Stunden-Rhythmus, Schlafentzug, REM-Schlafstörungen,
Hypersomnie, Parasomnien, Schlaf-Wach-Zyklus-Störungen, Schlafstörungen,
bedingt durch Blindheit, Schlafstörungen, bedingt durch Fettsucht,
Narkolepsie und Schlafstörungen, bedingt
durch Schichtarbeit oder unregelmäßige Arbeitsrhythmen, nächtlichem
Bettnässen
und Syndrom von nervösen
Beinen verwendbar.
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BEISPIEL I
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Herstellung von 2-Brom-6(pyridin-3-ylmethoxy)-pyridin.
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Eine Lösung von 10,91 g (9,71 ml,
100 mMol) 3-Pyridycarbinol
in 250 ml THF unter N2 wurde auf 0-5°C in einem
Eiswasserbad gekühlt
und dann wurden 2,64 g (110 mMol) ölfreies NaH portionsweise innerhalb
etwa 30 Minuten zugegeben. Es ergab sich eine weiße Suspension.
Nach 15 Minuten wurden 23,69 g (100 mMol) 2,6-Dibrompyridin zugegeben
und das erhaltene Gemisch wurde über
Nacht unter einer N2-Atmosphäre mild unter
Rückfluss
erhitzt.
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Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur
gekühlt
und dann in Eiswasser gegossen. Dieses wurde dreimal mit EtOAc extrahiert
und die vereinigten EtOAc-Extrakte wurden mit gesättigten
NaCl-Lösungen gewaschen
und mit MgSO4 getrocknet. Verdampfung des
meisten Lösungsmittels
ergab 27,05 g von schwach gelbem Öl.
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Dieses Öl wurde in etwa 500 ml Ether
gelöst
und eine Lösung
von HCl-Gas in Ether wurde portionsweise zugegeben. Der sich abtrennende
kristalline Feststoff wurde abfiltriert, mit Ether gewaschen und
luftgetrocknet, unter Gewinnung von 12,44 g des gewünschten
Produkthydrochlorids. Das Filtrat enthielt zusätzliche freie Base, weil nicht
ausreichend HCl-Lösung zugegeben
wurde. Somit wurde das Filtrat aufkonzentriert, erneut in Ether
gelöst
und mit HCl/Ether-Lösung
behandelt, bis überschüssige Säure zugegeben
wurde. Der erhaltene kristalline Feststoff wurde filtriert, mit
Ether gewaschen und luftgetrocknet (12,63 g). Es wurde ermittelt, dass
die zwei Mengen an HCl-Salz, bestimmt durch Vergleich ihrer Schmelzpunkte
(171-173°C),
ihrer DC, ihrer 400 MHz 1H-NMR und GC-MS-Retentionszeiten
und -Spektren identisch waren. Die zwei Mengen wurden somit vereinigt
zu einer Gesamtausbeute von 25,07 g (94, 6%). 1H-NMR
(CDCl3): δ 5,56
(s, 2H), 6,80 (d, J = 7 Hz, 1H), 7,13 (d, J = 7 Hz, 1H), 7,50 (t,
J = 7 Hz, 1H), 7,94 (m, 1H), 8,48 (d, J = 8 Hz, 1H), 8,71 (m, 1H),
8,88 (s, 1H)
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BEISPIEL II
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Herstellung von 1-[6-(Pyridin-3-ylmethoxy)-pyridin-2-yl]-piperazin.
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Eine Lösung von 2-Brom-6-(pyridin-3-ylmethoxy)-pyridin-hydrochlorid,
hergestellt wie vorstehend, (25,07 g, 94,6 mMol) wurde in 275 ml
trockenem Dioxan suspendiert und dann wurden 65,06 g (756,5 mMol, 8 Äquiv.) Piperazin
und 14,19 g (94,6 mMol) NaI zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
dann langsam unter einer Atmosphäre
von trockenem N2 unter Rückfluss erhitzt. Nach etwa
1 h gingen die Feststoffe in dem Reaktionsgemisch teilweise in Lösung. Der
Rückfluss
wurde 48 h fortgesetzt, wobei während
der Zeit das Reaktionsgemisch gekühlt wurde und in kaltem Wasser
aufgenommen wurde, unter Gewinnung einer schwach gelben Lösung. Dies
wurde viermal mit Essigsäureethylester
extrahiert und die vereinigten Extrakte wurde einmal mit Wasser
zurückgewaschen
und mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen. Die organische Lösung
wurde mit MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel
wurde abgedampft, unter Gewinnung von 20,7 g schwach gelbem Öl. Dieses Öl wurde
in 500 ml trockenem Ether gelöst
und schnell gerührt,
während
75 ml 1 M HCl/Ether-Lösung
tropfenweise zugegeben wurden (das Gemisch wurde mit einer kleinen
Menge Mono-HCl-Salz, vorher hergestellt durch das gleiche Verfahren
in kleinerem Maßstab,
beimpft). Das HCl-Salz kristallisierte und wurde über Nacht bei
Raumtemperatur unter N2-Atmosphäre granuliert.
Das kristalline Salz wurde abfiltriert und mit trockenem Ether gewaschen
und in einem trockenen Stickstoffstrom getrocknet, und der restliche
Ether wurde durch Pumpen im Hochvakuum für 5 h entfernt, unter Gewinnung
von 21,67 g (75%) weißlichen
Feststoff, Fp. = 141-143°C.
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Die Affinitäten der Wirkstoffe als Serotonin-7-Rezeptoren
können
unter Verwendung von Standard-Radioliganden-Bindungsassays, wie in der Literatur
beschrieben, bestimmt werden. Die 5-HT7-Affinität kann unter Verwendung
des nachstehenden Verfahrens gemessen werden.
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3H-5-CARBOXAMIDOTRYPTAMIM-(3H-5-CT)-BINDEN AN RATTEN-5HT7-REZEPTOREN,
EXPRIMIERT IN HEK-293-ZELLEN
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Materialien
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- HEK-293-Zellen exprimieren den Ratten-5-HT7-Rezeptor
- Brinkman Polytron Gewebs-Homogenisator
- Phosphat-gepufferte Salzlösung
(GIBCO)
- Verschlossene Zentrifugenröhrchen
- Zentrifuge
- 50 mM/Tris-HCl-Puffer, pH 7,7 (Sigma T-4378)
- EDTA (Sigma E-4884)
- MgSO4 (Sigma M-7506)
- CaCl2 (MCBCX156)
- Pargylin (Sigma P-8013)
- Ascorbinsäure
(Calbiochem 1831)
- 5-HT-Creatininsulfatkomplex (Sigma H-7752)
- 3H-5CT (Amersham TRK.1038)
- 12 × 75
mm Borsilikat-Glasröhrchen
- 96-Vertiefungs-V-Boden-Polypropylenplatten (NUNC- 442587)
- Skalron-96-Vertiefungs-Ernter
- Whatman GF/B Glasfaserfilter (Brandel FP-105), einge
- weicht in 0,3%igem Polyethylenimin (Sigma-P-3143)
- Betaplatten-Szintillationszähler
(Wallac/LKB)
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Gewebszubereitung
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HEK-293-Zellen-exprimierende Ratten-5HT7-Rezeptoren werden gemäß Standardzellkulturtechniken wachsen
lassen. Die Zellen werden durch Entfernen der Medien, unter Ausspülen der
Kolben mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) und dann absetzen
lassen für
2-3 Minuten mit PBS, enthaltend 2,5 mM EDTA, geerntet. Die Zellen
werden entfernt und in ein Rcap-pableS-Zentrifugenröhrchen gegossen.
Die Kolben werden mit PBS gespült
und zu Zentrifugenröhrchen
gegeben. Die Zellen werden für
zehn Minuten bei 40 000 × G
(20 000 U/min in einem Sorvall SS34 Rotor) zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen und an diesem Punkt wird das verbleibende Pellet
gewogen und kann gefroren (–20
Grad C) bis zur Verwendung im Bindungsassay gelagert werden. Pellets
(frisch oder gefroren) werden in 50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,4 bei
4 Grad C), unter Verwendung eines Polytron-Homogenisators (Einstellung
15 000 U/min) für
zehn Sekunden, in einem biologischen Abzug, zertifiziert zur Verwendung
mit menschlichen Geweben, homogenisiert. Das Homogenisat wird zehn
Minuten bei 40 000 × G
zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen und das Pellet mit dem Polytron in einem frischen
eiskalten 50 mM Tris-HCl (pH 7,4 bei 4 Grad) Puffer resuspendiert
und wiederum zentrifugiert. Das Endpellet wird in Assaypuffer (50
mM Tris-HCl-Puffer
(pH 7,7 bei 25 Grad), enthaltend 0,5 mM EDTA, 10 mM MgSO4, 2 mM CaCl2) auf
eine Endgewebskonzentration von 5-15 mg Feuchtgewicht vom ursprünglichen
Pellet pro ml Puffer (2 × Endkonzentration)
resuspendiert.
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Rezeptorbinden
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Inkubation wird durch die Zugabe
von Gewebe zu V-Boden-Polypropylenplatten
(in dreifacher Ausführung)
gestartet. Die Inkubation ist bei 25 Grad C für 2 Stunden.
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Jedes Röhrchen empfängt:
100 μl Gewebssuspension
(5-15 mg/ml ursprüngliches
Feuchtgewicht), 50 μl 3H-5-CT** (0,4 nM Endkonzentration) und 50 μl Arzneimittel
oder Puffer
**3H-5-CT wird in Assaypuffer
aufgefüllt,
welcher 40 μM
Pargyline und 0,4% Ascorbinsäure
(für Endkonzentrationen
von 10 μM
Pargyline und 0,1% Ascorbinsäure)
enthält.
Nichtspezifisches
Binden wird unter Verwendung von 1 μM 5-HT-Creatininsulfat bestimmt.
Inkubation wird durch schnelle Filtration unter Vakuum durch feuerbehandelte
Whatman-GF/B-Glasfaserfilter (vorgesogen in 0,3% PEI für zwei Stunden
und getrocknet), unter Verwendung eines 96-Vertiefungs-Skatron-Ernters
(3 s vorbefeuchtet; 20 Sekunden Waschen; 15 Sekunden Trocknen),
beendet. Die Filter werden in LKB-Probenbeutel mit 10 ml BetaScint
gegeben. Die Radioaktivität
wird durch Flüssigszintillationszählen, unter
Verwendung eines BetaPlatten-Zählers
(LKB), quantifiziert.
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Die Prozent Inhibierung von spezifischem
Binden wird für
jede Konzentration an Testverbindung berechnet. Ein IC50-Wert (die Konzentration,
die 50% des spezifischen Bindens inhibiert) wird durch lineare Regression
der Konzentrations-Reaktionsdaten
(Logarithmus Konzentration gegen Logarithmus Prozent Werte) bestimmt.
Ki-Werte werden gemäß Cheng & Prusoff berechnet:
Ki = IC50/(1 + (L/Kd)), worin L die Konzentration des in dem Versuch
verwendeten Radioliganden ist und der Kd-Wert die Dissoziationskonstante
für den Radioliganden,
bestimmt in getrennten Sättigungsversuchen,
ist.
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Das nachstehende Assay kann zum Bewerten
der Funktionswirksamkeit der Verbindungen von 5HT7-Rezeptoren verwendet
werden.
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5-HT7-REZEPTOR-VERMITTELTE
ADENYLATCYCLASEWIRKUNG
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Materialien
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- 1,5 ml silikonisierte Polypropylen-Mikrofugenröhrchen (Costar
3207)
- 12 × 75
mm Borsilikat-Glasröhrchen
- erhitztes Wasserbad
- Glas-Teflon-Homogenisator
- Zentrifuge
- HEK-293-Zellen-exprimierende Ratten 5-HT7-Rezeptoren
- 32P-ATP (30 Ci/mMol: NEG-003 – New England Nuclear)
- 3H-cAMP (30 Ci/mMol: NET-275 – New England Nuclear)
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- 1. Zellen werden gemäß Standardzellkulturtechniken
wachsen lassen. Die Zellen werden durch Ersetzen der Medien mit
Phosphat-gepufferter Salzlösung,
die 2,5 mM EDTA enthält,
geerntet. Die Zellen werden unter Verwendung eines in der Hand gehaltenen
Glas-Teflon-Homogenisators homogenisiert. Das Homogenisat wird bei
35 000 × G
für 10
Minuten bei 4 Grad C zentrifugiert. Das Pellet wird in 100 mM HEPES-Puffer,
der 1 mM EGTA (pH 7,5) enthält,
zu einer Endproteinkonzentration von 40 Mikrogramm Protein je Röhrchen resuspendiert.
- 2. Das Reaktionsgemisch wird so hergestellt, dass die nachstehenden
Mittel bei diesen Endkonzentrationen in dem Röhrchen liegen: 4,0 mM MgCl2, 0,5 mM ATP, 1,0 mM cAMP, 0,5 mM IBMX,
10 mM Phosphocreatin, 0,31 mg/ml Creatinphosphokinase und 100 μM GTP 0,5-1
Mikrocurie a-[32P]-ATP pro Röhrchen.
- 3. Inkubation wird durch die Zugabe von Gewebe zu silikonisierten
Mikroröhrchen
(in dreifacher Ausführung)
gestartet. Inkubation ist bei 37°C
für 15
Minuten.
Jedes Röhrchen
empfängt:
20 μl Gewebe,
20 μl Arzneimittel
oder Puffer (bei 5-facher
Endkonzentration), 20 μl
100 mM Agonist oder Puffer (bei 5 × Endkonzentration) und 40 μl Reaktionsgemisch.
- 4. Inkubation wird durch die Zugabe von 100 μl 2%igem SDS, 1, 3 mM cAMP,
45 mM ATP-Lösung,
die 40 000 dpm [3H]-cAMP enthält, zum
Verfolgen der Gewinnung von cAMP aus den Säulen, beendet . Die Abtrennung
von [32P]-ATP und [32P]-cAMP
wird unter Verwendung des Verfahrens von Salomon et al., Analytical
Biochemistry 58: 541-548, 1974, ausgeführt. Die Radioaktivität wird durch
Flüssig-Szintillationszählen quantifiziert.
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Die maximale Wirkung von Agonisten
wird bezüglich
der maximalen Wirkung von Serotonin (5-HT) bestimmt. Antagonisten
werden durch deren Fähigkeit,
5HT-stimulierte Adenylatcyclasewirkung zu inhibieren, bestimmt.
IC50-Werte werden zu scheinbaren Ki-Werten
durch die nachstehende Gleichung: IC50/ (1 + (Agonist)/EC50 Agonist))
umgewandelt.
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Die Wirkung der Wirkstoffe als Antidepressiva
und verwandte pharmakologische Eigenschaften kann durch nachstehende
Verfahren (1)-(4) bestimmt werden, die in Koe, B. et al., Journal
of Pharmacology and Experimental Therapeutics, 226 (3), 686-700
(1983) beschrieben werden. Insbesondere kann die Wirkung durch Untersuchen
von (1), deren Fähigkeit,
die Bemühungen
von Mäusen,
aus einem Schwimmbehälter
zu entkommen, zu beeinflussen (Porsolt Maus-„Verzweiflungsverhaltens"-Test). (2), deren Fähigkeit, 5-Hydroxytryptophan-induzierte
Verhaltenssymptome bei Mäusen
in vivo zu verstärken,
(3), deren Fähigkeit,
der Serotonin-löschenden
Wirkung von p-Chloramphetaminhydrochlorid
im Rattenhirn in vivo entgegenzuwirken und (4), deren Fähigkeit,
die Aufnahme von Serotonin, Norepinephrin und Dopamin, durch synaptosomale
Rattenhirnzellen in vitro zu blockieren, bestimmt werden. Die Fähigkeit
der Wirkstoffe, Reserpinhypothermie bei Mäusen in vivo entgegenzuwirken,
kann gemäß den Verfahren,
beschrieben in US-Patent
Nr. 4 029 731, bestimmt werden.