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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Filmbeschichtung. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine neue Filmbeschichtung zur
Erzielung einer modifizierten Freisetzung aus pharmazeutischen Formulierungen,
wie Tabletten, Pellets usw., wobei die Filmbeschichtung in einer
im Wesentlichen wässrigen Umgebung
aufgebracht werden kann. Ferner stellt die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Filmbeschichtung bereit.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
orale Verabreichung eines Arzneistoffs ist für den Patienten am bequemsten.
Geeignete Formulierungen müssen
auch die Anforderungen an Sicherheit und Einfachheit erfüllen. Je
nach den Eigenschaften eines Arzneistoffs und den therapeutischen
Anforderungen müssen
verschiedene Ansätze
während
der Formulierungsarbeit verwendet werden, um das erforderliche Verabreichungsprofil
des Arzneistoffs zu erhalten. So erfordern schlecht lösliche Arzneistoffe,
die einmal täglich
verabreicht werden sollen, andere Typen von Formulierungen als leicht
lösliche
Arzneistoffe, die mehrmals täglich
eingenommen werden sollen. Dieses Problem ist ausgiebig in der Literatur
diskutiert, und umfassende Übersichten
lassen sich beispielsweise in Langer und Wise (Hrsg.) "Medical applications
of controlled release",
Bd. I und II, CRC Press Inc, Boca Raton, 1984; Robinson und Lee
(Hrsg.) "Controlled
drug delivery – fundamentals
and applications",
Marcel Dekker, NY 1987; Bogentoft und Sjögren, in "Towards better safety of drugs and pharmaceutical
products" (Hrsg.:
Braimer), Elsevier, 1980; Sandberg "Extendedrelease metoprolol", Doktorarbeit, Universität Uppsala,
1994, finden.
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Verschiedene
Formulierungen besitzen verschiedene Mechanismen, die die Freisetzung
des Wirkstoffs kontrollieren. In der Doktorarbeit von Sandberg 1994 wird
eine Übersicht über Formulierungen
mit verlängerter
Freisetzung (extended release, ER) verschiedener Arzneistofftypen
gegeben. Es wird geschlussfolgert, dass im Prinzip zwei Typen von
ER-Dosierungsformen
existieren: das Matrixsystem, in dem der Arzneistoff mit dem Matrixmaterial
(oft ein Polymer oder ein Wachs) gemischt wird, und das Arzneistoffreservoirsystem,
bei dem der Arzneistoff in einem Kern (Tablette oder Pellets) formuliert
ist, der von einem Polymerfilm umgeben ist. Der Film ist dann eine
die Freisetzungsrate kontrollierende Schranke, die beispielsweise
durch ihre Permeabilität,
die Löslichkeit
der Substanz usw. bestimmt wird.
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Unter
dem Gesichtspunkt der Flexibilität
hat die Formulierung eines Arzneistoffs in kleine getrennte Einheiten,
die mit einem Film beschichtet sind, viel Aufmerksamkeit erregt.
Solche Formulierungen zeigen mehrere interessante Merkmale, z.B.
Flexibilität
bei der Dosierung und Modifikation der Freisetzungseigenschaften,
unterschiedliche Dosierungsformen können entwickelt werden, die
Dosisgröße kann
angepasst werden, damit sie festgelegten Kombinationen entspricht,
Tabletten können
teilbar gestaltet werden usw. In einer Reihe von Studien wurde gezeigt,
dass eine sichere, einfache und bequeme Therapie unter Verwendung
dieses Prinzips für
den Arzneistoff Metroprolol und seine Salze erzielt werden konnte
(Ragnarsson et al., Drug Develop Ind Pharmacy 13, 1495 (1987); Sandberg
et al., Eur J Clin Pharmacol 33, S3 (1988) und S9 (1988); Ragnarsson
et al., Int J Pharmaceutics 79, 223 (1992); Sandberg et al., ibid.
68, 167 (1991); Sandberg et al., Pharmaceuticl Res 10, 28 (1993);
Sandberg et al., Drug Invest 6, 320 (1993); Sandberg, Doktorarbeit,
Universität
Uppsala, 1994). Die Pellets müssen
jedoch eine gute mechanische Festigkeit besitzen. Diese Pellets
werden mit tablettenbildenden Excipienten gemischt (Ragnarsson et
al., Drug Dev Ind Pharmacy 13, 1495 (1987)) und zu Tabletten gepresst.
Die Filmbeschichtung eines Pellets ist somit den äußeren Kräften bei
der Herstellung der Tablette ausgesetzt. Wenn die mechanische Festigkeit
der Filmbeschichtung zu klein ist, kann dies zu Brechen des Kernmaterials
beim Pressverfahren führen.
Brechen kann zu einem schnellen und ungewünschten Anstieg der Freisetzung
des Arzneistoffs führen.
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Die
Formulierung von Metroprolol zu Pellets gemäß den vorstehend genannten
Bezugsstellen verwendete eine Filmbeschichtung, die aus einer Lösung von
Ethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose in einem organischen
Lösungsmittel
gesprüht
wurde. Aus Umweltgründen
wird es jedoch in der nahen Zukunft notwenig werden, Filmbildungssysteme
auf Wasserbasis für
diesen und andere Arzneistoffe, die als Pelletsysteme formuliert
werden sollen, zu verwenden. Auch Tablettenbeschichtungen im Allgemeinen,
die organische Lösungsmittel
verwenden, müssen
aus den gleichen Gründen
gegen Filmbildungsmaterialien auf Wasserbasis ausgetauscht werden.
Somit richteten sich große
Anstrengungen darauf, geeignete Systeme auf Wasserbasis für Filmbeschichtungen
bei Arzneistoffverabreichungssystemen zu finden.
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Latexpartikel
in Wasser als Dispersionsmedium sind seit fast einem halben Jahrhundert
bekannt. Diese Partikel sind polymere kolloidale Partikel im Bereich
von 10 bis 1000 nm und wurden als Filmbildner z.B. in Anstrichen,
in Fußbodenbeschichtungen,
Druckfarben, Klebstoffen usw. verwendet. Wenn das Partikelpolymer eine
ausreichend niedrige Glasübergangstemperatur
(Tg) besitzt, wenn das Wasser verdampft worden ist, können die
Partikel unter Bildung eines Films koaleszieren.
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Filmbildende
Polymerlatices auf Wasserbasis für
die pharmazeutische Industrie sind seit den frühen Achtzigerjahren bekannt,
als kommerzielle Dispersionen häufiger
auf dem Markt erschienen (z.B. Aquacoat®, FMC
Corp.; Eudragit® NE30D,
Röhm Pharma;
Kollicoat® EMM30D,
BASF AG). Die weitere Entwicklung hat mehrere andere Produkte geliefert,
die getestet und in einer Reihe von Veröffentlichungen beschrieben
wurden (Petereit und Weisbrod, Eur J Pharmaceutics and Biopharm
47, 15 (1999); Petereit et al., ibid. 41, 219 (1995); Amighi und
Möes, STP
Pharma Sci 7, 141 (1997); Bodmeier und Paeratukul, Pharm Res 11,
882 (1994); Ozturk et al., J Controlled Release 14, 203 (1990).
Goodhart et al., Pharmaceutical Tech, April, 64 (1984); Bodmeier
und Paeratakul, Int J Pharmceutics 152, 17 (1997); Bodmeier und
Paeratakul, Drug Develop Ind Pharmacy 20, 1517 (1994)).
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Aus
diesen und anderen Studien kann geschlossen werden, dass eine der
interessantesten Dispersionen aufgrund der niedrigen Tg des Latexpolymers
Eudragit
® NE30D
ist, das etwa 28,5% w/w Partikel aus dem Copolymer Poly(Ethylacrylat-co-Methylmethacrylat)
und etwa 1,5% w/w des nichtionischen Tensids Nonoxynol 100 (ein
polyoxyethyliertes Nonylphenol) als Stabilisator enthält. Eine ähnliche
Dispersion wie Eudragit
® NE30D ist Kollicoat
® EMM30D
(BASF AG, Ludwigshafen, Deutschland). Damit man jedoch die besten
Sprühbedingungen
und das beste technische Aussehen der filmbeschichteten Pellets
erhält,
muss zu diesen Dispersionen ein Anti-Klebemittel hinzugefügt werden,
wie von Petereit und Weisbrod 1995 beschrieben. Ein solches Mittel
ist ein Glycerylmonostearat (GMS). Es gibt mehrere Patente oder
Patentanmeldungen, die diese Prinzipien verwenden: Wolff et al.,
WO 00/13687; Wolff et al., WO 00/13686; Nagy et al., WO 99/42087;
Lee et al., WO 99/30685; Eichel et al., U.S.-Pat. Nr. 5,529,790;
Eichel, U.S.-Pat. Nr. 5,478,573; Chen, U.S.-Pat. Nr. 5,260,068; Petereit et al.,
EP 403,959 ; offenbaren die
Verwendung von Eudragit
® für die (kontrollierte) Freisetzung
verschiedener Arten von Arzneistoffen. In diesen Anmeldungen sind,
wenn Anti-Klebemittel
verwendet werden müssen,
Kombinationen von oberflächenaktiven
Molekülen
und Talk oder Stearaten am üblichsten. Für unsere
Zwecke sind diese Ansätze
jedoch nicht attraktiv, weil verschiedene Probleme auftreten können, beispielsweise
aufgrund der Kombination nichtkompatibler Materialien, großer Mengen zusätzlicher
Dispersionsadditive, Nichtreproduzierbarkeit bei der Herstellung
usw.
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Eine
andere, im Stand der Technik bekannte Dispersion ist die neue Latexpolymerdispersion
von BASF, Kollicoat® SR30D. Kollicoat® SR30D
ist eine Dispersion, die etwa 27% w/w Polyvinylacetat und etwa 2,7%
w/w Polyvinylpyrrolidon und 0,3% w/w SDS (Natriumdodecylsulfat)
als Stabilisatoren enthält.
Damit sie sich für
eine Beschichtungsanwendung und Filmbildung eignet, benötigt die
Polymerdispersion jedoch einen Weichmacher, wie Triethylcitrat (TEC)
(Kolter, K et al., Proc. Int. Symp. Controlled Release Bioact. Mater.
27, 425 (2000)). Die Verwendung des Weichmachers in einer Filmbeschichtung
kann eine destabilisierende Wirkung auf den Film haben, die möglicherweise
durch die Wanderung kleiner Moleküle verursacht wird, was dazu führen kann,
das die Filmbeschichtung mit der Zeit eine Veränderung ihrer Eigenschaften
zeigt.
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Somit
bereiten verfügbare
Latexpolymere, wenn sie als Beschichtungsmaterialien verwendet werden, zwei
hauptsächliche
Probleme: (a) es können
aufgrund einer niedrigen Tg klebrige Pellets entstehen, die dann zusätzliche
Anti-Klebemittel benötigen,
und (b) der Film kann aufgrund einer hohen Tg nicht fest genug sein, um
den starken Presskräften
während
der Tablettenproduktion zu widerstehen, so dass dann zusätzliche Weichmacher
benötigt
werden.
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US 4,871,546 offenbart Tablettenbeschichtungen,
die Polymethylmethacrylat, Diethylphthalat, Polyethylenglycol und
Polyvinylactetat umfassen und die aus einer Lösung in einer organischen Flüssigkeit,
zum Beispiel Methanol oder Methylenchlorid, abgeschieden werden.
Der Polyethylenglycol wirkt als Weichmacher. Dieses Dokument offenbart
keine Beschichtungen, die unter Verwendung wässriger Bedingungen aufgebracht werden.
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EP 431 877 offenbart magensaftresistente
Beschichtungen für
Cimetidin, die Polymergemische umfassen. Magensaftresistente Beschichtungen
sind Beschichtungen, die bei niedrigem (Magen-) pH unlöslich, aber
bei hohem (Darm-) pH löslich
sind. Diese Anmeldung offenbart nicht die Verwendung von Polymeren,
die sowohl beim Magen- als auch beim Darm-pH wasserunlöslich sind.
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US 4,975,283 offenbart magensaftresistent
beschichtetes Aspirin. Dieses Dokument offenbart nicht die Verwendung
von Polymeren, die bei niedrigem pH wasserunlöslich, aber bei hohem pH löslich sind.
US 4,800,087 offenbart die
Kombination von Eudragit
® L30D und Eudragit
® NE30D
als Beschichtung, um eine Tablettenformulierung mit unmittelbarer
Freisetzung bereitzustellen, die geschmackskaschierende Eigenschaften
besitzt und kaufähig
ist. Dieses Dokument veröffentlicht
nicht die erfindungsgemäßen Formulierungen
mit modifizierter Freisetzung.
EP
313,845 offenbart eine magensaftresistente Beschichtung,
die Eudragit
® L30D und
Polyvinylacetatphthalat umfasst.
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Aufgabe der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
neuen Filmbeschichtungssystems, das nicht die vorstehend beschriebenen
Probleme bereitet. Die verbesserten Eigenschaften des neuen Filmbeschichtungssystems
sind zum Beispiel Nicht-Klebrigkeit,
hohe mechanische Festigkeit und Reproduzierbarkeit während der
Verarbeitung sowie minimale Zugabe zusätzlicher Additive zu der Dispersion
vor dem Filmbildungsverfahren. Ein anderer Aspekt der Erfindung
ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von beschichteten
Formulierungen, zum Beispiel Pellets oder Tabletten, unter Verwendung
dieses neuen Filmbildungssystems.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Wir
haben jetzt überraschenderweise
eine neue Filmbeschichtungszusammensetzung gefunden, die eine Latexdispersion
bereitstellt, die zur Beschichtung pharmazeutischer Formulierungen
geeignet ist, wobei der hergestellte Film als Schranke wirkt, die
eine nahezu konstante Freisetzung (nullter Ordnung) aus der Formulierung
ergibt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Filmbeschichtungszusammensetzung
bereit, die sich für
die Verwendung zum Überziehen
pharmazeutischer Formulierungen eignet, um eine modifizierte Freisetzung
bereitzustellen, und die ein Gemisch aus den Folgenden umfasst:
- a) einer wässrigen
Dispersion, die etwa 28,5% w/w Partikel aus einem Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer umfasst,
- b) einer wässrigen
Dispersion eines Vinylacetatpolymers, das etwa 27% w/w Polyvinylacetat
umfasst, und
- c) einer wasserhaltigen Flüssigkeit
und
- d) einem Stabilisator.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Unter
einem Aspekt stellt die Erfindung eine Filmbeschichtung bereit,
die einen pharmazeutischen Kern überzieht,
wobei der Kern einen pharmakologischen Wirkstoff und gegebenenfalls
einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Excipienten umfasst.
Die Filmbeschichtung enthält
eine Dispersion, die Folgendes umfasst:
- a)
eine wässrige
Dispersion, die etwa 28,5% w/w Partikel aus einem Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer umfasst,
- b) eine wässrige
Dispersion eines Vinylacetatpolymers, das etwa 27% w/w Polyvinylacetat
umfasst, und
- c) eine wasserhaltige Flüssigkeit
und
- d) einen Stabilisator.
wobei die Filmbeschichtung
aus einer wasserhaltigen Flüssigkeit
abgeschieden wurde und eine modifizierte Freisetzung des pharmakologischen
Wirkstoffs bereitstellt.
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Die
Beschichtung kann einen oder mehrere Stabilisatoren enthalten. Der
Stabilisator kann einen oder mehrere kleine Stabilisatoren (Molekulargewicht
von weniger als 15 kD) und/oder einen oder mehrere große Stabilisatoren
(Molekulargewicht über
15 kD) enthalten. Bei einer anderen Ausführungsform enthält die Beschichtung
einen Stabilisator, der ein Molekulargewicht von weniger als 15
kD hat und in einer Gesamtmenge von mindestens 4% w/w, bezogen auf
das Gewicht des Acrylpolymers, und/oder in einer Gesamtmenge von mindestens
0,5% w/w, bezogen auf das Gewicht des Vinylacetatpolymers, vorliegt.
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Die
physikalischen Eigenschaften des erzeugten Films bereiteten keine
Probleme bei der Verarbeitung, wie Aggregation von Partikeln, und
der Film zeigte eine hohe mechanische Festigkeit. Außerdem konnte der
Film reproduzierbar hergestellt werden.
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Es
wurde ferner überraschend
gefunden, dass, wenn die Menge an Stabilisator in der Filmbeschichtung
verringert oder beseitigt wird, die Filmbeschichtung verbesserte
physikalische Eigenschaften mit der Zeit hat. Wenn der Stabilisator
zum Beispiel ein Molekulargewicht von weniger als 15 kD hat und
in einer Gesamtmenge von mindestens 4% w/w, bezogen auf das Gewicht
des Acrylpolymers, und/oder in einer Gesamtmenge von mindestens
0,5% w/w, bezogen auf das Gewicht des Vinylacetatpolymers, vorliegt.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Filmbeschichtungszusammensetzung
bereit, die sich für
die Verwendung zum Überziehen
von pharmazeutischen Formulierungen eignet, um eine modifizierte
Freisetzung bereitzustellen, umfassend eine Dispersion, die Folgendes
umfasst:
- a) eine wässrige Dispersion, die etwa
28,5% w/w Partikel aus einem Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer umfasst,
- b) eine wässrige
Dispersion eines Vinylacetatpolymers, das etwa 27% w/w Polyvinylacetat
umfasst, und
- c) eine wasserhaltige Flüssigkeit.
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Das
Vorliegen von Stabilisatoren für
die Latexpartikel in einer Dispersion erzeugt ähnliche Probleme wie zugegebene
Weichmacher oder andere Additive, weil der Stabilisator in den Film
wandern kann, was dazu führt,
dass die Filmbeschichtung mit der Zeit eine Veränderung ihrer Eigenschaften
zeigt. Die vorstehende Ausführungsform
hat den Vorteil, dass diese Wanderung verringert oder beseitigt
wird.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine Filmbeschichtung
bereit, die einen pharmazeutischen Kern überzieht, um eine modifizierte
Freisetzung bereitzustellen, wobei der Kern einen pharmakologischen
Wirkstoff und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare
Excipienten umfasst, wobei die Filmbeschichtung folgendes umfasst:
- a) ein Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer,
bei dem das Gewichtsverhältnis
etwa 2/1 beträgt,
und
- b) ein Vinylacetatpolymer,
wobei die Filmbeschichtung
aus einer wasserhaltigen Flüssigkeit
abgeschieden wurde. Geeigneterweise hat die Filmschicht eine Dicke
im Bereich von 1 bis 100 Mikrometer, vorzugsweise im Bereich von
5 bis 50 Mikrometer und stärker
bevorzugt im Bereich von 10 bis 30 Mikrometer. Bei einer Ausführungsform
enthält
die Beschichtung einen oder mehrere Stabilisatoren. Der Stabilisator
kann einen oder mehrere kleine Stabilisatoren (Molekulargewicht
von weniger als 15 kD) und/oder einen oder mehrere große Stabilisatoren
(Molekulargewicht über
15 kD) enthalten. Bei einer anderen Ausführungsform enthält die Beschichtung
einen Stabilisator, der ein Molekulargewicht von weniger als 15
kD hat und in einer Gesamtmenge von weniger als 4% w/w, bezogen
auf das Gewicht des Acrylpolymers, (zum Beispiel im Bereich von
0,5 bis 4%, insbesondere 1–3%) und/oder
in einer Gesamtmenge von weniger als 0,5% w/w, bezogen auf das Gewicht
des Vinylacetatpolymers, (zum Beispiel im Bereich von 0,05 bis 0,5%,
insbesondere 0,1–0,3%)
vorliegt.
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Der
pharmakologische Wirkstoff kann in einer Mehrzahl von Kugeln, die
gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Excipienten
enthalten, bereitgestellt werden, wobei jede der Kugeln mit einer
Filmbeschichtung, wie vorstehend definiert, beschichtet ist. Diese
filmbeschichteten Kugeln können
in Säckchen
bereitgestellt oder als Kapsel, zum Beispiel eine Hartgelatinekapsel,
formuliert oder unter Verwendung bekannter Verfahren gepresst werden,
um Tabletten herzustellen, wobei gegebenenfalls andere pharmazeutisch
annehmbare Additive hinzugefügt
werden. Beschichtete Kugeln, die zu einer Tablette gepresst werden
sollen, werden durch herkömmliche,
dem Fachmann bekannte Techniken erhalten. Auch während dieses Verfahrens können geeignete
andere Mittel hinzugefügt
werden. Zum Beispiel können
während
des Tablettierschritts geeignete Füllstoffe, z.B. mikrokristalline
Cellulose, Talk, Natriumstearylfumarat usw., verwendet werden, um
der Formulierung annehmbare Presseigenschaften, z.B. Härte der
Tablette, zu verleihen.
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Gegebenenfalls
können
die Kugeln einen unlöslichen
Kern umfassen, auf den der Wirkstoff, beispielsweise durch Sprühen, abgelagert
worden ist. Geeignete Materialien für den inerten Kern sind Siliziumdioxid, Glass
oder Kunststoffharzpartikel. Geeignete Typen von Kunststoffmaterial
sind pharmazeutisch annehmbare Kunststoffe, wie Polypropylen oder
Polyethylen, vorzugsweise Polypropylen. Geeignete Kerne haben einen Größendurchmesser
im Bereich von 0,01–2
mm, vorzugsweise im Bereich von 0,05–0,5 mm und stärker bevorzugt
im Bereich von 0,1–0,3
mm.
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Bei
einer Ausführungsform
kann die Dehnbarkeit des Films im Bereich von 500–20000 kJ/m3 liegen. Bei einer anderen Ausführungsform
ist die Dehnbarkeit im Bereich von 2500–20000 kJ/m3.
Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist die Dehnbarkeit im Bereich von 10000–20000 kJ/m3.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine pharmazeutische Formulierung
mit modifizierter Freisetzung bereit, die Folgendes umfasst:
- a) einen pharmazeutischen Kern der einen pharmakologischen
Wirkstoff und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare
Excipienten umfasst, und
- b) eine Filmbeschichtung, die folgendes umfasst:
- i) ein Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer, bei dem das Gewichtsverhältnis etwa
2/1 beträgt,
- ii) ein Vinylacetatpolymer und
- iii) einen Stabilisator,
wobei die Filmbeschichtung
aus einer wasserhaltigen Flüssigkeit
abgeschieden wurde. Bei einer Ausführungsform enthält die Beschichtung
einen oder mehrere Stabilisatoren. Der Stabilisator kann einen oder
mehrere kleine Stabilisatoren (Molekulargewicht von weniger als
15 kD) und/oder einen oder mehrere große Stabilisatoren (Molekulargewicht über 15 kD)
enthalten. Bei einer anderen Ausführungsform enthält die Beschichtung
einen Stabilisator, der ein Molekulargewicht von weniger als 15
kD hat und in einer Gesamtmenge von mindestens 4% w/w, bezogen auf
das Gewicht des Acrylpolymers, und/oder in einer Gesamtmenge von
mindestens 0,5% w/w, bezogen auf das Gewicht des Vinylacetatpolymers,
vorliegt.
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Unter
einem bevorzugten Aspekt stellt die Erfindung eine pharmazeutische
Formulierung mit modifizierter Freisetzung bereit, die Folgendes
umfasst:
- a) einen pharmazeutischen Kern der
einen pharmakologischen Wirkstoff und gegebenenfalls einen oder mehrere
pharmazeutisch annehmbare Excipienten umfasst, und
- b) eine Filmbeschichtung, die Folgendes umfasst:
- i) ein Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer, bei dem das Gewichtsverhältnis etwa
2/1 beträgt,
und
- ii) ein Vinylacetatpolymer
wobei die Filmbeschichtung
aus einer wasserhaltigen Flüssigkeit
abgeschieden wurde.
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Der
pharmakologische Wirkstoff kann in einer Mehrzahl von Kugeln, die
gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Excipienten
enthalten, bereitgestellt werden, wobei jede der Kugeln mit einer
Filmbeschichtung, wie vorstehend definiert, beschichtet ist. Diese
filmbeschichteten Kugeln können
in Säckchen
bereitgestellt oder als Kapsel, zum Beispiel eine Hartgelatinekapsel,
formuliert oder unter Verwendung bekannter Verfahren gepresst werden,
um Tabletten herzustellen, wobei gegebenenfalls andere pharmazeutisch
annehmbare Additive hinzugefügt
werden. Beschichtete Kugeln, die zu einer Tablette gepresst werden
sollen, werden durch herkömmliche,
dem Fachmann bekannte Techniken erhalten. Auch während dieses Verfahrens können geeignete
andere Mittel hinzugefügt
werden. Zum Beispiel können
während
des Tablettierschritts geeignete Füllstoffe, z.B. mikrokristalline
Cellulose, Talk, Natriumstearylfumarat usw., verwendet werden, um
der Formulierung annehmbare Presseigenschaften, z.B. Härte der
Tablette, zu verleihen. Geeigneterweise haben die Kugeln einen Durchmesser
im Bereich von 0,01–2
mm, vorzugsweise im Bereich von 0,05–1,0 mm und stärker bevorzugt
im Bereich von 0,1 bis 0,7 mm.
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Gegebenenfalls
können
die Kugeln einen unlöslichen
Kern umfassen, auf den der Wirkstoff, beispielsweise durch Sprühen, abgelagert
worden ist. Geeignete Materialien für den inerten Kern sind Siliziumdioxid, Glass
oder Kunststoffharzpartikel. Geeignete Typen von Kunststoffmaterial
sind pharmazeutisch annehmbare Kunststoffe, wie Polypropylen oder
Polyethylen, vorzugsweise Polypropylen. Geeignete Kerne haben einen Größendurchmesser
im Bereich von 0,01–2
mm, vorzugsweise im Bereich von 0,05–0,5 mm und stärker bevorzugt
im Bereich von 0,1–0,3
mm.
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Bei
einer Ausführungsform
kann die Dehnbarkeit des Films im Bereich von 500–20000 kJ/m3 liegen. Bei einer anderen Ausführungsform
ist die Dehnbarkeit im Bereich von 2500–20000 kJ/m3.
Bei noch einer anderen Ausführungsform
ist die Dehnbarkeit im Bereich von 10000–20000 kJ/m3.
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Unter
einem stärker
bevorzugten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierung
mit modifizierter Freisetzung bereit, wobei der pharmakologische
Wirkstoff verglichen mit einer Tablette mit unmittelbarer Freisetzung über einen
langen Zeitraum, zum Beispiel länger
als 3 Stunden, freigesetzt wird. Vorzugsweise wird der pharmakologische
Wirkstoff aus der Formulierung über
10 bis 24 Stunden, zum Beispiel über
18 bis 22 Stunden, freigesetzt.
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Vorzugsweise
hat der pharmakologische Wirkstoff eine Aktivität bei der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.
Insbesondere ist der pharmakologische Wirkstoff eine adrenerge Betablocker-Substanz.
Die in dieser Anmeldung angesprochenen adrenergen Betablocker-Substanzen umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, die Verbindungen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus Acebutolol,
Alprenolol, Amosulalol, Arotinolol, Atenolol, Befunolol, Betaxolol,
Bevantolol, Bisoprolol, Bopindolol, Bucumolol, Bufetolol, Bufuralol,
Bunitrolol, Buprandolol, Butofilolol, Carazolol, Carteolol, Carvedilol,
Celiprolol, Cetamolol, Cloranolol, Dilevalol, Epanolol, Indenolol,
Labetalol, Levobunolol, Mepindolol, Metipranolol, Metoprolol, Moprolol,
Nadolol, Nadoxolol, Nebivalol, Nipradilol, Oxprenolol, Perbutolol,
Pindolol, Practolol, Pronethalol, Propranolol, Sotalol, Sufinalol,
Talindol, Tertatolol, Tilisolol, Timolol, Toliprolol und Xibenolol
sowie Stereoisomere davon und pharmazeutisch annehmbare Salze oder
Solvate davon oder Solvate solcher Salze. Eine bevorzugte adrenerge Betablocker-Substanz
ist Metoprolol oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon.
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Unter
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine Metoprolol-Formulierung
mit modifizierter Freisetzung bereit, die Folgendes enthält:
- a) einen Metoprolol-Kern, der Metoprolol oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch
annehmbare Excipienten umfasst, und
- b) eine Filmbeschichtung, wie vorstehend definiert.
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Unter
einem bevorzugten Aspekt enthält
der Kern, der Metoprolol oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz
davon umfasst, eine Mehrzahl Kugeln, die Metoprolol oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch
annehmbare Excipienten umfassen, wobei jede der Kugeln mit einer
Filmbeschichtung, wie vorstehend definiert, beschichtet ist. Vorzugsweise
haben die Kugeln einen inerten Kern, wie vorstehend beschrieben.
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Geeignete
pharmazeutisch annehmbare Salze von Metoprolol umfassen die Tartrat-,
Succinat-, Fumarat- oder
Benzoatsalze und insbesondere das Succinatsalz. Das S-Enantiomer
von Metoprolol oder ein Salz davon, insbesondere das Benzoatsalz
oder das Sorbatsalz, können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Filmbeschichtung
umfasst ein Gemisch aus einem Acrylpolymer, einem Vinylacetatpolymer
und gegebenenfalls einem oder mehreren Stabilisatoren. Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße Filmbeschichtung
ein Gemisch von Acrylpolymeren, z.B. Acrylcopolymeren mit Tg < Raumtemperatur und
Vinylacetatpolymeren mit einer Tg > Raumtemperatur.
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Bei
einer Ausführungsform
reicht das Gewichtsverhältnis
des Acrylpolymers (AP) und des Vinylacetatpolymers (VP) in der Filmbeschichtung
von 0,1/99,9 bis 99,9/0,1. Vorzugsweise reicht das Gewichtsverhältnis von
AP zum VP in der Filmbeschichtung von 5/95 bis 95/5. Stärker bevorzugt
reicht das Gewichtsverhältnis von
AP zum VP in der Filmbeschichtung von 20/80 bis 80/20. Am stärksten bevorzugt
reicht das Gewichtsverhältnis
von AP zum VP in der Filmbeschichtung von 30/70 bis 70/30.
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Ein
bevorzugtes Acrylpolymer umfasst ein Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer,
das zum Beispiel durch die Dispersion Eudragit® NE30D
und/oder Kollicoat® EMM30D bereitgestellt
wird. In dieser bevorzugten Gruppe ist das Gewichtsverhältnis von
Ethylacrylat/Methylmethacrylat etwa 2/1. Ein bevorzugtes Vinylacetatpolymer
wird durch die Dispersion Kollicoat® SR30D
(BASF AG, Ludwigshafen, Deutschland) bereitgestellt.
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Bei
der vorliegenden Erfindung werden das Acrylpolymer und das Vinylacetatpolymer
durch Eudragit® NE30D
und/oder Kollicoat® EMM30D und Kollicoat® SR30D
in Zusammensetzungen, als vorstehend definierte Filmbeschichtungen
oder Formulierungen bereitgestellt. Die bereitgestellten Stabilisatoren
sind dann Nonoxynol 100 und/oder Natriumdodecylsulfat (SDS) und
Polyvinylpyrrolidon.
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Der
Begriff Stabilisator umfasst jedes Molekül, das die Eigenschaften der
Latexdispersionen gewährleisten
und aufrechterhalten kann. Die Konzentration der kleinen Stabilisatoren
mit Molekulargewichten von weniger als 15 kD macht insgesamt weniger
als 4% w/w, bezogen auf das Gewicht des Acrylpolymers, und/oder
insgesamt weniger als 0,5% w/w, bezogen auf das Gewicht des Vinylacetatpolymers,
aus, während die
Konzentration von Stabilisatoren mit Molekulargewichten über 15 kD
jede geeignet ausgewählte
Konzentration von 0% w/w aufwärts
haben kann.
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Beispiele
für geeignete
Stabilisatoren umfassen, sind aber nicht beschränkt auf:
nichtionische
Tenside, wie Sorbitanester (Span-Reihe),
Polysorbate (Tween-Reihe), polyoxyethylierte Glycolmonoether (wie
die Brij-Reihe), polyoxyethylierte Alkylphenole (wie die Triton-Reihe
oder die Igepal-Reihe,
z.B. Nonoxynol), Alkylglucoside (z.B. Dodecylmaltosid), Zuckerfettsäureester
(z.B. Saccharoselaurat), Saponine usw. oder Gemische davon,
ampholytische
Tenside, wie Betaine,
anionische Tenside, wie sulfatierte Fettalkohole,
z.B. Natriumdodecylsulfat SDS, sulfatierte polyoxyethylierte Alkohole,
andere, wie Dioctylsulfosuccinat, Gallensalze (z.B. Dihydroxygallensalze,
wie Natriumdesoxycholat, Trihydroxygallensalze, wie Natriumglycocholat
usw.), Fusidate (z.B. Natriumdihydrofusidat) usw.
kationische
Tenside, wie Ammoniumverbindungen,
Seifen, Fettsäuren und
Lipide und deren Salze, wie Alkansäuren (z.B. Octansäure, Ölsäure), Monoglyceride (z.B.
Monolein), Phospholipide, die neutral oder positiv oder negativ
geladen sind (z.B. Dialkylphosphatidyl-cholin, Dialkylphosphatidylserin
usw.), Monoglyceride, Phospholipide, Cellulosederivate, Polysaccharide, andere
natürliche
Polymere, synthetische Polymere (z.B. Polyvinylpyrrolidon), andere
Substanzen, wie Schellacke, Wachse, Nylon, Stearate, Lipide, Paraffin
usw.
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Auch
Kombinationen dieser Materialien sind möglich.
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Eine
Verringerung der Konzentration oder eine Beseitigung der Stabilisatoren,
die von den Dispersionen bereitgestellt worden sein können, wird
durch im Stand der Technik bekannte Techniken durchgeführt. Diese
umfassen (M C Wilkinson et al. Advances in Colloid and Interface
Science 81, 77 (1999)), sind aber nicht beschränkt auf, Dialyse, Mikrofiltration,
Serumaustausch, Ultrafiltration, Diafiltration, Gegenstrom-Mikrofiltra-tion,
Zentrifugation-Dekantation, Ionenaustausch, Aus-tausch mit Harzen,
Aktivkohle-Gewebe, Dampfdestillation, Gelfiltration und spezielle
Polymerisationstechniken. Die Verringerung der Konzentration an
Stabilisatoren kann durchgeführt
werden, indem entweder auf jede Dispersion getrennt vor dem Mischen
ein Reinigungsverfahren angewendet oder indem ein Reinigungsverfahren
auf die gemischte Dispersion vor dem Sprühen des Films angewendet wird.
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Der
Begriff Weichmacher, wie hier verwendet, bedeutet einen oder mehrere
aus der folgenden Liste: Benzylbenzoat, Chlorbutanol, Dibutylsebacat,
Diethylphthalat, Glycerin, Mineralöl und Lanolinalkohole, Rohvaselin
und Lanolinalkohole, Polyethylenglycol, Propylenglycol, Sorbit,
Triacetin, Triethylcitrat (aus dem Handbook of Pharmaceutical Excipients,
zweite Aufl., Hrsg. A. Wade und P. J. Weller, The Pharmaceutical
Press, London 1994). Es ist ein besonderer Vorteil der vorliegenden
Erfindung, dass die Verwendung von Weichmachern auf einem Minimum
gehalten oder vollständig
beseitigt wird, weil die Verwendung eines Weichmachers in einer
Filmbeschichtung eine destabilisierende Wirkung auf den Film haben
kann, die wahrscheinlich durch Wanderung kleiner Moleküle verursacht
wird; dies kann dazu führen,
dass die Filmbeschichtung mit der Zeit eine Veränderung ihrer Eigenschaften
zeigt. Unter noch einem anderen Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung
eine Filmbeschichtungszusammensetzung, eine Filmbeschichtung oder
eine Formulierung, wie in einer vorstehenden Ausführungsform
beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass kein Weichmacher, wie
vorstehend definiert, vorliegt oder in sehr kleinen Mengen, z.B.
0,005 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,1 Gew.-%, vorliegt.
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Geeigneterweise
umfasst die wasserhaltige Flüssigkeit
Wasser und eine mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit,
zum Beispiel niedere Alkanole, z.B. Ethanol, Propanol oder Isopropanol.
Unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit ist bevorzugt, dass der Anteil
der organischen Substanz bei einem Minimum gehalten wird, aber kleine
Mengen sind tolerierbar, zum Beispiel im Bereich von 0 bis 20 Volumen-%.
Vorzugsweise ist die Flüssigkeit
Wasser.
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Die
Filmbeschichtungszusammensetzung eignet sich besonders für die Verwendung
als wässrige Filmbeschichtungszusammensetzung,
wobei die Filmbeschichtung unter Verwendung von Wasser als Flüssigkeit
aufgebracht wird. Wenn die Flüssigkeit
Wasser ist, ist der Latex vorzugsweise ein Poly(Ethylacrylat-co-Methylmethacrylat)-Copolymer
und ein Vinylacetatpolymer, die zum Beispiel durch Eudragit® NE30D
(Röhm Pharma)
und/oder Kollicoat® EMM30D (BASF) bzw. Kollicoat® SR30D
(BASF) bereitgestellt werden. Dieses Verfahren ist besonders vorteilhaft,
weil es die Notwendigkeit beseitigt, dass aus Umweltgründen unannehmbare
organische Lösungsmittel
verwendet werden müssen,
von denen einige auch aufgrund ihrer Entflammbarkeit Verarbeitungsprobleme
bereiten, während
auch viele der Probleme beseitigt werden, denen man bei den vorstehend
beschriebenen wässrigen
Beschichtungen gegenübersteht.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Herstellung der Filmbeschichtungszusammensetzung bereit. Daher
wird ein Verfahren zur Herstellung einer Filmbeschichtungszusammensetzung
bereitgestellt, das einfach das Mischen der Acrylpolymer-Dispersion
und der Vinylacetatpolymer-Dispersion
zusammen bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 100°C, zum Beispiel
10 bis 100°C, nachdem
oder bevor die Konzentration an Stabilisatoren, die von den Dispersionen
eingebracht worden sein können,
umfasst.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens werden die Acrylpolymer-Dispersion und die Vinylacetatpolymer-Dispersion
bei Raumtemperatur gemischt, nachdem oder bevor die Konzentration
an Stabilisatoren, die von den Dispersionen bereitgestellt worden
sein können,
verringert wurde.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens werden das Acrylpolymer, das Vinylacetatpolymer,
die Flüssigkeit
und ein oder mehrere Stabilisatoren bei einer Temperatur, wie vorstehend
definiert, gemischt, nachdem oder bevor die Konzentration an Stabilisatoren,
die von den Dispersionen bereitgestellt worden sein können, verringert
wurde.
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Geeigneterweise
wird das Mischen durch Verfahren, wie Rühren oder Schütteln erreicht,
aber andere Verfahren zur Homogenisierung, die dem Fachmann bekannt
sind, können
verwendet werden.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Filmbeschichtung eines pharmazeutischen Kerns bereit, wobei
eine Filmbeschichtungszusammensetzung, wie vorstehend definiert,
auf einen Kern aufgebracht wird. Vorzugsweise wird die Filmbeschichtungszusammensetzung
durch Sprühen,
zum Beispiel in einem Fließbett,
mittels Deckensprüh-
oder Bodensprühtechniken
aufgebracht. Andere verwendete Beschichtungsverfahren sind die Beschichtung
in Standard-Beschichtungspfannen mit perforierten Pfannen, Accela-cota,
Immersionsschwerter, Glatt, oder Immersionsröhren, wie in "Theory and Practice
in Industrial Pharmacy" herausgegeben
von Lachman, veröffentlicht
von Lea und Feabiger 1986, 3. Auflage, beschrieben.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Filmbeschichtung, wie vorstehend definiert, bereit, umfassend
das Entfernen der Flüssigkeit
aus einer Filmbeschichtungszusammensetzung, wie vorstehend definiert.
Geeigneterweise wird die Flüssigkeit
durch Verdampfen, beispielsweise durch Sprühtrocknen, zum Beispiel in
einem Fließbett,
entfernt.
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Unter
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer Formulierung, wie vorstehend definiert, bereit,
umfassend das Beschichten eines pharmazeutischen Kerns, wie vorstehend
definiert, mit einer Filmbeschichtungszusammensetzung, wie vorstehend
definiert.
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Unter
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Formulierung bereit, wobei der pharmakologische Wirkstoff
als eine Mehrzahl von Kugeln, wie vorstehend definiert, bereitgestellt
wird, umfassend das Beschichten der Mehrzahl von Kugeln mit einer
Filmbeschichtungszusammensetzung, wie vorstehend definiert.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind nichtbeschränkend und werden nur zur Veranschaulichung
gegeben. Der Fachmann erkennt, dass die Beispiele als Richtlinien
betrachtet werden sollen und die Erfindung nicht auf die beispielhaften
Zusammensetzungen beschränkt
ist. Ein breiter Bereich ist möglich,
so dass Filmbeschichtungen erhalten werden, die die für jede spezifische
Anwendung benötigten
Eigenschaften besitzen.
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Beispiel 1: Herstellung
eines Films aus Eudragit® NE30D und Kollicoat® SR30D
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Filme
aus Kollicoat® SR30D
und Eudragit® NE30D
wurden hergestellt, indem die zwei Dispersionen gemischt und für zwei Stunden
bei Raumtemperatur vorsichtig gerührt wurden. Der Gewichtsanteil
von Eudragit® NE30D
in den verschiedenen Lösungen
war: Lösung
A: 20%, Lösung
B: 30%, Lösung
C: 50% und Lösung D:
70%. Freie Filme (10 × 10
cm2) der Dispersionen wurden erhalten, indem
etwa 10 ml jeder Dispersion in Teflon-Formen gegossen wurden. Die
Formen wurden dann zum Trocknen und Filmbilden für 19 Std. in eine Klimakammer
mit 25°C/60%
relativer Feuchtigkeit gestellt.
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Vergleichsbeispiel 1:
Herstellung von Filmen aus GMS/PS80/Eudragit® NE30D
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Drei
Gemische aus GMS, PS80 und Eudragit® NE30D
wurden hergestellt. Verschiedene Mischbedingungen von GMS und PS80
wurden verwendet, um den Einfluss der Rührrate zu untersuchen. So wurden
zuerst GMS und PS80 gemäß den nachstehenden
E, F oder G gemischt. Dann wurden entsprechende Mengen dieser Dispersion
zu Eudragit® NE30D
hinzugefügt,
um die beabsichtigten Zusammensetzungen zu erhalten. Die gleichen
Mengen an GMS, PS80 und NE30D® wurden verwendet, um
Lösung
E, F und G herzustellen, nämlich
0,225 g GMS, 0,090 g PS80 und 15,0 g NE30D®, was
Dispersionen mit 1,5% w/w GMS (GMS/Partikel-Verhältnis = 5%) ergab. Diese Zusammensetzung
wurde aus einer wissenschaftlichen Veröffentlichung von Petereit und
Weisbrod 1995 entnommen.
E: 1 Stunde, homogenisiert bei 6000
U/min, 65°C
F:
20 min, homogenisiert bei 3000 U/min, 65°C
G: 4 Stunden, Magnetrühren, 65°C
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Freie
Filme (10 × 10
cm2) der drei Dispersionen wurden hergestellt,
indem etwa 10 ml jeder Dispersion in Teflon-Formen gegossen wurden,
die zum Trocknen und Filmbilden für 18 Std. bei 25°C/60% relativer Feuchtigkeit
beiseitegestellt wurden.
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Beispiel 2: Mechanische
Eigenschaften
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Um
die mechanischen Eigenschaften zu untersuchen, wurden Dehnbarkeitstests
an einer Hounsfield-H5K-S, einer Materialprüfmaschine, die mit einer 250-N-Belastungszelle ausgerüstet ist,
durchgeführt. Stücke der
Filme B, C und G wurden gemäß Beispiel
1 (B und C) und Vergleichsbeispiel 1 (G) hergestellt und zwischen
den beiden Halterungen befestigt. Die Länge der Proben betrug 40 mm
bei einer Breite von 10 mm und einer üblichen Dicke, wie mit einem
Mikrometer gemessen, von 250 μm.
Das Verlängerungsexperiment betrug
4 mm/min, und alle Experimente wurden bei 23–24°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 28–30% durchgeführt. Drei
oder mehr parallele Messungen wurden an jedem Film durchgeführt, und
die Dehnbarkeit wurde aufgezeichnet.
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Ergebnisse:
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Die
Dehnbarkeitsstudie ist in Tabelle 1 dargestellt.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass durch Mischen der zwei Dispersionen Filme
mit höherer
Dehnbarkeit erhalten wurden.
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Beispiel 3: Permeabilität freier
Filme
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Stücke der
Filme A–G,
die gemäß Beispiel
1 (Filme A, B, C und D) und Vergleichsbeispiel 1 (Filme E, F und
G) hergestellt wurden, wurden in Diffusionskammern befestigt, die
aus zwei Kammern, die durch den Filmabschnitt von Interesse getrennt
wurden, bestanden (Hjärtstam,
Doktorarbeit, Chalmers University of Technology, Göteborg 1998).
Eine kleine Menge tritiiertes Wasser wurde zu dem Donorkompartiment
hinzugefügt,
und in bestimmten Zeitabständen
wurde ein kleines Volumen Wasser aus der Empfängerzelle entnommen und in
einem Szintillationszähler
analysiert. Die Wasserpermeabilität des Films wurde aus der Steigung der
Daten der transportierten Menge an markiertem Wasser gegen die Zeit
berechnet.
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Ergebnisse:
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Die
Wasserpermeabilitätsstudie
ist in Tabelle 2 dargestellt.
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Man
sieht, dass eine steigende Menge an NE30D (A→D) die Permeabilität senkte,
während
ausgiebigeres Mischen die Permeabilität der Vergleichsbeispiele (GTE)
verringerte.
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Beispiel 4: Herstellung
beschichteter Metoprololsuccinat-Pellets
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Metoprololsuccinat-Kugeln
(Größenfraktion
0,40–0,63
mm) wurden mit den Filmdispersionen A, B, C und D beschichtet. Die
Dispersionen wurden auf die Kugeln in einer Fließbett-Wurster-Apparatur im
Labormaßstab
gesprüht.
Die Beschichtungsbedingungen waren wie folgt:
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Die
Beschichtungspellets wurden dann im Fließbett, 40°C (etwa 20 min), getrocknet.
Während
dieses Schritt wurden die Fließrate
der Fluidisierungsluft bei etwa 20 m3/Std.
und der Atomisierungsluftdruck bei 1 bar gehalten.
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Ergebnisse:
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Kein
Problem, z.B. Kleben der Pellets, trat während des Verfahrens auf.
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Beispiel 5: Freisetzung
von Metoprolol aus beschichteten Pellets
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Die
Freisetzung von Metoprolol aus etwa 100 mg Pellets gemäß Beispiel
4 wurde in einer USP-Lösungsapparatur
Nr. 2 (rotierende Schaufel) bei einer Geschwindigkeit von 100 U/min
untersucht. Das Testmedium war 500 ml Phosphatpuffer mit einem pH
von 6,8 und einer Ionenstärke
gleich 0,1 M. Die Temperatur des Bades wurde auf 37°C eingestellt.
Proben wurden zur Analyse entnommen (Extinktion von Metoprolol bei
274 nm in einer 1-cm-Zelle). Die Mengen an freigesetztem Metoprolol
wurden aus den Messungen der Extinktion einer Standard-Metoprolol-Lösung auf
der Basis des gleichen Mediums, wie es in den Freisetzungsexperimenten
verwendet wurden, bestimmt.
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Die
Ergebnisse von Tabelle 3 zeigen, dass nahezu konstante Freisetzungsprofile
mit einer modifizierten Freisetzung bis zu 20 Stunden erzielt werden
können.
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Beispiel 6: Herstellung
von Tabletten aus beschichteten Metoprolol-Pellets
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Pellets,
die mit der Filmdispersion C gemäß Beispiel
4 beschichtet waren, wurden mit gleichen Mengen an mikrokristalliner
Cellulose, Avicel PH102 in einem Turbula-Mischer T2C (Willy A. Bachofen,
Schweiz) für
etwa 4 Minuten gemischt. Nach Zugabe von 0,15% Natriumstearylfumarat
wurde die Pulvermasse weitere 2 Minuten gemischt. Nach Beendigung
des Mischens wurde die Masse zu Tabletten an einer Excenter-Presse (Kilian
SP300, Deutschland) unter Verwendung eines Drucks von etwa 8 kN
gepresst. Die Tablettengewichte betrugen etwa 200 mg. Ergebnisse:
Während
des Verfahrens traten keine Probleme auf.
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Beispiel 7: Freisetzung
von Metoprolol aus Tabletten aus beschichteten Pellets
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Die
Freisetzung von Metoprolol aus Tabletten, die gemäß Beispiel
6 hergestellt wurden, wurde bei 37°C unter Verwendung der USP-Lösungsapparatur
Nr. 2 (rotierende Schaufel) bei einer Rührrate = 100 U/min untersucht.
Das Freisetzungsmedium bestand aus Phosphatpuffer mit der Ionenstärke = 0,1
M und dem pH = 6,8. Proben wurden zur Analyse entnommen (Extinktion
von Metoprolol bei 274 nm in einer 1-cm-Zelle). Die Mengen an freigesetztem
Metoprolol wurden aus den Messungen der Extinktion einer Standard-Metoprolol-Lösung auf
der Basis des gleichen Mediums, wie es in den Freisetzungsexperimenten
verwendet wurden, bestimmt.
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Ergebnisse:
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt. Wenn die Ergebnisse mit
dem Ergebnis der Pelletfreisetzung, Tabelle 3 (Lösung C), verglichen werden,
ist ersichtlich, dass eine sehr gute Übereinstimmung zwischen diesen
beiden Freisetzungsprofilen besteht und somit geschlussfolgert werden
kann, dass es möglich
ist, das Pellet zu einer Tablette zu pressen, ohne dass das modifizierte
Freisetzungsprofil verloren geht.
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Beispiel 8: Reinigung
einer gemischten Dispersion durch Dialyse
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Gemische
der Dispersionen Eudragit® NE30D (Röhm Pharma)
und Kollicoat® SR30D
(BASF) mit 30% w/w Eudragit® NE30D und 70% w/w Kollicoat® SR30D
wurden mit Spectra/Por®-Dialysemembranen gegen Wasser
(ELGA-Qualität) dialysiert.
Aufgrund unterschiedlicher Abmessungen der Membranen, wenn verschiedene
Molekul argewicht-Ausschlussgrenzen verwendet wurden, waren die Dialysezeiten,
die Mengen an dialysierter gemischter Dispersion und das Volumen
des Wassers in den verschiedenen Experimenten etwas unterschiedlich.
Die vorherrschenden Bedingungen sind in den nachstehenden Ergebnissen
angegeben. Die Gesamt-Feststoffgehalte eines Gemischs wurden bestimmt,
indem eine bekannte Menge des dialysierten Dispersionsgemischs getrocknet
und gewogen wurde. Die Konzentration an NF100, die durch die NE30D-Dispersion bereitgestellt
wurde, wurde mittels UV-Spektroskopie bei 276 nm bestimmt. Die Konzentrationen
an SDS und PVP, die durch die Kollicoat-Dispersion bereitgestellt
wurden, wurden durch Elementaranalyse (in Bezug auf Schwefel = 11,1%
w/w von SDS und Stickstoff = 12,6% w/w von PVP) und/oder LC-MS (Flüssigkeitschromatographie-Massenspektroskopie)
bestimmt.
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Es
ist ersichtlich, dass die Mengen an Stabilisatoren, die von den
kommerziellen Dispersionen Eudragit® NE30D
und Kollicoat® SR30D
bereitgestellt werden, in der endgültigen Dispersion durch die
Dialyse verringert waren.
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Beispiel 9: Herstellung
freier Filme aus den dialysierten Dispersionen
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Freie
Filme (10 × 10
cm2) der Dispersionen D1 und D2 aus Beispiel
8 wurden erhalten, indem etwa 10 ml jeder der Dispersionen in Teflon-Formen
gegossen wurden. Die Formen wurden dann zum Trocknen und Filmbilden
für 19
Std. in eine Klimakammer mit 25°C/60%
relativer Feuchtigkeit gestellt. Ein freier Film wurde auch zum
Vergleich aus einer undialysierten Dispersion (D0) hergestellt.
Die Zusammensetzung der Filme F0, F1 und F2, die aus den Dispersionen
D0, D1 bzw. D2 hergestellt wurden, wurde aus den bekannten Konzentrationen
an Stabilisatoren und den Gesamt-Feststoffgehalten
der Dispersionen, wie vorstehend in Tabelle I dargestellt, berechnet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II dargestellt. Auch die Ergebnisse
der Elementaranalyse der freien Film im Hinblick auf SDS und PVP
sind in Tabelle II enthalten.
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Es
ist ersichtlich, dass die Menge der niedermolekularen Stabilisatoren
NF100 (MG ~ 4000 D) und SDS (MG ~
300 D) verglichen mit dem Film, der aus dem Film F0 hergestellt
wurde, der mit einer nichtdialysierten gemischten Dispersion erhalten
wurde, erheblich verringert war. (Die SDS-Elementaranalyse wurde
durch das Vorhandensein von Schwefel, der höchstwahrscheinlich in Form
von Initiatoren des Polymerisationsverfahrens vorlag, gestört.)
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Beispiel 10: Permeabilität freier
Filme
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Stücke der
Filme F0, F1 und F2, die gemäß Beispiel
9 hergestellt wurden, wurden in Diffusionskammern befestigt, die
aus zwei Kammern, die durch den Filmabschnitt von Interesse getrennt
wurden, bestanden (Hjärtstam,
Doktorarbeit, Chalmers University of Technology, Göteborg 1998).
Eine kleine Menge tritiiertes Wasser wurde zu dem Donorkompartiment
gegeben, und in bestimmten Zeitabständen wurde ein kleines Volumen
Wasser aus der Empfängerzelle
entnommen und in einen Szintillationszähler überführt. Die Wasserpermeabilität des Films
wurde aus der Steigung der Daten der transportierten Menge an markiertem
Wasser gegen die Zeit berechnet. Um die Stabilität des Films zu bewerten, wurden
Stücke
der Membranen auch bei Raumtemperatur/60% RH für zwei Wochen in einem Exsikkator
aufbewahrt, bevor die Messungen durchgeführt wurden.
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Es
ist ersichtlich, dass die wirksamere Dialyse (höhere Molekulargewicht-Ausschlussgrenzen
der Dialysemembranen) zu einer kleineren Permeabilität des Films
führten.
Auch die Abnahme der Permeabilität
des Films mit der Zeit war mit Filmen weniger ausgeprägt, die
aus dialysierten Dispersionen hergestellt wurden.
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Beispiel 11: Herstellung
beschichteter Metoprololsuccinat-Pellets
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Metoprololsuccinat-Kugeln
(Größenfraktion
0,40–0,63
mm) wurden mit der Filmdispersionen D2 beschichtet. Vor dem Beschichtungsverfahren
wurde die Dispersion mit Wasser auf etwa 14% w/w, bezogen auf den
Gesamt-Feststoffgehalt, verdünnt.
Die Dispersionen wurden auf die Kugeln in einer Fließbett-Wurster-Apparatur im Labormaßstab gesprüht. Die
Beschichtungsbedingungen waren wie folgt:
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Ergebnisse:
Keine Probleme, z.B. Kleben der Pellets, traten während des
Verfahrens auf.
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Beispiel 12: Freisetzung
von Metoprolol aus beschichteten Pellets
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Die
Freisetzung von Metoprolol aus etwa 100 mg Pellets, die gemäß Beispiel
11 erhalten wurden, wurde in einer USP-Lösungsapparatur Nr. 2 (rotierende
Schaufel) bei einer Geschwindigkeit von 100 U/min untersucht. Das
Testmedium war 500 ml Phosphatpuffer mit einem pH von 6,8 und einer
Ionenstärke
gleich 0,1 M. Die Temperatur des Bades wurde auf 37°C eingestellt.
Proben wurden zur Analyse entnommen (Extinktion von Metoprolol bei
274 nm in einer 1-cm-Zelle). Die Mengen an freigesetztem Metoprolol
wurden aus den Messungen der Extinktion einer Standard-Metoprolol-Lösung auf
der Basis des gleichen Mediums, wie es in den Freisetzungsexperimenten
verwendet wurden, bestimmt. Die Experimente wurden an frischen Pellets
(0 Wochen) und an Pellets, die vor der Freisetzungsstudie bei Raumtemperatur/60%
RH für
zwei Wochen in einem Exsikkator aufbewahrt wurden, durchgeführt.
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Es
ist ersichtlich, dass die Freisetzung von Metoprolol über den
untersuchten Zeitabschnitt (0–20
Std.) nahezu konstant war. Nur eine kleine Abnahme der freigesetzten
Mengen konnte zwischen den unmittelbar untersuchten Pellets und
den zwei Wochen nach der Herstellung untersuchten Pellets beobachtet
werden, die mit der kleinen Abnahme der Permeabilität, die im
Beispiel 10 beschrieben wurde, übereinstimmt.
Auch die Freisetzungsrate war zum Zeitpunkt "0 Wochen" und bei "2 Wochen" gleich.