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Allgemeiner Stand der Technik
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1. Erfindungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
integrierten Einrichtung, die eine Struktur mit einem programmierbaren
Widerstand einschließlich
eines Festelektrolyten umfaßt.
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2. Beschreibung des verwandten
Stands der Technik
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Anforderungen
an Datenspeicher nehmen ständig
zu bezüglich
der Informationsdichte, das heißt,
wieviele Informationen pro Flächeneinheit
gespeichert werden können,
Zugriffszeit, das heißt,
wie schnell auf ein Speicherelement zugegriffen werden kann, und
Nichtflüchtigkeit,
das heißt,
ob der Speicherinhalt selbst ohne Zufuhr von Energie zuverlässig aufrechterhalten
werden kann. Bei herkömmlichen
elektronischen Datenspeichern wie etwa einem DRAM oder Flash-RAM
speichert oftmals ein Kondensator eine Informationseinheit, während nur
der letztere Typ, der Flash-DRAM, einen Speicherinhalt über eine
erhebliche zeitliche Länge
ohne die Notwendigkeit, Engergie zu liefern, halten kann.
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Bei
dieser Art von Datenspeichern wird eine Unterscheidung zwischen
einem geladenen Kondensatorzustand und einem ungeladenen Kondensatorzustand
vorgenommen, wobei diese beiden Zustände die möglichen Informationsbits "1" und "0" darstellen.
Abgesehen von Kondensatoren sind zusätzliche Komponenten wie etwa
Auswahltransistoren zum Betreiben des Speichers erforderlich. Diese
Komponenten werden durch abbildende lithographische Prozesse und
Strukturierungstechniken wie etwa Ätz- oder Damascene-Prozesse
definiert. Ein sehr üblicher
Herstellungsprozeß in
der Halbleiterindustrie zum Herstellen von Speichereinrichtungen, integrierten
Schaltungen und Mikroprozessoren ist der sogenannte CMOS-Prozess,
bei dem alle funktionalen Komponenten auf einem einzigen Substrat
realisiert werden. Die vollständige
Integration von funktionalen Elektronikeinheiten einschließlich Transistoren,
Widerständen
und Kondensatoren erhält
man durch die Verwendung zusätzlichen
Materials wie etwa Metalle, Dotierstoffe und Dielektrika.
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Um
die Nichtflüchtigkeit
mit Geschwindigkeit und Integration zu kombinieren, sind Alternativen
zu dem DRAM- und dem Flash-RAM der Gegenstand intensiver wissenschaftlicher
und industrieller Forschung. Alternative Ansätze reichen von mechanischem
Speichern, die abtastende Sonden verwenden, über optische Konzepte bis zur
ultraschnellen magnetischen Datenspeicherung. Was die Integration
in existierende Herstellungsprozesse und -technologien betrifft,
sind die sogenannten resistiven Speicher die vielversprechensten.
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Bei
einem resistiven Speicher wird eine lokale und stabile Änderung
der elektrischen Leitfähigkeit durch
elektrische Signale erzielt und mit einem elektrischen Strom ausgelesen,
wobei beispielsweise ein hoher und niedriger resistiver Zustand
den Informationseinheiten "0" bzw. "1" entsprechen. Prominente Mitglieder
der resistiven Speichermedien sind die sogenannten Festelektrolyten,
bei denen Metallionen beweglich sind und somit darin migrieren können. Geladene
Metallionen können
deshalb mit Hilfe eines elektrischen Felds positioniert werden,
um eine leitende Brücke
in dem Trägerelektrolyten
zu bilden. Auf diese Weise bilden sie eine Domäne mit einer erhöhten elektrischen
Leitfähigkeit
in dem ansonsten isolierenden Trägerelektrolyten.
Diese leitenden Überbrückungen
sind über
lange Zeitspannen in dem Bereich von mehreren Jahren stabil. Weiterhin
ist es möglich,
eine leitende Überbrückung durch
Anlegen eines elektrischen Felds mit umgekehrter Polarität zu zerlegen,
und die Ionen werden in eine der gegenüberliegenden Elektroden zurückgeführt. Der
ganze Prozeß ist
vollständig
reversibel, und außerdem
sind zufriedenstellende extrapolierte Speicherungszeiten von mehr
als zehn Jahren sowie einer entsprechenden Dauerhaftigkeit von etwa
105 Zyklen zum Beispiel von R. Symanczyk
in Proceedings of the Non-volatile Memory Technology Symposium,
17-1, San Diego (USA), November 2003, bereits gezeigt worden.
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Neben
diesen ermutigenden Ergebnissen bleiben jedoch weiterhin Probleme
bestehen, vor allem Probleme einer effizienten Herstellung solcher Einrichtungen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat die Halbleiterindustrie hocheffiziente
und sehr zuverlässige
Herstellungsprozesse wie etwa den CMOS-Prozeß etabliert. Es ist höchst wünschenswert,
in der Lage zu sein, neue resistive Speichermedien in diesen Prozeß zu integrieren.
Auf diese Weise können
die Dauerhaftigkeit und Nichtflüchtigkeit
von resistiven Speichermedien mit der hohen Integrationsleistung
des CMOS-Prozesses kombiniert werden, um eine Hochleistungsdatenspeichereinrichtung
zu bilden, die ihren Informationsinhalt über eine lange Zeitspanne hält, ohne
Energie zu erfordern.
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Festelektrolyte
erfordern jedoch zusätzliche Dotierung,
um eine ausreichende Mobilität
der Metallionen bei Raumtemperatur zu ergeben. Als Beispiel kann
Silber in Germaniumsulfid- oder Germaniumselenid-Festelektrolyten
gelöst
werden, um einen guten Elektrolyten bei Raumtemperatur zu bilden.
Wenngleich der Zusatz von Silber sehr vorteilhaft ist, was die Elektrolyteigenschaften
betrifft, wird ein dotierter Festelektrolyt durch spezifische Schritte
des CMOS-Produktionsprozesses
oftmals unbrauchbar gemacht. Insbesondere bewirken Prozeßschritte
mit erhöhten
Temperaturen, die ein integraler Teil des CMOS-Prozesses zum Tempern von Halbleitern
oder Ausbilden von passivierenden Dichtungen sind, daß der Dotierstoff
in dem Festelektrolyt mit den Bestandteilen des Festelektrolyten
eine stabile Verbindung bildet.
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Im
Falle von Silber (Ag) und Germaniumselenid (GeSe), als Beispiel,
entsteht ein GeSeAg-Argyrodit, wenn Temperaturen über einem
bestimmten kritischen Wert angewendet werden. Das Argyrodyt besitzt
keine Festelektrolyteigenschaften und hält das Metall, in diesem Fall
Silber, an festen Gitterstellen unbeweglich. Es ist deshalb für die Metallionen unmöglich, zu
migrieren und somit eine leitende Überbrückung zu bilden. Der Grund,
weshalb die Mobilität
verlorengeht, liegt in der Tatsache, daß das Dotierstoffmaterial,
wenn es lange hohen Temperaturen des Materialsystems ausgesetzt
wird, innerhalb des bisherigen Elektrolyten migrieren kann und dann
stabile chemische Bindungen mit dem Elektrolyten bilden kann, wodurch
eine neue Kristallphase entsteht.
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Ein
bei erhöhter
Temperatur betätigter
Festelektrolytschalter wird in
US
4,163,982 beschrieben. Die Kristallisation von Festelektrolytelementen
wie bei Anwendung in Speicherzellen ist auch der Gegenstand der
WO 2005/024839A1 .
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Zusammengefaßt ist es
unmöglich,
einen dotierten Festelektrolyten in eine Einrichtung zu integrieren,
unter Einsatz eines CMOS-Herstellungsprozesses mit einem erweiterten
Erhitzungsprozess zum Fertigstellen der Einrichtung.
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Kurze Darstellung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung der Integration
von Festelektrolyten in existierende Herstellungsprozesse für integrierte
Einrichtungen, ohne die Funktionsfähigkeit des Festelektrolyten
zu beeinflussen. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
offenbart.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Herstellen einer integrierten Einrichtung bereitgestellt, umfassend die
Schritte des Bereitstellens eines Substrats mit einem Elektrodenelement
und Bereitstellens eines Festelektrolytelements, an das Elektrodenelement gekoppelt.
Das Festelektrolytelement und das Elektrodenelement sind derart
vorgesehen, daß ein
Element mit programmierbarem Widerstand ausgebildet wird, wobei
der Festelektrolyt in einem kristallinen Zustand bereitgestellt
wird, wobei der Schritt des Bereitstellens des Festelektrolytelements
einen Schritt des Bereitstellens des Festelektrolytelements in einem
amorphen Zustand und einen Schritt, das Festelektrolytelement kristallin
zu machen, umfaßt.
Gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Festelektrolytelement anfänglich in
einem amorphen Zustand bereitgestellt, was einen großen Bereich
von Strukturierungs- und Abscheidungstechniken gestattet. Bei einem
folgenden Schritt wird das Festelektrolytelement kristallin gemacht.
Das Aufteilen des Schritts des Bereitstellens des Festelektrolytelements
in einem kristallinen Zustand in diese beiden Schritte vereinfacht
die Herstellung der integrierten Einrichtung, indem es gestattet, daß der Festelektrolyt
ohne Einschränkungen
bereitgestellt wird. Das Verfahren zum Herstellen einer integrierten
Einrichtung beinhaltet einen schnellen Temperaturprozeß mit einem
vorbestimmten Temperaturprofil über
der Zeit, um das Festelektrolytelement kristallin zu machen. Auf
diese Weise können die
Phase oder physikalische Struktur des Festelektrolytelements geändert werden,
während
nicht ausreichend Zeit bereitgestellt wird für eine unerwünschte Diffusion
innerhalb des Festelektrolyten. Bei einem schnellen Temperaturprozeß kann der
anfänglich amorphe Festelektrolyt
auch dann kristallin gemacht werden, wenn er bereits Fällungen
aus einem Metall oder einem anderen Dotierstoff enthält. Da die
Zeitspanne eines schnellen Temperaturprozesses kurz ist, kann keine
stabile (ternäre)
Verbindung der Festelektrolytbestandteile mit dem Dotierstoff, Material aus
Fällungen
oder mit Elektrodenmaterial entstehen, und somit werden die Eigenschaften
des Festelektrolyten beibehalten. Da der Festelektrolyt kristallin
gemacht worden ist, überlebt
er zudem nun auch einen Erhitzungsprozeß über eine längere Zeitperiode, da die kristalline
Struktur die Bildung einer stabilen Nicht-Elektrolytverbindung stark blockiert.
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Der
schnelle Temperaturprozeß kann
ein Erhitzungsstadium, ein Temperaturplateaustadium, währenddessen
die Prozeßtemperatur über eine wohldefinierte
Zeitperiode konstant gehalten wird, und ein Abkühlungsstadium umfassen. Während des Erhitzungsstadiums
kann die Einrichtung mit einer Erhitzungsrate im Bereich von 5 bis
100 Kelvin pro Sekunden schnell erhitzt werden. Die Prozeßtemperatur,
die während
des Temperaturplateaustadiums konstant gehalten wird, kann in der
Regel im Bereich von 400°C
bis 700°C
mit einer Dauer im Bereich von 5 bis 400 Sekunden liegen. Während des
Abkühlungsstadiums
kann die Einrichtung mit einer der Erhitzungsrate vergleichbaren
Abkühlungsrate
im Bereich von 5 bis 100 Kelvin pro Sekunde auf eine adäquate Umgebungstemperatur
heruntergekühlt
werden.
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Weiterhin
wird ein Erhitzungsprozeß als
Teil eines nachfolgenden Prozeßschritts
für die
Fertigstellung der integrierten Einrichtung nach der Bereitstellung
des Festelektrolytelements angewendet.
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Ein
moderner Herstellungsprozeß für integrierte
Einrichtungen, wie etwa der sogenannte CMOS-Prozeß, erfordert
einen Satz von Prozeßstadien,
auch einschließlich
mindestens eines Erhitzungsprozesses.
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Ein
extensiver Erhitzungsprozeß wird üblicherweise
in Richtung des Endes eines CMOS-Herstellungsprozesses ausgeführt, das
auch als das sogenannte BEOL (back end of line) bezeichnet ist.
Leider können
metalldotierte Festelektrolytmaterialien bei Erhitzung über eine
längere
Zeitperiode ihre Elektrolyteigenschaften verlieren. Das erfindungsgemäße Verfahren
besitzt den Vorteil, daß es
die Integration von Festelektrolytmaterial in existierende und etablierte
Herstellungsprozesse ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Erhitzungsprozeß für das Tempern
dotierter Gebiete in einem Halbleiterelement der integrierten Einrichtung
und zum Ausbilden einer passivierenden Dichtung auf der oberen Oberfläche der
integrierten Einrichtung bestimmt. Das Halbleiterelement wird durch
Implantieren von Dotierstoffen in einem Halbleiterkristall definiert.
Das Kristallgitter wird durch diese Hochenergieimplantierung stark
beschädigt
und muß deshalb
getempert werden, um das Halbleiterelement funktional zu machen.
Weiterhin kann eine passivierende Dichtung ausgebildet werden, indem
ein oberes Material einem spezifischen Gas bei hohen Temperaturen
exponiert wird, um es in ein inertes passives Material zu konvertieren.
Bei einem CMOS-Prozeß wird üblicherweise
Silizium in einer Sauerstoff- oder
Wasserdampfatmosphäre
bei hohen Temperaturen in Siliziumoxid transferiert.
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Gemäß einer
nächsten
Ausführungsform können zusätzliche
Schritte wie etwa ein Schritt des Implantierends eines Metalls in
ein Festelektrolytelement durchgeführt werden, während sich
das Festelektrolytelement immer noch in einem amorphen Zustand befindet
und erst danach in einen kristallinen Zustand transferiert wird.
Was die Implantierung eines Metalls in den Festelektrolyten betrifft,
kann diese Implantierung auch durchgeführt werden, nachdem das Festelektrolytelement
kristallin gemacht worden ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfaßt
der Schritt des Implantierens eines Metalls in das Festelektrolytelement
die Schritte des Bereitstellens eines Metalls neben dem Festelektrolytelement,
Treibens des Metalls in das Festelektrolytelement und Entfernens
des Metalls neben dem Festelektrolytelement. Nach der Bereitstellung
des benachbarten Metalls kann eine Exposition mit einem Hochenergielicht das
Metall in den Elektrolyten eintreiben, wodurch Metallfällungen
innerhalb des Festelektrolyten entstehen. Alles Metall, das nicht
in den Festelektrolyten implantiert worden ist, wird danach entfernt
und kann somit nicht an der Ausbildung stabiler Bindungen mit den
Festelektrolytbestandteilen der Festelektrolytgrenzflächen teilnehmen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Festelektrolytelement mit Hilfe
des Prozesses der Abscheidung aus der Gasphase wie etwa der chemischen
Abscheidung aus der Gasphase (CVD), der physikalischen Abscheidung
aus der Gasphase (PVD) oder mit Hilfe des Anwendens eines Molekülstrahlabscheidungsprozesses
wie etwa Molekularstrahlepitaxy (MBE) bereitgestellt. Die Abscheidungstechniken
liefern einen großen
Bereich der resultierenden Materialeigenschaften und -qualitäten des
abgeschiedenen Materials einschließlich Material in einem amorphen Zustand
sowie in einem kristallinen Zustand wie etwa mono-, poly-, multi-
oder nanokristallines Material. Beispielsweise ist ein über Molekularstrahlepitaxy abgeschiedenes
Material üblicherweise
monokristallin, wohingegen Dampfabscheidungstechniken oder Sputtern
zu einem amorphen oder polykristallinen Zustand des abgeschiedenen
Materials führt.
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Der
Festelektrolyt kann in einem monokristallinen Zustand vorliegen,
so daß der
Festelektrolyt über
das ganze Festelektrolytelement hinweg als ein einzelner Kristall
angesehen werden kann. Der Festelektrolyt kann auch in einem polykristallinen
Zustand vorliegen, so daß innerhalb
des Festelektrolytelements der Festelektrolyt mehr als eine kristalline Domäne bildet.
Weiterhin kann der Festelektrolyt in einem nanokristallinen Zustand
vorliegen, so daß die kristallinen
Domänen
des Festelektrolyten innerhalb des Festelektrolytelements räumliche
Abmessungen im Bereich von 2 bis 200 nm aufweisen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das Verfahren zum Herstellen einer integrierten Einrichtung die
Bereitstellung eines Festelektrolytelements einschließlich Chalcogenide,
insbesondre eine Verbindung wie etwa Germaniumselenid (GeSe, GeSe2), Germaniumsulfid (GeS, GeS2),
Germaniumtellurid (GeTe), Siliziumselenid (SiSe), Siliziumsulfid
(SiS), Bleisulfid (PbS), Bleiselenid (PbSe), Bleitellurid (PdTe),
Zinnsulfid (SnS), Zinnselenid (SnSe), Zinntellurid (SnTe), Zinksulfid
(ZnS), Zinkselenid (ZnSe), Kadmiumsulfid (CdS), Kadmiumselenid (CdSe)
oder Mischung der Verbindungen. Zudem kann eines der Metalle Kupfer (Cu),
Silber (Ag), Zink (Zn), Lithium (Li) oder Natrium (Na) als eine
Fällung
in das Festelektrolytelement implantiert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Elektrodenelement so bereitgestellt,
daß es
mindestens eines der Metalle Kupfer, Silber, Zink, Lithium oder
Natrium enthält.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren zum Herstellen einer
integrierten Einrichtung so bereitgestellt, daß es in einen CMOS-Herstellungsprozeß eingebettet
ist. Dies gestattet die Integration von Festelektrolytmaterial in einen
CMOS-Herstellungsprozeß und gestattet
somit eine stark erhöhte
Leistung der integrierten Einrichtungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Diese
und weitere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
Schemaansicht eines Festelektrolytelements in verschiedenen Zuständen gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
Flußdiagramm
des Verfahrens gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3A bis 3F die
Verfahrensschritte des Herstellens der integrierten Einrichtung
während des
Herstellungsprozesses gemäß der ersten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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4 ein
Temperaturprofil über
der Zeit eines schnellen Temperaturprozesses gemäß der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
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5 ein
Flußdiagramm
eines zweiten Verfahrens, das keine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der Eigenschafts- und Materialänderungen
eines Festelektrolytelements 100, das sich anfänglich in
einem amorphen oder teilweise amorphen Zustand befindet, mit Metallfällung 110 und
einer Elektrode 111.
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In
diesem Kontext ist ein amorpher Zustand eines Materials definiert
als ein Zustand, in dem die Atome des Festelektrolyten auf amorphe
Weise angeordnet sind, das heißt
ohne eine wohldefinierte periodische Anordnung oder ohne Domänen, in
denen die Atome auf periodische Weise angeordnet sind. Amorphe Materialien
besitzen keine Fernordnung, weshalb in Beugungsmessungen in der
Regel scharfe Beugungsspitzen fehlen.
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Das
Festelektrolytelement 100 wird nach Implantierung der Metallfällungen 110 einem
Wärmebudget
eines CMOS-BEOL
(bach end of line) 121 ausgesetzt. Dies impliziert, daß das Festelektrolytelement 100 einem
ausgedehnten Erhitzungsprozeß mit
einer derartigen Dauer ausgesetzt wird, daß das in den Fällungen 110 oder
in der Elektrode 111 enthaltene Metall ausreichend Zeit
besitzt, um innerhalb des Festelektrolytelements 100 zu
migrieren und mit den Bestandteilen des Festelektrolytelements 100 eine
stabile Verbindung einzugehen. Die Dauer des längeren Erhitzungsprozesses
hängt von
der Erhitzungstemperatur ab und dauert bevorzugt mehr als 30 Minuten
und bis zu mehrere Stunden. Wenn das Festelektrolytelement 100 anfänglich ein
Chalcogenid wie etwa Germaniumselenid (GeSe) oder Germaniumsulfid
(GeS) enthält
und die Fällungen 110 ein Metall
enthalten, z. B. Silber, entsteht eine ternäre Verbindung wie etwa Ag8GeSe6 bzw. Ag8GeS6. Das Festelektrolytelement 102 nach
dem BEOL-Erhitzungsprozeß kann somit
die ternären
Verbindungen enthalten, die nach dem obigen Beispiel auch als sogenannte
Argyrodite bekannt sind, und, was am wichtigsten ist, das Festelektrolytelement 102 hat
auf diese Weise seine Festelektrolyteigenschaften verloren. Die
Ausbildung von leitenden Überbrückungen im
Sinne eines Elements mit programmierbarem Widerstand durch Einsetzen
und Entfernen von Metallionen in das und aus dem Festelektrolytelement 102 ist
nun stark unterdrückt.
Das Festelektrolytelement 102 wurde durch das BEOL-Wärmebudget 121 unbetätigbar gemacht.
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Wenn
jedoch das Festelektrolytelement 100 durch einen Interstitialprozeß 120 zu
einem Festelektrolytelement 101 mit einem Festelektrolyten
in einen kristallinen Zustand gemacht wird, wird die Diffusion und
somit die Migration von Metall von den Fällungen 110 innerhalb
des Festelektrolytelements 101 stark unterdrückt.
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In
diesem Kontext impliziert ein kristalliner Zustand des Festelektrolyten,
daß das
Festelektrolytmaterial mindestens eine Domäne umfaßt, in der die Atome des Materials
auf periodische Weise angeordnet sind. Insbesondere umfaßt der kristalline
Zustand in diesem Kontext einen monokristallinen Zustand, bei dem
die Domäne
einer periodischen Anordnung der konstituierenden Atome das ganze
Element überspannt,
sowie einen polykristallinen Zustand, in dem das Element aus mehreren
Domänen
besteht, in dem die konstituierenden Atome wieder auf periodische
Weise angeordnet sind.
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Zudem
umfaßt
der polykristalline Zustand auch einen nanokristallinen Zustand,
der als ein kristalliner Zustand verstanden werden kann, bei dem die
Domänen
eines polykristallinen Materials eine Größe im Bereich von 2 bis 100
nm aufweisen. Da die Strukturmerkmalsgröße von modernen integrierten
Einrichtungen sich der Abmessung von einigen wenigen Nanometern
bereits angenähert
hat, kann ein anfänglich
als nanokristallin vorgesehenes Element zu einem Element des Materials
führen,
das nach der Strukturierung nur eine oder wenige kristalline Domänen besitzt,
und kann somit als eine mono- oder polykristalline Entität bezeichnet
werden. Außerdem
kann ein kristalliner Zustand im Kontext der vorliegenden Erfindung
auch so verstanden werden, daß sich
ein Teil des Elements in dem kristallinen Zustand und der Rest des
Materials in einem amorphen Zustand befindet. Der größte Teil
des Elements jedoch, bevorzugt mindestens 90% des Elements, soll gemäß dem vorliegenden
erfindungsgemäßen Verfahren
in einem kristallinen Zustand bereitgestellt werden.
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Der
Interstitialprozeß 120 umfaßt einen schnellen
Temperaturprozeß (RTP – rapid
temperature process), bei dem die integrierte Einrichtung schnell
auf eine Höchsttemperatur
Tmax erhitzt wird, wobei diese Temperatur
Tmax für
eine bestimmte Zeitdauer konstant gehalten wird, und dann schnell
auf eine adäquate
Umgebungstemperatur TR abgekühlt wird.
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2 zeigt
die erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
als ein Flußdiagramm,
das einen CMOS-Produktionsprozeß darstellt.
Das Herstellen einer integrierten Einrichtung unter Verwendung eines
CMOS-Prozesses beginnt üblicherweise
mit dem sogenannten FEOL (front-end of line), das so definiert ist,
daß es
alle Prozeßschritte vor
der ersten Metallisierung enthält.
Zudem werden alle Prozeßschritte,
die auf die erste Metallisierung in einem CMOS-Prozeß folgen,
als das sogenannte BEOL (back-end of line) bezeichnet, was insbesondere
den erweiterten Erhitzungsprozeß beinhaltet. Während dieses
Erhitzungsprozesses beispielsweise können alle Halbleiterstrukturen
durch Tempern des Halbleitersubstrats in einer bestimmten Gasumgebung
(z. B. Formiergas) gehärtet
werden. Eine erweiterte Erhitzung kann auch während der Ausbildung von passivierenden
Schichten bewirkt werden, einschließlich z. B. Bor-Phosphor-Silikatglas
oder Siliziumnitrid. Weiterhin kann der erweiterte Erhitzungsprozeß Teil eines
Metallisierungsprozesses oder anderer Prozesse nach der Bereitstellung
des Festelektrolyten sein. Dieser erweiterte Erhitzungsprozeß zerstört jedoch
die Festelektrolyteigenschaften von jeweiligem Material, das vor
dem BEOL abgeschieden worden ist, wie bereits in Verbindung mit der
Beschreibung von 1 angemerkt.
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Diese
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
stellt deshalb zusätzliche
Prozeßschritte
bereit, die in die CMOS-Sequenz aufgenommen werden sollen, wobei
diese zusätzlichen
Prozeßschritte
mit etablierten CMOS-Bearbeitungstechniken
voll kompatibel sind. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Festelektrolyt in einer amorphen Form über eine Abscheidungstechnik
wie etwa chemische oder physikalische Abscheidung aus der Dampfphase,
kurz CVD oder PVD, oder gleiches Sputtern bereitgestellt. Der Festelektrolyt
wird dann im Sinne der vorliegenden Erfindung zu einem Festelektrolyten
in einem kristallinen Zustand gemacht.
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Zum
Verbessern der Festelektrolyteigenschaften wird ein drittes Material,
beispielsweise Silber, in den Festelektrolyten, etwa Germaniumselenid,
dotiert. Verbesserte Festelektrolyteigenschaften können in
diesem Kontext als verbesserte Mobilität für Metallionen innerhalb des
Festelektrolyten und eine stabile Ausbildung von leitenden Überbrückungen
verstanden werden. Das Dotierstoffmaterial kann in den Elektrolyten
gebracht werden, nachdem oder vor dem der Elektrolyt kristallin
gemacht wird. Der Übergang
von dem anfänglich
amorphen Zustand zu einem kristallinen Zustand des Elektrolyten
wird durch eine sogenannte schnelle Temperaturverarbeitung (RTP – rapid
temperature processing) erzielt. Bei einem RTP-Prozeß wird die
Einrichtung für
reduzierte Zeitspannen mit hohen Erhitzungs- und Abkühlungsraten
im Bereich von 5 bis 100 Kelvin pro Sekunde hohen Temperaturen ausgesetzt.
Mit einem derartigen Prozeß können die
Verbindung des Festelektrolyten den Übergang zu einer globalen oder
lokalen kristallinen Struktur vollziehen, wohingegen die Prozeßdauer so
ausgewählt
wird, daß sie
lange genug ist, um zu gestatten, daß Metall innerhalb des Festelektrolyten
defundiert, und somit wird die Ausbildung einer stabilen ternären Verbindung
ohne Festelektrolyteigenschaften verhindert.
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Wenn
der dotierte Festelektrolyt eine kristalline Struktur aufweist,
wird die Entwicklung einer anderen kristallinen Phase (Umkristallisierung)
stark behindert, und selbst wenn die Elektrolytstruktur hohen Temperaturen
eines erweiterten Erhitzungsprozesses ausgesetzt wird, migiert das
Metall nicht unter Ausbildung stabiler chemischer Verbindungen mit dem
Elektrolytbestandteilen. Es ist deshalb möglich, Festelektrolyteigenschaften
während
und nach einem ganzen CMOS-Herstellungsprozeß zu konservieren. Ein vollständiger Vorteil
kann somit von einem ionenleitenden Elektrolyträgermaterial in Kombination
mit der Ultahochintegration eines modernen CMOS-Prozesses abgeleitet werden. Auf diese
Weise können
nicht nur nichtflüchtige
Hochleistungsspeichereinrichtungen realisiert werden, sondern es
sind auch programmierbare logik- und selbstreparierende Elektronikeinrichtungen
möglich.
In letzteren Einrichtungen können
leitende Wege absichtlich in einer bereiten Einrichtung ausgebildet
werden, um entweder eine gewünschte
Logikverbindung zu definieren oder um zerstörte oder fehlerhafte Verbindungsleitungen zu
umgehen.
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3 veranschaulicht die integrierte Einrichtung
während
der Herstellung, wobei die erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendet
wird. 3A zeigt schematisch die integrierte
Einrichtung 10 mit drei Sektionen des Substrats 1,
wobei die linke Sektion des Substrats 1 bereits ein dotiertes
Gebiet 2 eines Halbleiters enthält. Die Region 2 eines
Halbleiters kann sich in dem Substrat 1 selbst oder innerhalb
einer zusätzlichen
Schicht aus Halbleitermaterial auf dem Substrat 1 befinden.
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Danach
können
weitere nicht gezeigte Schritte als Teil eines CMOS-FEOL ausgeführt werden.
Vor oder nach der ersten Metallisierung werden eine Elektrode 3 und
ein Festelektrolyt 4 auf dem Substrat 1 abgeschieden,
wie in 3B gezeigt. Die Elektrode 3 ist
an den Elektrolyten 4 gekoppelt, die üblicherweise nebeneinander
angeordnet sind. Bei dieser Ansicht ist nur die mittlere Sektion
von der Elektrode 3 und dem Festelektrolyten 4 bedeckt. Dennoch
können
sowohl die Elektrode 3 als auch der Festelektrolyt 4 auf
anderen Teilen des Substrats 1 oder dem ganzen Substrat 1 aufgebracht
werden.
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In
einem nachfolgenden Schritt wird der Festelektrolyt 4 mit
einem Metall dotiert, um innerhalb des Festelektrolyten 4 Fällungen 5 zu
bilden. Der Festelektrolyt 4 ist in 3C mit
den ausgebildeten Fällungen 5 gezeigt.
Die Ausbildung der Fällungen wird
normalerweise durch Abscheiden einer Schicht des Dotierstoffs auf
den Festelektrolyten und durch nachfolgende Exposition einem Hochenergielicht
erzielt, das das Metall in den Elektrolyten treibt, um die Fällungen 5 zu
bilden. Die Fällungen 5 umfassen eine
binäre
Verbindung des Metalls mit einer der Elektrolytverbindungen, zum
Beispiel enthalten die Fällungen 5 Silberselenid
oder Silbersulfid im Fall eines Dotierstoffs Silber innerhalb eines
Trägerelektrolyten
Germaniumselenid bzw. Germaniumsulfid. Der Rest des abgeschiedenen
Metalls wird nach diesem lichtunterstützten Dotierungsprozeß entfernt.
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In
dem nächsten
Schritt wird zum Ausbilden der modifizierten Festelektrolytschicht 40 wie
in 3D gezeigt der Festelektrolyt 4 kristallin
gemacht. Prinzipiell kann der Prozeßschritt, den Festelektrolyt
kristallin zu machen, auch vor dem Dotieren stattfinden. Die Metallfällungen 5 können unabhängig von
ihrer amorphen oder kristallinen Struktur in die Festelektrolytschicht 4 eingebracht
werden.
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In 3E ist
die integrierte Einrichtung 10 gezeigt, nachdem eine zusätzliche
Elektrodenschicht 6 und eine Dichtungsschicht 7 auf
der Einrichtung abgeschieden worden sind. Gegen Ende eines CMOS-Prozesses
besteht die Schicht 7 häufig
aus amorphem Siliziumoxid oder Siliziumnitrid.
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3F zeigt
die integrierte Einrichtung 10 nach der BEOL-Bearbeitung,
einschließlich
einen erweiterten Erhitzungsprozeß, der üblicherweise mehreren Zwecken
dient, wie etwa das Aktivieren Halbleiterstrukturen 2 zum
Ausbilden von funktionalen Strukturen 20 und zum Transformieren
des oberen Siliziums 7 in einer Sauerstoff- oder Wasserdampfatmosphäre in eine
Passivierungsschicht aus Siliziumoxid 70. Gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens überlebt
die Festelektrolytschicht 40 das BEOL-Wärmebudget,
und die Elektrolyteigenschaften werden konserviert. Auf diese Weise
sind Metallionen immer noch mobil genug, um innerhalb der Schicht 40 zum
Ausbilden einer leitenden Überbrückung 8 unter
den Fällungen 5 zu
migrieren. Ohne die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, den Festelektrolyten
kristallin zu machen, bevor der BEOL-Teil des CMOS-Prozesses ausgeführt wird,
würde das
Metall in den Fällungen 5 mit
dem Material des Festelektrolyten 4 ein stabile ternäre Verbindung
gebildet haben, was zu einem Zusammenbruch der Eigenschaften eines
programmierbaren Widerstands des kombinierten Materialsystems 4 und 5 führt.
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4 zeigt
ein typisches Temperaturprofil der Temperatur T über die Zeit t eines schnellen
Temperaturbearbeitungsschritts gemäß der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Während dieses
RTP-Schritts wird die integrierte Einrichtung nach einem Initialisierungsstadium 4 in
einem Erhitzungsstadium 401 auf eine Temperatur Tmax erhitzt. Diese Höchsttemperatur Tmax wird
während eines Temperaturplateaustadiums 402 konstant
gehalten. In einem nachfolgenden Abkühlungsstadium 403 wird
die integrierte Einrichtung schnell auf eine adäquate Umgebungstemperatur TR abgekühlt.
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Bei
dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Erhitzungsstadium 401 mit einer Erhitzungsrate
Rup im Bereich von 5 K/s bis 100 K/s, bevorzugt
im Bereich von 10 K/s bis 50 K/s und ganz besonders bevorzugt im
Bereich von 10 K/s bis 30 K/s ausgeführt. Typische Temperaturen Tmax während
des Temperaturplateaustadiums liegen im Bereich von 200°C bis 1000°C, bevorzugt
im Bereich von 300°C
bis 800°C
und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 400°C bis 650°C. Das Plateaustadium 502 kann
eine Haltezeit thold im Bereich von 1 s
bis 1000 s, bevorzugt im Bereich von 5 s bis 500 s und ganz besonders
bevorzugt im Bereich von 5 s bis 300 s liegen. Während des Abkühlungsstadiums 403 gelten
die gleichen Raten Rdown wie in dem Erhitzungsstadium 401.
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In
einem RTP-Stadium wird die integrierte Einrichtung direkt auf eine
maximale Prozeßtemperatur
Tmax erhitzt. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die ganze Zeitspanne, während
der die Einrichtung bei Temperaturen Tmax gehalten
wird, so ausgewählt,
daß sie
lange genug ist, um zu gestatten, daß Material von den Fällungen
oder Elektroden in dem Festelektrolytelement defundiert unter Ausbildung
etwaiger stabiler Verbindungen, die die Einrichtung unbetätigbar machen.
Dennoch wird Tmax so ausgewählt, daß sie hoch
genug ist, um eine strukturelle Änderung
des Festelektrolytelements zu gestatten. Auf die gleiche Weise,
wie RTP üblicherweise
angewendet wird, um ein beschädigtes
Kristallgitter zu temperieren, in dem gestattet wird, daß sich die
Atombindungen umordnen, ermöglicht
die hohe Temperatur, daß sich
die Bestandteile eines Materials selbst auf periodische und somit
auf kristalline Weise anordnen. Da auch das Abkühlen der Einrichtung schnell
durchgeführt
wird, wird eine physikalische Struktur eines Materials eingefroren
und bleibt danach stabil.
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Während eines
Teils der oder während
aller Stadien 400 bis 403 kann die integrierte
Einrichtung während
der RTP-Bearbeitung einem gasförmigen Fluß ausgesetzt
werden. Dieser Fluß kann
inerte Gase wie etwa Argon oder Stickstoff sowie eine oder mehrere
Verbindungen des Metall-Festelektrolyt-Materialsystems enthalten.
Auf diese Weise kann durch Bereitstellen eines ausreichenden Partialdrucks
der jeweiligen Verbindung eine Materialdesorption aufgrund der hohen
Prozeßtemperaturen
vermieden werden.
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5 zeigt
ein weiteres Verfahren, das keine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist, als ein Flußdiagramm.
Dieses Verfahren ist eine Modifikation der in 2 dargestellten
beschriebenen ersten Ausführungsform.
Gemäß dem Verfahren
wird das Festelektrolytelement in einem kristallinen Zustand in
einem CMOS-Prozeß nach
dem FEOL und vor dem BEOL abgeschieden.
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Moderne
Abscheidungstechniken wie etwa chemische und physikalische Abscheidung
aus der Dampfphase und Molekularstrahlepitaxy gestatten die Abscheidung
von Material mit einer gewünschten Zusammensetzung,
Reinheit und physikalischen Struktur. Insbesondere ist es möglich, Material
direkt in einem kristallinen Zustand abzuscheiden. Der Vorteil dieses
Verfahrens liegt in einer Reduktion von Prozeßstadien und somit bei der
Reduktion der Gesamtzeit und Gesamtkosten des Prozesses und der Herstellung.
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Wenn
keine Zwischenstadien zwischen den Schritten des Bereitstellens
eines Festelektrolytelements in einem amorphen Zustand und dem Schritt, das
Festelektrolytelement kristallin zu machen, erforderlich sind, dann
entfallen durch die direkte Bereitstellung eines kristallinen Festelektrolytelements
zusätzliche
Schritte wie etwa der Schritt einer schnellen Temperaturbearbeitung.
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Ein
geeignetes Materialsystem für
den Festelektrolyten der vorliegenden Erfindung und insbesondere
der vorgelegten ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und des zweiten Verfahrens kann ein Chalcogenid-Festelektrolyt
mit einem Dotierstoffmetall innerhalb von Fällungen sein. Zu bevorzugten
Chalcogeniden zählen
Germaniumselenid (GeSe, GeSe2), Germaniumsulfid
(GeS, GeS2), Germaniumtellurid (GeTe), Siliziumselenid
(SiSe), Siliziumsulfid (SiS), Bleisulfid (PbS), Bleiselenid (PbSe), Bleitellurid
(PbTe), Zinnsulfid (SnS), Zinnselenid (SnSe), Zinntellurid (SnTe),
Zinksulfid (ZnS), Zinkselenid (ZnSe), Cadmiumsulfid (CdS) und Cadmiumselenid (CdSe).
Zu bevorzugten Dotierstoffmetallen zählen Kupfer (Cu), Silber (Ag),
Zink (Zn), Lithium (Li) sowie Natrium (Na). Ein sehr bevorzugtes
Materialsystem für
den Festelektrolyten kann eines der folgenden sein: Germaniumsulfid
und Silber, Germaniumselenid und Silver, Germaniumsulfid und Kupfer,
Germaniumselenid und Kupfer, Siliziumsulfid und Silber, Siliziumselenid
und Silber, Siliziumsulfid und Kupfer oder Siliziumselenid und Kupfer.