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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet pharmazeutisch wertvoller
Polypeptide, insbesondere ein diesbezügliches Verfahren der chemischen
Derivatisierung zur Verstärkung
der biologischen Wirksamkeit solcher Peptide. Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren der chemischen Amidierung des C-Terminus eines Polypeptids.
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Kleine
Peptide enthaltende Arzneimittel haben als eine eigenständige, wertvolle
Klasse pharmazeutisch wirksamer Inhaltsstoffe an Bedeutung gewonnen.
Bei antiinfektiven Peptiden zum Beispiel, insbesondere bei kationischen
Peptiden, deren industrielle biotechnologische Herstellung in
US 2003/0219854 A1 beschrieben
ist, handelt es sich um eine neue Klasse von antimikrobiellen Substanzen
mit Breitbandwirkung, die dazu beitragen können, die schnelle Ausbreitung
einer Resistenz gegen eine Mehrzahl von Arzneimitteln aus der Klasse
der Standardantibiotika unter pathogenen Mikroben zu bekämpfen.
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Natürlich vorkommende
antiinfektive Peptide enthalten posttranslationale Modifikationen
wie eine C-terminale Amidierung, die für eine anhaltende biologische
Wirksamkeit von entscheidender Bedeutung sind (Boman, Immunol. Rev.
173:5, 2000). Eine C-terminale Amidierung eliminiert zum Beispiel
eine potentielle Ladung und schützt
weiterhin gegen den schnellen Abbau durch allgegenwärtige Exopeptidasen.
Während
bei einer vollständig
chemischen Synthese C-terminale Amidfunktionen in geeigneter Weise
während
der Synthese eingeführt
werden können
(z. B. Han et al., J. Org. Chem. 1996, 61, 6326-6339; Albericio,
F. und Barany, G., Int. J. Peptide Protein Res. 30, 1987, 206-216),
besteht bei der kostengünstigeren
biotechnologischen Route der Verarbeitung von Einzelpeptiden aus
großen Kopf-Schwanz-Peptidkonkatemeren
diese Möglichkeit nicht.
Ein biotechnologisch hergestelltes Peptid gemäß
US 2003/0219854 A1 muss
daher in einem Downstream-Verarbeitungsschritt
C-terminal amidiert werden. Bei den bisher beschriebenen Ansätzen zur chemischen
Amidierung kommt es jedoch in beträchtlichem Grade zu einer Racemisierung
des Peptidgerüsts.
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In
der
US 2003/0219854 wird
die terminale Amidierung eines tryptophanreichen Boc-geschützten 12-Mers
durch die Umsetzung mit einem Überschuss
an Ammoniak und einem basischen Reagenz (20 Äq.) in dem aprotischen Lösungsmittel
DMF in Gegenwart von nahezu stöchiometrischen
Mengen (6 Äq.)
eines Uronium-Kupplungsreagenz
(HATU: O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat)
und des Koaktivators N-Hydroxy-9-azabenzotriazol beschrieben. Die
Ausbeute an amidiertem, entschütztem
Peptidderivat wurde als 47% angegeben.
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Eine
vorsichtige Nachstellung dieser Reaktionssequenz und der Analyse
des Reaktionsprodukts (siehe Exp. Teil) zeigt, dass die niedrige
Ausbeute hauptsächlich
auf die unerwünschte
Epimerisierung der C-terminalen Aminosäure zurückzuführen ist, die zu zwei amidierten
Diastereomeren in einem Verhältnis
von nahezu 1:1 führt,
was durch sowohl mit einem Tween-20- und einem Cyclodextrin-CE-Verfahren
erhaltene Elektropherogramme bestätigt wurde. Dieses erhaltene
Verhältnis
wurde außerdem
durch eine Umkehrphasen-LC/ESI-MS-Tandemchromatographie unter Verwendung
von Marfeys Reagenz als chirales Derivatisierungsmittel für das hydrolisierte
Peptid, wie ausführlich
im experimentellen Teil der vorliegenden Anmeldung beschrieben,
bestätigt.
Dies bedeutet, dass die Hälfte
des Produkts bei der Amidierung aufgrund einer effizienten Racemisierung
der C-terminalen Aminosäure
verlorengeht.
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Ein
anderes Verfahren, das nur im Rahmen einer Festphasensynthese anwendbar
ist, ist in Albericio, F. und Barany, G., Int. J. Peptide Protein
Res. 30, 1987, 206-216 beschrieben. Das Verfahren ist jedoch umständlich,
da es die Bildung spezieller FMOC-Trisalkoxy-Benzylamid-„Griffe” für die Funktionalisierung
des Trägerharzes
erfordert. Nach der Kupplung und der Synthese des Peptids am Träger liefert
die Abspaltung vom auf diese Weise modifizierten Trägerharz
in einfacher Weise amidiertes Peptid mit einer optischen Reinheit
von etwa 80% des gewünschten
Diastereoisomers, was zu einer niedrigeren Spaltungseffizienz beiträgt, so dass
man eine Gesamtausbeute von nur etwa 60 bis 70% des gewünschten
amidierten Diastereoisomers des Peptids erhält. Ein ähnlicher Ansatz mit chemisch
leicht verschiedenen Amidgriffen ist vom gleichen Autor in
US 5306562 beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Vermeidung der Nachteile des
Stands der Technik und die Entwicklung eines anderen bzw. eines
verbesserten Verfahrens zur chemischen, nicht-enzymatischen Amidierung
einer ungeschützten α-Carboxylgruppe
eines Peptids oder einer Aminosäure.
Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Amidierung der freien α-Carboxylgruppe
einer Aminosäure
oder eines Peptids gelöst,
bei dem man als ersten Schritt die besagte Aminosäure oder
bevorzugt das besagte Peptid mit einem Peptidkupplungsreagenz in
einem organischen Lösungsmittel
in Gegenwart einer Base und weiterhin in Gegenwart eines Ammoniumsalzes
mindestens eines Peptidkupplungszusatzes, wobei das Ammoniumkation
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus protoniertem Ammoniak, protoniertem primären Amin
und protoniertem sekundären
Amin, und wobei die Seitenkette und die α-Aminofunktion oder die besagte
Aminosäure
bzw. das besagte Peptid mit nicht-baselabilen Schutzgruppen geschützt sind,
umsetzt.
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Es
versteht sich, dass das Basenreagenz und das Ammoniumkation des
Salzes vorzugsweise nicht identisch sind und somit kein konjugiertes
Säure-Base-Paar
bilden. Vielmehr liegen eine erste Base und eine zweite Base vor,
wobei es sich bei der zweiten Base um das Ammoniumkation gemäß der vorliegenden
Erfindung handelt. Im folgenden ist der Ausdruck „Base" stets so zu verstehen,
dass er sich ausschließlich
auf die erste Base bezieht. Die zweite Base wird stets als das Ammoniumkation
bezeichnet.
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Das
Vefahren der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass es
die nachteilige Epimerisierung des α-Kohlenstoffatoms des Aminosäurerestes,
der an seiner α-Carboxylgruppe amidiert
wird, auf ein Minimum reduziert. Bei Di- oder höheren N-Mer-Peptiden handelt
es sich bei diesem Aminosäurerest
um den C-Terminalrest eines Peptids, bei dem es sich um eine besonders
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt.
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Bei
dem Peptid bzw. Polypeptid gemäß der vorliegenden
Erfindung kann es sich um ein beliebiges Peptid handeln. Durch Schützen der
Seitenketten und der α-Aminofunktion lässt sich
eine ausreichende Löslichkeit
eines in geeigneter Weise geschützten
Peptids bzw. einer in geeigneter Weise geschützten Aminosäure in dem
organischen Lösungsmittel
erzielen. Es versteht sich von selbst, dass die Lösungsmittelbedingungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sich als günstig
für eine
effiziente Amidierung unter Retention der Konfiguration erweisen,
sich jedoch als denaturierend in der Hinsicht erweisen können, als
dass die Sekundär-
oder sogar die Tertiärstruktur
längerer
Peptide nicht verändert
wird, insbesondere wenn eine solche Sekundär- bzw. Tertiärstruktur
nicht durch kovalente Bindungen zwischen den Ketten oder ähnliche,
möglicherweise
nicht-natürliche
Strukturelemente stabilisiert wird.
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Vorzugsweise
umfasst ein Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung 100 Aminosäurereste
oder weniger, besonders bevorzugt 50 Aminosäurereste oder weniger, ganz
besonders bevorzugt 20 Aminosäurereste oder
weniger. Diese Definition schließt Peptide ein, die nicht-natürliche Komponenten
enthalten, wie z. B. D-Aminosäuren, L-
oder D-Aminosäuren
mit modifizierten oder ungewöhnlichen
Seitenketten oder Nicht-Aminosäure-Bausteinen, die verschiedene
Teile der Peptidkette in dem obenerwähnten Peptid miteinander verbinden.
Die Festphasensynthese ermöglicht
eine effiziente Synthese von Peptiden mit nahezu 50 Resten, obwohl eine
weitere Segmentkondensationsreaktion in flüssiger Phase eine Produktion
noch längerer
vollsynthetischer Peptide ermöglicht.
Für aus
der biotechnologischen Produktion erhaltene Peptide gibt es nun
Längeneinschränkungen.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, den Wassergehalt
der Reaktionsmischung zu reduzieren sowie geeigneterweise andere
protische Lösungsmittel
auszuschließen
und neben Wasser insbesondere niedere C1-C5-Alkylalkohole wie Methanol,
Isopropanol oder Ethanol auszuschließen. Bei dem Peptid handelt
es sich vorzugsweise um ein antimikrobielles oder antiinfektiöses bakterielles
Peptid, vorzugsweise ein kationisches antimikrobielles Peptid wie
z. B. ILRWPWWPWRRK, Indolicidin, die in ihrer C-terminal amidierten
Form wirksamer sind. Antiinfektive Peptide, insbesondere kationische
Peptide wie Indolicidinderivate und besonders ILRWPWWPWRRK, dessen
industrielle biotechnologische Herstellung in
US 2003/0219854 A1 beschrieben
ist, handelt es sich um eine neue Klasse antimikrobieller Substanzen
mit Breitbandwirkung, die dazu beitragen können, die schnelle Ausbreitung
einer Resistenz gegen eine Mehrzahl von Arzneimitteln aus der Klasse
der Standardantibiotika unter pathogenen Mikroben zu bekämpfen.
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Die
Amidierungsreaktion wird vorzugsweise mit einem Wassergehalt von
weniger als 25 Vol.-%, besonders bevorzugt weniger als 15 Vol.-%,
ganz besonders bevorzugt weniger als 5 Vol.-%, durchgeführt. Bei einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
wird die Umsetzung unter im Wesentlichen wasserfreien Bedingungen
durchgeführt.
Dies kann zum Beispiel die Verwendung von frisch destilliertem Lösungsmittel
oder die Verwendung einer schützenden
Stickstoffatmosphäre
einschließen.
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Bei
dem organischen Lösungsmittel
handelt es sich vorzugsweise um ein aprotisches organisches Lösungsmittel,
besonders bevorzugt um ein polares aprotisches organisches Lösungsmittel.
Geeignete Beispiele sind Acetonitril, Dimethylsulfoxid, Dichlormethan
und N,N-Dimethylformamid. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem organischen aprotischen Lösungsmittel um N,N-Dimethylformamid.
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Die
Amidierungsreaktion wird vorzugsweise bei –15°C bis 50°C und einem pH-Wert, der während der Umsetzung
im Bereich von etwa pH 8 bis 9, vorzugsweise bei etwa pH 8,5, gehalten
wird, durchgeführt.
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Die
Reagenztypen, auf die oben Bezug genommen wurde, wie z. B. Kupplungsmittel,
Kupplungszusätze
und Schutzgruppen, sind aus der Standardpeptidsynthese, bei der
es sich im Wesentlichen um eine Amidierungsreaktion handelt, gut
bekannt und ausführlich
z. B. in Bodanszky, M., Principles of Peptide Synthesis, 2. Auflage,
Springer Verlag Berlin/Heidelberg, 1993) beschrieben.
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Nicht-baselabile
Schutzgruppen sind im Stand der Technik gut bekannt, wobei der Ausdruck „baselabil" so ausgelegt wird,
dass er sich auf eine Abspaltung bei basischem pH-Wert und/oder
eine Aminolyse durch primäre
oder sekundäre
Amine bezieht, wie dies im Stand der Technik üblich ist. Geeignete Beispiele
sind z. B. die 2-Nitromethoxyphenylsulfenyl-, die Alloc-(Allyloxycarbonyl-),
die Z-(Benzyloxycarbonyl-), die Boc-(tert.-Butoxycarbonyl-) und
die Bpoc-(Biphenylylisopropoxycarbonyl-)gruppe.
Orthogonale Schutzschemata, die einen baselabilen Schutz einschließen, sind
von der vorliegenden Erfindung natürlich ausgeschlossen. Ob ein
globaler Schutz mit einem einzigen Typ von Schutzgruppe oder ein
Schutz durch verschiedene Typen von Schutzgruppen im gleichen Peptid
bzw. in der gleichen Aminosäure
erforderlich ist, hängt
von der Quelle des Peptids aus chemischer oder biotechnologischer
Synthese und der in dem Peptid bzw. der Aminosäure enthaltenen Typ von Seitenkette
ab. Es sei angemerkt, dass die Abspaltung solcher nicht-baselabiler Gruppen
auf verschiedene Weisen oder unter verschiedenen Reaktionsbedingungen
erfolgen kann. So wird zum Beispiel die Nps-(o-Nitrophenylsulfenyl-)gruppe günstig durch
Sulfhydrylnukleophile entfernt, Z-Gruppen werden durch Hydrogenolyse
entfernt oder Alloc-Gruppen können
durch Pd(I)-katalysierte Hydrierung entfernt werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden geeigneterweise nicht-baselabile Schutzgruppen
vorzugsweise nach der Amidierung durch Azidolyse entfernt, wie dies
zum Beispiel bei Boc-, Z-, Trityl-, Nps- oder Bpoc-Gruppen möglich ist.
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Aus
dem Hauptgedanken der vorliegenden Erfindung folgt, dass der Schutz
von Aspartyl- und Glutamylseitenketten, die in dem Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung vohanden sein können,
einer besonderen Beachtung bedarf und geeignete Carboxylschutzgruppen
für das
selektive Schützen
bzw. Maskieren von ω-Carboxylgruppen
bedarf, so dass die C-terminale α-Carboxylgruppe
verbleibt. Dies lässt
sich zum Beispiel durch eine globale Veresterung von Carboxylgruppen
mit einem Benzylhalogenid unter Erhalt eines Benzylesters und anschließende regioselektive
Spaltung des α-Esters
mit LiOH in Aceton (Bryant, P. et al., 1959, J. Chem. Soc., S. 3868
ff.) oder durch die selektive Veresterung von ω-Carboxylgruppen mit Alkylhalogeniden
in Gegenwart von Cu(II)-Salzen unter Maskierung der α-Funktion
während
der Veresterung durch Komplexbildung (Ledger, R., 1965, Austral.
J. Chem. 18:1477ff) erzielen; das Entschützen der ω-Carboxylgruppe kann auch durch
eine Cu(II)-Katalyse
unterstützt
werden (Prestidge, R., 1975, J. Org. Chem. 40:3287ff).
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das zu amidierende Peptid bzw. die
zu amidierende Aminosäure
mit Ausnahme der zu amidierenden C-terminalen α-Carboxylgruppe frei von Carboxylgruppen
und vorzugsweise frei von Glutamyl- oder Aspartylresten.
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Da
gegebenenfalls die Erzeugung von Glutaminyl- oder Asparaginylresten
durch begleitende ω-Carboxylgruppen
wünschenswert
ist und bei der synthetischen Gesamtstrategie eines Peptids oder
einer Aminosäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung berücksichtigt
werden muss, ist es eine weitere unabhängige Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Amidierung der freien α-Carboxylgruppe
einer Aminosäure oder
eines Peptids, umfassend als Schritt die Reaktion der besagten Aminosäure oder
des besagten Peptids mit einem Peptidkupplungsreagenz in Gegenwart
einer ersten Base und weiter in Gegenwart eines Ammoniumsalzes mindestens
eines Peptidkupplungszusatzes, wobei das Ammoniumkation ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus protoniertem Ammoniak, protoniertem
primären
Amin und protoniertem sekundären Amin,
und wobei die Seitenkette und die α-Aminofunktion der besagten
Aminosäure
oder des besagten Peptids mit nicht-baselabilen Schutzgruppen geschützt sind,
außer
der Carboxylgruppen von einzelnen Aspartyl- oder Glutamylresten,
und wobei besagte ω-Carboxylgruppen
gleichzeitig mit der freien α-Carboxylgruppe
in der Reaktion amidiert werden, bereitzustellen. Diese zweite Aufgabe
ist besonders bevorzugt, wenn Ammoniak als Salzverbindung verwendet
wird, aus dem offensichtlichen Grund, dass natürliche Aminosäureamide, nämlich Asparaginyl
und/oder Glutaminyl, erhalten werden.
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Alle
oben oder in den folgenden Abschnitten angeführten technischen Erläuterungen
und Beschreibungen der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung,
die sich auf die erste Aufgabe der Erfindung beziehen, erstrecken
sich gleichermaßen
auf diese zweite Aufgabe, es sei denn, sie sind offensichtlich unvereinbar
mit dieser zweiten Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zum Beispiel
wenn die vollständige
Abwesenheit jeglicher Aspartyl- oder Glutamylreste im Peptid beansprucht
wird.
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Kupplungsreagenzien
für die
Peptidsynthese sind im Stand der Technik gut bekannt (fliehe z.
B. Bodanszky, oben). Bei den Kupplungsreagenzien kann es sich um
gemischte Anhydride (z. B. T3P: Propanphosphonsäureanhydrid) oder andere Acylierungsmittel
wie aktivierte Ester oder Säurehalogenide
(z. B. ICBF, Chlorameisensäureisobutylester)
handeln, oder es kann sich bei ihnen um Carbodiimide, aktivierte
Benzotriazinderivate (DEPBT: 3-(Diethoxyphosphoryloxy)-1,2,3-benzotriazin-4(3H)-on)
oder Uronium- oder Phosphoniumsalzderivate von Benzotriazol handeln.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Kupplungsreagenz
um ein Kupplungsreagenz mit Ausnahme eines Carbodiimids.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Kupplungsreagenz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Uroniumsalzen und Phosphoniumsalzen,
von denen gefunden wurde, dass sie die besten Gesamtausbeuten und
den besten Schutz gegen Racemisierung beim Verfahren der vorliegenden
Erfindung geben.
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Weiterhin
ist das Kupplungsreagenz besonders bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Uroniumsalzen und Phosphoniumsalzen von
Benzotriazol, die dazu in der Lage sind, die α-Carboxylgruppe zu aktivieren,
und die Umsetzung wird besonders bevorzugt in Gegenwart einer Base
durchgeführt.
Geeignete und gleichermaßen
bevorzugte Beispiele für
solche Uronium- bzw. Phosphoniumkupplungssalze sind z. B. HBTU (O-(1H-Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat),
BOP (Benzotriazol-1-yloxytris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat),
PyBOP (Benzotriazol-1-yloxytripyrrolidinophosphoniumhexafluorphosphat),
PyAOP, HCTU (O-(1H-6-Chlorbenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat),
TCTU (O-(1H-6-Chlorbenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluorborat),
HATU (O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat),
TATU (O-(7-Azabenzotriazol-l-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluorborat),
TOTU (O-[Cyano(ethoxycarbonyl)methylenamino]-N,N',N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat),
HAPyU (O-(Benzotriazol-1-yl)oxydipyrrolidinouroniumhexafluorphosphat.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Base bzw. der ersten Base um eine schwache
Base, deren konjugierte Säure
einen pKa-Wert von pKa 7,5 bis 15, besonders bevorzugt von pKa 7,5
bis 10, aufweist, mit Ausnahme einer α-Aminofunktion eines Peptids
oder einer Aminosäure
oder eines Aminosäurederivats,
wobei es sich bei der Base vorzugsweise um ein tertiäres, sterisch
gehindertes Amin handelt. Beispiele dar und weiter bevorzugt sind
Hünig-Base
(N,N-Diisopropylethylamin), N,N-Dialkylanilin, 2,4,6-Trialkylpyridin
oder N-Alkylmorpholin,
wobei es sich bei dem Alkyl um geradkettiges oder verzweigtes C1-C4-Alkyl handelt;
besonders bevorzugt ist N-Methylmorpholin oder Collidin (2,4,6-Trimethylpyridin),
ganz besonders bevorzugt ist Collidin. Alle oben und im Folgenden
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
werden besonders bevorzugt in Kombination mit einem ersten schwachen
Hasenreagenz durchgeführt,
wie in diesem Abschnitt beschrieben.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
führt man
das Amidierungsverfahren mit einem Carbodiimid als Kupplungsreagenz
und vorzugsweise und insbesondere in Gegenwart eines tertiären Amins durch.
Besonders bevorzugt ist das Carbodiimid-Kupplungsreagenz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Diisopropylcarbodiimid, Dicylohexylcarbodiimid
und 1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propyl)carbodiimid;
ganz besonders bevorzugt ist 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid. Carbodiimide
sind jedoch aus technischen Gründen
weniger für
die industrielle Maßstabsvergrößerung synthetischer
Verfahren geeignet. Die Umsetzung unter Verwendung eines Carbodiimids
als Kupplungsreagenz wird vorzugsweise in Gegenwart eines zweiten
Kupplungszusatzes, bei dem es sich nicht um das besagte Ammoniumsalz
handelt, durchgeführt,
wobei es sich bei dem zweiten Zusatz um ein protoniertes, d. h.
nichtionisches, N-Hydroxybenzotriazol oder N-Hydroxybenzotriazolderivat handelt,
das den unmittelbar unten angeführten
Definitionen entspricht.
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Die
Verwendung von Kupplungszusätzen,
insbesondere von Kupplungszusätzen
des Benzotriazoltyps, ist ebenfalls bekannt. Daher ist es weiter
bevorzugt, dass es sich bei dem Kupplungsreagenzzusatz um eine nukleophile
Hydroxyverbindung handelt, die dazu in der Lage ist, aktivierte
Ester zu bilden, und besonders bevorzugt eine azide, nukleophile
N-Hydroxyfunktion aufweist, wobei es sich bei N um Imid oder um N-Acyl-
oder N-Aryl-substituiertes
Triazeno handelt; ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem
Kupplungszusatz um ein N-Hydroxybenzotriazolderivat (bzw. ein 1-Hydroxybenzotriazolderivat)
oder um ein N-Hydroxybenzotriazinderivat.
Solche Kupplungszusatz-N-Hydroxyverbindungen
sind in
WO 94/07910 und
EP-410 182 beschrieben. Beispiele
sind z. B. N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxy-3,4-dihydro-4-oxo-1,2,3-benzotriazin, 1- Hydroxy-7-azabenzotriazol
und N-Hydroxybenzotriazol. N-Hydroxybenzotriazinderivate
sind besonders bevorzugt; bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Kupplungsreagenzzusatz um Hydroxy-3,4-dihydro-4-oxo-1,2,3-benzotriazin.
Ammoniumsalzverbindungen von Kupplungszusätzen sind bekannt und wurden
zum Beispiel in
US 4806641 beschrieben.
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Bei
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Uronium- oder Phosphoniumsalzkupplungsreagenz um ein Uroniumsalzreagenz
und bevorzugt um HCTU, TCTU oder HBTU, das in der Umsetzung noch
mehr bevorzugt in Kombination mit einem Ammoniumsalz von N-Hydroxy-3,4-dihydro-4-oxo-1,2,3-benzotriazin
eingesetzt wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist anzumerken, dass HCTU und
TCTU so definiert sind, dass sie unter den Begriff „Uroniumsalzreagenz" fallen, obwohl diese
Verbindungen und ihre Analoga der Formel I gemäß Kristallstrukturanalyse eine
Isonitrosogruppe und keine Uroniumgruppe enthalten (O. Marder, Y.
Shvo and F. Albericio HCTU and TCTU: New Coupling Reagents: Development
and Industrial Applications, Poster, Presentation Gordon Conference
February 2002), wobei ein N-Amidinosubstituent am heterocyclischen
Kern statt dessen zu einer Guanidiniumstruktur führt. Diese Klasse von Verbindungen
gemäß der Formel
I wird daher gemäß der vorliegenden
Erfindung als die Unterklasse vom Guanidiniumtyp der Uroniumsalzreagenzien bezeichnet:
![Figure 00130001](https://patentimages.storage.googleapis.com/97/c1/9e/b105b61696b9b3/00130001.png)
wobei R1, R2, R3, R4 jeweils
für Alkyl
stehen und vorzugsweise unabhängig
voneinander für
Ethyl oder Methyl stehen und wobei Atom A für N oder C steht und wobei
R5 für
H oder vorzugsweise für
einen elektronenziehenden Substituenten und besonders bevorzugt
für Chlor
steht und wobei X für
ein komplexes Anion, vorzugsweise für Hexafluorphosphat oder Tetrafluorborat,
steht.
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Was
das in den Salzen der vorliegenden Erfindung zu verwendende Ammoniumkation
betrifft, so handelt es sich bei dem Ammoniumkation um H2N+R1R2, wobei R1,
R2 jeweils unabhängig
voneinander für
H oder C1-C10-, vorzugsweise C1-C5-, aliphatisches oder alicyclisches
Hydrocarbyl stehen, das gegebenenfalls weiter durch Aryl, Alkoxy,
Aralkoxy, Alkylaryl, Aryloxy, Hydroxy oder Halogen substituiert
sein kann, vorzugsweise mit Ausnahme von N-heteroaromatischen Gruppen.
R1 und R2 sind vorzugsweise nicht weiter substituiert und, wie oben
definiert, Alkyl. Besonders bevorzugt steht R1 für H und R2 für Methyl,
Ethyl, Propyl oder Isopropyl, oder R1, R2 stehen beide für H, d.
h. bei dem Kation handelt es sich um NH4 +. NH4 + ist
ganz besonders bevorzugt.
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Vorzugsweise
wird in einem zweiten Schritt nach dem ersten Reaktionsschritt die
amidierte Aminosäure
bzw. das amidierte Peptid isoliert und in einem dritten Schritt
entschützt,
so dass man die freien Seitenketten und die freie α-Aminofunktion
erhält;
die amidierte Aminosäure
bzw. das amidierte Peptid wird vorzugsweise durch Azidolyse teilentschützt oder
vollständig
entschützt.
Bei einer möglichen,
jedoch weniger bevorzugten, Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Aminosäure auf diese Weise amidiert
und das reine L-Aminosäurecarbonsäureamid
erhalten, indem geeigneterweise seitenkettenmaskierende oder -schützende Gruppen
erhalten bleiben, zur Verwendung eines Überschusses an einem solchen
Aminosäureamid
bei einem normalen Segmentkondensationspeptidsyntheseschema mit
einem zweiten Peptidfragment. Auf diese Weise werden unnötige Verluste
bei dem teureren, zum Beispiel aus der Festphasensynthese stammenden
Peptid aufgrund der durch die Amidierung verursachten Racemisierung
vermieden, während
das billigere Aminosäureamid
in großem Überschuss
für eine
effiziente Kupplung verwendet werden kann. Diese Ausführungsform ist
besonders geeignet für
die Verwendung von Ammoniak oder niederen Alkylaminen wie oben bei
der Amidierungsreaktion gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das geschützte
Peptid der vorliegenden Erfindung an ein herkömmliches Trägerharz gekuppelt, indem man
eine Seitenkette an der funktionellen Verbindungsgruppe des Harzes
verankert. Der C-Terminus verbleibt somit frei zum Zweck der Amidierung.
Bei diesem Träger
kann es sich um ein beliebiges Harz handeln, das herkömmlicherweise
im Stand der Technik verwendet wird, wie z. B. CTC-, Wang- oder
Merrifield-Harz. Auf diese Weise ermöglicht das Verfahren der vorliegenden
Erfindung eine effiziente Rückgewinnung
und Entschützung
des Amidierungsprodukts. Weiter bevorzugt wird in einem zweiten
Schritt nach dem ersten Reaktionsschritt die amidierte, geschützte Aminosäure oder
vorzugsweise das amidierte, geschützte Peptid isoliert und in
einem darauffolgenden dritten Schritt entschützt, so dass man die freien
Seitenketten und die freie α-Aminofunktion
erhält;
vorzugsweise wird teilweise oder vollständig durch Azidolyse entschützt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Amidierung
eines beispielsweise biotechnologisch hergestellten, ungeschützten Peptids
mit einer freien α-Carboxylgruppe, welches
die folgenden Schritte umfasst
- a) Rückgewinnung
und Isolierung des Peptids aus einem konkatemeren Fusionsprotein
dieses Peptids, wobei das Fusionsprotein weiterhin dazwischenliegende
Verbindungssequenzen enthalten kann,
- b) die Derivatisierung mindestens der α-Aminofunktion des ungeschützten Peptids
mit nicht-baselabilen Schutzgruppen, wobei vorzugsweise auch nukleophile
Gruppen individueller Aminosäureseitenketten durch
nicht-baselabile Schutzgruppen geschützt werden,
- c) vorzugsweise die Rückgewinnung
des geschützten
Peptids durch Ausfällen
mit Wasser,
- d) die Amidierung der C-terminalen Carboxylgruppe durch das
in den vorhergehenden Abschnitten beschriebene Verfahren,
- e) vorzugsweise die Isolierung des amidierten Peptids,
- f) und die Entschützung
der Seitenketten und der α-Aminofunktion.
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Alle
der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen, die die Peptide
der vorliegenden Erfindung betreffen, gelten gleichermaßen spezifisch und
vorzugsweise für
(C-terminal) amidierende antimikrobielle Peptide, vorzugsweise für antimikrobielle
Peptide, besonders bevorzugt für
ILRWPWWPWRRK und/oder andere Indolicidinderivate.
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Beispiele
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Boc-Schützen des 12mers ILRWPWWPWRRK-OH
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Das
Peptid wurde im Wesentlichen wie in der
US 2003/0219854 A1 beschrieben
geschützt,
wobei allerdings das Produkt durch Ausfällen anstatt durch Lyophilisieren
zurückgewonnen
wurde. Das di-Bocgeschützte
ILRWPWWPWRRK-OH (diBoc-MBI 1187) (ESI-MS:m/z 1980) wurde ohne weitere
Aufreinigung für die
anschließende
Amidierung verwendet.
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Die
Boc-Schutzgruppen wurden mit Dikohlensäure-di-tert.-butylester (Boc2O)
in Acetonitril/1 N NaOH/H2O eingeführt. Die
Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur gerührt, der pH-Wert wurde dann
auf pH 4,6 eingestellt und die organischen Lösungsmittel wurden im Vakuum
abgezogen. Der pH-Wert wurde dann wieder auf 2 eingestellt. Wasser
wurde zugesetzt, und die Suspension wurde auf 4°C abgekühlt, bevor der auf diese Weise
gebildete Niederschlag isoliert wurde. Der Feststoff wurde mit Wasser
gewaschen und dann im Vakuum getrocknet.
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C-terminale Amidierung von Boc-ILRWPWWPWRRK(Boc)-OH
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HCTU
(209 mg, 0,5 mmol) wird zu einer Lösung von diBoc-MBI 11B7 (900 mg,
0,455 mmol), N-Methylmorpholin (150 μl, 1,365 mmol) und NH3/HOOBt (250 mg, 1,365 mmol) in DMF (36 ml)
gegeben und unter einer Stickstoffatmosphäre bei 25°C gerührt. Falls erforderlich, wird
der pH-Wert mit N-Methylmorpholin auf pH 8,5 (±0,5) eingestellt. Die Reaktionsmischung
wird 2 h bei 25°C
gerührt
und überprüft, um einen
pH-Wert von 8,5
(±0,2)
aufrechtzuerhalten.
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Das
DMF wird dann im Vakuum abgedampft (Wasserbadtemperatur < 50°C). Wasser
wird zugesetzt (90 ml) und die Suspension wird vor der Isolierung
wenigstens 2 h bei 4°C
gehalten. Der Feststoff wird abfiltriert und der Kuchen wird mit
Wasser gewaschen (zweimal 25 ml). Das Rohpeptid wird 15 h im Vakuum
getrocknet (Temperatur < 50°C). Man erhält ein weißes Pulver
(910 mg), das einer weiteren Analyse unterzogen wird. Analyseverfahren:
Derivatisierung einzelner Aminosäuren
nach vollständiger
Hydrolyse des Peptids
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Unter
Anwendung einer Behandlung mit 6N HCl wird das Peptid zu den einzelnen
Aminosäuren
hydrolysiert. Während
dieser Behandlung wird das C-terminale Lysinamid in die entsprechende
Carbonsäure (Lys-OH)
umgewandelt, wie von Marfey et al. (Marfey, P., Carlsberg Res. Commun.,
49, (1984), 591) beschrieben. Mit Ausnahme von möglicherweise Cys wird durch
eine solche vollständige
Hydrolyse die Racemisierung von Aminosäuren nicht gefördert. Kurz
gesagt werden bei dem Verfahren optische Isomere von Aminosäuren im
Hydrolysat mit FDAA (1-Fluor-2,4-dinitrophenyl-5-L-alaninamid) derivatisiert.
Die einfache Derivatisierungsvorschrift ist innerhalb von 90 Minuten
abgeschlossen.
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Im
vorliegenden Zusammenhang lassen sich die Lysinderivate leicht durch
Umkehrphasen-HPLC auftrennen und quantifizieren. Die Derivate haben
einen Absorptionskoeffizienten von ~3 × 104 und
lassen sich mit Picomol-Empfindlichkeit durch UV bei 340 nm nachweisen.
Zunächst
werden das L-Lys-NH2 und das D-Lys-NH2 hydrolysiert
und derivatisiert. – Die
Umwandlungsrate und somit die Gesamtausbeute (Umw.-%) wurde durch
HPLC-Auftrennung der amidierten Diastereomere des Ausgangsmaterials
bestimmt. Das die L-Konfiguration am terminalen Lysinamid beibehaltende
Produkt wurde durch das Verfahren von Marfey et al. identifiziert,
und der relative Überschuss
an nicht-epimerisiertem
L-Lys-Produkt gegenüber
dem D-Lys-Produkt (%P)
wurde durch HPLC bestimmt. Für
die Diastereoisomeranalyse wurde ein HPLC-Verfahren im Wesentlichen
wie in Marfey et al. beschrieben entwickelt, und man erhielt eine
gute Auftrennung.
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Für die Amidierung
des gleichen Peptids wurden verschiedene Kombinationen an Kupplungsreagenzien
und Zusätzen
getestet (Tabelle 1). Zu Vergleichszwecken wurde, wo angegeben,
in Ausnahmefällen
wässiges
Ammoniak zusammen mit einem separaten Kupplungszusatz anstelle des
gemäß der vorliegenden
Erfindung vorgesehenen Ammoniumsalzes des Kupplungszusatzes verwendet
(Tabelle I). „SM" gibt die Menge an
umgesetztem Boc-ILRWPWWPWRRK(Boc)-OH an. Tabelle I
SM
[mg] | K.-Rg. | koactiv. | Base | Lösungsmittel | „NH3" | Umw.-% | %P |
26,0 | T3P | - | NMM | DMf | NH3/HOOBt | 80 | 92,0 |
51,0 | HCTU | - | NMM | DMF | NH3/HOOBt | 100 | 92,5 |
51,2 | HBTU | - | NMM | DMF | NH3/HOOBt | 93 | 93,7 |
51,0 | EDC | Cl-HOBt | TMP | DMF | NH3/HOOBt/CuCl2 | 79 | 90,3 |
51,0 | EDC | Cl-HOBt | TMP | DMF | NH3/HOOBt | 98 | 95,2 |
50,0 | IBCF | - | NMM | DMF | NH3/HOOBt | 82 | 80,1 |
50,4 | IBCF | - | TMP | DMF | NH3/HOSu | 88 | 82,2 |
50,9 | TCTU | - | NMM | DMF | NH3/HOOBt | 89 | 94,2 |
50,1 | IBCF | - | NMM | DMF | wässriges NH3 | 85 | 52,6 |
304,0 | HCTU | - | NMM | DMF | NH3/HOOBt | 94 | 94,3 |
49,8 | HCTU | - | NMM | DMF | NH3/HOOBt | 100 | 94,8 |
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Durch
die Verwendung eines Ammoniumsalzes als koaktivierendes Reagenz
wird die Retention der Konfiguration der C-terminalen Aminosäure verbessert.
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Entschützen
von Boc-ILRWPWWPWRRK(Boc)-NH2
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100
mg diBoc-Peptidamid werden in 0,8 ml DMF, zu denen 0,2 ml Trifluoressigsäure gegeben
werden, entschützt.
Die Mischung wird 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Das
ungeschützte
Peptidamid wird dann weiter durch Umkehrphasen-HPLC aufgereinigt
und schließlich
lyophilisiert (ESI-MS: m/z 1779).