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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Katalysatorkomponente
mit gesteuerter Korngröße zur Herstellung
von Polyolefinen und zur Verhinderung oder Verringerung von Defekten
in aus diesen Polyolefinen hergestellten Produkten. Die Erfindung
betrifft einen Olefinpolymerisationsprozess unter Verwendung eines
Katalysators vom Ziegler-Natta-Typ.
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Olefinpolymerisationsprozesse
sind allgemein bekannt. Weiter ist es geläufig, dass Polymere von Olefinen
durch Olefinpolymerisation in einem Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel
oder in als Verdünnungsmittel wirkenden
Monomeren hergestellt werden können.
In einem industriellen Maßstab
ist ein in solchen Prozessen anwendbarer Reaktortyp ein Wirbelstromreaktor,
wie etwa ein Endlosrohrreaktor in Form einer Schlaufe. Es können jedoch
auch andere Typen von Reaktoren, wie etwa mit Rührern versehene Reaktoren,
verwendet werden.
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Die
Polymerisation wird in einem Schlaufenreaktor in einem umlaufenden
Wirbelstrom durchgeführt. Ein
sogenannter Schlaufenreaktor ist wohlbekannt und ist in der "Encyclopedia of Chemical
Technology" (Enzyklopädie der
chemischen Technologie), 3. Auflage, Band 16, Seite 390, beschrieben.
Dieser kann LLDPE- und HDPE-Harze in demselben Typ von Ausrüstung produzieren.
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Die
Schlaufenreaktoren können
parallel oder hintereinander geschaltet sein. In dieser Hinsicht
kann in einem Doppelschlaufenreaktor, wo die zwei Reaktoren hintereinandergeschaltet
sind, eine Fraktion mit hohem Molekulargewicht in dem ersten Schlaufenreaktor
produziert werden und kann eine Fraktion mit niedrigem Molekulargewicht
in dem zweiten Schlaufenreaktor produziert werden. Auf diese Weise
wird ein bimodales Polymer oder ein Polymer mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung
hergestellt. In einem Doppelschlaufenreaktor, wo die zwei Reaktoren
parallel geschaltet sind, wird entweder ein monomodales oder ein
bimodales Produkt hergestellt.
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EP 0649860 , dessen Inhalt
hierin als Referenz aufgenommen ist, beschreibt einen Prozess zur
Herstellung von Polyethylen in zwei hintereinandergeschalteten Flüssigkeits-Vollschlaufenreaktoren.
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Das
Ethylen wird mit dem Comonomer in den ersten Schlaufenreaktor eingespritzt,
wie auch das Katalysatorsystem (d.h. der mit dem Aktivierungsmittel
vorkontaktierte Katalysator). Geeignete Comonomere, die verwendet
werden können,
umfassen Alpha-Olefine mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
1-Hexen. Die Polymerisation wird auf einer Temperatur von zwischen
50 und 120°C,
bevorzugt zwischen 60 und 110°C, und
auf einem Druck zwischen 1 und 100 bar, bevorzugt zwischen 30 und
50 bar, vollzogen.
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Der
in dem ersten Reaktor erhaltene Strom von Ethlyenpolymer wird mittels
eines oder mehrerer Absetzständer
des ersten Reaktors in den zweiten Reaktor übertragen, beispielsweise durch
Verwendung zweier Absetzständer
(die jedes unabhängig
mit der aus dem Reaktor kommenden Suspension gefüllt sind, wobei die Feststoffe
durch Schwerkraftabsetzung und -abfuhr konzentriert werden).
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In
Olefinpolymerisationsprozessen wird das Polyolefin in dem Reaktor
in Gegenwart eines Olefinpolymerisationskatalysators produziert.
Solche Katalysatoren können
generell in drei Gruppen unterteilt werden: Katalysatoren vom Metallocentyp,
Katalysatoren vom Chromtyp und Katalysatoren vom Ziegler-Natta-Typ.
Typischerweise wird der Katalysator in Partikelform verwendet. Das
Polyolefin wird als ein Harz/Pulver (oft als "Flaum" bezeichnet), mit einem harten Katalysatorpartikel
im Kern jedes Körnchens
des Pulvers produziert. Der "Flaum" wird aus dem Reaktor
entfernt und muss extrudiert werden, bevor er verkauft wird. Typischerweise wirkt
ein Extruder so, dass er den "Flaum" schmilzt und homogenisiert
und ihn dann, vor dem Abschneiden, durch Öffnungen zwingt, um Pellets
zu bilden.
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Die
Pellets können
dann umgewandelt werden, indem sie weiterer Verarbeitung in Anwendungen
wie etwa Rohrherstellung, Faserherstellung und Blasformen unterzogen
werden.
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In
Prozessen, wo der bei der Olefinpolymerisation verwendete Katalysator
ein Katalysator vom Ziegler-Natta-Typ
ist, haben die vorliegenden Erfinder festgestellt, dass manchmal
Defekte in dem fertiggestellten Produkt sichtbar sind. Insbesondere
haben die vorliegenden Erfinder festgestellt, dass manchmal Punkte
oder Flecke und/oder rauhe Stellen an der Oberfläche eines Rohrs sichtbar sind,
das aus Pellets aus einem bimodalen Produkt hergestellt wurde, welche
unter Verwendung eines Ziegler-Natta- oder Metallocen-Katalysators hergestellt
wurden. Solche Defekte können
das Rohr schwächen
und können
den freien Fluss von Flüssigkeit durch
das Rohr beeinträchtigen.
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Die
vorliegenden Erfinder haben erkannt, dass diese Defekte wahrscheinlich
aufgrund von Homogenisierungsproblemen im Extruder auftreten. Daher
wurden bereits Versuche unternommen, zu versuchen, diese Defekte
zu verhindern oder zu reduzieren. Insbesondere wurden Anstrengungen
darauf konzentriert, die dem Extruder zugeführte spezifische Energie zu
optimieren. Dies hat sich jedoch nicht als eine vollständig zufriedenstellende
Lösung
für das
Problem erwiesen.
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In
Hinsicht auf das Obige verbleibt ein Bedarf an der Verschaffung
eines neuen Olefinpolymerisationsprozesses zur Herstellung von Polyolefinharz
und, anschließend,
Polyolefinpellets, wobei Defekte in einem aus den Polyolefinpellets
hergestellten Produkt verhindert oder reduziert werden.
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Dementsprechend
offenbart die vorliegende Erfindung einen Prozess zum Polymerisieren
von Olefin, der in Gegenwart eines Ziegler-Matta-Katalysatorsystems
in zwei hintereinandergeschalteten Flüssigkeits-Vollschlaufenreaktoren
durchgeführt
wird, wobei Fraktionen mit unterschiedlichem Molekulargewicht produziert
werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Ziegler-Natta-Katalysator eine
Partikelgrößenverteilung
d50 von weniger als 20 μm und größer als 5 μm hat.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch ein mittels des Prozesses gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltbares Polyolefin.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart weiter die Verwendung eines mittels
des Prozesses der vorliegenden Erfindung hergestellten Polyolefins
zur Herstellung von Rohren, insbesondere zur Herstellung eines Rohrleitungs-Verteilernetzes für Wasser
oder Gas (wie etwa Flüssigpropan-
oder Erdgas).
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Die
vorliegende Erfindung offenbart noch weiter ein aus den Polyolefinen
der vorliegenden Erfindung hergestelltes Rohr und ein Verteiler-Rohrleitungsnetz.
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Es
ist deutlich, dass in dem Prozess gemäß der vorliegenden Erfindung
der Katalysator notwendigerweise in Partikelform vorliegt.
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Die
Partikelgrößenverteilung
(PSD) d50 des Katalysators wird durch Laserdiffraktionsanalyse
auf einem Analysegerät
vom Typ Malvern (Malvern 2000S) gemessen, nachdem der Katalysator
in Cyclohexan in Suspension gebracht wurde. Die Partikelgrößenverteilung
d50 ist als diejenige Partikelgröße definiert,
für welche
fünfzig
Volumenprozent der Partikel eine Größe von weniger als die d50
haben.
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Die
Flaumpartikelgrößenverteilung
(PSD) d50 wird gemäß dem ASTM-Verfahren D 1921-89
gemessen und ist definiert als diejenige Partikelgröße, für die fünzig Gewichtsprozent
der Partikel eine Größe von weniger als
die d50 haben.
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Die
Partikelgrößenverteilung
des in dem vorliegenden Prozess verwendeten Katalysators ist niedriger als
zuvor in Olefinpolymerisationsprozessen angewendet.
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Es
wurde erwartet, dass durch Verwendung einer kleineren Katalysatorgröße ein entsprechend
kleinerer Harzpartikel erhalten würde.
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In
dieser Hinsicht hatte man zuvor in dieser Technik angenommen, dass
eine kleinere Harzpartikelgröße nachteilig
sein würde,
da man in der Tat dachte, dass es schwieriger sein würde, das
resultierende Polyolefin zu homogenisieren, da kleinere Harzkörnchen nicht
so leicht durch den Extruder fließen würden. Es wurde auch erwartet,
dass kleinere Harzpartikel zu einer niedrigeren Absetzeffizienz
führen
würden.
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Durch
Verwendung einer kleineren Katalysatorpartikelgröße ist auch die Größe der Körnchen in
dem produzierten Polyolefinharz ("Flaum") kleiner. Es wurde festgestellt, dass
dies den Nutzen verbesserter und leichterer Homogenisierung während der
Extrusion aufweist, da der "Flaum" in der Lage ist,
vollständig
geschmolzen zu werden.
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Auch
andere Vorteile einer kleineren Harzpartikelgröße wurden unerwarteterweise
festgestellt. Diese umfassen:
- – Verbesserten
Einheitendurchsatz in dem Prozess. Die kleineren Harzpartikel packen
sich in den Absetzständern
effizienter aufeinander. Das bedeutet, dass weniger Verdünnungsmittel
und mehr festes Harzprodukt per Einheitsvolumen entfernt wird. Dieser
Effekt kann einer verbesserten "Flaum"-Schüttdichte
(BD) zugeschrieben werden, welche eine höhere abgesetzte "Flaum"-Masse in den Reaktorständern ergibt (Schüttdichte
wird gemäß dem Verfahren
des Normtests ASTM D 1895 gemessen).
- – Die
Einarbeitung von Comonomer (beispielsweise Hexen) ist verbessert,
da eine geringere Menge an Comonomer erforderlich ist, um eine äquivalente
Dichte zu erhalten.
- – Niedrigerer
Pumpenenergieverbrauch zum Umlaufenlassen der Feststoffe im Reaktor.
- – Harzprodukt
kann länger
in dem Reaktor verbleiben. Dies deswegen, da mit demselben Energieverbrauch an
der Umwälzpumpe
höhere
Feststoffgehalte in dem Reaktor aufrechterhalten werden können. Eine
höhere
Flaumverweildauer ermöglicht
eine Verbesserung der Katalysatorausbeute. Mit anderen Worten, es wird
mehr Produkt per kg Katalysator produziert.
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Ein
Weg zum indirekten Messen der "Flaum"-Schüttdichte
ist durch Erfassen des Verhältnisses
von in den Reaktor eingespritztem Verdünner zu Monomer. Dies wird
bei der Speisung des Reaktors gemessen. Als solches kann, wenn das
Verdünnungsmittel
Isobutan ist und das Polymer Polyethylen ist, ein Isobutan:Ethylen-Verhältnis als
eine Indikation der Flaumabsetzeffizienz erhalten werden. Dieses
Verhältnis
wird im Wesentlichen nicht durch das Senken der d50 des
Katalysators bewirkt. Dies deswegen, da die niedrigere d50 des "Flaums" durch die höhere abgesetzte "Flaum"-Masse in den Reaktorständern kompensiert
wird (aufgrund einer verbesserten "Flaum"-Schüttdichte).
Auch wurde festgestellt, dass der Gehalt an in dem "Flaum" vorhandenen Schwebstoffen
bei Verwendung eines Katalysators mit einer niedrigeren d50 nicht nachteilig höher ist.
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Die
vorliegenden Erfinder haben festgestellt, dass bei Verwendung einer
kleineren Partikelgröße die Größe des produzierten
Harzpartikels nicht so klein wie erwartet ist. Das ist so, weil
die Harzpartikelgröße eigentlich
von zwei Faktoren abhängig
ist. Diese sind: (1) die Katalysatorpartikelgröße und (2) die Katalysatorproduktivität. Unerwarteterweise
wurde festgestellt, dass die Produktivität erhöht wird, wenn der Katalysatorpartikel
kleiner gemacht wird. Als solches wird ein kleinerer Unterschied
in der Partikelgröße beobachtet
als erwartet (da erwartet wurde, dass die Produktivität dieselbe
bleiben würde).
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Zur
beispielhaften Darstellung des Produktivitätsanstiegs kann berichtet werden,
dass zuvor 1g Katalysator (Partikelgröße 23μm) 5.000-10.000g Harz produzierte.
Jetzt wurde festgestellt, dass 1g Katalysator (Partikelgröße 13μm) 20.000g
Harz produziert. Als solches verschafft die vorliegende Erfindung
auch einen Prozess, wobei der Katalysator eine verbesserte Produktivität hat. Erhöhte Produktivität bedeutet
einen niedrigeren Katalysatorgestehungspreis pro Harzeinheit.
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Bevorzugt
hat der Katalysator eine d50 von weniger
als 15μm.
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Bevorzugt
hat der Katalysator eine d50 von mehr als
8μm.
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Meistbevorzugt
hat der Katalysator eine d50 von etwa 13μm.
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Wünschenswerterweise
hat das durch den vorliegenden Prozess hergestellte Polyolefinharz
eine Partikelgrößenverteilung
von weniger als 500μm,
wünschenswerter
etwa 400μm.
Dies ist mit zuvor bekannten Prozessen vergleichbar, wo das Polyolefin
eine Partikelgrößenverteilung
von mehr als 600μm
gehabt haben könnte.
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Generell
umfassen in dem vorliegenden Prozess anwendbare Katalysatoren vom
Ziegler-Natta-Typ eine Übergangsmetallverbindung
(Verbindung A) der Gruppe IV- VIII
(hauptsächlich
Ti oder v), auf einem Träger
geträgert.
Solche Katalysatoren sind in der Technik geläufig. Beispiele für Ziegler-Natta-Katalysatoren
sind TiCl4, TiCl3,
VCl4, VOCl3. Ein
MgCl2-Träger
wird bevorzugt.
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Vorzugsweise
umfasst der Ziegler-Natta-Katalysator 10 bis 18 Gew.% Mg und 3 bis
10 Gew.% Ti. Bevorzugter umfasst der Ziegler-Natta-Katalysator etwa
13 Gew.% Mg und etwa 7 Gew.% Ti.
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In
dem vorliegenden Prozess versteht es sich, dass, wenn nötig, ein
Aktiviermittel benötigt
wird, um den Katalysator zu aktivieren. Geeignete Aktiviermittel,
wo erforderlich, sind in dieser Technik geläufig. Geeignete Aktiviermittel
beinhalten Organometall- oder Hydridverbindungen von Gruppe I bis
III, beispielsweise Organoaluminiumverbindungen wie etwa diejenigen
mit der allgemeinen Formel AlR3, Rμ2AlCl
oder Rμμ3Al2Al3, worin R, Rμ und Rμμ jedes unabhängig ein
Kohlenwasserstoffradikal ist, vorzugsweise eine Alkylgruppe mit
1 bis 16 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Geeignete Aktiviermittel beinhalten beispielsweise Et3Al,
Et2AlCl und (i-Bu)3Al.
Ein bevorzugtes Aktiviermittel ist Triisobutylaluminium.
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Typischerweise
wird der Polymerisationsprozess in einem Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel durchgeführt. Ein
geeignetes Verdünnungsmittel
ist Isobutan. Ein separater Katalysatorverdünner kann erforderlich sein.
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Geeignete
Katalysatorverdünner
werden den Fachleuten in dieser Technik bekannt sein.
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Vorzugsweise
wird der vorliegende Prozess zur Herstellung eines Ethylen- oder
Propylen-Homo- oder Copolymers verwendet.
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Auch
wird der vorliegende Prozess vorzugsweise verwendet, um ein Polymer
(beispielsweise Polyethylen) mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung
herzustellen, wie etwa ein bimodales Polymer wie etwa bimodales
Polyethylen. Die Molekulargewichtsverteilung (MWD) kann mittels
des durch Gel-Permeations-Chromatographie
erhaltenen Graphen umfassend beschrieben werden. Die Molekulargewichtsverteilung kann
jedoch allgemein durch eine Zahl beschrieben werden, die das Verhältnis zwischen
dem gewichtsmittleren Molekulargewicht und dem zahlenmittleren Molekulargewicht
(dem Polydispersitätsindex)
darstellt. Abhängig
von den Anwendungen kann die erforderliche Molekulargewichtsverteilung
zwischen 10 und 30, vorzugsweise zwischen 12 und 24, schwanken.
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Bevorzugter
wird der Prozess zur Herstellung eines Polymers (beispielsweise
Polyethylen) mit einer typischen Molekulargewichtsverteilung von
mehr als 15 verwendet.
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Vorzugsweise
wird Wasserstoff verwendet, um das Molekulargewicht des Polymers
zu steuern. Ein höherer
Druck von Wasserstoff führt
zu einem niedrigeren mittleren Molekulargewicht.
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Es
können
jedwede geeigneten Reaktoren verwendet werden, beispielsweise ein
oder mehrere Schlaufenreaktoren und/oder ein oder mehrere kontinuierlich
gerührte
Reaktoren. Vorzugsweise wird der vorliegende Prozess in einem Zwei-Reaktoren-System
durchgeführt,
wobei zumindest ein Reaktor ein Schlaufenreaktor ist.
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Vorzugsweise
wird der Prozess zur Herstellung von Polyethylen in zwei Flüssigkeits-Vollschlaufenreaktoren
(einem "Doppelschlaufen"-Reaktor), wie oben
angeführt,
durchgeführt.
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In
dieser Hinsicht ist es zu bevorzugen, dass der vorliegende Prozess
in Übereinstimmung
mit dem Prozess von
EP 0649860 durchgeführt wird,
wie oben beschrieben.
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Vorzugsweise
wird in dem ersten Reaktor eine niedrige Wasserstoffkonzentration
gehandhabt, beispielsweise zwischen 0 und 0,1 Volumen-%, und in
dem zweiten Reaktor eine hohe Konzentration von Wasserstoff, beispielsweise
zwischen 0,5 und 2,4 Volumen-%.
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Wo
ein Doppelschlaufenreaktor verwendet wird, haben vorzugsweise die
in dem ersten Reaktor gebildeten Polymere einen HLMI (Hochlast-Schmelzindex
gemäß ASTM-Norm D1238, 190°C/21,6 kg)
zwischen 0,01 und 5 Gramm pro 10',
vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 Gramm pro 10'. Vorzugsweise haben die fertigen Polymere
einen HLMI von , höher
als 5 Gramm pro 10'.
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Die
Eigenschaften des Harzes werden jedoch gemäß der Endverwendung des Polymers
ausgewählt. Typische
Eigenschaften von Harzen, die jeweils für Rohr-, Blasform oder Folienanwendungen
geeignet sind, sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle
1
- a:
- für schwarze Sorten ist die Dichte
höher als
für ungefärbtes Harz
- nm:
- bedeutet nicht messbar
oder kleiner als 0,001 g/10 min.
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MI2,
MI5 und HLMI werden unter Befolgung der Verfahren des Normtests
ASTM D 1238 auf einer Temperatur von 190°C und unter einer Last von jeweils
2,16 kg, 5 kg und 21,6 kg gemessen.
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Es
kann gesagt werden, dass ein bevorzugter Reaktionstemperaturbereich
in dem vorliegenden Prozess sich auf 60 bis 120, bevorzugter auf
75 bis 100°C
beläuft.
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Es
kann gesagt werden, dass ein bevorzugter Bereich angelegten Drucks
sich auf 30 bis 55 bar, bevorzugter auf 40 bis 50 bar beläuft.
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Der
Reaktordruck steuert in gewissem Umfang die Aufschlämmungsmenge,
die aus dem Reaktor entnommen wird.
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Eine
Ausführung
eines "Doppelschlaufen"-Reaktorprozesses
kann beschrieben werden wie folgt:
- – Der Prozess
ist ein kontinuierlicher Prozess. Ein Monomer (z.B. Ethylen) polymerisiert
in einem flüssigen Verdünner (z.B.
Isobutan) in Gegenwart eines Comonomers (z.B. Hexen), Wasserstoff,
Katalysator, Aktiviermittel und Antifoulmittel. Die Aufschlämmung wird
durch eine Axialpumpe in Umlauf gehalten, welche in einem Reaktor
im Wesentlichen aus vertikalen doppelwandigen Rohrabschnitten, die
durch Trogrohrknie verbunden sind, besteht. Die Polymerisationswärme wird
durch einen Wasserkühlmantel
entzogen. Die Reaktoranlage umfasst zwei Reaktoren, die parallel
oder in Serie verwendet werden können.
Das ungefähre Volumen
der Reaktoren kann etwa 100m3 betragen.
- – Das
Produkt (z.B. Polyethylen) wird mit etwas Verdünner durch Absetzständer und
diskontinuierliche Abfuhrventile aus dem Reaktor entnommen. Ein
kleiner Anteil des gesamten umlaufenden Stroms wird abgezogen. Er
wird zu einem Polymerentgasungsabschnitt bewegt, worin der Feststoffgehalt
erhöht
wird.
- – Während die
Aufschlämmung
drucklos gemacht wird, wird sie durch erhitzte Kondensatleitungen
zu einem Kondensattank befördert.
In dem Kondensattank werden Produkt und Verdünner voneinander getrennt.
Die Entgasung wird in einer Spülsäule vollendet.
- – Das
pulverförmige
Produkt wird unter Stickstoff zu Flaumsilos befördert und zusammen mit einigen
spezifischen Additiven zu Pellets extrudiert. Eine Pelletbehandlungseinheit,
die Silos und Heiß-
und Kaltluftstrom umfasst, gestattet das Entfernen von Restkomponenten
von den Pellets. Die Pellets werden dann vor der Endlagerung zu
Homogenisierungssilos geführt.
- – Das
aus dem Kondensattank und aus der Spülsäule austretende Gas wird in
einem Destillationsabschnitt behandelt. Dies gestattet die separate
Rückgewinnung
von Verdünner,
Monomer und Comonomer.
- – Diese
Ausführung
des Doppelschlaufenreaktorprozesses wäre somit mit Katalysatoren
vom Chromtyp, Ziegler-Natta-Typ
oder in der Tat Metallocenkatalysatoren verwendbar. Jeder Katalysatortyp
hätte ein
spezifisches Einspritzsystem.
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Beispiele
und Experimente
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Eine
Auswertung wurde durchgeführt,
um einen Katalysator mit einer Partikelgrößenverteilung d50 von 23μm mit einem
Katalysator mit einer Partikelgrößenverteilung
d50 von 13μm zu vergleichen.
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Die
Auswertung wurde in einem Doppelschlaufenreaktor durchgeführt und
wurde in vier Zeitrahmen unterteilt, wie unten erläutert:
- I. Polyethlyenproduktion unter Verwendung des
Standard-23μm-Katalysators
in einem "Doppelschlaufen"-Reaktor.
- II. Polyethylenproduktion unter Verwendung von 13μm-Katalysator.
- III. Polyethylenproduktion unter Verwendung von 13μm-Katalysator bei maximalem
Reaktordurchsatz.
- IV. Polyethylenproduktion unter Verwendung von Standard-23μm-Katalysator.
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Liste der
Figuren
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1 stellt
den in dg/min ausgedrückten
Schmelzindex HLMI als Funktion der Zeit, ausgedrückt in Tagen, für die 13μm-Partikel
in Reaktor 1 zu Beginn der Auswertung dar.
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2 stellt
den in dg/min ausgedrückten
Schmelzindex MI5 als Funktion der Zeit, ausgedrückt in Tagen, für die 13μm-Partikel
in Reaktor 2 zu Beginn der Auswertung dar.
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3 stellt
die Reaktorrate, ausgedrückt
als das Verhältnis
der Fraktion mit hohem Molekulargewicht zur Gesamtproduktion, als
eine Funktion der Zeit, ausgedrückt
in Tagen, für
die 13μm-Partikel
zu Beginn der Auswertung dar,
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4 stellt
die Partikelgrößenverteilung
(PSD), ausgedrückt
in Gew.%, als eine Funktion der Partikelgröße, ausgedrückt in Mikron, dar.
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5 zeigt
einen Vergleich zwischen der Gewichtsverteilung des Flaums von 13
Mikron und von 23 Mikron.
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6 zeigt
die d50 des Flaums, ausgedrückt in Mikron,
und die Überspannungsentwicklung,
ausgedrückt
als das Verhältnis
(d90-d10)/d50 als eine Funktion der Zeit, ausgedrückt als
das Datum des Experiments.
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7 stellt
den Gewichtsprozentsatz von Flaum nach jeweils den 1000-Mikron-,
63-Mikron- und Bodensieben, als eine Funktion der Zeit, ausgedrückt als
das Datum des Experiments, dar.
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8 ist
ein Graph des Verhältnisses
C2/iC4 in der Zufuhr-zu-Volumendichte, ausgedrückt in g/cm3, des
Polymerflaums im Reaktor 1.
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9 ist
ein Graph des Verhältnisses
C2/iC4 in der Zufuhr-zu-Volumendichte, ausgedrückt in g/cm3, des
Polymerflaums im Reaktor 2.
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10 stellt
den Feststoffgehalt dar, ausgedrückt
in Gewichtsprozent von Flaum, als eine Funktion der Zeit, ausgedrückt als
das Datum des Experiments.
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11 stellt
den Pumpenenergieverbrauch dar, ausgedrückt in kw pro Gewichtsprozent
Flaum, als eine Funktion der Zeit, ausgedrückt als das Datum des Experiments.
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12 zeigt
die Produktivität,
ausgedrückt
in g/g als eine Funktion der Feststoffverweildauer, ausgedrückt in Stunden.
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Experimentelles
Detail
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Die
Bedingungen sind angepasst worden, um einen äquivalenten Reaktor 1-Schmelzindex
und ein Reaktorverhältnis
für die
13μm- und
23μm-Katalysatoren
zu erhalten. (Siehe 1, 2 und 3).
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Einfluss von
Flaummorphologie auf Reaktordurchsatz
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Die
Partikelgrößenverteilung
(PSD) von 13μm-
und 23μm-Katalysatoren sind
in 4 wiedergegeben. Die PSD von Polyethylenflaum
war niedriger, wenn der 13μm-Katalysator verwendet
wurde (siehe 5).
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Die
d50 ist von etwa 625 auf 400 μm verringert.
Die höhere Überspannung
[(d90-d10)/d50] ist auf die niedrigere d50 zurückzuführen, wobei
die PSD-Breite etwa dieselbe ist (siehe 6).
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7 zeigt,
dass der 13μm-Katalysator
eine kleinere Menge großer
Flaumpartikel (etwa 1% statt 6-8% unter Verwendung von 23μm-Katalysator)
erzeugt, jedoch die gleiche Menge an Feinstoffen (Boden- und 63μm-Siebe)
produziert. Diese Flaummorphologie sollte, wenn das Produkt bei
der Rohrherstellung verwendet wird, vorteilhaft für die Verbesserung
des Innenaspekts des Rohrprodukts sein.
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Trotz
der von dem 13μm-Katalysator
kommenden niedrigeren Flaum-d50 wurde der
Reaktordurchsatz aufgrund einer in Reaktor 1 und Reaktor 2 beobachteten
signifikanten Verbesserung der Schüttdichte (siehe 8 und 9)
aufrechterhalten. Diese höhere
Schüttdichte
hatte einen wichtigen Einfluss auf die Absetzeffizienz.
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Es
wurde beobachtet, dass:
- – es aufgrund des niedrigeren
Pumpenenergieverbrauchs für
die geringere Flaumpartikelgröße unter
Verwendung von 13μm-Katalysator
möglich
war, den Feststoffgehalt in Reaktor 1 zu erhöhen und
auf diese Weise die Feststoffverweildauer (siehe 10 und 11)
und damit die Produktivität
zu erhöhen.
- – der
13μm-Katalysator
dieselbe Wasserstoffreaktion wie der 23μm-Katalysator hat, während die
Comonomereinarbeitung des 13μm-Katalysators
besser ist als die des 23μm-Katalysators.
- – unter
Berücksichtigung
der Feststoffverweildauer und des Ethylenabgases ist die Aktivität von 13μm- Katalysator 20-30%
höher gegenüber der
Aktivität
von 23μm-Katalysator
(siehe 12).
- – die
Molekulargewichtsverteilung für
beide Katalysatorkorngrößen dieselbe
ist.
- – trotz
der niedrigeren Flaum-d50 (400μm
statt 625μm)
der Reaktordurchsatz dank der Verbesserung der Flaumschüttdichte
(+0,04), welche ein gutes Absetzen und hohe Feststoffraten in beiden
Reaktoren erzeugte, keine Einbußen
erlitt.
- – die
niedrigere Flaum-d50 auf eine niedrigere Menge an Großpartikeln
(1000μm)
zurückzuführen ist,
wobei die Menge an Feinstoffen (< 63μm) dieselbe
oder sogar niedriger ist. Dies ist interessant in Hinblick auf Absetzeffizienz
und Rohraspekt.