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Hintergrund
der Erfindung
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Polymerfilme. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Polyethylenzusammensetzungen
mittlerer Dichte und Polymerfilme, die aus solchen Polyethylenzusammensetzungen
geblasen sind und verbesserte Einschlag- und ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften und gute Verarbeitbarkeit aufweisen.
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Beschreibung
verwandten Stands der Technik
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Es
gibt aufgrund von Umweltaspekten und Kostenminderungen einen wachsenden
Bedarf für
dünnere Filme
("Downgauging"). Da Filmfestigkeit
und Leistungsfähigkeit
bei Verpackungsstraßen
trotz des Downgauging bewahrt bleiben sollen, werden steifere Filme
mit hochwertigeren mechanischen Eigenschaften benötigt, um
künftige
Anforderungen zu erfüllen.
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Die
für geblasene
Filmanwendungen verwendeten Polyolefinmaterialien können in
die folgenden fünf Gruppen
von Materialien unterteilt werden:
- 1) Niederdichtes
Polyethylen (LDPE) mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung
(MWD, molecular weight distribution) und durch Radikalpolymerisation
in einem Reaktor hergestellt;
- 2) Lineares niederdichtes Polyethylen (LLDPE) mit einem engen
MWD und durch Polymerisation in Anwesenheit von Ziegler-Katalysatoren in
einem Reaktor hergestellt
- 3) Hochdichtes/mitteldichtes Polyethylen (HD/MDPE) mit einer
breiten MWD und durch Polymerisation in Anwesenheit von Cr-Katalysatoren in
einem Reaktor dargestellt
- 4) Hochdichtes Polyethylen (HDPE) mit einer bimodalen (breiten)
MWD und durch Polymerisation in Anwesenheit von Ziegler-Katalysatoren
in zwei Reaktoren in Reihe (Kaskade) hergestellt
- 5) Lineares niederdichtes Polyethylen (LLDPE) mit einer bimodalen
(breiten) MWD und durch Polymerisation in Anwesenheit von Ziegler-Katalysatoren
in zwei kaskadierten Reaktoren hergestellt.
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Der
Markt für
PE-Filme entwickelt kontinuierlich verbesserte Lösungen für Packungsanforderungen, basierend
auf der obigen Art von Materialien.
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Unimodale
LLD-Materialien (Punkt 2 oben), die bei einer Folienanwendung verwendet
werden, weisen typischerweise eine Dichte kleiner als 926 kg/m3 auf, zeigen gute mechanische Eigenschaften
(wie etwa Reißfestigkeit
oder "Durchstoß"). Es gibt jedoch
Anwendungen, bei denen ihre Steifheit nicht hoch genug ist. Bei solchen
Anwendungen werden Materialien mit höherer Dichte verwendet. Wenn
die Dichte gesteigert worden ist, um die Steifheit zu steigern,
haben andererseits die mechanischen Eigenschaften gelitten.
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Bimodale
LLD-Filmmaterialien (Punkt 5 oben) haben eine überlegene Balance zwischen
mechanischen Eigenschaften und Steifheit, wie auch eine überlegene
Verarbeitbarkeit im Vergleich zu einem unimodalen LLD. Diese Art
von Material ist beispielsweise in einer Finnischen Patentanmeldung
Nr. 945926 beschrieben worden. Einige andere bimodale LLDPE-Typ- Materialien sind
in den EP-Patentanmeldungen Nr. 0 492 656, 0 691 367, 0 773 257
und 0 773 258 offenbart.
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Jedoch
gibt es Anwendungen, bei denen eine noch höhere Steifheit benötigt wird.
Bimodale hochdichte Filmmaterialien sind mit einer hohen Steifheit
verfügbar
(Punkt 4, oben). Diese Art von Material wird beispielsweise in der
EP-Patentanmeldung
Nr. 0 691 353 beschrieben. Unglücklicherweise
wird dann eine Verminderung der mechanischen Eigenschaften beobachtet.
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Ein
mit den bimodalen (oder multimodalen) Polyethylenen assoziiertes
Problem ist die inhärente
Heterogenität
des Materials aufgrund der Tatsache, dass es aus Komponenten besteht,
die sehr unterschiedliche Molekulargewichte (oder Schmelzflussraten)
und Comonomergehalte (oder Dichten oder Verzweigungsgrade) aufweisen.
Das mit den Unterschieden bei dem Molekulargewicht assoziierte Problem
wird beispielsweise bei einem Artikel von Böhm, Enderle und Fleissner (Industrial
Synthesis of Bimodal Polyethylene Grades with Improved Properties)
diskutiert, wo (auf Seite 355) ausgesagt wird, dass man Probleme
erwarten kann, wenn Polymere mit einem Verhältnis zwischen ihren Molekulargewichten
größer als
10 mechanisch verschnitten werden. Die mit dem unterschiedlichen
Ausmaß an
Verzweigung (oder unterschiedlicher Dichte) assoziierten Probleme
sind von Morgan, Hill, Barham und Frye in einem kürzlich erschienenen
Artikel (Liquid-Liquid Phase Separation in Ternary Blends of Linear
Polyethylene with Two Ethylene Butylene Copolymers. Polymer. Band
38, Nr. 8, S. 1903-1909, 1997) studiert worden. Die Autoren zeigen,
dass eine Phasentrennung auftreten kann, wenn lineares PE mit einem
Ethylen-Buten-Copolymer (z.B. 1 und 4) mit einem relativ niedrigen Grad an
Verzweigung gemischt wird. Auch wird in einem Artikel von Alamo,
Kim, Mandelkern, Galante, Wignall, Londono und Stehling (The Cocrystallization
of Mixtures of Homopolymers and Copolymers: Polyolefins, Polym. Mater.
Sci. Eng., Band 78, S. 213-214, 1998, Seite 213) ausgesagt, dass,
wenn lineares PE mit verzweigtem PE mit einer Verzweigungskonzentration
höher als
8 mol-% vermengt wird, eine Phasentrennung in der Schmelze auftritt.
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Der
Verbrauch an MDPE für
geblasenen Film steigt und der Markt wird typischerweise mit unmodalen Cr-basierten
Produkten versorgt. Diese Materialien werden bei co-extrudierten
Filmen zur Steifheitsverbesserung extensiv genutzt, geben aber nur
einen relativ kleinen Beitrag an anderen physikalischen Eigenschaften, wie
der von der Packung erforderte Einschlag. Die Prozessierbarkeit
auf einer Filmblasstraße
wie auch die physikalischen Eigenschaften des endgültigen Films
hängen
sehr stark von der Polymerstruktur ab, insbesondere der MWD und
SCBD.
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Daher,
wie aus dem Obigen ersichtlich, eröffnen die verfügbaren Materialien
für ein
Filmblasen beschränkte
Alternativen in Hinsicht auf eine Balance zwischen Steifheit und
anderen mechanischen Eigenschaften.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Probleme des Standes
der Technik zu eliminieren und neuartige geblasene Polymerfilme
bereitzustellen.
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Diese
und andere Aufgaben, gemeinsam mit deren Vorteilen gegenüber bekannten
Verfahren und Produkten, die aus der nachfolgenden Beschreibung
ersichtlich wird, werden durch die Erfindung, wie nachfolgend beschrieben
und beansprucht, gelöst.
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Wie
oben erwähnt,
ist die allgemeine Meinung auf dem Gebiet, dass, falls eine vergrößerte Steifheit gesucht
wird, einige der mechanischen Eigenschaften beim Steigern der Dichte
des Materials geopfert werden müssen.
Jedoch ist nunmehr im Gegensatz zu dieser Annahme überraschenderweise
gefunden worden, dass, falls das Material mit der höheren Dichte
bimodal ist und das Ansteigen der Dichte in einer spezifischen Weise vorgenommen
wird, die mechanischen Eigenschaften unberührt bleiben, während die
Steifheit vergrößert wird. Das
Ergebnis ist ein Material mit mechanischen Eigenschaften gleich
jenen des LLD, aber mit verbesserter Steifheit.
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Insbesondere
umfasst das vorliegende Material ein bimodales mitteldichtes Polyethylen
mit
- i. 30 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis
45 % und insbesondere 37 bis 43 % eines Anteils mit niedrigem Molekulargewicht
mit einer Dichte von zumindest 960 kg/m3 und
einer MFR2 > 100 g/10 min und einem niedrigen Comonomergehalt,
und
- ii. 70 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 65 bis 55 %, und insbesondere
63 bis 57 %, eines Anteils mit hohem Molekulargewicht mit einer
Dichte, die als im Bereich von 890 bis 920 kg/m3 berechnet
ist, und einem hohen Comonomergehalt,
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wobei
das vorliegende Polyethylen eine Dichte von etwa 920 bis 945 kg/m3, insbesondere 925 bis 940 kg/m3,
und eine Schmelzflussrate im Bereich der MFR2 von
5 bis 50 g/10 min aufweist. Der Comonomergehalt des Anteils mit
hohem Molekulargewicht ist zumindest etwa zwei Mal höher, vorzugsweise
zumindest etwa 3 Mal höher,
als beim Teil mit niedrigem Molekulargewicht.
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Das
vorliegende bimodale MDPE-Material hat eine Ausdehnungsviskosität, die mit
steigender Dehnungsrate ansteigt. Daher ist es besonders für die Herstellung
von geblasenen Filmen gut geeignet. Die Filme gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen abhängig
von der Dichte und MFR der Zusammensetzung und von den Filmblasbedingungen
eine Zugfestigkeit in Querrichtung von 15 MPa oder mehr und ein
1 Sekantenmodul in Maschinenrichtung von zumindest 300 MPa und in
Querrichtung von 400 MPa oder mehr.
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Die
vorliegenden Zusammensetzungen werden vorzugsweise durch Polymerisieren
oder Copolymerisieren von Ethylen in einer Reaktorkaskade hergestellt,
die aus zumindest zwei Reaktoren gebildet ist, die mit verschiedenen
Mengen an Wasserstoff und Comonomeren betrieben werden, um einen
Anteil mit hohem Molekulargewicht in einem der Reaktoren und einen
Anteil mit niedrigem Molekulargewicht in einem anderen herzustellen.
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Genauer
gesagt, ist das vorliegende Polyethylen durch das gekennzeichnet,
was im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 ausgesagt ist.
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Es
werden mittels der vorliegenden Erfindung beachtliche Vorteile beobachtet.
So stellt die vorliegende Erfindung ein Produkt mit verbesserter
Reißfestigkeit
wie auch exzellenter Filmhomogenität im Vergleich zu konventionellen
Cr-basierten Materialien mit denselben Steifheitniveaus bereit.
Weiterhin weist das Produkt eine verbesserte Steifheit/Einschlagbalance und
höhere
Steifheit auf, was ein Herunterskalieren und eine verbesserte Stromabwärtswandlungsgeschwindigkeit
gestattet.
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Das
neuartige MDPE-Material ist besonders zum Filmblasen geeignet, wobei
eine verbesserte Verarbeitbarkeit es ihm gestattet, auf einer Vielzahl
von Filmstraßen
(LD-, LLD- und HD-Strecken) und Coextrusionsfilmstraßen gefahren
zu werden.
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Als
Nächstes
wird die Erfindung mit Hilfe der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher untersucht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Beziehung zwischen Steifheit und mechanischen Eigenschaften
für Filme,
die aus unimodaler und bimodaler Polymerzusammensetzung geblasen
sind, die 1-Buten bzw. 1-Hexen als Comonomere umfassen;
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2 zeigt
eine Ausdehnungsviskosität
nach dem Cogswell-Verfahren,
aufgetragen gegenüber
der äquivalenten
Scherrate in der Düse
für zwei
Proben, die aus der vorliegenden Polymethylenzusammensetzung hergestellt
sind, im Vergleich mit einer Referenzprobe; und
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3 zeigt
eine Ausdehnungsviskosität
nach dem Cogswell-Verfahren
gegenüber
einer Ausdehnungsrate für
eine Probe, die aus der vorliegenden Polyethylenzusammensetzung
hergestellt worden ist, im Vergleich mit einer Referenzprobe.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Definitionen
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Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung bezeichnet "Suspensionsreaktor" jeglichen Reaktor, wie einen Durchlaufoder
Einzelchargen-Rührtankreaktor
oder Schleifenreaktor, der in Suspension arbeitet und in dem sich
das Polymer in Partikelform bildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Suspensionsreaktor einen Schleifenreaktor.
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Mit "Gasphasenreaktor" wird jeglicher mechanisch
gemischte oder Fließbettreaktor
bezeichnet. Vorzugsweise umfasst der Gasphasenreaktor einen mechanisch-agitierten
Fließbettreaktor
mit Gasgeschwindigkeiten von zumindest 0,2 m/s.
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"Schmelzflussrate" oder abgekürzt "MFR" (melt flow rate)
bedeutet das Gewicht eines durch eine Standardzylinderdüse bei einer
Standardtemperatur in einem Laboratoriumsrheometerextrudiertes Polymer, das
eine(n) Standardkolben und -last trägt. MFR ist ein Maß der geschmolzenen
Viskosität
eines Polymers und daher auch seiner molaren Masse. Die Abkürzung "MFR" wird allgemein mit
einem numerischen Subindex versehen, der die Last des Kolbens im
Test anzeigt. Daher kennzeichnet z.B. MFR2 eine
2,16 kg-Last und MFR21 eine Last von 21,6
kg. Die MFR kann beispielsweise durch einen der folgenden Tests
bestimmt werden: ISO 1133 C4, ASTM D 1238 und DIN 53735.
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"Flussratenverhältnis" oder abgekürzt FRR
(flow rate ratio) bedeutet ein Verhältnis zwischen zwei MFR-Werten,
die aus dem selben Polymer unter Verwendung verschiedener Lasten
gemessen werden. Die Abkürzung
FRR wird allgemein mit einem Subindex versehen, der die Lasten anzeigt,
die verwendet worden sind, um den FRR zu bestimmen. Somit ist FRR21/5 als ein Verhältnis von MFR21 zu
MFR5 erhalten worden. Das FRR ist ein Maß der Breite
der MWD. Ein hohes FRR entspricht einer breiten MWD.
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Lineares
Polyethylen wird in zwei Arten von Maschinen zu einem Film geblasen.
Typischerweise wird lineares niederdichtes PE in Maschinen verarbeitet,
die in sogenannten "Niedrigstutzen"-Bedingungen arbeiten, was bedeutet,
dass während
des Filmblasens ein relativ niedriges blow-up-Verhältnis und
eine relativ niedrige Frostlinienhöhe verwendet worden sind. Polymere,
die typischerweise mit einem Niedrigstutzen gefahren werden, weisen
ein relativ niedriges Molekulargewicht auf (mit einer MFR2 von etwa 1). In der Schmelzpolymerzone
zwischen der Düse
und der Frostlinie findet die Entspannung des Polymers statt.
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Andererseits
wird hochdichtes PE normalerweise in Maschinen mit sogenannten "Hochstutzen"-Bedingungen verarbeitet,
wo ein relativ hohes Aufblasverhältnis
und eine relativ hohe Frostlinienhöhe verwendet worden sind. Polymere,
die typischerweise mit einem hohen Stutzen laufen, haben ein relativ
hohes Molekulargewicht (MFR21 etwa 7). In
der Schmelzpolymerzone zwischen der Düse und der Frostlinie findet
eine gewisse Entspannung, aber insbesondere eine biaxiale Orientierung
des Polymers statt. Typischerweise vergrößert die Orientierung die mechanische
Festigkeit des Polymers in Richtung der Orientierung. Dies bedeutet, dass
bei den "Hochstutzen"-Bedingungen ein
mechanisch stärkerer
Film erhalten wird und z.B. der Durchstoß vergrößert wird.
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Die
im Stand der Technik bekannten Polyethylene (die auf Seite 1 oben
aufgeführt
worden sind) sind spezifisch für
eine dieser Anwendungen entworfen worden. Ein herausragendes Merkmal
der vorliegenden Erfindung ist ihre Flexibilität, die es gestattet, sie in
diesen beiden Anwendungen zu verwenden.
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Tabelle
2 (im Beispielabschnitt) dieser Anmeldung zeigt ein Beispiel dieser
Betriebsverfahren. Dabei wurde eine von Windmöller & Hölscher hergestellte Maschinen
mit einem 60 mm Extruder und einer 200 mm Düse mit einem 1,2 mm Düsenspalt
mit einem Aufblasverhältnis
von 3:1 und einer Frostlinienhöhe
von 650 mm betrieben. Dies ist ein Beispiel der "niedrigen Stutzen"-Bedingungen. Andererseits wurde eine
von Alpine hergestellte Maschine mit einem 65 mm Extruder und einer
160 mm Düse
mit einem 1,5 mm Düsenspalt
mit einem Aufblasverhältnis
von 4:1 und einer Frostlinienhöhe
von 1280 mm betrieben. Dies ist ein Beispiel der "Hocstutzen"-Bedingungen.
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Die Polymerzusammensetzung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine mitteldichte Polyethylenzusammensetzung
mit einer bimodalen Molarmassenverteilung, die einen hochmolaren
Massenanteil und einen niedrig- oder mittelmolarmassigen Anteil
umfasst. Der hochmolarmassige Anteil enthält Comonomere, welche die mechanischen
Eigenschaften des Polymers verbessern. Überraschenderweise ist die
Verbesserung nicht linear. 1 zeigt
die Beziehung zwischen der Steifheit und den mechanischen Eigenschaften
von vier verschiedenen MDPE-artigen Polymerzusammensetzungen, wobei
zwei eine unimodale MWD und zwei eine bimodale MWD aufweisen.
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Wie
aus 1 ersichtlich, verbessert die Verwendung eines
höheren
Olefins (1-Hexen vs. 1-Buten) die mechanischen Eigenschaften, so
dass sie auf einem akzeptablen Niveau bleiben, selbst wenn die Steifheit etwas
vergrößert wird,
beispielsweise durch Erhöhen
der Dichte des Polymers. Wie im Stand der Technik bekannt, sammeln
sich die Comonomere üblicherweise
im niedermolarmassigen Teil der Polymermolekulargewichtsverteilung
eines unimodalen Produkts. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich
bei bimodalen Polymeren die Comonomere im hochmolarmassigen Anteil.
Als Ergebnis, wie auch aus 1 ersichtlich,
verbessern auf demselben Steifheitsniveau die Comonomere nicht nur
die mechanischen Eigenschaften im Vergleich zu jenen des entsprechenden
unimodalen Polymers, sondern sie haben auch einen aufhaltenden Effekt
auf das Heruntergehen der mechanischen Eigenschaften, wenn die Steifheit
verbessert wird. Somit sind über
einen großen Bereich
hoher Steifheit die mechanischen Eigenschaften von bimodalen mitteldichten
Polyethylen signifikant höher
als jene der entsprechenden unimodalen Polymere. Das bimodale Polyethylen
mit 1-Buten als Comonomer weist typischerweise überlegene mechanische Eigenschaften
im Vergleich zu einem unimodalen Material mit 1-Hexen als Comonomer
auf.
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Allgemein
wird ein Anteil von 0,1 bis 10 % Comonomeren in der Polymerzusammensetzung
bevorzugt, insbesondere ist der Anteil 2 bis 8 Gew.-%.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Polyethylenzusammensetzung
- (i) einen Niedermolekulargewichtsanteil mit
einer Dichte von mehr als 960 kg/m3 und
einer MFR2 größer als 100 g/10 min
- (ii) einen Hochmolekulargewichtsanteil, wobei die Polyethylenzusammensetzung
eine Dichte von etwa 925 bis 940 kg/m3 und
eine Schmelzflussrate im Bereich von MFR21 =
5 bis MFR2 = 15 g/10 min aufweist.
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Vorzugsweise
weist die obige Polyethylenzusammensetzung eine Dichte von etwa
925 bis 940 kg/m3 und eine Schmelzflussrate
im Bereich von MFR21 von 5 bis 15 g/10 min
auf.
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Weiterhin
umfasst die oben beschriebene Polyethylenzusammensetzung vorzugsweise
- – 30
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 45 %, insbesondere 37 bis 43
% eines Niedermolekulargewichtsanteils mit einer Dichte von zumindest
960 kg/m3 und einer MFR2 > 100 g/10 min und einem
niedrigen Comonomergehalt; und
- – 70
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 65 bis 55 % und insbesondere 63 bis
57 % eines Hochmolekulargewichtsanteils mit einer Dichte, die als
im Bereich von 890 bis 920 kg/m3 berechnet
ist, und einem hohen Comonomergehalt.
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Das
mitteldichte Polyethylen gemäß der Erfindung
umfasst 70 bis 50 eines hochmolarmassigen Anteils und 30 bis 50
eines niedermolarmassigen Anteils und die Schmelzflussrate des Polymers
liegt im Bereich von etwa MFR21 5 bis MFR2 15 g/10 min, vorzugsweise im Bereich von
etwa MFR21 5 bis 40 g/10 min. Die Zusammensetzung
enthält
etwa 2 bis 8 % Comonomere, und der niedermolarmassige Anteil enthält weniger
als 1 % Comonomere. Die Dichte des Polymerproduktes ist etwa 920
bis 945 kg/m3, insbesondere etwa 925 bis 940
kg/m3. Die Charpy-Einschlagfestigkeit bei -20°C ist allgemein
höher als
90 kJ/m2, und das Flussratenverhältnis FRR21/5 ist höher als 20.
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Als
spezifische Beispiele bevorzugter Ausführungsformen können die
folgenden bimodalen Z-N-basierten MDPE-Polymere zum Filmblasen erwähnt werden:
ein
MDPE mit einer MFR21 von 20 g/10 min und
einer Dichte von 931 kg/m3,
ein MDPE
mit einer MFR21 von 13 g/10 min und einer
Dichte von 937 kg/m3.
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Überraschenderweise
ist gefunden worden, dass eine Zusammensetzung gemäß der Erfindung
Dehnungshärten
zeigt, d.h. seine Ausdehnungsviskosität steigt mit steigender Ausdehnungsrate.
Dieses Merkmal ist dem Verhalten von unimodalen Materialien, die
unter Verwendung von Chromkatalysatoren hergestellt werden, entgegengerichtet,
die Dehnungsdünnung
zeigen, wo die Ausdehnungsviskosität mit steigender Ausdehnungsrate
sinkt. Dies wird in den 2 und 3 präsentiert,
welche die Ausdehnungsviskositäten
des Materials gemäß der Erfindung
und eines Materials des Standes der Technik als Funktionen der Scherrate
bzw. der Ausdehnungsrate zeigen.
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Dieser
Unterschied hat eine signifikante Konsequenz beispielsweise beim
Filmblasen. In der Praxis ist es nicht möglich, exakt konstante Materialzufuhr
und Betriebsbedingungen in einer Filmstraße aufrechtzuerhalten. Falls
die Materialzufuhr zur Düse
sinkt, soll die Ausdehnungssrate steigen. Falls das Material ein
Ausdehnungsverdünnungsverhalten
aufweist, sinkt seine Ausdehnungsviskosität. Dies führt dazu, dass das Material
einer Ausdehnung weniger Widerstand entgegengesetzt und folglich
Variationen in der Filmdicke auftreten. Falls jedoch das Material
Dehnungshärtung
zeigt, steigt seine Ausdehnungsviskosität mit steigender Ausdehnungssrate.
Die gesteigerte Viskosität
widersteht der Auslängung
und damit wird eine gleichmäßigere Filmdicke
erhalten.
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Aufgrund
von exzellenten mechanischen Eigenschaften in Kombination mit hinreichender
Steifheit und ausgezeichneter Verarbeitbarkeit sind die vorliegenden
Polyethylenzusammensetzungen beachtlich gut für ein Filmblasen geeignet.
Die Filme weisen ein homogenes Aussehen auf und zeigen allgemein
die folgenden Merkmale:
- A. Falls die Zusammensetzung
eine Dichte zwischen 929-934 und eine MFR21 zwischen
12-30 g/10 min hat, wird der Film allgemein unter Verwendung von "Niedrigstutzen"-Bedingungen geblasen
und der sich ergebende Film hat die folgenden Eigenschaften:
– Zugfestigkeit
in Querrichtung zumindest 15 MPa;
– 1 % Sekantenmodul in Maschinenrichtung
von zumindest 300 MPa und in Querrichtung von zumindest 400 MPa;
und
– wenn
zu einem Film mit einer Dicke zwischen 35-45 μm verarbeitet, weist der Film
einen Durchstoß von zumindest
5 g/μm auf.
- B. Falls andererseits die Zusammensetzung eine Dichte zwischen
935-939 und eine MFR21 zwischen 7-20 g/10
min aufweist, kann der Film unter Verwendung eines niedrigen Stutzens
geblasen werden und dann hat der Film die folgenden Eigenschaften:
– Zugfestigkeit
in Querrichtung von zumindest 20 MPa;
– 1 % Sekantenmodul in Maschinenrichtung
von zumindest 400 MPa und in Querrichtung von zumindest 500 MPa;
und
– wenn
zu einem Film mit einer Dicke zwischen 35-45 μm verarbeitet, weist der Film
einen Durchstoß von zumindest
5 g/μm auf.
- C. Der Film kann auch unter Verwendung eines hohen Stutzens
geblasen werden und dann hat der sich ergebende Film die folgenden
Eigenschaften:
– Zugfestigkeit
in Querrichtung von zumindest 20 MPa;
– 1 % Sekantenmodulus in Maschinenrichtung
von zumindest 400 MPa und in Querrichtung von zumindest 500 MPa;
und
– wenn
zu einem Film mit einer Dicke zwischen 20-30 μm gefahren, weist der Film einen
Durchstoß von zumindest
8 g/μm auf.
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Polymerisationsverfahren
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Um
die Polymerzusammensetzungen herzustellen, wird Ethylen in Anwesenheit
eines geeigneten Katalysators, vorzugsweise eines Ziegler-Natta-Katalysators
(siehe oben) bei erhöhter
Temperatur und Druck polymerisiert. Die Polymerisation wird in einer
Reihe von Polymerisationsreaktoren ausgeführt, die aus der Gruppe der
Suspensions- und Gasphasenreaktoren ausgewählt sind. Ein Schleifenreaktor
ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Polymerisation
in Suspensionsreaktoren. Der hochmolekularmassige Anteil und der
nieder- oder mittelmolekularmassige Anteil des Produktes kann in
den Reaktoren in jeglicher Reihenfolge hergestellt werden.
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Wie
oben offenbart, wird vorzugsweise ein Ziegler-Natta-Katalysator verwendet,
um die Zusammensetzung herzustellen. Solch ein Katalysator umfasst
eine aktive Verbindung, die allgemein eine Komponente eines Übergangsmetalls
der Gruppen 4-5 im Periodischen System der Elemente (IUPRC, 1990)
ist. Typischerweise ist die aktive Verbindung eine Halogen-haltende
Verbindung von Ti, V oder Zr. Oft enthält der Katalysator auch Verbindungen
anderer Metalle, wie Halogen-enthaltende Verbindungen von Mg und/oder
Al.
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Der
Katalysator kann ohne Träger
sein oder er kann auf jeglichem im Stand der Technik bekannten Partikelträger getragen
sein. Typischerweise ist das Trägermaterial
ein Oxid eines anorganischen Elementes, wie Silizium, Aluminium,
Titan oder Aluminium. Es kann auch ein Mischoxid der oben erwähnten Elemente sein.
Jedoch können
auch organische Träger,
die üblicherweise
organische Polymere sind, verwendet werden. Daher kann der Träger Siliziumoxid,
Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Siliziumoxid-Aluminiumoxid, Siliziumoxid-Titanoxid,
Siliziumoxid-Zirkonoxid, Polystyrol etc. sein.
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Ein
Beispiel eines geeigneten ungetragenen Katalysators ist beispielsweise
in EP-B-0 491 566 gezeigt. Beispiele von geeignetem gestützten Katalysator
werden beispielsweise in EP-B-0 688 794 oder EP-B-0 604 850 gegeben.
Ein besonders geeigneter Katalysator ist der gemäße EP-B-0 688 794 hergestellte,
da der Katalysator zur Herstellung von Ethylen(Co)Polymeren in hohen
Ausbeuten sowohl bei hohen als auch niedrigen Wasserstoffkonzentrationen
in der Lage ist. Dies ist ein nützliches
Merkmal beim Herstellen einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung,
bei der ein Polymerisationsschritt bei hoher Wasserstoffkonzentration durchgeführt wird
und ein Polymerisationsschritt bei niedriger Wasserstoffkonzentration
durchgeführt
wird.
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Der
Katalysator wird zusammen mit einem Cokatalysator verwendet, der
allgemein eine Alkyl-enthaltende Verbindung eines Metalls der Gruppen
2 oder 13 ist, typischerweise ein Aluminiumalkyl, wie Triethylaluminium.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
vorteilhafterweise in einem mehrstufigen Polymerisationsprozess
hergestellt werden, der zwei oder mehr kaskadierte Reaktoren umfasst.
Während
es möglich
sein kann, ein Verfahren zu verwenden, das nur kaskadierte Suspensionsreaktoren
umfasst, wird ein solches Verfahren nicht empfohlen, aufgrund von
Problemen, die auftreten können,
wenn eine Komponente mit einer niedrigen Dichte in einem Reaktionsverdünnungsmittel
gelöst
wird. Es wird daher empfohlen, einen Prozess zu verwenden, der zumindest
einen Gasphasenreaktor umfasst. Ein einen Schleifenreaktor und einen Gasphasenreaktor
umfassender Prozess gemäß einer
europäischen
Patentspezifikation EP-B-0 517 868 ist als besonders nützlich zur
Herstellung der Zusammensetzung gefunden worden. Der Prozess gestattet
einen stabilen kontinuierlichen Betrieb, was zu einem homogenen
und gleichförmigen
Produkt führt.
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Es
sollte auch angemerkt werden, dass die Zusammensetzung gemäß der Erfindung
auch in einem einzelnen Reaktor unter Verwendung eines Mischkatalysators
hergestellt werden kann, bei dem ein Katalysatorpartikel verschiedene
Arten von aktiven Spezies umfasst. In diesem Fall können die
beiden aktiven Spezies Metallocenspezies sein, oder eine oder beide
von ihnen können
Ziegler-Spezies sein.
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Im
Folgenden wird das Reaktorsystem unter besonderer Bezugnahme auf
ein System beschrieben, das dem in der EP-Patentspezifikation Nr. 0 517 868 offenbarten ähnelt und
einen Schleifenreaktor (der als "der
erste Reaktor" bezeichnet
wird) und einen Gasphasenreaktor (der als "der zweite Reaktor" bezeichnet wird) in dieser Reihenfolge
umfasst. Jedoch versteht sich, dass das Reaktorsystem Reaktoren
in jeglicher Anzahl und Reihenfolge umfassen kann.
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Bei
jedem Polymerisationsschritt ist es möglich, auch Comonomere zu verwenden,
die aus der Gruppe der C3-18-Olefine, vorzugsweise
der C4-10-Olefine, wie etwa 1-Buten, 1-Penten,
1-Hexen, 4-Methyl-1-penten, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen und 1-Decen,
wie auch Mischungen derselben, ausgewählt ist. Die Verwendung von
Comonomeren wird besonders für
die Herstellung des hochmolarmassigen Anteils bevorzugt.
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Zusätzlich zu
den zur Herstellung des bimodalen Ethylenhomooder -copolymers verwendeten
tatsächlichen
Polymerisationsreaktoren kann das Polymerisationsreaktionssystem
auch eine Anzahl von zusätzlichen Reaktoren,
wie etwa Vorreaktoren, enthalten. Die Vorreaktoren enthalten jeglichen
Reaktor zum Vorpolymerisieren des Katalysators und Modifizieren
der Olefinzufuhr, falls notwendig. Alle Reaktoren des Systems sind vorzugsweise
in Reihe angeordnet (in einer Kaskade).
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Gemäß der Erfindung
umfasst die Polymerisation die Schritte:
- – Unterwerfen
von Ethylen, optional Wasserstoff und/oder Comonomeren einer ersten
Polymerisationsreaktion in einer ersten Reaktionszone oder einem
ersten Reaktor,
- – Wiedergewinnen
des ersten Polymerisationsproduktes aus der ersten Reaktionszone,
- – Zuführen des
ersten Polymerisationsprodukts zur zweiten Reaktionszone oder dem
zweiten Reaktor,
- – Zuführen zusätzlichen
Ethylens und optional von Wasserstoff und/oder Comonomeren zur zweiten
Reaktionszone,
- – Unterwerfen
des zusätzlichen
Ethylens und optionalen Wasserstoffs und/oder Comonomeren einer
zweiten Polymerisationsreaktion in Anwesenheit des ersten Polymerisationsprodukts,
um ein zweites Polymerisationsprodukt herzustellen, und
- – Wiedergewinnen
des zweiten Polymerisationsproduktes aus der zweiten Reaktionszone.
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Somit
wird im ersten Schritt des Verfahrens Ethylen mit dem/den optionalen
Comonomer(en) zusammen mit dem Katalysator dem ersten Polymerisationsreaktor
zugeführt.
Gemeinsam mit diesen Komponenten wird Wasserstoff als Molarmassenregulator
dem Reaktor in einer Menge zugeführt,
die notwendig ist, um die gewünschte
Molarmasse des Polymers zu erzielen. Alternativ kann die Zufuhr
des ersten Reaktors aus einer Reaktionsmischung aus dem vorherigen
Reaktor, falls irgendeinem, zusammen mit zugefügtem frischen Monomer, optional
Wasserstoff und/oder Comonomer und Co-Katalysator, bestehen. In
Anwesenheit des Katalysators polymerisieren Ethylen und das optionale
Comonomer und bilden ein Produkt in Partikelform, d.h. Polymerpartikel,
die in dem im Reaktor zirkulierenden Fluid schweben.
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Das
Polymerisationsmedium umfasst typischerweise das Monomer (d.h. Ethylen)
und/oder einen Kohlenwasserstoff und das Fluid ist entweder flüssig oder
gasförmig.
Im Falle eines Suspensionsreaktors, insbesondere eines Schleifenreaktors,
ist das Fluid flüssig
und die Suspension des Polymers wird kontinuierlich durch den Suspensionsreaktor
zirkuliert, wodurch mehr Suspension des Polymers in Partikelform
in einem Kohlenwasserstoffmedium oder Monomer hergestellt wird.
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Die
Bedingungen des Suspensionsreaktors werden so ausgewählt, dass
zumindest 20 Gew.-%, vorzugsweise zumindest 35 Gew.-%, der Gesamtproduktion
im Suspensionsreaktor oder den -reaktoren polymerisiert wird. Die
Temperatur liegt im Bereich von 40 bis 110°C, vorzugsweise im Bereich von
70 bis 100°C.
Der Reaktionsdruck liegt im Bereich von 25 bis 100 bar, vorzugsweise
35 bis 80 bar. Um ein Polyethylen mit einer Dichte über 960
kg/m3 herzustellen, wird die Polymerisation vorzugsweise
unter superkritischen Bedingungen bei Temperaturen über 90°C durchgeführt.
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Bei
Suspensionspolymerisation kann mehr als ein Reaktor in Reihe verwendet
werden. In solch einem Fall wird die Polymersuspension in einem
im Suspensionsreaktor hergestellten inerten Kohlenwasserstoff ohne
Trennung von inerten Komponenten und Monomeren periodisch oder kontinuierlich
dem nachfolgenden Suspensionsreaktor zugeführt, der bei niedrigerem Druck
als der vorherige Suspensionsreaktor arbeitet.
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Die
Polymerisationswärme
wird durch Kühlen
des Reaktors durch einen Kühlmantel
abgeführt.
Die Verweildauer im Suspensionsreaktor muss zumindest 10 min, vorzugsweise
20 bis 100 min betragen, um ein ausreichenden Grad an Polymerisation
zu erhalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
gemäß der Erfindung
werden leichte, inerte Kohlenwasserstoffe dem Reaktor zugeführt. Beispiele
solcher Kohlenwasserstoffe sind Propan, Isobutan, n-Butan und Isopentan.
Vorzugsweise wird Propan als leichter inerter Kohlenwasserstoff
verwendet.
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Wie
oben diskutiert, wird, falls ein niedermolarmassiges Polyethylen
das gewünschte
Produkt ist, dem Reaktor Wasserstoff zugeführt. Wasserstoff kann auch
im Reaktor bei einem Verhältnis
von zumindest 100 mol H2/kmol Ethylen, vorzugsweise
300 bis 600 mol H2/kmol Ethylen zugefügt werden.
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Der
Druck des ersten Polymerisationsprodukts einschließlich des
Reaktionsmediums wird nach der ersten Reaktionszone vermindert,
um flüchtige
Komponenten des Produkts zu verdampfen, z.B. in einem Blitztank.
Als Ergebnis des Blitzens wird der das Polyethylen enthaltene Produktstrom
von Wasserstoff befreit und kann einer zweiten Polymerisation in
Anwesenheit von zusätzlichem
Ethylen unterworfen werden, um ein hochmolarmassiges Polymer zu
erzeugen.
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Um
eine Polyethylenzusammensetzung mit einer Zugfestigkeit an der Ausgabe
in Querrichtung von zumindest 15 MPa, einem 1% Sekantenmodul in
Maschinenrichtung von zumindest 300 MPa und in Querrichtung zumindest
400 MPa und einem Durchstoß von
zumindest 5 g/μm
herzustellen, lässt
man zuerst Ethylen, optional Wasserstoff und Comonomere, in einem
ersten Schritt reagieren, um ein Polymer mit einer MFR2 von 100
g/10 min oder mehr herzustellen.
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Der
zweite Reaktor ist vorzugsweise ein Gasphasenreaktor, bei dem Ethylen
und vorzugsweise Comonomere in einem gasförmigen Reaktionsmedium polymerisiert
werden.
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Der
Gasphasenreaktor kann ein üblicher
Fließbettreaktor
sein, obwohl andere Arten von Gasphasenreaktoren verwendet werden
können.
In einem Fließbettreaktor
besteht das Bett aus den gebildeten und wachsenden Polymerpartikeln,
wie auch aus noch aktivem Katalysator zusammen mit der Polymerfraktion.
Das Bett wird durch Einführen
von gasförmigen
Komponenten in einem Fließzustand
gehalten, beispielsweise Monomer bei einer solchen Flussrate, die
die Partikel als ein Fluid agieren lässt. Das Fluidgas kann auch
inerte Trägergase,
wie Stickstoff und Propan und auch Wasserstoff als einen Modifikator
enthalten. Der Fließgasphasenreaktor
kann mit einem mechanischen Mischer ausgerüstet sein.
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Der
verwendete Gasphasenreaktor kann im Temperaturbereich von 50 bis
115°C, vorzugsweise
zwischen 60 und 110°C,
und bei Reaktionsdruck zwischen 10 und 40 bar und Partialdruck des
Monomers zwischen 1 und 20 bar betrieben werden.
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Beim
zweiten Polymerisationsschritt wird vorzugsweise ein zweites Polymerisationsprodukt
mit einer MFR21 von weniger als 50 g/10
min hergestellt.
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Der
Druck des zweiten Polymerisationsproduktes einschließlich des
gasförmigen
Reaktionsmediums kann dann nach dem zweiten Reaktor in der Abfolge
freigesetzt werden, um optional den Teil der gasförmigen und
möglicherweise
flüchtigen
Komponenten des Produktes in beispielsweise einem Blitztank zu trennen.
Der Kopfdampf oder ein Teil von ihm wird im zweiten Reaktor rezirkuliert.
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Die
Produktionsaufteilung zwischen dem hochmolarmassigen Polymerisationsreaktor
und dem nieder- oder mittelmolarmassigen Polymerisationsreaktor
ist 50-70 : 50-30. Vorzugsweise wird 35 bis 45 %, insbesondere 37
bis 43 % des Ethylenhomopolymers oder -copolymers bei Bedingungen
hergestellt, die ein Polymer mit einer MFR2 von
100 g/10 min oder mehr und den niedermolarmassigen Anteil des Polymers
bildend, bereitstellt und 65 bis 55 %, insbesondere 63 bis 57 %
des Ethylenhomopolymers oder vorzugsweise -copolymers, wird bei
Bedingungen hergestellt, die ein Polymer mit einer MFR21 von
weniger als 50 g/10 min, insbesondere etwa 50 bis 50 g/10 min aufweisen
und den hochmolekularmassigen Anteil des Polymers bildend, bereitstellen.
Die Dichte des niedermolarmassigen Anteils ist vorzugsweise über 960
kg/m3, und die Dichte des endgültigen Polymers
ist vorzugsweise 925 bis 940 kg/m3. Die
vorliegenden Polymere und Copolymere von Ethylen können gemischt
und optional mit Additiven und Adjuvanzien versetzt sein, die im
Stand der Technik konventionellerweise verwendet werden. Somit beinhalten
geeignete Additive antistatische Agenzien, Flammhemmer, Licht- und
Hitzestabilisierer, Pigmente, Bearbeitungshilfen und Kohlenstoff-Schwarz.
Füllstoffe,
wie Kalk, Talkum und Glimmer, können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung:
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Beschreibung der analytischen
Verfahren
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Charpy-Einschlagfestigkeit
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Die
Charpy-Einschlagfestigkeit wird mit dem ISO 179-Verfahren gemessen.
Das Testmuster wird als horizontaler einfacher Balken gehalten und
durch eine einzelne Schwingung eines Pendels mit einer Einschlaglinie
in der Mitte zwischen den Halterungen und gegenüber der (späteren) Kerbe zerbrochen.
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Durchstoß
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Der
Durchstoß wird
unter Verwendung des ISO 7765-1-Verfahrens gemessen. Ein Pfeil mit
einem halbkreisförmigen
Kopf von 38 mm-Durchmesser wird aus einer Höhe von 0,66 m auf einen über einem
Loch geklammerten Film fallengelassen. Falls das Muster versagt,
verringert sich das Gewicht des Pfeils und falls es nicht versagt,
erhöht
sich das Gewicht. Zumindest 20 Muster müssen getestet werden. Es wird
ein Gewicht berechnet, das sich nach Versagen von 50 % der Muster
ergibt.
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Zugfestigkeit
beim Nachgeben
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Die
Zugfestigkeit beim Nachgeben wird aus einem Zugexperiment erhalten.
Das Experiment wird gemäß dem ISO
1184-Verfahren durchgeführt.
Das Muster wird längs
seiner Hauptachse bei konstanter Geschwindigkeit gedehnt.
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Sekantenmodul
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Das
Sekantenmodul bei 1 % Verlängerung
wird auch aus einem Zugtest erhalten. Der Wert ist das Verhältnis von
Spannung zu Dehnung bei 1 % Dehnung auf der Spannungsdehnungskurve.
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Reißfestigkeit
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Die
Reißfestigkeit
wird unter Verwendung des ISO 6383-Verfahrens gemessen. Die Kraft, die
notwendig ist, um einen Riss über
ein Filmmuster auszubreiten, wird unter Verwendung einer Pendelvorrichtung
gemessen. Das Pendel schwingt durch Gravitation über einen Bogen, wobei es das
Muster von einem vorgeschnittenen Schlitz aus zerreißt. Das
Muster wird auf einer Seite durch das Pendel und auf der anderen
Seite durch ein stationäres
Element gehalten. Die Reißfestigkeit
ist die Kraft, die benötigt
wird, um das Muster zu zerreißen.
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Beispiel 1
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Ein
Schleifenreaktor einer Fabrikationsanlage wird bei 95°C Temperatur
und 60 bar Druck betrieben. Dem Reaktor wurden Ethylen, Wasserstoff,
Propanverdünnungsmittel
und ein Polymerisationskatalysator zugesetzt, der gemäß
EP 0 688 794 hergestellt
war, so dass 5,0 t/h Polyethylen mit einer MFR
2 von
410 g/10 min und einer Dichte von 970 kg/m
3 gebildet
wurden.
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Das
den aktiven Katalysator enthaltende Polymer wurde aus dem Reaktionsmedium
abgetrennt und in einen Gasphasenreaktor überführt, wo zusätzliches Ethylen, Wasserstoff
und 1butencomonomer zugegeben wurden, so dass insgesamt 12,5 t/h
Polyethylen mit einer MFR21 von 20 g/10
min und einer Dichte von 930,5 kg/m3 gebildet
wurden. Das Material wurde mit 2.000 Gew.-ppm Polymer von Irganox
B225-Additiv und 1.500 ppm Calciumstearat verbunden und pelletiert.
Der Anteil des Hoch-MFR-Materials
(oder des Niedermolekulargewichts-Materials) im Gesamtpolymer betrug
40 %. Der 1-Butengehalt des Polymers wurde analysiert und fand sich
als 6,4 Gew.-% oder 3,3 mol-%. Da das im Schleifenreaktor hergestellte
Material keinerlei Comonomer enthielt, musste der Comonomergehalt
des im Gasphasenreaktor hergestellten Anteils 11 Gew.-% oder 5,8
molbetragen. Die entsprechende Dichte wurde auf 904 kg/m3 geschätzt.
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Beispiel 2
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Ein
Gasphasenreaktor wurde bei 83°C
Temperatur und 25 bar Druck betrieben. Dem Reaktor wurden Ethylen,
Wasserstoff, 1-Hexencomonomer und ein gemäß
EP 0 688 794 hergestellter Polymerisationskatalysator
zugegeben, so dass sich 8 kg/h Polyethylen mit einer MFR
21 von etwa 1 g/10 min und einer Dichte von 917
kg/m
3 bildete. Das den aktiven Katalysator
enthaltende Polymer wurde aus dem Reaktionsmedium abgetrennt und
in einen anderen Gasphasenreaktor überführt, in den zusätzliches
Ethylen, Wasserstoff und 1-Hexencomonomer zugegeben wurden, so dass
insgesamt 13 kg/h Polyethylen mit einer MFR
21 von
13 g/10 min und einer Dichte von 937 kg/m
3 gebildet
wurden. Das Material wurde mit 2000 Gew.-ppm Polymer von Irganox B225-Additiv
und 1.500 ppm Calciumstearat verbunden und pelletiert. Der Anteil
des Materials mit hoher MFR (oder des Niedermolekulargewichtsmaterials)
im Gesamtpolymer betrug 39 %. Die Dichte des Niedermolekulargewichtsanteils
wurde daher auf 968 kg/m
3 abgeschätzt.
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Beispiel 3
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Gemäß Beispiel
1 hergestelltes Material wurde auf einer Windmöller & Hölscher-Filmstraße mit einem 60
mm Extruder, 200 mm Düse,
1,2 mm Düsenspalt
und einem Aufblasverhältnis
(BUR, Blow-Up Ratio) von 3 und einer Frostlinienhöhe (FLH),
die gleich 3 Düsendurchmessern
war (3 DD) aufgeblasen. Die Eigenschaften des Materials und des
Films können
in der dritten Spalte von Tabelle 1 eingesehen werden.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
kommerziell erhältliches
unimodales Material wurde zu einem Film geblasen. Der Film wurde
auf einer 200 mm Düse,
1,4 mm Düsenspalt,
BUR 2 und niedriger FLH geblasen. (Die Daten sind einer Präsentation
von J.C. Dewart: Extended Medium Density Polyethylene Application
Range with Metallocene Catalysed MDPE entnommen, diese Präsentation
wurde bei der Eurofilm 97-Konferenz in Frankfurt, 3. bis 5. Juni
1997, gehalten, die von Rpplied Market Information, Bristol, UK
organisiert war.) Die Eigenschaften des Materials und des Films
sind in der zweiten Spalte von Tabelle 1 ersichtlich.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ein
anderes kommerziell erhältliches
unimodales Material wurde zu Film geblasen, wobei die in Beispiel
1 präsentierten
Bedingungen verwendet wurden. Die Eigenschaften des Materials und
des Films können in
der ersten Spalte von Tabelle 1 und auch in der ersten Spalte von
Tabelle 2 eingesehen werden.
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Beispiel 4
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Das
gemäß Beispiel
2 hergestellte Material wurde unter Verwendung der in Beispiel 1
präsentierten Bedingungen
zu Film geblasen. Die Eigenschaften des Materials und des Films
sind in der dritten Spalte von Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 5
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Das
gemäß Beispiel
2 hergestellte Material wurde auf einer Alpine-Filmstraße mit 65
mm Extruder, 160 mm Düse,
1,5 mm Düsenspalt
und einem Aufblasverhältnis
(BUR) von 4 und einer Frostlinienhöhe (FLH) gleich 8 DD zu einem
Film geblasen. Die Eigenschaften des Materials und des Films können in
der vierten Spalte von Tabelle 2 eingesehen werden.
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Beispiel 6
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Die
Ausdehnungsviskosität
der in den Beispielen 1 und 2 hergestellten Proben wie auch der
im Vergleichsbeispiel 1 verwendeten Probe wurden unter Verwendung
eines Kapillarrheometers und Berechnen der Ausdehnungsviskosität aus den
Druckabfalldaten unter Verwendung des Cogswell-Verfahrens gemessen. Das
Verfahren ist detaillierter bei Cogswell: Polymer melt rheology,
a guide for industrial practice, Woodhead Publishing Ltd. 1997,
ISBN 1 85573 198 3 beschrieben. Die Ausdehnungsviskosität ist als
Funktionen der Scherrate und der Ausdehnungsrate in den anhängenden 2 bzw.
3 gezeigt. Die Figuren zeigen, dass das erfindungsgemäße Material
Dehnungshärtung
(die Ausdehnungsviskosität
steigt mit wachsender Dehnungsrate oder Scherrate) während die
konventionellen Materialien Dehnungsdünnung (die Ausdehnungsviskosität sinkt
mit steigender Dehnungsrate oder Scherrate) zeigen.
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Vergleichsbeispiel 3
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Das
in Vergleichsbeispiel 2 verwendete Material wurde gemäß dem, was
im Beispiel 3 beschrieben ist, zu einem Film geblasen. Die Eigenschaften
des Materials und des Films sind in der zweiten Spalte von Tabelle
2 gezeigt.
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Die
Hauptvorteile dieses Produktes sind die verbesserte Einschlag- und
Reißwiderstandsfähigkeit
wie auch exzellente Filmhomogenität und Verarbeitbarkeit im Vergleich
zu konventionellen Cr-basierten Materialien bei denselben Steifheitsniveaus.
Diese Art von Produkt ist insbesondere für Blasfilmverarbeitung auf
HD- und Coextrusionsstraßen
geeignet.