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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine automatisierte und computergestützte Vorrichtung
und ein Verfahren zur Aufnahme, Aufbewahrung und Freigabe von Blutbeuteln.
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Das
Unternehmen Angelantoni hat eine Vorrichtung vom folgenden Typ entwickelt:
Sie
bestand im Wesentlichen aus einer Kühlanlage, in deren Inneren
ein drehbares Magazin angeordnet ist, das mit Zellen zur Unterbringung
von Blutbeutelblut ausgestattet ist; die Kühlanlage ist durch einen lokalen
elektronischen Computer (einen so genannten Personalcomputer oder
PC) mittels einer Reihe an elektrischen Verbindungen lokal gesteuert.
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Für jeden
Sensor ist eine elektrische Verbindung bereitgestellt, und für jeden
Aktuator ist eine elektrische Verbindung bereitgestellt, wobei alle
elektrischen Verbindungen zu zwei großen Mehrdrahtkabeln gruppiert
sind.
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Der
zur Entwicklung dieser Vorrichtung herangezogene Ansatz ist ein
herkömmlicher
Ansatz, der verwendet wird, wenn eine computergestützte Werkzeugmaschine
entwickelt wird: Das bedeutet, dass die Mechanik von der Elektronik
getrennt ist und die Sensoren und Aktuatoren an der Schnittstelle
angeordnet sind.
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Ein
solcher Ansatz kann äußerst vernünftig sein;
tatsächlich
weisen die Mechanik und die Elektronik wenige Gemeinsamkeiten auf;
im Allgemeinen wird kein Vorteil daraus erzielt, sie nah beieinander anzuordnen
(im Gegenteil, dies kann sich als schwierig erweisen), und es ist
recht häufig
erforderlich, sie entfernt voneinander bereitzustellen. Der PC ist
von herkömmlichem
Typ, und somit ist es sehr einfach, handelsübliche Software, aber auch
die neu entwickelte Software, darauf zu laden.
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Kürzlich hat
Angelantoni beschlossen, Forschungsarbeiten durchzuführen, um
sowohl die ältere
Version der Vorrichtung (1), die in der ITALIENISCHEN PATENTANMELDUNG
Nr. UD 96A000073 an Angelantoni Industrie spa, veröffentlicht
am 10. November 1997, offenbart ist, als auch die Software dieser
zu verbessern. Deshalb wurde ein geeignetes Steuerprogramm entwickelt
und in ein Datenverarbeitungssystem (bei dem es sich vorteilhafterweise um
einen PC handeln kann) der Vorrichtung geladen.
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Als
Ergebnis dieser Tätigkeiten
wurde festgestellt, dass sich eine solche Vorrichtung für Blutbeutel
stark von einer computergestützten
Werkzeugmaschine unterscheidet.
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Erstens
wird die Haupttätigkeit
(das heißt, das
Aufbewahren der Blutbeutel bei der korrekten Temperatur) in Abwesenheit
eines Betreibers ausgeführt.
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Diese
Tätigkeit
ist von großer
Bedeutung, weshalb Sicherheit und Zuverlässigkeit der Vorrichtung Schlüsselfaktoren
sind.
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Die
Vorrichtung ist typischerweise an Orten mit freiem Zugang angeordnet,
sodass der Zugriff auf die Blutbeutel sorgsam geregelt werden muss.
Außerdem
sollten alle Operationen, die Bewegungen der Beutel betreffen, nachvollzogen
und als „Historiendokument" gespeichert werden.
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Da
mögliche
Fehlfunktionen und Fehler einer derartigen Vorrichtung (bei der
Aufnahme und/oder Aufbewahrung und/oder Freigabe der Blutbeutel) ernsthafte
Folgen für
das Leben von nicht nur einer, sondern mehreren Personen haben kann,
muss eine solche Vorrichtung äußerst zuverlässig und
frei von Systemabstürzen
sein.
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Ferner
sollte eine derartige Vorrichtung kein geschlossenes System sein,
sondern zum Datenaustausch mit der Umgebung, in der sie arbeitet,
imstande sein, um externe Informationen über die einzulagernden/zu entnehmenden
Blutbeutel abzurufen und Informationen über dieselben Beutel bei einer
Fernabfrage auszugeben.
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Ein
geschlossenes System, das ein Kühlsystem
und ein Datenverarbeitungssystem zusammenführt, bei dem die Benutzerschnittstelle
an einer Wand des geschlossenen Systems angeordnet ist, ist in der
US-PATENTANMELDUNG Nr. 5,520,450 an Colson SR ET AL. offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung erwächst
aus diesen Beobachtungen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Aufnahme, Aufbewahrung
und Freigabe von Blutbeuteln, bei der es sich um eine selbständige Einheit
handelt, die dazu imstande ist, die eigenen Funktionen vollständig selbst
zu verwalten und mit ihrer externen Arbeitsumgebung zu interagieren,
um Schlüsseldaten
auszutauschen.
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Diese
Aufgabe wird im Wesentlichen durch die Vorrichtung mit den im unabhängigen Anspruch
1 offenbarten Merkmalen erfüllt.
Vorteilhafte Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Aufnahme, Aufbewahrung und Freigabe von Blutbeuteln,
das dazu imstande ist, alle Nachteile bisheriger Ausgestaltungen
auszuräumen.
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Die
Gedanken, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegen, sind
- – das
Unterbringen aller Komponenten der Vorrichtung, einschließlich des
Datenverarbeitungssystems, in einem einzigen Schrank, um die Vorrichtung
kompakter und sicherer zu machen,
- – das
Ausstatten der Vorrichtung mit einem computergestützten Steuersystem,
das die Funktionen der Vorrichtung autonom verwaltet, und
- – das
Ausstatten der Vorrichtung mit Datenverarbeitungs- und Logikmitteln
(vorteilhafterweise mittels eines Steuerprogramms) zum wechselseitigen
Austauschen von Schlüsseldaten
mit einem externen Datenverwaltungssystem, mit dem die Vorrichtung
gemäß der Erfindung
interagieren kann, und zum Speichern der Daten in einem Speicher.
Im Besonderen betreffen die Daten den Beutel und das darin enthaltene
Blut.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist ein Verfahren zur Aufnahme, Aufbewahrung und Freigabe von Blutbeuteln
in einer temperatur- und verschlussgesteuerten Vorrichtung, die
mit zumindest einer Schnittstelle zur Interaktion mit einem Benutzer ausgestattet
ist, umfassend die folgenden Schritte:
- – das Versehen
der Blutbeutel mit Codierte-Identifikation-Mitteln, die auch Daten
bezüglich
des im jeweiligen Beutel enthaltenen Bluts umfassen;
- – das
Entnehmen der Daten bezüglich
des im Beutel enthaltenen Bluts aus den Codierte-IdentifikationMitteln, bevor ein Beutel
in der Vorrichtung aufgenommen oder aus dieser entnommen wird, und
das Speichern dieser in einem Speicher.
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Die
vorliegende Erfindung geht aus der folgenden Beschreibung deutlicher
hervor, die gemeinsam mit den beiliegenden Zeichnungen zu lesen
ist, in denen:
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1 das
vereinfachte, innere Blockschaltbild einer beispielhaften Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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2 eine
schematische Vorderansicht der Vorrichtung aus 1 zeigt;
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3 eine
Logikverbindung zwischen einem Programmmodul gemäß der vorliegenden Erfindung und
einem externen Datensystem zeigt;
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4 eine
Logikverbindung zwischen einem Datenverarbeitungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung
und einem externen Datensystem zeigt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Figuren
beschrieben; die Verweise auf diese sind jedoch nicht einschränkend zu
verstehen, sondern dienen ausschließlich der Erläuterung. Die
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die als Ganzes in den Figuren mit 1 gekennzeichnet ist,
ist zur Aufnahme, Aufbewahrung und Freigabe von Blutbeuteln vorgesehen.
Sie umfasst einen Schrank 2 zum Unterbringen aller Komponenten
der Vorrichtung 1, der durch eine Trennwand 24 unterteilt ist
in
- – einen
gekühlten
Raum 21 zum Aufbewahren der Beutel, in dem ein Magazin 3 untergebracht
ist, das eine Vielzahl an Zellen 31 aufweist, die jeweils
zum Aufbewahren eines einzelnen Beutels imstande sind, wobei jede
der Zellen 31 durch einen Zellcode identifiziert ist, und
- – einen
Dienstanlagenraum 22, der Folgendes umfasst:
- – ein
Bewegungssystem 5, das dazu imstande ist, die Zellen 31 zu
bewegen, vorzugsweise zu drehen; ein Kühlsystem 6, das dazu
imstande ist, den gekühlten
Raum 21 zu kühlen;
- – ein
Datenverarbeitungssystem 7, das dazu imstande ist, das
Bewegungssystem 5 und das Kühlsystem 6 zu steuern
und das dazu imstande ist, die Aufnahme, Aufbewahrung und Freigabe der
Blutbeutel zu steuern, und das ferner dazu imstande ist, Daten bezüglich der
Blutbeutel mit der Außenumgebung
wechselseitig auszutauschen (siehe 4).
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Die
Vorrichtung 1 umfasst ferner mindestens eine Tür 4,
um den Zugriff zu den Zellen 31 durch einen Betreiber zu
gestatten, eine Tastatur 8 und einen Bildschirm 9,
die beide mit dem Verarbeitungssystem 7 verbunden sind
und beide an der Vorderwand 23 des Schranks 2 angeordnet
sind. Eine weitere Wand 25 wird dazu verwendet, um die
Vorderwand 23 vom gekühlten
Raum 21 zu isolieren.
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Die
Vorrichtung benötigt
natürlich
ein elektrisches Versorgungssystem für ihre elektrischen Komponenten,
insbesondere das Bewegungssystem 5, das Kühlsystem 6 und
das Verarbeitungssystem 7. Das Versorgungssystem erfordert
eine elektrischen Stromquelle; typischerweise besteht diese Quelle aus
dem Stromversorgungsnetz; zudem ist gegebenenfalls vorteilhafterweise
eine Batterie (oder eine ähnliche
Komponente) bereitgestellt, sodass die Vorrichtung auch dann betriebsfähig ist,
wenn kein Strom aus dem Versorgungsnetz kommt (weder das elektrische
Versorgungssystem noch die elektrischen Stromquellen sind in den
Figuren dargestellt).
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Die
Vorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung,
die die oben aufgeführten
Merkmale aufweist, ist sicher und zuverlässig.
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Bei
der zuvor genannten Vorrichtung sind keine Kabel vorhanden, die
unabsichtlich gelöst
werden und so den Betrieb beeinträchtigen könnten; deshalb ist sie zuverlässiger.
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Da
das Datenverarbeitungssystem 7 im Inneren des Schranks 2 angeordnet
ist, ist eine Manipulation im Vergleich zur früheren Vorrichtung schwieriger,
und somit ist sie sicherer. Das einzige erforderliche Kabel ist
das Versorgungskabel; deshalb ist die Vorrichtung 1 einfach
zu bewegen. Auch wenn das Versorgungskabel getrennt wird, ist der
Vorgang des Ersetzens dessen simpel und kann von jedem durchgeführt werden.
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Da
alle Komponenten der Vorrichtung 1 im Schrank 2 untergebracht
sind, kann ihr Design ausgeklügelter
sein, was heutzutage für
jedes Gerät
von Bedeutung ist, insbesondere für Geräte, die an öffentlichen Orten aufgestellt
werden müssen.
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Der
Bildschirm 9 und die Tastatur 8 wurden an der
Wand 23 des Schranks 2 angebracht, um dem gekühlten Raum 21 nicht
zu viel Platz zu nehmen; der Bildschirm 9 kann vorteilhafterweise
ein Flachbildschirm sein; die Tastatur 8 kann vorteilhafterweise
eine Flachtastatur sein; der Bildschirm 9 und die Tastatur 8 könnten auch
in einem „Touch-Screen" integriert sein;
in 1 steht die Tastatur 8 in Bezug auf die
flache Oberfläche
der Wand 23 des Schranks 2 ein wenig vor (beispielsweise
um 10 cm); alternativ dazu kann die Vorrichtung 1 derart
hergestellt sein, dass weder der Bildschirm 9 noch die
Tastatur 8 auch nur im Geringsten von der Wand 23 des
Schranks 2 vorstehen.
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In 1 ist
das Kühlsystem 6 (das
im Allgemeinen aus einem Verdampfer 6A, einem Kompressor
und einem Kondensator besteht, wobei die zwei Letzteren nicht dargestellt
sind) höchst
schematisch dargestellt; der Verdampfer 6A im Inneren des
gekühlten
Raums 21 ist zu bemerken.
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Das
Verarbeitungssystem 7 ist dazu in der Lage, die Aufnahme,
die Aufbewahrung und die Freigabe der Beutel mithilfe der Zellcodes
präzise
zu steuern; dieses System kennt in der Tat den Inhalt der verschiedenen
Zellen.
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Für den erfolgreichen
Einbau im optimalen Ausmaß (ohne
die Maße
des Schranks 2 übermäßig zu vergrößern) aller
Komponenten in das Innere eines einziges Schranks 2 war
es notwendig, eine Reihe von technischen Problemen zu bewältigen.
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Blutbeutel
werden heutzutage im Allgemeinen mit Beutelidentifikationsmitteln
bereitgestellt; solche Mittel bestehen häufig aus einem oder mehreren Strichcodes;
in jüngster
Zeit wurden Beutel, die mit elektronischen Etiketten zur Funkerkennung,
die als RFID (Radio Frequency Identifier) bezeichnet werden, untersucht
und Experimenten unterzogen.
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Um
dieses Merkmal der Blutbeutel nutzen zu können, ist es vorteilhaft, ein
Lesegerät 10 bereitzustellen,
um die Beutelidentifikationsmittel zu lesen; das Gerät 10 ist
mit dem Verarbeitungssystem 7 verbunden, im Schrank 2 untergebracht
und an der Wand 23 des Schranks 2 angeordnet.
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Auf
diese Weise findet sowohl wenn der Betreiber einen neuen Blutbeutel
in die Vorrichtung 1 einlagert als auch wenn der Betreiber
einen Blutbeutel aus der Vorrichtung 1 entnimmt die Aufzeichnung der
Operation durch das Verarbeitungssystem 7 – wie nachher
noch detaillierter beschrieben wird – automatisch statt und ist
daher einfach und sicher.
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Gemäß der bevorzugten,
als Beispiel dienenden Ausführungsform
aus den Figuren sind die Zellen 31 in übereinander liegenden Ebenen
strukturiert, beispielsweise in fünf Ebenen, die aus zehn Zellen
gebildet sind.
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In
diesem Fall ist es besonders vorteilhaft, dafür zu sorgen, dass der Zellcode
für das
gesamte Magazin eindeutig ist; auf diese Weise ist es unmöglich, die
Zellen mit einer anderen Zelle zu verwechseln. Alternativ dazu könnte die
Zelle durch einen Zellcode und einen Ebenencode unterschieden werden;
in diesem Fall würde
jedoch das Auftreten eines Fehlers im Ebenencode während der
Verarbeitungsphase zu einer Verwirrung zwischen den Zellen führen.
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Aus
konstruktionstechnischen Überlegungen ist
es vorteilhaft, dafür
zu sorgen, dass der Zellcode von der Ebene, auf der die Zelle angeordnet
ist, und der Position der Zelle auf der Ebene unabhängig ist; beispielsweise
könnte
den Zellen des Magazins eine Reihe von zufälligen Codes, die sich alle
voneinander unterscheiden, zugeordnet werden; auf diese Weise hätten Konstruktionsfehler
keine Auswirkungen auf den Betrieb der Vorrichtung, wie aus der
folgenden Beschreibung deutlich werden wird.
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Es
ist bevorzugt, für
die Anordnung von Zellidentifikationsmitteln 32 an den
Zellen 31 zu sorgen, die zum Erfassen und/oder zum Enthalten
von Zellcodes imstande sind; in 1 sind die
Mittel durch kleine, schwarze Rechtecke rechts neben jeder Zelle dargestellt;
die Mittel 32 können
Strichcodes sein, die sehr einfach und sehr wirksam sind; alternativ
dazu könnten
elektronische Etiketten verwendet werden.
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Im
Falle von Strichcodes werden diese in der Phase der Konstruktion
der Vorrichtung 1 an den Zellen angebracht.
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Wird
die Option gewählt,
dass alle Zellcodes von der Position und der Ebene unabhängig sein
sollen, so sind auch die Strichcodes von der Position und der Ebene
unabhängig,
weshalb die Konstruktion des Geräts
korrekt ist, egal wie sie an den Zellen angebracht werden. In diesem
Fall muss das Verarbeitungssystem 7 vor dem Normalbetrieb
der Vorrichtung die Zuordnung zwischen den Zellen und den Zellcodes
bestimmen.
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Sind
Zellidentifikationsmittel 32 bereitgestellt, kann die Vorrichtung
vorteilhafterweise zumindest ein Lesegerät 132 zum Lesen der
Zellidentifikationsmittel 32, das mit dem Verarbeitungssystem 7 verbunden
ist, und zumindest ein entsprechendes Bewegungselement 131 für das Lesegerät 132 umfassen,
das vom Verarbeitungssystem 7 gesteuert ist; in diesem
Fall sind das Gerät 132 und
das Element 131 im Inneren des gekühlten Raums 21 untergebracht;
das aus dem Gerät 132 und
dem Element 131 gebildete Ganze bildet ein Lesesystem 13 zum Lesen
von Zellidentifikationsmitteln.
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Eine
solche Lösung
ist dann von Vorteil, wenn die Kosten des Lesegeräts 132 beträchtlich sind;
zudem ermöglicht
sie die optimale Anordnung des Lesegeräts 132 in Bezug auf
die Identifikationsmittel 32.
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In 1 ist
das Element 131 in der Lage, das Gerät 132 vertikal zu
verschieben und an den fünf Stellen
der Identifikationsmittel 32 der Zellen einer jeden Ebene
anzuordnen. Wie bereits erwähnt
wurde ist es vorteilhaft, getrennt vom gekühlten Raum 21 einen
Dienstanlagenraum 22 bereitzustellen, der das Bewegungssystem 5,
das Kühlsystem 6 und
das Verarbeitungssystem 7 enthält.
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Auf
diese Weise kann im gekühlten
Raum 21 nur das angeordnet werden, was auch tatsächlich gekühlt werden
muss, nämlich
die Blutbeutel; einige Komponenten können nicht notwendigerweise
aus dem gekühlten
Raum 21 ausgegliedert werden: der Verdampfer 6A,
das Zellenmagazin 3 und jedwedes Lesesystem zum Lesen von
Zellidentifikationsmitteln 32.
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Vorteilhafterweise
kann ein Metallbehälter bereitgestellt
sein, der dazu imstande ist, das Verarbeitungssystem 7 vollständig unterzubringen;
dieser Metallbehälter
ist in den Figuren nicht spezifisch dargestellt; der Zweck eines
derartigen Behälters
ist die Abschirmung und Isolierung des Verarbeitungssystems 7.
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Das
Magazin 3 der Vorrichtung 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auf zahlreiche verschiedene Arten hergestellt sein;
die Drehung kann in Bezug auf eine vertikale Achse, wie im Beispiel
aus 1, oder in Bezug auf eine horizontale Achse erfolgen;
die Bewegung der Zellen kann auch aus einer Kombination aus Drehung
und Verschiebung gebildet sein. Verschiedene Ausführungsformen
können auch
für die
Tür oder
Türen zum
Zugriff auf die Zellen des Magazins 3 bereitgestellt werden.
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Gemäß dem Beispiel
aus den Figuren umfasst die Vorrichtung 1 eine Tür 4,
die sich von der ersten bis zur letzten Ebene des Magazins 3 erstreckt,
wobei eine Zelle einer jeden Ebene unecht ist und wobei das Bewegungssystem 5 dazu
imstande ist, jeweils eine Ebene einzeln zu drehen; auf diese Weise
sind dann, wenn die Vorrichtung 1 in der Ruhephase vorliegt,
die fünf
unechten Zellen an der Tür 4 angeordnet,
sodass es beim Öffnen
der Tür 4 nicht möglich ist,
auf einen Blutbeutel zuzugreifen, und wenn ein Betreiber eine Anfrage
zur Einlagerung oder Entnahme eines Blutbeutels an die Vorrichtung 1 sendet,
dreht das Verarbeitungssystem 7 eine der Ebenen des Magazins 3 und
bringt eine ihrer Zellen zur Tür,
sodass der Betreiber den Blutbeutel einführen oder entnehmen kann.
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Gemäß einem
alternativen Beispiel (nicht dargestellt) umfasst die Vorrichtung 1 eine
Anzahl an Türen,
die der Anzahl an Ebenen des Magazins 3 entspricht, wobei
das Bewegungssystem dazu imstande ist, das gesamte Magazin 3 zu
drehen, und das Verarbeitungssystem 7 dazu imstande ist,
im Normalbetrieb jeweils das Öffnen
einer einzigen Tür freizugeben.
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Dieses
alternative Beispiel benötigt
eine einfachere Mechanik für
das Bewegungssystem des Magazins, aber eine kompliziertere Mechanik
für die Türen.
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Zur
Steigerung der Zuverlässigkeit
der Vorrichtung 1 ist es vorteilhaft, dafür zu sorgen,
dass das Verarbeitungssystem 7 ein Untersystem 7A (siehe 4)
für die
Temperaturregelung des gekühlten Raums
(21) umfasst, und dass das Untersystem 7A vom
Verarbeitungssystem 7 unabhängig ist, jedoch mit diesem
in Kommunikation steht. Auf diese Weise wird selbst bei Problemen
mit dem Verarbeitungssystem 7 die Temperaturregelung aufrechterhalten;
dies ist zum Schutz der Inhalte der Blutbeutel sehr nützlich.
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Um
die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung 1 weiter zu steigern, ist es vorteilhaft,
dafür zu
sorgen, dass das Untersystem 7A mit einer Notstromquelle (beispielsweise
einer Batterie) ausgestattet ist; dies ist für die Sicherheit der Blutbeutel
sehr nützlich.
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Die
Vorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung
kann ihre Haupttätigkeit
allein ausführen, es
ist jedoch anzumerken, dass sie mit anderen Vorrichtungen 1 verbunden
werden kann, beispielsweise mittels eines Computernetzwerks 14 und/oder
eines Telefonnetzes 13, damit sie Daten mit den anderen Vorrichtungen
in beiden Richtungen austauschen kann (siehe 4).
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Die
Vorrichtung 1 kann beispielsweise einen Netzwerkport 11 zum
Verbinden des Verarbeitungssystems 7 mit einem Computernetzwerk 14 (dargestellt
anhand von gestrichelten Linien in 4) umfassen;
vorteilhafterweise ist der Netzwerkport 11 vom kabellosen
Typ, um der Forderung nach einer Einschränkung der Kabel gerecht zu
werden. Die Vorrichtung kann beispielsweise ein Modem 12 zum Verbinden
des Verarbeitungssystems 7 mit einem Telefonnetz 13 (dargestellt
anhand von gestrichelten Linien in 4) umfassen;
vorteilhafterweise ist das Modem 12 vom kabellosen Typ
(ein GSM-Modem oder in Zukunft ein UMTS-Modem), um der Forderung
nach einer Einschränkung
der Kabel gerecht zu werden.
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Die
Vorrichtung 1 kann somit über den Netzwerkport 11 und/oder
das Modem 12 auch mit dem INTERNET verbunden werden.
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Das
Verarbeitungssystem 7 ist typischerweise und vorteilhafterweise
durch einen Computer bereitgestellt; dies erfordert ein geeignetes
Programm 18. Ein solches Programm weist Funktionen zum Steuern
der Vorrichtung 1 und Verwaltungsfunktionen auf, wie aus
der folgenden Beschreibung deutlich werden wird (siehe 3).
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Auch
wenn sie als geschlossenes System arbeiten könnte, ist die Vorrichtung 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung typischerweise in einem Krankenhaus oder dergleichen angeordnet,
wo sie in der Lage ist, mit dem Verwaltungssystem des Krankenhauses
verbunden zu werden, und mit anderen Worten das Programm 18 der
Vorrichtung 1 zur Kommunikation mit dem Verwaltungsprogramm 17 des
Krankenhauses veranlasst werden kann (siehe 3). Diese
Kommunikation kann alle Informationen bezüglich der Blutbeutel, d. h.
die Blutgruppe, und der Bewegungen ein und desselben Beutels, d.
h. der Betreiber, der den letzten Beutel eingelagert/entnommen hat,
usw. betreffen.
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Zu
diesem Zweck ist es von Vorteil, dafür zu sorgen, dass das Datenverarbeitungssystem 7 (siehe 3)
ein Steuerprogramm 18 umfasst, das mit einem Kommunikationsmodul 19 ausgestattet
ist, das zur Kommunikation mit einem Verwaltungsprogramm 17,
typischerweise über
einen Netzwerkport 11, imstande ist. Auf diese Weise sind
alle Programmcodes, die sich auf die Kommunikation mit dem Verwaltungsprogramm 17 beziehen,
zusammen gruppiert.
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Ferner
ist es von Vorteil, dafür
zu sorgen, dass das Kommunikationsmodul 19 ein Softwareelement
ist, das vom Steuerprogramm 18 unabhängig ist und dazu imstande
ist, während
der Ausführung des
Steuerprogramms 18 vom Steuerprogramm 18 betätigt zu
werden.
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Auf
diese Weise ist es nicht notwendig, das Programm 18 umzuschreiben,
wenn es notwendig ist, Modifikationen am Kommunikationsmodul 19 anzuwenden,
sondern es reicht aus, das Modul 19 neu zu kompilieren.
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Ein
solches Kommunikationsmodul 19 kann beispielsweise aus
einem „DLL" gebildet sein. Ein derartiges
Kommunikationsmodul kann beispielsweise mittels der „COM"-Technologie oder
mittels der „.NET"-Technologie erzeugt
werden; beide Technologien wurden von Microsoft entwickelt.
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Zur
Erleichterung der Kommunikation der Vorrichtung 1 mit verschiedenen
Krankenhausverwaltungsprogrammen 17 kann dafür gesorgt
werden, dass das Steuerprogramm 18 mit einer Softwareschnittstelle 20 ausgestattet
ist, die fest ist und zur Interaktion mit dem Kommunikationsmodul 19 vorbestimmt
ist; auf diese Weise können
die verschiedenen Kommunikationsmodule 19 unabhängig vom Programm 18 der
Vorrichtung 1 auf der Grundlage dieser Schnittstelle 20 entwickelt
werden. Das bedeutet, dass der Kern des Steuerprogramms 18 immer
der gleiche bleiben kann, während
die Kommunikationsmodule 19 dem Datenverwaltungssystem 17 des
Krankenhauses entsprechend verändert
werden können,
um mit diesem kompatibel zu sein. Gemäß den Anforderungen des Kunden
wird die Vorrichtung 1 mit ihrem eigenen Steuer- und Verwaltungsprogramm 18 und
mit einem Kommunikationsmodul 19, das für das Informationssystem des
Krankenhauses oder anderer Betriebsstätten geeignet ist, geliefert.
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Es
ist hervorzuheben, dass das Steuerprogramm 18 gemäß der vorliegenden
Erfindung eine neue Palette an Vorteilen für Blutaufbewahrungsvorrichtungen
eröffnet.
Erstens müssen
alle Operationen (beispielsweise das Einlagern oder die Entnahme
eines Blutbeutels) hinsichtlich der Vorrichtung 1 einer
Prüfung
und Authentifizierung unterzogen werden. Das bedeutet, dass der
Zugriff auf die Beutel nach der Eingabe (über die Tastatur 8,
beispielsweise) eines gültigen
Schlüsselworts
(Passworts) oder einer digitalen Signatur oder nach einer anderen Form
der Bestätigung
freigegeben wird. Auf dieser Grundlage kann der Systemverwalter
bestimmen, welche Operation zugelassen werden soll und welche nicht,
und wem die Durchführung
der Operation gestattet ist.
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Jede
Operation und der jeweilige Ausführende
dieser werden in einem nichtflüchtigen
Speicher (vorteilhafterweise in einer .log-Datei oder, noch sicherer,
in einem Datenbankverwaltungssystem (DBS)) gespeichert, um die Historie
eines jeden Blutbeutels und die Handlungen eines jeden Betreibers nachzuvollziehen.
Es ist deutlich ersichtlich, dass diese Art der Verwaltung die Kontrolle
der Blutaufbewahrung deutlich verbessert und gewollte oder ungewollte
Manipulationen verhindert, wodurch für eine sicherere Aufbewahrung
gesorgt ist.
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Noch
vor der Authentifizierung muss jede Operation an der Vorrichtung 1 einer
Gegenprüfung mit
dem Krankenhausverwaltungsprogramm 17 unterzogen werden.
Die Abfolge der Schritte, die ausgeführt werden, um einen Blutbeutel
einzulagern/zu entnehmen, kann wie folgt sein:
- A1)
Der Betreiber muss sein korrektes Passwort in die Vorrichtung 1 eingeben,
wodurch er zur Steuerung der Vorrichtung 1 bemächtigt wird;
- A2) das Datenverwaltungssystem des Krankenhauses stellt für einen
Betreiber eine kodierte (beispielsweise strichkodierte) Anfrage
für die Entnahme
bereit;
- A3) das Steuerprogramm 18 führt nun ein Lesen des Codes
der Anfrage (beispielsweise mithilfe des Lesegeräts 10) und eine Gegenprüfung der Gültigkeit
der Anfrage selbst durch Anfordern einer Bestätigung des Datenverwaltungssystem 17 des
Krankenhauses über
das Kommunikationsmodul 19 durch;
- A4) das Steuerprogramm 18 ruft nun nach Erhalt einer
positiven Bestätigung
zum Lesen des auf dem Beutel aufgedruckten Codes auf und führt eine
Gegenprüfung
mit dem Code, der zuvor aus der Anfrage erfasst wurde, durch: Stimmen
die beiden Codes überein,
wird der Abschluss der Entnahme durch den Betreiber freigegeben;
im Falle einer Operation der Einlagerung wird der Schlüsseldaten
enthaltende Code des einzulagernden Beutels mithilfe des Lesegeräts 10 gelesen;
- A5) die Operation (Entnahme oder Einlagerung) und die Daten
bezüglich
der betroffenen Beutel werden in einer „Historiendatei" (.log-Datei oder einem
DBS) protokolliert, die lokal in der Vorrichtung 1 gespeichert
ist, aber über
das Kommunikationsmodul 19 vom Krankenhausverwaltungssystem 17 gelesen
werden kann.
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Es
ist offensichtlich, dass es durch die Phasen A3–A4 möglich ist, beispielsweise den
Zustand des Patienten, dem der Beutel verabreicht werden wird, zu
prüfen
und/oder das Ablaufdatum des Blutbeutels zu prüfen, um nur sichere und zulässige Operationen zuzulassen.
Nur wenn alle Prüfungen
bestanden wurden, erhält
der Betreiber freien Zugriff auf die Blutbeutel.
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Auch
können
die Blutbeutel vom Steuerprogramm 18 der Blutgruppe, dem
Ablaufdatum, dem Ziel und der vorgesehenen Verwendung entsprechend
angeordnet werden. Der Betreiber kann jedoch aus Gründen des
Datenschutzes keinen Zugang auf die Datenbank des Krankenhauses
erhalten, um Informationen über
den Blutbeutel, der von ihm entnommen werden wird, zu erhalten.
Ein weiteres mögliches
Merkmal des Steuerverwaltungsprogramms 18 kann darin bestehen,
zu bestimmen, ob Blutbeutel einer bestimmten Blutgruppe ausgegangen
sind, um ein automatisches Warnsignal zu erzeugen und somit die
Verfahren der Suche und der Bereitstellung von Blut zu beschleunigen.
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Ein
weiteres nützliches
Merkmal, das mit dem Steuerprogramm 18 gemäß der vorliegenden Erfindung
bereitgestellt ist, ist die Verwaltung des Blutvorrats. Dies bedeutet,
dass es möglich
ist, eine Mindestanzahl (Schwellenwert) an Beuteln (Mindestvorrat)
für eine
bestimmte Blutgruppe festzulegen, die für Notfälle immer in der Vorrichtung 1 vorhanden sein
muss. Bei einer Anfrage für
einen Blutbeutel, der zum festgelegten Mindestvorrat gehört, wird
die Entnahme verweigert und eine Nachricht für den Betreiber angezeigt.
Natürlich
kann der Schwellenwert vom Systemverwalter angepasst werden. Ferner
ist es möglich,
in Notfällen
einen Vorgang freizugeben, um auch auf die zum Mindestvorrat gehörenden Beutel zuzugreifen.
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Dank
der zur externen Umgebung führenden Verbindungen
(dem Modem 12 oder dem Netzwerkport 11) können zwei
Vorrichtung 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Arbeit im Zusammenschluss eingesetzt werden und so
die Blutlagerungskapazität erweitert
werden, indem sie miteinander und/oder mit dem Datenverwaltungssystem 17 des
Krankenhauses verbunden werden.
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Jede
Vorrichtung 1 kann durch einen individuellen Code erkannt
werden, und dieser kann auch auf die Blutbeutel angewendet werden,
die ihr somit nun eindeutig zugeordnet sind. Natürlich ist es von einer Vorrichtung 1 aus
möglich,
jede andere Vorrichtung 1 abzufragen, um nützliche
Informationen (Blutinhalt der Vorrichtung 1, Fernüberwachung
der momentan an einer bestimmten Vorrichtung 1 durchgeführten Operation
usw.) zu erfassen und diese dem Betreiber anzuzeigen. Auf diese
Weise können
der Systemverwalter und/oder eine hoch qualifizierte Person die üblicherweise
weniger erfahrenen Betreiber aus der Ferne überwachen und/oder anleiten. Auch
die Fernsteuerung einer Vorrichtung 1 ausgehend von einer
anderen kann umgesetzt werden. Beispielsweise ist es möglich, Befehle
(Steuerung des Bewegungssystems 5, Sperren/Entsperren der Tür 4 usw.)
von einer entfernten Stelle aus an eine Vorrichtung 1 zu
senden, wobei jedoch ein Betreiber in der Nähe der gesteuerten Vorrichtung
erforderlich ist.