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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Verbesserung der Festphasenpolymerisation
von Polyethylenterephthalat durch Copolymerisation mindestens einer
Monomereinheit, die mindestens eine chemische Seitengruppe aufweist,
mit anderen Vorläufermaterialien.
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TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Polyethylenterephthalat
(PET) wird weitverbreitet in vielen Materialien und Produkten eingesetzt,
wie z. B. in Fasern, textilen Stoffen, Preßharzen und Mineralwasserflaschen.
Diese Verwendungen erfordern oft ein Polymer von relativ hohem Molekulargewicht.
Derartige Polymere sind industriell hergestellt worden, indem entweder
bei der Schmelz- oder der Festphasenpolymerisation das Molekulargewicht
eines Vorpolymers oder Oligomers erhöht wurde (d. h. das Molekulargewicht
eines Polymereinsatzmaterials mit relativ niedrigem Molekulargewicht
wurde erhöht).
Das Vorpolymer oder Oligomer wird typischerweise durch Copolymerisation
von Vorläufermaterialien
hergestellt, die typischerweise Monomereinheiten aus mindestens
einer zweibasigen Saure oder einem Diester und mindestens einem
Glycol sind, wie z. B. Terephthalsäure und Ethylenglycol.
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Schmelzpolymerisationen
zu hohen Viskositäten
erfordern typischerweise kostspielige Anlagen und erfordern relativ
hohe Temperaturen, die Polymerabbaureaktioen beschleunigen können. Typische
Temperaturen für
Schmelzpolymerisationen liegen zwischen 250 und 310°C. Dagegen
werden Festphasenpolymerisationen typischerweise bei relativ niedrigeren
Temperaturen ausgeführt,
typischerweise bei Temperaturen zwischen 160 und 230°C. Außerdem können Festphasenpolymerisationen
zur Erzeugung von Materialien mit relativ hohem Molekulargewicht
führen,
typischerweise von 0.55 dl/g bis 1,5 dl/g, im Vergleich zu Scbmelzpolymerisationen
mit typischerweise bis zu 0,65 dl/g. Bei der großtechnischen Produktion sind
jedoch Festphasenpolymerisationen unter Umständen relativ langsam, mit einem
Durchsatz von typischerweise 0,015 bis 0,025 dl/g pro Stunde. Infolgedessen
besteht ein Bedarf zur Verbesserung der Reaktivität bei der
Festphasenpolymerisation, um Polymere mit höherem Molekulargewicht in höherer Ausbeute
zu erzeugen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Nach
einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Erhöhung
der Festphasenpolymerisationsgeschwindigkeit von Polyethylenterephthalat
(PET). Nach diesem ersten Aspekt werden mindestens ein Diol und
mindestens eine zweibasige Saure oder ein Dimethylester mit mindestens
einer monomeren Einheit copolymerisiert, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus zweibasigen Säuren
und Dimethylestern besteht, die mindestens eine Seitengruppe enthalten.
Die mindestens eine chemische Seitengruppe kann Gruppen einschließen, die
unter tertiären
Butyl-, Hexyl-, Pentyl-, Butyl-, Propyl-, Ethyl-, Methyl-, Nitrosyl-(NO2-) und Sulfonyl-(SO2 –)
Gruppen ausgewählt
sind. Nach einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung
ein PET-Polymer, das nach den gleichen Verfahren hergestellt wird.
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Ein
Beispiel eines Polymers mit einer tertiären Butylseitengruppe, das
bei der Erfindung verwendbar ist, ist tertiäre Butylisophthalsäure. Beispiele
von bei der Erfindung verwendbaren Monomeren mit einer Nitrosyl-Seitengruppe
sind unter anderem 5-Nitroisophthalsäure und Dimethyl-5-nitroisophthalat.
Wenn tertiäre
Butylisophthalsäure
bei der Erfindung eingesetzt wird, kann sie beispielsweise in einem
Anteil im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 8 Mol-% des gesamten zweibasigen
Säuregehalts
des PET anwesend sein, wie z. B. im Bereich von etwa 0,1 bis etwa
4 Mol-% des gesamten zweibasigen Säuregehalts des PET. Wenn 5-Nitroisophthalsäure bei
der Erfindung eingesetzt wird, kann sie beispielsweise in einem
Anteil im Bereich von etwa 0,05 bis etwa 8 Mol-% des gesamten zweibasigen
Säuregehalts
des PET anwesend sein, wie z. B. im Bereich von etwa 0,05 bis etwa
2 Mol-% des gesamten zweibasigen Säuregehalts des PET.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
zu einer Erhöhung
pro Stunde der Eigenviskosität
während der
Festphasenpolymerisation führen,
d. h. zu einer um mindestens 5% höheren als der mittleren Eigenviskositätsrate für Festphasenpolymerisation
von PET ohne mindestens eine Monomereinheit mit mindestens einer Seitengruppe,
wenn die Festphasenpolymerisation bei Temperaturen im Bereich von
etwa 200 bis etwa 230°C ausgeführt wird.
Unter solchen Bedingungen können
die erfindungsgemäßen Verfahren
beispielsweise zu einer Festphasenpolymerisation von PET führen, wobei
der Anstieg der mittleren Eigenviskositäts mindestens etwa 0,03 dl/g
pro Stunde beträgt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird in der nachstehenden ausführlichen
Beschreibung unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen
gemäß Beispiel
1;
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2 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen,
die zur Untersuchung des Einflusses der Nitrogruppe auf das rheologische
Verhalten ausgewählter
Polymer verwendet wurden;
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3 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen
gemäß Beispiel
2;
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4 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen
gemäß Beispiel
3 unter Verwendung der diskontinuierlichen 500 g-Labor-Festphasenpolymerisationseinrichtung;
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5 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen
gemäß Beispiel
3 unter Verwendung der diskontinuierlichen 40 kg-Labor-Festphasenpolymerisationseinrichtung;
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6 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen
gemäß Beispiel
4; und
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7 zeigt
ein Diagramm der Festphasenpolymerisationsreaktivitätsraten
für Formulierungen
gemäß Beispiel
5.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Verbesserung der Festphasenpolymerisation
(SSP) von PET. Insbesondre betrifft die vorliegende Erfindung die
Verbesserung der SSP-Reaktivität
von PET durch Copolymerisation mindestens eines Monomers, das mindestens
eine chemische Seitengruppe aufweist, mit anderen Vorläufermaterialien.
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Die
Festphasenpolymerisation (SSP) von PET tritt oft bei Reaktionstemperaturen über 200°C im Strom
einer Inertgases auf, wie z. B. von Stickstoff. Für ein herkömmliches
PET-Harz wird die Geschwindigkeit dieser Reaktion oft überwiegend
durch die Reaktionstemperatur und die Gasströmungsgeschwindigkeit bestimmt.
Andere Faktoren, wie z. B. das Carboxyl/Hydroxyl-Endgruppengleichgewicht, Katalysatorrückstände und
der Copolymergehalt (einschließlich
Diethylenglycol), können
jedoch auch die SSP-Reaktivität
beeinflussen.
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Bei
der Herstellung von Polymeren mit höherem Molekulargewicht durch
Festphasenpolymerisation (SSP) besteht ein Bedarf zur Verbesserung
der SSP-Reaktivität.
Durch Erhöhen
dieser Reaktivität
können
die SSP-Produktionsgeschwindigkeiten für die gleiche Reaktionstemperatur
verbessert werden, oder Reaktionstemperaturen können unter Beibehaltung bestehender
Durchsätze
abgesenkt werden. Reaktionen bei niedrigeren Temperaturen haben
den Vorteil, Harze mit verbesserten Verarbeitungseigenschaften zu
liefern, wie z. B. niedrigeren Spritzgießtemperaturen, verminderten
Anteilen von Abbauprodukten und niedrigerem Energieverbrauch.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Festphasenpolymerisation von PET verbessert werden, indem
mindestens ein Monomer, das mindestens eine chemische Seitengruppe
aufweist, mit anderen Vorläufermaterialien
copolymerisiert wird. Zu den anderen Vorläufermaterialien können zweibasige
Säuren,
Dimethylester und Diole gehören,
die zum Beispiel unter Terephthalsäure, Isophthalsäure, Dimethylterephthalat, Naphthalin,
Naphthoesäure,
1,4-Dicarbonsäure,
2,6-Dicarbonsäure,
Sebacinsäure,
Decan, 1,10-Dicarbonsäure,
Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butan-1,4-diol,
Polytetramethylenglycol, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und
1,4-Hydroxymethylcyclohexan ausgewählt sind.
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Zu
den Monomeren mit mindestens einer chemischen Seitengruppe können zweibasige
Säuren
und Dimethylester gehören.
Die mindestens eine chemische Seitengruppe kann Gruppen einschließen, die
unter tertiären
Butyl-, Hexyl-, Pentyl-, Butyl-, Propyl-, Ethyl-, Methyl-, Nitrosyl-(NO2-) und Sulfonyl-(SO2-)Gruppen ausgewählt sind.
Ein Beispiel eines Monomers mit einer tertiaren Butylseitengruppe
ist tertiäre
Butylisophthalsäure.
Beispiele von Monomeren mit einer Nitrosylseitengruppe sind unter
anderem 5-Nitroisophthalsäure und Dimethyl-5-nitroisophthalat.
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Nachstehend
sind Beispiele von Verfahren zur Herstellung von PET zusammengefaßt, die
sich auf die vorliegende Erfindung beziehen. Die Verfahren 1–3 beschreiben
Methoden zur Herstellung von Vorpolymereinsatzmaterial mit relativ
niedrigem Molekulargewicht. Die Verfahren 4a, 4b und 5 beschreiben
Methoden für die
Festphasenpolymerisation (SSP) des in den Verfahren 1–3 erzeugten
Einsatzmaterials, um ein Polymer mit höherem Molekulargewicht herzustellen.
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VERFAHREN 1 – HERSTELLUNG VON EINSATZMATERIAL
AUF TEREPHTHALSÄUREBASIS
(TA)
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Ethylenglycol
(Dow Chemical Company); Terephthalsäure (DuPont Polyester Europe
SA) und Isophthalsäure
(BP Chemicals), 5-tert-Butylisophthalsäure (Sigma Aldrich, Inc.) oder
5-Nitroisophthalsäure
(Sigma Aldrich, Inc.) werden unter Stickstoff in einem erhitzten
Stahlbehälter
polymerisiert, der mit einem Rührwerk, einem
Kondensator und einer Hochdruck/Vakuum-Einrichtung ausgestattet
ist. Der Druck in dem Autoklar wird über eine Zeit von einer Minute
auf 3 bar(ü)
erhöht,
und die Behältertemperatur
wird gleichfalls erhöht,
um den Chargeninhalt auf 255°C
zu erhitzen. Die Polymerisation schreitet dann mit der Entfernung
von Wasser fort. Nach Entfernen von 75% der theoretischen Wassermenge
wird der Druck in dem Behälter
während
einer Zeitspanne von zehn Minuten auf Atmosphärendruck abgesenkt. Eine Lösung von
Phosphorsäure
und phosphoriger Säure
in Ethylenglycol wird in den Behälter
gegeben. Nach 5 Minuten wird eine Aufschlämmung von Antimontrichlorid
(Sigma Aldrich, Inc.) und Cobaltacetattetrahydrat (Sigma Aldrich,
Inc.) in Ethylenglycol in den Autoklar gegeben. Der Druck im Autoklav
wird dann über
einen Zeitraum von 30 Minuten auf weniger als 1 mbar abgesenkt.
Die Polymerisation schreitet mit der Entfernung von Ethylenglycol
fort. Die Schmelzviskosität der
Charge wird unter Verwendung des Energieverbrauchs des Rührwerks
als Indikator überwacht.
Eine Tabelle, die den Energieverbrauch in Beziehung zur Eigenviskosität (IV) setzt,
wird benutzt, um den Reaktionsendpunkt abzuschätzen, der einer Eigenviskosität von etwa
0,65 dl/g entspricht. Das Vakuum wird dann auf annähernd 50
mbar reduziert, und das Polymer wird dann gegossen, in Wasser abgeschreckt
und zu Spänen zerkleinert.
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VERFAHREN 2 – HERSTELLUNG VON EINSATZMATERIAL
AUF DIMETHYLTEREPHTHALAT-(DMT-)BASIS
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Dimethylterephthalat
(DuPont Polyester Europe SA) und Ethylenglycol werden in einem erhitzten Stahlbehälter polymerisiert,
der mit einem Rührwerk,
einem Kondensator und einer Hochdruck/Vakuum-Einrichtung ausgestattet ist. Die entstehende
Aufschlämmung
wird unter Stickstoff bei Atmosphärendruck von 150 auf 270°C erhitzt.
Die Reaktion entwickelt Methanol, das abgetrennt, kondensiert und
in einem Sammelbehältersystem
aufgefangen wird. Wenn 90% des theoretischen Methanolvolumens aufgefangen
worden sind, wird der Rest ausgetrieben und als gemischte Glycol/Methanol-Fraktion
aufgefangen. Eine Lösung
von Phosphorsäure
(Sigma Aldrich, Inc.) und phosphoriger Säure (Sigma Aldrich, Inc.) in
Ethylenglycol wird in den Behälter gegeben.
Nach 5 Minuten wird eine Aufschlämmung
von Antimontrioxid und Cobaltacetattetrahydrat in Ethylenglycol
in den Autoklar gegeben. Der Druck im Autoklar wird dann über einen
Zeitraum von 30 Minuten auf weniger als 1 mbar abgesenkt. Die Polymerisation
des Monomers schreitet dann mit der Entfernung von Ethylenglycol
fort. Die Schmelzviskosität
der Charge wird unter Verwendung der Energieverbrauchs des Rührwerks als
Indikator überwacht.
Eine Tabelle, die den Energieverbrauch in Beziehung zur Eigenviskosität (IV) setzt, wird
benutzt, um den Reaktionsendpunkt abzuschätzen, der einer Eigenviskosität von etwa
0,65 dl/g entspricht. Das Vakuum wird dann auf annähernd 50
mbar reduziert, und das Polymer wird dann gegossen, in Wasser abgeschreckt
und zu Spänen
zerkleinert.
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VERFAHREN 3 – HERSTELLUNG VON POLYMEREINSATZMATERIAL
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Polymereinsatzmaterial
mit niedrigem Molekulargewicht, das sich zur Verwendung bei der
praktischen Ausführung
der Erfindung eignet, kann nach den Verfahren hergestellt werden,
die in einem der
US-Patente Nr.
5510454 ,
5532333 ,
5830982 ,
5714262 ,
5633018 ,
5744074 ,
5730913 ,
5786443 ,
5670606 ,
5540868 ,
5811496 ,
6180756 ,
6409491 und
6451966 beschrieben werden.
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Zum
Beispiel beschreibt
US-Patent
Nr. 5510454 die Herstellung von PET-Kristallen mit niedrigem
Molekulargewicht, die als Einsatzmaterial bei der Herstellung von
PET mit höherem
Molekulargewicht durch Festphasenpolymerisation (SSP) eingesetzt
werden können.
Diese Kristalle haben im allgemeinen einen Polymerisationsgrad von
etwa 5 bis etwa 35 (der Polymerisationsgrad stellt die mittlere
Anzahl von Struktureinheiten in einem Polymer dar, die durch Gelpermeationschromatographie
bestimmt werden kann), eine mittlere Kristallitgröße von etwa
9 nm oder mehr und einen Schmelzpunkt von etwa 270°C oder weniger.
Diese Kristalle können
durch Kristallisation von PET hergestellt werden, zum Beispiel durch
Abkühlen
mit einer Geschwindigkeit, die ausreicht, um geschmolzenes PET im
Temperaturbereich von etwa 210°C
auf etwa 120°C
abzukühlen,
oder alternativ durch Erhitzen mit einer Geschwindigkeit, die ausreicht,
um ein glasartiges PET-Teilchen im Temperaturbereich von etwa 120°C auf etwa
210°C zu
erhitzen.
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Vorpolymere
und Oligomere, die als Einsatzmaterial für erfindungsgemäße Polyesterpolymere
mit höherem
Molekulargewicht vorgesehen sind, können auch in Teilchen umgewandelt
und kristallisiert werden, wie ausführlich im
US-Patent Nr. 5540868 beschrieben.
In diesem Fall werden Vorpolymerpellets in einem gewöhnlich als
Pastillator bezeichneten Pelletierer geschmolzen, und in einem drehbaren
Behälter
werden durch Dosieren der Polymerschmelze durch eine Vielzahl von
Auslassen, die jeweils typischerweise einen Durchmesser von 0,5
bis 5 mm aufweisen, geschmolzene Polymertröpfchen geformt. Die Tröpfchen werden
auf einer sich bewegenden festen Oberfläche aufgefangen. Die geschmolzenen
Polymertröpfchen
werden kristallisiert, indem sie zwischen einer minimalen und einer
maximalen Temperatur, wie weiter untern definiert, mit dieser festen
Oberfläche
in Kontakt gebracht werden, wodurch sie eine schnelle Temperaturänderung
erfahren und lange genug im Bereich zwischen Minimal- und Maximaltemperatur
bleiben, damit Kristallisation auftritt. Die Minimaltemperatur ist
als T
min = T
g +
10°C definiert,
wobei T
g die Glasübergangstemperatur des Oligomers ist.
Die Maximaltemperatur ist als T
max = T
c + 0,5(T
m – T
c) definiert, wobei T
m der
Schmelzpunkt des Oligomers und T
c die berechnete
Temperatur der maximalen Kristallisationsgeschwindigkeit ist, T
g + 0,5(T
m – T
g).
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Die
kristallisierten Teilchen können
dann in einen Festphasenpolymerisationsreaktor von irgendeiner geeigneten
Konstruktion eingebracht werden.
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VERFAHREN 4A – FESTPHASENPOLYMERISATION
EINES HERKÖMMLICHEN
PET UNTER VERWENDUNG EINER DISKONTINUIERLICHEN 500 G-LABOR-FESTPHASENPOLYMERISATIONSEINRICHTUNG
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Die
beispielsweise nach Verfahren 1 erzeugten Polymerspäne werden
in einer erhitzten, ummantelten Metallkolonne festphasenpolymerisiert,
durch die erhitzter Stickstoff und Luft geleitet werden können. Die
Kolonne kann eine voll verflüssigte
Polymercharge von 500 g ohne Verlust aufnehmen (nachstehend soll
diese Festphasenpolymerisationseinichtung als diskontinuierliche
500 g-Labor-SSP-Einrichtung
bezeichnet werden). Das Standard-Polymerisationsverfahren erfordert
die Kristallisation des Harzes im verflüssigten Zustand bei einer Temperatur
von 160°C
in einem Luftstrom von 6 m
3/h pro kg Polymer.
Nach 10 Minuten wird die Temperatur linear auf 208°C erhöht, und
das Gas wird von Luft auf Stickstoff umgeschaltet, bei einem reduzierten Durchsatz
von 1,5 m
3/h pro kg Polymer (siehe Tabelle
1). TABELLE 1: AUSGEWÄHLTE VERARBEITUNGSPARAMETER
FÜR VERFAHREN
4A
Anfangstemperatur
der Charge | 160°C |
Verweilzeit | 10
min |
Temperatur | 208°C |
Anstiegszeit | 30
min |
Chargengröße | 500
g |
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VERFAHREN 4B – FESTPHASENPOLYMERISATION
VON HERKÖMMLICHEM
PET UNTER VERWENDUNG DER DISKONTINUIERLICHEN 40 KG-LABOR-SSP-EINRICHTUNG
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Die
beispielsweise nach dem Verfahren 1 erzeugten Polymerspäne werden
in einem erhitzten, ummantelten Metallbehälter festphasenpolymerisiert,
durch den erhitzter Stickstoff und Luft geleitet werden können. Die
Kolonne kann eine verflüssigte
Polymercharge von 40 kg ohne Verlust aufnehmen (nachstehend soll diese
Festphasenpolymerisationseinrichtung als diskontinuierliche 40 kg-Labor-SSP- Einrichtung bezeichnet werden).
Polymereinsatzmaterial wird in den Reaktor mit einer Temperatur
von 40°C
eingespeist, und dann wird die Temperatur während einer Zeitspanne von
30 Minuten linear auf 85°C
erhöht.
Das Material wird dann zwei Minuten auf 85°C gehalten, bevor die Temperatur
im Verlauf von 100 Minuten auf 115°C erhöht wird. Die Endphase der Kristallisation
erfordert, daß die
Temperatur im Verlauf von 60 Minuten auf 210°C erhöht und dann vor der Probenahme
und Messung der Eigenviskosität
(IV) zwei Stunden gehalten wird. Die Reaktion verwendet einen vorgewärmten Stickstoffdurchfluß von 1,5
m
3/h pro kg Polymer bei 210°C (siehe
Tabelle 2). TABELLE 2: AUSGEWÄHLTE VERARBEITUNGSPARAMETER
FÜR VERFAHREN
4B
Anfangstemperatur
der Charge | 40°C |
Temperatur
Phase 1 | 85°C |
Anstiegszeit
Phase 1 | 30
min |
Verweilzeit
Phase 1 | 2
min |
Temperatur
Phase 2 | 115°C |
Anstiegszeit
Phase 2 | 100
min |
Verweilzeit
Phase 2 | 2
min |
Temperatur
Phase 3 | 210°C |
Anstiegszeit
Phase 3 | 60
min |
Verweilzeit
Phase 3 | 120
min |
Chargengröße | 40
kg |
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VERFAHREN 5 – FESTPHASENPOLYMERISATION
VON PET MIT NIEDRIGEM MOLEKULARGEWICHT UNTER VERWENDUNG DER 500
G-LABOR-SSP-EINRICHTUNG
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Die
gemäß Verfahren
3 hergestellten Polymerspäne
werden festphasenpolymerisiert, indem das Harz im verflüssigten
Zustand bei einer Temperatur von 190°C in einem Stickstoffdurchfluß von 6
m
3/h pro kg Polymer weiter kristallisiert
wird. Nach 5 Minuten wird die Temperatur linear auf 230°C erhöht, und
der Stickstoffdurchfluß wird
auf 1,5 m
3/h pro kg Polymer reduziert (siehe
Tabelle 3). TABELLE 3: AUSGEWÄHLTE VERARBEITUNGSPARAMETER
FÜR VERFAHREN
5
Anfangstemperatur
der Charge | 190°C |
Verweilzeit | 5
min |
Temperatur | 230°C |
Anstiegszeit | 30
min |
Chargengröße | 500
g |
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Zur
Bestimmung der SSP-Reaktivität
von erfindungsgemäß hergestellten
PET-Polymeren können eine
oder mehrere von verschiedenen Analysemethoden angewandt werden.
Zum Beispiel wird bei einer Methode das interessierende Polymer
in einem Behälter
erhitzt, durch den ein Inertgasstrom geleitet wird, wie z. B. Stickstoff.
Während
dieses Prozesses werden Messungen der Schmelzviskosität des Polymers
als Funktion der Zeit ausgeführt,
und die Ergebnisse werden in einem Diagramm aufgetragen. Der Anstieg
der Kurve kann benutzt werden, um eine Erhöhung der Schmelzviskosität pro Zeiteinheit
zu berechnen, die als Anhaltspunkt für die SSP-Reaktivität im Vergleich
zu einem Referenzharz verwendet werden kann. Für Materialien, bei denen angenommen
wird, daß molekulare
Wechselwirkungen die Rheologie der Schmelze stören, kann die Lösungsviskosität benutzt
werden, um die zugrunde liegende SSP-Reaktivität zu bestimmen.
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Analysenverfahren,
die in den nachstehenden Beispielen angewandt wurden, sind unter
anderem:
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SCHMELZVISKOSITÄT
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Die
Schmelzviskosität
wurde mit einem Lloyd Instruments Schmelzviskosimeter bei einer
Temperatur von 295°C
gemessen. Eine Probe von zuvor getrocknetem PET wurde unter Stickstoffspülung in
den Zylinder der Viskosimetereinheit eingebracht. An dem Zylinder
wurde dann ein Meßwandler
mit Schnittstelle montiert, um die Durchflußgeschwindigkeit von Extrudat
durch ein geeichtes Mundstück
zu messen. Die Extrudatgeschwindigkeit nach einer Verweilzeit von
fünf Minuten
wurde auf eine Geschwindigkeit zwischen 0,5 und 1 mm/min geregelt,
indem der Druck innerhalb des Zylinders auf typische Betriebsdrücke zwischen
5 und 30 bar(ü)
reguliert wurde. Der Computer wurde für die Berechnung von Schmelzviskositätswerten
(log10 Viskosität) und äquivalenten Eigenviskositäten aus
einer experimentell ermittelten Regressionsgleichung programmiert.
Ein Diagramm der Eigenviskosität
als Funktion der Zeit wurde durch den Computer erstellt, und die
Abbaugeschwindigkeit wurde berechnet. Eine Extrapolation des Diagramms
auf den Zeitpunkt null ergab die anfängliche Eigenviskosität und die äquivalente
Schmelzviskosität
in Pascalsekunden (Pa·s).
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LÖSUNGSVISKOSITÄT
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Lösungsviskositäten wurden
mit einem U-Rohr-Viskosimeter bei einer Temperatur von 25°C gemessen.
Die Probe wurde in O-Chlorphenol (Assay mindestens 98%) unter Rückflußbedingungen
aufgelöst,
abgekühlt
und dann in Verhältnis
zu einem Lösungsmittelstandard
gemessen. Jede Probe wurde viermal gemessen, um sicherzustellen,
daß die
Ergebnisse reproduzierbar waren; andernfalls wurde das Viskosimeter
gereinigt, und die Probe wurde erneut analysiert.
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BESTIMMUNG VON HYDROXYLENDGRUPPEN (MEG)
UND VON DIETHYLENGLYCOL (DEG)
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HEG
und DEG wurden durch kernmagnetische Resonanz (NMR) gemessen. Die
Polymerprobe wurde deuteriertem d2-1,1,2,2-Tetrachlorethan (TCE)
zugesetzt und zur Auflösung
auf 120°C
erhitzt. Wenn sich das Material als hochkristallin erwies, wurde
es heiß gepreßt und dann
abgeschreckt, um eine amorphe Schicht zu bilden, bevor es auf normale
Weise aufgelöst
wurde (diese Methode trägt
dazu bei, den thermischen Abbau der Probe zu vermindern, den diese
erleidet, wenn die Auflösungsgeschwindigkeiten
niedrig sind). Die Probe wurde dann in ein 5 mm-NMR-Meßröhrchen übertragen
und in ein Jeol Eclipse-Gerät mit 400
oder 500 MHz eingesetzt (allerdings kann jedes Gerät mit einer
höheren
Feldstärke
als 270 MHz verwendet werden). Die in den Spektren dargestellten
Resonanzen wurden integriert, woraus die Konzentrationen von DEG
(Mol-%) und OH (Endgruppen pro 100 Polymerstruktureinheiten) berechnet
wurden.
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Die
Gerätebedingungen
für die
DEG- und OH-Bestimmung waren die folgenden:
Beobachteter
Atomkern | 1H |
Beobachtungsfrequenz: | 400/500
MHz |
Lösungsmittel: | TCE |
Spektralbreite: | 10
ppm |
Erfassungszeit: | 1,3
Sekunden |
Impulsdauer: | 6,35
Mikrosekunden |
Impulsverzögerung: | 1
Sekunde |
Abtastungszahl: | 400 |
Bezugswert
für chemische
Verschiebung: | 6,0
ppm |
Offset: | 125,8
kHz |
Entkopplermodus: | keiner |
Temperaturregelung: | 100°C |
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BESTIMMUNG DER CARBOXYLENDGRUPPEN (CEG)
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Die
CEG-Konzentration (ppm) der Copolymere wurde durch Titration mit
einem Metrohm 716 Titrino bestimmt. 2 g des Polymers wurden unter
Erhitzen auf nicht mehr als 100°C
auf einer Rührwerksheizplatte
in 50 ml o-Cresol/Chloroform-Gemisch (67:20 v/v) aufgelöst. Dann
wurden der Lösung
5,0 ml 0,05 M ethanolische NaOH (1 M NaOH in denaturiertem Alkohol,
5:95 v/v) zugesetzt. Die Titration wurde gegen ethanolische Chlorwasserstoffsäure (1 M
HCl in denaturiertem Alkohol, 5:95 v/v) durchgeführt.
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DIFFERENTIALSCANNINGKALORIMETRIE (DSC)
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Das
thermische Verhalten der Polyester wurde durch Differentialscanningkalorimetrie
(DSC) unter Verwendung eines Perkin Elmer 7 untersucht und mit einem
Indium-Standard geeicht. Eine 10 mg-Probe wurde verwendet, wobei
die Erwärmungs-
und Abkühlungsgeschwindigkeiten
unter Stickstoff auf 20°C/min
bzw. 10°C/min
eingestellt wurden.
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RÖNTGENFLUORESZENZANALYSE
(XRF) (SB/CO/P)
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Die
Analyse von PET auf Antimon (Sb), Cobalt (Co) und Phosphor (P) wurde
mit einem Spectro (UK Ltd.)-Röntgenfluoreszenzanalysegerät durchgeführt.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele geben eine nähere
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung.
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BEISPIEL 1
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PET-Copolymere
wurden durch Veresterung, Polykondensation und Festphasenpolymerisation
nach den Verfahren 1 und 4 hergestellt. Die folgenden, in Tabelle
4 zusammengefaßten
Formulierungen wurden verwendet, um die Wirkung von 5-Nitroisophthalsäure (NIPA)
und Isophthalsäure
(IPA) auf das Festphasenpolymerisations-(SSP-)Verhalten zu untersuchen. TABELLE 4: FORMULIERUNGEN VON BEISPIEL
1*
Mol-%
IPA | Mol-%
NIPA | H3PO4 | H3PO3 | Sb2O3 | CoAc |
| | ppm | ppm | ppm | ppm |
2 | 0 | 160 | 30 | 280 | 220 |
1,9 | 0,1 | 160 | 30 | 280 | 220 |
1,5 | 0,5 | 160 | 30 | 280 | 220 |
1 | 1 | 160 | 30 | 280 | 220 |
0 | 2 | 160 | 30 | 280 | 220 |
- *Alle Konzentrationen wie zugesetzt.
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Alle
Proben wurden auf der diskontinuierlichen 500 g-Labor-SSP-Einrichtung
nach dem Verfahren 4a hergestellt, und Reaktivitätsdaten wurden mittels Schmelzviskosimetrie
gemessen. Die Ergebnisse sind in
1 und Tabelle
5 zusammengefaßt. TABELLE 5: ANALYSENERGEBNISSE FÜR FORMULIERUNGEN
GEMÄß BEISPIEL
1
Mol-% IPA | Mol-% NIPA | SSP-Geschw | Cobalt | P | Sb | CEG | MEG | MEG | HEG:CEG-Verhältnis | DEG |
| | IV/h | ppm | ppm | ppm | ppm | pro
100 Einheiten | ppm | | Mol-% |
2 | 0 | 0,017 | 46 | 37 | 184 | 25 | 0,9 | 46,88 | 1,88 | 2,7 |
1,9 | 0,1 | 0,0291 | 50 | 58 | 199 | 23 | | | | 3,08 |
1,5 | 0,5 | 0,0347 | 52 | 38 | 187 | 29 | | | | 3,43 |
1 | 1 | 0,0613 | 49 | 46 | 195 | 23 | | | | 3,48 |
0 | 2 | 0,0898 | - | - | - | | | | | |
-
SCHLUßFOLGERUNGEN
AUS BEISPIEL 1
-
Alle
Copolymere, die durch NIPA-Konzentrationen zwischen 0,1 und 2 Mol-%
gekennzeichnet waren, wiesen im Vergleich zu dem Referenzcopolymer
mit 2% IPA höhere
SSP-Geschwindigkeiten auf. Alle gemessenen Parameter lagen innerhalb
des akzeptierten Bereichs für
auf diese Weise erzeugte Polyestercopolymere.
-
Es
besteht die Ansicht, daß ein
Teil dieser augenscheinlich großen
Steigerung der SSP-Reaktivität
unter Umständen
das Ergebnis der Nitrogruppe gewesen ist, die das Fließverhalten
des Polymers beeinflußte. Um
festzustellen, ob dieser Effekt signifikant war, wurde ein 2%i-ges
Dimethyl-5-nitroisophthalat-Material
(DMNI) (siehe die nachstehende Tabelle 6) nach den Verfahren 2 und
4 hergestellt. Das Copolymer wurde dann auf der diskontinuierlichen
500 g-Labor-SSP-Einrichtung nach dem Verfahren 4a untersucht, und
Reaktivitätsdaten
wurden mittels Schmelz- und Lösungsviskosimetrie
erfaßt.
Diese Daten sind graphisch in
2 dargestellt. TABELLE 6: FORMULIERUNGEN ZUR UNTERSUCHUNG
DES EINFLUSSES DER NITROGRUPPE AUF DAS FLIEßVERHALTEN AUSGEWÄHLTER POLYMERE*
Mol-%
DMNI | H3PO4 | H3PO3 | Sb2O3 | CoAc |
| ppm | ppm | ppm | ppm |
0 | 160 | 30 | 280 | 220 |
2 | 160 | 30 | 280 | 220 |
- *Alle Konzentrationen wie zugesetzt.
-
Wie
aus 2 ersichtlich, bestand ein beträchtlicher
Unterschied zwischen den durch Schmelz- und Lösungsviskosität gemessenen
SSP-Geschwindigkeiten, was darauf schließen läßt, daß die Nitrogruppe tatsächlich die
Schmelzrheologie dieses Copolymers beeinflußte. Es gab jedoch noch einen
signifikanten Unterschied zwischen der Dimethylnitroisophthalat-(DMT-)Schmelzviskositätskontrolle
und dem durch Lösungsviskosimetrie
gemessenen 2%-igen Dimethyl-5-nitroisophthalat (DMNI), was erkennen
läßt, daß die effektive SSP-Reaktivität tatsächlich verbessert
worden war.
-
BEISPIEL 2
-
PET-Copolymere
wurden durch Veresterung, Polykondensation und Festphasenpolymerisation
nach den Verfahren 2 und 4 hergestellt. Die folgenden, in Tabelle
7 zusammengefaßten
Formulierungen wurden verwendet, um die Wirkung von Dimethyl-5-nitroisophthalat
(DMNI) auf das Festphasenpolymerisations-(SSP-)Verhalten in Bezug
auf ein Homopolymer zu untersuchen. TABELLE 7: FORMULIERUNGEN VON BEISPIEL
2*
Mol-%
DMNI | H3PO4 | H3PO3 | Sb2O3 | COAc |
| ppm | ppm | ppm | ppm |
0 | 160 | 30 | 280 | 220 |
2 | 160 | 30 | 280 | 220 |
1 | 160 | 30 | 280 | 220 |
0,5 | 160 | 30 | 280 | 220 |
- *Alle Konzentrationen wie zugesetzt.
-
Alle
Proben wurden auf der diskontinuierlichen 500 g-Labor-SSP-Einrichtung
nach Verfahren 4a hergestellt, und Reaktivitätsdaten wurden mittels Schmelzviskosimetrie
gemessen. Die Ergebnisse sind in
3 und Tabelle
8 zusammengefaßt. TABELLE 8: ANALYSENERGEBNISSE FÜR FORMULIERUNGEN
GEMÄß BEISPIEL
2
Mol-% DMNI | SSP-Geschw. | Cobalt | P | Sb | CEG | HEG | HEG | HEG:CEG-Verhältnis | DEG |
| IV/h | ppm | ppm | ppm | ppm | pro
100 Einheiten | ppm | | Mol-% |
0 | 0,0203 | 20 | 49 | 188 | 20 | - | - | - | 1,22 |
2 | 0,0793 | 44 | 50 | 214 | 28,3 | 1,7 | 88,54 | 3,13 | 1,33 |
1 | 0,061 | 46 | 52 | 197 | 24,2 | - | - | - | 1,33 |
0,5 | 0,0329 | 45 | 53 | 201 | 22,9 | - | - | - | 1,27 |
-
SCHLUßFOLGERUNGEN
AUS BEISPIEL 2
-
Alle
DMNI-Copolymere wiesen, gemessen mittels Schmelzviskosimetrie, gegenüber der
Homopolymer-Standardformulierung signifikant höhere SSP-Geschwindigkeiten
auf. Alle gemessenen Parameter lagen innerhalb des akzeptierten
Bereichs für
auf diese Weise erzeugte Polyestercopolymere.
-
Auf
der Grundlage der obigen Daten wird angenommen, daß die Nitrogruppe
die Rheologie der Schmelze und daher die Messungen der Schmelzviskosität beeinflußt. Obwohl
alle in dieser Versuchsgruppe erfaßten Reaktivitätsdaten
unter Anwendung der Schmelzviskosimetrie gemessen wurden, besteht
die Ansicht, daß die
Geschwindigkeitserhöhungen
nicht allein durch dieses Phänomen
erklärt
werden können,
und daß die
Gegenwart der Nitrogruppe die SSP-Reaktivität positiv beeinflußt hat.
-
BEISPIEL 3
-
Eine
Serie von PET-Copolymeren wurde durch direkte Veresterung, Polykondensation
und Festphasenpolymerisation nach den Verfahren 1 und 4 hergestellt.
Die folgenden, in Tabelle 9 zusammengefaßten Formulierungen wurden
verwendet, um die Unterschiede zwischen dem Festphasenpolymerisations-(SSP-)Verhalten
von Isophthalsäure
(IPA) gegenüber
5-tert-Butylisophthalsäure
(tBIPA) hervorzuheben. TABELLE 9: FORMULIERUNGEN VON BEISPIEL
3*
Mol-%
tBIPA | Mol-%
IPA | H3PO4 | H3PO3 | Sb2O3 | CoAc |
| | ppm | ppm | ppm | ppm |
0 | 0 | 200 | 30 | 250 | 165 |
1 | 0 | 200 | 30 | 250 | 165 |
1,67 | 0 | 200 | 30 | 250 | 165 |
2 | 0 | 200 | 30 | 250 | 165 |
3 | 0 | 200 | 30 | 250 | 165 |
4 | 0 | 200 | 30 | 250 | 165 |
0 | 1 | 200 | 30 | 250 | 165 |
0 | 1,67 | 200 | 30 | 250 | 165 |
0 | 2 | 200 | 30 | 250 | 165 |
0 | 3 | 200 | 30 | 250 | 165 |
0 | 4 | 200 | 30 | 250 | 165 |
- *Alle Konzentrationen wie zugesetzt.
-
Das
SSP-Verhalten der Harze wurde auf der diskontinuierlichen 500 g-Labor-SSP-Einrichtung
und der diskontinuierlichen 40 kg-Labor-SSP-Einrichtung untersucht.
Die angewandten Verfahren werden in den Methoden 4a bzw. 4b ausführlich beschrieben.
Alle Geschwindigkeiten wurden, wenn nicht anders angegeben, mittels
Schmelzviskosimetrie eingeschätzt.
Die Ergebnisse für
die 40 kg-Labor-SSP-Einrichtung sind in 4 zusammengefaßt. Die
Ergebnisse für
die 500 g-Labor-SSP-Einrichtung sind in 5 und Tabelle
10 zusammengefaßt.
-
Übereinstimmend
höhere
SSP-Geschwindigkeiten für
tBIPA-Copolymere im Bereich von 0,1 bis 2 Mol-% wurden beim Vergleich
mit IPA-Copolymeren von äquivalenter
Konzentration beobachtet.
-
Übereinstimmend
höhere
SSP-Geschwindigkeiten für
tBIPA-Copolymere im Bereich von 0,1 bis 4 Mol-% wurden beim Vergleich
mit IPA-Copolymeren von äquivalenter
Konzentration beobachtet. TABELLE 10: ANALYSENERGEBNISSE FÜR FORMULIERUNGEN
GEMÄß BEISPIEL
3 UNTER VERWENDUNG DER DISKONTINUIERLICHEN 500 G-LABOR-SSP-EINRICHTUNG
Mol-% tBIPA | Mol-% IPA | SSP-Geschw | Cobalt | P | Sb | CEG | HEG | MEG | MEG: CEG-Verhältn | DEG |
| | IV/h | ppm | ppm | ppm | ppm | pro 100 Einheit. | ppm | | Mol-% |
0 | 0 | 0,0237 | 41 | 58 | 258 | 26,35 | 0,91 | 47,40 | 1,80 | 2,02 |
1 | 0 | 0,0199 | 41 | 59 | 183 | 38,04 | 0,81 | 42,19 | 1,11 | 1,98 |
1,67 | 0 | 0,0256 | 39 | 47 | 212 | 20,47 | 0,93 | 48,44 | 2,37 | 2,01 |
2 | 0 | 0,0239 | 40 | 53 | 158 | 31,94 | 0,68 | 35,42 | 1,11 | 1,93 |
3 | 0 | 0,0283 | 40 | 53 | 220 | 20,81 | 0,94 | 48,96 | 2,35 | 2,12 |
4 | 0 | 0,0314 | 39 | 51 | 172 | 35,04 | 0,62 | 32,29 | 0,92 | 1,8 |
0 | 1 | 0,0133 | 43 | 57 | 184 | 61,83 | 0,37 | 19,27 | 0,31 | 1,88 |
0 | 1,67 | 0,0205 | 41 | 50 | 173 | 31,07 | 0,83 | 43,23 | 1,39 | 1,93 |
0 | 2 | 0,0218 | 42 | 45 | 174 | 30,6 | 0,84 | 43,75 | 1,43 | 1,81 |
0 | 3 | 0,0239 | 39 | 58 | 232 | 26,42 | 0,91 | 47,40 | 1,79 | 1,93 |
0 | 4 | 0,0289 | 40 | 61 | 215 | 41,7 | 0,64 | 33,33 | 0,80 | 1,97 |
-
SCHLUßFOLGERUNGEN
AUS BEISPIEL 3
-
Copolymere,
die durch tBIPA gekennzeichnet waren, zeigten gegenüber IPA-Copolymeren
von äquivalenter
Konzentration bei Verwendung sowohl der diskontinuierlichen 500
g-Labor-SSP-Einrichtung als auch der diskontinuierlichen 40 kg-Labor-SSP-Einrichtung übereinstimmend
höhere
SSP- Geschwindigkeiten.
Alle gemessenen Parameter lagen innerhalb des akzeptierten Bereichs
für auf
diese Weise erzeugte Polyestercopolymere.
-
BEISPIEL 4
-
Vier
PET-Copolymere wurden durch direkte Veresterung, Polykondensation
und Festphasenpolymerisation nach den Verfahren 1 und 4a erzeugt.
Die folgenden, in Tabelle 11 zusammengefaßten Formulierungen wurden
verwendet, um die Unterschiede zwischen dem Festphasenpolymerisations-(SSP-)Verhalten
von Isophthalsäure
(IPA) gegenüber
tert-Butylisophthalsäure
(tBIPA) zu überprüfen. Die
Ergebnisse sind in
6 und Tabelle 12 zusammengefaßt. TABELLE 11: FORMULIERUNGEN VON BEISPIEL
4*
Mol-%
tBIPA | Mol-%
IPA | H3PO4 | H3PO3 | Sb2O3 | CoAc |
| | ppm | ppm | ppm | ppm |
2 | 0 | 160 | 30 | 280 | 220 |
8 | 0 | 160 | 30 | 280 | 220 |
0 | 2 | 160 | 30 | 280 | 220 |
0 | 8 | 160 | 30 | 280 | 220 |
- *Alle Konzentrationen wie zugesetzt.
TABELLE 12: ANALYSENERGEBNISSE FÜR FORMULIERUNGEN
GEMÄß BEISPIEL
4 Mol-% tBIPA | Mol-% IPA | SSP-Gesch | Cobalt | P | Sb | CEG | MEG | HEG | MEG:CEG-Verhältn | DEG |
| | IV/h | ppm | ppm | ppm | ppm | pro 100 Einheit. | ppm | | Mol-% |
2 | 0 | 0,036 | 40 | 42 | 188 | 27 | 1 | 52,08 | 1,93 | 3,4 |
8 | 0 | 0,0292 | 27 | 36 | 190 | 23 | 0,9 | 46,88 | 2,04 | 2,4 |
0 | 2 | 0,017 | 46 | 37 | 184 | 25 | 0,9 | 46,88 | 1,88 | 2,7 |
0 | 8 | 0,0255 | 24 | 47 | 183 | 24 | 1 | 52,08 | 2,17 | 2,9 |
-
SCHLUßFOLGERUNGEN
AUS BEISPIEL 4
-
Beide
tBIPA-Copolymere zeigten gegenüber
den IPA-Copolymeren von äquivalenter
Konzentration höhere
SSP-Geschwindigkeiten. Alle gemessenen Parameter lagen innerhalb
des akzeptierten Bereichs für auf
diese Weise erzeugte Polyestercopolymere, obwohl der höhere DEG-Gehalt
in der 2%-igen tBIPA-Formulierung die SSP-Geschwindigkeitsdifferenzen
für die
Zwecke dieses Vergleichs weiter erhöht haben kann.
-
BEISPIEL 5
-
Zwei
PET-Copolymere wurden durch direkte Veresterung, Polykondensation
und Festphasenpolymerisation nach den Verfahren 3 und 5 erzeugt.
Die zwei verwendeten Formulierungen waren Standardformulierungen
mit Gehalten von 1,42 Mol-% tBIPA bzw. 2,33 Mol-% IPA. Die Ergebnisse
sind in
7 und Tabelle 13 zusammengefaßt. TABELLE 13: ANALYSENERGEBNISSE FÜR FORMULIERUNGEN
GEMÄß BEISPIEL
5
Mol-%
tBIPA | Mol-%
IPA | Cobalt | P | Sb | CEG | MEG | HEG | HEG:CEG-Verhältnis | DEG |
| | ppm | ppm | ppm | ppm | pro
100 Einheiten | ppm | | Mol-% |
1,42 | 0 | 1,7 | 6,7 | 281 | 83 | 3,5 | 182,29 | 2,20 | 1,45 |
0 | 2,33 | 1,5 | 0 | 241 | 176 | 3,5 | 182,29 | 1,04 | 1,44 |
-
SCHLUßFOLGERUNGEN
AUS BEISPIEL 5
-
Das
Copolymer mit 1,42 Mol-% tBIPA zeigte im Vergleich mit dem Copolymer
mit 2,33 Mol-% IPA bei einer Temperatur von 230°C eine signifikant höhere SSP-Geschwindigkeit.
Diese Geschwindigkeitserhöhung kann
eine Absenkung der SSP-Temperatur unter Beibehaltung des Reaktordurchsatzes
zulassen, mit möglichen
Vorteilen bei den Verarbeitungseigenschaften.