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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von Saatgut,
bei dem man das Saatgut vor dem Säen und/oder nach dem Vorkeimen
mit einer Verbindung der Formel I:
in der
W Chlor oder
Trifluormethyl bedeutet,
X und Y jeweils unabhängig Chlor
oder Brom bedeuten,
R
1 C
1-C
6-Alkyl, C
3-C
6-Alkenyl, C
3-C
6-Alkinyl oder C
3-C
6-Cycloalkyl, das durch 1 bis 3 Halogenatome
substituiert sein kann, oder C
2-C
4-Alkyl, das durch C
1-C
4-Alkoxy substituiert ist, bedeutet,
R
2 und R
3 C
1-C
6-Alkyl bedeuten
oder gemeinsam C
3-C
6-Cycloalkyl, das unsubstituiert
oder durch 1 bis 3 Halogenatome substituiert sein kann, bilden können,
R
4 Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl bedeutet,
oder ihren Enantiomeren
oder Salzen
in Pestizid wirksamen Mengen behandelt.
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Die
Erfindung betrifft auch Saatgut, das Verbindungen der Formel I umfaßt.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung von Verbindungen der
Formel I für
den Schutz von Saatgut gegen Bodenschädlinge.
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Ein
typisches Problem, das auf dem Gebiet des Saatgutschutzes auftritt,
ist die Erfordernis, die Aufwandmengen an Wirkstoff zu reduzieren,
um ungünstige
Auswirkungen auf die Umwelt bzw. ungünstige toxikologische Effekte
zu reduzieren oder zu vermeiden, wobei gleichzeitig noch eine wirksame
Bekämpfung
der Bodenschädlinge
erfolgen soll.
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Ein
weiteres Problem, das auftritt, betrifft die Erfordernis, Saatschutzwirkstoffe
verfügbar
zu haben, die gegen verschiedenste Bodenschädlinge wirksam sind.
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Außerdem besteht
ein Bedarf an Saatschutzwirkstoffen, in denen eine Knock-Down-Wirksamkeit
mit einer verlängerten
Bekämpfungswirkung,
also rasche Wirksamkeit mit länger
andauernder Wirksamkeit, vereinigt ist.
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Eine
weitere Schwierigkeit bei der Verwendung von Saatschutzpestiziden
ist, daß die
wiederholte und ausschließliche
Ausbringung einer Pestiziden Einzelverbindung in vielen Fällen zu
einer raschen Selektion von Bodenschädlingen führt, die eine natürliche oder
adaptierte Resistenz gegen den betreffenden Wirkstoff entwickelt
haben. Es besteht daher ein Bedarf an Saatschutzwirkstoffen, die
dazu beitragen, Resistenz zu verhindern oder zu überwinden.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung bestand daher in der Bereitstellung
von Verbindungen, die das Problem der Reduktion der Aufwandmenge
und/oder Verbreiterung des Wirksamkeitsspektrums und/oder der Kombination
von Knock-Down-Aktivität
mit verlängerter
Bekämpfungswirkung
und/oder gegen Resistenz-Management lösen.
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Es
wurde gefunden, daß diese
Ziele ganz oder teilweise durch die Verbindungen der Formel I und
sie umfassende Verbindungen erreicht werden.
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Die
insektizide und acarizide Wirksamkeit im Pflanzenschutz auf dem
Gebiet der Landwirtschaft wurde für manche der Verbindungen von
der Formel I in
EP-A 604 798 sowie
in J. A. Furch et al., „Amidrazones:
A New Class of Coleopteran Insecticides [Amidrazone: Eine neue Klasse
von Coleopteren-Insektiziden]",
ACS Symposium Series 686, Am. Chem. Soc., 1998, Kapitel 18, S. 178ff
sowie in D. G. Kuhn et al., „Cycloalkyl-Substituted Amidrazones:
A Novel Class of Insect Control Agents [Cycloalkylsubstituierte
Amidrazone: Eine neue Klasse von Insektenbekämpfungsmitteln]", ACS Symposium Series
686, Am. Chem. Soc., 1998, Kapitel 19, S. 185ff, beschrieben.
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Eine
Aktivität
von Verbindungen im Pflanzenschutz gegen Agrarschädlinge bedeutet
nicht, daß sie sich
für den
Schutz von Saatgut eignen, welche zum Beispiel eine Aktivität gegen
Bodenschädlinge,
Kompatibilität
mit den Bodenbedingungen (z.B. in bezug auf das Festlegen der Verbindung
im Boden), vernachlässigbar
kleine Phytotoxizität
beim Auftragen auf das Saatgut sowie eine entsprechende Beweglichkeit
für die erforderliche
biologische Verfügbarkeit
(im Boden oder in der Pflanze) erfordert.
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, daß sich
Verbindungen der Formel I für
den Schutz von Saatgut eignen.
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Die
Verbindungen der Formel I können
nach Herstellungsverfahren, die in
EP-A 604 798 beschrieben bzw. darin als Zitat
erwähnt
sind oder nach Modifikationen dieser Verfahren hergestellt werden.
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In
der Definition der Formel I oben weisen die Substituenten die folgenden
Bedeutungen auf:
„Halogen" soll Fluor, Chlor,
Brom und Iod bedeuten.
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Der
Begriff „Alkyl" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang eine verzweigte oder unverzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 4 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, Propyl, 1-Methylethyl,
Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl,
1,1-Dimethylethyl, Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl,
2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl,
Hexyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl,
1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, 1,1-Dimethylbutyl,
1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl,
2,2-Dimethylbutyl, 2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl,
2-Ethylbutyl, 1,1,2-Trimethylpropyl,
1,2,2-Trimethylpropyl,
1-Ethyl-1-methylpropyl und 1-Ethyl-2-methylpropyl.
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„Alkoxy" bezieht sich auf
eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (Methyl,
Ethyl, Propyl, 1-Methylethyl, Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1,1-Dimethylethyl),
die über
eine Sauerstoffbrücke
an einer beliebigen Bindung in der Alkylgruppe verbunden sind. Zu
Beispielen zählen
Methoxy, Ethoxy, Propoxy und Isopropoxy.
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„Cycloalkyl" bezieht sich auf
einen einkernigen 3- bis 6gliedrigen gesättigten Kohlenstoffatomring,
d.h. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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Bezüglich des
Verwendungszwecks der Verbindungen der Formel I sind die folgenden
Bedeutungen der Substi tuenten, jeweils allein oder in Kombination,
besonders bevorzugt:
Bevorzugt werden Verbindungen der Formel
I, in denen W Trifluormethyl bedeutet.
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Bevorzugt
werden weiterhin Verbindungen der Formel I, in denen X und Y beide
Chlor sind.
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Weiterhin
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen R1 C1-C6-Alkyl, speziell
Ethyl, bedeutet.
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Bevorzugt
werden weiterhin Verbindungen der Formel I, in denen R2 und
R3 beide Methyl bedeuten.
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Weiterhin
bevorzugt werden Verbindungen der Formel I, in denen R2 und
R3 einen Cyclopropylring bilden, der unsubstituiert
oder durch 1 bis 3 Halogenatome, speziell Chlor und Brom, substituiert
ist.
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Weiterhin
bevorzugt werden Verbindungen der Formel I, in denen R2 und
R3 einen Cyclopropylring bilden, der durch
2 Halogenatome substituiert ist.
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Weiterhin
bevorzugt werden Verbindungen der Formel I, in denen R2 und
R3 einen Cyclopropylring bilden, der durch
2 Chloratome substituiert ist.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen R2 und
R3 einen 2,2-Dichlorcyclopropylring bilden.
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Weiterhin
bevorzugt werden Verbindungen der Formel I, in denen R4 C1-C6-Alkyl, speziell
Methyl, bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen R2,
R3 und R4 alle Methyl
bedeuten.
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Weiterhin
besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen R2, R3 und R4 einen 1-Methyl-2,2-dichlorcyclopropylrest bilden.
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Weiterhin
bevorzugt werden Verbindungen der Formel I, in denen
W Trifluormethyl
bedeutet;
X und Y jeweils unabhängig Chlor oder Brom bedeuten;
R1 C1-C6-Alkyl
bedeutet;
R2 und R3 C1-C6-Alkyl bedeuten
oder gemeinsam C3-C6-Cycloalkyl, das durch
1 bis 2 Halogenatome substituiert ist, bilden können;
R4 C1-C6-Alkyl bedeutet;
oder
deren Enantiomere oder Salze.
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Besonders
bevorzugt wird N-Ethyl-2,2-dimethylpropionamid-2-(2,6-dichlor-α,α,α-trifluor-p-tolyl)hydrazon
und N-Ethyl-2,2-dichlor-1-methylcyclopropancarboxamid,2-(2,6-Dichlor-α,α,α-trifluor-p-tolyl)hydrazon.
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Weiterhin
besonders bevorzugt bezüglich
der Verwendung in der vorliegenden Erfindung wird auch die Verbindung
der Formel I-1 (N-Ethyl-2,2-dimethylpropionamid-2-(2,6-dichlor-α,α,α-trifluor-p-tolyl)hydrazon):
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Weiterhin
besonders bevorzugt bezüglich
der Verwendung in der vorliegenden Erfindung wird auch die Verbindung
der Formel I-2 (N-Ethyl-2,2-dichlor-1-methylcyclopropancarboxamid-2-(2,6-dichlor-α,α,α-trifluor-p-tolyl)hydrazon):
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Bezüglich ihrer
Verwendung werden die in den Tabellen unten angegebenen Verbindungen
I-A besonders bevorzugt. Außerdem
stellen die für
einen Substituenten in den Tabellen erwähnten Gruppen, allein oder in
der Kombination, in der sie erwähnt
sind, eine besonders bevorzugte Ausführungsform des jeweiligen Substituenten
dar.
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Bezüglich ihrer
Verwendung werden auch die Salzsäure-,
Maleinsäure-,
Dimaleinsäure-,
Fumarsäure-,
Difumarsäure-,
Methansulfensäure-,
Methansulfonsäure- und Bernsteinsäureadditionsprodukte
der Verbindungen der Tabellen unten besonders bevorzugt.
Tabelle A
Nr. | R1 | R2 | R3 | R4 | X | Y |
A-1 | CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-2 | CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-3 | CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-4 | CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-5 | CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-6 | CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-7 | CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Br | Br |
Nr. | R1 | R2 | R3 | R4 | X | Y |
A-8 | CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Br | Br |
A-9 | CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-10 | CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-11 | CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-12 | CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-13 | CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-14 | CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-15 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-16 | CH2CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-17 | CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-18 | CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-19 | CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Br | Br |
A-20 | CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Br | Br |
A-21 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-22 | CH2CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-23 | CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-24 | CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-25 | CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-26 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-27 | CH2CH2CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-28 | CH2CH2CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-29 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-30 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-31 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Br | Br |
A-32 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Br | Br |
A-33 | CH2CH2CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-34 | CH2CH2CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-35 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-36 | CH2CH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-37 | C3H5 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-38 | C3H5 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-39 | C3H5 | CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
Nr. | R1 | R2 | R3 | R4 | X | Y |
A-40 | C3H5 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-41 | C3H5 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-42 | C3H5 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-43 | C3H5 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Br | Br |
A-44 | C3H5 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Br | Br |
A-45 | C3H5 | CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-46 | C3H5 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-47 | C3H5 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-48 | C3H5 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-49 | CH2OCH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-50 | CH2OCH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-51 | CH2OCH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-52 | CH2OCH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-53 | CH2OCH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-54 | CH2OCH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-55 | CH2OCH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Br | Br |
A-56 | CH2OCH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Br | Br |
A-57 | CH2OCH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-58 | CH2OCH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-59 | CH2OCH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-60 | CH2OCH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
A-61 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-62 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Cl | Cl |
A-63 | CH2OCH2CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-64 | CH2OCH2CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Cl | Cl |
A-65 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-66 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Cl | Cl |
A-67 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | H | Br | Br |
A-68 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | H | Br | Br |
A-69 | CH2OCH2CH3 | CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-70 | CH2OCH2CH3 | CH2CH3 | CH3 | CH3 | Br | Br |
A-71 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dichlorcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
Nr. | R1 | R2 | R3 | R4 | X | Y |
A-72 | CH2OCH2CH3 | 2,2-Dibromcyclopropyl | CH3 | Br | Br |
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Die
Verbindungen der Formel I eignen sich für den Schutz von Saatgut gegen
Bodenschädlinge,
insbesondere solche aus der folgenden Aufzählung:
Tausendfüßler (Diplopoda),
Hemiptera (Homoptera und Heteroptera), Orthoptera,
Lepidopteren
(Lepidoptera), zum Beispiel Agrotis ipsilon, Agrotis segetum, Chilo
ssp., Euxoa ssp., Momphidae, Ostrinia nubilalis und Phthorimaea
operculella
Käfer
(Coleoptera), zum Beispiel Agriotes Lineatus, Agriotes obscurus,
Aphthona euphoridae, Athous haemorrhoidalis, Atomaria linearis,
Cetonia aurata, Ceuthorrhynchus assimilis, Ceuthorrhynchus napi,
Chaetocnema tibialis, Ctenicera ssp., Diabrotica longicornis, Diabrotica
speciosa, Diabrotica semipunctata, Diabrotica virgifera, Limonius
californicus, Melanotus communis, Otiorrhynchus ovatus, Phyllobius
pyri, Phyllophaga sp., Phyllophaga cuyabana, Phyllophaga triticophaga,
Phyllopertha horticola, Phyllotetra nemorum, Phyllotreta striolata,
Popillia japonica, Sitona lineatus und Sitophilus granaria,
Fliegen
(Diptera), zum Beispiel Chrysomya bezziana, Chrysomya hominivorax,
Chrysomya macellaria, Contarinia sorghicola, Cordylobia anthropophaga,
Dacus cucurbitae, Dacus oleae, Dasineura brassicae, Delia antique,
Delia coarctata, Delia platura, Delia radicum, Fannia canicularis,
Gasterophilus intestinalis, Geomyza Tripunctata, Glossina morsitans,
Haematobia irritans, Haplodiplosis equestris, Hypoderma lineata;
Lucilia caprina, Lucilia cuprina, Lucilia sericata, Lycoria pectoralis,
Mayetiola destructor, Muscina stabulans, Oestrus ovis, Opomyza florum,
Oscinalla frit, Pegomya hysocyami, Phorbia antiqua, Phorbia brassicae,
Phorbia coarctata, Psila rosae, Rhagoletis cerasi, Rhagoletis pomonella,
Tabanus bovinus, Tipula oleracea und Tipula paludosa,
Thrips
(Thysanoptera), z.B. Thrips simplex,
Ameisen (Hymenoptera),
z.B. Atta capiguara, Atta cephalotes, Atta laevigata, Atta robusta,
Atta sexdens, Atta texana, Monomorium pharaonis, Solenopsis geminata
und Solenopsis invicta, Pogonomyrmex ssp. und Pheidole megacephala,
Termiten
(Isoptera), z.B. Coptotermes ssp,
Bürstenschwänze (Collembola), z.B. Onychiurus
ssp.
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Insbesondere
eignen sich die erfindungsgemäßen Mischungen
für die
Bekämpfung
von Schädlingen der
Ordnungen Diptera, Coleoptera, Lepidoptera und Isoptera.
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Weiterhin
wird die Verwendung der Verbindungen der Formel I und sie enthaltenden
Zusammensetzungen für
die Bekämpfung
von Schädlingen
der Ordnung Diptera, insbesondere Delia-Arten, besonders bevorzugt.
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Die
Verwendung der Verbindungen der Formel I und sie enthaltenden Zusammensetzungen
für die Bekämpfung von
Schädlingen
der Ordnung Coleoptera, insbesondere Diabrotica-Arten und Elateridae
(Drahtwürmer),
ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Weiterhin
ist die Verwendung der Verbindungen der Formel I und sie enthaltenden
Zusammensetzungen für
die Bekämpfung
der Ordnung Isoptera besonders bevorzugt.
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Die
Verbindungen der Formel I können
für den
Schutz von Saatgut und den Wurzeln und Sprossen der Keimlingspflanzen
gegen Bodenschädlinge
eingesetzt werden.
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Der
Saatgutschutz ist bevorzugt.
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Besonders
bevorzugt ist der Schutz von Saatgut aus der Gruppe Getreide (z.B.
Weizen, Gerste, Roggen), Canola, Zuckerrübe, Mais, Sorghum, Sonnenblume,
Baumwolle, Reis, Erbsen, Raps, Kartoffel und Kulturpflanzen des
Erwerbsgartenbaus wie Reis, Weizen, Gerste oder Roggen.
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Die
Verbindungen der Formel I wirken sowohl durch direkten und indirekten
Kontakt und Aufnahme sowie durch Trophallaxis und Transfer.
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Zu
traditionellen Saatgutbehandlungsformulierungen zählen zum
Beispiel „Flowables" FS, Lösungen SL,
Trockenbeizmittel DS, WS-Pulver oder Granulate für die Schlämmbeize, wasserlösliche Pulver
SS und Emulsion ES. Das Saatgut wird vor dem Säen behandelt, und zwar entweder
direkt oder nach Vorkeimen des Saatguts.
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Für die erfindungsgemäße Verwendung
können
die Verbindungen I in die üblichen
Formulierungen überführt werden,
z.B. in Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen, Stäube,
Pulver, Pasten und Granulate. Die Anwendungsform richtet sich nach
dem Verwendungszweck; es soll in jedem Fall eine feine und einheitliche Verteilung
der Verbindung auf dem erfindungsgemäßen Saatgut gewährleistet
werden.
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Die
Formulierungen werden auf bekannte Weise hergestellt, z.B. dadurch,
daß man
den Wirkstoff mit Lösungsmitteln
und/oder Trägern,
gewünschtenfalls
mit Hilfe von Emulgatoren und Dispersionsmitteln, verdünnt bzw.
abstreckt. Bei den geeigneten Lösungsmitteln/Hilfsstoffen
handelt es sich im wesentlichen um:
- – Wasser,
aromatische Lösungsmittel
(zum Beispiel Solvesso-Produkte, Xylol), Paraffin (zum Beispiel
Mineralfraktionen), Alkohole (zum Beispiel Methanol, Butanol, Pentanol,
Benzylalkohol), Ketone (zum Beispiel Cyclohexanon, Gamma-Butyrolacton),
Pyrrolidone (NMP, NOP), Acetate (Glykoldiacetat), Glykol, Fettsäuredimethylamide,
Fettsäuren
und Fettsäureester.
Im Prinzip können
auch Lösungsmittelmischungen
verwendet werden.
- – Träger wie
natürliche
Mineralmehle (z.B. Kaoline, Tone, Talk, Kreide) und synthetische
Mineralmehle (z.B. hochdisperse Silica, Silicate); Emulgatoren wie
nichtionische und anionische Emulgatoren (z.B. Polyoxyethylenfettalkoholether,
Alkylsulfonate und Arylsulfonate) und Dispergiermittel wie Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Geeignete
Tenside sind Alkalimetall-, Erfalkalimetall- und Ammoniumsalze der Ligninsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure, Phenolsulfonsäure, Dibutylnaphthalinsulfonsäure, Alkylarylsulfonate,
Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Fettalkoholsulfate, Fettsäuren und
sulfatierte FettalkoholGlykolether, weiterhin Kondensationsprodukte
von sulfoniertem Naphthalin und Naphthalinderivaten mit Formaldehyd,
Kondensationsprodukte des Naphthalins bzw. der Naphthalinsulfonsäure mit
Phenol, Octylphenol, Nonylphenol, Alkylphenylpolyglykolether, Tributylphenylpolyglykolether,
Tristearylphenylpolyglykolether, Alkylarylpolyetheralkohole, Alkohol-
und Fettalkohol/Ethylenoxidkondensate, ethoxyliertes Rizinusöl, Polyoxyethylenalkylether,
ethoxyliertes Polyoxypropylen, Laurylalkoholpolyglykoletheracetal,
Sorbitester, Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose sowie Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockcopolymere.
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Zur
Herstellung von direkt besprühbaren
Lösungen,
Emulsionen, Pasten oder Öldispersionen
kommen Mineralölfraktionen
von mittlerem bis hohem Siedepunkt, wie Kerosin oder Dieselöl, weiterhin
Kohlenteeröle
sowie Öle
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, aliphatische, cyclische
und aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Toluol, Xylol, Paraffin,
Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline oder deren Derivate,
Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Cyclohexanol, Cyclohexanon,
Isophoron, stark polare Lösungsmittel,
z.B. Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon und Wasser, in Betracht.
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Pulver,
Streu- und Stäubemittel
können
durch Mischen oder gemeinsames Vermahlen der Wirkstoffe mit einem
festen Trägerstoff
hergestellt werden.
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Granulate,
zum Beispiel Umhüllungs-,
Imprägnierungs- und Homogengranulate,
können
durch Bindung der Wirkstoffe an feste Trägerstoffe hergestellt werden.
Feste Trägerstoffe
sind z.B. Mineralerden wie Kieselgele, Silicate, Talk, Kaolin, Attaclay,
Kalkstein, Kalk, Kreide, Bolus, Löß, Ton, Dolomit, Diatomeenerde, Calcium-
und Magnesiumsulfat, Magnesiumoxid, gemahlene Kunststoffe, Düngemittel
wie z.B. Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Harnstoffe
und pflanz liche Produkte wie Getreidemehl, Baumrindenmehl, Holzmehl
und Nußschalenmehl,
Cellulosepulver und andere feste Trägerstoffe.
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Zur
Verbesserung des Haftens der Wirkstoffe auf dem Saatgut nach der
Behandlung können
auch Klebstoffe/Haftmittel zugegeben werden. Geeignete Haftmittel
sind EO/PO-Blockcopolymer-Tenside, jedoch auch Polyvinylalkohole,
Polyvinylpyrrolidone, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polybutene,
Polysiobutylene, Polystyrol, Polyethylenamine, Polyethylenamide,
Polyethylenimine (Lupasol®, Polymin®),
Polyether, Polyurethane und Copolymere, die sich von diesen Polymeren
ableiten.
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Diese
Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,01 und 95 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 90 Gew.-%, an Wirkstoff. Die Wirkstoffe werden
in einer Reinheit von 90% bis 100%, vorzugsweise 95% bis 100% (gemäß NMR-Spektrum) eingesetzt.
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Beispiele
für Formulierungen
sind:
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1. Produkte für die Direktapplikation oder
zur Verdünnung
mit Wasser
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A) Lösliche
Konzentrate (SL)
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10
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden in Wasser oder einem wasserlöslichen
Lösungsmittel
gelöst. Alternativ
dazu werden Netzmittel oder andere Hilfsstoffe zugefügt. Beim
Verdünnen
mit Wasser löst
sich der Wirkstoff.
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B) Dispergierbare Konzentrate (DC)
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20
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden unter Zusatz eines Dispergiermittels,
zum Beispiel Polyvinylpyrrolidon, in Cyclohexanon gelöst. Beim
Verdünnen
mit Wasser ergibt sich eine Dispersion.
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C) Emulsionskonzentrate (EC)
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15
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden unter Zusatz von Calciumdodecylbenzolsulfonat
und Rizinusölethoxylat
(jeweils 5%) in Xylol gelöst.
Beim Verdünnen
mit Wasser ergibt sich eine Emulsion.
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D) Emulsionen (ES)
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40
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden unter Zusatz von Calciumdodecylbenzolsulfonat
und Rizinusölethoxylat
(jeweils 5%) in Xylol gelöst.
Diese Mischung wird mittels einer Emulgiermaschine (Ultraturrax)
in Wasser gegeben und homogen emulgiert. Bei Verdünnen mit
Wasser ergibt sich eine Emulsion.
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E) Suspensionen (FS)
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In
einer Rührwerkskugelmühle werden
20 Gewichtsteile der Wirkstoffe unter Zusatz von Dispergiermitteln,
Netzmitteln und Wasser oder einem organischen Lösungsmittel zu einer feinen
Wirkstoffsuspension vermahlen. Verdünnen mit Wasser ergibt sich
eine stabile Suspension des Wirkstoffs.
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F) Wasserdispergierbare und wasserlösliche Granulate
(WG, SG)
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50
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden unter Zusatz von Dispergiermitteln
und Netzmitteln fein vermahlen und mittels technischer Geräte (z. B.
Extrusion, Sprühturm,
Wirbelschicht) zu wasserdispergierbaren oder wasserlöslichen
Granulaten verarbeitet. Durch Verdünnung mit Wasser ergibt sich
eine stabile Dispersion oder Lösung
des Wirkstoffs.
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G) Wasserdispergierbare Pulver und wasserlösliche Pulver
(SS, WS)
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75
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden in einer Rotor-Stator-Mühle unter
Zusatz von Dispergiermitteln, Netzmitteln und Kieselgel vermahlen.
Durch Verdünnung
mit Wasser erhält
man eine stabile Dispersion oder Lösung mit dem Wirkstoff.
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2. Produkte für die Direktapplikation
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H) Stäube
(DS)
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5
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden fein vermahlen und mit 95 Gewichtsteilen
feinteiligem Kaolin innig vermischt. Dadurch erhält man einen Staub.
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I) Granulate (GR, FG, GG, MG)
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0,5
Gewichtsteile der Wirkstoffe werden fein gemahlen und mit 99,5 Gewichtsteilen
Trägerstoffen
zusammengebracht. Gängige
Verfahren sind dabei Extrusion, Sprühtrocknung oder Wirbelschicht.
Hierdurch erhält
man ein Granulat für
die Direktapplikation.
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Die
Wirkstoffe können
als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus bereiteten
Anwendungsformen, z. B. in Form von direkt sprühbaren Lösungen, Pulvern, Gelen, Suspensionen
oder Dispersionen, Emulsionen, Öldispersionen,
Pasten, Stäuben,
Streumitteln, oder Granulaten, Mikrokapseln (CS), Pellets oder Tabletten,
durch Versprühen,
Vernebeln, Verstäuben,
Streuen oder Gießen
angewandt werden. Die Anwendungsformen richten sich ganz nach den
Verwendungszwecken; es soll in jedem Fall möglichst die feinste Verteilung
der erfindungsgemäßen Wirkstoffe
gewährleistet
werden.
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Wäßrige Anwendungsformen
können
aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern, Öldispersionen)
durch Zusatz von Wasser bereitet werden. Zur Herstellung von Emulsionen, Pasten
oder Öldispersionen
können
die Substanzen als solche oder in einem Öl oder Lösungsmittel gelöst mittels
Netz-, Haft-, Dispergier- oder Emulgiermittel in Wasser homo genisiert
werden. Es können
aber auch aus Wirkstoff, Netz-, Haft-, Dispergier- oder Emulgiermittel
und gegebenenfalls Lösungsmittel
oder Öl
bestehende Konzentrate hergestellt werden, die sich zur Verdünnung mit
Wasser eignen.
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Die
Wirkstoffkonzentrationen in den anwendungsfertigen Zubereitungen
können
in größeren Bereichen
schwanken. Im allgemeinen liegen sie zwischen 0,01 und 80%, vorzugsweise
zwischen 0,1 und 50%.
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Die
Wirkstoffe können
gegebenenfalls unmittelbar vor der Verwendung mit verschiedenen
Arten von Ölen,
Netzmitteln, Hilfsstoffen, Herbiziden, Fungiziden, sonstigen Pestiziden
oder Bakteriziden versetzt werden. Diese Mittel werden den erfindungsgemäßen Mitteln
im allgemeinen im Gewichtsverhältnis
1:100 bis 100:1 zugemischt.
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FS-Formulierungen
sind bevorzugt.
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Bevorzugte
FS-Formulierungen von Verbindungen der Formel I für die Saatgutbehandlung
umfassen 0,5 bis 80% Wirkstoff, 0,05 bis 5% eines Netzmittels, 0,5
bis 15% eines Dispergiermittels, 0,1 bis 5% eines Verdickungsmittels,
5 bis 20% eines Gefrierschutzmittels, 0,1 bis 2% eines Schaumhemmers,
1 bis 20% eines Pigments und/oder Farbstoffs, 0 bis 15% eines Klebstoffs/Haftmittels,
0 bis 75% eines Füllstoffs/Grundstoffs und
0,01 bis 1% eines Konservierungsmittels.
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Bei
der Behandlung von Saatgut betragen die Aufwandmengen an Mischung
im allgemeinen 0,1 g bis 10 kg pro 100 kg Saatgut, vorzugsweise
1 g bis 5 kg pro 100 kg Saatgut, insbesondere 1 g bis 200 g pro
100 kg Saatgut.
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Bei
der Bekämpfung
von Schädlingen
wird die Verbindung der Formel I oder die Zusammensetzung, die diese
umfaßt,
durch Sprühen
oder Stäuben
auf das Saatgut oder den Boden (und dabei das Saatgut) nach dem
Säen ausgebracht.
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Ein
weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Behandlung des
Saatguts in der Saatfurche mit einer granulatförmigen Formulierung, die den
Wirkstoff oder eine ihn umfassende Zusammensetzung enthält, zusammen
mit gegebenenfalls einem oder mehreren festen oder flüssigen landwirtschaftlich
annehmbaren Trägern
und/oder gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren landwirtschaftlich
annehmbaren Tensiden. Dieses Verfahren wird vorteilhaft in Saatbetten
von Getreide, Mais, Baumwolle und Sonneblume angewandt. Bei Getreide
und Mais betragen die Aufwandmengen für Verbindungen der Formel I
zwischen 50 und 500 g/ha.
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Die
Erfindung betrifft auch das Vermehrungsmaterial von Pflanzen, insbesondere
den behandelten Samen, umfassend, also beschichtet mit und/oder
enthaltend, eine Verbindung der Formel I oder eine sie umfassende
Zusammensetzung. Der Begriff „beschichtet
mit und/oder enthaltend" bedeutet
allgemein, daß sich zum
Zeitpunkt der Anwendung der Wirkstoff größtenteils an der Oberfläche des
Vermehrungsmaterials befindet, obwohl je nach dem Ausbringungsverfahren
mehr oder weniger Wirkstoff in das Vermehrungsmaterial eindringen
kann. Wird dieses Vermehrungsmaterial (neu) gepflanzt, kann es den
Wirkstoff absorbieren.
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Das
Saatgut umfaßt
die erfindungsgemäßen Mischungen
in einer Menge von 0,1 g bis 10 kg pro 100 kg Saatgut.
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Die
folgende Aufzählung
von Pestiziden, mit denen die erfindungsgemäßen Verbindungen gemeinsam eingesetzt werden
können,
soll die möglichen
Kombinationen erläutern,
stellt jedoch keine Einschränkung
dar:
Phosphororganische Verbindungen: Acephate, Azinphosmethyl,
Chlorpyrifos, Chlorfenvinphos, Diazinon, Dichlorvos, Dicrotophos,
Dimethoat, Disulfoton, Ethion, Fenitrothion, Fenthion, Isoxathion,
Malathion, Methamidophos, Methidathion, Methyl-Parathion, Mevinphos,
Monocrotophos, Oxydemeton-methyl, Paraoxon, Parathion, Phenthoat,
Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phorat, Phoxim, Pirimiphos-methyl,
Profenofos, Prothiofos, Sulprophos, Terbufos, Triazophos, Trichlorfon;
Carbamate:
Alanycarb, Benfuracarb, Carbaryl, Carbosulfan, Fenoxycarb, Furathiocarb,
Indoxacarb, Methiocarb, Methomyl, Oxamyl, Pirimicarb, Propoxur,
Thiodicarb, Triazamat;
Pyrethroide: Bifenthrin, Cyfluthrin,
Cypermethrin, alpha-Cypermethrin, Deltamethrin, Esfenvalerat, Ethofenprox,
Fenpropathrin, Fenvalerat, Cyhalothrin, lambda-Cyhalothrin, Permethrin,
Silafluofen, Tau-Fluvalinat, Tefluthrin,
Tralomethrin, Zeta-Cypermethrin;
Wachstumsregulatoren
für Arthropoden:
a) Chitinsynthesehemmer: Benzoylharnstoffe: Chlorfluazuron, Diflubenzuron,
Flucycloxuron, Flufenoxuron, Hexaflumuron, Lufenuron, Novaluron,
Teflubenzuron, Triflumuron; Buprofezin, Diofenolan, Hexythiazox,
Etoxazol, Clofentazin; b) Ecdysonantagonisten: Halofenozid, Methoxyfenozid,
Tebufenozid; c) Juvenoide: Pyriproxyfen, Methopren, Fenoxycarb;
d) Lipidbiosynthesehemmer: Spirodiclofen;
Neonicotinoide: Acetamiprid,
Clothianidin, Flonicamid, Imidacloprid, Nitenpyram, Thiacloprid,
Thiamethoxam;
Verschiedene: Abamectin, Acequinocyl, Amitraz,
Azadirachtin, Bifenazat, Bacillus thuringiensis, Bacillus subtilis,
Cartap, Chlorfenapyr, Chlordimeform, Cyromazin, Diafenthiuron, Dinetofuran,
Diofenolan, Emamectin, Endosulfan, Ethiprol, Fenazaquin, Fipronil,
Formetanat, Formetanat-hydrochlorid, Hydramethylnon, Indoxacarb,
4-{(2Z)-2-({[4-Trifluormethoxy)anilino]-carbonyl}hydrazono)-2-[3-(trifluormethyl)phenyl]ethyl}-benzonitril, Pyridaben,
Pymetrozin, Spinosad, Schwefel, Tebufenpyrad und Thiocyclam.
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Im
allgemeinen bedeutet „Pestizid
wirksame Menge" diejenige
Wirkstoffmenge, die erforderlich ist, um eine beobachtbare Wirkung
auf Wachstum auszuüben,
darunter auch die Auswirkungen Necrose, Tod, Verzögerung,
Vorbeugung und Entfernung, Zerstörung
oder sonstige Verringerung des Auftretens und der Aktivität des Zielorganismus.
Die Pestizid wirksame Menge kann für die verschiedenen in der
Erfindung eingesetzten Verbindungen/Zusammensetzungen schwanken.
Eine pestizidwirksame Menge der Zusammensetzungen schwankt auch
in Abhängigkeit
von den vorherrschenden Bedingungen wie gewünschte Pestizidwirkung und Dauer,
Witterung, Zielspezies, Ort, Ausbringungsverfahren und dergleichen.
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Die
Pestizidwirkung der Verbindungen wird durch die folgenden Versuche
belegt:
Maiswurzelwurm-, Drahtwurm- und Wurzelfliegen-Behandlungstest
Schutz
von Saatgut gegen den Maiswurzelwurm Diabrotica undecimpunctata
howardi (Larven), den Drahtwurm Agriotis lineatus (Larven) und die
Wurzelfliege Delia platura (Eier).
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Die
Wirkstoffe wurden in einem Lösungsmittel-Tensid-Träger, der
aus 15% Aceton und 0,05% Tween 20TM (Polyoxyethylensorbitanmonolaureat)
in Wasser besteht, formuliert.
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Maissamen
(Mais „Truckers
Favorite") wurden
in Chargen zu je 50 Korn durch Schütteln mit 450 μl der Zubereitung
der Verbindung in einem Glasbecher behandelt und dann getrocknet.
Die Samen wurden zu je einem Stück
pro 120-ml-Behältnis
mit Luftlöchern
im Verschluß in
sandigem Lehmboden gepflanzt. Zehn Insekteneier oder -larven wurden
in jedes Behältnis
gesetzt. Die Eier- oder Larvenmortalität und die Fraßschäden an Wurzeln
und Sprossen wurden sieben Tage nach dem Pflanzen ausgewertet.
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Die
Mortalitätsprozente
der Insektenschädigung
und der Fraßschäden werden
im Vergleich mit der Lösungsmittel-Tensid-Blindkontrolle
berechnet.
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Bei
251 g Wirkstoff pro 100 kg Saatgut ergaben die Verbindungen I-1
und I-2 eine Schutzwirkung gegen Drahtwurm-Fraßschäden an Samen und Keimlingspflanze
von über
30%.