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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Nemorubicin zur
Behandlung von Leberkrebs. Sie betrifft insbesondere einen Behandlungsplan
bei dem Nemorubicin über
die Leberarterie jede 6. Woche an Patienten mit Leberkrebs verabreicht
wird.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Nemorubicin zur
Behandlung von Leberkrebs; sie betrifft insbesondere die intrahepatische
Verabreichung von Nemorubicin zur Verwendung in der Lebertumortherapie
nach einem besonderen Behandlungsplan.
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Nemorubicinhydrochlorid,
nämlich,
3'-Desamino-3'[2(S)methoxy-4-morpholinyl]doxorubicinhydrochlorid
(nachfolgend nur Nemorubicin genannt) mit der Formel
ist ein Doxorubicinderivat,
das durch die Substitution von -NH
2 an der
3'-Position im Zuckeranteil
durch eine Methoxymorpholinogruppe erhalten wird. Die Verbindung
wurde im Laufe eines Forschungsprogramms synthetisiert, das darauf
gerichtet war, neue Anthracycline mit mindestens zum Teil neuartigen
Wirkungsweisen zu identifizieren, die ein breites Wirkungsspektrum,
einschließlich
der Wirkung auf multidrug-resistente (mdr) Tumoren, besitzen.
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Robert
J. et al., Cancer Surveys, Vol. 13, 1993, pages 219–252, beschreiben
den Stoffwechselweg bekannter Anthracycline, wie etwa Doxorubicin,
Epirubicin und Idarubicin und das Grundprinzip zur intra-arteriellen
Verabreichung dieser Anthracycline.
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Kirk
S. et al., Surgery, Vol. 109, No. 6, 1991, pages 694–697, beschreiben
die Erforschung und Behandlung von 14 Patienten mit primärem Leberzellenkarzinom
durch Infusion von jodiertem Öl
und Doxorubicinhydrochlorid.
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Vasey
et al., Cancer Research, Vol. 55, No. 10, 1995, pages 2090–2096, beschreiben
klinische und pharmokokinetische Phase-I-Studien mit Nemorubicin,
das durch i.v.-Bolusinjektion
an Patienten mit refraktären
soliden Tumoren, einschließlich
Patienten mit Lebermetastasen von einem Kolorektalkrebs, verabreicht wurde.
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Nemorubicin
wirkt in vitro und in vivo auf Tumorzellen, die gegenüber Anthracyclinen
resistent sind, und den mdr-Phänotyp aufweisen,
wobei letztgenannter Mechanismus anerkannterweise auch beim Menschen
auftritt.
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Es
wurde keine Kreuzresistenz bei Tumorzellen beobachtet, die gegenüber L-PAM
oder cDDP resistent sind, oder bei Zellen, die gegenüber Topoisomerase-II-Inhibitoren
(at-mdr) resistent sind.
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Nemorubicin
wirkt nach i.p., i.v. oder oraler Verabreichung mit guter Antitumor-Wirkung
auf murine Leukämien,
und auf solide murine und humane Tumormodelle.
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Die
Verbindung unterscheidet sich von den meisten Anthracyclinen dadurch,
das sie höchst
potent ist, wenn sie in vivo verabreicht wird, wobei die optimale
i.v.-Dosis mindestens 80 Mal kleiner ist als die Doxorubicindosis.
Dieses Ergebnis und die Beobachtung, dass die zytotoxische Wirkung
von Nemorubicin in vitro in Gegenwart von Maus-Lebermikrosomen, Ratten-Lebermikrosomen
und humanen Lebermikrosomen erhöht
ist, deutet darauf hin, dass Nemorubicin in stark zytotoxische Metabolit(en)
umgewandelt werden könnte.
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Ein
wohlbekannter Weg der metabolischen Umwandlung von Antitumor-Anthracyclinen
in Säugetieren ist
die Seitenketten-Carbonylgruppenreduktion, die das entsprechende
13-Dihydroderivat
ergibt. Das reduzierte Derivat von Nemorubicin erhält die Wirksamkeit
in vitro und in vivo gegen Doxorubicin-resistente Modelle, wobei
die Dosen im Vergleich zum Ausgangwirkstoff jedoch 10 Mal höher sind.
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Die
hohe Lipophilizität
des Moleküls,
die der Verbindung die Fähigkeit
verleiht, hohe intrazelluläre
Konzentrationen zu erreichen, und höchstwahrscheinlich einer der
Gründe
für deren
Effizienz bei resistenten Modellen ist, macht sie auch nach oraler
Verabreichung effektiv. Die orale Antitumoreffizienz von Nemorubicin wurde
in einem Panel verschiedener Tumorarten mit unterschiedlichen Verabreichungsplänen untersucht.
Die Ergebnisse beweisen, dass die orale Behandlung mit Nemorubicin
bei allen untersuchten Tiermodellen mit einer Antitumorwirksamkeit
assoziiert ist, die mit derjenigen vergleichbar ist, die nach intravenöser (i.v.)
Verabreichung beobachtet wird. In diesen Modellen sind die effektiven
oralen Dosen von Nemorubicin 1,3 bis 2 Mal höher als die effektiven i.v.
Dosen. Insbesondere bei Lebermetastasen aus murinem M5076-Fibrosarkom
wurden die besten Ergebnisse (Verdoppelung der Überlebenszeit) mit der oralen
Formulierung erreicht, die 5 Tage lang täglich verabreicht wurde; die
injizierbare Formulierung war weni ger effektiv. Dies könnte eine
Auswirkung eines unterschiedlichen Verhaltens des Arzneimittels
sein, der auf den Effekt der ersten Leberpassage zurückzuführen ist.
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Außerdem ist
die Leber ein Ort, an dem sich Metastasen vieler humaner Krebsarten
häufig
ausbreiten.
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Primärer Leberkrebs
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Tumoren
der Leber gehören
zu den häufigsten
bösartigen
Tumoren der Welt. Die jährliche
weltweite Erkrankungshäufigkeit
liegt bei ungefähr
1 Million Fällen,
wobei das Verhältnis
von Männern
zu Frauen ungefähr
4:1 beträgt.
Es gibt eine gewaltige Variation der geographischen Häufigkeit,
die 2/100.000 in Nordamerika bis 30/100.000 in Südostasien entspricht, auch
wenn sich diese Zahlen häufig
auf "Leberkrebs
insgesamt", ohne
Unterscheidung zwischen primärem
und sekundärem
Leberkrebs, beziehen.
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Die
höchste
Häufigkeit
von Leberkrebs ist im Fernen Osten zu sehen und ist mit hohen Raten
an endemischen Hepatitis-B-Trägern, der
Kontamination von Nahrungsmitteln, Lagergetreide, Trinkwasser und
Boden assoziiert. Fortschritte beim Management dieser bösartigen
Tumoren werden wahrscheinlich von Immunisierungsstrategien für Hepatitis
B und C und von der Entwicklung von Mitteln zur Verringerung von
Zirrhose jeden Ursprungs abhängen.
Zirrhose ist, besonders in Europa und den USA, häufig mit HCC assoziiert. Systemische
Chemotherapie ist mit einer Ansprechrate von durchschnittlich weniger
als 20 % im Allgemeinen enttäuschend.
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Ein
breites Spektrum sowohl operativer als auch nicht operativer Therapien
ist inzwischen gegen HCC verfügbar.
Operative Resektion und orthotope Transplantation sind die einzigen
kurativen Optionen, aber es wird geschätzt, dass sich weniger als
10 % der Patienten für
diesen Ansatz eignen und die langfristigen Ergebnisse sind schlecht.
Die geringe Resezierbarkeit und die hohe Rezidivrate (40 % fünf Jahren
nach der Operation), zusammen mit der Tatsache, dass HCC häufig eher
aufgrund von lokaler Progression in der Leber tödlich ist als aufgrund von
Metastasenausbreitung, regte die Entwicklung mehrerer locoregionaler
therapeutischer Ansätze
an, einschließlich
intraarterieller Chemotherapie. Höhere Ansprechraten scheinen
für die
intrahepatische arterielle Chemotherapie (IHA) berichtet zu werden,
die zusammen mit Embolisationsmitteln, wie etwa LIPIODOL® Gelschaum
und abbaubaren Stärkemikrokugeln
verabreicht wird. Dieser Ansatz wird im Fernen Osten vermehrt verwendet.
Anthracycline (Doxorubicin und Epirubicin) werden in diesem Rahmen
häufig
verwendet. Mit den derzeitigen chemotherapeutischen Ansätzen wird
jedoch keine substanzielle Verbesserung der Überlebensraten erhalten. Der
Bedarf an effektiven Behandlungen bleibt hoch.
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Sekundärer Leberkrebs
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Die
Leber ist ein Ort an dem sich Metastasen bei vielen humanen Krebsarten
häufig
ausbreiten und bei Betroffenheit der Leber ist dies oft die Hauptursache
für Morbidität und Mortalität bei disseminierten
bösartigen
Tumoren. Insbesondere ist die Leber bei vielen Patienten mit primärem Kolorektalkrebs
aufgrund des portalen Venenabflusssystems üblicherweise der erste – und möglicherweise – einzige
Ort, an dem Metastasen auftreten. Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebsarten – aber auch
Melanome, Lungen- und Brustkrebsarten – können ebenfalls häufig in
die Leber metastasieren. Metastatische Lebertumoren sind oft das
erste Anzeichen für
das Fortschreiten des Krebses eines Patienten, und sind insbesondere
bei Kolorektalkrebs die einzigen nachgewiesenen Tumoren. Das Darmkarzinom
ist eine Erkrankung der Industrieländer. Es wird geschätzt, dass
in den USA jährlich über 160.000
neue Fälle
diagnostiziert wurden und dass 75.000 Todesfälle infolge der fortgeschrittenen
Erkrankung auftraten. Epidemiologische Studien zeigen, dass die
Häu figkeit
des Auftretens des Darmkarzinoms ansteigt. Die Betroffenheit der
Leber wird bei 40 bis 70 % der Patienten mit einer fortgeschrittenen
Erkrankung festgestellt und die Leber ist bei bis zu 30 % der Patienten
mit metastatischer Erkrankung der einzige Ort von initialem Tumorrezidiv.
Wenn sie nicht behandelt werden, sind die metastatischen Läsionen der
Leber, die von Kolorektalkrebsarten herrühren, mit einer Überlebensdauer
von 3 bis 24 Monaten assoziiert.
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Für Patienten
mit isolierten Lebermetastasen ist die operative Resektion mit einer
20- bis 30%-igen 5-Jahres-Überlebensrate
die beste Behandlungsoption. Eine Operation ist nur in etwa 10 %
der Fälle
möglich und
es wird geschätzt,
dass bis zu 25 % der Patienten, die sich einer Resektion unterziehen,
erneut an metastatischem Leberkrebs erkranken werden.
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Linderung
durch systemische Chemotherapie wird derzeit den meisten Patienten
mit ausgedehnten oder multiplen Lebermetastasen angeboten. Bislang
wird systemisches 5-Fluoruracil (5-FU) plus Folinsäure als
optimale Behandlung von metastatischem Kolorektalkrebs erachtet,
die Ansprechraten von nur 20 % und eine Überlebensdauer von insgesamt
rund 12 Monaten erbringt. Irinotecanhydrochloridtrihydrat ist die
Standardbehandlung nach Versagen von 5-FU-Leucovorin, mit einer
Ansprechrate von 15 % und einer mittleren Überlebenszeit von ungefähr 9 Monaten.
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Wenn
die Erkrankung auf die Leber beschränkt und inoperabel ist, kann
eine regionale intraarterielle Chemotherapie indiziert sein. Mit
der hepatischen arteriellen Infusion von 5-FU oder dessen Analog,
5-Fluordeoxyuridin (FUDR), wurden Versuche unternommen, um das klinische
Resultat zu maximieren (Ansprechrate bei bis zu 50 % der Fälle), aber
ohne substanziellen Effekt auf das Überleben.
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Nemorubicin
stellt eine therapeutische Option bei der Behandlung von Leberkrebs
dar.
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Die
Erwartung, dass Nemorubicin bei Leberneoplasmen effektiv ist, stammt
aus den Befunden der Phase-I- und Phase-IB-Studien, die auf intravenösem Weg
(i.v.) bei insgesamt 197 Patienten in Europa und den Vereinigten
Staaten durchgeführt
wurden. Während
dieser Evaluierung wurden wiederholt Regressionen von Lebermetastasen
bei Darm- und Nierenkrebspatienten beobachtet. Tumorschrumpfung
trat bei Dosen von 1.250 und 1.500 mcg/m2 auf.
Die wesentlichen Toxizitäten
waren Übelkeit
und Erbrechen (die intravenöse
antiemetische Behandlung erfordern), Knochenmarksuppression und
vorübergehender
Transaminasenanstieg.
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Außerdem wurden
in einer Phase-II-Studie, bei der die i.v.-Therapie bei Brustkrebspatienten mit
zuvor unbehandelten Lebermetastasen bei fortgeschrittener Erkrankung
evaluiert wurde, 1 Mal vollständiges
Ansprechen (CR), 3 Mal teilweise Ansprechen (PRs) (2 Mal bestätigt und
1 Mal unbestätigt)
bei 4 von 6 Patienten mit Leberläsionen
beobachtet, die mit 1.500 mcg/m2 i.v behandelt
wurden.
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Diese
Befunde deuten auf eine potentielle Wirksamkeit von Nemorubicin
auf Leberläsionen
hin, sogar bei Tumorarten, die gegen herkömmliche Chemotherapie resistent
sind, wie etwa Darm- oder Nierenkrebs.
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Starke
Beweise für
die Antitumoreffizienz in der Leber werden auch von vorklinischen
Daten gestützt. Die
Wirksamkeit von Nemorubicin gegen Lebermetastasen des murinen M5076-Retikulosarkoms
ist nach oraler Verabreichung im Vergleich zum i.v.-Weg höher, was
darauf hindeutet, dass ein Effekt der ersten Leberpassage die Effizienz
der Verbindung in der Leber begünstigen
könnte.
Außerdem
ist das oral verabreichte Nemorubicin im gleichen Tiermodell bei
Lebermetastasen effektiver als bei primärem solidem Tumor.
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Dieser
spezifische Effekt auf die Lebermetastasen könnte auf (den) die Metabolit(en)
zurückzuführen sein,
die von den Leberenzymen produziert werden. Diese Hypothese wird
durch mehrere Ergebnisse gestützt,
die zeigen, das Nemorubicin in vitro durch Lebermikrosome zu einem
stark zytotoxischen Produkt aktiviert wird. Es wird angenommen,
dass diese metabolische Veränderung
auch beim Menschen auftritt.
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Die
Hinweise auf die Wirksamkeit, die in den derzeitigen klinischen
Erfahrungen beobachtet werden, gekoppelt mit der Wirksamkeit von
Nemorubicin in mdr-Modellen und bei Lebermetastasenmodellen, erhöhen die
Erwartung eines verbesserten klinischen Resultats für Patienten
mit neoplastischen Leberläsionen.
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Die
internationale Patentanmeldung
WO
00/15203 offenbart ein Verfahren zum Erreichen einer hohen Nemorubicinkonzentration
am Ort des Lebertumors, indem ein Verfahren zur Verabreichung von
Nemorubicin an einen Patienten bereitgestellt wird, der an einem
Lebertumor leidet, das die Nemorubicinmenge reduziert ohne die Antitumorwirkung
des Nemorubicins am Ort des Lebertumors zu verringern, indem das
Nemorubicin direkt in die Leberarterie injiziert wird.
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Gemäß
WO 00/15203 ist das Nemorubicin über die
Leberarterie, zum Beispiel als Infusion zwischen etwa 15 Minuten
und etwa 30 Minuten jede 4. Woche oder bevorzugt als 5- bis 10-Minuten-Bolus jede
8. Woche, an erwachsene Patienten zu verabreichen, die entweder
an einem metastatischen Leberkrebs leiden, zum Beispiel Patienten
mit Kolorektalkrebs, der nach dem Erhalt einer intravenösen Chemotherapie
oder intrahepatischer Chemotherapie mit 5-Fluoruracil oder 5-Fluordesoxyuridin
(FUDR) fortgeschritten ist, oder Patienten, die an zuvor unbehandeltem
primärem
Leberkarzinom leiden, wie zum Beispiel Leberzellenkarzinom oder
Cholangiokarzinom, bei dem die Leber betroffen ist. Gemäß
WO 00/15203 ist das Nemorubicin
einem Patienten in einer Dosierung im Bereich zwischen z. B. etwa
100 mcg/m
2 und etwa 1.000 mcg/m
2,
bevorzugt zwischen etwa 100 mcg/m
2 und etwa
800 mcg/m
2, zum Beispiel in einer Dosierung
von etwa 200 mcg/m
2 zu verabreichen.
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Es
wurde nun festgestellt, und dies bildet die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, dass Nemorubicin ein besseres Sicherheitsprofil aufweist,
und es erlaubt, die Dosierungsstärke
gegenüber
dem zuvor bevorzugten Regime jeder B. Woche zu erhöhen, wenn
das Zeitintervall zwischen den Behandlungen von jeder 8. Woche auf
jede 6. Woche verkürzt
wird.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Daher
ist eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Verwendung
von Nemorubicin zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
eines humanen Lebertumors, die die intrahepatische Verabreichung
von Nemorubicin durch die Leberarterie in einer Dosierung im Bereich
zwischen 100 mcg/m2 und 800 mcg/m2, bevorzugt zwischen 200 mcg/m2 und
600 mcg/m2, zum Beispiel in einer Dosierung
von 200, 400 oder 600 mcg/m2 jede 6. Woche
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die geeignete Dosis von Nemorubicin
mit einer passenden Menge an jodiertem Öl gemischt wird, das selektiv
in einem Lebertumor nach dessen Injektion durch die Leberarterie
verbleibt.
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Nemorubicin
kann jede 6. Woche über
die Leberarterie zum Beispiel als 5- bis 10-Minuten-Infusion an erwachsene
Patienten mit Leberkrebs verabreicht werden.
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In
einer noch spezielleren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die geeignete Nemorubicindosis bevorzugt
zuvor in einer Kochsalzlösung
gelöst.
Bevorzugt kann die Menge an jodiertem Öl (LIPIODOL®) abhängig von
der Tumorgröße zwischen
5 ml und 30 ml variieren.
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LIPIODOL® ist
ein Lipidlymphographisches Mittel, von dem festgestellt wurde, dass
es nach Injektion durch die Leberarterie selektiv im Lebertumor
verbleibt, so dass es als Träger
für Antikrebsmittel
besonders nützlich
ist.
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Die
folgende Tabelle illustriert, bezogen auf die Tumorgröße, die
passenden LIPIODOL
®-Volumen. Tabelle
Tumorgröße (cm) | LIPIODOL®-Volumen
(ml) |
2–6 | 5–10 |
> 6–10 | > 10–15 |
> 10 | > 15–30 |
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- Tumorgröße = Summe
der längsten
Abmessungen aller Tumoren
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Zum
Beispiel für
die intrahepatische Therapie, gefriergetrocknete Ampullen, die 500
mcg Nemorubicin enthalten, das zur Injektion in 1 ml steriler Kochsalzlösung gelöst ist,
um eine Nemorubicinkonzentration von 500 mcg/ml zu erhalten. Die
geeignete Dosis von Nemorubicin, die dem Patienten gegeben werden
soll, wird optional mit einer passenden Menge an LIPIODOL® gemischt.
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Der
Wirkstoff kann direkt in den seitlichen Eingang eines Venenzugangs
verabreicht werden, der in die Öffnung
eines intrahepatischen Portacath eingeführt wurde, der unter der oberen
vorderen Bauchdecke liegt. Der Wirkstoff kann Zum Beispiel über eine
5- bis 10-Minuten-Infusion in einem passenden Volumen normaler Kochsalzlösung, optional
mit LIPIODOL®,
verabreicht werden. Das Gerät
kann nach der Wirkstoffinfusion mit 10 bis 20 ml Kochsalzlösung gespült werden,
um sicherzustellen, dass der gesamte Wirkstoff gegeben wurde.
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Patienten,
die keinen Portacath haben, wird ein Katheter in die Leberarterie
durch einen Femoralarterienansatz Gemäß Seldinger eingeführt und
der Wirkstoff kann zum Beispiel über
eine 30-Minuten-Infusion in einem Volumen von 100 ml normaler Kochsalzlösung infundiert
werden. Der Katheter wird unter Lokalanästhesie eingeführt und
kann dann aus der Leiste entfernt, ein Druckverband angelegt und
die krankenpflegerische Beobachtung über Nacht im Krankenhaus fortgesetzt
werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Lebertumor ein Tumor sein, der primär auf die
Leber beschränkt
ist, wie z. B. ein Leberzellenkarzinom oder ein Cholangiokarzinom
oder Lebermetastasen.
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Das
folgende Versuchsprotokoll illustriert die vorliegende Erfindung.
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VERSUCHPROTOKOLL
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Das
Ziel der Studie war es, das Zeitintervall zwischen Behandlungsverabreichungen
von jeder 8. Woche (q8wk) des Protokolls, wie in
WO 00/15203 berichtet, auf jede 6.
Woche (q6wk) abzukürzen.
Dies wurde für
den Ansatz unternommen, das therapeutische Potential einer Nemorubicinbehandlung
durch eine Erhöhung
der Dosierungsstärke
der Therapie zu verbessern und dabei gleichzeitig die Patientensicherheit
zu gewährleisten.
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Es
sind folgende Ergebnisse verfügbar:
Insgesamt
wurden 13 Patienten mit dem q8wk-Plan behandelt (insgesamt 25 verabreichte
Zyklen; die Dosen lagen im Bereich zwischen 200 und 800 mcg/m2), und 11 Patienten wurden mit dem q6wk-Plan
behandelt (insgesamt 32 verabreichte Zyklen; die Dosen betrugen
200 und 600 mcg/m2).
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Das
NCI-Common Toxicity Criteria Grading System (CTC-Grad), Version
2.0, wurde verwendet, um die Toxizitätsraten auszuweisen.
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Hämatologische
Toxizität:
in beiden Plänen
wurde in den meisten Fällen
eine Thrombozytopenie Grad 1–2
beobachtet, die nur bei einem Patienten einen maximalen Schweregrad
von 3 erreichte, der mit 600 mcg/m
2 behandelt
wurde nach wiederholten q8wk-Zyklen (Tabelle 1). Ein leicht kumulativer
Effekt (d. h., Anstieg der Häufigkeit
aber nicht der Schwere) wurde nach wiederholten Zyklen für Leukopenie
und Neutropenie beobachtet (Tabellen 2 und 3), hauptsächlich mit
dem q8wk-Plan. TABELLE 1 – Hämatologische Toxizität – Thrombozyten
Thrombozyten | | | Schlechtester
CTC-Grad je Zyklus |
Plan | | Eval.
Zykle n* | Grad
1–2 (%) | Grad
3 (%) | Alle
Grade (%) |
200 | Zyklus
1 | 3 | 3
(100%) | – | 3
(100%) |
mcg/m2 | Zyklen > 1 | 2 | 2
(100%) | – | 2
(100%) |
q8wk | Alle
Zyklen | 5 | 5
(100%) | – | 5
(100%) |
400 | Zyklus
1 | 3 | 1
(33%) | – | 1
(33%) |
mcg/m2 | Zyklen > 1 | 1 | – | – | – |
q8wk | Alle
Zyklen | 4 | 1
(25%) | – | 1
(25%) |
600 | Zyklus
1 | 4 | 4
(100%) | – | 4
(100%) |
mcg/m2 | Zyklen > 1 | 4 | 3
(75%) | 1
(25%) | 4
(100%) |
q8wk | Alle
Zyklen | 8 | 7
(87%) | 1
(12%) | 8
(100%) |
800 | Zyklus
1 | 3 | 2
(67%) | – | 2
(67%) |
mcg/m2 | Zyklen > 1 | – | – | – | – |
q8wk | Alle
Zyklen | 3 | 2
(67%) | – | 2
(67%) |
200 | Zyklus
1 | 5 | 4
(80%) | – | 4
(80%) |
mcg/m2 | Zyklen > 1 | 6 | 6
(100%) | – | 6
(100%) |
q6wk | Alle
Zyklen | 11 | 10
(91%) | – | 10
(91%) |
600 | Zyklus
1 | 6 | 6
(100%) | – | 6
(100%) |
mcg/m2 | Zyklen > 1 | 12 | 11
(92%) | – | 11
(92%) |
q6wk | Alle
Zyklen | 18 | 17
(94%) | – | 17
(94%) |
- *Evaluierbarer Zyklus: ein Zyklus ist evaluierbar,
wenn mindestens 2 Bewertungen zwischen dem 15. und dem 28. Tag (einschließlich) vorhanden
sind, oder wenn ein Grad 3 oder 4 beobachtet wird.
TABELLE 2 – Hämatologische Toxizität – Leukozyten Leukozyten | | | Schlechtester
CTC-Grad je Zyklus |
Plan | | Evaluierbare Zyklen° | Grad
1–2 (%) | Grad
3 (%) | Alle
Grade (%) |
200
mcg/m2 | Zyklus
1 | 3 | 2
(67%) | – | 2
(67%) |
q8wk | Zyklen > 1 | 2 | 2
(100%) | – | 2
(100%) |
| Alle
Zyklen | 5 | 4
(80%) | – | 4
(80%) |
400
mcg/m2 | Zyklus
1 | 3 | 1
(33%) | – | 1
(33%) |
q8wk | Zyklen > 1 | 1 | – | – | – |
| Alle
Zyklen | 4 | 1
(25%) | – | 1
(25%) |
600
mcg/m2 | Zyklus
1 | 4 | 3
(75%) | – | 3
(75%) |
q8wk | Zyklen | 4 | 4
(100%) | – | 4 |
| > 1 | | | | (100%) |
| Alle
Zyklen | 8 | 7
(87%) | – | 7
(87%) |
800
mcg/m2 | Zyklus
1 | 3 | 2
(67%) | – | 2
(67%) |
q8wk | Zyklen > 1 | 1 | 1
(100%) | – | 1
(100%) |
| Alle
Zyklen | 4 | 3
(75%) | – | 3
(75%) |
200
mcg/m2 | Zyklus
1 | 5 | – | 1*
(20%) | 1
(20%) |
q6wk | Zyklen > 1 | 6 | 3
(50%) | – | 3
(50%) |
| Alle
Zyklen | 11 | 3
(27%) | 1*
(9%) | 4
(36%) |
600
mcg/m2 | Zyklus
1 | 6 | 2
(33%) | – | 2
(33%) |
q6wk | Zyklen > 1 | 12 | 6
(50%) | – | 6
(50%) |
| Alle
Zyklen | 18 | 8
(44%) | – | 8
(44%) |
- *Grad 3 bei einem Patienten aufgrund eines
Hypersplenie-Syndroms
- °Evaluierbarer
Zyklus: ein Zyklus ist evaluierbar, wenn mindestens 2 Bewertungen
zwischen dem 15. und dem 28. Tag (einschließlich) vorhanden sind, oder
wenn ein Grad 3 oder 4 beobachtet wird.
TABELLE 3 – Hämatologische Toxizität – Neutrophile Neutrophile | | | Schlechtester
C TC-Grad je Zyklus |
Plan | | Evaluierbare Zyklen* | Grad
1-2 (%) | Grad
3-4 (%) | Alle
Grade (%) |
200
mcg/m2 | Zyklus
1 | 3 | 1
(33%) | – | 1
(33%) |
q8wk | Zyklen > 1 | 2 | 2
(100%) | – | 2
(100%) |
| Alle
Zyklen | 5 | 3
(60%) | – | 3
(60%) |
400
mcg/m2 | Zyklus
1 | 3 | 1
(33%) | – | 1
(33%) |
q8wk | Zyklen > 1 | 1 | – | – | – |
| Alle
Zyklen | 4 | 1
(25%) | – | 1
(25%) |
600
mcg/m2 | Zyklus
1 | 4 | – | – | – |
q8wk | Zyklen > 1 | 4 | 2
(50%) | – | 2
(50%) |
| Alle
Zyklen | 8 | 2
(25%) | – | 2
(25%) |
800
mcg/m2 | Zyklus
1 | 3 | 1
(33%) | – | 1
(33%) |
q8wk | Zyklen > 1 | 1 | – | – | – |
| Alle
Zyklen | 4 | 1
(25%) | – | 1
(25%) |
200
mcg/m2 | Zyklus
1 | 5 | 2
(40%) | 1*
(20%) | 2
(40%) |
q6wk | Zyklen > 1 | 6 | 2
(33%) | – | 2
(33%) |
| Alle
Zyklen | 11 | 4
(36%) | 1*
(9%) | 4
(36%) |
600
mcg/m2 | Zyklus
1 | 6 | 1
(17%) | – | 1
(17%) |
q6wk | Zyklen > 1 | 12 | 2
(17%) | – | 2
(17%) |
| Alle
Zyklen | 18 | 3
(17%) | – | 3
(17%) |
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- *Evaluierbarer Zyklus: ein Zyklus ist evaluierbar, wenn
mindestens 2 Bewertungen zwischen dem 15. und dem 28. Tag (einschließlich) vorhanden
sind, oder wenn ein Grad 3 oder 4 beobachtet wird.
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Lebertoxizität (Tabelle
4): auch wenn die Häufigkeit
eines Transaminasenanstiegs Grad 1–2 (zurückzuführen auf alle Ursachen, einschließlich Tumor-bezogene
Ereignisse) in dem q6wk-Plan, unter Berücksichtigung der klinisch relevantesten
Ereignisse (d. h., Grad 3–4
Ereignisse) zuzunehmen schien, war die Häufigkeit von Transaminitis
beim q6wk-Plan geringer als beim q8wk-Plan, was die Verabreichung
wiederholter Zyklen erlaubte. TABELLE 4 – Lebertoxizität
Plan | Evaluierbare
Zyklen ° | Schlechtest
CTC-Grad je Zyklus (mindestens um einen Grad gegenüber dem
Grad des Ausgangszustands erhöht) |
| | Grad
1–2 (%) | Grad
3–4 (%) | All
e Grade (%) |
SGOT | | | | |
200
mcg/m2 q8wk | 5 | 3
(60%) | – | 3
(60%) |
400
mcg/m2 q8wk | 4 | 1
(25%) | 3
(75%) | 4
(100%) |
600
mcg/m2 q8wk | 7 | 2
(28%) | 2*
(28%) | 4
(57%) |
800
mcg/m2 q8wk | 5 | 1
(20%) | 3
(60%) | 4
(80%) |
200
mcg/m2 q6wk | 12 | 8
(67%) | 1
(8%) | 9
(75%) |
600
mcg/m2 q6wk | 17 | 14
(82%) | 2
(12%) | 16
(94%) |
SGPT | | | | |
200
mcg/m2 q8wk | 5 | 4
(80%) | – | 4
(80%) |
400
mcg/m2 q8wk | 4 | 2
(50%) | 1
(25%) | 3
(75%) |
600
mcg/m2 q8wk | 7 | 1
(14%) | 3*
(43%) | 4
(57%) |
800
mcg/m2 q8wk | 6 | – | 5
(83%) | 5
(83%) |
200
mcg/m2 q6wk | 12 | 7
(58%) | | 7
(58%) |
600
mcg/m2 q6wk | 18 | 14
(78%) | 2
(11%) | 16
(89%) |
Bilirubin
insgesamt | | | | |
200
mcg/m2 q8wk | 5 | 5
(100%) | – | 5
(100%) |
400
mcg/m2 q8wk | 4 | 2
(50%) | – | 2
(50%) |
600
mcg/m2 q8wk | 7 | 7
(100%) | – | 7
(100%) |
800
mcg/m2 q8wk | 5 | 3
(60%) | 1
(20%) | 4
(80%) |
200
mcg/m2 q6wk | 12 | 10
(83%) | – | 10
(83%) |
600
mcg/m2 q6wk | 18 | 13
(72%) | 1
(5%) | 14
(77%) |
-
- *Ohne einen Fall von Grad 4 SGOT/SGPT, der auf eine Überdosis
an jodiertem Öl
zurückgeführt wird
- °Evaluierbarer
Zyklus: ein Zyklus ist evaluierbar, wenn mindestens 2 Bewertungen
zwischen dem 2. und dem 16. Tag (einschließlich) vorhanden sind, oder
wenn ein Grad 3 oder 4 beobachtet wird.
- Effizienz: Insgesamt wurde teilweises Ansprechen des Tumors
(PRs) bei 6/24 behandelten Patienten (25 %) beobachtet. Das Ansprechen
des Tumors wurde mit mindestens 4 Wochen Differenz bestätigt, in
3 Fällen
(bei 200 mcg/m2 q8wk und bei 200 und 600
mcg/m2 q6wk; jeweils ein Fall) und war in
den anderen 3 Fällen
unbestätigt
(bei 200, 600 und 800 mcg/m2 q8wk; jeweils
ein Fall). Die sechs Ansprechreaktionen werden hier im Folgenden
kommentiert.
-
PLAN q8wk
-
- (Anzahl der behandelten Patienten = 13)
-
Dosisbereich 200 mcg/m2
-
Unbestätigtes PR
wurde bei einem Patienten beobachtet (American Joint Committee an
Cancer, AJCC, Stufe II), der bei Eintritt in die Studie eine messbare
Läsion
im rechten Leberlappen hatte. Nach 2 Zyklen wurde ein PR erreicht
(85,9 % Abnahme an Tumorfläche
gegenüber
dem Ausgangszustand); das Ansprechen wurde anschließend aufgrund
des Auftretens einer Läsion
in dem nicht perfundierten linken Lappen nicht bestätigt, obwohl
es in dem perfundierten rechten Lappen bestätigt wurde. Auf Basis dessen
verließ der
Patient die Therapie. Bei der letzten Nachbehandlung (mehr als 11
Monate später)
befand sich die Läsion
im rechten Lappen noch immer PR und die Läsion, die in dem linken Lappen
aufgetreten war, war nicht gewachsen. Insge samt hielt das PR der
ursprünglichen
Läsion
(rechter Lappen), insgesamt, 12+ Monate.
-
Bestätigtes PR
wurde bei einem Patienten berichtet (AJCC Stufe III), der bei Eintritt
in die Studie 2 Läsionen
(eine messbare und eine evaluierbare) im rechten Leberlappen aufwies.
Während
des Behandlungszeitraums wurde nur die messbare Läsion überwacht,
die eine Schrumpfung von 78,45 % gegenüber dem Ausgangszustand nach
1 Zyklus zeigte. Im zweiten Zyklus nahm die Läsionsfläche weiter ab (die Bewertung
wurde 26 Tage nach der Bewertung von Zyklus 1 durchgeführt; 95,3%
Reduktion gegenüber
dem Ausgangszustand) und das Ansprechen des Tumors wurde als Downstaging
erachtet, d. h. der Tumor wurde resezierbar. Der Patient verweigerte
jedoch die Operation und verlies die Studie. Beim letzten Kontakt,
8 Monate später,
lebte der Patient, es war keine andere Antitumortherapie begonnen
und keine zusätzliche
Tumorbewertung durchgeführt
worden.
-
Dosisbereich 600 mcg/m2
-
Ein
Patient (AMCC Stufe III), der sich mit einer messbaren Läsion im
rechten Leberlappen für
die Studie registrierte, wurde nach einem Zyklus als PR klassifiziert
(54,3 Abnahme der Läsionsfläche gegenüber dem Ausgangszustand).
Das Ansprechen des Tumors war in Zyklus 2 unbestätigt aufgrund des Auftretens
einer kleinen Läsion
im linken, nicht perfundierten Lappen, obwohl sie in dem perfundierten
rechten Lappen bestätigt wurde
(68,2 Abnahme an Tumorfläche
gegenüber
dem Ausgangszustand). Auf Basis dessen hielt es der behandelnde
Arzt für
angemessen, einen zusätzlichen
Zyklus (Zyklus 3) zu verabreichen, an dessen Ende ein Fortschreiten
der Erkrankung bei beiden Läsionen
beobachtet wurde; der Patient verlies die Studie und begann eine
andere Antitumortherapie. Das PR der ursprünglichen Läsion (rechter Lappen) hielt
insgesamt etwa 3 Monate.
-
Dosisbereich 800 mcg/m2
-
Unbestätigtes PR
wurde bei einem Patienten beobachtet (AJCC, Stufe III), der bei
Eintritt in die Studie eine messbare Läsion im rechten Leberlappen
hatte. Das PR wurde nach 3 Zyklen mit einer Abnahme von 52 der Tumorfläche gegenüber dem
Ausgangszustand erreicht. Am Ende des gleichen Zyklus wurde der
Patient aus der Studie genommen und begann eine herkömmliche
intrahepatische arterielle Therapie.
-
PLAN q6wk
-
- (Anzahl der behandelten Patienten = 11)
-
Dosisbereich 200 mcg/m2
-
Bestätigtes PR
wurde bei einem Patienten berichtet (AJCC, Stufe II), der bei Eintritt
in die Studie eine messbare Läsion
im rechten Leberlappen aufwies. Das PR wurde nach 2 Zyklen mit einer
Tumorschrumpfung von 64 gegenüber
dem Ausgangszustand erreicht; zu diesem Zeitpunkt nahm der Patient
seine Zustimmung zurück
und verließ die
Studie. Er stimmte jedoch zu, nach 5 Wochen für eine computertomographische
Bewertung zum Krankenhaus zurückzukommen,
auf deren Basis das PR bestätigt
wurde (70 % Läsionsflächenreduktion
gegenüber
dem Ausgangszustand). Beim letzten Kontakt, 2 Monate später, lebte
der Patient und hatte keine andere Antitumortherapie begonnen.
-
Dosisbereich 600 mcg/m2
-
Bestätigtes PR
und langanhaltendes PR wurde bei einem Patienten beobachtet (AJCC
Stufe III), der bei Eintritt in die Studie 3 Läsionen (zwei kleine evaluierbare
Läsionen
und eine messbare Läsion)
im rechten Leberlappen hatte. Insgesamt war das Ansprechen des Tumors
PR, aufgrund des ersten Behandlungszyklus mit einer Reduktion von
48,4 der messbaren Läsionsfläche und
dem Verschwinden der beiden kleinen Läsionen. Die Tumorschrumpfung
wurde in den anschließenden
2 Zyklen bestätigt
(78,2 % Reduktion der messbaren Läsionsfläche in Zyklus 3 gegenüber dem
Ausgangszustand), an dessen Ende, der behandelnde Arzt plante, den
Patienten aus der Studie zu nehmen und mit Alkoholperfundierung
weiterzumachen. Die im dritten Zyklus durchgeführte Kernspintomographie (MRI)
zeigte, dass der ursprüngliche
Tumor noch immer von einem kleinen Gefäß versorgt wurde, was dann
zwei zusätzliche
Nemorubicin-Verabreichungen rechtfertigte. Nach insgesamt 5 Zyklen
wurde der Patient aus der Versuch genommen, noch immer in PR, die
2 Monate später
bei der letzten Nachbehandlungsvisite weiter bestätigt wurde.
Insgesamt hielt das PR 8+ Monate.
-
Schlussfolgerung:
Im q6wk-Plan wird die Effizienz sehr gut erhalten, mit zwei Mal
bestätigtem
PR von 11 behandelten Patienten gegenüber einem bestätigten PR
von 13 behandelten Patienten im q8wk-Plan.
-
Hinsichtlich
der Sicherheit ist der relevanteste Effekt der Verbindung die Induktion
von leichter bis moderater Thrombozytopenie und Leukopenie. Die
verfügbaren
Daten weisen darauf hin, dass der q6wk-Plan die Häufigkeit
von Thrombozytopenie und Leukopenie nach wiederholten Zyklen im
Vergleich zum q8wk-Plan nicht erhöht, und kann daher als sicher
zu verabreichen erachtet werden. Dies ist insbesondere aufgrund
der Tatsache relevant, dass bei Patienten mit Leberzellenkarzinom,
die Anzahl an Thrombozyten und weißen Blutkörperchen in Folge erkrankungsbedingter
portaler Hypotonie und Hypersplenie abnimmt.
-
Hinsichtlich
des Effekts aus Lebertransaminasen ist der q6wk-Plan bei der Förderung
schwerer Transaminitis definitiv nicht schlechter als der q8wk-Plan.
-
Daher
stellt der q6wk-Plan einen Vorteil gegenüber dem q8wk-Plan dar, da er
eine gute Tolerabilität gewährleistet und
die Erhöhung
der Dosierungsstärke
erlaubt, die für
die Patienten potentiell vorteilhafter ist, wie von den beiden bestätigten teilweisen
Remissionen (die in einem Fall bis zu 8 Monate hielten) bestätigt werden.