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Technisches Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft ein Polycarbonatsubstrat mit einer Tinte, welche
am Polycarbonatsubstrat haftet und welche mit einem Hartüberzugssystem
kompatibel ist.
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Hintergrund
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Plastikmaterialien
werden in einer Vielzahl von Automobil-Industrieanwendungen verwendet,
um daraus Fahrzeugdesign zu verbessern. Ein solches Plastikmaterial,
welches in der Automobil-Industrie verwendet wird, ist Polycarbonat.
Wegen der erstklassigen mechanischen und thermischen Eigenschaften
wird Polycarbonat bei der Herstellung einer Vielzahl von Teilen
und Komponenten, wie beispielsweise B-Säulen, Scheinwerfer und Schiebedächern, verwendet.
Eine wichtige Anwendung von Polycarbonat sind selbstfahrende Fenstersysteme.
Wenn Polycarbonat zur Herstellung von selbstfahrenden Fenstern verwendet
wird, ist es ein Herstellungserfordernis, dass solche Fenster Identifikationsmarkierungen
aufweisen. Die Grenze eines Fensters muss oft mit einer opaken Abblendleiste
markiert sein, um das Aussehen des installierten Fensters zu verbessern.
Ferner ist es auch ein Herstellungserfordernis, dass Fenster beschichtet
sind, um sie kratzfest zu machen.
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Um
derartige Polycarbonatoberflächen
mit Information und einer Abblendleiste zu markieren, dürfen Tinten,
welche verwendet werden, nicht nur an der Polycarbonatoberfläche haften,
sondern müssen
auch mit beliebigen Primer-/Beschichtungssystemen kompatibel sein,
welche auf ihrer Oberfläche
zum Schutz vor Abnutzung und UV-Strahlung aufgebracht sind. Jede
Tinte, welche verwendet wird, um die Oberfläche eines Polycar bonatfensters
zu markieren, darf nicht erweicht, beschädigt oder während der Anwendung des schützenden
Beschichtungssystems entfernt werden. Die Tinten müssen auch
fähig sein,
die rigorosen Tests zu überstehen,
welche erforderlich sind, um das Produkt durch die Automobil-Industrie
zu qualifizieren.
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Daher
besteht ein Bedarf in der Industrie, Tinten zu formulieren, welche
nicht nur an einer Polycarbonatoberfläche haften, sondern auch mit
jeglichen Primer/Beschichtungssystemen kompatibel sind, welche verwendet
werden, um die Polycarbonatoberfläche zu schützen.
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Zusammenfassung
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Polycarbonatsubstrat,
welches eine Tinte aufweist, welche auf eine Oberfläche gedruckt
ist, offenbart. In einem noch anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird die Tintenzusammensetzung offenbart, welche mit einem Grundierungsmittel-/Beschichtungsmittelsystem
kompatibel ist. Die Kompatibilität
der Tinte wird getestet durch Bestimmung der Menge an Tinte, die während der
Anwendung des Grundierungsmittel-/Beschichtungsmittelsystems
abgefallen ist oder abgerieben wurde.
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In
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine
Tinte mit einer Mischung von Polycarbonatharzen oder Acrylharzen
mit Polyesterharzen formuliert.
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In
einem noch anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Additiv,
wie beispielsweise ein Isocyanat, zugegeben, um die Vernetzung der
Polyesterharze und der Polycarbonat- oder Acrylharze zu unterstützen. Die
Polycarbonatoberfläche
mit der aufgebrachten und gehärteten
Tinte wird einem Cataplasmatest unterzogen. In einem noch anderen
Aspekt wird eine Tinte formuliert, welche den Cataplasmatest übersteht und
mit einem Grundierungsmittel-/Siliconhartabdeckungssystem kompatibel
ist.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform ist lediglich exemplarisch
in der Natur und ist in keinster Weise dazu gedacht, um die Erfindung
oder ihre Anmeldung oder Verwendungen zu limitieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Polycarbonat zur Verfügung, welches
eine Tinte aufweist, welche auf eine Oberfläche des Polycarbonatsubstrats
gedruckt ist. Vorzugsweise enthält
das Polycarbonatsubstrat Bisphenol A-Polycarbonat und alle anderen
Harz-Stufen (wie beispielsweise verzweigt, substituiert etc.) ebenso
wie copolymerisierte oder gemischte mit anderen Polymeren, wie beispielsweise
PBT, ABS oder Polyethylen. Tinten, welche auf die Oberfläche des
Polycarbonatsubstrats gedruckt sind, enthalten eine synthetische Harzgruppe,
so dass die Tinte an der Oberfläche
des Polycarbonatsubstrats haftet. Vorzugsweise sind solche synthetische
Harzgruppen Harze auf Polyesterbasis, Harze auf Polycarbonatbasis
oder Harze auf Acrylbasis. Die Tinte kann auf die Oberfläche des
Polycarbonats via Siebdruck aufgebracht werden, obwohl andere Druckverfahren,
welche aus dem Stand der Technik bekannt sind, akzeptabel sind,
wie beispielsweise, aber nicht limitiert auf Masken/Spray- und Tampondrucken.
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Wie
oben diskutiert, wird die Polycarbonatoberfläche mit der Tinte typischerweise
mit einem Beschichtungssystem, vorzugsweise einem Grundierungsmittel-/Hartüberzugssystem,
beschichtet, wenn solche Tinten auf Polycarbonatsubstrate aufgebracht
werden und spezifisch für
Automobilanwendungen verwendet werden. In der vorliegenden Erfindung
umfasst das Beschichtungssystem vorzugsweise ein Acrylgrundierungsmittel und
einen Silicon-Hartüberzug.
Alternativ können
andere Grundierungsmittel-/Beschichtungssysteme verwendet werden.
Daher müssen
alle Tinten, welche ausgewählt
sind, um in Automobilanwendungen verwendet zu werden, nicht nur
an dem Polycarbonatsubstrat haften, sondern auch an dem Grundierungsmittel
haften, welches in dem Beschichtungssystem verwendet wird. Grundierungsmittel
sind kommerziell erhältlich
von General Electric Silicones als SAP401 und SAP470. Das Grundierungsmittel
wird auf dem Polycarbonatsubstrat aufgetragen und luftgetrocknet
oder thermisch ausgehärtet,
abhängig
von der gewählten
Härte des
Grundierungsmittels. Der Hartüberzug
wird dann über
die Grundierungsmittelschicht aufgebracht und luftgetrocknet, bevor er
bei 120 bis 130°C
wenigstens 30 Minuten lang ausgehärtet wird. Der bevorzugte Hartüberzug,
welcher in der vorliegenden Erfindung verwendet wurde, ist ebenso
von der Firma General Electric Silicones als AS4000 oder AS4700
erhältlich.
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Die
allgemeinen Gruppen von Lösungsmitteln,
welche in dem Grundierungsmittel-/Hartüberzugssystemen enthalten sind,
enthalten Glykolether, Ketone, Alkohole und Acetale. Die Lösungsmittel,
welche in SAP401 und SAP470 enthalten sind, enthalten Diacetonalkohol
(DAA) (auch 4-Hydroxy-4-methyl-2-pentanon genannt)
und 1-Methoxy-2-propanol (auch Glykolether PM oder Propylenglykolmonomethylether
oder 1-Methoxy-2-hydroxypropan
genannt). Der Harzgehalt in diesen Acryl- Grundierungsmitteln ist typischerweise
ca. 2 bis 7 Gew.-% des Grundierungsmittels. Vorzugsweise ist das
Acrylharz in diesen Grundierungsmitteln Polymethylmethacrylharz.
Andere Polymerharze können
in dem Grundierungsmittel verwendet werden, vorausgesetzt, dass
das Lösungsmittelsystem
für dieses
Grundierungsmittel ähnlich
dem ist, welches oben beschrieben ist.
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Alternativ
kann ein grundierungsmittelloser Hartüberzug verwendet werden. Ein
solcher grundierungsmittelloser Hartüberzug ist kommerziell von
General Electric Silcones als PHC587 erhältlich. Dieser Hartüberzug enthält typischerweise
Methanol (M), Isopropylalkohol (IPA), n-Butylalkohol (B) und Wasser
(W) in einem Gewichtsverhältnis
von 3 (M):6 (IPA):3 (D):1 (W). Daher muss jede ausgewählte Tinte
nicht nur an dem Polycarbonatsubstrat anhaften, sondern auch an
dem grundierungsmittellosen Hartüberzug.
Das Siliconharz in diesem insbesondere grundierungslosen Hartüberzug und
für die
meisten anderen Silicon-Hartüberzüge ist Methylsilsequioxan.
Dieser grundierungsmittellose Hartüberzug als auch die Hartüberzugssysteme,
welche ein Grundierungsmittel und eine Oberflächenabdeckung umfassen, werden
auf das Polycarbonatsubstrat, welches das gedruckte Tintenmuster
enthält,
durch Eintauchen des Polycarbonatsubstrats in die Beschichtung bei Raumtemperatur
und Atmosphärendruck
aufgebracht. Alternativ können
die Hartüberzugssysteme
durch Gießen
oder durch Sprühprozesse
aufgebracht werden.
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Damit
die Tinte die starken Lösungsmittel,
welche in dem Grundierungsmittel- oder grundierungsmittellosen Hartüberzug verwendet
werden, widersteht, ist es wichtig, dass die synthetischen Harze,
welche in den Tintenformulierungen verwendet werden, fähig sind,
zu vernetzen, nachdem sie auf die Polycarbonatoberfläche aufgebracht
wurden. Um zu testen, ob die Tinte einem Aussetzen von Lösungsmitteln
in dem Grundierungsmittel oder dem Hartüberzug widerstehen kann, wird
die Tinte einem Kompatibilitätstest
unterzogen. In der vorliegenden Erfindung wird die Tinte als kompatibel
mit dem Beschichtungssystem und folglich als akzeptabel angesehen,
wenn die Tinte nicht chemisch oder physikalisch durch das Grundierungsmittel
oder dem Grundierungsmittel-Hartüberzug
affektiert wird. Chemische und physikalische Affekte werden durch
Beobachtung quantifiziert, ob die Tinte plötzlich nach dem Aufbringen
des Beschichtungssystems auf das gedruckte Polycarbonatsubstrat
entweder abfärbt
oder bis zu dem Punkt erweicht, an dem sie in einfacher Art und
Weise von dem Substrat durch Reiben entfernt werden kann; oder ob
das aufgetragene Grundierungsmittel während der Anwendung kriecht.
Eine Beschichtung wird kriechen, wenn ein Oberflächenspannungsgradient bewirkt, dass
die Beschichtung die Oberfläche
des getrockneten Tintendrucks ineffektiv "benetzt". Mit anderen Worten, wenn die Tinte
nicht abfärbt
oder sich von dem Substrat abreiben lässt, nachdem sie mit dem Hartüberzugssystem
in Kontakt gebracht wurde, oder wenn das Grundierungsmittel während der
Anwendung nicht kriecht, kann die Tinte auf dem Polycarbonatsubstrat
verwendet werden und ist akzeptabel für die Anwendung eines Grundierungsmittel-/Hartüberzugssystems.
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Die
Erfinder führten
eine Vielzahl von Experimenten durch, um die Kompatibilität von Tinten
mit dem Polycarbonatsubstrat und dem Beschichtungssystem zu testen.
Die Erfinder entdeckten, dass die meisten synthetischen Harztinten
(ca. 84% insgesamt), welche Einzelkomponenten, Mehrfachkomponenten
und durch Strahlung härtbare
Harze mit guter Haftung am Polycarbonat enthielten, nicht mit einem
Beschichtungssystem kompatibel waren. Die Erfinder fanden ferner
heraus, dass ca. 43% der Mehrkomponententinten, ca. 90% der Einzelkomponententinten
und ca. 100% der durch Strahlung härtbaren Tinten nicht mit dem
Beschichtungssystem kompatibel waren. Solche Einzelkomponententinten
enthielten Acrylharztinten, Acryl-/Nitrocelluloseharztinten, Nitrocellulose-/Polyamidharztinten,
Vinyl-/Acrylharztinten, Alkydharztinten, Vinyl-/Polyesterharztinten,
Vinylharztinten, Polycarbonatharztinten und Polyesterharztinten.
Mehrfachkomponententinten enthielten Epoxyharztinten, Acrylharztinten,
Polyesterharztinten und Polyurethanharztinten. Durch Strahlung härtbare Tinten
enthielten Acrylatharztinten.
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Die
Erfinder fanden heraus, dass nur die Tinten, welche von einer spezifischen
Polycarbonatharz-, Polyesterharz- oder Acrylharzfamilie stammen,
den Test bestanden, wenn Einzelkomponenttinten auf Kompatibilität getestet
wurden. Das Polyesterharz in der Tinte, welche den Kompatibilitätstest bestanden
hat, ist eine Mischung von gesättigten
Polyestern, welche entweder geradkettige oder verzweigtkettige aliphatische
oder aromatische Polymere sind. Diese Polymere können entweder Hydrdoxyl- oder
Carboxylgruppen enthalten, welche über Kondensationspolymerisation
mit anderen Harzen (z.B. Aminoformaldehyd, Melamin, Polyisocyanate
etc.) Filme bilden, welche komplementäre reaktive Gruppen enthalten.
Gesättigte
Polyester werden durch die Polymerisation von verschiedenen Alkoholen
(Di-, Tri- und Tetraalkoholen) und Säuren (oder Säureanhydriden),
wie beispielsweise Orthophthalsäureanhydrid,
Terephthalsäuren
und Trimellitsäureanhydrid,
hergestellt. Gewöhnlich
wird ein Überschuss
an Polyol verwendet, wodurch ein Überschuss an Hydroxyl-Funktionalität im finalen
Harz zur Verfügung
gestellt wird. Es ist bekannt, dass manche Polyole, wie beispielsweise 2,2,4-Trimethyl,
1,3-Pentandiol (TMPD), 1,4- Cyclohexandimethanol
(CHDM), Neopentylglykol (NPG) und Trimethylolpropan (TMP) hydrolytisch
stabilere Systeme als Ethylenglykol oder Glycerol ergeben. Wenn
ein Säureüberschuss
als Ausgangsmaterial verwendet wird, enthält das resultierende Harz carboxylierte
Funtionalität.
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Die
Erfinder fanden heraus, dass die Acryltinte, welche den Kompatibilitätstest bestanden
hat, ein wärmehärtendes
Acrylharz im Gegensatz zu einem thermoplastischen Harz enthält. Wärmehärtende Acrylharze enthalten
entweder Hydroxyl- oder Carboxyl-Funktionalität, welche entweder über eine
Selbstkondensation der funktionellen Gruppen oder durch eine Reaktion
mit den funktionellen Gruppen eines anderen Polymers bei einer gehobenen
Temperatur vernetzen kann. Hydroxyl-Funktionalität ist eher möglich mit
dem hydroxylfunktionellen Harz, welches Polyacryl-Polyol genannt
wird. Typischerweise enthalten Monomere, welche bei der Herstellung
eines wärmegehärteten Acrylharzes
verwendet werden, Monoallylether von Polyolen, Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat oder Hydroxypropylacrylat. Die meisten
chemisch resistenten und hydrolytisch stabilen Harze resultieren
entweder von Hoch-Alkylmethacrylaten
(z.B. Methylmethacrylat, Butylmethacrylat etc.), Acrylaten mit Ethyl-Seitenketten
(z.B. 2-Ethylhexylacrylat
etc.) oder Itaconsäure.
Das Acrylsalz kann auch copolymerisierte Segmente, wie beispielsweise
solche mit Polyvinylchlorid (PVC), enthalten.
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Die
Polycarbonattinte, welche den Kompatibilitätstest bestanden hat, enthält ein Hochtemperatur-Polycarbonatharz.
Dieses Polycarbonatharz, welches in Tinten verwendet wird, ist geeignet
für Einpress-Dekoration
(IMD; engl.: "in-mold
decoration") mit
einem Polycarbonat-geformten Substrat. Das Polycar bonatharz basiert
typischerweise auf geminal-(engl.: geminally)disubstituierten Dihydroxydiphenylcycloalkanen.
Das Harz kann bifunktionale Carbonatstruktureinheiten oder Hydroxylgruppen
enthalten. Das Polycarbonat-Rückgrat kann
aliphatisch oder aromatisch als auch linear oder verzweigt sein.
Die Hydroxylgruppen, welche in dem Bindemittel enthalten sind, können von
der Alkoholyse des Diphenylcarbonats mit einem Polyol, wie beispielsweise
einem Alkylendiol oder einem Alkylenetherdiol, stammen. Andere geeignete
Diole oder Diphenole schließen Dihydroxydiphenylcycloalkane,
wie beispielsweise 2,2-Bis-(4-(2-hydroxypropoxy)phenyl)propan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan
ein. Eine Vielzahl von anderen Polyolen, welche mehr als zwei Hydroxylgruppen
enthalten, wie beispielsweise Trimethyolpropan, Glycerin oder Pentaerythritol,
können inkorporiert
sein.
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Die
Theorie der Erfinder ist es, dass die Tinten mit den oben genannten
Polycarbonatharzen, Polyesterharzen oder Acrylharzen restliche Hydroxyl-funktionale
Gruppen aufweisen, welche die Selbstkondensation oder das Homopolymer-Vernetzen
des Harzes in der Tinte fördern,
während
eine genügende
Haftung an der Polycarbonatoberfläche bestehen bleibt. Daher
erweichen oder lösen
sich Tinten, welche auf diese Art und Weise quervernetzen, während dem
Kontakt mit den Lösungsmitteln,
welche in dem Grundierungsmittel vorhanden sind, nicht, wenn Grundierungsmittel
zugegeben wird. Es wird angenommen, dass die Haftung zwischen der
vernetzten Tinte und der Polycarbonatoberfläche durch eine mechanische
Verbindung der Polymerketten und Wasserstoffbindung mit anderen
Bindungskräften,
wie beispielsweise Van-der-Waal-Kräfte oder möglichen kovalenten Bindungsformationen,
zustande kommt. Die Lösungsmittel
in der Tinte spielen eine ähnliche
Rolle wie die Lösungsmittel
in dem Grundierungsmittel, indem dass sie die Oberfläche des
Polycarbonats aufquellen, um zu ermöglichen, dass das synthetische
Harz oder Bindemittel die Oberflächenschichten
des Polycarbonats durchdringen, um eine Haftung zu bewirken.
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Nachdem
die Tinte dem "Kompatibilitätstest" unterzogen wurde,
musste die Tinte auch weitere Tests bestehen, welche durch Automobilausrüstungshersteller
(OEM) spezifiziert wurden. Solche Tests enthalten einen Wasserimmersionstest
bei erhöhten
Temperaturen, einen Cataplasma-ähnlichen
oder einen kompletten Cataplasmatest. Wenn die Tinte nicht alle
der spezifizierten Tests besteht, kann das Polycarbonatsubstrat
nicht in dem zusammengebauten Fahrzeug verwendet werden.
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Der
Wasserimmersionstest besteht aus einem initialen Kreuzschraffur-Adhäsionstest
(Bandziehen) gemäß ASTM D3359-95,
gefolgt von einem Untertauchen der gedruckten Polycarbonate in destilliertes
Wasser bei gehobenen Temperaturen von ca. 65°C für annähernd 10 Tage. Die Haftung
der Tinte und der Beschichtung (Überzug)
wird an ca. jedem Tag bis maximal 10 Tage lang getestet. Die Tinte
besteht den Test nur, wenn die Retention der Tinte und der Beschichtung
größer als
95% am 10. Tag ist.
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Der
Cataplasma-ähnliche
Test und der komplette Cataplasmatest bestehen aus dem Aussetzen
des gedruckten und beschichteten Substrats einer hohen Luftfeuchtigkeit
bei einer erhöhten
Temperatur, gefolgt von einem Niedrigtemperaturschock (z.B. Einwickeln
des Systems für
7 Tage in feuchte Baumwolle bei 70°C, gefolgt von 3 Stunden bei –20°C). Nach
dem Einstellen auf Raumtemperatur (ca. 23°C) wird das Polycarbonatsubstrat
mit gedruckter Tinte einer visuellen Inspektion nach optischen Veränderungen
oder Defekten, wie beispielsweise der Entwicklung von Eintrübungen,
Farbwechsel, Blasen, Mikrorisse etc. als auch einem Kreuzschraffur-Adhäsionstest,
durchgeführt
gemäß dem vorher
beschriebenen ASTM-Protokoll, unterzogen. Der Cataplasma-ähnliche
Test ist identisch mit dem kompletten Cataplasmatest, mit der Ausnahme,
dass der Mechanismus des Fehlens der Haftung nicht geprüft wird;
vielmehr wird nur das Auftreten und die Haftung des Druck- und Beschichtungssystems
ausgewertet. Damit ein gedrucktes Polycarbonatsubstrat diesen Test
besteht, darf kein Wechsel im optischen Erscheinungsbild auftreten,
und es muss eine Retention der Tinte und der Beschichtung zu dem
Substrat nach dem Kreuzschraffur-Adhäsionstest
(Bandziehen), welche größer als 95%
beträgt,
bestehen.
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Daher
muss das komplette System, d.h., das Polycarbonatsubstrat/Tinte/Grundierungsmittel/Hartüberzug,
eine hohe Stufe an hydrolytischer Stabilität bei verschiedenen Temperaturen
und Feuchtigkeitsbedingungen aufweisen, damit das Polycarbonatsubstrat
die oben genannten Tests besteht.
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Die
Erfinder haben unerwarteterweise herausgefunden, dass eine Tinte
mit einer Mischung von Polycarbonatharz oder Acrylharzen und Polyesterharzen
innerhalb eines bestimmten Bereichs in der Lage ist, alle OEM-Testungen,
einschließlich
Wasserimmersions-, Cataplasma-ähnlichem
und Voll-Cataplasma-Test,
zu überstehen,
und es wurde herausgefunden, dass sie mit dem Hartüberzugssystem
kompatibel sind. Um eine zusätzliche
Vernetzung zwischen den Polycarbonat- oder Acrylharzen und Polyesterharz
zu fördern,
muss die formulierte Tinte eine kleine Menge an einem Isocyanat-Additiv
enthalten. Das Lösungsmittel,
welches bevorzugt verwendet wird, ist eine Mischung von aromatischen
Kohlenwasserstoffen und zweibasigen Säureestern. Ins besondere wird
die gemischte Tinte charakterisiert durch 9% bis 13,2% Polyesterharz,
5,4% bis 34,2% Polycarbonatharz oder Acrylharz und 0,1% bis 5,0%
Isocyanat und 20,7% bis 84,3% Lösungsmittel.
Ferner kann die formulierte Tinte 3,6% bis 38,2% Farbpigment, 0,0%
bis 45,2% opazitäterhöhenden Füllstoff
und 0,0% bis 1,5% Dispergiermittel enthalten.
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Die
Tinte kann hergestellt werden aus den Ausgangsmaterialien unter
Verwendung von Dispersionstechniken, welche aus dem Stand der Technik
bekannt sind, wie beispielsweise, jedoch nicht limitierend auf Kugelmühlen, Walzenmühlen, Zahnscheibenmühlen (engl.: "attritor mills") und Hochgeschwindigkeits-Klingenmischern.
Die Tinte kann hergestellt werden durch Mischen von zwei Tintenformulierungen
zusammen in einem bestimmten Verhältnis. Zusätzliche Komponenten, welche
nicht in einer der beiden Tintenformulierungen anwesend sind, wie
beispielsweise ein Isocyanat-Additiv, Dispergiermittel, Füllstoffe
und Pigmente, können
durch die Dispersionstechniken, wie sie oben beschrieben sind, zu
der Formulierung gegeben werden. Die Erfinder haben herausgefunden,
dass das Verhältnis
der Polycarbonattinte oder Acryltinte zu der Polyestertinte weniger
als 100:0 und größer als
50:50 sein muss.
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Die
Zusammensetzung, assoziiert mit den Feststoffen, welche in dem aufgebrachten
und getrockneten/gehärteten
Druck zurückgelassen
sind, ist ca. 49% bis 72% der Polycarbonattinte oder Acryltinte
und ca. 12% bis 18% der Polyestertinte. Die Feststoff-Gewichtsprozente
für die
Isocyanat-Additive, welche in diese Mischung inkorporiert sind,
liegen bei ca. 6% bis 10%. Diese Tintenzusammensetzung kann auch
optional bis zu ca. 1,5% eines weiteren Tensids und bis zu ca. 30%
eines weiteren Füllstoffs
oder Pigments enthalten.
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Die
Polycarbonattinte (Noriphan® HTR, Pröll KG, Deutschland),
welche in der oben genannten Mischung verwendet wird, enthält eine
Mischung an Polycarbonatharz und Hochtemperaturstabile Pigmente, welche
in Ethylbenzol, im Lösungsmittel
Naphtha (leicht aromatisch), 1,2,4-Trimethylbenzol, Xylolisomeren, Diacetonalkohol,
Mesitylen, n-Butylalkohol und verschiedenen Estern dispergiert sind.
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Die
Polyestertinte (8400 Series CVIM, Nazdar Inc., Kansas) umfasst eine
Polyestermischung (19 bis 33%), TiO2 (0
bis 38%), Carbon-Black (0 bis 11%), (11 bis 21%), γ-Butyrolacton
(4 bis 10%), aliphatischen zweibasischen Säureester und Farbpigment (0
bis 11%), dispergiert in Mineralöldestillat
(14 bis 28%), Cyclohexanon-Mischung (4 bis 8%) und Naphthalin (< 4%).
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Die
Acryltinte (Series 415JK, Ruko Druckfarben, Deutschland), gemischt
in die oben genannte Mischung anstelle der Polycarbonattinte, enthält ein gesättigtes
Acrylharz und Pigmente, welche in Cyclohexanon (5 bis 10%), Trimethylbenzol
(1 bis 5%), Xylol (1 bis 5%), Isopropylbenzol (1 bis 5%), Benzylalkohol
(10 bis 20%) und Butylglykolat dispergiert sind.
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Das
Farbpigment in der Tinte ist vorzugsweise Carbon-Black, obwohl andere anorganische und
organische Farbpigmente verwendet werden können. Solches Farbpigment kann
Carbon-Black, Kupferphthalocyaninblau,
Dioxazinviolett, Chinachridonmagenta, Azodiarylitgelb, Rutil-Titandioxid
(Weiß),
Perylenrot, Molybdatorange, gelbes Eisenoxid, grünes Chromoxid oder Cadmiumorange
enthalten, ist jedoch nicht darauf limitiert. Pigmente mit Spezialeffekten,
wie beispielsweise Perlglanzpig mente und Metallflocken, können in
die Formulierung inkorporiert werden.
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Das
verwendete Isocyanat-Additiv ist vorzugsweise ein aromatisches Polyisocyanat,
wie beispielsweise NB-70 Catalyst (Nazdar Inc., Kansas). Dieses
spezielle Isocyanat ist in Propylenglykolmethyletheracetat (40%,
auch PM-Acetat genannt) dispergiert, obwohl andere Lösungsmittel
verwendet werden könnten.
Das Isocyanat kann auch ein anderes aromatisches oder aliphatisches
Diisocyanat sein, wie beispielsweise polymeres Hexamethylendiisocyanat
(HMDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI),
Diphenylmethandiisocyanat (MDI) oder Xyloldiisocyanat (XDI) und
andere.
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Das
optionale Dispergiermittel kann ein ionisches oder nichtionisches
Dispergiermittel sein. Solche Tenside enthalten metallische Seifen,
Sulfonate, Phosphatester, Fettsäureester,
fluoraliphatische polymere Ester, Titanat- oder Zirkonat- oder Aluminat-Kupplungsmittel,
organomodifizierte Polysiloxane, Blockcopolymere von Poly(alkylenoxid)
und kommerzielle Markentenside, wie beispielsweise Hypermer® und
Solsperse® Hyperdispergiermittel
(ICI Americas, Inc.), sind jedoch nicht darauf limitiert. Das optionale
Tensid ist vorzugsweise ein organomodifiziertes Polysiloxan, auch
Polyethersiloxan-Copolymer genannt, wie beispielsweise Tego® Wet
KL 245 (Goldshmidt Chemical Corp., Virginia).
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Die
optionalen Opazitätserhöhungs-Füllstoffe
können
von anorganischer Natur sein, wie beispielsweise Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Titandioxid, Magnesiumsilikat (Talk), Bariumsulfat,
Calciumcarbonat, Aluminiumsilikat (Ton), Calciumsilikat (Wollastonit),
Aluminium-Kalium-Silikat (Glimmer), Metall flocken etc., oder können organischer
Natur sein, wie beispielsweise Furnace-Black, Channel-Black und
Lampenruß und
andere. Hochgradig lichtbrechende Füllstoffe, wie beispielsweise
Titandioxid, dienen bevorzugt zur Steigerung der Opazität wegen
ihrer kleinen mittleren Partikelgröße von weniger als 1,0 μm. Titandioxid
mit einer mittleren Partikelgröße von 0,26 μm ist z.B.
erhältlich
als Ti-Pure® R-706
(DuPont Titanium Technologies, Delaware).
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Die
folgenden spezifischen Beispiele sind dafür vorgesehen, um die Erfindung
zu illustrieren und sollten nicht so ausgelegt werden, dass sie
den Schutzbereich der Erfindung limitieren.
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Beispiel 1 – Kompatibilitätstest
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Tabelle
1 repräsentiert
die Tinten, welche dem Kompatibilitätstest unterzogen wurden. Wie
gezeigt, sind die Tinten mit der assoziierten Harzfamilie identifiziert.
Die Tinte wurde gemäß dem technischen
Datenblatt des Herstellers gemischt und hergestellt. Eine einfache
Unterdrucktechnik, welche aus dem Stand der Technik bekannt ist,
wurde verwendet, um die Tinte auf der Polycarbonatoberfläche aufzubringen.
Jede Tinte wurde auf verschiedenen Polycarbonatsubstraten aufgebracht,
um verschiedene Acryl-Grundierungsmittel-/Hartüberzugssysteme auszuwerten.
In jedem Fall wurde eine Tintendicke von ca. 8 μm als der aufgebrachte Druck
erhalten. Jede Tinte wurde dann gemäß den von den Herstellern empfohlenen
Bedingungen getrocknet und ausgehärtet. Tabelle 1
TINTEN-TYP | HERSTELLER | HARZFUNKTIONALITÄT | EMPFOHLENES
ADDITIV |
1
Correx | Apollo
Colours Ltd. (GB) | 1K
Acryl (Cellulose) | 10%
R126 (dünner) |
2
DynaPoll | Apollo
Colours Ltd. (GB) | 1K
Polyester | 10%
R126 (dünner) |
3
Gloss Vinyl | Apollo
Colours Ltd. (GB) | 1K
Acryl | 10%
R33 (dünner) |
4
Matt Vinyl | Apollo
Colours Ltd. (GB) | 1K
Vinylchloridacetat | 10%
R14 (dünner) |
5
C28 | Coates
Screen (Illinois) | 1K
Emaille (Acryl) | keine |
6
C70 | Coates
Screen (Illinois) | 1K
Acryl | keine |
7
C99 | Coates
Screen (Illinois) | 1K
Acryl | keine |
8
HG-N501 | Coates
Screen (Illinois) | 1K
Acryl | keine |
9
PO | Coates
Screen (Illinois) | 1K
Acrylnitrocellulose | keine |
10
Color Gloss | Color
Converting | 1K
Nitrocellulose/Polyamid | keine |
11
PLT15 | Comec
Italia srl (Italien) | 1K
Acryl | 10%
TPA (dünner) |
12
PLT272 | Comec
Italia srl (Italien) | 1K
Acryl | 10%
TPA (dünner) |
13
DR III | Environmental
Inks | 1K
Acrylemulsion | keine |
14
PAC Series | Ink
Technology (Kanada) | 1K
Acryl | 15%
PAC-1800 (dünner) |
15
AM Series | Ink
Technology (Kanada) | 1K
Vinyl (modif.) | 15%
AM-1800 (dünner) |
16
TPL | Marabuwerke
GmbH & Co. (Deutschland) | 1K
Acryl | 10%
TPV (dünner) |
17
TPR | Marabuwerke
GmbH & Co. (Deutschland) | 1K
Acryl | 10%
TPV (dünner) |
18
70000 | Nazdar
Company (Kansas) | 1K
Acryl | 10%
70182 |
19
GV | Nazdar
Company (Kansas) | 1K
Vinyl | 10%
RE180 |
20
S2 | Nazdar
Company (Kansas) | 1K
Vinyl (30% Acryl | 10%
S230 |
21
8800 Series | Nazdar
Company (Kansas) | 1K
Vinyl (20% Acryl) | 15%
RE180 |
22
8400 Series | Nazdar
Company (Kansas) | 1K
Polyester | 10%
RE196 (Retarder) |
23
3578/3579 | Nazdar
Company (Kansas) | UV
Härtungsacrylate | keine |
24
3478/3479 | Nazdar
Company (Kansas) | UV
Härtungsacrylate | keine |
25
MSK-1019 | Nor-Cote
International Inc. (Indiana) | UV
Härtungsacrylate | keine |
26
TF-4450 | Polymeric
Imaging Inc. (Missouri) | UV
Härtungsacrylate | keine |
27
711-8005 | Printcolor
Screen LTD. (Schweiz) | 1K
Acryl | keine |
28
750-8005 | Printcolor
Screen LTD. (Schweiz) | 2K
Acryl | keine |
29
752-8005 | Printcolor
Screen LTD. (Schweiz) | 1K
Acryl | keine |
30
784-8005 | Printcolor
Screen LTD. (Schweiz) | 2K
Acryl | keine |
31
Type B | Sun
Chemical AG (Schweiz) | 2K
Polyester | 700001
(Katalysator) + 10% 700010 |
32
Type KT | Sun
Chemical AG (Schweiz) | 1K
modif. Acryl | None |
33
Type M | Sun
Chemical AG (Schweiz) | 1K
Acryl | 10%
700010 (Retarder) |
34
Type V3000 | Sun
Chemical AG (Schweiz) | 1K
Acryl | 10%
700010 (Retarder) |
35
Sorte P 948 | PrÖll KG (Deutschland) | 1K
Vinyl/Acryl | 10%
VZ (Retarder) |
36
Noriphan HTR | PrÖll KG (Deutschland) | 1K
Polycarbonat | 10%
097/003 (Retarder) |
37
303LE | RedSpot
Paint & Varnish
(Indiana) | 2K
Polyurethan | 10%
SV4380 |
38
180PE | RUCO
Druckfarben (Deutschl.) | 1K
Vinyl | 10%
H5214 |
39
450JK | RUCO
Druckfarben (Deutschl.) | 1K
Acryl | 10%
38472 (Retarder) |
40
700ST | RUCO
Druckfarben (Deutschl.) | 2K
Polyurethan | 10%
H5214 |
41
1979 | RustOleum
Inc. (Illinois) | 1K
Acryllatex | keine |
42
7779 | RustOleum
Inc. (Illinois) | 1K
Alkyd | keine |
43
071-009 | Sericol
Co. (GB) | UV
Härtungsacrylate | keine |
44
GL-3517 | The
Glidden Co. (Ohio) | 1K
Alkyd | keine |
45
HD-7179 | The
Glidden Co. (Ohio) | 1K
Acryllatex | keine |
46
STB | TOSH
srl (Italien) | 2K
Epoxy | C1
(Katalysator) + 10% D2 (dünner) |
47
STE | TOSH
srl (Italien) | 1K
Vinylpolyester | 10%
D2 (dünner) |
48
V2000 | Visprox
(Niederlande) | 1K
Acryl (Cellulose) | 10%
B1 (dünner) |
49
Type B | Wierderhold
Sanitaertechnik (Deutschland) | 2K
Epoxy | BH/N
(Katalysator) + 15% VD (dünner) |
50
Type P | Wierderhold
Sanitaertechnik (Deutschland) | 1K
Acryl | 15%
VD (dünner) |
-
Die
Polycarbonatsubstrate, welche mit den oben genannten Tinten bedruckt
wurden, wurden dann flutlackiert (engl.: „flow coated") unter Verwendung
entweder von SHP401- oder SHP470-Acrylgrundierungsmitteln (General
Electric Silicones). Das Flutlackieren der Acrylgrundierungsmittel
wurde bei Raumtemperatur und bei Atmosphärendruck durchgeführt. Der
aufgebrachte Druck wurde dann inspiziert, um zu sehen, ob die Tinte
während
der Applikation abfärbt,
oder ob das Acrylgrundierungsmittel während der Applikation "kroch". Schließlich wurde
die Oberfläche
des aufgebrachten Drucks leicht mit einem Baumwollapplikator gerieben,
um zu bestimmen, ob die Tinte bis zu dem Punkt erweicht war, an
dem diese in einfacher Art und Weise abgerieben werden konnte.
-
Wie
in der unten dargestellten Tabelle II gezeigt ist, bestanden weniger
als 16% (8 von 50) der getesteten Tinten den Kompatibilitätstest für einen
der Grundierungsmittelsysteme. Um den Test zu bestehen, musste die
Tinte alle drei Unterkomponenten des Tests bestehen, einschließlich Tintenreiben
(engl.: "ink rub"), Tintenabfärben und
Grundierungsmittelkriechen für
jedes Grundierungsmittel-/Hartüberzugssystem.
Die Einzelkomponenttinten, welche den Kompatibilitätstest,
für ein oder
mehrere der Grundierungsmittelsysteme bestanden, repräsentierten
weniger als 10% (4 von 38) der gesamten Anzahl der getesteten Tinten. Tabelle II – Kompatibilitätstestergebnisse
TINTEN-TYP | Tintenreiben | Tintenabfärben | Grundierungsmittel-Kriechen |
SHP
401 | SHP
470 | SHP
401 | SHP
470 | SHP
401 | SHP
470 |
1
Correx | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
2
DynaPoll | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
3
Gloss Vinyl | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
4
Matt Vinyl | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
5
C28 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
6
C70 | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
7
C99 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
8
HG-N501 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
9
PO | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
10
Color Gloss | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
11
PLT15 | nicht
bestanden | Nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
12
PLT272 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
13
DR III | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
14
PAC Series | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
15
AM Series | Bestanden | Bestanden | Bestanden | Bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
16
TPL | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
17
TPR | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
18
70000 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
19
GV | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
20
S2 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
21
8800 Series | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
22
8400 Series | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
23 3578/3579 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
24 3478/3479 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
25 MSK-1019 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
TINTEN-TYP | Tintenreiben | Tintenabfärben | Grundierungsmittel- Kriechen |
SHP
401 | SHP
470 | SHP
401 | SHP
470 | SHP
401 | SHP
470 |
26
TF-4450 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
27
711-8005 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
28
750-8005 | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
29
752-8005 | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
30
784-8005 | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
31
Typ B | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
32
Typ KT | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
33
Typ M | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
34
Typ V3000 | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
35
Sorte P 948 | Nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
36
Noriphan HTR | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
37
303LE | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
38
180PE | Nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
39
450JK | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
40
700ST | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
41
1979 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
42
7779 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
43
071-009 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden |
44
GL-3517 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
45
HD-7179 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
46
STB | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
47
STE | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
48
V2000 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | nicht
bestanden | bestanden |
49
Typ B | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
50
Typ P | nicht
bestanden | nicht
bestanden | bestanden | bestanden | bestanden | bestanden |
-
Wie
aus den oben erhaltenen Ergebnissen ersichtlich ist, waren nur die
Tinten mit dem Grundierungsmittelsystem kompatibel, welche ein Polycarbonatharz
(Tinte #36), Polyesterharz (Tinte #22) oder ein Acrylharz (Tinte
#34 und #39) enthielten. Im Falle eines Acrylbindemittels bestanden
nur ca. 10% der getesteten Acrylharze den Kompatibilitätstest mit
dem angewandten Grundierungsmitteln. Daher ist eine spezielle Art eines
Acrylharzes notwendig, um mit einem Acrylgrundierungsmittel-/Siliconharzüberzugssystem
kompatibel zu sein. Alle durch Strahlung härtbare Tinten (Tinten #23 bis
#26 und #43) bestanden den Kompatibilitätstest nicht.
-
Beispiel 2 – Cataplasma-ähnlicher
und Wasserimmersionstest
-
Eine
Vielzahl von Polycarbonatsubstraten wurden durch Siebdruck mit Tinten
bedruckt, welche den Kompatibilitätstest in Beispiel 1 bestanden.
Jedes bedruckte Polycarbonatsubstrat wurde getrocknet oder ausgehärtet gemäß den von
den Herstellern empfohlenen Bedingungen. Jedes bedruckte Polycarbonatsubstrat wurde
dann mit SHP401 (Acrylgrundierungsmittel) und AS4000 (Siliconhartüberzug)
oder SHP470 (Acrylgrundierungsmittel) und AS4700 (Siliconhartüberzug)
gemäß dem von
GE Silicone empfohlenen Beschichtungsbedingungen beschichtet. Schließlich wurden
die bedruckten Carbonatsubstrate mit dem Beschichtungssystem in
Wasserimmersions- und Cataplasma-ähnlichen Tests unterzogen.
-
Tabelle
III repräsentiert
die 8 Tinten, welche den Kompatibilitätstest bestanden haben und
dem Wasserimmersionstest unterzogen wurden und die Ergebnisse des
Cataplasma-ähnlichen
Tests. Wie unten zu sehen ist, bestand keine dieser Tinten sowohl
den Wasserimmersionstest als auch den Cataplasma-ähnlichen Test
mit einer Acryl-/Siliconhartüberzugsschutzschicht.
Die Polycarbonattinte (Tinte #36) und Acryltinte (Tinte #39) bestanden
den 10-Tage-Wasserimmersionstest. Jedoch bestand die Polycarbonattinte
die optischen Erfordernisse im Cataplasma-ähnlichen Test nicht, während die
Acryltinten (#34 und #39) den Adhäsionserfordernissen im Cataplasma-ähnlichen Test
nicht gerecht wurden. In ähnlicher
Weise bestand die Epoxytinte (Tinte #46) die optischen Erfordernisse
im Cataplasma-ähnlichen
Test, aber versagte in beiden Tests und im Wasserimmersionstest
hinsichtlich der Haftung. Tabelle III
TINTENART | HARZFUNKTIONALITÄT | Wasserimmersion
(% Retention) |
AS4000 | AS4700 |
22
8400 Series | 1K
Polyester | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
31
Typ B | 2K
Polyester | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
34
Typ V3000 | 1K
Acryl | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
36
Noriphan HTR | 1K
Polycarbonat | bestanden | bestanden |
37
303LE | 2K
Polyurethan | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
39
450JK | 1K
Acryl | bestanden | Bestanden |
40
700ST | 2K
Polyurethan | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
46
STB | 2K
Epoxy | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
| CATAPLASMA-ähnlich für SHP401/AS4000 | CATAPLASMA-ähnlich für SHP470/AS4700 |
Optische
Erscheinung | %
Retention | Optische
Erscheinung | %
Retention |
22
8400 Series | bestanden | nicht
best. | bestanden | nicht
best. |
31
Typ B | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. |
34
Typ V3000 | bestanden | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. |
36
Noriphan HTR | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. |
37
303LE | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. |
39
450JK | bestanden | nicht
best. | bestanden | nicht
best. |
40
700ST | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. |
46
STB | bestanden | nicht
best. | bestanden | nicht
best. |
-
Beispiel 3 – Polycarbonat/Polyester (PC/PE)
-
Da
die Einzelkomponenttinten, welche den Kompatibilitätstest bestanden
haben, den Wasserimmersionstest und den Cataplasma-ähnlichen
Test nicht bestanden haben, formulierten die Erfinder verschiedene Tintenzusammensetzungen
durch Mischen von verschiedenen Verhältnissen von Polycarbonattinte
mit Polyestertinte.
-
Tabelle
IV repräsentiert
die Tintenzusammensetzung (500 g), welche durch Mischen von verschiedenen
Verhältnissen
von Polycarbonattinte (#36) (Noriphan
® HTR-952,
Pröll KG,
Deutschland) mit einer Polyestertinte (#22) (8452, Nazdar Inc.,
Kansas) unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeits-Klingenmischers hergestellt
wurde. Nachdem die beiden Tinten gemischt worden waren, wurde zusätzliches
Lösungsmittel (097/003
Retarder, Pröll
KG & RE196 Retarder,
Nazdar Inc.) mit der Tinte vor dem Zugeben des Isocyanats hinein
gemischt. Das aromatische Isocyanat (NB-70, Nazdar Inc., Kansas)
war die letzte Komponente, welche zu der gemischten Tinte zugegeben
wurde. Tabelle IV
# | PC:PE
Verhältnis | Polycarbonat (g) | Polyester
(g) | 10%
Lösungsmittel
(g) | 4%
Isocyanat (g) |
36 | 100:0 | 430 | 0 | 50 | 20 |
A | 80:20 | 344 | 86 | 50 | 20 |
B | 50:50 | 215 | 215 | 50 | 20 |
C | 20:80 | 86 | 344 | 50 | 20 |
22 | 0:100 | 0 | 430 | 50 | 20 |
-
Jede
der oben beschriebenen Tinten wurde via Siebdruck auf die Polycarbonatsubstrate
aufgebracht und dann mit SHP401/AS4000- oder SHP470/AS4700-Hartüberzugssystemen überzogen.
Die Substrate wurden dann dem Wasserimmersionstest und dem Cataplasma-ähnlichen
Test, wie oben beschrieben, unterzogen. Zu Vergleichszwecken wurde
die Polycarbonattinte (#36) und die Polyestertinte (#22) ebenfalls
getestet. Tabelle V
| Wasserimmersion
(% Retention) |
# | PC:PE
Verhältnis | AS4000 | AS4700 |
36 | 100:0 | bestanden | bestanden |
A | 80:20 | bestanden | Bestanden |
B | 50:50 | bestanden/nicht
bestanden Mischung | bestanden/nicht
bestanden Mischung |
C | 20:80 | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
22 | 0:100 | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
| CATAPLASMA-ähnlich für SHP401/AS4000 | CATAPLASMA-ähnlich für SHP470/AS4700 |
# | PC:PE
Verhältnis | Optische
Erscheinung | %
Retention | Optische
Erscheinung | %
Retention |
36 | 100:0 | nicht
best. | Nicht
best. | nicht
best. | nicht
best. |
A | 80:20 | bestanden | Bestanden | Bestanden | bestanden |
B | 50:50 | bestanden | bestanden/nicht
best. | Bestanden | bestanden/ nicht
best. |
C | 20:80 | bestanden | nicht
best. | Bestanden | nicht
best. |
22 | 0:100 | bestanden | nicht
best. | Bestanden | nicht
best. |
-
Wie
in Tabelle V zu sehen ist, besteht eine Mischung aus einem Polycarbonat
(PC) zu einem Polyester (PE) in einem Verhältnis von 80 PC:20 PE (Mischung
A) unerwarteterweise alle Testerfordernisse für sowohl den Wasserimmersionstest
als auch den Cataplasma-ähnlichen
Test. Wie aus der obigen Tabelle zu entnehmen ist, besteht ein Verhältnis von
100 PC:0 PE die Cataplasma-ähnlichen
Tests nicht. Die ähnlich
gemischte Tinte C besteht die Tests ebenfalls nicht. Verschiedene
Tests der gemischten Tinte B waren grenzwertig zwischen einem Bestehen
und einem nicht Bestehen aller Testerfordernisse. Alle Tintenmischungen
außerhalb des
oben beschriebenen Bereichs bestanden entweder den Wasserimmersionstest
oder den Cataplasma-ähnlichen
Test nicht.
-
Beispiel 4 – Acryl- und Polyestermischung
mit einem Melamin-Additiv
-
Die
Erfinder tauschten die Polycarbonattinte für Acryltinte und formulierten
verschiedene Tintenzusammensetzungen (500 g) durch Mischen verschiedener
Verhältnisse
von Acryltinten, R (450 JK, Ruco Druckenfarb, Deutschland) und SC
(Typ V3000, Sun Chemical AG, Schweiz) mit einer Polyestertinte (8452,
Nazdar Inc., Kansas) unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeits-Klingenmischers.
Die Zusammensetzung von jeder gemischten Tinte wird in der Tabelle
VI unten gezeigt. Nachdem die beiden Tinten gemischt wurden, wurde
zusätzliches
Lösungsmittel
(700010, Sun Chemical AG & RE196
Retarder, Nazdar Inc.) mit der Tinte vor der Zugabe entweder von
einem Isocyanat oder Melamin hinein gemischt. Das aromatische Isocyanat (NB-70,
Nazdar Inc., Kansas) oder Melamin (C2, TOSH srl, Italien) war die
letzte Komponente, welche zu der gemischten Tinte zugegeben wurde. Tabelle VI
# | AC:PE
Verhältnis | Polycarbonat
(g) | Polyester (g) | 10%
Lösungsmittel (g) | 4%
Isocyanat (g) | 4%
Melamin (g) |
36 | 100R:0 | 430 | 0 | 50 | 20 | 0 |
39 | 100SC:0 | 430 | 0 | 50 | 20 | 0 |
D | 67R:33 | 288 | 142 | 50 | 20 | 0 |
E | 67R:33 | 288 | 142 | 50 | 0 | 20 |
F | 67SC:33 | 288 | 142 | 50 | 20 | 0 |
G | 33R:67 | 142 | 288 | 50 | 0 | 20 |
H | 33R:67 | 142 | 288 | 50 | 20 | 0 |
I | 33SC:67 | 142 | 288 | 50 | 20 | 0 |
22 | 0:100 | 0 | 430 | 50 | 20 | 0 |
-
Jede
der oben beschriebenen Tinten wurde via Siebdruck auf das Polycarbonatsubstrat
aufgebracht und dann mit SHP401/AS4000-Hartüberzugssystem überzogen
und dem Wasserimmersionstest und dem Cataplasma-ähnlichen Test unterzogen. Zu
Vergleichszwecken wurden auch die Acryltinten (#34 und #39) und Polyestertinte
(#22) bei diesem Test verwendet. Die gemessenen Testergebnisse für jedes
Polycarbonatsubstrat sind in der unten dargestellten Tabelle VII
gezeigt. Tabelle VII
| Wasserimmersion (%
Retention) | CATAPLASMA-ähnlich für SHP401/AS4000 |
# | AC:PE
Verhältnis | AS4000 | Optische
Erscheinung | %
Retention |
39 | 100R:0 | bestanden | bestanden | nicht
bestanden |
34 | 100SC:0 | nicht
bestanden | bestanden | nicht
bestanden |
D | 67R:33 | bestanden | bestanden | bestanden |
E | 67R:33 | nicht
bestanden | nicht
bestanden | nicht
best. |
F | 67SC:33 | bestanden | bestanden | bestanden |
G | 33R:67 | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
H | 33R:67 | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
I | 33SC:67 | bestanden | nicht
bestanden | nicht
bestanden |
22 | 0:100 | nicht
bestanden | bestanden | nicht
bestanden |
-
Wie
aus den oben dargestellten Testergebnissen ersichtlich ist, bestanden
gemischte Tinten, enthaltend ein AC:PE-Verhältnis
von weniger als 100:0 und größer als
50:50, alle Testerfordernisse für
sowohl den Wasserimmersionstest als auch den Cataplasma-ähnlichen
Test. Alle Tintenmischungen außerhalb
des spezifizierten Bereichs bestanden entweder den Wasserimmersionstest
oder den Cataplasma-ähnlichen
Test nicht.
-
Wie
aus der obigen Tabelle ersichtlich ist, hindert ein Austauschen
von einem Melamin- gegen ein Isocyanat-Additiv für eine gemischte Tinte innerhalb
des spezifizierten Bereichs (gemischte Zusammensetzung #E und #G)
die gemischte Tinte von einem Bestehen aller Erfordernisse des Wasserimmersions-
und des Cataplasma-ähnlichen
Tests. Daher ist ein Isocyanat das bevorzugte Additiv, welches nötig ist,
die gemischten Formulierungen beim Bestehen aller Testerfordernisse
zu unterstützen.
-
Beispiel 4 – Voll-Cataplasma-Test
-
Eine
Tintenzusammensetzung (744 g) wurde hergestellt durch Mischen eines
ca. 80:20-Verhältnisses einer
Polycarbo nattinte (Noriphan
® HTR-952, Pröll KG, Deutschland)
zu einer Polyestertinte (8452, Nazdar Inc., Kansas) unter Verwendung
eines Hochgeschwindigkeits-Klingenmischers (engl.: "high speed blade
mixer"). Die Zusammensetzung
der gemischten Tinte ist in der Tabelle VIII unten gezeigt. Nachdem
diese Tinte gemischt wurde, wurde zusätzliches Lösungsmittel (097/003 Retarder,
Pröll KG & RE196 Retarder,
Nazdar, Inc.) mit der Tinte vor der Zugabe des Isocyanats hinein
gemischt. Das aromatische Isocyanat (NB-70, Nazdar Inc., Kansas)
war die letzte Komponente, welche zu der gemischten Tinte zugegeben
wurde. Tabelle VIII Zusammensetzung (J)
KOMPONENTENBESCHREIBUNG | GESAMTGEWICHT
(g) | INDIVIDUELLE
FESTSTOFFE (Gew.-%) | FESTSTOFFE
GESAMT (Gew.-%) |
Polycarbonattinte | 521 | 34 | 72 |
Polyestertinte | 132 | 34 | 18 |
Zusätzliches
Lösungsmittel | 65 | 0 | 0 |
Isocyanat | 26 | 100 | 10 |
Dispersionsmittel | 0 | 100 | 0 |
Die
Optik erhöhender Füllstoff | 0 | 100 | 0 |
-
Die
oben beschriebene Tintenzusammensetzung wurde via Siebdruck auf
verschiedene Polycarbonatsubstrate (insbesondere sieben) aufgebracht
und dann mit SHP470/AS4700-Hartüberzugssystem überzogen
und einem Voll-Cataplasmatest unterzogen. Ein Voll-Cataplasmatest
ist identisch dem oben beschriebenen Cataplasma-ähnlichen Test im Hinblick auf
die experimentellen Bedingungen als auch auf die Kreuzschraffur
und die optischen Eigenschaften der gedruckten Tinte und der Beschichtung
(Überzug).
Jedoch muss bei dem Voll-Cataplasmatest eine zusätzliche Bedingung am Ende des
Tests erfüllt
werden. Diese Bedingung besteht aus einem 90%igen Ausfall der Kohäsion des
Urethanhaftsystems, welches auf die gedruckte und beschichtete Oberfläche am Anfang
des Tests aufgebracht wurde.
-
Das
Haftsystem, welches auf die bedruckten/beschichteten Polycarbonsubstrate
aufgebracht wurde, besteht aus einem Silicon-Kupplungsmittel (Betasil
53518 Dow Essex, Michigan), einem Urethangrundierungsmittel (Betasil
48520A, Dow Essex) und einem Urethan-Haftmittel (Betasil 1815 Dow
Essex). Das Haftsystem wird als eine Wulst auf die bedruckte Tinte/Beschichtung
aufgebracht und 96 Stunden lang bei Raumtemperatur ca. (23°C) gemäß den von
den Herstellern empfohlenen Bedingungen gehärtet. Nachdem das Haftsystem
ausgehärtet
ist, werden der Aufbau des Cataplasmatests und die Bedingungen initiiert,
wie im Beispiel 2 beschrieben ist. Nach Beendigung der Cataplasmatest-Bedingungen
wird das Haftmittel von dem bedruckten/beschichteten Substrat geschält. Es wird
ein Schnitt senkrecht zu dem Haftmittelwulst nach jedem cm während dem
Abschälen
des Haftmittels gemacht. Es wird dann der Bereich inspiziert, von
dem das Haftmittel abgeschält
wurde, um den Fehlermodus des Haftsystems zu bestimmen. Die gemessenen
Testergebnisse für
jedes Substrat sind in Tabelle IX unten beschrieben. Tabelle IX
| Querschraffur-Adhäsion | Optische
Erscheinung | Adhäsionsausfall
(% kohäsiv) |
J – Lauf 1 | 100 | Kein
Wechsel | 100 |
J – Lauf 2 | 100 | Kein
Wechsel | 85 |
J – Lauf 3 | 100 | Kein
Wechsel | 100 |
J – Lauf 4 | 100 | Kein
Wechsel | 100 |
J – Lauf 5 | 100 | Kein
Wechsel | 95 |
J – Lauf 6 | 99 | Kein
Wechsel | 100 |
J – Lauf 7 | 99 | Kein
Wechsel | 95 |
DURCHSCHNITT | 99,7 | Kein | 96,4 |
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass eine gemischte Formulierung mit einem Polycarbonat-
zu Polyester-Verhältnis
von ca. 80:20 nicht nur die Erfordernisse der Kreuzschraffur-Adhäsion und
die Erfordernisse an die optischen Eigenschaften erfüllt, sondern
auch den Kohäsionsausfall
eines aufgebrachten Haftsystems. Die durchschnittliche Kreuzschraffur-Adhäsion zeigte
eine ca. 100%ige Retention nach dem Cataplasmatest. Die optischen
Eigenschaften für
alle Proben änderten
sich während
des Cataplasmatests nicht. Schließlich war der durchschnittliche
Kohäsionsausfall
des Haftsystems 96,4% ± 5,6%.
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Beispiel 6
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Eine
Tintenzusammensetzung (8,67 g) wurde hergestellt durch Mischen eines
Verhältnisses
einer Polycarbonattinte (Noriphan
® HTR-952,
Pröll KG,
Deutschland) zu einer Polyestertinte (8452, Nazdar Inc., Kansas)
von 80:20 unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeits-Klingenmischers.
Die Zusammensetzung der gemischten Tinte ist in Tabelle 10 unten
dargestellt. Nachdem die Polycarbonat- und Polyestertinten gemischt worden
waren, wurden eine dispergierte Mischung eines die Optik verbessernden
Füllstoffes
(Titandioxid, Ti-Pure
® R706, DuPont Titanium
Technologies, Dalaware), eines Dispergiermittels (organomodifiziertes
Polysiloxan, Tego
® Wet KL 245, Goldshmidt
Chemical Corp., Virginia) und eines zusätzlichen Lösungsmittels (097/003 Retarder,
Pröll KG & RE196 Retarder,
Nazdar Inc.) langsam in die Tintenmischung eingemischt. Der die
Opazität
verbessernde Füllstoff,
das Dispergiermittel und zusätzliches
Lösungsmittel
wurden unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeits-Klingenmischers
gemischt. Das aromatische Isocyanat (NB-70, Nazdar Inc., Kansas) wurde zu der
gemischten Tinte als letztes zugegeben. Tabelle X
KOMPONENTENBESCHREIBUNG | GESAMTGEWICHT
(g) | INDIVIDUELLE
FESTSTOFFE (Gew.-%) | FESTSTOFFE
GESAMT (Gew.-%) |
Polycarbonattinte | 521 | 34 | 50 |
Polyestertinte | 132 | 34 | 12 |
Retarder | 65 | 0 | 0 |
Isocyanat | 26 | 100 | 7 |
Dispersionsmittel | 5 | 100 | 1 |
Die
Optik erhöhender Füllstoff | 118 | 100 | 30 |
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Die
oben beschriebene Tinte wurde via Siebdruck auf verschiedene Polycarbonatsubstrate
aufgebracht und dann mit einem SHP401/AS4000-Hartüberzugssystem überzogen
und dann einem Wasserimmersionstest und einem Cataplasma-ähnlichen
Test unterzogen. Die Ergebnisse des Wasserimmersionstest und des
Cataplasma-ähnlichen
Tests sind in der folgenden Tabelle XI dargestellt. Tabelle XI
| Wasserimmersion
(% Retention) | CATAPLASMA-ähnlich für SHP401/AS4000 |
Wasserimmersion
(% Retention) | Optische
Erscheinung | Kreuzschraffur-Adhäsion (%
Retention) |
K – Lauf 1 | 99 | Keine Änderung | 100 |
K – Lauf 2 | 100 | Keine Änderung | 97 |
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Wie
in der Tabelle XI gezeigt ist, kann die gemischte Tintenformulierung
von Polycarbonat- und Polyesterharzen die Zugabe eines die Optik
verbessernden Füllstoffs
und eines Dispersionsmittels einschließen, ohne die Fähigkeit
des aufgebrachten Tintendrucks zu beeinflussen, sowohl den Erfordernissen
des Wasserimmersionstests und des Cataplasma-ähnlichen Tests gerecht zu werden.
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Ein
Fachmann wird aus der vorangehenden Beschreibung Modifikationen
erkennen und es können Veränderungen
von der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgenommen werden, ohne vom Schutzbereich der Erfindung,
wie er in den folgenden Ansprüchen
definiert ist, abzuweichen.