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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft allgemein optische Entzerrungsanordnungen und
insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Implementierung
eines optischen mehrkanalentzerrers für die Verringerung von Zwischensymbolstörungen.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Entzerrer
im elektrischen Bereich zur Verringerung verschiedener Beeinträchtigungen
in digitalen optischen Kommunikationssystemen sind wohlbekannt [siehe
die Literaturstellen 1–3
im Anhang]. Es wurde ein Entzerrer im optischen Bereich vorgeschlagen,
aber nicht demonstriert [4]. Dieser vorgeschlagene Entzerrer ist
ein mehrstufiges Kreuzgliedfilter mit vielen einstellbaren Phasenparametern,
wobei die Parameter durch komplizierte Optimierungsalgorithmen gewählt werden
und nur einen Wellenlängenkanal
auf einmal kompensieren.
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Interferometer
auf Mach-Zehnder-Basis wurden zur Bereitstellung optischer Verstärkungsentzerrung
verwendet. Ein solches Beispiel wird in JP-A-06-276154 (Patentzusammenfassungen
von Japan Band 0186, Nr. 87 (E-1651), Dezember 1994) beschrieben.
Diese Schrift beschreibt eine optische Verstärkungsentzerrungsschaltung,
die die Ungleichförmigkeit
der Kurve der Verstärkung
als Funktion der Wellenlänge
eines optischen Signals (z.B. des Ausgangssignals eines optischen
Verstärkers)
kompensiert. Ein oder mehrere Filter des Typs Mach-Zehnder (MZ),
die bei verschiedenen Wellenlängen
arbeiten, werden zur optischen Verstärkungsentzerrung zwischen Kanälen verwendet,
um etwaige Ungleichförmigkeit
der Kurven der Verstärkung
als Funktion der Wellenlänge
des optischen Signals zu verflachen.
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Es
wurden optische Einzelbeeinträchtigungskompensatoren
[4a] demonstriert, wie zum Beispiel Kompensatoren für chromatische
Dispersion (CD) [5–7]
und Kompensatoren für
Polarisationsmodendispersion (PMD) [8], diese behandeln jedoch nur eine
Quelle von Beeinträchtigungen
auf einmal.
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Es
wird ein einfacher mehrkanaliger optischer Entzerrer für die Verringerung
von Zwischensymbolstörungen
benötigt,
der viele Wellenlängenkanäle eines
Mehrwellenlängensignals
gleichzeitig kompensieren kann und der wenige einstellbare Parameter
benötigt.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Optische
Signalentzerrer und Verfahren gemäß der Erfindung werden in den
unabhängigen
Ansprüchen
definiert. Bevorzugte Formen werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Implementierung eines
weniger komplexen optischen Einzel- oder Mehrkanalentzerrers für die Verringerung
von Zwischensymbolstörungen
offengelegt, das bzw. die viele Wellenlängenkanäle gleichzeitig kompensieren kann
und weniger einstellbare Parameter benötigt. Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung kann, wenn ein optischer Halbleiterverstärker zusammen
mit dem optischen Entzerrer der Erfindung verwendet wird, der optische
Entzerrer der vorliegenden Erfindung Überschwinger und Signaltransitionsverschlechterungen
des optischen Halbleiterverstärkers
kompensieren. Das Verfahren und die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung sind extrem einfach und weisen nur zwei Steuersignale
(vier in Spezialfällen)
auf und können
dennoch viele Wellenlängenkanäle gleichzeitig
kompensieren. Bei einer Ausführungsform
enthält
der Entzerrer der vorliegenden Erfindung ein einziges Mach-Zehnder-Interferometer
(MZI) mit einem Freispektralbereich von 50 GHz (einem ganzen Vielfachen
des Kanalabstands) und abstimmbaren Kopplern. In der Terminologie
der elektrischen Entzerrer ist der Entzerrer der vorliegenden Erfindung
ein Linearentzerrer mit einem einzigen Abgriff [3]. Der Entzerrer
der vorliegenden Erfindung kann die Leistungsfähigkeit von NRZ (non-return-to-zero),
CSRZ (carrier-suppressed return-to-zero) und möglicherweise anderen Übertragungsformaten,
die durch Zwischensymbolstörungen beeinträchtigt werden,
drastisch verbessern. Er kann viele Beeinträchtigungen gleichzeitig verringern,
darunter die aufgrund von Unvollkommenheiten von Sender und/oder
Empfänger,
Filterverschmälerung, CD
und PMD. Der Entzerrer der vorliegenden Erfindung ist insbesondere
in Bezug auf seine Verbesserung des NRZ-Formats (non-return-to-zero)
der Amplitudenumtastung (ASK) drastisch, was signifikant ist, da
dies das am wenigsten kostspielige Format ist, das erzeugt und detektiert
werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden ausführlichen
Beschreibung im Hinblick auf die beigefügte Zeichnung vollständiger verständlich.
Es zeigen:
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1 eine
bevorzugte Ausführungsform
des vorliegenden optischen Signalentzerrers zur Entzerrung eines
oder mehrerer empfangener Signale, die in einem Mehrwellenlängensystem
mit einer vorgewählten
Modulationsbitrate moduliert werden.
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2A und 2B weitere
Ausführungsformen
des vorliegenden optischen Signalentzerrers.
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3 beispielhaft
den Effekt des vorliegenden Entzerrers auf empfangene optische Signale.
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4 eine
weitere Ausführungsform
des vorliegenden optischen Signalentzerrers, die unter Verwendung
einer ersten und einer zweiten Entzerrereinheit implementiert wird.
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5A eine
weitere Anordnung der beiden Entzerrereinheiten von 4 und 5B die
Durchlässigkeit
durch einen Entzerrer für
verschiedene Koppleransteuerspannungen und eine Festphasenspannung.
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6 die
gemessene Bitfehlerrate (BER) des vorliegenden Entzerrers als Funktion
der optischen Leistung für
verschiedene Signalbeeinträchtigungen.
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7 die
gemessene BER des vorliegenden Entzerrers als Funktion der optischen
Leistung für verschiedene
Wellenlängen
mit denselben Entzerrereinstellungen.
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8A ein
adaptives optisches Mehrwellenübertragungssystem,
das unter Verwendung des vorliegenden optischen Entzerrers implementiert
wird, und 8B eine Anwendung des Entzerrers
in einer Architektur des Mehrwellenlängen-Bus-Typs.
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9 eine
weitere Anordnung des Entzerrers von 1.
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10 ein
beispielhaftes optisches Übertragungssystem
mit einem Sender, einem optischen Verstärker, dem vorliegenden optischen
Entzerrer und einem Empfänger.
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11 einen
beispielhaften Vergleich zweier Datensignale, die aus dem optischen
Verstärker,
eins ohne Entzerrung, ausgegeben werden, wobei das andere unter
Verwendung des vorliegenden optischen Entzerrers entzerrt wird.
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12 Empfängerempfindlichkeit
für eine gegebene
Bitfehlerrate (BER) als Funktion der Eingangsleistung für den optischen
Verstärker,
die mit und ohne Entzerrung gemessen wird.
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In
der folgenden Beschreibung repräsentieren
identische Elementbezeichnungen in verschiedenen Figuren identische
Elemente. Außerdem
verweist in den Elementbezeichnungen die erste Ziffer auf die Figur,
in der dieses Element zuerst zu finden ist (z.B. 101 findet
sich zuerst in 1).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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In
einem digitalen Binär-ASK-System
wird die Leistungsfähigkeit
durch die "Augen"-Öffnung zum Entscheidungszeitpunkt
gemessen. Zwischensymbolstörung
(ISI) ist die Speizung von Energie von Bitschlitzen in andere Bitschlitze,
wodurch Augenschließung
verursacht wird. In einem digitalen Binär-ASK-System, dessen Leistungsfähigkeit
durch optisches Verstärkerrauschen
begrenzt wird, ist eine signifikante Quelle von Augenschließung auf
unerwünschte
Signalenergie in dem Datenbit von "0"en oder "Leerräumen" (z.B. 331, 333 in 3)
zurückzuführen, das
mit spontaner Emission schwebt [9–11]. Wenn man das Extinktionsverhältnis der "0"en (z.B. 371, 373 von 3)
verbessern kann, kann man die Leistungsfähigkeit drastisch verbessern.
In einem optisch verstärkten
System ist jede Energie in den Leerräumen ("0"en)
viel problematischer als Fluktuationen in dem Mark-("1"-)Pegel, aufgrund von signalspontanem
Emissionsschwebungsrauschen. Der Hauptzweck des vorliegenden optischen
Entzerrers ist die Beseitigung von Energie in den Leerräumen ("0") zum Entscheidungszeitpunkt. Aus diesem
Grund kann ein optischer Entzerrer für viele Arten von Beeinträchtigungen
viel effektiver als ein elektrischer Entzerrer sein – im elektrischen
Bereich ist es im Empfänger
zu spät,
die Leerräume
zu bereinigen, um das signalspontane Schwebungsrauschen zu vermeiden.
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Der
vorliegende Entzerrer bereinigt die Leerräume durch Nehmen eines steuerbaren
Teils der Energie zu jedem Zeitpunkt (z.B. 341 von 3)
und Hinzufügen
dieses ± 20
ps entfernt, also sehr in der Nähe
der Bitperiode für
40 Gb/s-Signale (z.B. 342 von 3), mit
steuerbarer Phaseneinstellung. Zum Beispiel besitzt ein kostengünstiger
Sender gewöhnlich
in den solitären
Leerräumen
(Leerräumen
mit angrenzenden Marks) ein schlechtes Extinktionsverhältnis. Der
Entzerrer kann Energie aus den umgebenden Marks zu denen mit 180° Phase addieren, wodurch
das Extinktionsverhältnis
behoben wird. Als ein weiteres Beispiel besitzt chromatische Dispersion erster
Ordnung eine symmetrische komplexe Impulsantwort. Der Entzerrer
kann eine symmetrische komplexe Impulsantwort erzeugen, die die
Dispersion ungefähr
aufhebt.
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1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
des vorliegenden optischen Signalentzerrers zur Entzerrung eines
oder mehrerer empfangener Signale 100, die mit einer vorgewählten Modulationsbitrate
in einem optischen System moduliert wurden. Der vorliegende Entzerrer
enthält
einen Koppler 101 mit variablem Koppelverhältnis zum
Aufzweigen des Lichts in zwei oder mehr Teile (Arme 102 und 103). Ein
steuerbares Interferometermittel 101–105 besitzt zwei
Arme 102 und 103, wobei der erste Arm 102 den ersten
der beiden Teile empfängt
und der zweite Arm 103 den zweiten der beiden Teile empfängt. Der
erste Arm 102 besitzt eine zusätzliche Weglänge, die
eine zusätzliche
Verzögerung
erzeugt, die gleich einem ganzzahligen Vielfachen von 1/Δf ist, wobei Δf der Kanalabstand
zwischen benachbarten Wellenlängen ist,
die durch das optische System benutzt werden können. Wenn das optische System
ein Mehrwellenlängensystem
ist, ist also Δf
der Abstand zwischen Kanälen.
Wenn das optische System nur eine einzige Wellenlänge verwendet
(z.B. ein Add/Drop-Multiplexer),
wobei Δf
der Kanalabstand zwischen benachbarten Wellenlängen ist, die von dem Add/Drop-Multiplexer verwendet
werden können.
Der erste Arm 102 besitzt eine steuerbare Phasenverzögerung 104 zur
Einstellung der relativen Phase des durchgeleiteten Lichts. Man
beachte, daß die
steuerbare Phase 104 einen Bereich von ± 180 Grad besitzt und sich auch
in dem zweiten Arm 103 befinden könnte. Ein Koppelmittel 105 kombiniert
dann die Signalteile aus dem ersten und dem zweiten Arm, um ein
entzerrtes Ausgangssignal 106 zu bilden. Durch Steuern
von relativem Betrag 101 und relativer Phase 104 des
optischen Signals der beiden Signalteile in den Armen 102 und 103 verbessert
der vorliegende Entzerrer das Extinktionsverhältnis der "0"en
am Entscheidungspunkt. Obwohl der Koppler 101 als ein variables
Koppelverhältnis
und der Koppler 105 als ein festes Koppelverhältnis aufweisend
gezeigt ist, könnte der
Koppler 105 auch ein variables Koppelverhältnis aufweisen.
Darüber
hinaus kann bei einer anderen Ausführungsform der Koppler 105 das
variable Koppelverhältnis
und der Koppler 101 das feste Koppelverhältnis aufweisen.
Der Koppler 101, der Koppler 105 und/oder die
Phasenverzögerung 104 könnten fabrikmäßig eingestellt
werden oder in der spezifischen Anwendung einstellbar gemacht werden.
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2A zeigt
eine weitere Ausführungsform des
vorliegenden optischen Signalentzerrers. Bei dieser Ausführungsform
besteht der einzige Unterschied gegenüber 1 darin,
daß der
Koppler 101 mit variablem Koppelverhältnis von 1 unter
Verwendung eines Koppler 201 mit festem Verhältnis mit zwei
Ausgangsarmen und einer steuerbaren Übertragungseinheit 201A in
dem ersten Arm (wie gezeigt) oder dem zweiten Arm zur Einstellung
des Verhältnisses
der Beträge
der beiden Teile implementiert ist. Somit führen ein Koppler 201 mit
festem Verhältnis und
eine steuerbare Übertragungseinheit 201A die Funktion
des Kopplers 101 mit variablem Koppelverhältnis von 1 aus.
Die Ausführungsform
von 1 ist gegenüber
der von 2A vorzuziehen, da sie weniger
Verluste aufweist.
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2B zeigt
eine weitere Ausführungsform des
vorliegenden optischen Signalentzerrers. Der einzige Unterschied
gegenüber 2A besteht
darin, daß das
Interferometer 200 drei Arme aufweist, wobei die Zeitverzögerungsdifferenzen
zwischen zwei beliebigen Armen der drei gleich einem ganzzahligen
Vielfachen von 1/(frequenzmäßiger Kanalabstand)
ist.
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Mit
Bezug auf 3 kann man die optischen Signale
im Zeitbereich betrachten, um zu verstehen, wie der vorliegende
Entzerrer das Extinktionsverhältnis
der "0"en am Entscheidungspunkt
verbessert. Wie bei 310 gezeigt, liegt ein amplitudenumgetastetes
(ASK-) optisches NRZ-Datensignal (non-return-to-zero) "010110" vor, das von einem
Senderstandort (z.B. 801 in 8)
aus gesendet wird. Beeinträchtigungen
wie zum Beispiel ein unvollkommener Sender und/oder Empfänger, Filterverschmälerung und
CD bewirken, daß ein
Teil der Energie aus jedem Bit ("1"-Bit) in seine Nachbarbit
("0"-Bit) fällt. Bei
diesem Beispiel ist die übergelaufene
Energie in Bezug auf das ursprüngliche
Signal phasenverschoben. Wie durch 320 gezeigt, ist diese
Signalbeeinträchtigung 321 und 323.
Man beachte, daß das
Bit 312 als solitäres
Bit definiert ist, ein Bit, dessen beide Nachbarn von ihm verschieden
sind. Ein solitäres
Bit würde
Energie zu beiden seiner benachbarten "0"-Bit hinzufügen, wie
durch 321 und 323 gezeigt. Die zusätzliche
Energie in dem "0"-Bit 323 ist
die zugefügte Energie
aus dem "1"-Bit 314.
Ohne Entzerrung würde der
Detektor (ein Quadratdetektor) ein Signal decodieren, das eine Leistung
aufweist, die wie 330 ausschaut, mit signifikanter Energie
in den "0"-Bitpositionen 331 und 333.
Der vorliegende Entzerrer von 1 (oder
der Entzerrer 400 von 4) besitzt
eine in 340 gezeigte Impulsantwort. Er erzeugt eine steuerbare
Menge an Energie oder ein Kompensationssignal 342 (unter
Verwendung des Kopplers 101 mit variablem Verhältnis) und
fügt sie
an den Positionen +20 ps (Δ t
Bit) entfernt hinzu, was der Bitperiode für 40 Gb/s Signale sehr nahe
kommt, mit einer steuerbaren Phase (steuerbare Verzögerung 104).
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Der
steuerbare Betrag 101 und die steuerbare Phase 104 des
Entzerrers von 1 werden so gewählt, daß ein Energiesignal 342 erzeugt
wird, mit dem die hinzugefügte
Energie 323 zu den Nachbarbit, die durch Übertragungsbeeinträchtigungen
verursacht wird, aufgehoben wird, wobei man sich insbesondere auf
die Minimierung der Leistung in den "0"en
am Entscheidungspunkt 333 konzentriert. In 350 ist
das Ergebnis der Entzerrung durch den Entzerrer von 1 gezeigt.
Wie durch 356 gezeigt, kompensiert der Entzerrer von 1 den
Teil der Beeinträchtigung
in dem "0"-Bit 326,
der sich +20 ps (Δt Bit)
von dem "1"-Bit 315 entfernt befindet.
Man beachte jedoch, daß der
Entzerrer von 1 nur den Teil der Beeinträchtigung
in dem "0"-Bit 323 kompensiert,
der sich +20 ps (Δ t
Bit) entfernt befindet, der durch das solitäre Bit 311 verursacht
wurde, nicht aber den Teil der Beeinträchtigung in dem "0"-Bit 353, der durch das "1"-Bit 314 verursacht
wird. Ähnlich wird
die Beeinträchtigung
in dem "0"-Bit 331,
das sich –20
ps (Δt Bit)
entfernt befindet, die durch das solitäre Bit 311 verursacht
wurde, durch den Entzerrer von 1 nicht
kompensiert. Es sollte beachtet werden, daß ein zweiter Entzerrer 420 notwendig
ist, um Beeinträchtigungen
an einer "0"-Bitposition, die –20 ps (Δt Bit) entfernt
ist (d.h. die in der "0"-Bitposition 323 durch
das "1"-Bit 314 verursachte
Beeinträchtigung) zu
kompensieren. Ein solcher zweiter Entzerrer (in 1 nicht
gezeigt) würde
in Reihe geschaltet, so daß sein
Ausgang an den Eingang des Entzerrers von 1 angeschlossen
ist. Der zweite Entzerrer kann genauso wie der erste Entzerrer 1 von 1 implementiert
und betrieben werden, mit der Ausnahme, daß die Koppler 101 und 105 nun
so eingestellt würden,
daß bewirkt
wird, daß der
größte Beitrag
der Impulsantwort aus dem längeren
Interferometerarm kommt. Wie mit Bezug auf 4 besprochen
werden wird, kann der erste Entzerrer auch wie durch 400 und
der zweite Entzerrer wie durch 420 gezeigt implementiert
werden.
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Unter
gemeinsamer Bezugnahme auf 3 und 4 nimmt
der zweite Entzerrer 420, wie in 360 gezeigt,
eine steuerbare Menge an Energie (unter Verwendung des Kopplers 423 mit
variablem Verhältnis)
aus dem Bit 362 und fügt
sie zu dem Signal an den Positionen –20 ps (Δt Bit) entfernt 361 hinzu.
Wie später
besprochen werden wird, arbeitet die Funktionsweise des zweiten
Entzerrers 420 im wesentlichen auf dieselbe Weise wie der
Entzerrer von 1 (oder der Entzerrer 400 von 4),
mit der Ausnahme, daß sie "0"-Bitpositionen –20 ps entfernt anstelle von
+20 ps entfernt beeinflußt.
Wie in 370 gezeigt, kompensiert der zweite Entzerrer 420 also
die "0"-Bitbeeinträchtigungen 351 und 353,
um das durch 371 bzw. 373 gezeigte entzerrte "0"-Bit zu produzieren.
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Als
Folge ergibt der vorliegende Entzerrer eine besonders drastische
Verbesserung einer reduzierten Bitfehlerrate (BER) bei der Übertragung
von Datensignalen (aufgrund der genaueren Detektion der "0"-Bit), die ein Amplitudenumtastformat
(ASK) des Typs NRZ (non-return-to-zero) verwenden. Der vorliegende
Entzerrer kann auch die Leistungsfähigkeit von CSRZ (carrier-suppressed
return-to-zero) drastisch verbessern, und möglicherweise auch andere Übertragungsformate,
die durch Zwischensymbolstörungen
beeinträchtigt
werden. Außerdem
kann er viele Beeinträchtigungen
gleichzeitig verringern, darunter diejenigen aufgrund von Unvollkommenheit von
Sender und/oder Empfänger,
Filterverschmälerung,
CD und PMD.
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Kurz
gefaßt,
können
unter Verwendung eines ersten und eines zweiten Entzerrers (z.B. 400 und 420 von 4)
die "0"-Bitbeeinträchtigungen 321, 323 und 326 so
minimiert werden, wie es durch 371, 373 bzw. 376 gezeigt
ist. Es sollte beachtet werden, daß die oben beschriebene Entzerrungsoperation
der beiden Entzerrer für
ein optisches System funktioniert, wenn der Kanalabstand gleich
N (eine ganze Zahl) mal der Freispektralbereich (FSR) (d.h. ein
ganzzahliges Vielfaches von 1/Δf,
wobei Δf
der Kanalabstand ist) ist und die Datenbitrate im wesentlichen für alle Kanäle gleich
ist.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
vorliegenden optischen Signalentzerrers, die unter Verwendung einer
ersten (400) und zweiten (420) Entzerrereinheit
implementiert wird. Der erste Entzerrer 400 enthält einen
ersten Koppler 411 mit variablem Verhältnis, ein steuerbares Interferometer 412 und
einen zweiten Koppler 413 mit variablem Koppelverhältnis. Der
Koppler 411 mit variablem Verhältnis enthält einen Koppler 402 mit
festem Verhältnis
(z.B. 50/50) und ein Element 403 mit steuerbarer variabler Phase
(0 ± 90
Grad). Beispielsweise kann jeder Koppler 411 und 413 mit
variablem Verhältnis
als kleine Mach-Zehnder-Interferometer
(MZI) (402, 403, 404) mit einem steuerbaren
thermooptischen Phasenschieber 402 in einem Arm und einer
Viertelwellenlängen-Längenzunahme
in dem anderen Arm implementiert werden.
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Die
Kopplereinheit 411 enthält
einen Koppler 402 mit festem Verhältnis zum Empfangen eines optischen
Signals an dem Eingang 401 (Anmerkung: Eingang 401A ist
unverbunden) und ein Element 403 mit steuerbarer variabler
Phase zu Steuerung der relativen Phase der an das steuerbare Interferometer 412 angelegten
optischen Signale. Das steuerbare Interferometer 412 enthält zwei
Koppler 404 und 407 mit festem Verhältnis (z.B.
50/50), die durch zwei Wellenleiterarme 405 und 405A verbunden
werden. Der erste Arm 405 hat dabei eine zusätzliche
Verzögerung,
die gleich einem ganzzahligen Vielfachen von 1/Δf ist, wobei Δf der Kanalabstand
der empfangenen optischen Signale des Mehrwellenlängensystems
ist, und die zusätzliche
Verzögerung
ist ungefähr
gleich einer Modulationsbitperiode. Der erste Arm 405 besitzt
außerdem
einen steuerbaren Phasenschieber 406 (0–360 Grad) zur Einstellung
der Phase von 415 in Bezug auf 414. Der Koppler 407 dient
zum Rekombinieren der optischen Signale aus den Armen 405 und 405A.
Die Kopplereinheit 413 enthält ein Element 408 mit
steuerbarer variabler Phase (0 ± 90 Grad) und einen Koppler 402 mit
festem Verhältnis
(z.B. 50/50). Der Koppler 413 mit variablem Verhältnis empfängt das
optische Signal aus den Wellenleiterarmen 405 und 405A des
steuerbaren Interferometers 412, und die steuerbare Übertragungseinheit 408 stellt
die relative Phase des optischen Signals in dem Koppler 409 ein.
Man beachte, daß die
steuerbaren Übertragungseinheiten 403 und 408 zusammen
Betragseinstellungen in dem Entzerrer 400 steuern. Außerdem können sich
die steuerbaren Übertragungseinheiten 403 und 408 in
demselben oder in den entgegengesetzten Armen der Kopplereinheiten 411 und 413 befinden.
Der Koppler 409 kombiniert die optischen Signale, und das
Ausgangssignal am Ausgang 410 wird an den unteren Eingang von 421A der
zweiten Entzerrereinheit 420 angelegt. Am Ausgang 410 ist
das Haupt-"1"-Bitsignal 414 und das "0"-Bitkompensations- oder -satellitensignal
ist 415. Der zweite Ausgang 410A des Kopplers 409 ist unverbunden.
Beispielsweise kann das steuerbare Interferometer 412 als
ein MZI (404, 406, 407) implementiert
werden, das einen steuerbaren thermooptischen Phasenschieber 406 in
einem Arm und außerdem
eine zusätzliche
Verzögerung
aufweist, die gleich einem ganzzahligen Vielfachen von 1/Δf ist.
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Die
Implementierung des zweiten Entzerrers 420 ist mit dem
ersten Entzerrer 400 identisch. In dem Entzerrer 420 arbeiten
die Elemente 421 bis 433 auf dieselbe Weise wie
oben beschrieben für
die Elemente 401 bis 413 des ersten Entzerrers 400.
Die Eingänge 421 und 421A und
die Ausgänge 430 und 430A des
zweiten Entzerrers 420 sind jedoch anders geschaltet als
die Eingänge 401 und 401A und
die Ausgänge 410 und 410A des
ersten Entzerrers 400. In dem Entzerrer 400 werden
der obere Eingangsport 401A und der obere Ausgangsport 410 benutzt,
während
in dem Entzerrer 420 der untere Eingangsport 421A und
der untere Ausgangsport 430A benutzt werden. Somit ist
in dem Entzerrer 420 der untere Eingang 421A an
den oberen Ausgang 410 des Entzerrers 400 angeschlossen.
Der Ausgang 430A des Entzerrers 420 hat ein Haupt-"1"-Bitsignal 414 und sowohl ein
vorauseilendes (+Δt-Bit)
(415) als auch ein nacheilendes (–Δt-Bit) (434), "0"-Bit-Kompensations- oder Satellitensignal.
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Das
Steuerelement #1A steuert beide steuerbaren Phasenverzögerungseinheiten 403, 408 des Entzerrers 400,
und das Steuerelement #1B steuert die steuerbaren Phasenverzögerungseinheiten 423 und 428 des
Entzerrers 420. Ein Steuerelement #2 setzt den steuerbaren
Phasenschieber 406 zur Einstellung der Phase von 415.
Ein Steuerelement #3 setzt einen steuerbaren Phasenschieber 426 zur
Einstellung der Phase von 434. Die Impulsantworten vieler
realistischer Beeinträchtigungen
sind symmetrisch, so daß in
vielen Fällen
das Steuerelement #1A und das Steuerelement #1B mit demselben Wert
angesteuert werden können,
so daß insgesamt
drei Steuerelemente für
den Entzerrer übrig
bleiben. Die steuerbaren Phasenschieber 406 und 426 können jeweils
mit einem thermooptischen Phasenschieber implementiert werden. Das
steuerbare Interferometer 412 und 432 kann in
beiden Fällen
als Mach-Zehnder-Interferometer
(MZIs) implementiert werden.
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Somit
kann der Entzerrer von 4 im wesentlichen unter Verwendung
zweier identischer MZIs in Reihenschaltung mit abstimmbaren Kopplern implementiert
werden, wobei jedes MZI einen Freispektralbereich von 50 GHz aufweist.
Man beachte, daß die
steuerbaren Interferometer 412 und 432 auch mit
festen Kopplern wie in 2 implementiert werden,
aber mit steuerbaren Dämpfungsgliedern
in den MZI-Armen. Die beiden MZIs werden durch einen einzigen Modus
verbunden, und diese Struktur ist somit keine Gitterstruktur [3].
Die vorliegende Struktur ist einfacher zu steuern und besitzt weniger Polarisations-
und Wellenlängenempfindlichkeit
als eine Gitterstruktur. In der Terminologie elektrischer Entzerrer
ist der vorliegende Entzerrer von 4 ein Linearentzerrer
mit zwei Abgriffen. Er ist so ausgelegt, daß er 40-Gb/s-Kanäle auf einem
Gitter ganzzahliger Vielfacher von 50 GHz kompensiert. Er kann viele
Zwischensymbolstörungsbeeinträchtigungen drastisch
verringern, wie zum Beispiel Beschränkungen bezüglich Senderbandbreite und
Extinktionsverhältnis,
Filterverschmälerung,
chromatische Dispersion und Polarisationsmodendispersion. Besonders drastisch
kann der Entzerrer das Amplitudenumtastformat (ASK) des Typs NRZ
(non-return-to-zero) verbessern, was signifikant ist, da dies das
am wenigsten kostspielige Format ist, das erzeugt und detektiert werden
kann.
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5A zeigt
eine weitere Anordnung der beiden Entzerrereinheiten von 4,
und 5B zeigt die gemessene Durchlässigkeit durch einen Entzerrer
für verschiedene
Koppleransteuerspannungen und eine Festphasenspannung. Wie in 5A gezeigt,
besitzt jede Entzerrereinheit (z.B. 400) zwei abstimmbare
Koppler 403 und 408 und einen thermooptischen
Phasenschieber 406 in einem Arm. Diese Betonung der MZI
mit abstimmbarem Koppler reduziert polarisationsabhängige Verluste (PDL)
signifikant. Beide Koppler in jedem MZI 400, 420 sollten
sich immer auf demselben Wert befinden, um Einfügungsverluste zu minimieren,
so daß die Steuerelemente
für die
Koppler 403, 408, 423, 428 zusammen
als Steuerelemente #1 verbunden sind. Allgemeiner können die
Koppler jeder der Entzerrereinheiten 400 und 420 separate
Steuerelemente (Steuerelemente #1A und #1B) aufweisen. Ein solcher
Entzerrer hätte
dann vier Steuersignale, die jeweils ungefähr eine der folgenden Größen steuern: Amplitude
und Phase des linken und rechten Satellitenimpulses (siehe 342, 361 von 3)
der Entzerrerimpulsantwort. Ferner wird hauptsächlich nur chromatische Dispersion
höherer
Ordnung, die signifikant genug ist, um einen Kanal zu verzerren,
eine asymmetrische Entzerrerimpulsantwort erfordern (die eine andere
Steuersignalspannung Steuerelement #1A für die Koppler 403, 408 des
Entzerrers 400 und ein Steuerelement #1B für die Koppler 423, 428 des
Entzerrers 420 erfordern würde). 5A setzt
keine signifikante chromatische Dispersion höherer Ordnung voraus und somit
sind alle Koppler an dieselbe Spannungsquelle (Steuerelement #1)
angeschlossen. Somit wurden nur drei Steuersignale verwendet (Steuerelemente
#1, #2 und #3), um die in dem folgenden Abschnitt präsentierten
Ergebnisse zu erhalten. Die gemessene Durchlässigkeit durch eines der MZIs
für verschiedene
Koppleransteuerspannungen und eine Festphasenspannung ist in 5B gezeigt.
Die Welligkeit 501 konnte aufgrund unvollkommener Richtungskoppelverhältnisse
nicht ganz bis auf Null abgestimmt werden. Die Einfügungsverluste
von Faser zu Faser, einschließlich
eines Verbinders, betragen 2,0 dB und die PDL beträgt < 0,5 dB für eine Stufe.
-
9 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
optischen Entzerrers. In diesem Fall wird dasselbe Interferometer 900 zweimal
benutzt. Das Signal durchläuft
das Interferometer 900 einmal, dann ein unidirektionales
Element 901, wie zum Beispiel einen optischen Isolator
oder Zirkulator, und tritt dann wieder in das Interferometer 900 ein.
Der erste Durchgang erzeugt einen Satelliten in der Impulsantwort auf
der einen Seite (415), und der zweite Durchgang erzeugt
einen Satelliten auf der anderen Seite (434). Der Vorteil
dieser Konfiguration besteht darin, daß nur ein Interferometer erforderlich
ist. Der Nachteil besteht darin, daß die Beträge und Phasen der Impulsantwortsatelliten
nicht wie bei der Ausführungsform
von 4 einzeln gesteuert werden können.
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Entzerrerergebnisse
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Für ein optisches Übertragungssystem,
das mit 40 Gb/s arbeitet, verwendet man häufig Formate des Typs RZ (return-to-zero),
hauptsächlich
um ISI-Toleranz zu verbessern. Zum Beispiel zeigen RZ-Formate eine
vergrößerte Toleranz
gegenüber Polarisationsmodendispersion.
RZ-Formate erfordern jedoch gewöhnlich
zu ihrer Erzeugung zwei Modulatoren, wodurch RZ-Sender kostspielig,
komplex und verlustbehaftet werden. Wenn der vorliegende Entzerrer
in einem NRZ-ASK-System verwendet wird, kann er die ISI-Beeinträchtigungen
dieses weniger kostspieligen Formats signifikant verringern. Tatsächlich soll
gezeigt werden, daß ein
einziger Entzerrer die ISI für
alle Kanäle
gleichzeitig drastisch verringern kann, ohne daß dynamische Steuerung jeglicher
Arten notwendig ist.
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6 zeigt
die beispielhafte Verbesserung der Leistungsfähigkeit in dem vorliegenden
Entzerrer zur Kompensation von Differenz-Gruppenverzögerung (DGD)
und Polarisationsmodendispersion (PMD). In 6 sind die
hohlen und gefüllten
Symbole ohne bzw. mit dem Entzerrer und bei den Daten handelt es
sich um ein Muster mit 40 GBs, 231 – 1. Es wurde
eine DGD-PMD-Emulatoreingangspolarisation
für die
Leistungsfähigkeit
im ungünstigsten
Fall gesetzt und dann mit und ohne den Entzerrer der vorliegenden
Erfindung gemessen. Nach Einstellung des Entzerrers zur Verringerung
der DGD im ungünstigsten
Fall wurde die Eingangspolarisation dann verändert, wobei sich herausstellte,
daß die
BER niemals schlechter wurde. Um dies weiter zu prüfen, wurde
vor dem Emulator ein Polarisationsverwürfler eingefügt und die
mittlere BER gemessen, wie als Rauten in 6 gezeigt.
Somit kann dieser Entzerrer als PMD-Verringerer ohne Rückkopplung verwendet werden.
Man beachte, daß der
Entzerrer PMD nicht im wahren Sinne kompensiert – er verschärft einfach nur die Impulse,
wodurch PMD-Toleranz verbessert wird, ähnlich wie bei der Verwendung
von RZ-Formaten.
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Der
vorliegende Entzerrer kann die Effekte dreier Beeinträchtigungen
(Filterung, CD und PMD) in verschiedenen Mengen (nicht gezeigt)
gleichzeitig verringern. Im Fall aller drei Beeinträchtigungen nahm
der Entzerrer ein Signal mit größerem Fehlergrundwert
und machte es mit relativ guter Empfindlichkeit fehlerfrei.
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Um
zu verifizieren, daß der
Entzerrer viele Kanäle
gleichzeitig verringern kann, wurden 16 Kanäle mit 100 GHz Abstand auf
dem ITU-Gitter durch CD mit 95 ps/nm und einen Demultiplexer mit
Gaußschem
Durchlaßband
eingespeist. Der Entzerrer wurde für Kan. 10 optimiert, und dann
wurde die Leistungsfähigkeit
mit und ohne den Entzerrer für
jeden dritten Kanal gemessen, wobei keine der Entzerrersteuerelemente
verändert
wurden. Wie aus 7 ersichtlich ist, verbessert
der Entzerrer gleichzeitig alle Kanäle. 7 zeigt
das gemessene Bitfehlerverhältnis
(BER) als Funktion der optischen Leistung für verschiedene Wellenlängen mit
denselben Entzerrereinstellungen. In der Leitung lagen 95 ps/nm
CD und ein Demultiplexer mit Gaußschem Durchlaßband vor.
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8A zeigt
eine Anwendung des vorliegenden Entzerrers als adaptiver Entzerrer
für ein Mehrwellenübertragungssystem.
In 8A werden die mehreren Wellenlängen aus den Sendern 801 in dem Multiplexer 802 miteinander
gemultiplext und über
den optischen Weg 803 gesendet. Am Empfängerstandort entzerrt der vorliegende
adaptive Entzerrer 804 alle empfangenen gemultiplexten
Kanäle. Das
Ausgangssignal des Entzerrers 804 wird in dem Demultiplexer 805 gedemultiplext.
Ein Fehlerdetektor 806 ist so geschaltet, daß er eine
der an einen der Empfängerkanäle 807 ausgegebenen
gedemultiplexten Wellenlängen
empfängt.
Die Bitfehlerrate (BER) aus dem Fehlerdetektor 806 wird über den
Weg 808 zu der Steuereinheit 809 gesendet. Die
Steuereinheit 809 erzeugt Betrag und ein Phasensteuersignal,
die an den Entzerrer 804 angelegt werden. Die Rückkopplungsschleife
von dem Fehlerdetektor 806 zu der Steuereinheit 808 und
zu dem Entzerrer 804 ermöglicht es der Entzerreranordnung,
die Fehlerrate jedes der Kanäle
des Übertragungssystems
von 8A adaptiv zu minimieren. Beispielsweise kann die
Steuereinheit 808 zuerst versuchen, das Betragssteuersignal
für den
Entzerrer 804 zu erhöhen,
wenn die BER aus dem Detektor 806 zugenommen hat, die Steuereinheit 808 würde dann
das Betragssignal reduzieren, um die BER zu reduzieren, andernfalls
würde sie
das Betragssteuersignal weiter erhöhen, bis die BER sich erhöhte. Diese
Operation würde
fortgesetzt, bis die minimale BER erreicht wird. Man beachte, daß das Phasensteuersignal
hauptsächlich
zur Chirp-Steuerung (hauptsächlich
aufgrund von CD oder Sender) notwendig ist. Wenn sich das Chirpen nur
unwahrscheinlich ändert,
ist das Phasensteuersignal möglicherweise
nicht notwendig, und es würde nur
das Betragssteuersignal verwendet. Der Entzerrer könnte auch
zwischen dem Demultiplexer und Empfänger (Ort 823) plaziert
werden. Es soll jedoch betont werden, daß der vorliegende Entzerrer
auch in einem passiven Modus ohne dynamische Einstellung effektiv
ist. In einem solchen Fall würde
der Entzerrer zwischen dem Sender und dem Multiplexer (Ort 821) oder
kurz nach dem Multiplexer (Ort 822) angeordnet sein. Man
beachte, daß in
dem Fall, daß nur
ein Kanal durch den Entzerrer geleitet wird, es trotzdem vorteilhaft
ist, den vorliegenden Mehrwellenlängenentzerrer zu benutzen,
weil dann dieser Entzerrer und diese Einstellungen für andere
Kanäle
in dem System verwendet werden können,
wodurch sich zum Beispiel das Inventar vereinfacht.
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8B zeigt
die verschiedenen Orte, an denen der vorliegende Entzerrer in einer
Architektur des Mehrwellenlängen-Bus-Typs
angeordnet werden kann. Der Mehrwellenlängensender 830 ist
dem von 8A ähnlich. Entlang dem Bus 860 an
die optischen Filter 841, 851 usw. und die Empfänger 843, 853 angeschlossen
liegen Koppler 840, 850 usw. Der (nicht gezeigte)
vorliegende Entzerrer könnte
an mehreren Orten plaziert werden, darunter die Orte 861, 862, 863 oder 864.
In vielen Fällen
ist der Ort 862 vorzuziehen, weil in einem solchen Fall
alle Wellenlängenkanäle gleichzeitig
entzerrt werden können.
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Da
dieser Entzerrer in planarer Lichtwellenleiterschaltungstechnologie
hergestellt werden kann, könnte
er schließlich
mit anderen Funktionen, wie zum Beispiel einem Demultiplexer, einem Add/Drop-Filter
oder einem dynamischen Verstärkungsentzerrungsfilter,
integriert werden.
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Entzerrung
nichtlinearer Verzerrungen
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Die
obige Entzerrungsbesprechung hat sich auf aus linearen Prozessen
entstehenden Zwischensymbolstörungen
konzentriert. Es soll als nächstes die
Entzerrung nichtlinearer Verzerrungen aus einem optischen Halbleiterverstärker (SOA)
betrachtet werden.
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10 zeigt
ein beispielhaftes optisches Übertragungssystem
mit einem optischen Sender 1001, einer optischen Einrichtung 1002,
einem optischen Halbleiterverstärker
(SOA) 1003, dem vorliegenden optischen Entzerrer 1004,
einer optischen Einrichtung 1005 und einem optischen Empfänger 1006.
Es sollte beachtet werden, daß das
optische Übertragungssystem
in vielfältigen,
zu der in 10 gezeigten alternativen Anordnung
implementiert werden kann. Zum Beispiel kann gegebenenfalls ein
zusätzlicher
SOA 1007 (Anmerkung: in 10 heißt es "1107") zwischen dem Entzerrer 1004 und
der optischen Einrichtung 1005 hinzugefügt werden. Der SOA 1003 und
der optische Entzerrer 1004 (sowie der zweite SOA 1007),
können
als ein gemeinsames Element miteinander integriert werden und können sich
in einem Zwischenknoten des Systems befinden. Alternativ dazu können der
SOA 1003 und der optische Entzerrer 1004 zusammen
mit dem optischen Sender 1001 in dem Senderknoten angeordnet
werden, wobei der optische Sender 1001, der Verstärker 1003 und
der optische Entzerrer 1004 alle miteinander integriert
werden können.
Außerdem
beachte man, daß im
Senderknoten die Plazierung des Verstärkers 1003 und des
optischen Entzerrers 1004 umgekehrt werden kann. Bei einer
anderen Ausführungsform
können
sich SOA 1003 und der optische Entzerrer 1004 zusammen
bei dem optischen Empfänger 1006 im
Empfängerknoten
befinden, wobei der Verstärker 1003,
der optische Entzerrer 1004 und der optische Sender 1001 alle
miteinander integriert werden können.
Man beachte, daß im
Empfängerknoten
der Verstärker 1003 im
allgemeinen vor dem optischen Entzerrer 1004 angeordnet
ist, obwohl die Reihenfolge gegebenenfalls umgekehrt werden kann.
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In
einem beispielhaften optischen System, das einen optischen Sender
(1001), einen SOA 1003 und einen optischen Empfänger enthält, wurde
die Leistungsfähigkeit
mit und ohne Verwendung des vorliegenden Entzerrers verglichen.
Der SOA 1003 war ein handelsüblicher SOA mit einer Kleinsignalverstärkung von
Faser zu Faser von 18 dB bei 1550 nm bei einem Vorstrom von 200
mA. Der optische Sender enthielt einen Extern-Resonatorlaser mit 193,4
THz (1550,12 nm) und einen chirpfreien LiNbO3-Modulator, der
mit einem Datensignal des Typs NRZ (non-return-to-zero) mit 40 Gb/s
moduliert wurde. Das modulierte Optische wurde mit einer Eingangsleistung,
die von –3
dBm bis –12
dBm reichte, in den SOA eingespeist, um die Verschlechterung der BER
zu untersuchen, die sich aus der Nichtlinearität des SOA ergibt. Für eine gegebene
BER von 10–9 ergab
der vorliegende Entzerrer eine Verbesserung von 5 dB der Empfängerempfindlichkeit
für einen Pseudozufallsbitstrom
(PRBS) der Länge
231 – 1. 11 zeigt
die Empfängerempfindlichkeit
sowohl mit als auch ohne Entzerrung für eine BER von 10–9 bei
verschiedenen Eingangsleistungen in dem SOA.
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Der
vorliegende Entzerrer verringerte die Überschwinger auf den "1"-Bit an den ansteigenden Flanken, d.h.
den Übergängen von "0" zu "1". Dies ist in 12 zu
sehen, worin der Effekt des Entzerrers (gestrichelte Linie) auf
bestimmte verzerrte Datenmuster nach dem SOA unter Verwendung des schnellen
Fotodetektors gezeigt sind. In 12 verringert
der Entzerrer die Überschwinger
in den "1"-Bit (1201),
verschärft
die Übergänge von "1" zu "0" (1202)
und kann eine lange Kette von "1"-Bit in dem NRZ-Strom
(1203) verflachen. Die Überschwinger (1201)
aus dem SOA führen
zu einer Zunahme der mittleren Leistung des Datenstroms, was zu
einem Leistungskostenfaktor führt.
Die Verwendung des vorliegenden Entzerrers 1004 verringert
also durch diese Überschwinger
und Signalübergänge charakterisierte
optische Signalverschlechterungen. Diese Verbesserung ist jedoch
im Vergleich zu dem Umstand, daß die Überschwinger
an den ansteigenden Flanken eine signifikante Erweiterung von Zwischensymbolstörungen,
ISI, in dem Empfänger
verursachen können,
klein. Der Grund dafür
besteht darin, daß im
allgemeinen die Empfängerbandbreite ~0,7mal
die Bitrate beträgt,
um seine Leistungsfähigkeit
bei Anwesenheit von Rauschen zu optimieren. Diese elektrische Filterung
bewirkt, daß etwaige Überschwinger
in benachbarte Bitschlitze überlaufen.
Der Hauptvorteil des Entzerrers ist in diesem Fall die Verringerung
von Überschwingern,
wodurch dann der durch elektrische ISI im Empfänger verursachte Kostenfaktor
reduziert wird.
-
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-
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