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Querverweis
auf verwandte Anmeldung
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Diese
Patentanmeldung betrifft die ebenfalls anhängigen Patentanmeldungen mit
den Titeln „Apparatus
And Method For Duobinary Transmission" (dt. „Vorrichtung und Verfahren
zur duobinären Übertragung)
und „Duobinary
Transmission System and Method" (dt. „Duobinäres Übertragungssystem
und -verfahren"),
die am 31. Januar 2003 eingereicht wurden.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die optische Übertragung
und spezieller Verfahren und Vorrichtungen zum Erzeugen und Übertragen
optischer Signale.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Das
duobinäre
Format ist ein allgemein bekanntes Modulationsformat bei der Lichtwellenleiterkommunikation.
Optische duobinäre
Signale weisen in der Regel im Vergleich zu herkömmlichen binären Signalen
die zwei- bis dreifache
Toleranz für
chromatische Dispersion sowie eine hohe Toleranz für nichtlineare
Einbußen
auf. Die größere Toleranz
der duobinären Übertragung
für chromatische
Dispersion kann in optischen Übertragungssystemen
wesentliche Kosteneinsparungen bewirken, da die Notwendigkeit von
Dispersionskompensationsmodulen (DCMs) entfällt.
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Ein
Verfahren, um die Übertragung
optischer duobinärer
Signale zu realisieren, besteht darin, durch Filtern eines differenzkodierten,
binären NRZ-Datenstroms
mit einem elektrischen Tiefpassfilter ein dreistufiges Modulatortreibersignal
zu erzeugen. Das gefilterte Treibersignal steuert einen Modulator
an, damit dieser die duobinären
Signale zur Übertragung über eine Übertragungsstrecke
an einen Empfänger
erzeugt. Dieses Verfah ren wird in der Regel als elektrisch tiefpassgefilterter
(LPF-)Duobinäransatz
bezeichnet. Ein Beispiel für
ein optisches Übertragungssystem
zum Übertragen
elektrisch tiefpassgefilterter duobinärer Signale wird in 1 gezeigt.
Der in 1 gezeigte Differenzkodierer wird benutzt, um
die Daten vor der Tiefpassfilterung dergestalt vorzukodieren, dass
das erzeugte optische duobinäre
Signal (nach der Digitalisierung am Empfänger) identisch zu den ursprünglichen
Daten ist.
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Bei
duobinären Übertragenssystemen
handelt es sich um – insbesondere
in Großstadtanwendungen – potentiell
kostengünstige
kommerzielle Lichtwellenleiter-Transportlösungen. Allerdings können duobinäre Signale
bei Übertragungsstrecken
mit geringer chromatischer Dispersion (z.B. Strecken mit Kompensation
der chromatischen Dispersion oder Strecken, die vergleichsweise
kurze Distanzen überbrücken) oder
bei Back-to-Back-Übertragung
gegenüber
herkömmlichen
binären
Signalen hinsichtlich des OSNR (engl. „optical signal to noise ratio", dt. „optischer
Rauschabstand")
2 bis 4 dB einbüßen.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
werden in den unabhängigen
Ansprüchen
dargelegt, an welche der Leser nun verwiesen wird. Bevorzugte Merkmale
werden in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist mit der Erkenntnis verbunden,
dass herkömmliche
duobinäre
Signale (im Folgenden auch als duobinäre Signale bezeichnet) im Vergleich
zu herkömmlichen
binären
Signalen eine höhere
Toleranz für
ASE-Rauschen (engl. „amplified
spontaneous emission",
dt. „spontane
verstärkte
Emission") aufweisen,
wenn die Übertragungsstrecke
eine chromatische Dispersion über
einer identifizierbaren Dispersionsschwelle aufweist, während ein Inversdatensignal
im Vergleich zu duobinären
Signalen eine höhere
Toleranz für ASE-Rauschen
aufweist, wenn die Übertragungsstrecke
eine chromatische Dispersion unter der Dispersionsschwelle aufweist.
Im Speziellen erbringen duobinäre
Signale schlechte Leistungen, wenn die chromatische Dispersion einer Übertragungsstrecke niedrig
ist oder auf der Übertragungsstrecke
keine chromatische Dispersion vorliegt. In solchen Fällen kann
die erfindungsgemäße Übertragung
von Inversdatensignalen dazu benutzt werden, eine hohe Toleranz
für ASE-Rauschen
zu schaffen. Der Begriff „Inversdatensignal" bezieht sich hier
auf ein Signal mit einem zu dem Intensitätsprofil eines entsprechenden duobinären Signals
komplementären
Intensitätsprofil,
jedoch ohne die beim Ausbilden des duobinären Signals eingesetzte Phasenmodulation,
so dass die von dem Inversdatensignal geführten Daten das Inverse des
Dateninhalts des duobinären
Signals sind. Es sei angemerkt, dass „invers" im herkömmlichen Sinne benutzt wird,
so dass das Inverse einer 1 eine 0 und entsprechend das Inverse
einer 0 eine 1 ist.
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Unter
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wurde erkannt,
dass durch Übertragen von
Inversdatensignalen anstelle von duobinären Signalen, wenn die chromatische
Dispersion einer Übertragungsstrecke
unter einem Dispersionsschwellwert liegt, die Übertragungsgüte hinsichtlich Beeinträchtigungen
durch Taktjitter in den Treibersignalen, Polarisationsmodendispersion
(PMD) und nichtlinearer Effekte wesentlich verbessert wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Vorrichtungen und Verfahren geschaffen,
um abhängig
von der chromatischen Dispersion einer Übertragungsstrecke adaptiv entweder
ein duobinäres
Signal oder ein Inversdatensignal zu erzeugen, um die Güte der Übertragung über die Übertragungsstrecke
zu optimieren.
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Bei
einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das Umschalten zwischen der Erzeugung duobinärer Signale
und der Erzeugung von Inversdatensignalen dadurch gelöst, dass das
Bias eines zum Erzeugen der Signale benutzten Modulators gesteuert
wird. Bei einer alternativen Ausführungsform wird das Umschalten
zwischen der Übertragung
eines duobinären
Signals und eines Inversdatensignals dadurch gelöst, dass ein optischer 1×2-Schalter
benutzt wird, um zwischen der Übertragung
solcher Signale aus komplementären
Ausgangsanschlüssen
eines Dualausgangsmodulators umzuschalten.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
eine schematische Darstellung eines elektrisch tiefpassgefilterten
duobinären
Senders und einer Übertragungsstrecke
nach Stand der Technik,
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Übertragen
von optischen Signalen gemäß der Erfindung,
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3 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Übertragen
von optischen Signalen gemäß der Erfindung,
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4a) bis f) zeigen Augendiagramme aus einer Simulation,
welche die Güte
von NRZ-Signalübertragung
(engl. „non-return-to-zero", dt. „ohne Rückkehr zu
null"), duobinärer Signalübertragung und
Inversdatensignalübertragung
bei 0 km und 40 km vergleicht,
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5a) bis c) zeigen Augendiagramme aus einem Experiment,
welches die Güte
von duobinärer Signalübertragung
und Inversdatensignalübertragung über 0 km
und von Inversdatensignalübertragung
nach 40 km vergleicht,
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6a) bis d) zeigen Augendiagramme aus einer Simulation,
welche die Toleranz für
Polarisationsmodendispersion von duobinärer Signalübertragung und von Inversdatensignalübertragung
vergleicht,
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7a) bis c) zeigen Augendiagramme aus einer Simulation,
welche die Toleranz für
Nichtlinearitäten
von NRZ-Signalübertragung,
duobinärer
Signalübertragung
und von Inversdatensignalübertragung
vergleicht.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, die in 2 gezeigt wird, wird eine Vorrichtung 200 zum Übertragen
optischer Signale geschaffen. Die Vorrichtung 200 weist
einen Sender 210 und eine Biassteuervorrichtung 260 auf.
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Der
Sender 210 weist bevorzugt einen Vorkodierer 215,
einen Verstärker 217 und
einen Modulator 220 auf. Der Vorkodierer 215 umfasst
bevorzugt einen Differenzkodierer und wird benutzt, um ein Datensignal 201 in
ein differenzkodiertes Treibersignal 216 umzuwandeln. Das
Treibersignal 216 wird benutzt, um den Modulator 220 anzusteuern,
damit dieser ein optisches Signal 225 zur Übertragung über eine Übertragungsstrecke
erzeugt.
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Bei
dem Modulator 220 handelt es sich bevorzugt um einen Mach-Zehnder-Modulator,
der dazu ausgelegt ist, die Daten aus dem Treibersignal 216 auf
Licht aus einer optischen Quelle aufzukodieren, um das optische
Signal 225 zu erzeugen.
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Bei
dem Verstärker 217 handelt
es sich bevorzugt um einen HF-Verstärker, der bereitgestellt ist, um
vor dem Ansteuern des Modulators 220 das Treibersignal 216 zu
verstärken.
Der Verstärker 217 wird nur
benötigt,
wenn die Ausgangsleistung des Vorkodierers 215 nicht ausreicht,
um den Modulator 220 anzusteuern. Der Verstär ker 217 kann
aus der Architektur des Senders 210 ganz weggelassen werden, wenn
die Leistung des aus dem Vorkodierer 215 ausgegebenen Treibersignals 216 ausreicht,
um den Modulator 220 anzusteuern.
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In
den Sender 210 kann ein Tiefpassfilter (nicht gezeigt)
aufgenommen werden, der eine Tiefpassfilterung des Treibersignals 216 bereitstellt,
um tiefpassgefilterte duobinäre
Signale und Inversdatensignale zu erzeugen. Alternativ hierzu kann
der Modulator 220 dergestalt ausgewählt werden, dass der Modulator 220 den
Frequenzgang des Senders 210 einschränkt und die Tiefpassfilterung
zum Erzeugen optischer duobinärer
Signale und Inversdatensignale bereitstellt.
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An
den Sender 210 ist eine Biassteuervorrichtung 260 gekoppelt,
um das Bias des Modulators 220 zu steuern. Die Biassteuervorrichtung 260 weist bevorzugt
eine Steuereinheit 265 und eine Biassteuerung 267 auf.
Die Steuereinheit 265 empfängt Informationen von einem
Netzwerkgerät
(z.B. einem Netzwerkcontroller), wie beispielsweise Informationen
hinsichtlich der Datenrate des Senders, der Übertragungsstrecke und/oder
der chromatischen Dispersion der Übertragungsstrecke, auf welcher
das optische Signal 225 übertragen werden soll. (Chromatische
Dispersion einer Übertragungsstrecke
bezieht sich hier auf die in einer Übertragungsstrecke zwischen
einem Sender und einem Empfänger
akkumulierte chromatische Dispersion.) Die Steuereinheit 265 benutzt
die Informationen von dem Netzwerkgerät, um zu entscheiden, ob das
Bias des Modulators 220 dergestalt zu variieren ist, dass
ein duobinäres Signal
oder ein Inversdatensignal erzeugt wird. Basierend auf dieser Entscheidung
erzeugt die Steuereinheit 265 daraufhin ein Steuersignal 266 zum
Steuern der Biassteuerung 267.
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Die
Biassteuerung 267 ist an die Steuereinheit 265 und
den Modulator 220 gekoppelt, um das Bias des Modulators 220 auf
der Basis des Steuersignals 266 zu steuern. Im Speziellen
empfängt
die Biassteuerung 267 von der Steuereinheit 265 das
Steuersignal 266 und erzeugt eine Biasspannung 280,
die an einen Arm des Modulators 220 angelegt wird, um über einen
elektrooptischen Effekt den optischen Phasenunterschied zwischen
den beiden in den Armen des Modulators 220 laufenden Wellen
einzustellen. Dies erlaubt das Umschalten des erzeugten optischen
Signals 225, das von dem Modulator 220 ausgegeben
wird, zwischen einem duobinären
Signal und einem Inversdatensignal. Im Speziellen wird der Biaszustand
zum Erzeugen eines duobinären
Signals erreicht, indem eine Biasspannung 280 angelegt
wird, die den Modulator 220 auf null vorspannt. Der Biaszustand
zum Erzeugen eines Inversdatensignals wird erreicht, indem eine
Biasspannung 280 angelegt wird, die den Modulator 220 auf
Spitze vorspannt. Die Biasspannungen für die Null- und Spitzenbiaszustände unterscheiden sich um VΠ.
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Bevorzugt
empfängt
die Biassteuerung 267 außerdem von einem Detektor 295,
welcher die Leistung des erzeugten optischen Signals 225 detektiert, ein
Leistungsüberwachungssignal 290.
Die Biassteuerung 267 kann dann das Biasspannungssignal 280 variieren,
um auf der Basis von Rückmeldungen
aus dem Leistungsüberwachungssignal 290 einen
erwünschten
Biaszustand (d.h. Null- oder Spitzenbias) des Modulators 220 aufrechtzuerhalten.
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Der
Fachmann versteht, dass die Biassteuerung 267 einen geeigneten
Biassteuerungsalgorithmus benutzen wird, um den erwünschten
Biaszustand aufrechtzuerhalten.
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Es
versteht sich für
den Fachmann, dass diverse Anordnungen benutzt werden können, um
die Erfindung in die Praxis umzusetzen, wie beispielsweise Anordnungen,
bei denen die Biassteuerung 267 im Sender 210 integriert
ist, oder Anordnungen, bei denen die Biassteuerung 267 und
der Detektor 295 im Modulator 220 integriert sind,
etc.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, die in 3 gezeigt wird, wird eine Vorrichtung zum Übertragen
optischer Signale 300 über
eine Übertragungsstrecke
geschaffen. Die Vorrichtung 300 weist einen Sender 310 und
eine Steuereinheit 360 auf. Der Sender 310 weist
bevorzugt einen Vorkodierer 315, einen Verstärker 317,
einen Modulator 320 und einen optischen Schalter 375 auf.
Der Vorkodierer 315 umfasst bevorzugt einen Differenzkodierer
und wird benutzt, um ein Datensignal 301 in ein differenzkodiertes
Treibersignal 316 umzuwandeln. Das Treibersignal 316 wird
benutzt, um den Modulator 320 anzusteuern.
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Bei
dem Modulator 320 handelt es sich bevorzugt um einen Mach-Zehnder-Modulator
mit zwei Ausgängen,
der dazu angeordnet ist, die Daten aus dem Treibersignal 316 auf
Licht aus einer optischen Quelle aufzukodieren und zwei komplementäre Ausgänge zu generieren:
1. ein duobinäres
Signal 325 an einem Datenausgangsanschluss 326 und
2. ein Inversdatensignal 335 an einem Inversdatenausgangsanschluss 336.
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Der
optische Schalter 375 ist an den Datenausgangsanschluss 326 und
den Inversdatenausgangsanschluss 336 des Modulators 320 gekoppelt und
weist einen Ausgangsanschluss 376 auf. Die Steuereinheit 360 steuert
den optischen Schalter 375, damit dieser zwischen der Übertragung
des duobinären
Signals 325 und der Übertragung
des Inversdatensignals 335 durch den Ausgangsanschluss 376 des
optischen Schalters 375 auf die Übertragungsstrecke umschaltet.
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Die
Steuereinheit 360 steuert den Betrieb des optischen Schalters 375 auf
der Basis von Informationen, die sie von einem Netzwerkgerät (z.B.
einem Netzwerkcontroller) empfängt,
wie beispielsweise Informationen hinsichtlich der Datenrate des
Senders, der Übertragungsstrecke
und/oder der chromatischen Dispersion der Übertragungsstrecke, auf welcher
entweder das duobinäre
Signal 325 oder das Inversdatensignal 335 übertragen
werden soll. Im Speziellen entscheidet die Steuereinheit 360 auf
der Basis der von dem Netzwerkgerät empfangenen Informationen,
ob das duobinäre
Signal 325 oder das Inversdatensignal 335 über die Übertragungsstrecke übertragen
werden soll, um die Übertragungsgüte wesentlich
zu verbessern.
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Bei
dem Verstärker 317 handelt
es sich bevorzugt um einen HF-Verstärker, der bereitgestellt ist, um
das Treibersignal 316 vor dem Ansteuern des Modulators 320 zu
verstärken.
Der Verstärker 317 wird
nur benötigt,
wenn die Ausgangsleistung des Vorkodierers 315 nicht ausreicht,
um den Modulator 320 anzusteuern. Der Verstärker 317 kann
aus der Architektur des Senders 310 ganz weggelassen werden,
wenn die Leistung des aus dem Vorkodierer 315 ausgegebenen
Treibersignals 316 ausreicht, um den Modulator 320 anzusteuern.
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In
den Sender 310 kann ein Tiefpassfilter (nicht gezeigt)
aufgenommen werden, der eine Tiefpassfilterung des Treibersignals 316 bereitstellt,
um tiefpassgefilterte duobinäre
Signale und Inversdatensignale zu erzeugen. Alternativ hierzu kann
der Modulator 320 dergestalt ausgewählt werden, dass der Modulator 320 den
Frequenzgang des Senders 310 einschränkt und die Tiefpassfilterung
zum Erzeugen optischer Signale bereitstellt.
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4a) bis f) zeigen Augendiagramme aus einer Simulation,
die durchgeführt
wurde, um die Güte
von NRZ-Signalübertragung
(engl. „non-return-to-zero", dt. „ohne Rückkehr zu
null"), duobinärer Signalübertragung
und Inversdatensignalübertragung
bei 0 km und 40 km zu vergleichen. Die Simulation modellierte eine
Vorrichtung zur optischen Übertragung
bei 10 GBit/s, welche gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung einen Mach-Zehnder-Modulator
aufweist. Es versteht sich jedoch, dass die vorliegende Erfindung
allgemein auf optische Übertragungsvorrichtungen
zur Übertragung bei
unterschiedlichen Bitraten (z.B. 40 GBit/s) angewendet werden kann,
indem die Bandbreite des Modulators im Sender und die Bandbreite
des Tiefpassfilters proportional skaliert werden (die Bandbreite des
Tiefpassfilters beträgt
bevorzugt ungefähr ¼ der Bitrate).
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Es
wird wieder auf 4a) bis f) Bezug genommen. Der
Fachmann versteht, dass in ASE-rauschbeschränkten Fällen ein Inversdatensignal
bei keiner oder niedriger chromatischer Dispersion genau so weit
oder weiter ausgedehnte Augenöffnungen
in der Nähe
des O-Pegels aufweist als NRZ-Signale oder duobinäre Signale.
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Bei
0 km (d.h., bei Back-to-Back-Übertragung
oder Übertragung über eine
dispersionsfreie Strecke (D=0) beträgt der für eine Bitfehlerrate von 1E-3
benötigte
OSNR ~10 dB für
NRZ-Signale, ~13 dB für
ein duobinäres
(nicht invertiertes) Signal und ~10 dB für Inversdatensignale.
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Für die Übertragung über einen
40 km langen Standard-Einmoden-Lichtwellenleiter
(SSMF, engl. „standard
single mode fiber")
(entsprechend einem Wert der chromatischen Dispersion (D) von ~680
ps/nm) beträgt
der für
eine Bitfehlerrate von 1E-3 benötigte
OSNR 12,5 dB für
NRZ-Signale, ~12 dB für
ein duobinäres
(nicht invertiertes) Signal und ~12 dB für Inversdatensignale. Somit
lässt sich
die Übertragungsgüte um bis
zu ungefähr
3 dB verbessern, indem Inversdatensignale benutzt werden, wenn die
chromatische Dispersion einer Übertragungsstrecke
niedrig ist (d.h., unterhalb eines Dispersionsschwellwerts von ungefähr 700 ps/nm
liegt).
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Die
Entscheidung hinsichtlich des Umschaltes zwischen der Übertragung
eines duobinären
Signals und eines Inversdatensignals lässt sich somit treffen, indem
die Dispersion der Übertragungsstrecke
D
link mit einem Dis persionsschwellwert
verglichen wird, wobei BR
die Bitrate des Signals ist. Wenn D
link > D
th,
so wird das duobinäre
Signal zur Übertragung
ausgewählt;
andernfalls wird das Inversdatensignal ausgewählt.
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Wie
obenstehend erörtert
wurde, hat sich außerdem
herausgestellt, dass durch Auswählen
entweder des duobinären
Signals oder des Inversdatensignals (auf der Basis der chromatischen
Dispersion der Übertragungsstrecke)
eine höhere
Toleranz für Taktjitter
im Treibersignal, PMD, optische Schmalbandfilterung und nichtlineare
Einbußen
wie beispielsweise Selbstphasenmodulation (SPM) und Kreuzphasenmodulation
(XPM) erreicht werden kann. Ein Grund für die verbesserte Toleranz
besteht darin, dass die duobinären
Signale und die Inversdatensignale (jeweils über bzw. unter der Dispersionsschwelle)
einen weiter ausgedehnten O-Pegel aufweisen und daher besser gegen
Intersymbolinterferenz geschützt
sind.
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5a) bis c) zeigen Augendiagramme aus einem Experiment,
das durchgeführt
wurde, um die Güte
von duobinärer
Signalübertragung
und Inversdatensignalübertragung über 0 km
und von Inversdatensignalübertragung
nach 40 km, wo signifikanter Taktjitter des Modulatortreibersignals
vorliegt, zu vergleichen. Wie der Fachmann verstehen kann, weist das
Inversdatensignal (nach Übertragung
durch einen SSMF von 0 km und 40 km Länge bei 10 GBit/s) eine weiter
ausgedehnte Augenöffnung
(am Entscheidungspegel, der nahe am O-Pegel liegt) und daher eine
bessere Güte
als das duobinäre
Signal auf.
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6a) bis d) zeigen Augendiagramme aus einer weiteren
Simulation, die durchgeführt
wurde, um die Toleranz für
Polarisationsmodendispersion von duobinärer Signalübertragung und von Inversdatensignalübertragung
mit einer chromatischen Dispersion von null und differen tiellen
Gruppenlaufzeiten (DGDs) von 0 ps und 40 ps zu vergleichen. Bei der
Simulation stellte sich heraus, dass die OSNR-Einbußen für die Inversdatensignalübertragung mit
einer DGD von 40 ps in einem System mit 10,7 GBit/s weniger als
ungefähr
1,5 dB betragen, was mehr als 1 dB weniger ist als für die duobinäre Signalübertragung.
Somit weist das Inversdatensignal eine bessere Toleranz für PMD auf,
wenn die Übertragung über Übertragungsstrecken
ohne chromatische Dispersion erfolgt. Der Fachmann versteht, dass
bei Übertragungsstrecken
mit höherer
chromatischer Dispersion (d.h. Dlink > Dth)
die Toleranz für PMD
der duobinären
Signale besser ist als die der Inversdatensignale.
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7a) bis c) zeigen Augendiagramme aus einer Simulation,
die durchgeführt
wurde, um die Toleranz für
Nichtlinearitäten
von NRZ-Signalübertragung,
duobinärer
Signalübertragung
und von Inversdatensignalübertragung über eine
Fernübertragungsstrecke
(d.h. 2000 km) zu vergleichen, die eine niedrige chromatische Dispersion,
aber ausgeprägte nichtlineare
Effekte, wie beispielsweise SPM und XPM, aufweist. Der Fachmann
erkennt aus 7a) bis c), dass die Inversdatensignalübertragung
aufgrund ihres weiter ausgedehnten O-Pegels im Vergleich sowohl
zur NRZ-Signalübertragung
als auch zur duobinären
Signalübertragung
eine bessere Toleranz für
Nichtlinearitäten
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung kann unter Verwendung von Sendevorrichtungen
und anderen Komponenten, umfassend diskrete Komponenten oder integrierte
Module (z.B. Sender mit Laser-/Modulator-Modulen, Duobinärtreiber-/Modulator-Modulen,
Laser-/Duobinärtreiber-/Modulator-Modulen
und dergleichen), implementiert werden.
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Zwar
wurde diese Erfindung anhand veranschaulichender Ausführungsformen
beschrieben, doch soll diese Beschreibung nicht in einem begrenzenden
Sinne gedeutet werden. Verschiedene Modifikationen der beschriebenen sowie
anderer Ausführungsformen
der Erfindung, die dem Fachmann auf dem Gebiet, das die Erfindung
betrifft, offensichtlich sind, sind als von dem Schutzumfang der
Erfindung, welcher in den folgenden Ansprüchen ausgedrückt wird,
abgedeckt anzusehen.