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TECHNISCHES FELD DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf einen
optischen Sender zur Übertragung
von Signalen mit hohen Datenraten gemäß der Präambel von Anspruch 1, ein optisches Übertragungssystem
gemäß der Präambel von
Anspruch 7 und ein Verfahren gemäß der Präambel von
Anspruch B.
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Verfahren des Wellenlängenmultiplex (WDM)
werden immer häufiger
in optischen Übertragungssystemen
eingesetzt. Bei solchen Verfahren wird eine Anzahl modulierter optischer
Träger
mit unterschiedlichen Trägerfrequenzen,
die im Folgenden als WDM-Signale
bezeichnet werden, gleichzeitig auf eine optischen Übertragungsverbindung
gesendet. Jeder dieser Träger
kann als ein unabhängiger
(Wellenlängen-)
Kanal betrachtet werden. Um die Übertragungskapazität zu vergrößern, wird
die Anzahl der Kanäle
von WDM-Übertragungssystemen
immer weiter vergrößert. Um
die Vergrößerung der
Anzahl von Kanälen
zu ermöglichen,
wird der Frequenzabstand und entsprechend der Abstand der Wellenlängen immer
weiter verringert. Moderne Übertragungssysteme
mit so genanntem dichtem WDM (Dense WDM, DWDM), die im Folgenden
DWDM-Übertragungssysteme
genannt werden, haben einen gleichen Frequenzabstand von bis herab
zu 100 GHz. Um die Übertragungskapazität weiter
zu vergrößern, wird
in Übereinstimmung
mit der International Telecommunication Union (ITU) vorgeschlagen,
den Frequenzabstand auf 50 GHz zu halbieren. Bei einem verringerten
Frequenzabstand verringert sich jedoch entsprechend die maximal
zulässige
Bandbreite für das
Frequenzspektrum jedes WDM-Signals.
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Die Bandbreite des Spektrums eines WDM-Signals
ist neben der Bitrate stark mit dem Modulationsverfahren verbunden,
d. h. mit dem Format der optischen Impulse des WDM-Signals. Die in optischen
Systemen üblicherweise
verwendeten Impuls-Formate sind das so genannte NRZ-Format (Non-Return-to-Zero)
und das RZ-Format (Return-to-Zero). Das NRZ-Format zeigt ein weniger breites Frequenzspektrum
im Vergleich zum RZ-Format. Somit ist bei gleicher Bitrate der erforderliche Abstand
der Wellenlängen
beim NRZ-Format im Vergleich zum RZ-Format kleiner.
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In optischen Übertragungssystemen übertragen
die gesendeten optischen Signale jedoch oft Daten von mehreren Signalquellen,
deren Signale mittels Zeitmultiplex kombiniert werden. Heute sind elektronische
Zeitmultiplexverfahren (ETDM) in optischen Übertragungssystemen weit verbreitet.
Wendet man dieses Verfahren in optischen Übertragungssystemen an, werden
elektrische Eingangssignale mittels eines elektrischen Zeitmultiplexers
gemultiplext, um ein elektrisches Multiplex-System zu erzeugen.
Ein optischer Modulator, der mit optischem Laserlicht, vorzugsweise
mit kontinuierlichem Laserlicht (CW), gespeist wird, moduliert das
Laserlicht mit dem gemultiplexten elektrischen Signal. Das optische
Ausgangssignal des Modulators zeigt im Vergleich zu jedem elektrischen
Eingangssignal ein Vielfaches der Bitrate, z. B. hat es eine Bitrate
von 40 Gigabit pro Sekunde, im Folgenden als GBit/s abgekürzt, wenn
zum Beispiel vier elektronische Signale kombiniert werden, die jedes
eine Bitrate von 10 GBit/s haben.
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Die Wellenlänge dieses optischen Datensignals
wird durch die Laser-Lichtquelle bestimmt. Ein kontinuierliches
Laserlicht wird als Eingangssignal für den Modulator verwendet.
Die Modulation kann dann einfach durchgeführt werden, so dass das Impuls-Format
des optischen Ausgangssignals die Non-Return-to-Zero-Charakteristik
zeigt. Auf diese Weise erzeugte optische Signale werden vorzugsweise
in einem DWDM-Übertragungssystem
mit kleinem Kanalabstand benutzt. Mit elektronischen Bauelementen
ist es jedoch schwierig, die Bitrate der elektronischen Datensignale über einen
bestimmten Wert hinaus zu erhöhen.
Darüber hinaus
sind elektrisch gesteuerte optische Modulatoren ebenfalls auf eine bestimmte
Bitrate begrenzt.
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Optische Zeitmultiplexsysteme (OTDM)
sind in der Lage, optische Signale mit sehr hohen Bitraten zu verarbeiten,
z. B. über
40 GBit/s in zukünftigen
optischen Systemen. In klassischen optischen Zeitmultiplexern wird
ein gepulstes optisches Signal, zum Beispiel mit einer Impuls-Wiederholrate
von 10 GHz von einer gepulsten Laser-Quelle ausgesendet. Dieses
Signal wird in mehrere, zum Beispiel vier Teile mit derselben Intensität aufgeteilt,
die dasselbe, ursprüngliche
Impulsmuster zeigen. Jeder dieser Teile wird in einen Modulator
eingespeist, wobei jeder auf ein elektrisches Datensignal mit einer
Bitrate von 10 GBit/s reagiert. Die Modulatoren wirken als elektro-optische
Wandler, die aus den elektrischen Signalen optische Signale erzeugen.
Diese optischen Signale werden in einem optischen Koppler mit einer
bestimmten Zeitverzögerung
zueinander weiter kombiniert, um ein Multiplexer-Ausgangssignal
zu erzeugen, das im Vergleich zu den Eingangssignalen ein Vielfaches
der Bitrate aufweist, gemäß des obigen Beispiels
also z. B. 40 GBit/s.
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Ein Problem des optischen Zeitmultiplex
betrifft das Kanal-Nebensprechen, das durch Impuls-Überlappung
hervorgerufen wird. Um in dem oben beschriebenen optischen Zeitmultiplexer
Probleme mit Nebensprechen zu vermeiden, müssen die am optischen Koppler
zu kombinierenden Impulse der modulierten optischen Signale ein ähnliches
Format wie Return-to-Zero aufweisen, welches eine ziemlich enge
Impulsbreite zeigt (z. B. unter 30% des Zeitfensters, das theoretisch
zur Verfügung
steht). Ein Signal, bei dem kurze Impulse verwendet werden, zeigt
aber ein großes
Frequenzspektrum und benötigt
somit eine große
spektrale Bandbreite. Als Folge davon kann in Hochgeschwindgkeits-DWDM-Übertragungssystemen auf der
Grundlage von Signalen mit einem RZ-ähnlichen Impuls-Format, wie oben
beschrieben, ein enger Kanalabstand wie oben beschrieben nicht realisiert
werden.
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In
EP
1 143 643 wird ein optisches Übertragungssystem für ein Kommunikationssystem
mit einem optischen Sender offen gelegt, in dem ein optisches Filter
auf der Senderseite bereitgestellt wird, mit dem ein Seitenband
des modulierten optischen Ausgangssignals des Senders im wesentlichen
entfernt wird, wodurch die Bandbreite des Signals verringert wird.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es,
einen optischen Sender vorzuschlagen, bei dem ein alternatives Verfahren
zum Erzielen einer minimalen optischen Bandbreite am Ausgang verwendet
wird.
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Dieses Ziel wird durch einen optischen
Sender gemäß der Lehren
von Anspruch 1, ein optisches Übertragungssystem
gemäß der Lehren
von Anspruch 7 und ein Verfahren gemäß der Lehren von Anspruch 8
erreicht.
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Die Hauptidee der Erfindung ist es,
einen optischen Sender vorzuschlagen, der keine unnötige Bandbreite
verwendet. Das Grundprinzip der Erfindung ist es, in einem optischen
Sender eine Laser-Lichtquelle, die ein Impulssignal mit Return-to-Zero-ähnlichen
Impulsen erzeugt, mit einem optischen Umwandlungsfilter zu kombinieren.
Das Umwandlungsfilter verbreitert die Return-to-Zero-ähnlichen
Impulse, um die Verwendung von spektraler Bandbreite zu verringern,
bevor das Signal auf die Übertragungsleitung
gesendet wird.
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In einer weiteren Ausführung der
Erfindung werden die Vorteile des optischen Zeitmultiplex genutzt,
ohne unnötig
Bandbreite zu benutzen.
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Weitere Entwicklungen der Erfindung
können
aus den abhängigen
Ansprüchen
und der folgenden Beschreibung gewonnen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung weiter
erläutert,
wobei auf die angefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
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1 schematisch
ein optisches Übertragungssystem
gemäß der Erfindung
zeigt, das einen optischen Sender gemäß der Erfindung, eine optische Übertragungsleitung
und einen optischen Empfänger
enthält,
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2a schematisch
einen optischen Sender mit einem einzigen optischen Träger an seinem
Ausgang gemäß der Erfindung
zeigt,
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2b schematisch
einen optischen Sender für
ein WDM-System gemäß der Erfindung
zeigt,
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3 schematisch
eine beispielhafte Ausführung
eines Umwandlungs-Filters zeigt, das für einen optischen Sender gemäß der Erfindung
bereitgestellt wird,
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4a ein
Diagramm mit einem beispielhaften Modulations-Impuls-Format eines
gemultiplexten optischen Signals am Eingang des Umwandlungs-Filters
gemäß 3 zeigt,
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4b ein
Diagramm mit einer beispielhaften Übertragungsfunktions-Kurve
eines Umwandlungs-Filters gemäß 3 zeigt,
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4c ein
Diagramm mit einem beispielhaften optischen Augendiagramm eines
Ausgangssignals eines Umwandlungs-Filters gemäß 3 zeigt,
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5 einen
optischen Sender gemäß der Erfindung
mit einem Restseitenband-Filter zeigt und
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6 einen
optischen Sender gemäß der Erfindung
mit einem Duobinär-Filter
zeigt.
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1 zeigt
schematisch ein optisches Übertragungssystem
OS gemäß der Erfindung.
Das optische Übertragungssystem
enthält
einen optischen Sender OT, eine optische Übertragungsleitung OF und einen
optischen Empfänger
OR. Im Folgenden wird der optische Sender OT im Detail beschrieben.
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2a zeigt
schematisch einen optischen Sender OT, der die Sende-Komponente
eines optischen Übertragungssystems
gemäß der Erfindung darstellt.
Der optische Sender OT enthält
eine optische Zeitmultiplex-Einheit OTDM, die weiter unten als Zeitmultiplexer
OTDM bezeichnet wird, und ein Umwandlungs-Filter CF. Vier elektrische
Eingangssignale I1–I4,
als Pfeile dargestellt, werden jeweils an die entsprechenden Eingangsanschlüsse des
Zeitmultiplexers OTDM angelegt. Ein Multiplexer-Ausgangssignal SI
oder gemultiplextes Signal SI, als Pfeil dargestellt, das am Ausgangsanschluss
des Zeitmultiplexers OTDM ausgesendet wird, wird an den Eingangsanschluss
des Umwandlungs-Filters CF angelegt. Am Ausgangsanschluss des Umwandlungs-Filters
CF wird das Ausgangssignal des optischen Senders SO ausgesendet.
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Die optische Zeitmultiplex-Einheit
OTDM des optischen Senders OT nach dem Stand der Technik zeigt eine
Struktur, wie die oben beschriebene. Ein gepulstes optisches Signal
wird von einer gepulsten Laser-Quelle ausgesendet. Dieses Signal
wird in eine bestimmte Anzahl von Teilen mit derselben Intensität aufgeteilt,
die dasselbe ursprüngliche
Impulsmuster zeigen. Jeder dieser Teile wird an einen Modulator
angelegt, der auf ein Datensignal mit einer Bitrate reagiert, die
gleich der Bitrate des Ausgangs des optischen Systems geteilt durch
die Anzahl der Zweige oder Modulatoren ist. Die verschiedenen Datensignale
repräsentieren
elektrische Eingangssignale. Die modulierten Signale werden in einem
optischen Koppler mit einer bestimmten Zeitverzögerung zueinander kombiniert,
um ein optisches Ausgangssignal zu erzeugen, das im Vergleich zur
Bitrate der Eingangssignale ein Vielfaches der Bitrate aufweist.
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Ein Problem des oben beschriebenen
optischen Zeitmultiplex-Verfahrens betrifft das Kanal-Nebensprechen, das
durch Impuls-Überlappung
hervorgerufen wird, wie oben beschrieben. Um Probleme mit Nebensprechen
zu vermeiden, weisen die Impulse der Laser-Quelle ein Return-to-Zero-ähnliches Format
auf, welches eine schmale Impulsbreite zeigt, mit weniger als 30%
des Zeitfensters, das theoretisch zur Verfügung steht. Somit zeigt das
Ausgangssignal SI des Zeitmultiplexers ein Return-to-Zero-(RZ)-ähnliches
Impulsformat mit einer Impulsbreite, die wesentlich kleiner ist
als die Dauer der Bits des Multiplexer-Ausgangssignals SI.
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Gemäß der Erfindung wird das Umwandlungs-Filter
CF an den Ausgang der optischen Zeitmultiplexer-Einheit OTDM angeschlossen.
Das Umwandlungs-Filter CF verbreitert die RZ-ähnlichen Impulse des Zeitmultiplexer-Ausgangssignals
SI1 bis zu einer solchen Impulsbreite, dass die Impulse nicht in
benachbarte Zeitfenster überlappen
oder nur so überlappen,
dass die Zeitkanal-Aufteilung auf der Empfängerseite möglich bleibt. Als Folge wird
die spektrale Bandbreite des Ausgangssignals SO im Vergleich zum
Eingangssignal SI1 des Umwandlungs-Filters CF verringert. Im Prinzip
wird ein Signal mit RZ-ähnlichen
Impulsen in ein Signal umgewandelt, das NRZ-ähnliche Impulse aufweist, d.
h. ein Impulsformat, das eine minimale optische Bandbreite benutzt.
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Das Umwandlungs-Filter CF kann als
optisches Filter mit einer planaren optischen Struktur realisiert
werden, wie kaskadierte Mach-Zehnder-Interferometer, als optisches
Transversalfilter oder als Faser-Bragg-Gitter, wie in der bisherigen
Technik bekannt. Der wichtigste Vorteil eines Verfahrens gemäß der Erfindung
wird jedoch erreicht, wenn Verfahren des Zeitmultiplex OTDM, die
oft verwendet werden, um hohe Bitraten zu erreichen, in Kombination
mit Verfahren des Wellenlängen-Multiplex
(WDM) eingesetzt werden, die oft in optischen Kernnetzen oder für die Übertragung über sehr
große
Entfernungen verwendet werden, um die Faser-Kapazität auszunutzen.
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Wie in der Einleitung beschrieben,
wird bei WDM-(Übertragungs)-Systemen
eine bestimmte Anzahl von modulierten optischen Trägern mit
verschiedenen Frequenzen, die als WDM-Signale bezeichnet werden, gleichzeitig
in einem optischen Wellenleiter übertragen,
ohne dass eine wesentliche gegenseitige optische Beeinflussung (Nebensprechen)
untereinander auftritt. Jeder Träger
kann als unabhängiger Wellenlängen-Kanal
oder WDM-Kanal betrachtet werden. In derzeitigen WDM-Systemen mit
engem Kanalabstand, in so genannten DWDM-Systemen (Dense Wavelength Division
Multiplexing) werden zum Beispiel 40 Kanäle übertragen, die einen gleichen
Frequenzabstand der Trägerfrequenzen
von bis herab zu 50 GHz haben. Die zulässige Bandbreite der entsprechenden
WDM-Signale ist auf mindestens den Abstand zwischen den Trägerfrequenzen begrenzt,
die zulässige
Bandbreite wird jedoch weiterhin aus Gründen der genauen Signalunterscheidung
im Frequenzbereich auf kleinere Werte begrenzt. Um hohe Bitraten
in jedem der WDM-Kanäle zu
erlauben, ist eine effektive Nutzung der Bandbreite erforderlich.
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Das Problem bei Systemen nach dem
Stand der bisherigen Technik mit einer kombinierten Verwendung von
optischen Zeitmultiplex-Verfahren und Wellenlängen-Multiplex-Verfahren ist,
dass die RZ-Ausgangssignale von optischen Zeitmultiplexern OTDM
nicht für
ein effektives Wellenlängen-Multiplex geeignet
sind. Gemäß der Erfindung
wird eine paxallele Bandbreiten-Reduktion verschiedener OTDM-Ausgangssignale,
die durch einen Wellenlängen-Multiplexer
zu kombinieren sind, durchgeführt.
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Eine parallele Bandbreiten-Reduktion
der Signale kann erreicht werden, indem ein Umwandlungs-Filter CF
an jeden optischen Zweig zwischen den verschiedenen Zeitmultiplexern
und dem Wellenlängen-Multiplexer
angeschlossen wird. Eine alternative und vorteilhaftere Lösung ist
in der folgenden Figur gezeigt.
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2b zeigt
schematisch einen optischen Wellenlängen-Multiplex-Sender WOT,
der weiterhin als WDM-Sender WOT bezeichnet wird. Der WDM-Sender
WOT enthält
zum Beispiel zwei Zeitmultiplexer OTDM1 und OTDM2, einen Wellenlängen-Multiplexer
WDM und ein WDM-Umwandlungs-Filter WCF. Die beiden Zeitmultiplexer
OTDM1 und OTDM2 weisen jeweils vier Eingangssignale I1–I4, bzw.
I1'–I4' auf. Jeder Zeitmultiplexer
OTDM1 und OTDM2 sendet ein erstes Zeitmultiplexer-Signal (optisches
Ausgangssignal) SI1, bzw. ein zweites Zeitmultiplexer-Signal (optisches
Ausgangssignal) SI2 aus, die an einen Wellenlängen-Multiplexer WDM angelegt
werden. Das Ausgangssignal SI' des
Wellenlängen-Multiplexers
wird an ein WDM-Umwandlungs-Filter WCF angelegt. Der Ausgang des WDM-Umwandlungs-Filters
WCF sendet ein WDM-Ausgangssignal SO' aus.
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Die Zeitmultiplexer OTDM1 und OTDM2 kombinieren
die Eingangssignale I1–I4,
bzw. I1' –I4', wie in 1 beschrieben, indem zuerst
eine elektro-optische Umwandlung der Eingangssignale durchgeführt wird
und sie dann optisch zu dem ersten Zeitmultiplexer-Signal SI1, bzw.
zu einem zweiten Zeitmultiplexer-Signal SI2 kombiniert werden. Das Trägersignal
jedes der Zeitmultiplexer-Signale SI1 und SI2 weist verschiedene
Frequenzen, bzw. Wellenlängen
auf. Im Allgemeinen wird eine Vielzahl von Zeitmultiplexer-Signalen,
jedes mit einer anderen Trägerfrequenz,
die einen Abstand gemäß eines
definierten Wellenlängen-Multiplex-Plans haben,
z. B. einen gleichen Frequenzabstand von 50 GHz, an den WDM-Multiplexer angelegt,
der im Prinzip als optischer Koppler wirkt, welcher die Zeitmultiplexer-Signale SI1 und SI2
kombiniert. Das Ausgangssignal SI' des WDM-Multiplexers wird an das Umwandlungs-Filter
WCF angelegt, welches eine sich wiederholende optische Durchlasscharakteristik
mit einem freien Spektralbereich (FSR) zeigt, der gleich ganzen Zahlen
des WDM-Kanalabstandes ist, z. B. 50 GHz für das oben erwähnte Frequenzabstand-Beispiel, oder mit
einem freien Spektralbereich (FSR), der gleich ganzzahligen Vielfachen
des Kanalabstandes ist, wie bei optischen Gitter-Filtern, die aus Mach-Zehnder-Interferometern mit
z. B. 100 GHz oder 200 GHz bestehen.
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3 zeigt
schematisch eine beispielhafte Ausführung eines Umwandlungs-Filters
CF, das für einen
optischen Sender gemäß der Erfindung
bereitgestellt wird. Ein optischer Zirkulator OZ ist mit einem (optischen)
Eingangsanschluss 1, einem (optischen) Zwischen-Anschluss 2 und
einem (optischen) Ausgangsanschluss 3 gezeigt. Eine Eingangs-Faser
IF wird an den Eingangsanschluss 1 angeschlossen, eine
Reflexions-Faser RF wird an den Zwischen-Anschluss 2 angeschlossen,
und eine Ausgangs-Faser OF wird an den Ausgangsanschluss 3 angeschlossen.
Die Reflexions-Faser verfügt über ein
Bragg-Gitter BG, das in den optischen Wellenleiter integriert ist,
ein so genanntes In-Faser-Bragg-Gitter. Ein (optisches) Eingangssignal
SI wird an die Eingangs-Faser IF angelegt und ein (optisches) Ausgangssignal SO
wird von der Ausgangs-Faser OF ausgegeben. Der Zirkulator OZ ist
so konfiguriert, dass ein optisches Signal, das an Eingangsanschluss 1 eintrifft, am
Zwischen-Anschluss 2 wieder entnommen wird, und ein optisches
Signal, das am Zwischen-Anschluss 2 eintrifft, am Ausgangsanschluss 3 wieder entnommen
wird.
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Das Eingangssignal SI gelangt zum
Eingangsanschluss des Zirkulators OZ. Dieses Signal wird am Zwischen-Anschluss 2 wieder
entnommen und an die Reflexions-Faser FR angelegt. Das Bragg-Gitter
BG arbeitet im Reflexions-Modus. Das Bragg-Gitter BG ist so konstruiert, dass
abhängig
von der Frequenz nur ein Teil des eingestrahlten Signals zurück zum Zwischen-Anschluss 2 reflektiert
wird, wobei das Amplituden- und Phasenspektrum der Übertragungsfunktion
des Filters CF entspricht. Dieses Signal wird dann am Ausgangsanschluss 3 entnommen
und bildet das Ausgangssignal SO. Da hochfrequente Spektralteile
des Signals unterdrückt werden,
d. h. die spektrale Bandbreite wird verringert, zeigt das Ausgangssignal
SO eine Erweiterung seiner Impulse im Zeitbereich.
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Das Umwandlungs-Filter gemäß 3 kann sowohl auf einen
optischen Sender OT gemäß der Erfindung
angewendet werden, als auch auf einen optischen Wellenlängenmultiplex-Sender WOT gemäß der Erfindung.
Um das Umwandlungs-Filter CF auf einen optischen Wellenlängenmultiplex-Sender WOT
anzuwenden, d. h. es als WDM-Umwandlungs-Filter WCF zu verwenden,
muss der freie Spektralbereich (FSR) gleich dem WDM-Frequenzabstand sein
oder ein ganzzahliges Vielfaches des WDM-Frequenzabstandes betragen.
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Die folgenden Figuren, 4a–4c zeigen
Simulationsergebnisse mit einem Umwandlungs-Filter CF gemäß 3.
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4a zeigt
ein Augendiagramm mit einem beispielhaften RZ-Modulations-Impuls-Format
eines optisch gemultiplexten optischen Signals als Eingangssignal
SI eines Umwandlungs-Filters
CF. Auf der Abszisse ist eine normierte Zeit T markiert, die von
0 bis 2 läuft
und zwei Bit-Periodendauern des Eingangssignals SI repräsentieren.
Auf der Ordinate ist eine normierte Amplitude A markiert, die von
0 bis 1 läuft.
Die Augendarstellung zeigt, dass das Eingangssignal SI nach jedem
Impuls auf Null zurückkehrt,
ungeachtet dessen, ob in der nächsten
Bit-Periodendauer ein optischer Impuls folgt oder nicht. Die Impulsbreite
ist recht schmal, z. B. kleiner als 50% des verfügbaren Bit-Zeitfensters bezüglich des 0,5-Wertes
der normierten Amplitude A.
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4b zeigt
ein Diagramm mit einer beispielhaften Übertragungsfunktions-Kurve
oder des Filter-Frequenzgangs eines Umwandlungs-Filters CF. Im oberen
Teil ist der Frequenzgang eines Phasenfilters und im unteren Teil
der Frequenzgang eines Amplitudenfilters gezeigt. Auf der Abszisse
ist sowohl für
den Frequenzgang des Phasenfilters als auch den Frequenzgang des
Amplitudenfilters eine Frequenz F markiert, die von –1 bis 1
läuft und
mit dem Faktor 1 × 1011 zu multiplizieren ist. Auf der Ordinate
ist für
den Frequenzgang des Phasenfilters die Phase in Radiant PH im Bereich
von 0 bis 5 und für den
Frequenzgang des Amplitudenfilters eine logarithmische Amplitude
ADB markiert, die von –20
bis 0 läuft.
Der Amplitudengang zeigt eine Hauptkeule an der Mittenfrequenz und
zwei kleinere Seitenkeulen links und rechts von der Hauptkeule.
Im Bereich der Hauptkeule ist die Phase PH gleich Null. In den Bereichen
der Seitenkeulen ist die Phase PH gleich pi (3,1415...), d. h. die Übertragungsfunktion
zeigt in diesen Bereichen negative Werte. Die Übertragungsfunktion hat teilweise
und näherungsweise
die Form einer so genannten si-Funktion (si(x) = sin(x)/x). Im Zeitbereich
stellt die si-Funktion einen Rechteck-Impuls dar. Da der Ausgangs-Impuls
eines Umwandlungs-Filters CF durch eine Faltung im Zeitbereich des
Eingangssignals mit der Filter-Übertragungsfunktion
bestimmt wird, werden schmale Impulse eines Eingangssignals SI im
Ausgangssignal verbreitert. Die Zeitverzögerung, die mit der Filterung
einhergeht, ist hier nicht relevant und wird daher nicht weiter
betrachtet.
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4c zeigt
ein Augendiagramm eines Ausgangssignals SO des Umwandlungs-Filters
CF, das unter 4b beschrieben
wurde und an das ein Signal angelegt wird, das unter 4a beschrieben wurde. Auf
der Abszisse ist wie in 4a eine
normierte Zeit T markiert, die von 0 bis 2 läuft, die zwei Bit-Periodendauern
des Ausgangssignals SI repräsentiert. Auf
der Ordinate ist eine normierte Amplitude A markiert, die von 0
bis 1 läuft.
Die Augendiagramm-Darstellung
zeigt, dass die Impulsbreite des Ausgangssignals SO wesentlich breiter
als das Impulsformat des Eingangssignals SI ist, z. B. mehr als
80% des verfügbaren
Bit-Zeitfensters bezüglich
des 0,5-Wertes der normierten Amplitude A. Da es unmöglich ist,
ideale RZ- oder
NRZ-Impulse zu realisieren, überlappen sich
die Impulse von zwei aufeinander folgenden Bit-Periodendauern des
Ausgangssignals SO, das durch den Sender der Erfindung erzeugt wird,
teilweise so, dass das Signal SO zwischen den Impulsen nicht auf
Null zurückkehrt.
Die Bandbreite des Ausgangssignals SO ist somit wesentlich kleiner
als die Bandbreite des Eingangssignals SI.
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Alternativ zur Anwendung eines Umwandlungs-Filters
CF mit einer Übertragungsfunktion,
wie oben beschrieben, können
andere Übertragungsfunktionen
für das
Umwandlungs-Filter CF realisiert werden, z. B. eine Übertragungsfunktion,
deren Amplitude eine Form hat, die einer Gauß-Funktion ähnelt.
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5 zeigt
schematisch einen optischen Restseitenband-Sender VOT gemäß der Erfindung, der
zum Beispiel die optische Zeitmultiplex-Einheit OTDM und das Umwandlungs-Filter
CF enthält,
wie in 2a gezeigt. Wie
in 2a werden vier elektrische
Eingangssignale I1–I4
an die jeweiligen Eingangsanschlüsse
der optischen Zeitmultiplex-Einheit OTDM angelegt, und das gemultiplexte
Signal SI, das am Ausgangsanschluss des optischen Zeitmultiplexers
OTDM ausgesendet wird, wird an den Eingangsanschluss des Umwandlungs-Filters
CF angelegt. Anders als in 2a wird
der Ausgangs-Anschluss des Umwandlungs-Filters CF, der das Ausgangssignal
SO liefert, an ein zusätzlich
bereitgestelltes Restseitenbandfilter VSBF angelegt. Der Ausgang
des Restseitenbandfilters VSBF liefert das Restseitenband-Ausgangssignal SVSB.
Das Umwandlungs-Filter CF und das Restseitenbandfilter VSBF, die
in Reihe geschaltet sind, bilden ein erstes modifiziertes Filter
RZ-VSB.
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Das Umwandlungs-Filter CF, das Return-to-Zero-Signale
in Non-Return-to-Zero-Signale umwandelt, reduziert die Signal-Bandbreite
des Filter-Ausgangssignals SO, wie oben beschrieben. Das Restseitenbandfilter
VSBF schneidet eines der beiden Seitenbänder des empfangenen Signals
SO ab und reduziert somit die Bandbreite des entsprechenden Restseitenband-Ausgangssignals
SVSB im Vergleich zum gemultiplexten Signal SI noch weiter. Im Idealfall
erlaubt das Restseitenbandfilter VSBF die Reduktion der Bandbreite
des entsprechenden empfangenen Signals SO auf die Hälfte. Somit
wird die Bandbreite des gemultiplexten Signals SI in zwei Stufen
reduziert.
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In einer vorteilhaften Ausführung wird
das erste modifizierte Filter RZ-VSB als einzelnes optisches Filter
realisiert, dessen Übertragungscharakteristik
den Übertragungscharakteristiken
der beschriebenen, in Reihe geschalteten Filter entspricht, d. h. die
optischen Funktionalitäten
jedes der beiden Filter CF und VSBF werden durch das einzelne optische Filter
ausgeführt.
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6 zeigt
schematisch einen optischen Duobinär-Sender DOT gemäß der Erfindung,
der zum Beispiel die optische Zeitmultiplex-Einheit OTDM und das
Umwandlungs-Filter CF enthält,
wie in 2a gezeigt. Zusätzlich sind
ein elektrischer Duobinär-Vorcodierer
EDBP und ein Duobinär-Filter DBF
gezeigt. Die aus 2a bekannten
vier elektrischen Eingangssignale I1–I4 werden an den elektrischen
Duobinär-Vorcodierer
EDBP angelegt. Der elektrische Duobinär-Vorcodierer EDBP erzeugt
vorcodierte Eingangssignale I1*–I4*,
die an die Eingangsanschlüsse
der optischen Zeitmultiplex-Einheit OTDM angelegt werden. Ein vorcodiertes
Multiplexer-Ausgangssignal SI*, das am Ausgangsanschluss des Zeitmultiplexers
OTDM ausgesendet wird, wird an den Eingangsanschluss des Umwandlungs-Filters CF
angelegt. Der Ausgangs-Anschluss des Umwandlungs-Filters CF, der
das vorcodierte Ausgangssignal SO* liefert, wird an das Duobinär-Filter
DBF angelegt. Der Ausgang des Duobinär-Filters DBF liefert das Duobinär-Ausgangssignal
SDB. Das Umwandlungs-Filter CF und das Duobinär-Filter DBF, die in Reihe
geschaltet sind, bilden ein zweites modifiziertes Filter RZ-DB.
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Das Umwandlungs-Filter CF reduziert
die Bandbreite des empfangenen gemultiplexten Signals SI, wie oben
beschrieben. Das vorcodierte gemultiplexte Signal SI* weist zwei
unterschiedliche diskrete Intensitätswerte auf (welche die möglichen
Bit-Werte "0" und "1" repräsentieren). Der Duobinär-Codierer oder
das Duobinär-Filter
DBF erzeugt ein Baum-Intensitäts-Wert-Signal
SDB, z. B. durch Aufteilung des empfangenen Signals SO* in zwei
Signale SO*, Zeitverzögerung
eines dieser Signale SO* um die Dauer eines Bit-Zeitplatzes und
Addition oder Kopplung des verzögerten
Signals und des nicht verzögerten
Signals. Die erzeugten Duobinär-Signale
SDB benötigen
weniger Bandbreite als das vergleichbare NRZ-Signal SO*.
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Um die Ausbreitung von Fehlern im
Decoder eines Empfängers
zu verhindern, der in der Zeichnung nicht gezeigt ist und hier nicht
weiter erläutert wird,
und um weiterhin die Fehlererkennung durch den Empfänger zu
ermöglichen,
werden die ursprünglichen
elektrischen Eingangssignale durch den elektrischen Duobinär-Vorcodierer
EDBP elektrisch vorcodiert. Der Vorcodierer kann eine Rückkopplungsschleife
enthalten, wie in der bisherigen Technik bekannt. Der Vorcodierer
kann unter Verwendung von integrierten Standard-Schaltkreisen realisiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführung wird
das zweite modifizierte Filter RZ-DB als einzelnes optisches Filter
realisiert, dessen Übertragungscharakteristik
den Übertragungscharakteristiken
der beschriebenen, in Reihe geschalteten Filter CF und DBF entspricht.
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Eine weitere Ausführung der Erfindung betrifft
die Integration eines WDM-Umwandlungs-Filters WCF in einen WDM-Multiplexer
oder WDM-Demultiplexer, z. B. realisiert als Wellenleiter-Anordnung.
In einer solchen Vorrichtung können
RZ-ähnliche
Signale gleichzeitig gemultiplext und in NRZ-ähnliche Signale umgewandelt
werden.