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Demenzen
sind neurodegenerative Krankheiten, die durch Lern- und Denkschwächen gekennzeichnet
sind und typischerweise von Verhaltenssymptomen, psychologischen
Symptomen und motorischen Symptomen begleitet werden. Zu den Demenzen
zählen
Alzheimer-Krankheit, Lewy-Körperchen-Demenz,
vaskuläre
Demenz, Demenz bei Morbus Parkinson, frontotemporale Demenz, Pick-Krankheit
und corticobasale Degeneration.
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Alzheimer-Krankheit,
die 50–60%
der Fälle
ausmacht, ist die häufigste
Form von Demenz. Man nahm an, daß es sich bei der zweithäufigsten
Form um vaskuläre
Demenz handelt. Bei Demenz mit Lewy-Körperchen ("Dementia with Lewy bodies", DLB) handelt es
sich um eine vor kurzem identifizierte Form, die eine beträchtliche
Anzahl von Fällen
ausmachen kann, und es wurde nun vorgeschlagen, daß es sich
hierbei um die zweithäufigste
Art von Demenz handeln kann (Pharmacotherapy (1999) 19(7): 795–803 auf
Seite 795; J Neural Transm (1998) [Ergänzungsband] 54: 107–116 auf
Seite 107). Bei den Lewy-Körperchen
handelt es sich um kugelförmige
Einschlußkörper, die
man in den Hirnstamm-Zellkernen von Patienten mit Morbus Parkinson findet.
Sie wurden vor kurzem auch in cerebralen und limbischen Kortizes
identifiziert. Lewy-Körperchen
enthalten vorwiegend Neurofilamente und andere Proteine wie Ubiquitin.
Der Ursprung ihrer Entwicklung ist unbekannt.
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Alzheimer-Krankheit
und DLB können
auf der molekularen Ebene und durch klinische Beobachtung unterschieden
werden. Die Alzheimer-Krankheit ist gekennzeichnet durch Ablagerungen
von amyloidem Protein und Hyperphosphorilierung des mikrotubulusassoziierten
Proteins tau, und DLB durch Neurofilament-Anomalitäten einschließlich Phosphorilierung,
Ubiquitinierung, Proteolyse und Quervernetzung von Proteinkomponenten.
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Die
beiden Krankheiten scheinen sich daher auf ultrastrukturellem und
molekularem Niveau zu unterscheiden, eine Schlußfolgerung, die mit der Tatsache übereinstimmt,
daß die
mit DLB und Alzheimer-Krankheit assoziierten
Symptome ausreichend unterschiedlich sind, um eine genaue antemortale
Diagnose zu ermöglichen
(J Neural Transm (1998) [Ergänzungsband]
54: 107–116
auf Seite 107).
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Das
Vorliegen von Psychopathologie früh im Krankheitsverlauf unterscheidet
DLB von anderen Demenzen (Am J Psychiatry 156(7): 1039–45). Die
parkinsonschen motorischen Merkmale sind typischerweise milde, spontane
Merkmale, wie Bradykinesie und Steifheit. Erstarrte Gesichter, Hypophonie
und ein langsamer, schlürfender
Gang sind ebenfalls verbreitet. Mit Levodopa behandelte Patienten
reagieren schlecht, und das Arzneimittel kann Halluzinationen verschlimmern
oder verursachen (Pharmacotherapy (1999) 19(7): 795–803 auf
Seite 796).
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Bei
Patienten mit Morbus Parkinson kommt es mit dem Fortschreiten der
Krankheit häufig
zur Entstehung von Demenz, und bei Halluzinationen handelt es sich
um eine verbreitete Nebenwirkung der Therapie mit Levodopa ("dopamininduzierte
Psychose"). Treten
Demenz und die Symptome von Morbus Parkinson innerhalb von 12 Monaten
voneinander auf, so kann DLB diagnostiziert werden. Die Symptome
Myoklonus, fehlen von Ruhetremor, fehlendes Ansprechen auf Levodopa
bzw. kein wahrgenommenes Bedürfnis
zur Verabreichung von Levodopa sind bei DLB 10mal wahrscheinlicher
als bei Morbus Parkinson, id. auf Seite 798. Da die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung am Dopaminrezeptor wenig wirksam sind
(im Gegensatz zu einigen anderen 5HT2A-Antagonisten),
eignen sich diese Verbindungen zur Behandlung von Patienten, die
gegenüber
einer dopamininduzierten Psychose empfindlich sind.
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Eine
erhöhte
Empfindlichkeit gegenüber
neuroleptischen Mitteln ist ein weiterer wichtiger Indikator bei DLB
und hat signifikante pharmacotherapeutische Implikationen. Bei vielen
Patienten sind Neuroleptika zur Behandlung psychotischer Symptome
erforderlich, jedoch können
Neuroleptika die Parkinson-Symptome (extrapyramidalen Symptome, "EPS") bei DLB verschlimmern.
Bei DLB dürfen
Neuroleptika daher, wenn überhaupt,
nur unter Vorsichtsmaßnahmen
verschrieben werden, id. auf Seite 796. Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung verschlimmern die EPS nicht.
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Die
Kombination der Empfindlichkeit gegenüber neuroleptischen Mitteln,
dem Alter und dem Zustand des Patienten und den manifest gewordenen
Symptomen bei DLB bringen für
den Arzt beim Verschreiben von Medikamenten ein Dilemma mit sich.
Viele Therapievorschläge
wurden veröffentlicht,
alle Therapien jedoch hatten einen eingeschränkten oder gemischten Erfolg.
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Bei
der Pick-Krankheit handelt es sich um eine Demenzerkrankung, die
hauptsächlich
die Stirn- und Schläfenlappen
betrifft. Klinisch ist sie gekennzeichnet durch ein schleichendes
Einsetzen von Persönlichkeits- und
Verhaltensänderungen,
Desinhibition, Störung
der Sprachfunktion und Abnahme von Gedächtnis und Intellekt in der
Lebensmitte (im Alter von 50–65
Jahren). NEUROPATHY OF DEMENTING DISORDERS, Wm. R. Markesberry,
MD, Herausgeber, Arnold, Hodder, Headline.
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Bei
der frontotemporalen Demenz handelt es sich um eine Demenzerkrankung,
die durch eine Degeneration der Stirn- und vorderen Schläfenlappen
gekennzeichnet ist.
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Bei
der corticobasalen Degeneration handelt es sich um eine Demenzerkrankung,
die vorwiegend eine extrapyramidale Motorerkrankung ist.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Demenzen und kognitive
Störungen,
zum Beispiel die gestörte
Fähigkeit
zum Lernen neuer Informationen oder zum Erinnern an zuvor gelernte
Informationen (z. B. ein gestörtes
soziales Gedächtnis),
Aphasie, Apraxie, Agnosie, Störungen
beim Ausführen
von Funktionen usw. zu behandeln.
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Eine
weitere Aufgabe ist die Behandlung von Demenz bei Patienten.
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Eine
Verbindung der vorliegenden Erfindung, (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol,
oder ihr pharmazeutisch unbedenkliches Salz, ist ein wirksamer Antagonist
des Serotonin-5HT
2A-Rezeptors (J. Pharm.
Exp. Ther. (1996) 277: 968–9881),
die hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung
wird. Sie wurde in der
US-Patentschrift Nr.
5,134,149 beschrieben.
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Andere
Verbindungen der vorliegenden Erfindung schließen Prodrugs von (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol,
oder pharmazeutisch unbedenkliche Salze davon ein, was bedeutet,
daß man
eine Verbindung verabreicht, die sich von (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
unterscheidet, das jedoch (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
nach der Verstoffwechselung im Körper
verfügbar
wird. So, wie der Ausdruck hier verwendet wird, hat "Prodrug" die spezielle Bedeutung
der in der
US-Patentschrift Nr.
6,028,083 offenbarten Verbindungen, im folgenden als Formel
II gezeigt:
FORMEL
II wobei R für
C
1-C
20-Alkyl steht,
oder eines Stereoisomers oder eines pharmazeutisch unbedenklichen
Salzes davon. "Alkyl" bedeutet eine verzweigte
oder geradkettige Alkylgruppe, bei der die Menge von Kohlenstoffen in
der Alkylgruppe angegeben ist, C
1-C
20-Alkyl zum Beispiel bedeutet verzweigtes
oder geradkettiges Alkyl mit einem, zwei, drei, vier, fünf, sechs,
sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, vierzehn, fünfzehn,
sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn oder zwanzig Kohlenstoffen
oder Bereiche davon, zum Beispiel, jedoch nicht darauf beschränkt, C
1-C
15, C
5-C
20, C
3-C
15,
C
5-C
15, C
7-C
15 und C
7 bis C
9.
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(+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
antagonisiert die Wirkungen von Serotonin am 5HT
2A-Rezeptor
und eignet sich daher zur Behandlung verschiedener Leiden. Einige der
Anwendungen von (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
sind in Patenten und Patentanmeldungen offenbart worden. In der
US-Patentschrift 5,169,096 werden
Verbindungen mit einem allgemeinen Umfang, der (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol einschließt, beansprucht
und Anwendungen bei der Behandlung von Anorexia nervosa, Variantangina,
Raynaud-Phänomen,
koronaren Vasospasmen, der prophylaktischen Behandlung von Migräne, kardiovaskulären Krankheiten
wie Bluthochdruck, peripherer Verschlußkrankheit, thrombotischen
Episoden, kardiopulmonalen Notfällen
und Arrhythmien offenbart, und hat anästhetische Eigenschaften. Siehe
auch die
US-Patentschriften Nr. 4,783,471 ,
4,912,117 und
5,021,428 , bei denen es sich um Teilanmeldungen
der
US-Patentschrift Nr. 5,169,096 handelt.
Siehe auch die
US-Patentschrift Nr.
4,877,798 (Fibromyalgie), die
US-Patentschrift
Nr. 4,908,369 (Schlaflosigkeit), die
US-Patentschrift
Nr. 5,106,855 (Glaukom), die
US-Patentschrift Nr.
6,004,980 (Angst, Raynaud-Phänomen, kardiale Arrhythmie,
extrapyramidale Symptome, Drogenmißbrauch, Anorexie, Fibromyalgie).
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(+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
wurde dann spezifisch in der
US-Patentschrift Nr.
5,134,149 beansprucht, wobei Anwendungen beim Antagonisieren
von Serotonin am 5HT2-Rezeptor
bei der Behandlung von Angst, Variantangina, Anorexia nervosa, Raynaud-Phänomen, Claudicatio
intermittens, koronare oder periphere Vasospasmen, Fibromyalgie,
extrapyramidale Symptome, Arrhythmien, thrombotische Erkrankungen,
transiente ischämische
Anfälle,
Drogenmißbrauch
und psychotische Erkrankungen wie Schizophrenie und Manie veröffentlicht
wurden. Siehe auch die
US-Patentschriften
Nr. 5,561,144 ,
5,700,812 ,
5,700,813 ,
5,721,249 – Teilanmeldungen der
US-Patentschrift Nr. 5,134,149 – und auch die
US-Patentschrift Nr. 5,618,824 (Zwangsneurose)
und
PCT/US 97/02597 (depressive
Erkrankungen einschließlich
schweren depressiven Episoden und Dysthymie, sowie manisch-depressiver
Psychose), und Schlaflosigkeit und Schlafapnoe.
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In
der
WO0021930 wird die
Verwendung von (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
und Prodrugs davon zur Behandlung verschiedener Leiden, wie zum
Beispiel Psychosen offenbart.
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In
der
EP 796619 wird die
Verwendung von (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4- piperidinmethanol
und Salzen davon zur Behandlung von depressiven Erkrankungen und
manisch-depressiven Psychosen, zum Beispiel schwerer Depression,
Dysthymie oder Cyclothymie, offenbart.
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In
der
WO 00/12090 wird
die Verwendung von (+)-α-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
und dessen Salzen zur Behandlung von Schlafstörungen, zum Beispiel Schlaflosigkeit,
obstruktiver Schlafapnoe, gegebenenfalls kombiniert mit der Behandlung
von anderen Leiden wie zum Beispiel Schizophrenie, offenbart.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Hier
verwendete Ausdrücke
haben die hier und an anderen Stellen in der vorliegenden Beschreibung definierte
Bedeutung.
- a) "pharmazeutisch unbedenkliche Salze" bedeutet entweder
ein Säureadditionssalz
oder ein Basenadditionssalz, je nachdem, was mit den Verbindungen
der vorliegenden Erfindung darstellbar ist.
"Pharmazeutisch unbedenkliches
Säureadditionssalz" ist jedes nichttoxische
organische oder anorganische Säureadditionssalz
der durch die Formel I wiedergegebenen Basenverbindungen. Beispiele
für anorganische
Säuren,
die geeignete Salze bilden, sind Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure und
saure Metallsalze, wie Natriummonohydrogenorthophosphat und Kaliumhydrogensulfat.
Beispiele für
organische Säuren,
die geeignete Salze bilden, sind die Mono-, Di- und Tricarbonsäuren. Beispiele
für derartige
Säuren
sind zum Beispiel Essigsäure,
Glycolsäure,
Milchsäure,
Brenztraubensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Benzoesäure, Hydroxybenzoesäure, Phenylessigsäure, Zimtsäure, Salicylsäure, 2-Phenoxybenzoesäure und
p-Toluolsulfonsäure
und Sulfonsäuren
wie Methanesulfonsäure
und 2-Hydroxyethansulfonsäure. Es
können
entweder die Mono- oder
die Disäuresalze
gebildet werden, und solche Salze können entweder in einer hydratisierten
oder in einer im wesentlichen wasserfreien Form vorliegen. Im allgemeinen
sind die Säureadditionssalze
dieser Verbindungen besser in Wasser und verschiedenen hydrophilen
organischen Lösungsmitteln
löslich
und zeigen im Vergleich zu ihren freien Basenformen im allgemeinen
höhere
Schmelzpunkte.
"Pharmazeutisch
unbedenkliche Basenadditionssalze" bedeutet nichttoxische organische oder
anorganische Basenadditionssalze der Verbindungen der Formel (I)
oder eines ihrer Zwischenprodukte. Beispiele sind Alkali- oder Erdalkalihydroxide
wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid
oder Bariumhydroxid, Ammoniak und aliphatische, alicyclische oder
aromatische organische Amine wie Methylamin, Trimethylamin und Picolin.
Die Auswahl des entsprechenden Salzes kann dahingehend von Bedeutung
sein, daß der
Ester nicht hydrolisiert wird. Die Auswahlkriterien für das geeignete
Salz werden dem Fachmann bekannt sein.
- b) "Patient" bedeutet Warmblüter wie
zum Beispiel Ratten, Mäuse,
Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Primaten wie Menschen.
- c) "Behandeln" oder "Behandlung" bedeutet die Linderung
von Symptomen, die Beseitigung der Ursache der Symptome auf zeitweiliger
oder permanenter Basis oder die Verhinderung oder die Verlangsamung
des Auftretens von Symptomen der genannten Erkrankung bzw. des genannten
Zustands.
- d) "Therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
eine Menge der Verbindung, die bei der Behandlung der genannten
Erkrankung bzw. des genannten Zustands wirksam ist.
- e) "Pharmazeutisch
unbedenklicher Träger" ist ein nichttoxisches
Lösungsmittel,
ein nichttoxisches Dispergiermittel, ein nichttoxischer Exzipient,
ein nichttoxisches Adjuvans oder ein anderes nichttoxisches Material,
das bzw. der zur Bildung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
d. h. einer an den Patienten verabreichbaren Dosierungsform, mit
der Verbindung der vorliegenden Erfindung gemischt wird. Ein Beispiel für einen
derartigen Träger
ist ein pharmazeutisch unbedenkliches Öl, das typischerweise für die parenterale
Verabreichung verwendet wird.
- f) "Schlafstörungen" bedeutet fragmentierter
Schlaf, Narkolepsie und "REM"- bzw. "Rapid Eye Movement"-Verhaltensstörungen, Syndrom der unruhigen
Beine und/oder periodische Bewegungen der Gliedmaßen.
- g) "EPS" bzw. "extrapyramidale Symptome" sind Symptome, die
bei der Verabreichung von neuroleptischen Arzneimitteln manifest
werden. Zu den Symptomen zählt
ein Parkinson-ähnliches
Syndrom, bei dem der Patient unter Muskelsteifkeit und Zittern leidet.
Einige erfahren Akathisie und akute dystonische Reaktionen.
- h) "Stereoisomere" ist ein allgemeiner
Begriff für
alle Isomere der einzelnen Moleküle,
die sich nur in der räumlichen
Orientierung ihrer Atome unterscheiden. Hierzu zählen Spiegelbildisomere (Enantiomere),
geometrische Isomere (cis/trans-Isomere) und Isomere von Verbindungen
mit mehr als einem chiralen Zentrum, bei dem es sich nicht um Spiegelbilder
handelt (Diastereoisomere).
- i) M100907 bezeichnet das (+)-Isomer von -(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol.
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Das
(+)-Isomer von -(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
läßt sich durch
die in der
US-Patentschrift Nr.
5,134,149 beschriebenen Methoden darstellen. Eine geeignete
Methode folgt.
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SCHEMA
I – Ausgangsmaterialien
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In
Schritt A von Reaktionsschema I wird eine Veresterungsreaktion zwischen
razemischem alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
(Struktur 1) und dem (+)-Isomer von alpha-Methoxyphenylessigsäure (Struktur
2) durchgeführt.
Diese Veresterung liefert die als Struktur 3 identifizierte diastereoisomere
Mischung. Diese Diastereoisomere werden einer Kieselgelchromatographie
unterzogen, bei der die beiden Diastereoisomere getrennt werden,
wodurch das (+,+)-Diastereoisomer
wie in Schritt B gezeigt isoliert wird. In Schritt C wird das (+,+)-Diastereoisomer
hydrolysiert, was das (+)-Isomer von alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
liefert.
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Die
Veresterungsreaktion kann unter Anwendung von dem Stand der Technik
bekannten Verfahren durchgeführt
werden. Typischerweise bringt man in einem organischen Lösungsmittel
wie Methylenchlorid, THF, Chloroform oder Toluol in etwa äquivalente
Mengen von razemischem alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
und dem (+)-Isomer von alpha-Methoxyphenylessigsäure miteinander
in Kontakt und erhitzt über
einen Zeitraum im Bereich von 5 bis 24 Stunden auf Rückfluß. Die Veresterung
wird typischerweise in Gegenwart einer äquivalenten Menge von Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) und einer katalytischen Menge von 4-Dimethylaminopyridin (DMAP)
durchgeführt.
Die auf diese Weise erhaltenen Diastereoisomere können durch
Abfiltrieren des Dicyclohexylharnstoffs und Eindampfen des Filtrats
isoliert werden.
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Die
Diastereoisomere werden dann einer Kieselgelchromatographie unterzogen,
bei der die (+,+)- und die (–,+)-Diastereoisomere
getrennt werden. Diese chromatographische Trennung kann wie im Stand
der Technik bekannt durchgeführt
werden. Ein geeignetes Laufmittel ist eine 1:1-Mischung von Hexan
und Essigsäureethylester.
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Das
auf diese Weise erhaltene (+,+)-Diastereoisomer wird dann einer
Hydrolysereaktion unterzogen, was das (+)-Enantiomer von alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
liefert. Die Hydrolyse wird durchgeführt, indem man das Diastereoisomer
in einer wäßrigen alkoholischen
Lösung mit
einem Überschuß einer
Base wie Kaliumcarbonat in Kontakt bringt. Die Hydrolyse wird bei
einer Temperatur von etwa 15 bis 30°C über einen Zeitraum im Bereich
von 2 bis 24 Stunden durchgeführt.
Das auf diese Weise erhaltene (+)-Isomer von alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol kann
dann durch Verdünnen
mit Wasser und Extrahieren mit Methylenchlorid zurückgewonnen
werden. Es wird dann durch Umkristallisieren aus einem Lösungsmittelsystem
wie Cyclohexan/Hexan oder Essigsäureethylester/Hexan
aufgereinigt.
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Verfahren
zur Herstellung von Ausgangsmaterialien von Reaktionsschema I sind
im Stand der Technik bekannt. So lehrt zum Beispiel die
US-Patentschrift Nr. 4,783,471 die
Darstellung von razemischem alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol.
Die Beispiele Nr. 1 und 2 dieser Anmeldung lehren ebenfalls geeignete
Verfahren. Alternativ dazu läßt sich
razemisches alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
auf die folgende Weise darstellen. Zunächst wird 4-Hydroxypiperidin
einer N-Alkylierungsreaktion mit p-Fluorphenylethylbromid unterzogen,
wodurch man 4-Hydroxy-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]piperidin erhält. Diese
Verbindung wird mit Ph
3P·Br
2 bromiert,
was 4-Brom-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]piperidin liefert. Diese Verbindung
wird mit Mg in Kontakt gebracht, wodurch ein Grignard-Reagenz gebildet
wird, was dann mit 2,3-Dimethoxybenzaldehyd umgesetzt wird, was
das gewünschte
Produkt (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
liefert. Das (+)-Isomer von alpha-Methoxyphenylessigsäure ist im Stand der Technik
bekannt.
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Schema
II zeigt die Synthese von Verbindungen der Formel II, Prodrugs:
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Unter
Bezug auf Schema II steht X für
Chlor oder Brom, wobei Chlor bevorzugt ist, und R ist wie oben definiert.
Dieses Reaktionsschema zeigt die Darstellung der Verbindungen der
Formel I mit anhaltender Freisetzung aus dem Alkohol (5).
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Der
Alkohol (5) wird dann mit einem Säurehalogenid (RC(O)X), RCO2H oder einem Säureanhydrid (RCO)2O
in Gegenwart einer ausreichenden Menge einer geeigneten Base umgesetzt.
Eine geeignete Base ist eine Base, die die Esterbildung aus dem
Säurehalogenid
bzw. -anhydrid erlaubt. Beispiele für geeignete Basen sind Trialkylamine,
Pyridin wie Dimethylaminopyridin, Diisopropylethylamine, N-Methylmorpholine,
wobei Triethylamin bevorzugt ist. Eine ausreichende Menge der Base,
die die Bildung der Verbindung der Formel I ermöglicht, läßt sich vom Fachmann feststellen.
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Vorzugsweise
wird die Base zum Alkohol (5) gegeben, und diese Mischung wird tropfenweise
zum Säurehalogenid
bzw. Säureanhydrid
in einem geeigneten Lösungsmittel
gegeben. Beispiele für
geeignete Lösungsmittel
sind Chloroform, Methylenchlorid oder Toluol, die alle leicht verfügbar sind,
wobei Chloroform bevorzugt ist.
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Die
Temperatur der Umsetzung kann im Bereich von etwa 0–25°C liegen.
Die Reaktionsmischung kann einige Stunden lang bis über Nacht
gerührt
werden, um die Reaktion zu fördern.
Zur Verbesserung der Reaktionszeiten können auch Katalysatoren zugesetzt
werden, zum Beispiel 4-Dimethylaminopyridin oder dergleichen.
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Die
Ausgangsmaterialien für
das Säurehalogenid
(RCOX) sind dem Fachmann leicht verfügbar. Zum Beispiel liefert
die Aldrich Chemical Company Stearoylchlorid, Heptadecanoylchlorid,
Palmitoylchlorid, Myristoylchlorid, Isovalerylchlorid, Valerylchlorid,
Hexanoylchlorid, Hexanoylchlorid, Heptanoylchlorid, Octanoylchlorid,
Nonanoylchlorid, Decanoylchlorid, Undecanoylchlorid und Lauroylchlorid.
Im Fall von nicht leicht verfügbaren
Säurehalogeniden
kann der Fachmann das gewünschte
Säurehalogenid
herstellen. Zum Beispiel kann man zur Darstellung des gewünschten
Säurehalogenids
eine Carbonsäure
mit einem Halogeniddonor mischen. Ein Beispiel hierfür ist das
Mischen von Carbonsäure
(0,17 mol), Methylenchlorid (660 ml) und Dimethylformamid (0,5 ml)
unter einer Stickstoffatmosphäre.
Im Verlauf von etwa 5 Minuten wird unter Rühren Oxalsäurechlorid (0,2 mol) zugesetzt.
Es wird drei Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt und das Lösungsmittel
im Vakuum abgedampft, wodurch man das Säurechlorid erhält. Bei
einem anderen Verfahren löst
man die Carbonsäure
(10 mmol) in Methylenchlorid (50 ml). Man kühlt auf 0°C ab, gibt den Ansatz unter
eine Stickstoffatmosphäre
und fügt
durch tropfenweise Zugabe Thionylchlorid (11 mmol) zu. Es wird mehrere
Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, und die flüchtigen
Bestandteile werden im Vakuum abgedampft, wodurch man das Säurechlorid
erhält.
Die Carbonsäuren
sind leicht verfügbar
oder lassen sich leicht vom Fachmann herstellen.
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Die
Ausgangsmaterialien für
die Säureanhydride
(RCO)2O sind für den Fachmann leicht verfügbar. So liefert
zum Beispiel die Aldrich Chemical Company Buttersäureanhydrid,
Isobuttersäureanhydrid,
Valeriansäureanhydrid,
2,2-Dimethylglutarsäureanhydrid
und Phthalsäureanhydrid.
Alternativ dazu lassen sich Säureanhydride
nach dem Stand der Technik gut bekannten Verfahren synthetisieren.
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Die
Ausgangsmaterialien für
die Säuren
(RCO2H) sind leicht verfügbar oder lassen sich nach
im Stand der Technik gut bekannten Verfahren synthetisieren; siehe
zum Beispiel Advanced Organic Chemistry, Reactions, Mechanisms,
and Struktur, 4. Auflage, John Wiley & Sons, New York 1992. Die Aldrich
Chemical Company liefert auch Isovaleriansäure, Valeriansäure, tert.-Butylessigsäure, 2,2-Dimethylbutttersäure, 2-Ethylbuttersäure, Hexansäure, 3-Methylvaleriansäure, 4-Methylvaleriansäure, Heptansäure, Octansäure, 2-Propylpentansäure, Nonansäure, Decansäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristoleinsäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Heptadecansäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Eicosansäure.
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Die
folgenden Beispiele sind zur eingehenderen Erläuterung der Erfindung angeführt. Sie
sollten jedoch nicht so ausgelegt werden, daß sie die Erfindung in irgendeiner
Weise einschränken.
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BEISPIEL 1 – Ausgangsmaterial
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In
Beispiel 1, Schritte A–D,
wird die Darstellung des Ausgangsmaterials (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol,
Struktur 1, Schema I, gezeigt.
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A) 1-[2-(4-Fluorphenyl)ethyl]-4-piperidincarbonsäureamid
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Eine
Lösung
von Isonipecotamid (10,9 g, 85,0 mmol), 2-(4-Fluorphenyl)ethylbromid (15,7 g,
77,3 mmol) und K2CO3 (2,3
g, 167 mmol) wurde in DMF (280 ml) zubereitet und über Nacht
bei 90–95°C unter Argon gerührt. Die
abgekühlte
Lösung
wurde zu einem weißen, öligen Feststoff
eingeengt. Der Feststoff wurde zwischen Wasser und CH2Cl2 verteilt. Die Phasen wurden getrennt, und
die wäßrige Phase
wurde mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden 2× mit Wasser gewaschen, getrocknet
(MgSO4), filtriert und zu einem öligen Feststoff
eingedampft. Der Feststoff wurde aus EtOAc umkristallisiert, wodurch
man 1-[2-(4-Fluorphenyl)ethyl]-4-piperidincarbonsäureamid
als ein weißes
Pulver erhielt, Schmp. 177–178°C (Zers.).
Anal. berechnet für
C14H19FN2O: C, 67,18; H, 7,65; N, 11,19. Gefunden:
C, 67,25; H, 7,67; N, 11,13.
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B) 4-Cyano-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]piperidin
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Gerührtes Phosphoroxychlorid
(25 ml, 41,12 g, 268 mmol) und Natriumchlorid (5,1 g, 87,3 mmol)
wurde portionsweise mit 1-[2-(4-Fluorphenyl)ethyl]-4-piperidincarbonsäureamid
(8,9 g, 35,6 mmol) versetzt. Nach dem Ende der Zugabe wurde die
Lösung
2 Stunden lang auf Rückfluß erhitzt.
Die abgekühlte
Lösung
wurde zum Zerstören
des POCl3 vorsichtig in verdünnte NH4OH gegossen. Die wäßrige Lösung wurde auf 0°C abgekühlt und
dann 2× mit
CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden getrocknet (MgSO4), filtriert und eingedampft, wodurch man
8,1 g eines öligen
Feststoffs erhielt. Der Feststoff wurde destilliert (Sdp. 150°C, 0,1 mm
Hg), was ein klares, farbloses Öl
lieferte, das fest wurde. Dieses Material wurde aus Hexan kristallisiert,
wodurch man 4-Cyano-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]piperidin
als weiße
Nadeln erhielt, Schmp. 47–48°C. Anal.
berechnet für
C14H17FN2: C, 72,39; H, 7,38; N, 12,06. Gefunden:
C, 72,62; H, 7,49; N, 12,12.
-
C) 1-[2-(4-Fluorphenyl)ethyl]-4-piperidincarboxaldehyd
-
Eine
gerührte
Lösung
von 4-Cyano-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]piperidin
(1,00 g, 4,3 mmol) in THF (20 ml) wurde unter Argon bei 0°C mittels
einer Spritze mit DIBAL-H (4,6 ml einer 1,0 M Lösung in THF, 4,6 mmol) versetzt.
Es wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt
und dann mit 10%iger wäßriger HCl
(25 ml) versetzt, und die Lösung
wurde 3 Stunden lang gerührt.
Die gesamte Mischung wurde dann in 10%ige wäßrige NaOH (50 ml) gegossen
und anschließend
2× mit
Ether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit
Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und eingedampft, wodurch man ein hellgelbes Öl erhielt. Das Öl wurde
an Kieselgel unter Verwendung von EtOAc als Laufmittel chromatographiert.
Die entsprechenden Fraktionen wurden vereinigt und zu einem Öl eingedampft.
Dieses Öl
wurde destilliert (Sdp 166°C,
0,05 mm Hg), wodurch man 1-[2-(4-Fluorphenyl)ethyl]-4-piperidincarboxaldehyd
als ein farbloses Öl
erhielt. Anal. berechnet für
C14H18FNO: C, 71,46;
H, 7,71; N, 5,95. Gefunden: C, 71,08; H, 7,81; N, 5,86.
-
D) (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
-
Eine
gerührte
Lösung
von Veratrol (0,93 g, 6,7 mmol) in THF (20 ml) wurde unter Argon
bei 0°C
mit n-BuLi (2,7 ml einer 2,5 M Lösung
in Hexan, 6,75 mmol) versetzt. Nach 2,5 h Rühren wurde die Lösung auf –78°C abgekühlt und
mittels eines Zugabetrichters mit 1-[2-(4-Fluorphenyl)ethyl]-4-piperidincarboxaldehyd (1,30
g, 5,5 mmol) in THF (25 ml) versetzt. Das Kühlbad wurde entfernt, und die
Lösung
wurde 2 Stunden lang rühren
gelassen. Wasser wurde zugesetzt, die Phasen wurden getrennt und
die wäßrige Phase
wurde mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und an Kieselgel unter Verwendung von Aceton als Laufmittel chromatographiert.
Die entsprechenden Fraktionen wurden vereinigt und zu einem weißen Feststoff
eingedampft. Der Feststoff wurde aus Hexan umkristallisiert, was
razemisches alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
als glänzende
weiße
Nadeln lieferte,
Schmp. 126–127°C.
Anal. berechnet für C22H28FNO3:
C, 70,75; H, 7,56; N, 3,75.
Gefunden: C, 70,87; H, 7,65; N,
3,68.
-
BEISPIEL 2 – Ausgangsmaterial
-
In
Beispiel 2, Schritte A–F,
ist eine alternative Herstellung von (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol,
Struktur 1, gezeigt.
-
A) 1-(1,1-Dimethylethyl)-1,4-piperidindicarbonsäure
-
In
1 N NaOH (40 g NaOH in 900 ml H2O) und tert.-Butanol
(1800 ml) gerührte
Isonipecotinsäure
(107,5 g, 832 mmol) wurde portionsweise mit Di-tert.-butyldicarbonat (200
g, 916 mmol) versetzt. Die Lösung
wurde über
Nacht gerührt
und dann eingeengt, und die auf diese Weise erhaltene wäßrige Phase
wurde mit wäßriger HCl
angesäuert.
Diese saure wäßrige Phase
wurde 3× mit
Ether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit
Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und zu einem weißen Feststoff
eingeengt, der aus EtOAc/Hexan (300 ml/200 ml) umkristallisiert
wurde, was 1-(1,1-Dimethylethyl)-1,4-piperidindicarbonsäure als
weiße
Nadeln lieferte, Schmp. 147–149°C.
-
B) 4-(N-Methoxy-N-methylcarbonsäureamido)-1-piperidincarbonsäure-1,1-dimethylethylester
-
Eine
gerührte
Lösung
von 1-(1,1-Dimethylethyl)-1,4-piperidindicarbonsäure (50,0
g, 218 mmol) in wasserfreiem CH2Cl2 (500 ml) wurde unter N2 in
einem 2-l-Kolben
portionsweise mit 1,1'-Carbonyldiimidazol
(38,9 g, 240 mmol) versetzt. Nach 1 Stunde Rühren wurde in einer Portion
mit N,O-Dimethylhydroxylaminhydrochlorid
(23,4 g, 240 mmol) versetzt. Die Lösung wurde über Nacht gerührt und
dann zweimal mit 1 N HCl, zweimal mit gesättigter NaHCO3-Lösung und einmal mit Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4), filtriert und zu einem Öl eingeengt.
Die Destillation lieferte 4-(N-Methoxy-N-methylcarbonsäureamido)-1-piperidincarbonsäure-1,1-dimethylethylester
als ein klares Öl,
Sdp. 120–140°C; 0,8 mm.
-
C) 4-(2,3-Dimethoxybenzoyl)-1-piperidincarbonsäure-1,1-dimethylethylester
-
n-Butyllithium
(14,5 ml einer 2,5 M Lösung
in Hexan, 36,3 mmol) wurde unter Argon bei 0°C mittels einer Spritze zu einer
gerührten
Lösung
von Veratrol (5,00 g, 36,2 mmol) in THF (50 ml, wasserfrei) gegeben. Das
Eisbad wurde entfernt, und die Mischung wurde 90 Minuten lang rühren gelassen.
Die Mischung wurde auf –78°C abgekühlt und
mittels einer Spritze mit 4-(N-Methoxy-N-methylcarboxamido)-1-piperidincarbonsäure- 1,1-dimethylethylester
(9,20 g, 33,8 mmol) in THF (50 ml, wasserfrei) versetzt. Das Trockeneis-Kühlbad wurde
entfernt, und die Mischung wurde auf Raumtemperatur wärmen gelassen.
Nach 3 Stunden Rühren
wurde mit gesättigter
wäßriger NH4Cl-Lösung
versetzt, und die Mischung wurde über Nacht rühren gelassen. Die Phasen wurden
getrennt, und die wäßrige Phase
wurde mit Ether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und zu einem bernsteinfarbenen Öl eingedampft.
Das Öl
wurde unter Verwendung von 20% EtOAc in Hexan als Laufmittel an
Kieselgel chromatographiert. Die entsprechenden Fraktionen wurden
vereinigt und zu einem bernsteinfarbenen Öl eingedampft. Das Öl wurde
destilliert, wodurch man 4-(2,3-Dimethoxybenzoyl)-1-piperidincarbonsäure-1,1-dimethylethylester
als ein farbloses Öl
erhielt (Sdp. 225–250°C, 0,05 mm).
Anal. berechnet für
C19H27NO5: C, 65,31; H, 7,79; N, 4,01. Gefunden:
C, 65,04; H, 7,92; N, 4,11.
-
D) 4-(2,3-Dimethoxyphenyl)-4-piperidinylmethanon
-
4-(2,3-Dimethoxybenzoyl)-1-piperidincarbonsäure-1,1-dimethylethylester
(7,75 g, 22,2 mmol) wurde in Trifluoressigsäure (50 ml, 650 mmol) gelöst und 45
Minuten lang gerührt.
Die gesamte Lösung
wurde in Ether (900 ml) gegossen und über Nacht stehen gelassen.
Durch Filtrieren erhielt man 4-(2,3-Dimethoxyphenyl)-4-piperidinylmethanontrifluoracetat
als feine weiße
Nadeln, Schmp. 123°C.
Anal. berechnet für C14H19NO3·CF3CO2H: C, 52,89;
H, 5,55; N, 3,86. Gefunden: C, 52,77; H, 5,62; N, 3,82.
-
Das
auf diese Weise erhaltene 4-(2,3-Dimethoxyphenyl)-4-piperidinylmethanontrifluoracetat
wurde in Wasser gelöst,
mit NaOH (10%ig, wäßrig) bis
zur basischen Reaktion versetzt und dreimal mit Dichlormethan extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4), filtriert und eingedampft,
wodurch man 4-(2,3-Dimethoxyphenyl)-4-piperidinylmethanon
als ein Öl
erhielt.
-
E) (2,3-Dimethoxyphenyl)[1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinyl]methanonmonohydrochlorid
-
Eine
Lösung
von 4-(2,3-Dimethoxyphenyl)-4-piperidinylmethanon
(8,00 g, 32,1 mmol) und 2-(4-Fluorphenyl)ethylbromid
(6,52 g, 32,1 mmol) wurde in DMF (90 ml) zubereitet, mit K2CO3 (7,0 g, 50,7
mmol) versetzt und dann gerührt
und unter Argon über
Nacht auf 80°C
erhitzt. Die abgekühlte
Lösung
wurde in eine 2/1-Mischung von EtOAc/Toluol und Wasser gegossen.
Die Phasen wurden getrennt, und die wäßrige Phase wurde mit 2/1 EtOAc/Toluol
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden 2× mit Wasser
und 2× mit
Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und eingedampft, wodurch man 11,0 g eines Öls erhielt. Das Öl wurde
unter Verwendung von EtOAc als Laufmittel an Kieselgel chromatographiert.
Die entsprechenden Fraktionen wurden vereinigt, eingeengt, in Essigsäureethylester
gelöst
und mit HCl/Essigsäureethylester behandelt.
Man erhielt (2,3-Dimethoxyphenyl)[1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinyl]methanonmonohydrochlorid
als einen Niederschlag, Schmp. 225–227°C (Zers.). Anal. berechnet für C22H26FNO3·HCl: C,
64,78; H, 6,67; N, 3,43. Gefunden: C, 64,44; H, 6,73; N, 3,41.
-
F) (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
-
Eine
gerührte
Lösung
von (2,3-Dimethoxyphenyl)[1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinyl]methanon (6,0
g, 16,2 mmol) in MeOH (100 ml) wurde bei 0°C im Verlauf von einer Stunde
mit NaBH4 (1240 mg, 32,8 mmol) in zwei Portionen
versetzt. Die Lösung
wurde über
Nacht gerührt und
dann zu einem Feststoff eingeengt. Der Feststoff wurde zwischen
Wasser und Ether verteilt. Die Phasen wurden getrennt, und die wäßrige Phase
wurde mit Ether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert
und zu einem Feststoff eingedampft. Der Feststoff wurde unter Verwendung von
Aceton als Laufmittel an Kieselgel chromatographiert. Die entsprechenden
Fraktionen wurden vereinigt und zu einem weißen Feststoff eingeengt. Der
Feststoff wurde aus Cyclohexan umkristallisiert, wodurch man (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
als weiße
Nadeln erhielt, Schmp. 126–127°C.
Anal.
berechnet für
C22H28FNO3: C, 70,75; H, 7,56; N, 3,75.
Gefunden:
C, 70,86; H, 7,72; N, 3,93.
-
BEISPIEL 3 – Ausgangsmaterial
-
Dieses
Beispiel zeigt die Darstellung des Alkohols, Struktur 5.
-
Darstellung von (+)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2- (4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
-
A) Darstellung von Diastereoisomeren.
-
Eine
Lösung
von 3,90 g (10,4 mmol) (±)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol,
1,74 g (10,4 mmol) S-(+)-alpha-Methoxyphenylessigsäure, 2,15
g (10,4 mmol) 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
und 0,1 g 4-Dimethylaminopyridin
in Chloroform (75 ml) wurde 17 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt,
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen und filtriert. Das Filtrat wurde eingeengt und unter Verwendung
von Essigsäureethylester/Hexan
(1:1) als Laufmittel an einer Kieselgelsäule chromatographiert, wodurch
man zwei Diastereoisomere, Rf = 0,1 und 0,2 (DC EtOAc/Hexan, 1:1)
erhielt. Die Zwischenfraktionen wurde nochmals chromatographiert,
wodurch man weiteres Material erhielt. Die Fraktionen mit Rf = 0,2
wurden vereinigt, wodurch man einen einzelnen diastereoisomeren
Ester, (+,+)-alpha-Methoxybenzolessigsäure-(2,3-dimethoxy)[1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinyl]methylester,
erhielt.
-
B) Darstellung von (+)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
-
Eine
gerührte
Lösung
von 0,97 g (1,9 mmol) des oben erwähnten diastereoisomeren Esters,
Rf = 0,2, in 25 ml Methanol wurde mit 0,5 g (3,6 mmol) Kaliumcarbonat
und 5,0 ml Wasser versetzt. Nach 17 Stunden Rühren bei Raumtemperatur wurde
die Reaktionsmischung mit Wasser verdünnt und zweimal mit Methylenchlorid
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und über MgSO4 getrocknet. Nach dem Filtrieren wurde das
Filtrat zu einem Öl
eingeengt und aus 40 ml Cyclohexan/Hexan (1:1) kristallisiert, wodurch
man (+)-alpha-(2,3-Dimethoxyphenyl)-1-[2-(4-fluorphenyl)ethyl]-4-piperidinmethanol
erhielt, Schmp. 112–113°C, []D 20 = +13,9°.
-
BEISPIEL 4
-
Daß die Verbindung
der vorliegenden Erfindung wirksam ist, läßt sich durch klinische Versuche
an Menschen und bestimmte Verhaltenstests mit Tieren zeigen.
-
Beispiele
von Methoden bei klinischen Versuchen mit Menschen sind unten aufgeführt.
- 1. Bristol Activities of Daily Living Scale,
Rucks, Ashworth, Wilcock Siegfried 1996 (der hiermit durch Verweis
Bestandteil der vorliegenden Anmeldung wird). Der Patient wird beobachtet
und gemäß seiner
Fähigkeit
zum Durchführen
bestimmter Funktionen wie der Fähigkeit
zum Zubereiten von Nahrungsmitteln, Essen, Trinken, Anziehen, Einkaufen,
Kommunizieren usw., d. h. der Fähigkeit
zum Durchführen
normaler täglicher
Aufgaben und zur richtigen zeitlichen und räumlichen Orientierung, bewertet.
- 2. Senile Dementia Associated Sleep Disorder (SDASD), Cacabelos,
Laredo, Couceiro, Alvarez 1999 (der hiermit durch Verweis Bestandteil
der vorliegenden Anmeldung wird). Bedingungen werden festgehalten
für Schlafstörungen wie
Einschlafschwierigkeiten, nächtliche
Schlafunterbrechungen, verzögerte
Schlaflosigkeit, fragmentierte Schlafmuster usw.
- 3. Cornell Scale for Depression in Dementia, Alexopoulos, Abrams,
Young, Shamoian 1988 (der hiermit durch Verweis Bestandteil der
vorliegenden Anmeldung wird). Stimmungsabhängige Zeichen, Verhaltensstörungen,
physische Zeichen, zyklische Funktionen und ideationale Störungen werden
festgehalten und bewertet.
- 4. Cognitive Assessment Systems, e. g. Learning and Motivation
4: 327–342;
International Journal of Geriatric Psychiatry 10: 189–201 (der
hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung wird).
Der Patient wird anhand seiner Fähigkeit
zum Erkennen von Wörtern,
Bildern usw. bewertet.
- 5. Unified Parkinson's
Disease Rating Scale (UPDRS), Langston, Widner, Goetz, Brooks, Fahn,
Freeman, Watts 1992). Der Patient wird auf typische, bei Morbus
Parkinson vorhandene motorische Symptome und Gangsymptome beobachtet.
- 6. Halluzinationen/Einbildungen. Der Patient wird interviewt
und auf Halluzinationen und Einbildungen hin beobachtet und gemäß einem
vorgegebenen Protokoll bewertet.
- 7. Polysomnographie zur Untersuchung von Steigerungen beim Slow-Wave-Sleep.
-
BEISPIEL 5
-
Die
Verabreichtung von Scopolamin, einem Antagonisten des muscarinischen
Acetylcholinrezeptors, wurde beim Menschen mit Halluzinationen und
Verhaltensstörungen
in Zusammenhang gebracht (Brain and Cognition (1995) 28: 240–258). Außerdem wurde
die scopolamininduzierte Hyperlocomotion bei der Ratte als Modell
für mit
cholinergen Mangelzuständen
in Zusammenhang stehenden Verhaltensstörungen verwendet (Jpn J Pharmacol
(1999) 79 (Ergänzungsband
1): 43P). Zu den cholinergen Mangelzuständen zählen verschiedene neurodegenerative
Krankheiten wie Alzheimer-Krankheit, Demenz mit Lewy-Körperchen, Charles-Bonnet-Syndrom,
Delirium und Morbus Parkinson.
-
Experimentelle
Vorschrift. Alle Vorschriften wurden unter normalem weißen Licht
durchgeführt.
Die Ratten (eine pro Box) wurden zunächst 90 Minuten lang an die
Testboxen (45 × 22 × 20 cm;
klares Polycarbonat mit einem Plastikdeckel) gewöhnt. Den Ratten wurden dann
jeweils zwei intraperitoneale Injektionen (Vehikel + Vehikel, Vehikel
+ Scopolamin, Testverbindung Dosis 1 + Scopolamin, Testverbindung
Dosis 2 + Scopolamin, Testverbindung Dosis 3 + Scopolamin oder Testverbindung
Dosis 4 + Scopolamin) verabreicht, und die Ratten wurden in ihre
Testboxen, die auf einen Aktivitätszähler (Opto-Varimex
Mini, Columbus Instruments, Columbus, OH, USA) gesetzt wurden, zurückgesetzt.
Mit dem Test wurde sofort begonnen. Die Locomotoraktivität wurde über 60 min
im Aktivitätszähler, der
mit 15 fotoelektrischen Lichtquellen im Abstand von jeweils 2 cm
und jeweils 1 cm über
dem Boden ausgestattet war, aufgezeichnet. Jedes Unterbrechen eines
fotoelektrischen Lichtstrahls wurde von einem Kontrollsystem auf
Mikroprozessorbasis als eine Aktivität aufgezeichnet. Getestet wurde
zwischen 10:00 und 17:00 Uhr, wobei die Testzeiten aller Gruppen
ausgeglichen wurden. Der Durchführende
war während
des Experiments bezüglich
der Behandlungsgruppe blind.
-
Ergebnisse.
M100907 (0,03–1
mg/kg) und Risperidon (0,03–1
mg/kg) antagonisierten die scopolaminstimulierte Locomotion in signifikanter
Weise (siehe 1–2 und
Tabellen 1–2;
Abkürzungen:
VEH = Vehikel, SCOP = Scopolamin). M100907 stellte die Aktivität des Baseline-Niveaus
(Vehikel-Niveaus) wieder her, jedoch senkte Risperidon bei den beiden
höheren
Dosierungen die Aktivität
auf ein Niveau unter der Baseline.
-
Schlußfolgerungen.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, daß der selektive 5-HT2A-Antagonist M100907
die scopolaminstimulierte Locomotion in Ratten antagonisierte, ohne
die Aktivitätsniveaus
unter die Baseline zu senken. Der 5-HT2A/D2-Antagonist Risperidon antagonisierte ebenfalls
die scopolaminstimulierte Locomotion, die beiden höheren Dosen
senkten die Aktivitätsniveaus
jedoch auf unter die Baseline ab.
-
Dies
könnte
auf die hohe D
2-antagonistische Wirkung
von Risperidon zurückzuführen sein,
die eine Sedation oder Motordysfunktion zur Folge gehabt haben kann. Tabelle 1. M100907: Gruppen-Mittelwerte
für die
Gesamtaktivität über 60 min.
+/– SEM
Behandlung | n | MITTELWERT | +/– SEM | |
VEH
+ VEH | 6 | 1687 | 457 | |
VEH
+ SCOP 0,75 | 6 | 5753 | 1386 | # |
M100907
0,03 + SCOP 0,75 | 6 | 3181 | 804 | * |
M100907
0,1 + SCOP 0,75 | 6 | 2378 | 306 | * |
M100907
0,3 + SCOP 0,75 | 6 | 2087 | 752 | * |
M1009071
+ SCOP 0,75 | 6 | 2231 | 737 | * |
Tabelle 2. Risperidon: Gruppen-Mittelwerte
für die
gesamte Aktivität über 60 min.
+/– SEM
Behandlung | n | MITTELWERT | +/– SEM | |
VEH
+ VEH | 8 | 2484 | 441 | |
VEH
+ SCOP 0,75 | 8 | 7975 | 1880 | ## |
RISPERIDON
0,03 + SCOP 0,75 | 8 | 4615 | 1382 | * |
RISPERIDON
0,1 + SCOP 0,75 | 8 | 4037 | 1156 | * |
RISPERIDON
0,3 + SCOP 0,75 | 8 | 1795 | 336 | ** |
RISPERIDON
1 + SCOP 0,75 | 8 | 772 | 203 | *** |
Newman-Keuls-Test
#
p < 0,05, ## p < 0,01 vs. VEH +
VEH
* p < 0,05,
** p < 0,01, ***
p < 0,001 vs. VEH
+ SCOP |
-
BEISPIEL 6
-
M100907
(0,1 und 1 mg/kg) verbesserte das soziale Gedächtnis bei Mäusen signifikant.
Männliche CD-1-Mäuse (30–35 Gramm)
wurden zunächst
ungefähr
1 Stunde lang an den Testraum gewöhnt. Den Mäusen wurde dann 2 Stunden vor
ihrem Baseline-Test Vehikel oder M100907 (0,01, 0,1 oder 1 mg/kg
p. o.) verabreicht. Für
den Baseline-Test wurden Paare von nicht miteinander bekannten Mäusen in
eine Testkammer (Mäusekäfig aus
Plexiglas mit Sägemehlstreu)
gesetzt. Die Dauer der sozialen Wechselwirkung der beiden Mäuse (Schnüffeln, anogenitale
Erkundung, Nasenkontakt, Körperpflege,
Lecken, Betasten, spielerische Kopulationsversuche) wurde über eine
Zeitspanne von 5 Minuten beobachtet und festgehalten und kumulativ
als Sekunden an Kontakt insgesamt aufgezeichnet. Nach 24 Stunden
wurden die Tiere nochmals ohne Arzneimittelbehandlung getestet.
Bei dem Wiederholungstest wurden die jetzt miteinander bekannten
Partner aus dem Baseline-Test für
eine zweite Gegenüberstellung
in die Testkammer gesetzt, und die Dauer der sozialen Wechselwirkung
wurde abermals gemessen. Soziales Gedächtnis wurde definiert als
eine signifikante Verminderung der Dauer des sozialen Kontaktes
von der Baseline zum Wiederholungstest. Die Tests wurden unter Bedingungen
von normalem weißen
Licht zwischen 8:30 und 15:00 Uhr durchgeführt. Der Durchführende war
bis zum Schluß des
Experiments hinsichtlich der Behandlungsgruppen blind. Die Ergebnisse
stellen die kombinierten Daten (n = 36 pro Gruppe insgesamt) aus
zwei Studien dar. Die Daten wurden unter Anwendung des Mann-Whitney-Tests
analysiert. TABELLE 3
Behandlung | n | MITTELWERT | +/– SEM |
VEH
(Baseline) | 36 | 25,82 | 2,03 |
VEH
(Wiederholungstest) | 36 | 23,88 | 1,82 |
M100907
0,01 (Baseline) | 36 | 23,05 | 1,28 |
M100907
0,01 (Wiederholungstest) | 36 | 20,3 | 1,41 |
M100907
0,1 (Baseline) | 36 | 25,5 | 2,0 |
M100907
0,1 (Wiederholungstest) | 36 | 21,21 | 1,57* |
M1009071
(Baseline) | 36 | 25,0 | 1,89 |
M1009071
1 (Wiederholungstest) | 36 | 18,1 | 1,47* |
* p < 0,05 gegenüber dem
Baseline-Test unter Anwendung des Mann-Whitney-Tests |
-
Der
Dosierungsbereich, innerhalb dessen die Verbindungen der Formel
I ihre Fähigkeit
zur Behandlung von Patienten mit DLB zeigen, hängt von dem Schweregrad der
Krankheit, dem Patienten, der Formulierung, anderen zugrundeliegenden
Krankheitszuständen,
an denen der Patient leidet, und anderen Medikamenten, die dem Patienten
gleichzeitig verabreicht werden, ab. Im allgemeinen zeigen die Verbindungen
der Formel I therapeutische Wirkung zwischen etwa 0,001 mg/kg Körpergewicht
des Patienten/Tag bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht des Patienten/Tag.
Die Dosierung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung läßt sich durch
die Verabreichung der Verbindung an ein Tier und die Bestimmung
der Plasmakonzentrationen des Wirkstoffs nach bekannten Verfahren
festlegen.
-
Die
Verbindung der vorliegenden Erfindung kann unter Anwendung von dem
Stand der Technik gut bekannten Verfahren zu pharmazeutischen Dosierungsformen
formuliert werden. Für
die orale Verabreichtung kann die Verbindung zu einer festen oder
flüssigen
Zubereitung wie Kapseln, Pillen, Tabletten, Lutschtabletten, Schmelzen,
Pulvern, Suspensionen oder Emulsionen formuliert werden. Für die parenterale
Verabreichung kann die Verbindung oder ihre Salze in einem physiologisch
unbedenklichen pharmazeutischen Träger gelöst und entweder als Lösung oder
als Suspension verabreicht werden. Geeignete pharmazeutische Träger sind zum
Beispiel Wasser, Kochsalzlösung,
Dextroselösungen,
Fructoselösungen,
Ethanol oder Öle
tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs. Der pharmazeutische
Träger
kann außerdem
im Stand der Technik bekannte Konservierungsstoffe, Puffer usw.,
enthalten.