-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Unterscheidung
von aggregierten oder polymerisierten Formen eines gegebenen Moleküls von der
nicht aggregierten oder nicht polymerisierten Form des gleichen
Moleküls
oder eines sehr ähnlichen
Moleküls.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Es
existieren Verfahren, um die Wechselwirkung zwischen zwei verschiedenen
Molekülen
zu bestimmen. Ein duales Bakteriophagen Verfahren ist in der WO
99/63348 beschrieben, bei dem jedes Molekül, für das die Wechselwirkung bestimmt
werden soll, durch ein Bakteriophage markiert wird, die für einen
unterschiedliche selektierbaren Marker codiert. Wenn die Moleküle wechselwirken,
wird das Phage in die Nähe
gebracht und kann dabei die gleichen Wirt Bazillen infizieren verleihend
dem Wirt den doppelt selektierbaren Marker Phänotyp. Ein Hefe Hybrid Verfahren
wurde beschrieben, bei dem die interessierenden Proteine in dem Hefe
Genom exprimiert werden. Wenn das Protein wechselwirkt, aktivieren
diese einen Promoter, der ein messbares Signal erzeugt. Es gibt
ein Verfahren, das als Fluoreszenz Anregungsübertragung (Fluores cence Excitation
Transfer, FET) bezeichnet wird, bei dem ein Energietransfer zwischen
zwei Liganden gemessen werden kann, wobei die Liganden verwendet
werden, um jedes wechselwirkende Molekül zu markieren, und durch die
Wechselwirkung dieser Moleküle
in die direkte Nähe
gebracht werden (für
einen Review von möglichen
Markern und Ähnlichem
siehe Wood, P. und Barnard, G. 1997. Fluoroimmunoassay in Principles
and Practice of Immunoassay. Price and Newman Eds. Macmillan Reference
Ltd., UK).
-
Wie
auch immer, in einigen Fällen
ist es wünschenswert,
einen Wechsel in einem gegebenen Molekül zu messen oder zu detektieren,
der das Molekül
dazu veranlasst, aneinander zu binden oder zu aggregieren oder zu
polymerisieren. Zum Beispiel taucht bei einigen Krankheiten, solchen
wie die übertragbare
spongiforme Enzephalopathie (transmissible spongiform encephalopathies,
TSEs), ein Wechsel in dem normalen zellulären Protein PrPc auf, welches
aggregiert oder aneinander gebunden ist. Diese Aggregation und nachfolgende
Deposition in vivo kann die Pathologie von dieses Krankheiten verursachen.
Ein beachtliche Problem bei der Diagnose oder Detektion solcher
Krankheiten ist die Ähnlichkeit
der normalen und der pathogenen Proteine. Es müssen Verfahren entwickelt werden,
um die normale von der pathogenen Form zu unterscheiden. Es ist
schwierig, zum Beispiel Antikörper
zu züchten,
die spezifisch für
die pathogene Form sind, denn die meisten Antikörper reagieren ebenfalls mit
dem normalen zellulären
Protein. Konsequenterweise müssen
existierende Diagnose Methoden eine komplizierte Bereicherung des
Verfahrens der Probenpräparation
verwenden, mit sich bringend eine reinigende Extraktion, Protease
Behandlung und/oder Lösungsmittel
Extraktion, um vorzugsweise das pathogene Protein auszuwählen bevor
der Assay durchgeführt
wird.
-
WO
01/23894 A1 offenbart ein Verfahren zur Detektion von Aggregaten
von Molekülen
durch Markierung mit zwei fluoreszierenden Antikörper sonden, von denen jede
eine unterschiedliche Stellen-Spezifität hat, und Detektion von Aggregaten,
die intensiv mit beiden Sonden markiert sind.
-
Die
vorliegende Erfindung versucht ein verbessertes Verfahren der Unterscheidung
von aggregierten Molekülen
von nicht aggregierten normalen Molekülen zur Verfügung zu
stellen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Übereinstimmend
mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird hier ein Verfahren
zur Detektion einer Aggregation oder Polymerisation von Molekülen in einer
Probe zur Verfügung
gestellt, wobei dieses Verfahren die Schritte umfasst:
- a) eine Probe, die die Moleküle
enthält,
wird mindestens zwei unterschiedlichen, markierenden Resten ausgesetzt,
von denen jeder nur an einer einzigen Stelle eines jeden dieser
Moleküle
anbinden wird, so dass eine Bindung von einem dieser markierenden
Reste zu einer dieser Stellen die Bindung an das gleiche Molekül eines
anderen markierenden Restes ausschließen wird; und
- b) es wird bestimmt, ob mindestens zwei verschiedene dieser
markierenden Reste über
Aggregate oder Polymere dieser Moleküle miteinander verknüpft vorhanden
sind.
-
Bevorzugt
umfassen die markierenden Reste einen ersten Virus und einen zweiten
Virus, die sich im allgemeinen voneinander unterscheiden. Beide
Viren sind in der Lage, direkt oder indirekt an nur eine einzige Stelle
von jedem dieser Moleküle
zu binden. Zusätzlich
binden die Viren direkt oder indirekt an die gleiche Stelle dieses
Moleküls,
so dass die Bindung von einem Virus die Bindung eines anderen Virus
ausschließt.
Die Viren binden entweder an die gleiche identische Stelle oder
an eine ähnliche überlappende
Stelle in der Art, dass ein Virus von der Bindung ausge schlossen
ist, wenn ein andere Virus gebunden ist. Das zuletzt genannte kann
erreicht werden durch eine sterische Hinderung durch den zuerst
gebundenen Virus, welches den zweiten Virus von der Bindung abhält, oder
durch einen konformativen Wechsel in dem Targetmolekül, welches
die Bindung des zweiten Virus verhindert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens bindet der Virus indirekt an eine identische oder überlappende
Stelle über
monoklonale Antikörper,
die spezifisch für
eine identische oder überlappende
Stellen sind. In Zukunft wird diese Eigenschaft der Bindung von
einer markierenden Rest an das Targetmolekül ausschließlich der Bindung von dem zweiten
oder anderen markierenden Resten als „sich gegenseitig ausschließende Bindung" bezeichnet, und
der Ausdruck „sich
gegenseitig ausschließende
Stelle" bezieht
sich auf eine Stelle an einem Molekül, an der eine sich gegenseitig
ausschließende
Bindung auftaucht. Durch die Bindung von zwei oder mehr markierenden
Resten an das Targetmaterial entsteht ein Material, dass eine unterscheidende
Eigenschaft hat, wenn es beide, den ersten und den zweiten Virus
enthält,
die miteinander über
aggregierte und polymerisierte Moleküle verknüpft sind.
-
Der
Ausdruck „Virus" wird hier benutzt,
um echte Viren und Organismen zu bezeichnen, die Bakterien auf eine
Art infizieren, die derjenigen von echten Viren vergleichbar ist.
Daher schließt
der Ausdruck Virus ein:
- a. Komponenten von
einem Virus, die die Charakteristika des Virus haben, von dem sie
stammen;
- b. verpackte Phagemide, die eine Kreuzung zwischen Plasmiden
und Viren sind und die wie Plasmide in bakteriellen Wirten wachsen
können,
die aber gepackt und abgesondert werden können als ob sie virale Partikel
wären in
der Gegenwart von einem Hilfsvirus, obwohl sie nicht unabhängig virale
Vermehrung durchführen
können;
- c. Viren, die lysogen für
Bakterien sind und die in den Bakterien wachsen, sich replizieren
und Vermehrung durchführen
können
ohne Lysis der Bakterien, die weiter wachsen und sich replizieren
können.
-
Wenn
die virale Infektion der bakteriellen Zellen durchgeführt wird
unter Verwendung von einem Überschuss
von Bakterien über
dem erforderlichen, um Gleichheit zwischen den infizierenden Viren
und den infizierbaren bakteriellen Zellen zu erreichen, ist es unwahrscheinlich,
dass eine gegebene Bakteriumzelle von mehr als einem Viruspartikel
infiziert wird. Die Menge, bei der eine solche duale Infektion so
ausreichend unwahrscheinlich wird, dass es nicht die Ergebnisse
des Assay Verfahrens der Erfindung stören wird, kann statistisch
berechnet werden und wird hier als die statistische Menge bezeichnet.
Solch eine statistische Kalkulation kann durch einfaches Ausprobieren
(„trial
and error" Versuche)
durchgeführt
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind zwei virale Partikel physikalisch über das Targetmaterial
miteinander verknüpft
und daher kann jedes von ihnen die selbe Bakterienzelle infizieren,
so dass diese Zelle mit beiden charakteristischen Eigenschaften
der infizierenden Viren ausgestattet ist. Eine bakterielle Zelle,
die mit beiden Viren infiziert ist und die die Summe der zwei charakteristischen
Eigenschaften aufweist, kann einfach von Zellen unterschieden werden,
die nur eine von diesen Eigenschaften aufweisen. Zum Beispiel können die
infizierten Zellen unter Bedingungen kultiviert werden, unter denen
Zellen nicht überleben
können,
die nur eine der Eigenschaften aufweisen, zum Beispiel in der Gegenwart
von spezifischen Antibiotika oder spezifischer Temperatur oder spezifischen
pH Bedingungen. Die infizierten Zellen, die beide charakteristischen
Eigenschaften haben, überleben
und werden repliziert. Daher indiziert eine Kaskade von bakteriellem
Wachstum in der Gegenwart von markiertem Targetmaterial das das
Targetmaterial in der ursprünglichen
Probe vorhanden war. Wenn in dieser Kultivierungsstufe kein markiertes
Material vorhanden ist, wird es nur wenig oder kein bakterielles
Wachstum geben. Wenn lysogene Viren als Tags verwendet werden, die
an das Targetmaterial angebracht werden, werden zusätzlich die
Viren innerhalb der infizierten bakteriellen Zellen repliziert und
stellen vermehrte Viruspartikel her, die freigelassen werden, um
weitere Zyklen der Infektion und Replikation zu starten.
-
In
einem besonders bevorzugten Verfahren der Erfindung wird ein Ligand,
solch einer wie ein monoklonaler Antikörper (mAbs), verwendet, welcher
an eine Seite des interessierenden Moleküls recognises und bindet. In
dem nicht aggregierten oder nicht pathogenen Stadium wird nur ein
Ligand an ein Molekül
unter Isolierung von allen anderen Liganden gebunden. Wie auch immer,
wenn das Molekül
in der pathogenen Form und aggregiert ist, binden eine Vielzahl
von Liganden an das Aggregat durch Erkennen der Bindungsstellen
an jedem individuellen Molekül,
die von dem Aggregat umfasst werden. In diesem Fall enthält das Aggregat
viele Kopien des Liganden. Ein einzelner Ligand kann von mehrfach
gebundenen Liganden unter Verwendung verschiedener Detektionstechniken
unterschieden werden. Ein Anteil des Liganden kann mit einem ersten
Rest markiert werden und ein Anteil des Liganden, die mit einem
zweiten Rest so markiert ist, dass in dem Aggregat mit mehrfachen
Ligandenbindungen der Energietransfer zwischen den zwei Resten,
die in große
Nähe zueinander
gebracht wurden, gemessen werden kann (für einen Übersichtsartikel von möglichen
Markern und Ansätzen
siehe Wood, P und Barnard, G, 1997, Fluoroimunoassay in Principles
and Practice of Imunoassay, Price and Newman Eds. Macmillan Reference
LTD, UK). In einem anderen Beispiel konnten die. Liganden mit den
nicht aktiven Komponenten oder Untereinheiten eines funktionellen
Restes in der Art markiert werden, dass der Rest mit einer messbaren
Funktion ausgestattet ist, wenn die Komponenten oder Untereinheiten
zusammen gebracht werden. In diesem Beispiel wurden die Untereinheiten
von einem Enzym als Marker in der Art verwendet, dass sie, wenn
sie zusammen in die Nähe
gebracht wurden, die Aktivität
des Enzyms zum Teil wieder herstellen oder voll wieder herstellen
oder verändern.
Es ist bevorzugt, das doppelte Bakteriophagen Verfahren zu verwenden,
das in der WO 99/63348 beschrieben ist, bei dem die zwei Bakteriophagen
mit dem gleichen Liganden markiert worden sind. In diesem Beispiel
wird, wenn die zwei Bakteriophagen, die mit Ligand markiert sind,
zu dem Assay zugegeben werden, das normale Molekül nur einen Liganden und eine
Phage binden, so dass da kein Signal auftreten wird. Wie dem auch
sei wird ein Aggregat aus den pathogenen Molekülen viele Moleküle des Liganden
binden, die mit jeder Sorte des Phagen markiert sind. Es ist wahrscheinlich,
dass eine Mischung der zwei Phagentypen durch den Liganden an das
Aggregat gebunden wird. Die Bindung der beiden Phagentypen durch
den Liganden und das aggregierte pathogene Molekül erzeugt ein Signal, wie dies
in der WO 99/63348 beschrieben ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann eine Nukleinsäuremarkierung
verwendet werden. In diesem Fall ist ein Ligand, wie zum Beispiel
ein monoklonaler Antikörper
an ein einzel- oder doppelsträngiges
Molekül
Nukleinsäure
gekoppelt, welches als Markierung fungiert. Die Kopplung kann mittels
standardisierter Techniken durchgeführt werden, wie zum Beispiel
mittels der Bindung eines 5'-
oder eines 3'-Amino-DNA Oligonukleotids
an einen Antikörper
unter Verwendung von Bis(succinimid) oder Bis(maleinimid) als Kreuzverknüpfer, oder
mittels Glutaraldehyd. Kurze Oligonukleotide mit 15 bis 25 Basen
sind bevorzugt; längere
DNA Moleküle
von mehreren hundert Basen können
ebenfalls eingesetzt werden. Unter passenden Bedingungen ist das
Oligonukleotid, das mit dem 5'-Ende
an einen Antikörper
gebunden ist, in der Lage, mit einem Oligonukleotid zu hybridisieren,
das mit dem 3'-Ende
an ein anderes Molekül
Antikörper
gebunden ist; dies wird vorzugsweise erreicht durch die Anwendung
einer vorhergehenden Spaltung mittels einer Restriktions-Endonuklease,
die an beiden Enden der Oligonukleotide kurze, komplementäre Sequenzen
erzeugt („klebrige
Enden"), bevor diese
an die Antikörper
gekoppelt werden.
-
Wenn
der monoklonale Antikörper,
der mit einer der Formen der Nukleinsäure-Markierung markiet ist, an
die aggregierte Form eines Moleküls
bindet, werden die Oligonukleotid-Markierungen nebeneinander angeordnet,
und eine Hybridisierung wird unterstützt. Dies wird eine vorteilhaftere
Reaktion sein als diejenige, die in einer freien Lösung (das
Hintergrund Signal) oder bei Anbindung an nicht aggregierte Moleküle stattfindet. Nach
Hybridisierung der Oligonukleotide kann eine Ligationsreaktion stattfinden,
die entweder chemisch oder mit DNA-Ligase katalysiert wird; für einzelsträngige DNA
Moleküle
ist ein vorhergehender Hybridisierungsschritt mit einem komplementären, „verbrückenden" Oligonukleotid bevorzugt,
welches eine doppelsträngige DNA-Region
als Substrat für
die Ligase erzeugt. Ligation mit glattem Ende (blunt end) zwischen
zwei nichtüberlappenden
DNA Oligonukleotid-Markierungen kann ebenfalls stattfinden.
-
Nach
der Ligation sind Moleküle
des von Cantor beschriebenen Typs (
US
5,849,878 ) erzeugt worden, das heißt zwei Antikörper, die
mit einem ligierten DNA Molekül
miteinander verbunden sind. Das Produkt der Ligation kann dann auf
verschiedene Arten und Weisen detektiert werden, wie zum Beispiel
durch Hybridisierung der markierten Sonden in der ligierten Region,
oder durch DNA Amplifikationstechniken wie zum Beispiel PCR unter
Verwendung von Primern, die sich an beiden Seiten der ligierten
Region befinden. Andere passende DNA Amplifikationstechniken beinhalten
RCA (rolling circle amplification) und LCR (ligase chain reaction).
-
Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
-
Zur
Veranschaulichung wird die Erfindung in der Folge durch bevorzugte
Ausführungsformen
ihrer selbst beschrieben. In diesen Beispielen wird die Duale Phagen
Detektionsmethode angewandt, um die Gegenwart von polymerisiertem
bovinem Serumalbumin (BSA) im ersten Beispiel, und von polymerisiertem
Tubulin im zweiten Beispiel aufzuzeigen. Im dritten Beispiel wird
gezeigt, dass die Methode zwischen den aggregierten PrP Molekülen, die
mit der transmissiblen spongiformen Enzephopathie (TSE) -Krankheit
Scrapie verbunden sind, und normalen, nichtaggregierten PrP Molekülen, die
in normalem und nicht krankem Gehirn vorkommen, unterscheiden kann.
Die Duale Phagen Methode verwendet zwei Phagemide, die zwei verschiedene Gene
für die
Resistenz gegen Antibiotika kodieren: Resistenz gegen Ampicillin
in Phage A und Resistenz gegen Chloramphenicol in Phage C. Die Phagemide
werden mit Hilfe eines von M13 abgeleiteten Helferphagen zu infektiösen Partikeln
verpackt.
-
Methode 1
-
In
dieser Methode wurde ein Modellsystem verwendet, um zu zeigen, dass
künstlich
miteinander kreuzverknüpfte
Moleküle
von identischen Molekülen
unterscheidbar sind, die nicht kreuzverknüpft wurden.
-
Herstellung der Assay Reagentien
-
Der
Anti-BSA monoklonale Antikörper
(Klon Nr. BSA-33, Sigma-Aldrich
Company Ltd, UK) und die Phagen A und C wurden mittels Biotinamidocapronsäure-3-sulfo-N-hydroxysuccinimidester
(Biotinester) (Sigma Aldrich Company Ltd., UK) biotinyliert. Der
Antikörper
wurde gegen PBS dialysiert und es wurden 2,5 μl eines Biotinester Vorratslösung mit
0,1 mg/ml PBS zugegeben (dies ergibt einen Durchschnitt von ungefähr 1 Biotin
Markierung pro Molekül
Antikörper)
und es wurde bei Raumtemperatur für 2 Stunden inkubiert. Überschüssiger Ester
wurde durch Dialyse entfernt. Die Phagen A und C wurden nach Standardprozeduren
hergestellt (Phage Display of Peptides and Proteins: A Laboratory
Manual. 1996. Kay, Winter and McCafferty, Eds. Academic Press, UK)
und durch Cäsiumchlorid
Dichtegradienten Zentrifugation gereinigt. Nach der Dialyse gegen
PBS zur Entfernung des Cäsiumchlorids
wurden 1011 Plaque bildende Einheiten von
jedem Phagen in einem Volumen von 100 μl mit 10 μl von Biotinester (10 μg/ml in PBS)
für zwei
Stunden bei Raumtemperatur markiert. Überschüssiger Ester wurde durch Polyethylenglykol
Ausfällung
der Phagen, gefolgt von Standard – Prozeduren (Phage Display
of Peptides and Proteins: A Laboratory Manual. 1996. Kay, Winter
and McCafferty, Eds. Academic Press, UK), entfernt, und das Phagenpellet
wurde in 100 μl
PBS wieder suspendiert.
-
Detektion von kreuzverknüpftem BSA
-
- 1. BSA, Fraktion V (Sigma Aldrich Company Ltd,
UK) wurde unter Verwendung von seriellen Verdünnungen von Glutaraldehyd (Grad
1, 25% Vorratslösung)
(Sigma Aldrich Company Ltd, UK) kreuzverknüpft. Das BSA wurde mit 10 mg/ml
in PBS präpariert
und in 100 μl
Anteilen bei Raumtemperatur mit seriell 5-fachen Verdünnungen
von Glutaraldehyd mit Endkonzentrationen von 2–0,0032% (v/v) für 2 Stunden
kreuzverknüpft.
Eine Glutaraldehyd-freie und eine BSA- und Glutaraldehyd-freie Kontrolle
wurden in das Experiment mit aufgenommen.
- 2. Nach der Inkubation wurde das Volumen jeder Reaktionslösung mittels
TBS und 5 mM Ethanolamin (Sigma Aldrich Company Ltd, UK) auf 1 ml
erhöht
und für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert, um den Glutaraldehyd zu
quenchen.
- 3. 1 μl
von jeder Reaktion wurde zu 10 μl
einer Lösung
von 4% (w/v) Natriumdodecylsulfat (Sigma Aldrich Company Ltd, UK)
und 2,5% (v/v) B-Mercaptoethanol (Sigma Aldrich Company Ltd, UK)
gegeben und für 5
Minuten auf 95°C
erhitzt, um das Protein zu denaturieren und die Epitope für die Bindung
des Antikörpers freizulegen.
- 4. Nach der Denaturierung wurde jede Reaktion mit einer 50 mM
Natriumcarbonat – Lösung von
pH 9,6 auf 1 ml aufgefüllt.
- 5. Jede Reaktion wurde tausendfach mit Carbonatpuffer verdünnt, und
100 μl von
jedem Ansatz wurden verwendet, um bei 4°C über Nacht eine Maxisorb (Nunc,
Dänemark)
Mikrotiter Platten Vertiefung zu beschichten.
- 6. Nach der Beschichtung wurden die Vertiefungen 3 × mit TBS
mit 0,2% (v/v) Tween 20 gewaschen. Die letzte Waschflüssigkeit
wurde für
60 min bei Raumtemperatur in der Vertiefung belassen.
- 7. Der biotinylierte anti-BSA monoklonale Antikörper wurde
auf 10–4 verdünnt mit
TBS Tween 20, und 100 μl
zu jeder Vertiefung zugesetzt.
- 8. Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur wurden die Vertiefung 3 × mit TBS
Tween 20 gewaschen, und 100 μl
Streptavidin (Sigma Aldrich Company Ltd, UK) (eine Vorratslösung von
1 mg/ml, verdünnt
auf 10–4 mit TBS
Tween 20) zugegeben.
- 9. Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur wurden die Vertiefung 3 × mit TBS
Tween 20 gewaschen, und 100 μl
TBS Tween 20 beinhaltend 108 Plaque bildende
Einheiten von jedem der biotinylierten Phagen C und Phagen A wurde
zugesetzt.
- 10. Nach der Inkubation bei Raumtemperatur für 1 Stunde wurden die Vertiefung
3 × mit
TBS Tween 20 und dann 2 × mit
TBS gewaschen.
- 11. 1 ml log phase growth XL-1 Blue (Stratagene) E. coli Zellen
werden dann zu jeder Vertiefung zugesetzt, und die Mikrotiter Platten
bei 37°C
für 60
Minuten inkubiert.
- 12. Die Zellensuspension aus jeder Vertiefung wurde danach auf
eine 2 × YT
(Sigma Aldrich Chemical Company Ltd) 1,5% (w/v) Agarplatte aufgebracht,
die 100 μg/ml
Ampicillin und 50 μg/ml
Chloramphenicol enthielt.
- 13. Nach der Inkubation bei 37°C über Nacht wurden die Zahl der
Kolonien auf jeder Platte durch Zählen ermittelt.
-
-
Schlußfolgerung
-
Dieses
Experiment zeigt, dass kreuzverknüpftes BSA von monomerem (nicht
kreuzverknüpftem)
BSA unterschieden werden kann. Der monoklonale Antikörper kann
nur an eine Stelle jedes BSA Moleküls binden. Konsequenterweise
resultiert dies in der Bindung nur eines Phagen A oder C an jedes
Molekül
BSA. Dies bringt die Phagen A und C nicht in die große Nähe zueinander,
die eine anschließende
duale Infektion von E. Coli erlauben würde. Entsprechend bleibt E.
Coli nicht infiziert oder einfach infiziert, und wächst nicht
auf Agarplatten, die beide Antibiotika enthalten. Wenn jedoch BSA
kreuzverknüpft
ist sind viele Moleküle
in großer Nähe zueinander
gebunden, von denen jedes einen Phagen A oder C binden kann. Dadurch
werden Phagen A und Phagen C in große Nachbarschaft zueinander
gebracht, was eine duale Infektion von E. Coli erlaubt, welches
wiederum dann auf Agarplatten wachsen kann, die beide Antibiotika
enthalten.
-
Aus
den Resultaten ist ersichtlich, dass unter diesen Bedingungen und
in diesem Modellsystem 0,016% (v/v) Glutaraldehyd das höchste Signal
ergab. Geringere Konzentrationen von Glutaraldehyd ergaben wahrscheinlich
weniger kreuzverknüpfte
Moleküle,
während
bei einer höheren
Konzentration von Glutaraldehyd das Epitop, das vom Antikörper er kannt
wird, vom Agens modifiziert und zerstört worden sein könnte, womit
eine Erkennung durch den Antikörper
verhindert worden wäre.
-
Methode 2
-
Mit
dieser Methode wurde die aggregierte Form eines selbstaggregierenden
Moleküls
von der nicht aggregierten Form unterschieden.
- 1.
Anti-Tubulin monoklonarer Antikörper
TUB 2.1 (Sigma Aldrich Company Ltd) wurde mit jedem der beiden Bakteriophagen
Phage A und Phage C kreuzverknüpft,
wobei Standardprotokolle für
die chemische Verknüpfung
verwendet wurden (Bioconjugation: Protein Coupling Techniques for
the Biomedical Sciences. 1998. Aslam and Dent, Eds. Macmillan Reference
Ltd., UK).
- 2. Zwei Reagenzgläser,
beinhaltend jeweils 100 μl
einer 2 mg/ml Lösung
von Tubulin (T238, Cytoskeleton, Inc, Denver USA), wurden hergestellt.
In ein Reagenzglas wurde 10 μl
destilliertes Wasser gegeben; dies ist die nicht polymerisierte
Kontrollröhre.
Zum anderen Reagenzglas wurde 10 μl
Glycerin gegeben, um den Prozess der Polymerisation zu initiieren.
- 4. Die Reagenzgläser
wurden bei 37°C
für 30
min inkubiert.
- 5. Jede Reaktion wurde auf 10–6 verdünnt, und
zu 10 μl
jeder Verdünnung
wurde 10 μl
des Phagen Puffers (50 mM Na3PO4,
0,15 M NaCl, 1 mM MgCl2, pH 7,2), beinhaltend
105 Plaque bildende Einheiten des Anti-Tubulin Antikörper-konjugierten
Phagen A und Phagen C, gegeben und für 30 min bei Raumtemperatur inkubiert.
- 6. 1 ml log phase growth XL-1 Blue (Stratagene) E. coli Zellen
wurden dann zu jedem Reagenzglas zugesetzt und bei 37°C für 60 Minuten
inkubiert.
- 7. Die Reagenzgläser
wurden für
5 Minuten bei 4000 × g
zentrifugiert, und die Pellets in 50 μl des Phagen Puffers resuspendiert.
- 8. Die resuspendierten Pellets wurden danach auf eine 2 × YT (Sigma
Aldrich Chemical Company Ltd) 1,5% (w/v) Agarplatte aufgebracht,
die 100 μg/ml
Ampicillin und 50 μg/ml
Chloramphenicol enthielt.
- 9. Die Platten wurde bei 37°C über Nacht
inkubiert und die resultierende Zahl der Kolonien von E. Coli wurde
gezählt.
-
Ergebnis
-
Die
Platte, die von dem Reagenzglas erhalten wurde, das nicht polymerisiertes
Tubulin enthielt, enthielt keine Kolonien vom E. Coli Wachstum.
Die Platte, die von dem Reagenzglas erhalten wurde, das polymerisiertes
Tubulin enthielt, zeigte viele Kolonien vom E. Coli Wachstum (mehr
als 1000 Kolonien). Das polymerisierte Tubulin war in der Lage,
die beiden Typen von Phagen miteinander zu verbinden, so dass sie
den selben bakteriellen Wirt infizieren konnten, und so Resistenzen
gegenüber
den beiden Antibiotika verliehen, die im Folgenden für die Selektion
auf der Agar Platte verwendet wurden.
-
Dieses
Experiment zeigt, dass nicht aggregierte oder nicht polymerisierte
Moleküle,
in diesem Beispiel von Tubulin, klar unterschieden werden können von
der aggregierten oder polymerisierten Form. Die letztere Form ergibt
ein klar positives Signal, wenn ein monoklonaler Antikörper im
dualen Phagendetektions Assay verwendet wird.
-
Methode 3
-
In
diesem Beispiel wurde das Material für den Assay aus Scrapie infiziertem
und aus nicht infiziertem bovinem Hirnhomogenisat durch Detergenz-unterstützte Solubilisierung
und Niedergeschwindigkeits-Zentrifugation zur Klärung von Bruchstücken hergestellt,
wie es in Saborio, G. P., Permanne, B., and Soto, C. 2001. Nature,
411: 810–813
beschrieben wurde. Ein Proteinase K – Schritt wurde nicht durchgeführt.
-
Um
die Phagen Konjugate herzustellen wurde der gleiche Anti-PrP monoklonale
Antikörper
an jeden der beiden Bakteriophagen, Phage A und Phage C kreuzverknüpft, wobei
Standardprotokolle für
die chemische Verknüpfung
verwendet wurden (Bioconjugation: Protein Coupling Techniques for
the Biomedical Sciences. 1998. Aslam and Dent, Eds. Macmillan Reference
Ltd., UK).
- 1. Die Vertiefungen von einer Reacti-Bind
Maleinsäureanhydrid
Microtiter Platte (Pierce, UK) wurden bei 4°C über Nacht mit 100 ng von einem
anti-PrP monoklonalen Antikörper
in einem Carbonatpuffer beschichtet.
- 2. Die Vertiefungen wurden mit 0,2 M Ethanolamin bei pH 7,5
gefüllt
und für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
- 3. 100 μl
des Materials, das von dem nicht infizierten und von dem infizierten
Hirn extrahiert wurde, wurde zu einzelnen Vertiefungen gegeben und
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
- 4. Die Vertiefungen wurden dann 3 × mit PBS gewaschen und danach
mit 0,016% (v/v) Glutaraldehyd in PBS gefüllt.
- 5. Nach einer Inkubation für
2 Stunden bei Raumtemperatur wurden die Vertiefungen mit PBS gewaschen und
danach mit 6 M Harnstoff gefüllt.
- 6. Nach 30 Minuten wurden die Vertiefungen geleert und mit 0,2
M Ethanolamin bei pH 7,5 gefüllt.
- 7. Nach 30 Minuten wurden die Vertiefungen 3 × mit TBS
Tween 20 gewaschen.
- 8. 100 μl
von TBS Tween 20, beinhaltend 108 Plaque
bildende Einheiten von jedem der anti-PrP konjugierten Phagen A
und Phagen C wurde zugegeben.
- 9. Nach Inkubation für
1 Stunde bei Raumtemperatur wurden die Vertiefungen 3 × mit TBS
Tween 20 und danach 2 × mit
TBS gewaschen.
- 10. 1 ml log phase growth XL-1 Blue (Stratagene) E. coli Zellen
wurden dann zu jeder Vertiefung zugesetzt und die Mikrotiter Platte
bei 37°C
für 60
Minuten inkubiert.
- 11. Die Zellsuspension einer jeden Vertiefung wurde danach auf
eine 2 × YT
(Sigma Aldrich Chemical Company Ltd) 1,5% (w/v) Agarplatte aufgebracht,
die 100 μg/ml
Ampicillin und 50 μg/ml
Chloramphenicol enthielt.
- 12. Nach Inkubation bei 37°C über Nacht
wurde die Zahl der Kolonien von E. Coli durch Auszählen ermittelt.
-
Ergebnisse
-
Die
Platte, die von der Vertiefung erhalten wurde, die nicht infizierten
Hirnextrakt enthielt, enthielt keine Kolonien vom E. Coli Wachstum.
Die Platte, die von der Vertiefung erhalten wurde, die infizierten
Hirnextrakt enthielt, zeigte viele Kolonien vom E. Coli Wachstum
(mehr als 1000 Kolonien). Das aggregierte PrP war in der Lage, die
beiden Typen von Phagen miteinander zu verbinden, so dass sie den
selben bakteriellen Wirt infizieren konnten, und so Resistenzen
gegenüber
den beiden Antibiotika verliehen, die im Folgenden für die Selektion
auf der Agar Platte verwendet wurden. Dies zeigt, dass die Methode
verwendet werden kann, um zwischen der aggregierten Krankheitsform
eines Moleküls
und der nicht aggregierten normalen Form zu unterscheiden.
-
Obwohl
die Erfindung mit Bezug auf deren bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist die Erfindung nicht beschränkt auf
diese Ausführungsformen,
und viele Modifikationen können
innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche gemacht werden.