DE69928250T2 - Analytisches verfahren unter verwendung von multipelviren-markierung - Google Patents

Analytisches verfahren unter verwendung von multipelviren-markierung Download PDF

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    • G01N33/569Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor for microorganisms, e.g. protozoa, bacteria, viruses
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Detektieren von Materialien, insbesondere ein Verfahren, bei welchem zwei oder mehr Viruskomponenten an dem Material haften, welche dem Material eine detektierbare Eigenschaft verleihen, durch die das Vorhandensein dieses Materials detektiert und dessen Vorhandensein in einer Probe nachgewiesen wird.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Es existieren viele Techniken, um Proben zu analysieren um das Vorhandensein eines Materials in dieser Probe zu detektieren. Beispielsweise können eine chemische Analyse, chromatographische Techniken und spektroskopische Techniken eingesetzt werden, um einzelne chemische Moleküle zu identifizieren. Allerdings können solche Techniken nicht ohne weiteres eingesetzt werden, um in einer Probe vorhandene Organismen zu identifizieren.
  • Nukleinsäureverfahren, wie etwa eine Desoxyribonukleinsäure (DNA)-Hybridisierung können eingesetzt werden, um eine DNA oder eine Ribonukleinsäure (RNA) zu detektieren. Allerdings haben diese Verfahren einen Mangel an Empfindlichkeit. Vermehrungsverfahren, wie etwa die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) können eingesetzt werden, um Nukleinsäuretargets zu vermehren, die dann detektiert werden können. Allerdings sind solche Vorgehensweisen kompliziert und teuer, und sie sind spezifisch für das Detektieren von Nukleinsäuren vorgesehen.
  • Immunverfahren, wie etwa das Westernblotting (blotting = Auftupfen) oder ein Enzym-Immuntest (EIA = enzyme immunoassay) oder ein enzymmarkierter immunabsorbierender Test (ELISA) können eingesetzt werden, um ein vorgegebenes Molekül, beispielsweise ein Protein zu detektieren. Allerdings haben diese Verfahren Detektiergrenzen in dem Bereich Picomol (pmol)/Liter bis Sub-Picomol/Liter, und sie sind deshalb da nicht geeignet, wo ein sehr geringer Pegel des zu detektierenden Materials vorliegt.
  • Um die Empfindlichkeit derartiger Detektierverfahren zu erhöhen, ist vorgeschlagen worden, den detektierenden Antikörper mit radioaktiven Materialien, Enzymen, Goldpartikeln oder Bakteriophagen zu markieren. Allerdings sind diese Vorschläge oft unspezifisch wegen der Nicht-Spezifität der Behaftung der Markierung an dem Target oder anderen Materialien, die in der getesteten Probe vorhanden sind.
  • Es wurde beispielsweise in der PCT-Anmeldung Nr. WO92/02633 vorgeschlagen, Bakterien in einer Probe durch Behandeln der Probe in einem ersten Kultivierungsschritt mit einem Virus oder Phagne zu identifizieren, welcher für das Bakterium, dessen Vorhandensein in der Probe man erwartet, spezifisch ist und dieses infiziert. Die infizierte Probe wird sodann in einer Weise behandelt, um jedwede exogene Phagenpartikel zu töten oder zu entfernen, d.h. diejenigen, die die Bakterienzellen nicht infiziert haben und so innerhalb der Zelle geschützt sind. Die verbleibenden Bakterienzellen werden dann in einem zweiten Kultivierungsschritt kultiviert, um die innerhalb der infizierten Bakterienzellen geschützten Phagenpartikel zum Replizieren und Lysieren zu veranlassen. Das setzt eine neue Generation von Phagenpartikeln in dem Kulturmedium frei. Diese können detektiert werden, indem man den zweiten Kultivierungsschritt im Beisein von weiteren der ers ten Bakterienzellen durchführt und die toten Bakterienzellen detektiert, die mit jeder Replikation von Virenpartikeln innerhalb einer infizierten Zelle gebildet werden. Alternativ dazu können die durch das Lysieren der Viruspartikel freigesetzten Proteine durch das Einfärben von Proteinen oder durch andere Verfahren detektiert werden.
  • Wenn das erwartete Bakterium in der Anfangsprobe vorhanden ist, dann werden in den infizierten Bakterienzellen Virenpartikel von der ersten Kultivierung der Probe vorhanden sein, und sie werden in dem zweiten Kultivierungsschritt detektiert werden. Wenn jedoch die Probe das erwartete Bakterium nicht enthalten hat, dann würde in dem ersten Kultivierungsschritt keine Infizierung der Probenzellen erfolgen, so dass keine Virenpartikel zum Replizieren und Lysieren in dem zweiten Kultivierungsschritt übertragen würden.
  • Diese Technik ist als die Phagenvermehrungstechnik bekannt.
  • In einer Abwandlung der in der PCT-Anmeldung WO97/22713 vorgeschlagenen Phagenvermehrungstechnik wird der zweite Kultivierungsschritt im Beisein eines anfälligen Bakteriums durchgeführt, welches eine Replikationsrate hat, die größer als diejenige ist, die in dem ersten Kultivierungsschritt eingesetzt wurde. Auf diese Weise können langsam wachsende Bakterien, beispielsweise das Mycobakterium Tuberkulosis infolge des Beschleunigungseffektes des zweiten Kultivierungsschrittes schnell detektiert werden.
  • Allerdings erfordern beide Varianten der Phagenvermehrungstechnik, dass ein Virus, welches für das erwartete Bakterium spezifisch ist und dieses infizieren kann, verwendet wird, was den Bereich der Materialien ernsthaft begrenzt, die identifiziert werden können, und den Bereich von Virenpartikel, die verwendet werden können.
  • Es wäre nicht nur erwünscht, spezifische Organismen in einer Probe zu detektieren, sondern es ist auch erwünscht, einen weiten Bereich von anderen Materialien in Proben zu detektieren. Beispielsweise wird oft gewünscht, Schwermetalle und andere Schadstoffe im Wasser oder in Abfallprodukten zu detektieren, um festzustellen, ob zwei oder mehr Materialien miteinander in einer Weise in Wechselwirkung treten, die einen Benutzer oder die Umwelt beeinträchtigen könnte. Insbesondere wäre es erwünscht, ein einfaches, jedoch effektives Mittel zu schaffen, um die Wirkung eines Medikamentes oder eines pharmazeutischen Produktes auf einen Organismus oder einen Gesundheitszustand festzustellen, die man wünscht, mit dem Medikament oder dem pharmazeutischen Produkt zu behandeln. Homogene in-vitro-Immuntesttechniken, wie etwa Szintillationsannäherung und Fluoreszenzpolarisation/Fluoreszenzquenching werden eingesetzt, um über molekulare Wechselwirkungen in Screeningtests zu berichten. Diese Tests sind schnell und einfach auszuführen, haben jedoch im allgemeinen eine geringe Empfindlichkeit. Das Hefe-Zwei-Hybridsystem wird als ein in-vivo-Testsystem eingesetzt, wobei in Wechselwirkung stehende Proteine als Beschleuniger der Gen-Transkription wirkt, wodurch molekulare Wechselwirkungen innerhalb der Zelle angezeigt werden. Allerdings kann diese Protein/Protein-Wechselwirkung durch das dem Test unterzogene Medikament zerschlagen werden. Das Hefe-Zwei-Hybridsystem verlangt auch, dass die Komponenten des Tests innerhalb der Hefezellen synthetisiert werden. Das begrenzt den Bereich von molekularen Wechselwirkungen, die beobachtet werden können.
  • Ich habe jetzt ein Verfahren gefunden, welches bei der Detektierung eines weiten Bereiches von Materialien und den Pro dukten der Wechselwirkung derartiger Materialien angewendet werden kann, um so eine Testtechnik zu schaffen, die eine weit verbreitete Anwendung findet. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann einen weiten Bereich von Markierungsmaterialien einsetzen, um die zu detektierenden Materialien zu identifizieren, was dem Benutzer eine Flexibilität bei den eingesetzten Materialien gibt.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden zwei unterschiedliche Virenpartikel oder aktive Komponenten eines Virus direkt oder indirekt als Markierungen an das zu detektierende Material angelagert, das nachstehend als das Targetmaterial bezeichnet wird. Diese Markierungen verleihen dem Targetmaterial charakteristische Eigenschaften, welche das markierte Material von den Eigenschaften eines jeden der Virenpartikel individuell unterscheiden. Das markierte Material wird sodann auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein dieser unterscheidenden Eigenschaften durch Kultivieren der markierten Materialien im Beisein eines Bakteriums untersucht, welches durch die beiden Viren infiziert werden kann.
  • Der Begriff Virus wird hier verwendet, um wahre Viren und Organismen zu bezeichnen, welche Bakterien in einer Weise ähnlich einem wahren Virus infizieren. Der Begriff Virus umfasst demnach:
    • a) Komponenten eines Virus, welche die Eigenschaften des Virus besitzen, von dem sie abgeleitet sind;
    • b) gepackte Phagemide, die Kreuzungen zwischen Plasmiden und Viren sind und als Plasmide auf bakteriellen Wirten wachsen können, die jedoch im Beisein eines Helfervirus gepackt und abgesondert werden können, als ob sie Virenpartikel wären, auch wenn sie nicht unabhängig eine Virennachkommenschaft erzeugen können;
    • c) Viren, die für Bakterien lysogen sind und die in den Bakterien Nachkommenschaft wachsen lassen, sich replizieren und erzeugen können, und zwar ohne Auflösung der Bakterien, die auch weiterhin gedeihen und sich replizieren können.
  • Wenn eine Vireninfektion bakterieller Zellen durchgeführt wird, unter Verwendung eines Überschusses an Bakterien über das hinaus, was erforderlich ist, um eine Parität zwischen den infizierenden Viren und den infizierbaren bakteriellen Zellen zu erreichen, dann ist es unwahrscheinlich, dass eine bestimmte Bakterienzelle von mehr als einem Virenpartikel infiziert wird. Die Menge, bei der eine solche zweifache Infektion in ausreichendem Maße so unwahrscheinlich wird, dass dies die Ergebnisse des Bestimmungsverfahrens gemäß der Erfindung nicht stört, kann statistisch berechnet werden, und sie wird hier als die statistische Menge bezeichnet. Eine solche statistische Berechnung kann durch einfache Versuch- und Irrtum-Tests bestätigt werden.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung sind zwei Virenpartikel physikalisch durch das Targetmaterial aneinander gebunden, und jedes kann so die gleiche Bakterienzelle infizieren, so dass diese Zelle mit den beiden charakteristischen Eigenschaften der infizierenden Viren versehen wird. Eine Bakterienzelle, die von beiden Viren infiziert ist und die Summe der beiden charakteristischen Eigenschaften besitzt, kann ohne weiteres von Zellen unterschieden werden, die nur eine dieser Eigenschaften haben. Beispielsweise können die infizierten Zellen unter Bedingungen kultiviert werden, unter denen die nur eine dieser Eigenschaften besitzenden Zellen nicht überleben können, beispielsweise beim Vorliegen von spezifischen Antibiotika oder spezifischen Temperatur oder pH-Bedingungen. Die infizierten Zellen mit beiden charakteristischen Eigen schaften überleben und werden sich replizieren. Wenn lysogene Viren als die Markierungen eingesetzt werden, die an das Targetmaterial angelagert werden sollen, dann werden sich die Viren innerhalb der infizierten Bakterienzellen replizieren und eine Virenpartikelnachkommenschaft erzeugen, die freigesetzt wird und neue Zyklen von Infektion und Replikation beginnt. Beim Vorliegen von markiertem Targetmaterial zeigt demnach eine Kaskade des Bakterienwachstums an, dass das Targetmaterial in der Anfangsprobe vorlag. Wenn kein markiertes Material in dieser Kultivierungsstufe vorliegt, dann findet nur ein geringes oder kein bakterielles Wachstum statt.
  • EP-A-O 139 354 beschreibt ein Verfahren und eine Ausrüstung (engl.: kit) zum Bestimmen des Vorliegens bzw. der Menge an Targetmolekülen. Bei diesem Verfahren werden ein Vektor, welcher beispielsweise die Gene für die Luziferase-Enzyme enthält, und ein Detektorteststoff (engl.: probe) zum Binden des Vektors und des Targets aneinander mit einer Probe in Kontakt gebracht. Der Vektor kann ein Virus sein, beispielsweise ein Bakteriophage, und er kann von einem Wirtbakterium aufgenommen und reproduziert werden. Der Vektor-Detektorteststoff-Targetkomplex kann von nicht-koordinativ gebundenen Komponenten getrennt werden. Der Vektor kann sodann für eine Replizierung und anschließende Detektierung in den Wirt eingebracht werden.
  • Wie oben bemerkt wurde, wird eine Trennung des virusmarkierten Targets von überschüssigen Viren nötig.
  • Demgemäss sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Detektieren eines Targetmaterials in einer Probe vor, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
    • a) Miteinander verbinden von mindestens zwei Viren durch das Targetmaterial, um ein virusgebundenes Targetmaterial zu bilden und in Verbindung damit das virusgebundene Targetmaterial mit einer unterscheidenden Eigenschaft auszustatten, die dem Targetmaterial durch eines der Viren allein nicht verliehen wird; und
    • b) Kultivieren des Produktes aus Schritt a) in Gegenwart eines Indikatormaterials, an dem sich die Viren anlagern, die von dem virusgebundenen Targetmaterial getragen werden, um das Indikatormaterial zu veranlassen, die unterscheidende Eigenschaft des virusgebundenen Targetmaterials anzuzeigen; und
    • c) Überwachen des Vorliegens oder Nichtvorliegens von virusbehaftetem Indikatormaterial.
  • Die Erfindung kann bei Proben angewendet werden, in denen das Targetmaterial vorhanden ist, oder in denen es durch die Wechselwirkung von anderen Komponenten innerhalb der Probe oder durch das Zusammenwirken einer Komponente der Probe mit einer externen, hinzugefügten Komponente erzeugt werden soll. Vereinbarungsgemäß soll der Begriff der ein Targetmaterial enthaltenden Probe deshalb allgemein dazu verwendet werden, ein Material zu bezeichnen, in welchem das Targetmaterial von Anfang an vorhanden ist, oder in welchem das Targetmaterial durch irgendeinen Mechanismus erzeugt wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann dazu eingesetzt werden, das Vorhandensein und die annähernde Menge oder Konzentration des Targetmaterials in der Probe zu bestimmen, und es kann durchgeführt werden, um eine quantitative Bestimmung des Targetmaterials zu bieten.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
  • Demnach bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Detektieren eines Targetmaterials in einer Probe an, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
    • a) eine Probe, bei der man erwartet, dass sie dieses Targetmaterial enthält, wird zwei oder mehr Viren ausgesetzt, welche fähig sind, sich direkt oder indirekt an das Targetmaterial zu binden, um so ein virusgebundenes Targetmaterial zu bilden und dem virusgebundenen Targetmaterial eine unterscheidende Eigenschaft zu verleihen; und
    • b) Kultivieren des Produktes aus dem Schritt a) in Gegenwart eines Indikatormaterials, vorzugsweise mit einem über der statistischen Menge liegenden Überschuss, an das sich die von dem virusgebundenen Targetmaterial getragenen Viren anlagern, um das Indikatormaterial zu veranlassen, die unterscheidende Eigenschaft des virusgebundenen Targetmaterials anzunehmen; und
    • c) Überwachen des Vorliegens oder Nichtvorliegens von virusbehaftetem Indikatormaterial.
  • Die Erfindung kann bei Proben angewendet werden, in denen das Targetmaterial vorhanden ist, oder in welchem es durch die Wechselwirkung von anderen Komponenten innerhalb der Probe oder durch die Wechselwirkung einer Komponente der Probe mit einer hinzugefügten externen Komponente erzeugt werden soll. Vereinbarungsgemäß wird deshalb der Begriff der ein Targetmaterial enthaltenden Probe allgemein dazu verwendet, ein Material zu bezeichnen, in welchem das Targetmaterial von Anfang an vorhanden ist, oder in welchem das Targetmaterial durch irgendeinen Mechanismus erzeugt wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann eingesetzt werden, um das Vorhandensein und die annähernde Menge oder Konzentration des Targetmaterials in der Probe zu bestimmen, und es kann ausgeführt werden, um eine quantitative Bestimmung des Targetmaterials zu liefern, und ebenso, um einfach das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Targetmaterials zu detektieren. In einigen Fällen kann es möglich sein, die Erzeugung von Targetmaterial in einer Probe durch Überwachen der Entwicklung irgendeines sekundären Merkmals, beispielsweise der Farbe, in dem Produkt aus dem Schritt b) zu überwachen. Vereinbarungsgemäß wird der Begriff des Detektierens hier verwendet, um sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Bestimmung des Targetmaterials in einer Probe zu bezeichnen, und die Detektierung kann intermittierend oder kontinuierlich über eine Zeitspanne oder als eine Einzelbeobachtung ausgeführt werden.
  • Vorzugsweise wird der Kultivierungsschritt b unter Bedingungen ausgeführt, unter denen das virusbehaftete Indikatormaterial überlebt, unter denen jedoch das Indikatormaterial, an das kein oder nur einer der Viren angelagert wurde, nicht überlebt.
  • Wie oben angegeben wurde, ist es erforderlich, dass wenigstens zwei unterschiedliche Viren an das Targetmaterial angelagert werden, so dass Kultivierungsbedingungen für den Schritt b) ausgewählt werden können, die sicherstellen, dass nur das Indikatormaterial mit den Eigenschaften, die durch beide Viren verliehen werden, überleben. Typischerweise sind die verwendeten Viren unterschiedliche Arten, deren jede dem virusgebundenen Targetmaterial und demzufolge dem Indikatormaterial eine unterschiedliche Eigenschaft mitgibt. Allerdings liegt es im Umfang der vorliegenden Anmeldung, auch die gleiche Virusart zu verwenden und den Virus unter Verwendung bekannter Techniken zu modifizieren, um erwünschte, normalerweise in dem Virus nicht vorhandene Komponenten einzuführen und so den Viren, die in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden, die gewünschten Eigenschaften zu verleihen. Beispielsweise kann ein Virus in bekannter Weise behandelt werden, um einen Genotyp einzuführen, welcher eine Resistenz gegen bestimmte Antibiotika verleiht. Das kann mit jedem der Viren gemacht werden, die an das Targetmaterial gebunden werden sollen. Eine derartige Modifizierung kann dazu dienen, andere Eigenschaften in den Virus einzuführen, beispielsweise Hitze- oder Lichtempfindlichkeit, so dass die Bedingungen, unter denen die Kultivierung im Schritt b) ausgeführt wird, einen weiten Bereich von Eigenschaften in dem Indikatormaterial hervorrufen oder widerspiegeln können.
  • Wie oben angegeben wurde, wird der Virus an das Targetmaterial gebunden, um so dem Targetmaterial wenigstens zwei verschiedene Eigenschaften zu verleihen. Falls erwünscht, können dem Targetmaterial zusätzliche Eigenschaften verliehen werden, die von den Viren oder zusätzlichen Viren getragen werden, die ein Detektieren des virusbehafteten Indikatormaterials ermöglichen oder erleichtern. Beispielsweise kann ein dritter Virus an das Targetmaterial gebunden werden, welcher dem virusgebundenen Targetmaterial photolumineszente Eigenschaften verleiht. Das Vorliegen des virusgebundenen Targetmaterials kann so ohne weiteres detektiert werden, indem man das Produkt aus dem Schritt b) mit UV-, IR- oder sichtbarem Licht beleuchtet, um zu bewirken, dass das den dritten Virus tragende Material leuchtet. Alternativ dazu könnte die Eigenschaft die Darstellung eines Enzyms sein, welches normalerweise nicht von dem Indikatormaterial dargestellt wird, beispielsweise B-Galactosidase, Luziferase oder Alkali-Phosphatase.
  • Vereinbarungsgemäß wird die Erfindung nachstehend am Beispiel einer Anbindung eines Virus beschrieben, welches so modifiziert wurde, dass es einen Genotyp trägt, welcher eine Resistenz gegen ein Antibiotikum A verleiht, und eines anderen Virus, welches so modifiziert wurde, dass es einen anderen Genotyp trägt, der eine Resistenz gegen ein Antibiotikum B verleiht.
  • Die Targetmaterialien können Teil eines Virus, von Bakterien, Protozoen, eukaryotischen Zellen, Pilzen oder anderen Organismen bzw. Organismusteilen sein. Allerdings kann das Targetmaterial auch ein Rückstand von einem Organismus sein, beispielsweise ein von dem Organismus ausgeschiedenes oder erzeugtes Protein, ein Hormon, eine Nukleinsäure oder eine Säurensequenz, ein Prion oder ein Antikörper. Alternativ dazu kann, wie oben angegeben wurde, das Targetmaterial eine Chemikalie sein, beispielsweise ein Medikament oder Biozid, beispielsweise ein Pestizid, ein Herbizid oder ein Fungizid, deren Wirksamkeit gegen spezifische Organismen bestimmt werden soll, oder eine Chemikalie, die durch die Wechselwirkung von zwei anderen Materialien, beispielsweise einem Hormon oder Protein, erzeugt wird und dessen Anwesenheit in der Probe ein Maß für die Wirksamkeit eines im Test befindlichen Materials bei der Verhütung oder Unterstützung der Erzeugung dieses Hormons oder Proteins angibt; oder eine organische oder anorganische Verunreinigungs- oder Schadstoffchemikalie, deren Vorhandensein beispielsweise in Wasser oder einem Produkt Gesundheits- oder andere Schäden hervorrufen könnte. Wegen der Vielzahl von Komponenten, mit denen die Viren markiert werden können, kann die Erfindung über einen weiten Anwendungsbereich eingesetzt werden, wo es erforderlich ist, sehr niedrige Materialpegel, typischerweise weniger als etwa 100 Teile pro Million, zu detektieren.
  • Das Targetmaterial bietet idealerweise zwei Stellen, an denen ein Virus sich direkt an das Targetmaterial binden kann. Ein solches Anbinden des Targetmaterials kann direkt an den Virus erfolgen, beispielsweise über geeignete Stellen auf der Oberfläche des Virenpartikels, oder über eine Stelle, die in bekannter Weise modifiziert wurde, um sich an das Targetmaterial zu binden. Allerdings liegt es im Umfang der vorliegenden Erfindung, irgendeines oder beide Viruspartikel über ein Zwischen-Anbindungsmaterial oder einen Zwischenliganden zu binden, beispielsweise ein Protein, eine Aminosäure, ein Lektin, ein Peptid, einen Antikörper, einen monoklonalen Antikörper, eine Nukleinsäure oder ein anderes Material, welche unterschiedliche Regionen des Targetmaterials erkennen. Alternativ dazu kann die genetische Sequenz, welche die Liganden kodiert, in das Virusgenom eingesetzt und auf der Oberfläche des Virenpartikels dargestellt werden. Falls erwünscht kann die Stelle, an die ein Virenpartikel gebunden werden soll, mit unterschiedlichen Hapten, beispielsweise Biotin und Dinitrophenol (DNP) markiert und die unterschiedlichen Virenpartikel mit Anti-Biotin- und Anti-DNP-Antikörpern vernetzt worden sein, so dass die Virenpartikel zu den Anbindungsstellen an dem Target selbst oder dem Liganden geführt werden.
  • Der Begriff des Anbindens des Virus an das Targetmaterial wird deshalb hier verwendet, um ein Anlagern des Virus mit irgendwelchen Mitteln an das Targetmaterial, sei es direkt oder indirekt, zu bezeichnen, um so Stellen vorzusehen, welche die Aktivität des Virus aufrechterhalten, das mit dem Targetmaterial operativ verbunden ist.
  • Geeignete Paarungen des Targetmaterials, des Virus und der Liganden können ohne weiteres unter Verwendung bekannter Techniken und der Auswahlverfahren aufgestellt werden, die durch einfache Versuch- und Irrtum-Tests bestätigt werden. Da die möglichen Kombinationen von Viren und Liganden die Bildung eines weiten Bereiches von Materialien ermöglichen, welche sich an ein gegebenes Targetmaterial binden können, und da ein weiter Bereich von Modifikationen bei unterschiedlichen Virusarten erreicht werden kann, kann die Erfindung dazu eingesetzt werden, ein virusgebundenes Target mit einem weiten Bereich von Targetmaterialien zu bilden, die nicht allein auf Bakterien beschränkt sind, wie bei den Virusvermehrungs-Bestimmungstechniken, die bisher vorgeschlagen wurden. Die Erfindung findet demnach eine weit verbreitete Anwendung, wo immer es erwünscht ist, das Vorhandensein eines Materials in einem weiten Bereich von Proben zu detektieren.
  • Die Anbindung des Virus oder des modifizierten Virus an das Targetmaterial kann unter Verwendung eines weiten Bereiches von Verfahren und Materialien ausgeführt werden, abhängig von der Natur des Targetmaterials. Typischerweise wird die Anbindung durch Inkubieren einer Probe durchgeführt, die das gewünschte Targetmaterial in Gegenwart der geeigneten Viren enthält, entweder in einem einzigen Schritt unter Verwendung einer Mischung von Viren, oder in zwei Schritten, wobei die Stellen, an die sich die Viruspartikel binden, nur einen Virustyp akzeptieren. Die Inkubation wird typischerweise bei einer Temperatur von 0 bis 60°C in einem geeigneten flüssigen Medium, insbesondere einem wässrigen Medium ausgeführt. Das Targetmaterial und das nicht gebundene Virus können in Lösung vorliegen, in Suspension in einer flüssigen Phase, oder sie können in fester Form bzw. auf einem festen Träger gehalten vorliegen, beispielsweise einer Nitrozellulose- oder Nylonmembran, einer Keramikfritte, festen Kügelchen (engl.: beads) oder dergleichen. Vereinbarungsgemäß wird die Erfindung nachstehend in Verbindung mit der Verwendung eines wässrigen Trägers für das Targetmaterial beschrieben. Eine solche Form des Targets kann durch Auflösen oder Suspendieren einer gefrier getrockneten oder anderen festen Form des Virus- und Targetmaterials unter Verwendung bekannter Techniken hergestellt werden.
  • Die Verwendung von zwei separaten Komponenten, deren jede ihren individuellen Virustyp enthält, die in eine Wechselwirkung treten und ein drittes Material bilden, welches beide Virustypen enthält, ist eine besonders bevorzugte Ausgestaltung, da diese ein schnelles Screening (deutsch: Aussieben) von Drogen ermöglicht, die eine Wirkung auf die Wechselwirkung haben.
  • Die Inkubation im Schritt a) wird durchgeführt, bis ein zufriedenstellendes Verhältnis der Virenpartikel an das Targetmaterial gebunden ist. Die optimalen Bedingungen für den Virusbindungsschritt hängt von der Natur des Targetmaterials, der Virenpartikel und des Verfahrens ab, welches verwendet wird, um das virusbehaftete Indikatormaterial im Schritt b) zu detektieren. Typischerweise wird die Virusanbindung von 5 bis 180 Minuten bei einer Temperatur von in der Nähe der Umgebungstemperatur bis zu 60°C dauern, und die optimale Zeitspanne sowie die optimalen Bedingungen können ohne weiteres für jeden gegebenen Fall durch einfache Versuch- und Irrtumtests festgestellt werden. Das optimale Ausmaß der Virusanbindung an das Targetmaterial hängt von der Natur der in dem Produkt aus dem Schritt b) zu detektierenden Eigenschaften und dem erwarteten Pegel des virusgebundenen Targetmaterials in der Probe ab, wird jedoch typischerweise eine Virusanbindung von wenigstens 25 %, vorzugsweise von 30 bis 60 % oder mehr des Targetmaterials erreichen.
  • Falls erwünscht, kann das virusgebundene Targetmaterial, welches im Schritt a) gebildet wurde, aus der Mischung isoliert werden, in der es unter Verwendung herkömmlicher Isolations- und Waschtechniken gebildet wurde. Allerdings wird das oft nicht nötig sein, und das Produkt aus dem Schritt a) kann direkt als das Medium verwendet werden, in welchem der Schritt b) ausgeführt wird. Allerdings kann eine teilweise Trennung des virusgebundenen Targetmaterials von restlichen freien Viruspartikeln durchgeführt werden unter Verwendung beispielsweise der Filtration oder des Auffangens mit paramagnetischen Kügelchen. Der Waschvorgang kann mit Materialien durchgeführt werden, welche freie Virenpartikel abtöten oder unwirksam machen. Wo die Bindung der Virenpartikel an das Targetmaterial ein Markieren des Targetmaterials mit einer Markierung, etwa Biotin, einschließt, kann alternativ dazu das virusgebundene Targetmaterial von den ungebundenen Virenpartikeln unter Verwendung einer solchen Markierung, beispielsweise mittels paramagnetischer Streptavidin-Kügelchen, isoliert werden. Ich habe herausgefunden, dass eine derartige partielle Trennung oder Isolierung des virusgebundenen Targetmaterials von restlichen, ungebundenen Phagen die Empfindlichkeit und Besonderheit des Verfahrens gemäß der Erfindung beim Detektieren oder Lokalisieren des Targetmaterials verbessert.
  • Im Schritt b) wird das virusgebundene Targetmaterial im Beisein eines Indikatormaterials kultiviert, an welchem die von dem Targetmaterial getragenen Virenanteile haften. Aufgrund der Tatsache, dass sie von einem einzelnen Targetmolekül oder -partikel getragen werden, haften die Virenanteile gleichzeitig an dem gleichen Molekül oder Partikel des Indikatormaterials, und sie verleihen diesem Molekül oder Partikel beide unterscheidenden Eigenschaften, mit denen das Targetmaterial ausgestattet ist. Es ist deshalb möglich, Moleküle oder Partikel mit beiden Eigenschaften von Molekülen oder Partikeln zu unterscheiden, die nur eine Eigenschaft haben.
  • Die Virenanteile können an dem Indikatormaterial auf vielfache Weise haften. Beispielsweise können die Virenanteile bakterielle Indikatormaterialien infizieren; oder sie können während der Kultivierung einen Genotyp darstellen, welcher an dem Indikatormaterial haftet, um diesem die unterscheidenden Eigenschaften zu verleihen. Allerdings muss der Transfer der charakteristischen Eigenschaften von dem virusgebundenen Targetmaterial auf das Indikatormaterial nicht den Eintritt der Virenpartikel in die Zelle des Indikatormaterials erfordern. Die Viruspartikel können demnach ihre Eigenschaften übertragen, indem sie an der Außenseite des Indikatormaterials angelagert werden.
  • Vereinbarungsgemäß wird die Erfindung nachstehend mit Bezug auf den Fall beschrieben, in welchem die von dem Targetmaterial getragenen Virenanteile die bakteriellen Zellen im Schritt b) infizieren und innerhalb der infizierten Zellen geschützt sind, um die unterscheidenden Eigenschaften auf die infizierten Zellen zu übertragen.
  • Der Schritt b) kann demnach ausgeführt werden, indem man eine geeignete bakterielle Kultur zu dem Produkt aus dem Schritt a) hinzufügt und die Kultivierung und Infizierung der Bakterien unter Bedingungen durchführt, bei denen nur die Bakterien, denen beide unterscheidenden Eigenschaften mitgegeben wurden, überleben oder in der Lage sind, sich zu replizieren. In der bevorzugten Ausgestaltung wird demnach die Kultivierung von Bakterien, wie etwa E.-Coli im Beisein der beiden antibakteriellen Agenzien durchgeführt, denen die von dem virusgebundenen Targetmaterial getragenen Virenanteile eine Resistenz verleihen. Alternativ dazu wird die Kultivierung im Schritt b) in Abwesenheit der Antibiotika durchgeführt, und die Antibiotika werden hinzugefügt, nachdem die Kultivierung durchgeführt wurde, um eine ohne weiteres zu detektierende Bakterienpopulation zu erzeugen. Vereinbarungsgemäß wird die Erfindung nachstehend mit Bezug auf eine Durchführung der Kultivierung der Bakterien im Beisein der Antibiotika beschrieben, so dass deren Effekt auf das Wachstum der Bakterienzellen in Realzeit detektiert werden kann.
  • Das E.-Coli ist vorzugsweise in einer größeren Menge vorhanden, als benötigt würde, um eine numerische Parität zwischen den virengebundenen Targetmolekülen oder -partikeln und den Bakterienzellen zu erzielen, und zwar vorzugsweise mit einem Überschuss über die statistisch geforderte Menge. Die Verwendung eines Überschusses des E.-Coli reduziert die Chance, dass eine einzelne Bakterienzelle durch individuelle Partikel beider Viren infiziert wird, die in dem Produkt aus dem Schritt a) verbleiben können. Wo die Bedingungen im Schritt b) oder darauffolgend dem Überleben oder dem Wachstum von lediglich einem der Virentypen stark entgegenstehen, mag es allerdings nicht erforderlich sein, einen Überschuss des E.-Coli zu verwenden. Typischerweise wird ein Überschuss von 10 bis 300 % oder mehr des E.-Coli über die statistische Menge verwendet, um die Produktion von Bakterienzellen zu minimieren, die mit nur einem Virustyp infiziert werden, und um so eine Detektierung der durch das virusgebundene Targetmaterial infizierten Zellen zu unterstützen. Darüber hinaus wird, wie oben festgestellt wurde, bevorzugt, ungebundene Virenpartikel aus dem Produkt des Schrittes a) zu entfernen, was das Risiko einer Produktion von Bakterienzellen, die mit nur einem Virustyp infiziert sind, weiter reduziert.
  • Abhängig von der Effizienz des im Schritt b) verwendeten Antibiotikum-Agens können die durch nur einen Virus infizierten Bakterienzellen absterben, oder sie mögen nicht wachsen und sich nicht replizieren. Wenn lysogene Viren verwendet werden, dann können doppelt infizierte Zellen eine Virusreplizierung bewirten. Die replizierten Virenpartikel von solchen Zellen können deshalb weitere Zellen infizieren und sich replizieren, so dass eine Kaskade von Infektion, Replizierung und Freisetzung von Virenpartikeln verursacht werden kann. Das hat die Wirkung, den Effekt des Wachstums der doppelt infizierten Zellen zu verstärken.
  • Das Wachstum der doppelt infizierten Zellen kann unter Verwendung jeder geeigneten Technik überwacht werden. Beispielsweise kann eine Kultivierung der Bakterien fortgesetzt werden, bis signifikante Populationen der doppelt infizierten Zellen für das nackte Auge sichtbar werden. Wo eine der dem Targetmaterial verliehenen Eigenschaften es erlaubt oder wo ein dritter Virus an das Targetmaterial gebunden wurde, kann alternativ dazu das Wachstum der doppelt infizierten Zellen mit kolorimetrischen, fluoreszenten oder lumineszenten Mitteln überwacht werden. Falls erwünscht, können die Kultivierungsmittel ein Enzym oder andere Mittel beinhalten, welche auf eine Chemikalie reagieren, die von den wachsenden Bakterien freigesetzt wird, um die Eigenschaft zu verstärken, die von einem der von den doppelt infizierten Zellen getragenen Viren verliehen wird.
  • Die unterscheidende Eigenschaft, die den doppelt infizierten Bakterienzellen mitgegeben wird, variiert in ihrer Intensität entsprechend der Anzahl derartiger, in der Kultivierungsmischung im Schritt b) vorhandenen Zellen. Diese Intensität kann verwendet werden, um eine Anzeige der Menge des Targetmaterials in der originalen Probe zu geben, sowie dazu, zu zeigen, dass das Targetmaterial in der getesteten Anfangsprobe vorhanden war.
  • Falls erwünscht kann der Effekt des Hintergrundkoppelns von individuellen Phagenpartikeln an das Targetmaterial und deren Detektierung im Schritt b) reduziert werden, indem man ein oberflächenaktives Agens verwendet, insbesondere ein nichtionisches, oberflächenaktives Agens, wie es etwa unter der Markenbezeichnung Tween verkauft wird, oder durch die Verwendung eines Protein-blockierenden Agens, wie etwa Kasein oder Albumin in Mengen von jeweils 0,1 bis 0,5 % v/v bzw. bis zu 5 % w/v in dem Kultivierungsmedium oder in den Waschfluiden in den Schritten a) und/oder b).
  • Wie oben festgestellt wurde, kann das Verfahren gemäß der Erfindung bei einem weiten Bereich von Targetmaterialien angewendet werden, und zwar wegen der großen Anzahl von Materialkombinationen, die eingesetzt werden können. Die Erfindung findet demnach eine weit verbreitete Anwendung beim Testen von Proben aus einem weiten Bereich von Ausgangsstoffen und für einen weiten Bereich von Targetmaterialien. Die Targetmaterialien müssen keine Organismen sein, wie es bei der Phagenvermehrungstechnik erforderlich ist; sie könnten vielmehr Chemikalien sein, beispielsweise aus der Auflösung eines Virus abgeleitete Proteine; von lebenden Organismen erzeugte RNA besser als Komponenten des Organismus selbst; Schwermetalle oder andere Schadstoffe in Wassersystemen; oder Proteine oder Nukleinsäuren in Lösung bzw. an feste Trägermaterialien gebunden, wie beispielsweise Polyamid-Membranen.
  • Die Erfindung findet auch Verwendung beim Bestimmen einer biologischen Aktivität von Materialien, indem man den Effekt dieses Materials auf eine Unterdrückung oder eine Förderung des Wachstums von Bakterien oder anderen Organismen bestimmt. Ein Organismus kann demnach beispielsweise einer im Test befindlichen Droge ausgesetzt werden, und die Produktion von sekretiertem Protein oder Boten-RNA kann überwacht werden. Wenn die Droge wirksam ist, dann wird die Produktion von Protein oder Boten-RNA in dem Punkt enden, in dem die Droge wirksam wird, und dieses kann unter Verwendung irgendeiner geeigneten Technik überwacht werden. Alternativ dazu kann die Droge ein Wachstum eines Organismus, beispielsweise eines Pilzes oder einer Hefe sowie das nachfolgende Wachstum dieses Organismus nach einer Behandlung mit der im Schritt b) bestimmten Droge unterdrücken.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch eingesetzt werden, um zu untersuchen, ob zwei oder mehr Materialien in Wechselwirkung stehen, um sich zu verbinden oder miteinander zu reagieren. In dieser Anwendung der Erfindung können die zu untersuchenden Materialien jeweils als ein Targetmaterial für einen der Phagentypen und die Produktion eines Produktes dienen, welches beide Phagentypen trägt, die verwendet werden, um zu zeigen, dass eine Wechselwirkung oder Bindung der beiden Targetmaterialien stattgefunden hat. Demnach können Moleküle von einem Material mit Phagen markiert werden, welche die Eigenschaft A verleihen, und die Moleküle des anderen Materials können mit Phagen markiert werden, welche die Eigenschaft B verleihen. Wenn die Materialien unter den Bedingungen, unter denen die Wechselwirkung stattfinden soll, einander und der sich ergebenden Mischung ausgesetzt werden, die wie im Schritt b) inkubiert wird, dann kann das Vorhandensein von Molekülen oder eines Produktes, dem beide Eigenschaften A und B verliehen wurden, detektiert werden, wie oben beschrieben wurde. Diese Technik kann angewendet werden, um die Wechselwirkung von zwei einfachen und/oder komplexen Molekülen zu detektieren, beispielsweise die Bindung eines Enzyms auf einem Substrat, die Wechselwirkung von zwei Proteinen oder eines Proteins und einer Nukleinsäure beispielsweise beim Screening von Drogen. Falls erwünscht, kann einem dritten Molekül eine dritte Eigenschaft verliehen werden, indem man einen unterschiedlichen Phagen verwendet, um einen mit allen drei Eigenschaften A, B und C versehenen Komplex zu erhalten.
  • Alternativ dazu kann die Erfindung eingesetzt werden, um zu bestätigen, dass keine Wechselwirkung stattfindet, beispielsweise wo eine Droge oder ein anderes Material die Wechselwirkung verhindert, indem es sich bevorzugt an eines der wechselwirkenden Moleküle bindet und so anzeigt, ob es sicher ist, bestimmte Kombinationen von Materialien zu mischen oder ob eine Droge einen Effekt auf eine erwartete Wechselwirkung hat.
  • In diesen Fällen wird die Erfindung eingesetzt, um das Vorhandensein oder das Fehlen eines kombinierten Targetmaterials zu detektieren, welches durch die Wechselwirkung von zwei individuellen virenmarkierten Komponenten gebildet wurde, die sich verbinden und das Targetmaterial gemäß der Erfindung bilden, welches die beiden Virenmarkierungen trägt. Der Begriff des Targetmaterials, wie er hier verwendet wird, ist deshalb so auszulegen, dass er ein einzelnes Material umfasst, welches mit beiden Virustypen markiert ist und Materialien, welche mit einem der Virentypen markiert sind, und die sich verbinden oder miteinander in Wechselwirkung treten, um das beide Virentypen tragende Material zu bilden.
  • Da in der bevorzugten Ausgestaltung das Detektieren des Targetmaterials ein Kultivieren von doppelt infizierten Zellen verwendet, ist es möglich, diese Kultivierung (Schritt b) fortzusetzen, bis die anfängliche Menge derartiger Zellen um einen großen Faktor vermehrt worden ist, beispielsweise um das 10- bis 108-fache. Auf diese Weise kann ein sehr geringer Pegel des Targetmaterials in der Anfangsprobe auf ein sehr großes Ausmaß vermehrt werden, was es möglich macht, Pegel des Targetmaterials zu detektieren, welche auf andere Weise mit konventionellen Techniken nicht detektierbar ist.
  • Die Erfindung sieht auch ein Bestimmungs-Kit für den Einsatz in dem Verfahren gemäß der Erfindung vor, wobei dieses Kit umfasst:
    • a) zwei Phagenmaterialien, welche in der Lage sind, sich an ein gemeinsames Targetmaterial oder an zwei individuelle Komponenten, die sich verbinden und das Targetmaterial bilden, zu binden, wobei diese Phagenmaterialien dem Targetmaterial eine unterscheidbare Eigenschaft verleihen; und
    • b) ein Indikatormaterial, welches für eine Kultivierung in einem Wachstumsmedium geeignet und dazu ausgelegt ist, die unterscheidbare Eigenschaft anzunehmen, die durch die Phagenmaterialien verliehen wird.
  • Vorzugsweise ist das Indikatormaterial ein Bakterium, welches durch die Phagenmaterialien infiziert werden kann. Es wird ferner bevorzugt, dass das Kit auch ein Wachstumsmedium für die Kultivierung des virusgebundenen Targetmaterials und des Indikatormaterials umfasst. Es wird ferner bevorzugt, dass das Kit ein zusätzliches Ingrediens umfasst, welches eine visuell detektierbare Anzeige des Wachstums des durch die Phagenmaterialien infizierten Indikatormaterials bietet.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSGESTALTUNGEN:
  • Allgemeine Beschreibung:
  • Die Erfindung wird jetzt in einer Darstellung von bevorzugten Ausführungsbeispielen derselben sowie in Bezug auf das Detektieren eines Targetmoleküls unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Viren, nämlich Virus A und Virus B, beschrieben. Das Targetmolekül kann ein Protein sein, welches sich in einer Lösung befindet oder an einen festen Träger gebunden ist.
  • Die Viren A und B sind Einzelstrang-Bakteriophagen-Ml3-Viren oder -Phagemide, welche durch Einsetzen der Gene, welche jeweils eine Ampicillin- und Kanamycinresistenz kodieren, modifiziert wurden. Falls erwünscht, können die Viren durch Einsetzen der Gene modifiziert werden, welche den IgG-Bindungsbereich des Proteins kodieren. Das ermöglicht es, dass die Viren an jeden IgG-Antikörper gebunden werden, welcher für das Targetmaterial spezifisch sein kann. Wenn das Targetmolekül sich in Lösung befindet, dann können jedes Virus A und B oder beide weiter modifiziert werden, so dass sie ein Maltose-Bindungspeptid oder ein Auto-Biotinylations-Peptid, oder kovalent mit einem Hapten vernetzt, wie etwa Biotin, umfassen. Dies ermöglicht es, dass das virusgebundene Targetmaterial durch Einfangen mit Streptavidin- oder Maltose-derivatisierten paramagnetischen Kügelchen gewaschen wird, um jedes ungebundene Virus zu entfernen. Dies erhöht die Empfindlichkeit und Spezifität des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Das Virus A und/oder B kann auch so modifiziert werden, dass es ein Gen enthält, welches eine detektierbare Marke kodiert, wie etwa ein Enzym beispielsweise für eine β-Galactosidase oder Luziferase, die eine kolorimetrische, fluoreszente oder lumineszente Detektierung des virenbehafteten Indikatormaterials ermöglichen. Falls erwünscht können das Virus A und das Virus B jeweils unterschiedliche Komponenten der detektierbaren Marke enthalten, welche kompiliert werden und bei einer Doppelinfizierung des Indikatormaterials in Funktion treten. Ein spezifisches Beispiel davon ist die Darstellung einer β-Galactosidase infolge einer LacZ-Ergänzung von TG1-Zellen.
  • Die Darstellung der β-Galactosidase erfolgt nur nach Infizierung der TG1-Zellen mit einem virusgebundenen Targetmaterial, welches beide Ergänzungskomponenten des Lac-operon trägt. Die β-Galactosidase kann detektiert werden unter Verwendung der Induktor-Isopropyl-β-Thiogalactopyranoside und des Indikators Brom-4-Chlor-3-Indolyl-β-Galactosid in einem Agar-Medium. Das Medium kann 4-Methylumbelliferyl-β-D-Galactose enthalten, welches im Beisein von β-Galactosidase fluoreszent oder lumineszent ist. Es liegt auch im Umfang der Erfindung, die Änderungen bei der Farbe oder der Farbintensität durch intermittierende oder kontinuierliche Verwendung eines Spektrometers, eines ELISA-Lesers, eines Luminometers oder Fluorimeters zu überwachen, um eine qualitative Abschätzung des in der Anfangsprobe enthaltenen Targetmaterials vorzusehen.
  • Bei einer Abwandlung dieser Technik können zwei Komponenten, welche in Wechselwirkung treten und eine dritte Komponente bilden, jeweils individuell an einen unterschiedlichen Phagen gebunden werden, so dass die dritte Komponente beide Phagentypen trägt und sodann unter Einsatz des Verfahrens gemäß der Erfindung detektiert werden kann. Diese Abwandlung findet eine spezielle Anwendung beim schnellen Screening von Drogen, wo die Wirkung der Droge, die Produktion der dritten Komponente zu verhindern oder zu vervielfachen, dazu verwendet werden kann, eine schnelle Bestimmung dahingehend durchzuführen, ob die Droge wahrscheinlich einen nützlichen Effekt bei Bedingungen hat, bei denen die ersten beiden Komponenten, beispielsweise Proteine, vorhanden sind oder erzeugt werden.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden die Viruspartikel für 10 bis 120 Minuten bei einer Temperatur zwischen 4°C und 50°C mit der Probe, in der das Targetmolekül detektiert werden soll, inkubiert. Während dieser Inkubation werden die Viren an die Targetproteinmoleküle in der Probe gebunden. Nach dieser Inkubation kann die Probe entweder als die für den Kultivierungsschritt b) vorgesehene verwendet oder, beispielsweise unter Verwendung eines Perlauffangverfahrens, isoliert und gewaschen werden. Wenn die Probe an einen festen Träger gebunden ist, kann sie mit einer geeigneten Waschpufferlösung gespült werden.
  • In dem Kultivierungsschritt b) wird sodann ein Überschuss an Escherichia-Coli (E.-Coli) über der statistisch erforderlichen Menge in einem geeigneten Wachstumsmedium hinzugefügt und bei einer Temperatur zwischen 4°C und 50°C für 30 bis 720 Minuten inkubiert. Das Wachstumsmedium enthält sowohl Ampicillin als auch Kanamycin, so dass Bakterien, welche nur durch eines der Viren infiziert worden sind, absterben oder sich nicht replizieren, während diejenigen, welche durch beide Viren A und B infiziert worden sind, gegenüber diesen Antibiotika resistent sind und sich replizieren. Das ermöglicht es einem Beobachter, das Wachstum der Bakterienzellen in dem Kulturmedium zu beobachten und sowohl das Vorhandensein von wachsenden Zellen als auch die Anzahl derartiger Zellen in Realzeit zu bestimmen. Es ist jedoch auch möglich, die Antibiotika dem Kulturmedium nach einer geeigneten Inkubationsperiode hinzuzufügen und den Effekt des Antibiotikums auf die Zellenpopulation zu bestimmen. Wenn das Antibiotikum nach dem anfänglichen Inkubationsschritt hinzugefügt wird, dann würde eine weitere Inkubation von zwischen 2 bis 60 Minuten erforderlich, um eine detektierbare Änderung in dem inkubierten Material zu erzeugen.
  • Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung für das Detektieren eines Moleküls, wie etwa einer Nukleinsäure, die sich in Lösung befinden oder an einen festen Träger gebunden sein kann, sind das Virus A und das Virus B Einzelstrang-Bakteriophage-M13-Viren oder Phagemide, welche jeweils durch Einsetzen der Ampicillin- bzw. Kanamycinresistenz kodierenden Gene modifiziert wurden. Die Viren können einer weiteren Abwandlung durch Anbindung an Nukleinsäure-Teststoffe oder Peptid-Nukleinsäuresonden unterworfen werden, wie unten beschrieben wird. Die Viren werden für 30 bis 240 Minuten bei einer Temperatur zwischen 4°C und 60°C mit der Probe, in der das Targetmolekül detektiert werden soll, inkubiert. Während dieser Inkubation binden sich die Viren an die Target-Nukleinsäuremoleküle in der Probe.
  • Nach dieser Inkubation wird die virengebundene Nukleinsäure mit einem Überschuss an E.-Coli in einem geeigneten Wachstumsmedium bei einer Temperatur zwischen 4°C und 50°C für 30 bis 480 Minuten inkubiert, und der Effekt der Antibiotika bestimmt, wie oben beschrieben wurde.
  • Bei der Detektierung von Nukleinsäuren werden zwei oder mehr Nukleinsäure-Teststoffe benötigt, welche sich an die Target-Nukleinsäure binden. Einzelkopie-Gensequenzen können detektiert werden unter Verwendung von zwei Teststoffen für die gleiche genetische Region oder das gleiche Gen; die Empfindlichkeit für diagnostische Anwendungen kann jedoch erhöht werden, indem man wiederholte oder sich wiederholende Sequenzen in dem Genom des zu detektierenden Organismus anpeilt. Solche Wiederholsequenzen können durch die Bindung von mehr als einer Kopie einer einzelnen Teststoff-Spezies an die Wiederholsequenzen detektiert werden. Wenn zwei Teststoffe verwendet werden, dann können sie mit den gleichen oder unterschiedlichen Hapten markiert werden, d.h. beide Teststoffe können mit Biotin markiert werden, oder ein Teststoff mit Biotin und der andere mit Digoxigenin (Boehringer Mannheim, Lewes, UK, 1 093 088) markiert werden. Nach der Anbindung (Hybridisierung) der Teststoffe an die Target-Nukleinsäure können die Teststoffmoleküle, die jetzt mit einem Zwischenraum vernetzt sind, über die von diesen getragenen Hap tengruppen detektiert werden. Beispielsweise können der Phage A und der Phage K verwendet werden, die zu Fragmenten von Anti-Digoxigenin-Antikörpern (Boehringer Mannheim, Lewes, UK, 1 214 67) oder Streptavidin konjugiert wurden. Wenn ein einzelner Hapten, beispielsweise Biotin, verwendet wird, um die Sonden zu markieren, dann können die beiden Phagen mit dem gleichen Hapten-bindenden Molekül markiert werden, beispielsweise mit Streptavidin. Diese Vorgehensweise kann für eine Detektierung von sich wiederholenden, tandemartig wiederholten Molekülen angemessen sein, z.B. der Lmet2-Sequenz von Leishmania donovani oder der 21-Basis-Paarwiederholung von Plasmodium falciparum. Die Target-DNA kann aus dem Organismus unter Verwendung einer geeigneten herkömmlichen Technik oder in Rohextrakten oder Lysaten von Patientenproben präpariert und auf einer Membran, beispielsweise Hybond N., Hybond N+ (Amersham International plc, Amersham Uk) immobilisiert werden sowie vor der Detektierung unter Verwendung standardisierter Verfahren (Amersham International plc, Veröffentlichungen P1/384/91/6 und P1/387/92/4 und Short Protocols in Molecular Biology, zweite Ausgabe, Ausubel, FM et al eds. Green Publishing Associates and John Siley & Sons. 1992) denaturiert werden. Alternativ dazu kann ein homogenes Testformat verwendet werden; oder es kann gereinigtes DNA präpariert werden, durch Restriktionsenzyme beschnitten werden, durch Elektrophorese nach Abmessungen getrennt werden und vor dem Detektieren auf Nylonmembrane immobilisiert werden.
  • TESTERGEBNISSE:
  • Präparierung der log Phase TG1 E.-Coli:
  • Minimale Mediumplatten wurden präpariert, wie in "Short Protocols in Molecular Biology", 2. Ausgabe, herausgegeben von F.M. Ausubel et al., Green Publishing Associates und John Wi ley and Sons, 1992 beschrieben. E.-Coli TG1 (Pharmacia Biotechnology, Cambridge, UK: Expression Module 27-9401-01) wurde auf die minimale Mediumplatte aufgestrichen und über Nacht bei 37°C inkubiert, um einzelne Kolonien zu erzeugen, und sodann bei 4°C aufbewahrt. Eine einzelne Kolonie wurde in 10 ml eines 2xYT-Mediums geimpft, welches 17 g Bactotrypton (Difco 0123-17-3), 10 g Bacto-Hefeextrakt (Difco 0127-17-19) und 5 g NaCl pro Liter enthielt, das 15 Minuten lang autoklav behandelt worden war. Das geimpfte Medium wurde unter Schütteln bei 37°C inkubiert, bis ein logarithmisches Wachstum erreicht wurde, OD660 nm von etwa 0,5.
  • Präparierung des Phagen K:
  • 10 μl des log Phase TG1, das wie oben beschrieben präpariert war, wurde 1 ml 2xYT in einem 20 ml-Universal-Plastikbehälter zugesetzt. 108 Phage M13K02 (Pharmacia, Expression module 27-1524-02) PFUS wurden dem Behälter zugesetzt, und die Mischung wurde bei 37°C 60 Minuten lang inkubiert. 10 ml 2xYT, 50 μg/ml Kanamycin wurden zugesetzt, und die Mischung bei 37°C inkubiert, bis ein stationäres Phasenwachstum erreicht war, und zwar etwa 5 Stunden. Zellen und Zellendebris wurde durch Zentrifugieren entfernt, und der Überstand durch einen 0,22 Mikron-Filter gefiltert. 2 ml einer 20 % w/v-Lösung von PEG 8000 (Sigma P5413) und 2,5 M NaCl wurde der Phagensuspension zugesetzt, und der Phage durfte sich über Nacht absetzen. Der Phage wurde dann wiederholt zentrifugiert und resuspendiert, sodann in 1 ml PBS (Sigma 1000-3), 1 mM MgCl2 (Sigma M2670) und 25 μM Trypsin (als 6 μl eines 2,5 % w/v Trypsin-Ausgangsmaterials: Sigma T4674) 60 Minuten lang inkubiert, und der Phage wurde mit 200 μl von 20 % PEG 8000 und 2,5 M NaCl 10 Minuten lang bei Raumtemperatur ausgefällt. Der Phage wurde zentrifugiert und mit PBS, MgCl2, PEG 800 und NaCl gewaschen. Fluide wurden entfernt, und der Phage re suspendiert, um den das Kanamycingenom tragenden aktiven Phagen zu erhalten.
  • Präparation des Phagen A:
  • Dieser Phage wurde präpariert unter Verwendung der oben für den Phagen K beschriebenen Technik, mit der Ausnahme, dass der Phage A pCANTAB 5E von Pharmacia Biotechnology, Expression module 27-9401-01 verwendet wurde, und dieser wurde mit Ampicillin (Sigma A2804) und dem Helferphage M13K07 von Pharmacia Biotechnology, Expression module 27-1524-01 und sodann mit sowohl Ampicillin als auch Kanamycin (Sigma K0879) inkubiert, so dass sich ein Phagemid ergab, welches eine Ampicillinresistenz kodiert.
  • Alternativ dazu kann der Phage A und der Phage K durch Ultrazentrifugierung auf Caesiumchloridgradienten unter Verwendung der Technik präpariert werden, die in Short Protocols in Molecular Biology beschrieben wurde.
  • Beispiel 1
  • Detektierung eines immobilisierten, Liganden-bindenden Moleküls unter Verwendung eines mit einem Liganden markierten Phagen.
  • In diesem Beispiel ist der verwendete Ligand Biotin, welches sich an das Protein Streptavidin bindet. Ein Molekül des Streptavidin kann vier Moleküle des Biotin binden.
  • Die Biotinylation des Phagen wurde unter Verwendung eines Biotinamidocaproat-N-Hydroxylsulfosuccinimid-Ester (Sigma B2643) durchgeführt, wie in dem Handbuch des Lieferanten beschrieben ist. Das optimale Verhältnis von Phage zu Biotin kann für jeden Phage experimentell bestimmt werden. Der biotinylierte Phage wurde durch eine Standard-Polyethylen-Glycol-Ausfällung gereinigt.
  • Die biotinylierten Phage K und Phage A wurden verwendet, um paramagnetische Streptavidin-Kügelchen zu detektieren. Die Kügelchen waren zuvor durch Lichtmikroskopierung zu 2 × 105-Partikel pro μl unter Verwendung eines Haemocytometers quantifiziert worden. Die paramagnetischen Streptavidin-Kügelchen (Promega Z5481) wurden gewaschen und präpariert, wie durch die Lieferanten empfohlen. Kontrollkügelchen wurden durch Waschen in der gleichen Lösung, die 0,1 mM Biotin (Sigma B4501) enthielt, inaktiviert.
  • Die Streptavidin- und die inaktivierten Kontrollkügelchen wurden in Serie zehnfach verdünnt und mit einer Mischung eines jeden der biotinylierten Phagen inkubiert. Nachdem man erlaubt hatte, dass sich die Phagen an die Kügelchen binden, wurden die Kügelchen gewaschen und mit log-Phase TG1-Zellen inkubiert, um eine Phageninfektion zu erhalten.
  • Nach der Phageninfektion wurden die TG1-Zellen auf feste, Ampicillin und Kanamycin enthaltende Medien abgeschieden, um so diese E.-Coli-Zellen, welche doppelt infizierte Zellen gewesen waren, sowohl durch Phagen A und Phagen K zu kultivieren, und die Anzahl der Kolonien wurde gezählt (siehe Tabelle 1). Der Test und die inaktivierte Kontrolle wurden doppelt ausgeführt (A und B), und die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1
    Figure 00320001
    • ++ = zu viele um gezählt zu werden
  • Schlüsse:
  • Zwei Phagen, welche unterschiedliche wählbare Eigenschaften innerhalb ihres E.-Coli-Wirtes kodieren, können in einer Probe verwendet werden, um ein Molekül zu detektieren, an das sie sich mittels Liganden an der Phagenoberfläche binden. Die Ergebnisse zeigen, dass dieses Testverfahren eine Empfindlichkeit von einer so geringen Zahl wie 20 Streptavidin-Kügelchen hat.
  • Beispiel 2
  • Detektierung eines Liganden bindenden Moleküls (Streptavidin) in einer homogenen Probe (ohne Waschen).
  • Reihenverdünnungen von Streptavidin (Sigma 54762) wurden einer Mischung von biotinylierten Phagen A und Phagen K zugesetzt, die wie im Beispiel präpariert waren. Nach einer Inkubation, um es den Phagen zu ermöglichen, sich an das Strepta vidin zu binden, wurden log-Phase TG1-Zellen zugesetzt, um die E.-Coli-Zellen mit den Phagen zu infizieren.
  • Nach der Infektion wurden die Zellen auf feste, Ampicillin und Kanamycin enthaltende Zellen ausgefällt, um nach doppelt infizierten Zellen zu selektieren, und die Anzahl von Kolonien auf jeder Platte wurde gezählt, und die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 dargelegt: Tabelle 2
    Figure 00330001
  • Schluss:
  • Diese Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren gemäß der Erfindung eine so geringe Zahl wie 105 Moleküle oder 0,1 attomole Streptavidin ohne Einfangen oder Waschen des Komplexes detektieren könnte. Eine Verhinderung der Detektierung wurde bei höheren Konzentrationen (1 femtomole) oder Streptavidin offensichtlich, was eine allgemeine Beobachtung bei anderen Immuntesttechniken ist.
  • Beispiel 3:
  • Detektierung eines Antigens mit Antikörper-markierten Phagen.
  • Phage A und Phage K wurden jeweils zu einem Anti-Kartoffel-Virus X-Antikörper (Agdia Incorporated, Elkhart, Indiana 46514, USA) unter Verwendung von Glutaraldehyd als Biokonjugat mittels des Verfahrens konjugiert, welches in Bioconjugation, Mohammed Aslam und Alastair Dent, Eds. 1998, Macmillian Reference Ltd., London, UK ISBN 0-3330583752 beschrieben ist. Die Konjugate wurden verdünnt und in TBS, 1 mM MgCL2 bei 4°C aufbewahrt.
  • ELISA-Kits zum Detektieren von Kartoffel-Virus X (Agdia, PathoScreen Kit PSP 10000/0288), positive Kontrollphiolen aus gefriergetrockneten, infizierten Blattmaterialien (Agdia, LPC 10000) und negative Kontrollphiolen aus gefriergetrocknetem Blattmaterial (Agdia, LNC 10000) wurden von Agdia Incorporated bezogen.
  • Verdünnungen von infiziertem Blattmaterial wurden zu Anti-Kartoffel X-Virus-Antikörper-beschichteten Mikrotiter-Plattenbehältern (engl.: wells)(Agdia, PathoScreen Kit PSP 10000/0288) zugesetzt, um ein Einfangen des Virenmaterials zu ermöglichen. Nach dem Einfangen und Waschen wurden konjugierte Phagen A und Phagen K einem jedem Behälter zugesetzt und inkubiert, um ein Einfangen der Phagenpartikel zu ermöglichen. Die Behälter wurden sodann gewaschen, und log-Phase TG1-Zellen wurden zugesetzt, um eine Infektion der Zellen mit den konjugierten Phagen zu ermöglichen. Nach der Infektion wurden die Inhalte eines jeden Behälters auf feste, Ampicillin und Kanamycin enthaltende Medien ausgefällt, um nach doppelt infizierten Zellen zu selektieren, und die Anzahl der Kolonien auf jeder Platte wurde gezählt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 dargestellt: Tabelle 3
    Figure 00350001
    • ++ zu viele Kolonien, um sie zu zählen, z.B. > 1000
  • Schlüsse:
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung detektierte das Vorhandensein von Blattviren bei einer 10–3-Verdünnung des positiven Kontrollblattmaterials.
  • Vergleichsbeispiel:
  • Vergleich einer Ein-Phagen-, einer Zwei-Phagen- und einer ELISA-Vorgehensweise zum Detektieren eines Virus.
  • Es wurde dem gleichen Protokoll gefolgt, wie es im Beispiel 3 beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass eine Verwendung eines einzelnen konjugierten Phagen (Phage K) mit einem Mix aus konjugierten Phagen A und Phagen K zum Detektieren der verdünnten Pflanzenextrakte verglichen wurde. Der Einzelphage K wurde zuletzt auf Kanamycin enthaltende Agar-Platten ausgefällt, während der Phagenmix zuletzt auf Kanamycin und Ampicillin enthaltende Agar-Platten in der üblichen Weise ausgefällt wurde. Nach der Inkubation, um eine Selektierung infizierter Zellen zu ermöglichen, wurde die Anzahl der Kolonien gezählt, und die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 dargestellt:
    Den Anweisungen des Herstellers folgend wurde eine Patho-Screen Kartoffel-Virus-X-ELISA-Bestimmung parallel an den gleichen Verdünnungen eines positiven Kontrollblattextraktes durchgeführt, und die Ergebnisse dieses Tests sind auch in der Tabelle 4 dargestellt: Tabelle 4
    Figure 00360001
  • Schluss:
  • Dieses Experiment zeigt den Vorteil einer Verwendung der Zwei-Phagen-Vorgehensweise im Vergleich zu einer Einzel-Phagen-Vorgehensweise. Wenn der Phage K alleine verwendet wurde, gab es eine signifikante Anzahl von Kolonien in der negativen Kontrolle. Die Zwei-Phagen-Vorgehensweise reduziert das Hintergrundsignal, so dass die positiven Proben ohne weiteres identifiziert werden, auch bei einer Verdünnung von 10–3. Das Hintergrundsignal kann weiter durch die Verwendung eines oberflächenaktiven Agens, beispielsweise des unter der Handelsmarke Tween 20 verkauften Agens in einer Konzentration von 0,1 bis 0,5 % v/v und/oder eines Rinderserumalbumins bei Konzentrationen von bis zu 5 % w/v in dem Inkubations- oder Waschmedium reduziert werden.
  • Das PathoScreen ELISA, wie es von den Herstellern geliefert wird, war nicht so empfindlich wie das Verfahren gemäß der Erfindung.
  • Beispiel 4:
  • Eine alternative Zwei-Phagen-Strategie zur Detektierung eines Virus.
  • Ein Anti-Kartoffel-X-Virus-konjugierter Phage A oder Phage K (präpariert wie im Beispiel 3) wurde verwendet, um Mikrotiter-Plattenbehälter (Greiner Labortechnik Ltd., Cambridge, UK, 756061) zu beschichten. Verdünnungen eines Pflanzenextraktes wurden in Phage-beschichteten Behältern eingefangen. Nach dem Waschen wurde ein Phage/Antikörper-Konjugat (Phage A oder Phage K) zu jedem Behälter zugesetzt, derart, dass Phage A den Behältern zugesetzt wurde, welche mit Phage K beschichtet waren, und umgekehrt. Nach einer Inkubation, um ein Einfangen des Phagen zu ermöglichen, wurden die Behälter gewaschen, und es wurde log-Phase TG1 zugegeben, um eine Infektion zu erreichen. Nach der Infektion wurden die Inhalte eines jeden Behälters auf feste, Ampicillin und Kanamycin enthaltende Medien ausgefällt, um nach doppelt infizierten Zellen zu selektieren. Nach dem Selektieren wurde die Anzahl der Kolonien auf jeder Platte gezählt, und die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 dargestellt: Tabelle 5
    Figure 00380001
  • Schluss:
  • Dieser Test zeigt, dass eine Bindung des Virus an das Targetmaterial in zwei Stufen eine erfolgreiche Alternative zur Bindung der Phagenpartikel in einem einzigen Schritt bietet und es erlaubt, eine 10–4-Verdünnung eines positiven Kontrollblattextraktes zu detektieren.

Claims (19)

  1. Verfahren zur Detektion eines Targetmaterials in einer Probe, welches Verfahren folgende Schritte umfasst: a. Miteinanderverbinden von mindestens zwei Viren durch das Targetmaterial, um ein virusgebundenes Targetmaterial auszubilden und in Verbindung damit das virusgebundene Targetmaterial mit einer unterscheidenden Eigenschaft auszustatten, die dem Targetmaterial durch eines der Viren alleine nicht verliehen wird; und b. Kultivieren des Produkts aus Schritt a in Gegenwart eines Indikatormaterials, an dem sich die Viren anlagern, die von dem virusgebundenen Targetmaterial getragen werden, um das Indikatormaterial zu veranlassen, die unterscheidende Eigenschaft des virusgebundenen Targetmaterials anzuzeigen; und c. Überwachen des Vorliegens oder Nichtvorliegens von virusbehaftetem Indikatormaterial.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kultivierungsschritt b unter Bedingungen ausgeführt wird, die das virsusbehaftete Indikatormaterial überlebt, aber das Indikatormaterial, an das sich kein oder nur eines der Viren angelagert hat, nicht überlebt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Virusanteil über einen Zwischenliganden an das Targetmaterial angebunden wird.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die viralen Anteile das virusgebundene Targetmaterial mit einer Widerstandsfähigkeit gegen zwei verschiedene Formen von Antibiotika ausstatten.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt b in der Gegenwart einer bakteriellen Indikatorkultur ausgeführt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kultivierung in Schritt b in Gegenwart zumindest der statistisch erforderlichen Menge an bakteriellen Zellen derart durchgeführt wird, dass ein Überschuss an Indikatorbakterien gegenüber Viren ausreichend ist, so dass eine Doppelinfektion von Indikatorbakterien der bakteriellen Indikatorkultur durch zwei nicht verbundene Viren, um den Indikatorbakterien die unterscheidende Eigenschaft zu verleihen, hinreichend unwahrscheinlich ist, damit solche Ereignisse die Ergebnisse des Verfahrens nicht beeinträchtigen.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Virus verwendet wird, das das virusinfizierte Indikatormaterial mit einem visuell detektierbaren Merkmal versieht.
  8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Targetmaterial eine anorganische oder organische Chemikalie oder ein Organismus, ein Teil davon oder ein Ausdruck oder Produkt eines Organismus ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Targetmaterial ein Protein, ein Enzym, ein Prion, ein Lipid, eine Nukleinsäure, ein Hormon, ein Pilz, ein Virus, ein Bakterium oder ein Protozoon ist.
  10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Targetmaterial das Ergebnis eine Wechselwirkung zwischen zwei oder mehr anderen Materialien ist und dass das Verfahren eingesetzt wird, um das Maß oder die Inhibition einer solchen Wechselwirkung zu bestimmen.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselwirkung durch die Wirkung einer dritten Komponente gehemmt wird und der Effekt dieser dritten Komponente durch das Inhibitionsmaß bei der Herstellung des Wechselwirkungsprodukts festgelegt wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Targetmaterial ein Kontaminant oder eine Verunreinigung in einem weiteren Material ist und dass das Verfahren eingesetzt wird, um das Vorliegen dieses Kontaminanten oder dieser Verunreinigung zu detektieren.
  13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Targetmaterial ein Medikament oder Biozid oder das Ergebnis der Wechselwirkung eines Medikaments oder Biozids mit einem Organismus ist und dass das Verfahren eingesetzt wird, um die Wirksamkeit des Medikaments oder Biozids zu bestimmen.
  14. Verfahren nach eine der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektion der unterscheidenden Eigenschaft in dem Indikatormaterial über einen Zeitraum überwacht wird, um eine quantitative Angabe des in der Probe vorliegenden Targetmaterials zu liefern.
  15. Ausrüstung von Bestandteilen zur Nutzung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie umfasst: a. mindestens zwei Phagenmaterialien, die ausgelegt sind, um sich an ein gemeinsames Targetmaterial oder an Komponenten anzubinden, die zur Bildung des Targetmaterials wechselwirken und die dem Targetmaterial eine unterscheidende Eigenschaft verleihen; und b. ein Indikatormaterial, das zur Kultivierung in einem Wachstumsmedium geeignet ist und ausgelegt ist, die unterscheidende Eigenschaft, die durch die Phagenmaterialien verliehen werden, zu übernehmen.
  16. Ausrüstung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Indikatormaterial ein Bakterium ist, das durch die Phagenmaterialien infiziert werden kann.
  17. Ausrüstung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Phagenmaterialien und das Bakterium in gefriergetrockneter, fester Teilchenform vorliegen.
  18. Ausrüstung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie auch ein Wachstumsmedium zur Kultivierung des virusgebundenen Targetmaterials und des Indikatormaterials umfasst.
  19. Ausrüstung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen weiteren Bestandteil umfasst, der eine visuell detektierbare Anzeige für das Wachstum von durch die Phagenmaterialien infiziertem Indikatormaterial bereitstellt.
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