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Diese
Erfindung betrifft Verfahren, Tests und Bestandteile zum Nachweis
und zur Analyse der Bindung zwischen biologischen und chemischen
Spezies und kann speziell für
die Arzneimittelforschung verwendet werden.
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Auf
bestimmten Gebieten der Chemie und Biologie ist die Bestimmung von
Bindungswechselwirkungen zwischen Molekülen von höchster Bedeutung. Dies gilt
besonders im Zusammenhang mit Studien betreffend die Physiologie.
Eine große
Anzahl von chemischen und biochemischen Wechselwirkungen, die mit
physiologischen Prozessen oder mit der Wechselwirkung von Chemikalien
mit physiologischen Prozessen verbunden sind, umfassen die Erkennung
von einer molekularen Entität
durch eine andere. Eine Klasse von derartigen Wechselwirkungen umfasst
die physiologische Aktivität
von Pharmazeutika (Arzneimitteln). Ein genaues Verständnis der Wechselwirkung
von Arzneimitteln mit physiologischen Entitäten und die Konzeption von
und/oder die Forschung an Arzneimitteln, die physiologisch miteinander
wechselwirken können,
ist, natürlich,
für die Gesellschaft
von enormem Interesse.
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Arzneimittelforschung
wird typischerweise durch das Screenen einer großen Anzahl von Kandidatenarzneimitteln
hinsichtlich der Wechselwirkung mit physiologischen Zielen wie beispielsweise Ziel-Rezeptoren
oder -Proteinen erleichtert. Bekannte Techniken zum Arzneimittelscreenen
umfassen das individuelle Studium von Kandidatenarzneimitteln hinsichtlich
ihres pharmazeutischen Potentials, oft parallel mit zehnen, hunderten
oder tausenden von anderen Arzneimittelkandidaten. In einem typischen
Verfahren werden tausende von Arzneimittelkandidaten (eine Bibliothek),
von denen von einem jeden bekannt ist, dass er wenigstens ein gewisses Potential
für eine
Art von pharmazeutischer Verwendung aufweist, auf ihre Aktivität in Verbindung
mit einem spezifischen physiologischen Zielmolekül parallel studiert. Während diese
und andere Techniken zum Screenen von Arzneimitteln und Studieren
anderer chemischer oder biologischer Bindungswechselwirkungen bekannt
sind, sind einige zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Es besteht
ein Bedarf für
verbesserte, abgewandelte und in einigen Fällen schnellere Techniken zum
Studium derartiger Wechselwirkungen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt, allgemein, Techniken zum Separieren
von wechselwirkenden Bestandteilen aus einer Mischung mutmaßlicher
Bindungspartner, Bestimmen der Identität eines unbekannten Analyten,
Bestimmen, welche von einer Anzahl von Spezies an eine bekannte
Spezies bindet, Bestimmen, ob eine Spezies in einer Mischung existiert,
die an eine andere Spezies bindet, und/oder eine Kombination dieser
und anderer Techniken bereit.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Erfindung das magnetische Ziehen eines ersten Gegenstandes
und eines ersten chemischen oder biologischen Mittels, das relativ
zu dem ersten Gegenstand immobilisiert ist, an eine erste Stelle,
und Ziehen eines zweiten Gegenstandes an eine zweite Stelle. Der erste
oder zweite Gegenstand wird selektiv von seiner Stelle freigesetzt,
während
der andere an seiner Stelle zurückgehalten
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann eine Entscheidung, ob der erste oder der zweite Gegenstand
freigesetzt wird, auf der Grundlage gefällt werden, ob der erste oder
zweite Artikel einen Bindungspartner oder Analyten eingefangen hat.
Wiederholte Schritte aus magnetischem Ziehen und Freisetzen können zum
Isolieren eines einzelnen Bindungspartners eines Analyten aus einer
Reihe möglicher
Bindungspartner führen.
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Andere
Vorteile, neue Merkmale und Ziele der Erfindung werden aus der folgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung offenkundig werden, wenn
sie zusammen mit den beigefügten
Zeichnungen betrachtet wird, die Schemata sind und die nicht als
maßstabsgetreu
gezeichnet gelten sollen. Bei diesen Figuren ist ein jeder oder
fast jeder Bestandteil, der in verschiedenen Figuren dargestellt
ist, durch ein einzelnes Bezugszeichen wiedergegeben. Aus Gründen der
Klarheit ist nicht jeder Bestandteil in jeder Figur markiert, und
es ist auch nicht ein jeder Bestandteil einer jeden Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, wo eine Darstellung nicht erforderlich ist,
um den Fachleuten auf dem Gebiet zu erlauben, die Erfindung zu verstehen.
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1 veranschaulicht
schematisch (ebenso wie die anderen Figuren) das Binden zwischen
Kolloid-immobilisierten Proteinen und einem ersten, auf einer magnetischen
Perle immobilisierten Arzneimittelkandidaten, aber nicht einem zweiten,
auf einer magnetischen Perle immobilisierten Arzneimittelkandidaten;
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2 veranschaulicht
einen ersten Arzneimittelkandidaten, der relativ zu einer magnetischen Perle
immobilisiert und an Kolloid-immobilisierte Proteine gebunden ist,
und einen zweiten Arzneimittelkandidaten, der ebenfalls an magnetischen
Perlen immobilisiert ist, aber nicht an Kolloid-immobilisierte Proteine
gebunden ist, in einer Mischung in der Umgebung von magnetisch ausgerüsteten Elektroden;
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3 veranschaulicht
die magnetischen Perlen von 2 und daran
immobilisierte Bestandteile, die zu Oberflächen von magnetisch ausgerüsteten Elektroden
gezogen sind;
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4 veranschaulicht
die Anordnung von 3 nach selektiver Deaktivierung
von mit einer Elektrode verbundenen magnetischen Kraft; und
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5 veranschaulicht
die Anordnung von 4 nach Deaktivierung von mit
der verbleibenden Elektrode verbundenen magnetischen Kraft und Reaktivierung
von mit beiden Elektroden verbundener magnetischer Kraft.
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6 veranschaulicht
eine Multiplex-Vorrichtung zum Anlegen und Freisetzen einer magnetischen
Kraft an mehreren Stellen auf einer durchgehenden Oberfläche.
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Die
internationale Patentanmeldung mit der Nummer PCT/US00/01997, eingereicht
am 25. Januar 2000 von Bamdad et al., mit dem Titel „Rapid
and Sensitive Detection of Aberrant Protein Aggregation in Neurodegenerative
Diseases" (veröffentlicht
als WO 00/43791 am 27. Juli 2000), die internationale Patentanmeldung
mit der Nummer PCT/US00/01504, eingereicht am 21. Januar 2000 von
Bamdad et al., mit dem Titel „Interaction
of Colloid-Immobilized
Species with Species on Non-Colloidal Structures" (veröffentlicht als WO 00/34783
am 27. Juli 2000), die gemeinsam besessene, ebenfalls anhängige US-Patentanmeldung mit
der Seriennummer 09/602,778, eingereicht am 23.6.2000 von Bamdad
et al., mit dem Titel „Interaction
of Colloid-Immobilized Species with Species on Non-Colloidal Structures"; und die gemeinsam
besessene, gleichzeitig anhängige
US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 09/631,818, eingereicht am 03.08.2000 durch
Bamdad et al., mit dem Titel „Rapid and
Sensitive Detection of Protein Aggregation" sind alle für die vorliegende Erfindung
relevant.
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Definitionen:
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„Kleine
Moleküle", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Molekül
mit weniger als 5 Kilodalton, typischerweise weniger als 1 Kilodalton.
Wie hierin verwendet, schließt „kleines
Molekül" Proteine aus.
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Der
Begriff „Kandidatenarzneimittel", wie hierin verwendet,
bezeichnet eine jegliche medizinische Substanz, die bei Menschen,
Tieren oder Pflanzen verwendet wird. In dieser Definition sind Verbindungsanaloga,
natürlicherweise
vorkommende, synthetische und rekombinante Pharmazeutika, Hormone,
Antibiotika, Neurotransmitter etc. umfasst. Dies umfasst eine jegliche
Substanz oder einen jeglichen Vorläufer (ob natürlich vorkommend,
synthetisch oder rekombinant), der hinsichtlich der Verwendung als
ein Arzneimittel für
die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen, oder einer anderen
Erkrankung, die durch aberrante Aggregation gekennzeichnet ist,
oder deren Prävention
evaluiert werden soll. Die Evaluierung erfolgt typischerweise durch
die Aktivität
in einem Test, wie beispielsweise den Screening-Tests der vorliegenden
Erfindung.
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Eine
Vielzahl von Arten von Partikeln können im Rahmen der Erfindung
verwendet werden. Beispielsweise bedeutet „flüssigkeitssuspendierbares Partikel" ein Partikel, das
veranlasst werden kann, durch sich selbst in Suspension in einer
Flüssigkeit zu
verbleiben, in der es für
die Zwecke der Erfindung verwendet wird (typischerweise eine wässrige Lösung), oder
in Lösung
gehalten werden kann durch Anlegen eines magnetischen Feldes, eines
elektromagnetischen Feldes, Bewegung wie beispielsweise Rühren, Schütteln, Vibrieren,
Beschallen, Zentrifugieren, Vortexen oder dergleichen. Ein „magnetisch suspendierbares" Partikel ist ein
solches, das in einer Flüssigkeit
durch Anlegen eines magnetischen Feldes in Suspension gehalten werden
kann. Ein elektromagnetisch suspendierbares Partikel ist ein solches,
das in einer Flüssigkeit
in Suspension gehalten werden kann durch Anlegen eines elektromagnetischen
Feldes (z. B. ein Partikel, das eine Ladung trägt, oder ein Partikel, das
modifiziert ist, um eine Ladung zu tragen). Ein „selbst-suspendierbares Partikel" ist ein Partikel,
dessen Größe und/oder
Masse gering genug ist, so dass es in einer Flüssigkeit in Suspension verbleiben
wird, in der es verwendet wird (typischerweise eine wässrige Lösung), ohne
die Unterstützung
von, beispielsweise, einem magnetischen Feld, für wenigstens 1 Stunde. Andere selbst-suspendierbare
Partikel werden, ohne Unterstützung,
für 5 Stunden,
1 Tag, 1 Woche oder sogar 1 Monat, gemäß der vorliegenden Erfindung,
in Lösung
bleiben.
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„Proteine" und „Peptide" sind in der Technik gut
bekannte Begriffe und sind in der Technik hinsichtlich der Anzahl
von Aminosäuren,
die sie jeweils umfassen, nicht präzise definiert. Wie hierin
verwendet, wird diesen Begriffen ihre in der Technik übliche Bezeichnung
beigemessen. Im Allgemeinen sind Peptide Aminosäuresequenzen mit einer Länge von weniger
als etwa 100 Aminosäuren,
können
aber Sequenzen von bis zu 300 Aminosäuren umfassen. Proteine werden
im Allgemeinen als Moleküle
mit wenigstens 100 Aminosäuren
verstanden.
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Wie
hierin verwendet bezeichnet eine „Metallbindungsmarkierung" eine Gruppe von
Molekülen, die
an ein Metall befestigt werden können,
das durch ein Chelat koordinativ gebunden ist. Geeignete Gruppen
derartiger Moleküle
umfassen Aminosäuresequenzen,
typischerweise von etwa 2 bis etwa 10 Aminosäureresten. Diese umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Histidine und Cysteine („Polyamino-Markierung"). Derartige Bindungsmarkierungen, wenn
sie Histidine umfassen, können
als „Poly-Histidin-System" oder „Histidin-Markierung" oder „HIS-Markierung" bezeichnet werden
und können
an entweder dem Amino- oder Carboxy-Terminus vorhanden sein oder
an einer jeglichen exponierten Region eines Peptids oder Proteins
oder einer Nukleinsäure.
Ein Poly-Histidin-System
aus sechs bis zehn Resten ist für
die Erfindung bevorzugt. Das Poly-Histidin-System ist auch funktionell
definiert als eine Anzahl von konsekutiven Histidin-Resten, die
an ein interessierendes Protein hinzugefügt sind, was die Affinitätsreinigung
des sich ergebenden Proteins an eine Metallchelatsäule erlaubt,
oder die Identifizierung eines Protein-Terminus durch die Wechselwirkung
mit einem weiteren Molekül
(z. B. einem Antikörper,
der mit der HIS-Markierung reagiert).
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„Affinitätsmarkierung" wird seine übliche Bedeutung
in der Technik beigemessen. Affinitätsmarkierungen umfassen, beispielsweise,
Metallbindungs-Markierungen, GST (in GST/Glutathion-Bindungsclips)
und Streptavidin (in Biotin/Streptavidin-Bindung). An verschiedenen
Stellen hierin sind spezifische Affinitätsmarkierungen im Zusammenhang
mit Bindungswechselwirkungen beschrieben. Es soll verstanden werden,
dass die Erfindung in einer Ausführungsform,
die eine Affinitätsmarkierung verwendet,
eine Reihe von individuellen Ausführungsformen umfasst, die jeweils
die Auswahl einer der hierin beschriebenen Affinitätsmarkierungen
umfasst.
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Wie
hierin verwendet bezeichnet „Chelat, das
ein Metall koordinativ bindet" oder
Metall, das von einem Chelat koordinativ gebunden ist, ein Metall,
das durch ein Chelat-bildendes Mittel koordinativ gebunden ist,
das nicht alle verfügbaren
Koordinationsstellen auf dem Metall ausfüllt, wodurch einige Koordinationsstellen
für die
Bindung vermittels einer Metall-bindenden
Markierung verfügbar
bleiben.
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Wie
hierin verwendet definiert „Metall-bindende
Markierung/Metall/Chelat-Verbindung" eine Verbindung zwischen einer ersten
und zweiten Spezies, bei der eine erste Spezies relativ zu einer
Metall-bindenden Markierung immobilisiert ist; und eine zweite Spezies
relativ zu einem Chelat immobilisiert ist, wo das Chelat ein Metall
koordinativ bindet, an dem die Metall-bindende Markierung auch koordinativ
gebunden ist. Das US-Patent 5,620,850 von Bamdad et al. beschreibt ähnliche
Verbindungen.
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„Signalentität" bedeuten eine Entität, die in der
Lage ist, ihre Existenz in einer speziellen Probe oder an einer
speziellen Stelle anzuzeigen. Signalentitäten der Erfindung können jene
sein, die durch das unbewaffnete menschliche Auge identifizierbar
sind, jene, die isoliert unsichtbar sein können, aber durch das unbewaffnete
menschliche Auge nachweisbar sein können, wenn sie in ausreichender
Menge vorliegen (z. B. Kolloidpartikel), Entitäten, die elektromagnetische
Strahlung auf einem Niveau oder innerhalb eines Wellenlängenbereiches
absorbieren oder emittieren, so dass sie leicht mit dem Auge (unbewaffnet oder
mit einem Mikroskop, einschließlich
eines Elektronenmikroskopes oder dergleichen) oder spektroskopisch
nachgewiesen werden können,
Entitäten,
die elektronisch oder elektrochemisch nachgewiesen werden können, wie
beispielsweise Redox-aktive Moleküle, die ein charakteristisches
Oxidations/Reduktionsmuster nach Exposition gegenüber entsprechender
Aktivierungsenergie („elektronische
Signalentitäten") aufweisen, oder
dergleichen. Beispiele umfassen Farbstoffe, Pigmente, elektroaktive
Moleküle,
wie beispielsweise Redox-aktive Moleküle, fluoreszierende Molekülbestandteile
(einschließlich,
per definitionem, phosphoreszierende Molekülbestandteile), hochregulierende
Phosphore, chemilumineszierende Entitäten, elektrochemilumineszierende
Entitäten
oder Enzymgekoppelte Signalmolekülbestandteile,
einschließlich
Meerrettichperoxidase und alkalische Phosphatase. „Vorläufer von
Signalentitäten" sind Entitäten, die
selbst keine Signalfähigkeiten aufweisen
mögen,
aber nach chemischer, elektrochemischer, elektrischer, magnetischer
oder physikalischer Wechselwirkung mit einer weiteren Spezies Signalentitäten werden.
Ein Beispiel umfasst einen Chromophor mit der Fähigkeit, Strahlung innerhalb einer speziellen,
nachweisbaren Wellenlänge
nur nach chemischer Interaktion mit einem weiteren Molekül zu emittieren.
Vorläufer
von Signalentitäten
sind von Signalentitäten
unterscheidbar, sind aber von der Definition von „Signalentitäten", wie hierin verwendet, umfasst.
Wie hierin verwendet bedeutet „befestigt
an oder ausgeführt,
um befestigt zu werden" im
Kontext einer Spezies relativ zu einer anderen Spezies oder zu einer
Oberfläche
eines Gegenstandes, dass die Spezies chemisch oder biochemisch mittels
kovalenter Bindung, Bindung vermittels spezifischer biologischer
Bindung (z. B. Biotin/Streptavidin), koordinativer Bindung wie beispielsweise
Chelat/Metall-Bindung oder dergleichen, gebunden ist. Beispielsweise umfasst „befestigt" in diesem Kontext
mehrere chemische Bindungen, mehrere chemische/biologische Bindungen
etc., einschließlich,
aber nicht beschränkt auf,
eine Bindungsspezies wie beispielsweise ein Peptid, das auf einer
Polystyrolperle synthetisiert ist, eine Bindungsspezies, die spezifisch
biologisch an einen Antikörper
gekoppelt ist, der an ein Protein gebunden ist wie beispielsweise
Protein A, das kovalent an eine Perle gebunden ist, eine Bindungsspezies, die
einen Teil (vermittels Gentechnologie) eines Moleküls wie beispielsweise
GST oder eines Phagen ausbildet, das/der wiederum spezifisch biologisch
an einen Bindungspartner gebunden ist, der kovalent an einer Oberfläche befestigt
ist (z. B. Glutathion im Falle von GST), etc. Als weiteres Beispiel
ist ein an ein Thiol kovalent gebundener Molekülbestandteil so ausgeführt, dass
er kovalent an eine Goldoberfläche befestigt
werden kann, da Thiol Gold kovalent bindet. In ähnlicher Weise ist eine Spezies,
die eine Metallbindungsmarkierung trägt, ausgeführt, um an einer Oberfläche befestigt
zu werden, die ein Molekül
trägt, das
kovalent an der Oberfläche
gebunden ist (wie beispielsweise Thiol/Gold-Bindung), wobei das
Molekül
ein Chelat präsentiert,
das ein Metall koordinativ bindet. Eine Spezies ist auch ausgeführt, um
an eine Oberfläche
befestigt zu werden, wenn eine Oberfläche eine spezielle Nukleotidsequenz
trägt und
die Spezies eine komplementäre
Nukleotidsequenz umfasst.
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„Kovalent
befestigt" bedeutet
befestigt durch nichts anderes als eine oder mehrere kovalente Bindungen.
Beispielsweise ist eine Spezies, die, vermittels EDC/NHS-Chemie,
kovalent an ein Carboxylat-präsentierendes
Alkylthiol kovalent gekoppelt ist, das wiederum an einer Goldoberfläche befestigt
ist, an diese Oberfläche
kovalent gebunden.
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„Spezifisch
befestigt" oder „ausgeführt, um spezifisch
befestigt zu werden" bedeutet,
dass eine Spezies chemisch oder biochemisch mit einer Oberfläche verbunden
ist, wie oben im Zusammenhang mit der Definition von „befestigt
oder ausgeführt,
um befestigt zu sein" beschrieben,
aber ausschließlich einer
jeglichen nicht-spezifischen Bindung.
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„Nicht-spezifisches
Binden", wie hierin
verwendet, wird seine übliche
Bedeutung auf dem Gebiet der Biochemie beigemessen.
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„Kolloide", wie hierin verwendet,
bezeichnet Nanopartikel, d. h. sehr kleine, selbst-suspendierbare oder
Flüssigkeits-suspendierbare
Partikel, einschließlich
jener, die aus Materialien hergestellt sind, wie z. B., anorganische
oder organische, polymere, keramische, Halbleiter-Metall- (z. B.
Gold), nicht-metallische, kristalline, amorphe Materialien oder
eine Kombination. Typischerweise weisen Kolloidpartikel, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, einen Querschnitt in eine jegliche Richtung von
weniger als 250 nm auf, bevorzugtererweise einen Querschnitt von
weniger als 100 nm in einer jeglichen Richtung und in den meisten
Fällen
einen Querschnitt von etwa 2 bis 30 nm auf. Eine Klasse von Kolloiden,
die für
die Anwendung bei der Erfindung geeignet ist, weist einen Querschnitt
von 10 bis 30 nm auf, und eine weitere einen Querschnitt von etwa
2 bis 10 nm. Wie hierin verwendet umfasst dieser Begriff die üblicherweise
auf dem Gebiet der Biochemie verwendeten Definition.
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Ein „Molekülbestandteil,
der ein Metall koordinativ binden kann", bedeutet, wie hierin verwendet, ein
jegliches Molekül,
das wenigstens zwei Koordinationsstellen auf einem Metallatom besetzen
kann, wie beispielsweise eine Metallbindungsmarkierung oder ein
Chelat.
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Wie
hierin verwendet ist ein Bestandteil, der „relativ zu immobilisiert" ist, entweder an
dem anderen Bestandteil befestigt oder ist indirekt an dem anderem
Bestandteil befestigt, beispielsweise durch Befestigen an einen
dritten Bestandteil, an dem der andere Bestandteil ebenfalls befestigt
ist, oder anders übergangsweise
mit dem anderen Bestandteil verbunden ist. Beispielsweise ist eine
Signalentität bezüglich einer
Bindungsspezies immobilisiert, wenn die Signalentität an der
Bindungsspezies befestigt ist, an einem Kolloidpartikel befestigt
ist, an dem die Bindungsspezies befestigt ist, oder an ein Dendrimer oder
Polymer befestigt ist, an dem die Bindungsspezies befestigt ist,
etc.
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„Verschiedene
biologische Arten" bedeuten unterschiedliche
Tiere, wie beispielsweise Maus und Hamster, Maus und Ziege etc.
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Der
Begriff „Probe" bezeichnet eine
jegliche Zelle, Gewebe oder Flüssigkeit
aus einer biologischen Quelle, eine „biologische Probe", oder irgendein
anderes Medium, biologisch oder nicht-biologisch, das vorteilhafterweise
gemäß der Erfindung evaluiert
werden kann, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, eine biologische Probe, die von einem menschlichen Patienten
stammt, eine Probe, die von einem Tier stammt, eine Probe, die von
einem Lebensmittel für
den menschlichen Verzehr stammt, eine Probe einschließlich Futter,
die für
den Verzehr durch Tiere konzipiert ist, wie beispielsweise Viehfutter,
Milch, eine Organspendeprobe, eine Blutprobe für eine Blutkonserve, eine Probe
von einem Wasserreservoir oder dergleichen. Ein Beispiel für eine Probe
ist eine Probe, die von einem Menschen oder einem Tier stammt, an
den/das das Kandidatenarzneimittel verabreicht worden ist, um die
Wirksamkeit des Arzneimittels zu bestimmen.
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Eine „Probe,
von der vermutet, wird, dass sie" einen
speziellen Bestandteil „enthält", bezeichnet eine
Probe, deren Gehalt an dem Bestandteil unbekannt ist. Beispielsweise
definiert eine Flüssigkeitsprobe
von einem Menschen, von dem man vermutet, dass er eine Krankheit
hat, wie beispielsweise eine neurodegenerative Erkrankung oder eine nicht-neurodegenerative
Erkrankung, von dem man aber nicht weiß, dass er diese Erkrankung
hat, eine Probe, von der man vermutet, dass sie eine Aggregat-bildende
Spezies einer neurodegenerativen Erkrankung enthält. „Probe" in diesem Kontext umfasst natürlich auftretende
Proben, wie beispielsweise physiologische Proben von Menschen oder
anderen Tieren, Proben von Lebensmitteln, Viehfutter etc. ebenso
wie „strukturell
prädeterminierte
Proben", die hierin
so definiert sind, dass sie Proben bezeichnen, deren chemische oder
biologische Sequenz oder Struktur eine prädeterminierte Struktur ist,
die in einem Test verwendet wird, der so konzipiert ist, dass er
testet, ob die Struktur mit einem speziellen Prozess wie beispielsweise
einer neurodegenerativen Erkrankung verbunden ist. Beispielsweise
umfasst eine „strukturell
prädeterminierte
Probe" ein Peptidsequenz,
eine zufällige
Peptidsequenz in einer Phage-Display-Bibliothek und dergleichen.
Typische Proben, die von Menschen oder anderen Tieren stammen, umfassen
Zellen, Blut, Urin, Augenflüssigkeit, Speichel,
Cerebrospinalflüssigkeit,
Flüssigkeit
oder andere Proben von Mandeln, Lymphknoten, Nadelbiopsien, etc.
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„Moleküldrähte" wie hierin verwendet,
bezeichnet Drähte,
die die Fähigkeit
einer Flüssigkeit erhöhen, die
auf eine SAM-beschichtete Elektrode trifft, elektrisch mit der Elektrode
zu kommunizieren. Dies umfasst leitfähige Moleküle oder, wie oben erwähnt und
detaillierter unten beispielhaft illustriert, Moleküle, die
Defekte in dem SAM erzeugen können, was
die Kommunikation mit der Elektrode erlaubt. Eine nichtbeschränkende Liste
von zusätzlichen
Moleküldrähten umfasst
2-Mercaptopyridin, 2-Mercaptobenzothiazol, Dithiothreitol, 1,2-Benzendithiol, 1,2-Benzendimethanthiol,
Benzen-Ethanthiol und 2-Mercaptoethylether. Die Leitfähigkeit
eines Monolayers kann auch erhöht
werden durch das Hinzugeben von Molekülen, die die Leitfähigkeit
in der Ebene der Elektrode fördern.
Leitende SAMs können
zusammengesetzt sein aus, sind aber nicht beschränkt auf: 1) Poly(ethinylphenyl)-Ketten,
die mit einem Schwefel enden; 2) einem Alkylthiol, das mit einem Benzolring
endet; 3) einem Alkylthiol, das mit einer DNA-Base endet; 4) einer
jeglichen mit Schwefel endenden Spezies, die sich nur schwer zu
einem Monolayer verpackt; 5) alle der obigen Moleküle mit oder ohne
Alkylthiol-Abstandshaltermolekülen,
die mit entweder Ethylenglycoleinheiten oder Methylgruppen enden,
um nicht-spezifische Adsorption zu inhibieren. Thiole sind beschrieben
infolge ihrer Affinität
für Gold
bei der leichten Ausbildung eines SAM. Andere Moleküle können Thiol
ersetzen, wie in der Technik aus dem US-Patent 5,620,820 und andere
Literaturstellen bekannt. Moleküldrähte erzeugen
typischerweise, infolge ihres Volumens oder ihrer anderen Konformation
Defekte in einem ansonsten vergleichsweise eng gepackten SAM, um
zu verhindern, dass der SAM die Oberfläche gegen Fluide dicht versiegelt,
gegenüber
denen sie exponiert wird. Die Moleküldrähte verursachen eine Störung der
dicht gepackten selbstassemblierten Struktur, wodurch Defekte definiert
werden, die erlauben, dass Flüssigkeit, gegenüber der
die Oberfläche
exponiert ist, elektrisch mit der Oberfläche kommuniziert. In diesem Zusammenhang
kommuniziert die Flüssigkeit
elektrisch mit der Oberfläche,
indem die Oberfläche
kontaktiert wird oder nahe genug in die Nähe der Oberfläche gelangt,
so dass eine elektronische Kommunikation durch Tunneln oder dergleichen
erfolgen kann.
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Der
Begriff „biologisches
Binden" bezeichnet die
Wechselwirkung zwischen einem korrespondierenden Molekülpaar, das
wechselseitig Affinität
oder Bindungskapazität
aufweist, typischerweise spezifische oder nicht-spezifische Bindung
oder Wechselwirkung, einschließlich
biochemische, physiologische und/oder pharmazeutische Wechselwirkungen. Biologisches
Binden definiert eine Art von Wechselwirkung, die zwischen Paaren
von Molekülen
auftritt, einschließlich
Proteinen, Nukleinsäuren,
Glycoproteinen, Kohlenhydraten, Hormonen und dergleichen. Spezifische
Beispiele umfassen Antikörper/Antigen, Antikörper/Hapten,
Enzym/Substrat, Enzym/Inhibitor, Enzym/Profaktor, bindendes Protein/Substrat,
Trägerprotein/Substrat,
Lectin/Kohlenhydrat, Rezeptor/Hormon, Rezeptor/Effektor, komplementäre Stränge von
Nukleinsäure,
Protein/Nukleinsäure,
Repressor/Induktor, Ligand/Zelloberflächenrezeptor, Virus/Ligand
etc.
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Der
Begriff „Bindungspartner" bezeichnet ein Molekül, das eine
Bindung mit einem speziellen Molekül eingehen kann. Biologische
Bindungspartner sind Beispiele. Beispielsweise ist Protein A ein
Bindungspartner des biologischen Moleküls IgG und umgekehrt.
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Der
Begriff „Bestimmen" bezeichnet eine quantitative
oder qualitative Analyse einer Spezies vermittels, beispielsweise,
Spektroskopie, Ellipsometrie, piezoelektrischer Messung, Immunotest,
elektrochemischer Messung und dergleichen. „Bestimmen" bedeutet auch Nachweisen oder Quantifizieren
der Wechselwirkung zwischen Spezies, z. B. Nachweisen von Bindung
zwischen zwei Spezies.
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Der
Begriff „selbstassemblierter
Monolayer" (SAM)
bezeichnet eine vergleichsweise geordnete Anordnung von Molekülen, die
spontan an eine Oberfläche
chemisorbieren, in der die Moleküle
in etwa parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche ausgerichtet
sind. Ein jedes dieser Moleküle
umfasst eine funktionelle Gruppe, die an die Oberfläche adhäriert, und
einen Teil, der mit benachbarten Molekülen in dem Monolayer in Wechselwirkung
tritt, um die vergleichsweise geordnete Anordnung auszubilden. Siehe
Laibinis, P. E.; Hickman, J.; Wrighton, M. S.; Whitesides, G. M.
Science 245, 845 (1989), Bain, C.; Evall, J.; Whitesides, G. M.
J. Am. Chem. Soc. 111, 7155–7164
(1989), Bain, C.; Whitesides, G. M. J. Am. Chem. Soc. 111, 7164–7175 (1989).
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Der
Begriff "selbstassemblierter
gemischter Monolayer" bezeichnet
einen heterogenen selbstassemblierten Monolayer, der aus einer vergleichsweise
geordneten Anordnung aus wenigstens zwei unterschiedlichen Molekülen hergestellt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Techniken, Kits und Gegenstände zur
Bestimmung der Bindung zwischen chemischen oder biologischen Spezies
bereit, insbesondere zum Bestimmen welche aus einer Serie von Spezies
an eine spezielle Zielmolekülspezies
binden und welche nicht. Techniken der Erfindung sind nützlich für die Bestimmung
von im Wesentlichen einer jeglichen bindenden Wechselwirkung, typischerweise
biologischer bindender Wechselwirkungen.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung machen Gebrauch von selbstassemblierten Monolayern
(SAMs) auf Oberflächen,
wie beispielsweise Oberflächen
von Kolloidpartikeln und Gegenständen,
die beispielsweise Kolloidpartikeln mit Oberflächen, die mit SAMs beschichtet
sind. In einem Satz bevorzugter Ausführungsformen bedecken SAMs,
die vollständig
aus synthetischen Molekülen ausgebildet
sind, vollständig
eine Oberfläche
oder einen Bereich einer Oberfläche,
z. B. bedecken vollständig
die Oberfläche
eines Kolloidpartikels. „Synthetisches
Molekül" bedeutet, in diesem
Kontext, ein Molekül,
das nicht natürlicherweise
vorkommt, sondern vielmehr ein solches, das unter der Kontrolle durch
einen Menschen, durch von Menschen erzeugter Kontrolle oder von
einem Menschen gesteuerter Kontrolle synthetisiert wird. „Vollständig bedecken" bedeutet in diesem
Kontext, dass es keinen Bereich der Oberfläche oder der Region gibt, die
direkt ein Protein, einen Antikörper
oder eine andere Spezies kontaktiert, was die vollständige, direkte
Abdeckung mit dem SAM verhindert. D. h. die Oberfläche oder der
Bereich umfasst, über
seine Gesamtheit, einen SAM, der vollständig aus nicht-natürlich auftretenden Molekülen (d.
h. synthetischen Molekülen)
besteht. Der SAM kann vollständig
aus SAM-bildenden Spezies ausgebildet sein, die eng gepackte SAMs
an den Oberflächen
ausbilden, wobei diese Spezies in Verbindung mit Moleküldrähten oder
anderen Spezies in der Lage sind, die elektronische Kommunikation durch
den SAM zu fördern
(einschließlich
Fehler-fördernde
Spezies, die in der Lage sind, in einem SAM teilzunehmen), anderen
Spezies, die in der Lage sind, in einem SAM teilzunehmen, und eine
jegliche Kombination davon. Bevorzugterweise umfassen alle Arten,
die in dem SAM teilnehmen, eine Funktionalität, die, optional kovalent,
an die Oberfläche
bindet, wie beispielsweise ein Thiol, das an eine Goldoberfläche kovalent
bindet. Ein selbstassemblierter Monolayer auf einer Oberfläche, gemäß der Erfindung, kann
aus einer Mischung von Spezies zusammengesetzt sein (z. B. Thiol-Spezies,
wenn Gold die Oberfläche
ist), die im Wesentlichen eine jegliche chemische oder biochemische
Funktionalität
präsentieren (exponieren)
kann. Beispielsweise können
sie Triethylenglycol-endende Spezies (z. B. Triethylenglycol-endende
Thiole) umfassen, um einer nicht-spezifischen Adsorption entgegenzutreten,
und andere Arten (z. B. Thiole), die in einem Bindungspartner einer Affinitätsmarkierung
enden, z. B. in einem Chelat enden, das ein Metall koordinativ binden
kann, wie beispielsweise Nitrilotriessigsäure, die, wenn im Komplex mit
Nickelatomen vorliegend, Histidin-markierte Bindungsspezies einfängt. Diese
Anordnungen können
für eine
Vielzahl von Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden. Als ein Beispiel kann ein selbstassemblierter
Monolayer, unabhängig
davon, ob er auf einer kolloidalen oder auf einer anderen Oberfläche ausgebildet
ist, aus einer Mischung von Thiol-Spezies zusammengesetzt sein (wenn
Gold die Oberfläche
ist), was Triethylenglycol-endende Thiole umfasst, um nicht-spezifischer Adsorption
zu widerstehen, und Thiole, die mit einem Bindungspartner einer
Affinitätsmarkierung
enden, z. B. mit einem Chelat enden, das ein Metall koordinativ
binden kann, wie beispielsweise Nitrilotriessigsäure, das, wenn es im Komplex
mit Nickelatomen vorliegt, Histidin-markierte Bindungsspezies einfangen
kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bindungsspezies ein beta-Amyloidpeptid, das leicht selbst
aggregieren kann. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit
zur rigorosen Steuerung der Konzentration der Histidin-markierten
Peptide, die auf einer Kolloidoberfläche präsentiert sind. Ohne diese rigorose
Steuerung über
die Peptiddichte auf einem jeden Kolloidpartikel würden co-immobilisierte
Peptide leicht miteinander aggregieren, um mikrohydrophobe Domänen auszubilden,
die Kolloid-Kolloid-Aggregation bei Abwesenheit von in der Probe
vorhandenen Aggregat-bildenden Spezies katalysieren würden. Dies
ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber bestehenden Kolloid-Agglutinationstest.
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Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Verfahren liefern selbstassemblierte
Monolayer auf Kolloiden, die der nicht-spezifischen Adsorption ohne
Proteinblockierungsschritte widerstehen, wie beispielsweise Blockieren
mit BSA. Die hierin beschriebenen Verfahren produzieren auch derivatisierte
Kolloide, die in biologisch relevanten Fluiden stabil sind, und
die kein Detergens (für
Stabilität;
Beibehalten der Kolloide in Suspension) erfordern, was mit Bindungsreaktionen
interferiert. Dies erlaubt, dass empfindliche Bindungstests in Lösung durchgeführt werden.
Dies beseitigt die Notwendigkeit, dass Bindungspartner an Adsorptionsoberflächen adheriert sein
müssen,
wie für
bestehende Kolloidagglutinationstests üblich. Wie im Folgenden diskutiert,
kann Detergens in vorteilhafter Weise für die SAM-Bildung auf Kolloiden
verwendet werden. In diesem Falle kann und wird bevorzugterweise
Detergens nach SAM-Ausbildung entfernt und ist nicht länger auf
dem Kolloid, in dem SAM, oder sonst wo während Bindungswechselwirkungen
oder einer anderen Verwendung der Kolloide vorhanden.
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Ein
Zielmolekül
kann an einem ein elektrisches Signal abgebenden Kolloid befestigt
sein und dann mit magnetischen Perlen inkubiert werden, von denen
eine jede eine separate Wirkstoffkandidatenspezies präsentiert.
Nach Inkubation können
die magnetischen Perlen magnetisch an eine Sensorelektrode gezogen
und, beispielsweise, durch ACV analysiert werden. Eine Wechselwirkung
zwischen einem Arzneimittel auf einer magnetischen Perle und einem Zielmolekül auf einem
ein elektronisches Signal abgebendes Kolloid macht den sich ergebenden
Komplex sowohl rekrutierbar als auch nachweisbar. Die Komplexe werden
magnetisch zu einer Elektrode gezogen und elektronisch analysiert.
Verschiedene Techniken zum Herstellen von SAMs auf Kolloiden und
Tests, die Perlen und Kolloidalpartikel verwenden, sind in der internationalen
Patentanmeldung PCT/US00/01997, eingereicht am 25. Januar 2000, mit
dem Titel „Rapid
and Sensitive Detection of Aberrant Protein Aggregation in Neurodegenrative
Diseases" von Bamdad
et al., offengelegt am 27. Juli 2000 als WO 00/43791, und in der
internationalen Patentanmeldung PCT/US00/01504, eingereicht am 21.
Januar 2000, mit dem Titel „Assays
Involving Coloids and Non-coloidal Structures", von Bamdad et al., offengelegt am
27. Juli 2000 als WO 00/43783, beschrieben.
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Arzneimittelbibliotheken
aus kleinen Molekülen
enthalten Millionen diskreter Verbindungen, was eine logistische
Herausforderung darstellt. Die derzeitige Praxis besteht darin,
Arzneimittelkandidaten zu vereinen, zu testen, die einzelnen Bestandteile von
Pools zu analysieren, die positiv waren, und zu wiederholen, bis
eine einzelne wechselwirkende Spezies identifiziert worden ist.
Diese Praxis ist sehr zeitintensiv. Ein weitere Ansatz besteht darin,
einen jeden Arzneimittelkandidaten mit einer einzigartigen Markierung
zu versehen, die seine Identität
codiert, und mit einer Fluoreszenzmarkierung. Zielmoleküle, die
auf Polystyrolkügelchen
immobilisiert sind, werden mit vereinigten Arzneimittelkandidaten
inkubiert und dann abgespült.
Die Polystyrolkügelchen,
die einen Arzneimittelkandidaten eingefangen haben, fluoreszieren
und können
mikroskopisch voneinander getrennt werden. Die eingefangenen Arzneimittel werden
dann decodiert, um das kleine Molekül zu identifizieren, das in
Wechselwirkung getreten ist. Das Problem bei diesem Ansatz besteht
darin, dass viele Markierungen, die zu den Arzneimittelkandidaten
hinzufügt
wurden, an den Wechselwirkungen teilnehmen, was zu falsch-positiven
Ergebnissen führt.
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Ein
alternativer Ansatz besteht darin, Arzneimittel an oder befestigt
an magnetischen Perlen zu synthetisieren. Die codierende Markierung
wird dann an der Perle und nicht an dem Arzneimittelkandidaten befestigt.
Pools aus Arzneimittel-präsentierenden magnetischen
Perlen werden dann mit Kolloiden gemischt, die sowohl das Zielmolekül als auch
eine elektronische Markierung (wie beispielsweise ein Ferrocen-Thiol,
das in einen SAM auf dem Kolloid eingebaut ist) präsentieren.
Die Lösung
wird über
einer Mikroelektrodenanordnung zurückgehalten. Ein magnetisches
Feld kann getrennt an einer jeden Elektrodengrundplatte der Anordnung
angelegt werden. Zuerst werden magnetische Felder an einer jeden
Elektrode in der Anordnung angelegt, um die magnetischen Perlen
anzuziehen. Die Anordnung wird dann elektronisch analysiert (ACV
ist bevorzugt). Grundplatten, die ein Positiv registrieren, zeigen
an, dass an dieser Adresse ein Arzneimittelkandidat auf einer magnetischen
Perle ein Zielmolekül
auf einem Signalkolloid eingefangen hat. Das magnetische Feld an
räumlichen
Adressen, die ein Positiv registrierten, blieb „eingeschaltet", während die
anderen magnetischen Felder freigegeben werden, und ein Austrittsventil
geöffnet
wird, um magnetische Perlen wegzuwaschen, die Arzneimittelkandidaten
tragen, die nicht wechselwirkten. Das Austrittsventil wird geschlossen
und mehr Lösung
hinzugegeben, um die Arzneimittelkandidaten in situ zu verdünnen. Das Verfahren
wird mehrfach wiederholt, um zu gewährleisten, dass ein jedes Positiv
von einer einzelnen magnetischen Perle stammt, die einen einzelnen Arzneimittelkandidaten
trägt.
Diese Positive werden gesammelt und analysiert, um die wechselwirkenden Arzneimittelkandidaten
zu identifizieren. Perlen, die Arzneimittelkandidaten tragen, können codiert
werden oder Arzneimittel können
von den Perlen freigesetzt und zum Gegenstand von Analysetechniken gemacht
werden, wie beispielsweise Massenspektrometrie, NMR, Sequenzieren
und dergleichen.
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Bezug
nehmend nun auf die Figuren wird die Bestimmung von Bindungswechselwirkungen
beschrieben werden. 1 veranschaulicht, schematisch,
erste und zweite Gegenstände 20 bzw. 22.
Die Gegenstände 20 und 22 können ein
jeglicher Gegenstand sein, der eine chemische oder biologische Spezies
für Bindungsstudien
immobilisieren kann, und von einem Platz zu einem anderen vermittels
eines magnetischen Feldes gezogen werden kann. Polymere magnetische
Perlen, die in biochemischen Analysen typischerweise verwendet werden,
sind bequem als Gegenstände 20 und 22 zu
verwenden und die Gegenstände
werden hierin im Folgenden als magnetische Perlen bezeichnet, wobei
verstanden wird, dass andere Gegenstände verwendet werden können.
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Die
magnetische Perle 20 trägt
ein erstes chemisches oder biologisches Agens 24 (D), das
relativ zu der Perle immobilisiert ist, und die magnetische Perle 22 trägt in ähnlicher
Weise ein immobilisiertes zweites chemisches oder biologisches Agens 26 (D').
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In 1 sind
auch Bindungspartner 28 (P) bereitgestellt, jeder immobilisiert
relativ zu einer Signalentität 30.
Wie dargestellt ist die Signalentität 30 ein Kolloidpartikel.
In der dargestellten Ausführungsform
weist der Bindungspartner 28 eine Bindungsaffinität für das erste
chemische oder biologische Agens 24 auf, aber nicht für das zweite
biologische oder chemische Agens 26. Entsprechend wird
die Exposition aller Bestandteile, die in 1 dargestellt sind,
miteinander, beispielsweise durch Mischen in einem typischen biochemischen
Testflüssigkeitsmedium,
zur Bindung von Bindungspartner 28 an dem ersten Agens 24 führen und
entsprechend zur Immobilisierung von Perle 20 relativ zu
der Signalentität 30.
Die Signalentität 30 wird
nicht relativ zur Perle 22 immobilisiert.
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Sofern
erwünscht,
kann eine Vielzahl von Signalentitäten relativ zu Oberflächen von
einer Vielzahl von Gegenständen
immobilisiert sein, wie beispielsweise Kolloidpartikel. Signalentitäten wie
beispielsweise Fluoreszenz-konjugierte Antikörper und andere fluoreszierende
Fusionsproteine, einschließlich
grün fluoreszierende
Proteine, können
leicht an Oberflächen
von Goldkolloiden und anderen Oberflächen befestigt werden, die
auch mutmaßliche
Bindungspartner präsentieren,
entweder durch Affinitätsmarkierung,
EDC/NHS-Chemie oder
durch Binden eines His-markierten Proteins A oder G, das auf NTA-SAM-beschichteten Kolloiden
gemäß der Erfindung
präsentiert
ist. Signalentitäten
wie beispielsweise fluoreszierende Molekülbestandteile, können auch
auf einem Kolloid vermittels eines mit Biotin endenden Liganden
co-immobilisiert werden, oder können
vermittels einer Chelats/Metall/Metall-bindenden Markierungsverbindung
befestigt sein. Ein fluoreszierender Molekülbestandteil kann auch befestigt
werden, indem er an einem Antikörper
angebracht wird und unter Verwendung einer Chelat/Metall/Metall-bindenden
Markierung mit His-Protein G, um den Antikörper zu binden. Die Molekülbestandteile
können
dann direkt nachgewiesen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Signalentität
elektroaktiv, insbesondere ein Redox-aktiver Komplex, der elektrochemisch
durch, beispielsweise, Wechselstromvoltametrie (ACV) bestimmt werden
kann.
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Obwohl
eine jede von einer Vielzahl von Bindungswechselwirkungen gemäß der Erfindung
untersucht werden kann, umfasst eine bevorzugte Technik den Hochdurchsatznachweis
von Wirkstoffkandidaten/Zielmolekül-Wechselwirkungen. Bei einer
derartigen Anordnung sind das erste und zweite Agens 24 und 26 (D
bzw. D') Arzneimittelkandidaten
und der Bindungspartner 28 ist ein Zielprotein, das mit
einem Arzneimittelkandidaten binden kann, aber nicht mit anderen
Arzneimittelkandidaten binden darf. Dieser spezifische Test wird
in den restlichen Figuren diskutiert werden, es wird aber verstanden,
dass die Erfindung nicht auf Arzneimittelkandidaten/Zielmolekül-Wechselwirkungen
beschränkt
ist.
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In
einem typischen Arzneimittelscreeningtest kann eine sehr große Anzahl
(von Tausenden bis Millionen) Arzneimittelkandidaten bereitgestellt
werden, immobilisiert bezüglich
magnetischer Perlen. Bevorzugterweise trägt eine jede magnetische Perle
nur eine Art von immobilisiertem Arzneimittelkandidaten und es kann
nur eine Perle pro Arzneimittelkandidaten bereitgestellt werden,
oder viele Perlen pro Arzneimittelkandidaten. Ein Vorteil der Erfindung,
wie vollständiger
aus der unten folgenden Beschreibung verstanden werden wird, besteht
darin, dass nur eine Perle für
einen jeden Arzneimittelkandidaten bereitgestellt werden muss. Dies
bedeutet, dass eine Vielzahl von Perlen in einem Test bereitgestellt
werden kann, da eine jede Perle einen unterschiedlichen immobilisierten
Arzneimittelkandidaten trägt.
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In
den Figuren ist die Signalentität 30 als
ein Kolloidpartikel gezeigt und die Verwendung eines Kolloidpartikels
als eine Signalentität,
oder als eine Struktur, um bei der Immobilisierung einer anderen Signalentität (unten
beschrieben) bezüglich
eines Zielproteins 28 zu helfen, ist bevorzugt. Insbesondere
sind Kolloidpartikel, die Goldoberflächen exponieren, wie beispielsweise
Goldkolloidpartikel, besonders geeignet. Obwohl Kolloidpartikel
im Zusammenhang mit Protein 28 im Folgenden diskutiert
werden, wird verstanden, dass das Protein oder ein anderer Bindungspartner
bezüglich
einer Signalentität
immobilisiert sein kann ohne die Verwendung eines Kolloidpartikels.
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Die
Immobilisierung der Arzneimittelkandidaten 24 und 26 auf
den magnetischen Perlen 20 und 22 kann durch eine
jegliche in der Technik bekannte Art durchgeführt werden. Derartige Techniken
sind Routine. Arzneimittelkandidaten sollten an den Oberflächen der
magnetischen Perlen in einer Konzentration präsentiert sein, die ausreichend
ist, um ein adäquates
Binden und eine adäquate
Signalgebung zu erleichtern, was leicht durch die Fachleute auf
dem Gebiet in Kenntnis der Erfordernisse der Tests der Erfindung
maßgeschneidert
werden kann.
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Die
Bindungspartner 28 können
relativ zu den Kolloidpartikeln 30 vermittels Thiolbindung
immobilisiert sein. D. h., dass der Bindungspartner 28 ein
Thiol einbauen kann, oder chemisch oder anderweitig an einem Thiol
immobilisiert sein kann, was an eine Goldoberfläche von Goldpartikeln 30 binden wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Proteine 28 an die selbstassemblierenden Monolayer (SAMs)
gebunden, die auf Oberflächen
von kolloidalen Goldpartikeln 30 vermittels einer Metallbindungsmarkierung/Metall/Chelat-Verbindung
ausgebildet sind. In einem solchen Fall kann eine Metallbindungsmarkierung
an dem Bindungspartner 28 angebracht sein, und das Kolloid
kann einen SAM tragen, der ein Chelat präsentiert, das ein Metall koordinativ bindet,
an das die Bindungsmarkierung bindet. Andere Affinitätsmarkierungen
können
verwendet werden, um die Bindungspartner 28 an SAM-Spezies
auf den Kolloidpartikeln anzubringen. In weiteren Ausführungsformen
präsentieren
SAMs auf Kolloidpartikeln Carboxylatgruppen, und Bindungspartner 28 inkorporieren
oder sind immobilisiert relativ zu primären Aminen, die an die SAMs
vermittels EDC-NHS-Chemie gebunden sind. Affinitätsmarkierung/Bindungspartnerbindung
oder EDC-NHS-Chemie können
verwendet werden, um im Wesentlichen eine jegliche Spezies an im
Wesentlichen jede Oberfläche
der Erfindung zu binden. Bevorzugterweise umfassen derartige SAMs
eine ausreichende Exposition von Protein 28, um das Binden
an Arzneimittelkandidat 24 zu erleichtern, wobei der Rest
des selbstassemblierte Monolayers nicht-spezifische bindungsinhibierende Spezies
umfasst, wie beispielsweise Polyethylenglycol-endende SAM-ausbildende
Spezies. Die selektive Befestigung verschiedener Spezies an selbstassemblierte
Monolayer-ausbildende Spezies, um selbstassemblierte Monolayer an
Oberflächen
auszubilden, die erwünschte
chemische oder biochemische Funktionalitäten exprimieren, sind aus den oben
angegebenen Literaturstellen und zusätzlichen Dokumenten bekannt,
einschließlich
US-Patent 5,512,131 und der internationalen Patentanmeldung WO 96/29629,
die am 26. Juni 1996 veröffentlicht wurde.
Eine Chemie zur Befestigung von Proteinen 28 an Kolloidpartikeln 38 ist
auch in der parallel anhängigen,
gemeinsam besessenen internationalen Patentanmeldung PCT/US00/01504
von Bamdad und Bamdad, die am 21. Januar 2000 eingereicht und als
WO 00/34783 am 27. Juli 2000 veröffentlicht wurde,
beschrieben.
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In
einer weiteren Technik können
SAMs auf Kolloidpartikeln 30 ausgebildet sein, die Carboxy-endende
Thiole inkorporieren. EDC-NHS-Kopplungschemie kann dann verwendet
werden, um ein jegliches Molekül
zu befestigen, das dem SAM ein primäres Amin präsentiert. Die meisten Proteine 28 werden primäre Amine
enthalten und die Befestigung von primären Aminen an Molekülen für eine nachfolgende Befestigung
an SAMs auf Kolloidpartikel 30 wird dadurch erleichtert.
Eine typische EDC-NHS-Verknüpfung
kann wie folgt ausgeführt
werden.
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Eine
Dimethylformamid (DMF)-Lösung,
die 20 bis 40 mikromolar NTA (Nitrilotriessigsäure) C11-Thiol, 540 bis 580
mikromolar COOH-C11-Thiol und +/– 40 mikromolar Ferrocenyl-C11-Thiol enthält, wird
hergestellt. Kolloidpartikel werden in der Lösung inkubiert. Nach Inkubation
wird die DMF-Lösung
entfernt und die Kolloidpartikel in eine zweite DMF-Lösung eingeführt, die 400 mikromolar Polyethylenglycol-C11-Thiol
enthält
und hitzezyklisiert, wie oben beschrieben. 30 Mikroliter der Kolloide
werden pelletiert und in 100 Mikroliter Phosphatpuffer resuspendiert. Zu
der Pufferlösung
werden 0,5 Mikromol N-Ethyl-N' (3-dimethylaminopropyl)carbodimid
(EDC) und 0,1 Mikromol N-Hydroxysuccinimid plus ein Bindungspartner 28,
der ein primäres
Amin enthält,
und der mit den Kolloiden verbunden werden soll, hinzugegeben. Die
Kolloidlösung
plus Bindungspartner wird für
10 Minuten inkubiert, während
derer der Bindungspartner an die SAMs auf den Kolloiden befestigt
wird. Entfernung der Lösung,
gefolgt von Waschen und Resuspendieren folgte. Um eine Bindung von
Bindungspartner an mehr als ein Kolloidpartikel zu vermeiden, kann
das Volumen der Lösung,
in dem die Reaktion erfolgt, in geeigneter Weise verdoppelt oder verdreifacht
werden. Es kann gezeigt werden, dass der Bindungspartner bezüglich der
Kolloide immobilisert werden kann durch Exposition gegenüber Agaroseperlen,
die ein darauf immobilisiertes Ziel tragen, und Beobachten der Agglomeration.
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In 2 sind
die in 1 gezeigten Bestandteile nach Binden von Protein 28 an
Arzneimittelkandidat 24 in einem Flüssigkeitsmedium suspendiert
gezeigt. Die Bestandteile werden in der Umgebung einer ersten Stelle 40 und
einer zweiten Stelle 42 suspendiert, zu der magnetischer
Partikel 20 und 22 magnetisch gezogen werden können. Die
Stellen 40 und 42 können prädeterminierte Bereiche einer Oberfläche eines
einzelnen Gegenstandes sein, oder Oberflächen verschiedener Gegenstände. Ob
die Stellen 40 und 42 von dem gleichen oder einem
verschiedenen Gegenstand sind, ist im Zusammenhang mit der Erfindung
nicht wichtig, solange die Stellen in dem Umfang getrennt und unterscheidbar
sind, dass die Immobilisierung einer Signalentität an einer Stelle von den Immobilisierung
an einer weiteren Stelle unterscheidbar ist (wie aus der unten folgenden
Beschreibung offenkundig werden wird). In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die erste und zweite Stelle 40 und 42 Oberflächen einer
ersten und zweiten Elektrode 44 bzw. 46, wobei
ein Elektromagnet mit einer jeden Elektrode verbunden ist. Elektromagneten
können
so positioniert sein, dass sie die Perlen 20 und 22 in
die Umgebung der ersten und zweiten Stelle 40 und 42 ziehen.
Wie dargestellt sind die Elektromagneten 48 und 50 in
Verbindung mit einer jeden Elektrode 44 bzw. 46 gezeigt
und sind hinter den Elektroden bezüglich Bestandteilen des Tests angeordnet.
Ein elektrischer Schaltkreis, der Elektroden adressiert, und die
Elektromagneten sind konventionell, und sind nicht gezeigt.
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Die
magnetischen Perlen 20 und 22 werden magnetisch
zu der ersten und zweiten Stelle 40 und 42 gezogen
durch Aktivieren der Elektromagneten 48 und 50.
Typischerweise werden die Perlen 20 und 22 in
einem Flüssigmedium
getragen, wie beispielsweise in einer wässrigen Lösung, gegenüber die Oberflächenbereiche 40 und 42 exponiert
sind. 3 veranschaulicht die Perlen 20 und 22 und
die Spezies, die relativ dazu immobilisiert sind, die an die Oberflächenstellen 40 und 42 gezogen
sind. Die Perlen müssen
in die der Nähe
der Oberflächenstellen
nur in dem Umfang gezogen werden, dass die Identifizierung von Signalentitäten, die
bezüglich
Perle 20 immobilisiert sind, identifiziert werden können. In
einer Ausführungsform
sind die Signalentitäten 30 durch das
Auge identifizierbar. In dieser Ausführungsform können die
Signalentitäten 30 Kolloidpartikel
(die Aggregation nahe der Oberfläche
der Perle 20 wird verursachen, dass die Perle eine blaue
oder purpurne Farbe aufweist, die von anderen Perlen unterscheidbar
ist), fluoreszierende Molekülbestandteile,
fluoreszierende Partikel oder dergleichen sein. In einem derartigen
Fall bedarf es der Elektroden 44 und 46 nicht; es
ist nur erforderlich, dass die Perlen magnetisch an getrennte Stellen
gezogen werden. Wenn dies erfolgt ist, wird die Oberflächenstelle 40 als
eine solche identifiziert, die eine Signalentität 30 angezogen hat, und
Stelle 42 wird identifiziert als eine solche, die keine
Signalentität 30 angezogen
hat.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Signalentität
ein elektroaktives Molekül
wie beispielsweise eine Redox-aktive Spezies, deren Gegenwart in
der Nähe
von Elektrode 44 und deren Abwesenheit in der Nähe von Elektrode 46 durch
bekannte elektrochemische Techniken wie beispielsweise CV und ACV
bestimmt werden kann. Derartige elektroaktive Moleküle sind
typischerweise Metall-enthaltene Redox-aktive Moleküle, einschließlich Übergangsmetallkomplexe,
d. h. Komplexe, die Metalle enthalten, die ausgewählt sind,
aber nicht beschränkt
sind auf, Cadmium, Kupfer, Kobalt, Palladium, Zink, Eisen, Ruthenium,
Rhodium, Osmium, Rhenium, Platin, Scandium, Titan, Vanadium, Chrom,
Mangan, Nickel, Molybdän,
Technetium, Wolfram und hidium. Besonders bevorzugt sind Ruthenium,
Osmium, Eisen, Platin und Palladium, wobei Ruthenium und Eisen besonders
bevorzugt sind. Komplexe, die diese Metalle enthalten, werden die Metalle
zusammen mit ihren Liganden enthalten, wie beispielsweise Isonikotinamid,
Imidazol, Bipyridin, Terpyridin, Phenanthroline, Kohlenmonoxid,
Isocyanid und Metallocen-Liganden, einschließlich substituierte Derivate
der vorstehenden. Andere Liganden werden für die Fachleute auf dem Gebiet
offenkundig sein. Ein besonders bevorzugter Metallkomplex der Erfindung
ist ein Metallocen-Komplex, insbesondere Ferrocen, der ein Eisenatom
und zwei Cyclopentadien-Liganden
enthält,
oder ein Derivat davon.
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Die
Signalentität
(31, erstmalig in 3 dargestellt,
aber optional in anderen Figuren vorhanden), die bezüglich Protein 28 immobilisiert
ist, kann an einem üblichen
Kolloidpartikel 30 befestigt sein, an dem das Protein 28 selbst
befestigt ist. Dies kann erreicht werden durch Ausbildung eines
gemischten SAM auf dem Kolloidpartikel 30, der Protein 28,
die Signalentität
(optional elektroaktiv wie beispielsweise Ferrocen) und, optional,
nicht-SAM-bildende
Spezies enthält,
die das nicht-spezifische Binden inhibieren. Wo eine elektroaktive
Signalentität 31 verwendet wird,
kann seine Nähe,
oder sein Fehlen, zu den Stellen 40 und 42 leicht
durch Fachleute auf dem Gebiet bestimmt werden mit den Elektroden 44 und 46 unter Verwendung
bekannter elektrochemischer Techniken wie beispielsweise CV oder
ACV, wie erwähnt.
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Unabhängig davon,
welche Signaltechnik verwendet wird, wird, nachdem einmal bestimmt
ist, dass eine Signalentität
in der Nähe
von Stelle 40, aber nicht in der Nähe von Stelle 42 vorhanden
ist, der Elektromagnet 50 deaktiviert und Perlen, die nahe
an die Stelle 42 gezogen worden sind, werden selektiv freigesetzt,
wohingegen Perlen nahe an der Stelle 40 magnetisch vor
Ort gehalten werden. Nach Freisetzen von Perlen von der Stelle 42 wird
wenigstens die Stelle 42 und optional die Stellen 42 und 40 abgespült, um alle
Perlen zu entfernen, die nicht magnetisch an der Stelle 40 zurückgehalten
werden. Dann wird eine Flüssigkeit,
die bevorzugterweise keine Perlen enthält, in die Umgebung der Oberflächenstellen 40 und 42 eingeführt, die
Perlen 20 und 22 werden von der Oberflächenstelle 40 freigesetzt
und in der Flüssigkeit
suspendiert, und die Schritte des magnetischen Ziehens von Perlen
an Oberflächenstellen,
Bestimmen von Stellen, an denen Signalentitäten vorhanden sind, und Freisetzen
von Perlen von Oberflächenstellen,
wo Signalentitäten
nicht vorhanden sind, wiederholt. Genauer werden nach dem Freisetzen
von Perlen 20 und 22 von Oberflächenbereichen 40 die
Elektromagneten 48 und 50 erneut aktiviert. Idealerweise
werden dann die Perlen 20 und 22 zu unterschiedlichen
Oberflächenstellen
gezogen werden, was sie wirksam voneinander trennt (wie in 5 gezeigt;
Wiederholung des Tests wird letztendlich zu einer derartigen Trennung
führen).
Wenn die Perle 20 zu der Oberflächenstelle 42 gezogen
ist (identifiziert durch die Signalentität), dann kann der Elektromagnet 48 deaktiviert
werden, was die Perle 22 freisetzt, die durch Abspülen entfernt
wird, wobei nur die Perle 20 auf einer Oberflächenstelle
immobilisiert bleibt. Der Arzneimittelkandidat 24 kann dann als
einer identifiziert werden, der eine Bindungsaffinität für das Zielprotein 28 aufweist.
Dies kann erreicht werden durch irgendeine von einer Vielzahl von
bekannten Techniken. In einer Technik ist eine jede Perle mit einer
einzigartigen Radiomarkierung markiert, die ausgelesen wird, um
die chemische Vorgeschichte ihres befestigten Arzneimittelkandidaten
zu enthüllen.
Andere Markierungsschemata, die Nukleinsäure- oder Peptid-Markierung
eines jeden synthetischen Schrittes umfassen, sind möglich. Ein
weiterer Ansatz umfasst das Abspalten des Arzneimittelkandidaten 24 von
der Perle 20 und seine Analyse unter Verwendung einer Technik
wie beispielsweise Massenspektrometrie.
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Wie
in 1–5 dargestellt
sind nur zwei Arten von Perlen (20 und 22) gezeigt,
die nur zwei Arten von Kandidatenarzneimitteln tragen (D und D'). In einem tatsächlichen
Test werden Hunderte, Tausende oder Millionen von Kügelchen
verwendet, von denen eine jede ein einziges Arzneimittel trägt. Perlen, die
Arzneimittelkandidaten tragen, sind leicht verfügbar oder von Fachleuten auf
dem Gebiet herstellbar, beispielsweise unter Verwendung von kombinatorischer
Synthese, Festphasensyntheseansätzen
oder postsynthetischer Bindung von Perlen. In einer typischen großvolumigen
Screeningtechnik kann es wünschenswert
sein, z. B., zehn Millionen Arzneimittel (D, D', D'', ...) auf Wechselwirkung
mit einem Bindungspartner zu screenen. Mit herkömmlicher Technologie würde dies
typischerweise zehn Millionen Experimente bedeuten, oder paralleles
Screenen (beispielsweise auf Mehrnapfplatten) von zehn Millionen Arzneimitteln,
was ein zeitintensiver und arbeitsintensiver Prozess ist. Mit der
vorliegenden Erfindung braucht jedoch nur eine viel kleinere Anzahl
von Oberflächenstellen
(40, 42, ...) verwendet zu werden als die Anzahl
von zu screenenden Arzneimittelkandidaten. Die Größe der Oberflächenbereiche
und ihre Anzahl ist so ausgewählt,
dass viele Perlen (20, 22, ...), die viele Arzneimittelspezies
präsentieren,
an eine einzelne Oberflächenstelle
gezogen werden. In einem typischen Test wird nur eine oder nur einige wenige
dieser Perlen hinsichtlich Signalentitäten immobilisiert werden. Die
Anzahl von Oberflächenstellen
kann somit ausgewählt
werden in Verbindung mit der Anzahl von Perlen und Arzneimittelkandidaten und
der Anzahl von erwarteten positiven Bindungswechselwirkungen, so
dass in dem ersten Schritt des Ziehens der Perlen an getrennte Oberflächenstellen wenigstens
einige der Oberflächenstellen
(im Allgemeinen viele oder die meisten der Oberflächenstellen)
nicht die Anwesenheit einer Signalentität aufweisen werden. Wenn einmal
bestimmte Stellen als Signalentitäten als nicht anziehend identifiziert
worden sind, können
alle Kugeln von diesen Stellen freigesetzt und weggewaschen werden
und Perlen, die an Oberflächenstellen
gehalten werden (Oberflächenstellen,
die Signalentitäten aufweisen;
nun eine viel kleinere Anzahl), können freigesetzt, erneut verteilt, erneut
zu Oberflächenbereichen
gezogen und der Test wiederholt werden, bis nur eine magnetische Perle,
statistisch, an einer jeden Oberflächenstelle vorhanden ist. An
diesem Punkt können
Perlen, die Signalentitäten
tragen, von allen anderen Perlen isoliert werden und die Identität der immobilisierten
Arzneimittelkandidaten bestimmt werden.
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Die
Techniken der Erfindung erlauben eine Verringerung der Arbeit beim
Screenen großer
Zahlen möglicher
Bindungswechselwirkungen. Beispielsweise kann das Screenen von zehn
Millionen Arzneimittelkandidaten gegen ein einzelnes potentielles Bindungsprotein
durchgeführt
werden unter Verwendung von zehntausend Oberflächenstellen, oder viel weniger,
beispielsweise nur eintausend Stellen, oder sogar einhundert Oberflächenstellen
oder weniger. Natürlich
kann eine Arzneimittelbibliothek alternativ gleichzeitig hinsichtlich
Wechselwirkung mit einem Satz von Proteinen gescreent werden. In
diesem Falle können
Heteropartikel-Komplexe nachfolgend analysiert werden, um die Identität von nicht
nur dem Arzneimittel, sondern auch von dem Protein zu bestimmen,
an das es bindet.
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Dieser
Vorteil (effizientes Screenen) der Erfindung definiert einen Aspekt
der Erfindung, der das Bereitstellen einer Vielzahl von Bindungspartnerkandidaten
umfasst, wie beispielsweise Wirkstoffkandidaten, jeweils immobilisiert
relativ zu getrennten Gegenständen,
und das Studieren der Bindung von den Bindungspartnerkandidaten
mit einem hinsichtlich einer Signalentität immobilisierten Ziel, in
einem Verfahren, das verglichen mit der Anzahl von Bindungspartnerkandidaten
ein Zehntel der Anzahl von Oberflächenstellen involviert, Bestimmen
des spezifischen Bindens zwischen wenigstens einem Bindungspartnerkandidaten
und dem Ziel.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung können magnetische Perlen modifiziert
sein, um proteinartige Moleküle
zu präsentieren,
dann gemäß den Verfahren
der Erfindung hinsichtlich ihrer Fähigkeit getestet werden, mit
(einer) Targetspezies zu wechselwirken, die ebenfalls proteinartig
sein kann, die an eine Population aus Goldkolloiden gebunden ist. Eine
komplexe Probenmischung wie beispielsweise ein Zelllysat oder eine
Probe aus natürlichen
Produkten kann fraktioniert sein, dann können Fraktionen, die nur eine
einzelne oder wenige distinkte Molekülspezies enthalten, an magnetische
Perlen befestigt werden. Die Befestigung an magnetische Perlen kann
durch nicht-spezifische Adsorption oder durch chemisches Koppeln
an funktionalisierte Perlen erleichtert werden. Diese Perlen können oder
können auch
nicht aus Gold sein, das beschichtet ist, um die Ausbildung von
SAMs auf ihren Oberflächen
zu erleichtern. Unter Verwendung von Verfahren der Erfindung wird
eine kleine Anzahl von Perlen identifiziert, die Spezies präsentieren,
die mit Kolloid-immobilisierten Zielmolekülen wechselwirken. Wechselwirkende
Spezies können
dann desorbiert oder von den Partikeln abgespalten und unter Verwendung
von standardbiochemischen Analysetechniken identifiziert werden,
wie beispielsweise Massenspektroskopie (MS) oder Matrixlaser-Desorptionsionisation (MALDI)
MS, oder Peptidsequenziertechniken. Proteine, die an magnetische
Perlen befestigt worden sind vermittels Wechselwirkung mit einer
Affinitätsmarkierung,
können
für die
Analyse durch kompetitive Inhibition der Wechselwirkung mit der
Affinitätsmarkierung
freigesetzt werden. Beispielsweise fangen magnetische Perlen, die
NTA-Ni-Molekülbestandteile
tragen, selektiv Histidin-markierte Spezies. Die His-markierten
Spezies können
von der Perle freigesetzt werden durch kompetitives Inhibieren der Wechselwirkung
mit hinzugegebenem Imidazol.
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Alternativ
kann eine kleine Anzahl distinkter Molekülspezies, aus komplexen Mischungen,
an magnetische Perlen ohne Fraktionierung gebunden werden; eine
geringe Anzahl von Molekülen
kann auf einer jeden Perle präsentiert
werden unter Verwendung von Kügelchen,
die eine geringe Anzahl funktioneller Gruppen präsentieren oder unter Verwendung
einer großen
Anzahl von Kügelchen
mit einer niedrigen Konzentration der komplexen Mischung.
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Zusätzlich können molekularbiologische Techniken
verwendet werden, um eine einzelne oder eine geringe Anzahl von
distinkten Spezies auf Perlen zu präsentieren. Auf diesem Weg sind
die in situ Techniken aus magnetischer Selektion und Verdünnung, wie
sie hierin beschrieben sind, besonders hinsichtlich Proteomics-Studien
anwendbar. Ein Satz magnetischer Perlen kann generiert werden, um
die Genprodukte einer cDNA-Bibliothek zu präsentieren, dann hinsichtlich
ihrer Wechselwirkung getestet werden, mit Zielmolekülen zu wechselwirken,
die auf einer Population von Kolloiden immobilisiert sind, die auch
Hilfssignalelemente tragen können.
cDNA-Bibliotheken bestehen aus den Genomfragmenten, die spezifisch
für Proteine
kodieren. cDNA-Bibliotheken können
leicht unter Verwendung von Standardtechniken erzeugt werden und
sind umfänglich
aus interessierenden Zelllinien verfügbar. Um die Befestigung der
Proteine an Perlen oder Kolloiden zu erleichtern, kann eine cDNA-Bibliothek, als ganzes
oder separat, in einen Affinitäts-Markierungsexpressionsvektor
eingeführt
werden. Beispielsweise werden Affinitäts-Markierungsvektoren verwendet,
um Histidin-markierte oder Glutathion-S-Transferase (GST)-markierte
Proteine zu produzieren.
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Zellen
können
dann mit den sich ergebenden Plasmid-DNAs transfiziert werden. Wie
den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt nehmen bakterielle Zellen
im Allgemeinen ein einzelnes Plasmid auf; auf diesem Weg kann ein
Pool aus cDNA-Plasmiden gleichzeitig in Zellen transfiziert, auf
Agarose angezogen werden und eine jede Kolonie wird statistisch eine
einzelne Spezies der transfizierten Plasmid-DNA enthalten. Kolonien
werden aufgenommen und im Miniaturmaßstab gemäß Standardverfahren kultiviert.
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Zellkulturen
werden dann gemäß Standardtechniken
angezogen und induziert, um die codierten Proteine zu exprimieren.
Um das Verfahren zu beschleunigen, können Zellkulturen (von denen
eine jede einen einzelnen Klon darstellt) miteinander vereinigt,
angezogen und induziert werden, als ganzes, um die codierten Proteine
zu exprimieren. Die vereinigten Proteine werden dann an eine einzelne
Perle gebunden. Dies bedeutet, dass wenn mit Kolloiden getestet
wird, die ein Zielmolekül
präsentieren,
eine Perle, die ein positives Signal erzeugte, gleichzeitig die
Wechselwirkungsspezies ebenso wie irrelevante Spezies präsentiert.
Deshalb kann, wenn vereinigte Transfektanten verwendet werden, das
Prozedere wie folgt wiederholt werden, um zu bestimmen, welcher
Bestandteil der an der Perle befestigten Mischung tatsächlich mit
der Kolloid-immobilisierten Spezies wechselwirkte. Die Perle-Kolloid-Mischungen
können
Gegenstand von Standardanalysetechniken sein, wie beispielsweise
Peptid-Mikrosequenzierung, um zu bestimmen, welcher Kulturpool an
der speziellen Perle gebunden worden war. Die Identifizierung eines
einzelnen Proteins aus der an der Perle gebundenen Mischung identifiziert
den Pool, aus dem die Transfektante abgeleitet war. Aliquots der einzelnen
Transfektanten werden zurückgehalten,
so dass eine jede Transfektante getrennt angezogen und induziert
werden kann, um Protein zu exprimieren, das dann separat an einen
Satz von Perlen gebunden wird. Der Test wird dann wiederholt, um
einzelne wechselwirkende Bestandteile zu identifizieren.
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Die
Proteinreinigung kann vereinfacht werden unter Verwendung von magnetischen
Perlen, die Bindungspartner der Affinitätsmarkierung zeigen, die in
das Protein eingeführt
worden ist. Alternativ können
exprimierte Proteine an magnetische Perlen vermittels Affinitätsmarkierungswechselwirkung
aus einer rohen Mischung oder nach Standardreinigung gebunden werden.
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Eine
Beschreibung der Analyse von wechselwirkenden Spezies, wie beispielsweise
Kolloid-Perlen-immobilisierten
Spezies folgt.
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Magnetische
Perlen, die Spezies präsentieren,
die mit Kolloid-immobilisierten Spezies wechselwirken, werden mit
einer Kolloidschicht beschichtet infolge der Vervollständigung
der Wechselwirkung zwischen den Spezies. Diese Perlen erzeugen ein elektronisches
Signal. Nach dem in situ Prozess aus magnetischer Selektion und
Verdünnung
können
magnetische Perlen zusammen mit ihren gebundenen Kolloiden Analysetechniken
unterworfen werden, wie beispielsweise MS, MALDI-MS, Peptidsequenzierung
(siehe auch Edmann-Mikrosequenzierung)
und dergleichen, was auch enzymatische Spaltungsschritte umfassen
kann, um die Identität
der mutmaßlichen
wechselwirkenden Spezies zu identifizieren. Immobilisierte Proteine
können
von den Perlen und Kolloiden für
die Analyse durch eine Vielzahl von Verfahren entfernt werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, kompetitive Inhibition der Wechselwirkung zwischen Affinitätsmarkierung
und Perle, enzymatischen Verdau, saure Elution und Laserdesorption.
Beispielsweise können
Proteine, die mit Histidin-Markierungen exprimiert werden, um die
Befestigung an Oberflächen
zu erleichtern, die Nitrilotriessigsäure/Nickel (NTA-Ni)-Gruppen
präsentieren, durch
Einführen
von Imidazol freigegeben werden. Alternativ können Proteine von Trägern entfernt
werden unter Verwendung von Trypsinspaltung. Moleküle können auch
von Partikeln durch Laserionisationsdesorption entfernt werden und
dann direkt in ein automatisiertes Analysesystem wie beispielsweise
MS gegeben werden.
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Ein
Verfahren der Erfindung stellt massiv-parallele Analysen großer Anzahlen
mutmaßlicher Wechselwirkungsspezies
bereit. Ein derartiges System ist besonders nützlich für das Entschlüsseln des Proteinwechselwirkungsnetzwerkes
von Genprodukten des gesamten menschlichen Genoms.
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In
diesem Fall werden cDNA-Bibliotheken in distinken Aliquots an getrennten
Stellen bereitgestellt, wobei die DNA-Bibliotheken das gesamte Genom,
eine Untergruppe oder eine Bibliothek von mit Erkrankung assoziierten
Genen codieren. Ein jedes cDNA-Fragment wird separat in einen Proteinexpressionsvektor
eingeführt.
Um die Bindung des exprimierten Proteins an Perlen oder Kolloidpartikel
zu erleichtern, können
Affinitätsmarkierungsvektoren
verwendet werden. Zellen werden separat mit der Plasmid-DNA transfiziert
und die Proteinexpression induziert. An diesem Punkt werden Proteine,
die eine Affinitätsmarkierung
tragen, separat mit Perlen oder Kolloiden gemischt, die einen Bindungspartner
für die
Affinitätsmarkierung
tragen. Auf diese Weise wird jedes Partikel eine einzige Proteinspezies präsentieren.
Beispielsweise ist ein erster Satz von Proteinen, die Histidin-Markierungen
tragen, an einen ersten Satz magnetischer Perlen gebunden, die Nitrilotriessigsäure (NTA)-Nickel-Molekülbestandteile
tragen; NTA-Ni (II) bindet Histidinabschnitte. Ein zweiter Satz von
Proteinen, die Glutathion-S-Transferase (GST)-Fusionsmolekülteile tragen,
wird an Goldkolloide befestigt, die Glutathion präsentieren,
das der Bindungspartner von GST ist. Unterschiedliche Partikeltypen,
d. h. Perlen versus Kolloiden, brauchen keine unterschiedlichen
Affinitätsmarkierungen
zu tragen. Ein jedes Partikel trägt
jedoch eine Markierung, die das auf seiner Oberfläche gezeigte
Protein in einzigartiger Weise identifiziert. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist diese Markierung eine DNA-Sequenz und Goldkolloide zeigen auch
einen elektroaktiven Signalmolekülanteil.
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Gemäß den oben
beschriebenen Verfahren der Erfindung werden magnetische Perlen,
die einen ersten Proteinsatz tragen, mit Goldkolloiden gemischt,
die einen zweiten Proteinsatz und einen elektroaktiven Signalmolekülbestandteil
tragen. Die Lösung
wird über
eine Elektrodenanordnung gegeben. Unter einer jeden Grundplatte
der Elektrodenanordnung befindet sich ein separat steuerbarer Elektromagnet.
Man erlaubt, dass Proteine, die auf einem Kolloid gezeigt sind,
mit Proteinen wechselwirken, die auf magnetischen Perlen gezeigt
werden. Man erinnere sich, dass wenn ein Protein, das an ein elektronisches
Signalkolloid gebunden ist, mit einem Protein auf einer magnetischen
Perle wechselwirkt, der Komplex dann ein elektronisches Signal umwandeln wird,
wenn er an die Elektrode angezogen wird. Magnetische Perlen alleine
sind nicht in der Lage, dieses Signal bereitzustellen. Nach einer
gewissen Inkubationszeitspanne werden alle Elektromagneten gleichzeitig
angeschaltet. Elektromagneten, unter Grundplatten, die ein positives
Signal registrieren, werden auf „ON" gehalten, während jene, die kein Signal
erzeugten, freigegeben werden, um Perlen freizusetzen, die nicht
mit einem Kolloid-immobilisierten Partner wechselwirkten. Eine Öffnung wird
geöffnet und
freigesetzte Perlen werden weggewaschen. Flüssigkeit wird in die Wechselwirkungskammer
eingeführt,
um die verbleibenden Perlen zu verdünnen und Elektromagneten unter
den Grundplatten, die ein Positiv registrierten, werden freigegeben.
Das Verfahren wird wiederholt, bis man sicher ist, dass statistisch
nur eine mit Signalkolloiden versehene Perle übrig bleibt.
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Eine
jede magnetische Perle und ein jedes Kolloid kann einen DNA-Strang
tragen, der die Identität
des befestigten Proteins codiert. Zu diesem Zeitpunkt werden Stücke von
einzelsträngiger,
zusammengesetzte DNA zu der Wechselwirkungskammer hinzugegeben.
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Ein
jeder DNA-Strang besteht aus zwei Teilen: ein Ende ist komplementär zu einer
DNA-Sequenz auf
einer magnetischen Perle und das andere Ende ist komplementär zu einer
Sequenz auf einem Kolloid. Alle möglichen Kombinationen von Sequenzen
auf Perlen und Kolloiden sind dargestellt. Man erlaubt, dass die
DNA frei mit den Perlen-Kolloid-Komplexen
wechselwirkt. Nicht gebundene DNA wird aus der Wechselwirkungskammer
ausgewaschen. DNA-Stränge,
die gleichzeitig an eine komplementäre Sequenz auf einer magnetischen
Perle und einer komplementären
Sequenz auf einem Kolloid binden, stellen „Lösungen" des Problems dar, welche Proteine jeweils
miteinander wechselwirken. Statt Peptid-Mikrosequenzierung durchzuführen, um
die Identität
der wechselwirkenden Paare zu enthüllen, eluiert man lediglich
die gebundenen DNA-Lösungen und
unterwirft sie einer DNA-Sequenzierung. Die Sequenz eines jeden
DNA-Stranges wird das Komplement des DNA-Codes sein, das ein jedes
Protein identifiziert.
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Enzyme,
die einzelsträngige
DNA verdauen, können
nach Hybridisierung zu der Lösung
hinzugegeben und abgespült
werden, um nicht gebundene Teile von DNA zu entfernen. Auf diesem
Wege werden DNA-Stränge,
die nur an ein Partikel gebunden sind, aber nicht an das andere,
nicht als Lösungen ausgelesen.
Enzyme mit 3'- und/oder
5'-Exonuklease-Aktivität, wie beispielsweise
E. coli-DNA Pol I, die einzelsträngige
DNA von den Enden her verdauen, sind bevorzugt, da sie keine DNA-Bruchstellen verdauen.
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Die
Länge von
DNA, die erforderlich ist, um den Proteinsatz zu verschlüsseln, ist
eine Funktion der Anzahl von distinkten Spezies in dem Satz. Auch ist
die Länge
der DNA-„Markierung" direkt proportional
zur Anzahl von ungepaarten Basen, die erlaubt werden, ohne eine
Hybridisierung zu beseitigen. Aus diesem Grund sind kurze DNA-Stränge bevorzugt. Bedingungen,
wie beispielsweise Temperatur und Salzkonzentration zusammen mit
dem Hinzugeben von Chemikalien wie beispielsweise Formamid, können auch
optimiert werden, um sicherzustellen, dass nur perfekt gepaarte
DNA hybridisieren wird.
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Alternativ
können
die Komplexe aus magnetischer Perle und Kolloid getrennt aus der
Wechselwirkungskammer vor der Einführung von DNA-„Lösungs"-Strängen freigegeben
werden, durch sequenzielle Freigabe der Elektromagneten unterhalb
einer jeden Elektrodengrundplatte. Ein jeder wechselwirkender Komplex
kann dann zu einer getrennten Stelle umgeleitet werden, wo alle
möglichen
DNA-Lösungen
eingeführt
werden. Um die sterische Interferenz bei der DNA-Hybridisierung
zu verringern, können die wechselwirkenden
Proteinpartner von den Partikeln dissoziiert und von der isolierten
Stelle entfernt werden vor dem Einführen von DNA-Lösungs-Strängen. Man
erlaubt, dass die DNA-Stränge gleichzeitig mit
Perlen und Kolloiden in Abwesenheit von Protein-Protein-Wechselwirkungen
hybridisieren. Nicht-wechselwirkende DNA-Spezies werden weggewaschen,
beispielsweise durch Pelletieren der Partikel und Entfernen des Überstandes.
Puffer, die für
die Dissoziation von DNA-Hybriden geeignet sind, werden hinzugegeben,
Partikel pelletiert und die im Überstand
enthaltene DNA, die die Identität
der wechselwirkenden Proteine codiert, wird dann sequenziert durch
Standardsequenzierverfahren oder durch Hybridisierung an DNA-Array-Chips.
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Um
zu verhindern, dass Proteine auf magnetischen Perlen aneinander
vor der Einführung
von Proteinen auf Kolloiden aneinander binden, können magnetische Perlen hinzugegeben
werden (in der Masse oder einzeln) und unmittelbar magnetisch zu der
Elektrodenanordnung gezogen werden. Nach einer Inkubationsperiode
werden Elektromagneten freigegeben und frei in Lösung, vor der ersten Runde aus
Selektion und Verdünnung
inkubiert.
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Alternativ
können
Bestandteile, die an Perlen und Kolloide gebunden sind, Pools von
Spezies sein.
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Der
Prozess aus magnetischer Selektion und Verdünnung, wie er oben beschrieben
ist, wird die Analyse sicherlich vereinfachen und die Genauigkeit
des Experimentes erhöhen.
Er ist jedoch nicht insoweit absolut erforderlich, als dass das
Hinzugeben der DNA-Hybrid-Lösungen alleine
die Identität
der wechselwirkenden Paare aufklären
wird.
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Der
Signalmechanismus, der mit den Kolloiden verbunden ist, muss nicht
elektronisch oder auf das Kolloid beschränkt sein. Beispielsweise kann
die rote Farbe, die die Kolloide verleihen, wenn sie auf einer Oberfläche agglomerieren,
als Indikator dafür dienen,
dass eine Spezies auf einer Perle mit einer Spezies auf einem Kolloid
in Wechselwirkung getreten ist. In diesem Falle braucht die Perle
nicht magnetisch zu sein. Alternativ kann ein fluoreszierender Molekülbestandteil
an den Kolloiden befestigt sein. Nach einer Inkubationsperiode können die
Perlen (ob magnetisch oder nicht) konzentriert oder pelletriert werden,
so dass die Lösung,
die die nicht-interagierenden Kolloide enthält, entfernt werden kann. Fluoreszierende
Perlen werden dann von nicht-wechselwirkenden Perlen getrennt und
analysiert, um die Identität
der wechselwirkenden Partner zu enthüllen.
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Obwohl
in der obigen Beschreibung „Proteine" aus einer cDNA-Bibliothek
an die Perlen und Kolloide gebunden sind, antizipiert die Erfindung
die Bindung einer großen
Breite von mutmaßlichen
wechselwirkenden Spezies an die Partikel. Diese Spezies können umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt, chemische
Verbindungen, Vorläufer
von chemischen Verbindungen, reaktive Gruppen, Proteinkomplexe, Nukleinsäure-Proteinkomplexe,
Sporen, Zellen, Nukleinsäuren,
Peptide und Arzneimittelkandidaten. Diese Spezies können an
die Kolloide und Perlen gebunden sein vermittels Affinitätsmarkierungswechselwirkung,
nicht-spezifischer
Bindung, spezifischer Bindung oder durch kovalentes chemisches Koppeln.
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Zusätzlich muss
die identifizierende Markierung, die an den magnetischen Perlen
und Kolloiden befestigt ist, nicht auf einer Nukleinsäure basieren. Komplexe
aus Perle und Kolloid können
separat von der Elektrodengrundplatte freigegesetzt und zu getrennten
Stellen abgelenkt werden, wo die Markierungen auf den Perlen entschlüsselt werden.
Identifizierende Markierungen können
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Nukleinsäuremarkierungen, Radiofrequenzmarkierungen,
fluoreszierende Markierungen, Fluoreszenz, die mit einem Partikel
assoziiert ist, und chemische Markierungen.
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Verschiedene
Verfahren der Erfindung können
verwendet werden, um Wechselwirkungsmotive statt diskreter Bindungspartner
zu identifizieren. Für diese
spezielle Anwendung wird eine erste heterologe Population aus Proteinen
an einen Satz magnetischer Perlen gebunden und eine zweite heterologe Population
aus Proteinen an einen Satz von Kolloiden gebunden; ein jedes Partikel
präsentiert
eine einzelne Spezies. Nach dem hierin beschriebenen Selektions-Verdünnungs-Verfahren
werden Perlen-Kolloid-Komplexe Pool-Sequenzierungstechniken unterworfen,
um Wechselwirkungsmotive zu identifizieren. Einzelne Kolloid-tragende
Perlen werden isoliert. Eine jede magnetische Perle präsentiert
dadurch eine einzelne Spezies, die durch eine heterologe Population
von Kolloid-tragenden Molekülen
gebunden ist. Wechselwirkende Moleküle werden von ihren Partikelträgern freigegeben
durch kompetetive Inhibition der Affinitätsmarkierungswechselwirkung.
Wechselwirkende Komplexe werden einem allgemeinen enzymatischen
Verdau unterzogen durch, beispielsweise, Trypsin; wechselwirkende
Bereiche werden vor Verdau geschützt.
Komplexe werden dann mit N-terminaler Peptidase verdaut, die vom
N-Terminus zu dem Punkt hin verdaut, an dem der Wechselwirkungsbereich
oder das Wechselwirkungsmotiv beginnt. Nach Verdau werden die wechselwirkenden Moleküle voneinander
durch saure Elution freigesetzt. Die Mischung wird dann Pool-Sequenzierungstechniken
unterzogen, was typischerweise ein Edman-Mikrosequenzieren mit sich
bringt. Das Ergebnis der Pool-Sequenzierung
besteht darin, dass wo immer ein Konsensmotiv existiert, die Identität dieser Aminosäuren klar
ist, während
andere Regionen als Rauschen erscheinen.
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HPLC
und ähnliche
Techniken können
verwendet werden, um wechselwirkende Spezies vor der Sequenzanalyse
zu trennen.
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Alternativ
kann, nachdem mit Kolloid versehene Perlen isoliert worden sind,
eine erste Kolloid-gebundene Spezies von ihren Trägern freigesetzt werden
vermittels kompetitiver Inhibition der Wechselwirkung aus Affinitätsmarkierung
und Kolloid, während
man erlaubt, dass ein zweiter Satz von Proteinen an den Perlen gebunden
bleibt. Dies kann entweder erreicht werden, indem man erlaubt, dass
Proteine an die Perlen durch eine unterschiedliche Affinitätsmarkierungs-Wechselwirkung
binden, oder durch kovalentes Koppeln von Spezies an die Perlen.
Der enzymatische Verdau wird dann durchgeführt, während Proteinpaare an die Kugeln
gebunden blieben. Diese Verfahrensweise verdaut bevorzugterweise das
erste Protein, dass nicht direkt an die Perle gebunden ist, wohingegen
die zweite an die Perle gebundene Spezies geschützt wird. Die Verdauungsprodukte
können
leicht entfernt werden, imdem die Perlen konzentriert werden, wodurch
der Überstand verworfen
wird. Die erste Spezies kann dann von ihrem Bindungspartner eluiert
werden durch saure Elution oder ähnliche
Techniken. Der Überstand,
der die verdaute erste Spezies enthält, wird dann Pool-Sequenzierungstechniken
unterworfen, um (ein) Konsensbindungsmotiv(e) zu erhellen. Die zweite
Spezies kann von der Perle freigesetzt werden und wird einer Pool-Sequenzierung
unterzogen. Alternativ kann die Verfahrensweise mit der ersten Spezies
wiederholt werden oder eine Konsenssequenz von der ersten Spezies
abgeleitet werden, die an die Perle gebunden ist, und die zweite
Spezies, die an die Kolloide gebunden ist.
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Verfahren
der Erfindung können
durchgeführt
werden mit: einer einzelnen Spezies, die auf den Kolloiden präsentiert
ist und vielen Spezies, die an die Perlen gebunden sind; vielen
Spezies, die an die Kolloide gebunden sind, und vielen Spezies,
die an die Perlen gebunden sind; oder vielen Spezies, die an Kolloide
gebunden sind, und eine einzelne Spezies, die an die Perlen gebunden
ist. Zusätzlich kann
eine gemischte Population aus Partikeln, von denen ein jedes eine
einzelne distinkte Spezies präsentiert,
oder eine gemischte Population aus Partikeln verwendet werden, die
gemischte Spezies präsentieren.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung werden magnetische Perlen,
die mit einer Schicht aus wechselwirkenden Kolloiden beschichtet
sind, elektromagnetisch auf der Grundlage unterschiedlicher Massen
ausgewählt.
Alternativ können
Kolloide modifiziert werden, so dass sie nicht nur einen mutmaßlichen
Bindungspartner präsentieren,
sondern auch einen Molekülanteil,
der unterschiedliche elektromagnetische Eigenschaften verleihen
wird, wenn er mit (einem) magnetischen Perle(n) komplexiert ist. Magnetische
Perlen, die mit diesen Kolloiden versehen sind, können dann
ausgewählt,
getrennt und analysiert werden, um die Identität der Partikel-immobilisierten
Wechselwirkungspartner zu enthüllen.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung braucht die Perle nicht magnetisch zu sein. Kolloid-Perlen-Komplexe
können
von nicht gebundenen Kolloiden durch Sedimentation, Zentrifugation oder
durch physikalisches Entfernen von Perlen entfernt werden, die mit
Kolloiden versehen werden, die Hilfssignalelemente präsentieren
oder auch nicht.
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In ähnlicher
Weise brauchen die Partikel, die mutmaßliche Bindungspartner mit
oder ohne Hilfssignalelemente präsentieren,
nicht kolloidal zu sein. Beispielsweise können Moleküle direkt in Liposomen zusammen
mit Signalmolekülbestandteilen
eingebaut werden, wie beispielsweise Ferrocen-Derivaten, die an
Lipide gekoppelt sind. Alternativ können Moleküle vermittels Affinitätsmarkierungswechselwirkung an
Liposomen gebunden werden, die auch Bindungspartner für Affinitätsmarkierungen
umfassen.
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Verfahren
der Erfindung können
durchgeführt
werden unter Verwendung einer heterologen Population von Kolloiden,
die jeweils eine einzelne Spezies, oder Kolloiden, die die mehr
als eine Spezies präsentieren.
Spezies, die an Partikel gebunden sein können, wie hierin beschrieben,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Proteine, Domänen
oder Fragmente von Proteinen, wie beispielsweise Kringle-Domänen, kleine
Moleküle,
natürliche
Produkte und Arzneimittel.
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Kolloide,
die kein elektroaktives Signalelement präsentieren, oder die zusätzliche
Signalelemente zeigen, können
auch mit Aspekten dieser Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel
können Kolloide
derivatisiert werden, um elektroaktive ebenso wie fluoreszierende
Molekülanteile
zu präsentieren
(einschließlich,
per definitionem hierin, phosphoreszierende Molekülanteile).
Ein jeder Satz von Kolloiden kann eine unterschiedliche Fluoreszenzfarbe präsentieren.
FACS (Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierungs)-Analyse kann verwendet
werden, um Hetero-Partikelkomplexe nach magnetischer Selektion, aber
vor dem Identifizieren von Molekülspezies
zu verwenden, die an eine jede Perle gebunden sind. Mit Kolloid
versehene Perlen können
auch durch elektromagnetische Verfahren getrennt werden. Zusätzlich können Kolloide,
die kein Hilfssignalelement tragen, verwendet werden bei Aspekten
der Erfindung. Diese Kolloid-versehenen Perlen können visuell identifiziert
werden, da die Agglomeration von Goldkolloiden auf Partikeln diese
rot färbt.
Zusätzlich können Nanopartikel,
die inhärent
fluoreszieren, beispielsweise als eine Funktion ihrer Größe, ebenfalls verwendet
werden, um die an der Oberfläche
gebundenen Biomoleküle
sowohl zu signalisieren als auch zu identifizieren.
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Ein
Attribut eines Aspektes der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besteht
darin, dass sie die MULTIPLEX-Identifizierung und Isolierung von
interagierenden Spezies erlaubt. Diese Fähigkeit ist besonders nützlich auf
dem Gebiet der Proteomics infolge der großen Anzahl von möglichen
Wechselwirkungen zwischen den Genprodukten, die die Proteine sind.
Mit der Anzahl von Genen im menschlichen Genom, die nun auf etwa
40.000 geschätzt wird,
wird die Bestimmung von Wechselwirkungsnetzwerken durch sequentielles
paarweise Testen minimal 8 × 108 Experimente umfassen. Die Isolierung von
wechselwirkenden Spezies, die an partikelähnlichen Trägern gebunden sind, vereinfacht
die Analyse von wechselwirkenden Spezies, einschließlich der
Identifizierung von wechselwirkenden Motiven. Zusätzlich erlaubt
die Befestigung von mutmaßlichen
Bindungspartnern an festen Trägern
die Wiedergewinnung und erneute Verwendung von Partikeln, die Spezies
präsentierten,
die nicht wechselwirkten.
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Beispiel 1
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Massiv-parallele Analyse
von Protein-Protein-Wechselwirkungen: Aufklärung der Wechselwirkungskarte des
menschlichen Proteoms
-
Die
vorliegenden prophetischen Beispiele beschreiben, wie eine massiv-parallele
Analyse von Protein-Protein-Wechselwirkungen durchgeführt wird,
die besonders nützlich
ist, wenn Proteine noch nicht charakterisiert sind. Hier wird dieses
Verfahren verwendet, um die Protein-Wechselwirkungskarte des menschlichen
Genoms aufzuklären.
Eine Untergruppe von oder der gesamte Satz an Proteinen des Proteoms
wird mit Affinitäts-Markierungen
exprimiert, um die Befestigung des exprimierten Proteins an Sätze von
Partikeln zu erleichtern. Partikel-immobilisierte Proteine werden
miteinander vereinigt und man erlaubt, dass sie miteinander wechselwirken.
Wechselwirkende Paare werden aus den vereinigten Mischungen durch
einen reiterativen Prozess aus magnetischer Selektion und Verdünnung ausgewählt. Nach
dem Verfahren aus Selektion und Verdünnung wird die Identität von wechselwirkenden
Partnern bestimmt. Der Selektionsschritt verringert die Komplexität des Problems,
indem die Notwendigkeit beseitigt wird, nicht-wechselwirkende Proteine
zu analysieren.
-
Proteine
und ihre codierenden DNA-Moleküle
sind indirekt miteinander verbunden durch Co-Immobilisieren beider auf einem gemeinsamen
Partikel oder Perle, wobei ein jedes Partikel (oder Perle) eine einzelne
Proteinspezies und ihre codierende DNA zeigt. Das Verbinden des
exprimierten Proteins mit seiner codierenden DNA befördert die
Identifizierung eines jeden Satzes von wechselwirkenden Proteinen nach
dem Verfahren aus Selektion und Verdünnung. Ein jedes Protein und
seine codierende DNA wird auf zwei unterschiedlichen Arten von Partikeln
immobilisiert: ein rekrutierbares Partikel und ein Signalpartikel.
Die Größen der
Partikel sind ebenfalls unterschiedlich, so dass kleinere Signalpartikel
Satelliten um ein jedes größeres rekrutierbare
Partikel bilden können.
Bei diesem Beispiel wird ein jedes Protein und seine codierende
DNA auf einer einzelnen magnetischen Perle mit 4–10 μm ebenso wie auf einer Vielzahl
von Fluid-suspendierbaren Nanopartikeln immobilisiert, deren Durchmesser
von 4–40
nm beträgt
und die elektroaktive Signalentitäten tragen. Wenn eine erste
Spezies auf einer magnetischen Perle biologisch mit einer zweiten
Spezies auf einem Signalnanopartikel wechselwirkt, wird das rekrutierbare
Partikel mit dem Signalpartikel „verbunden". Diese Heteropartikel-Komplexe werden
dann magnetisch an eine Aufnahmeelektrode rekrutiert (siehe 6),
wo sie ein Signal abgeben können
wie beispielsweise ein elektronisches oder elektrochemisches Signal.
Um die Multiplex-Analyse zu erleichtern, werden die Partikel magnetisch
an eine Elektrodenanordnung angezogen, die eine Anzahl von einzeln
adressierbaren Elektrodengrundplatten aufweist. Unterhalb einer
jeden Elektrodengrundplatte befindet sich ein einzeln steuerbarer
Elektromagnet, so dass das magnetische Feld oberhalb einer jeden Grundplatte
selektiv ein- und ausgeschaltet werden kann. Magnetpartikel, die
jedoch nicht mit Signalpartikeln verbunden sind, die kein Signal
abgeben können,
können
auch an der gleichen Elektrodengrundplatte rekrutiert werden, die
ein positives Signal abgibt. Diese nicht-signalgebenden magnetischen
Perlen werden elektromagnetisch von der Grundplatte freigesetzt
und aus dem Wechselwirkungsreservoir ausgewaschen. Signalgebende
Nanopartikel, die nicht mit Spezies auf Magnetpartikeln wechselwirken,
verbleiben in einer homogenen Suspension und geben kein Signal ab,
sondern werden auch aus dem Wechselwirkungsreservoir ausgewaschen.
Beide Spülfunktionen
werden durchgeführt,
indem die Magnetfelder unterhalb von Elektrodengrundplatten aufrecht
erhalten werden, die ein positives Signal abgeben, um wechselwirkende
Komplexe zurückzuhalten, während die
magnetischen Felder unterhalb von Grundplatten, die kein positives
Signal ergeben, auf null gestellt werden, um nicht-wechselwirkende
magnetische Perlen freizusetzen. Eine Öffnung 150 (6)
wird geöffnet
und Flüssigkeit
wird aus dem Wechselwirkungsreservoir ausgewaschen, wodurch nicht-wechselwirkende
magnetische Perlen und nicht-wechselwirkende Nanopartikel weggetragen werden.
Die Öffnung
wird geschlossen, alle magnetischen Felder werden auf Null gestellt
und mehr Puffer wird durch eine zweite Öffnung 160 zusammen mit
mechanischem Rühren
bereitgestellt, um die Partikel erneut zu suspendieren und erneut
zu verteilen. Alle magnetischen Felder unterhalb der Elektrodengrundplatte
werden wieder angeschaltet und das Verfahren aus Selektion und Verdünnung wird
wiederholt, bis, statistisch, eine jede Grundplatte, die ein positives
Signal abgibt, eine einzelne magnetische Perle enthält, die
an eine Vielzahl von Signalnanopartikeln gebunden ist.
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Um
die Identität
von wechselwirkenden Proteinen zu bestimmen, wird eine Anordnung
von magnetischen Stiften, deren Größen zu der der Elektrodenanordnung
passen, über
die Elektrodenanordnung benachbart angeordnet und die Magnetfelder unterhalb
der gesamten Elektrodenanordnung auf Null gefahren, so dass ein
jeder magnetischer Stift einen einzelnen Heteropartikel-Komplex
einfängt.
Die beladene Stift-Anordnung wird in eine Platte mit mehreren Näpfen mit
vergleichbaren Größen eingetaucht,
wobei ein jeder Napf davon mit Lösung
gefüllt ist,
der DNA-Amplifikationsreagenzien enthält. Die entsprechenden codierenden
DNA-Sequenzen (immobilisiert auf den Nanopartikeln und der Perle)
werden durch PCR oder ähnliche
Techniken amplifiziert und sequenziert, um die Identität eines
jeden Satzes aus wechselwirkenden Proteinen zu enthüllen. Einzelne
Aspekte des Experiments werden im Folgenden angegeben.
-
Herstellung
von Proteinen
-
Eine
DNA-Sequenz, die ein jedes Proteinelement des Proteoms codiert,
wird in einen bakteriellen Proteinexpressionsvektor eingeführt. Der
Expressionsvektor trägt
eine Affinitätsmarkierung,
(His)6 in diesem Falle, Tandem Repeats von
Gal4-Konsensussequenzen und zwei Sequenzen, die die Proteinidentifizierungssequenz
flankieren, an die PCR-Primer binden können. Die Histidin-Markierung
erleichtert die Befestigung des exprimierten Proteins an dem Partikel.
Die Gal4-Konsensussequenz dient dazu, die codierende DNA an das
Partikel vermittels der Wechselwirkung zwischen dem Erkennungsmotiv und
einer Partikel-immobilisierten
Hefe-DNA-Bindungsdomäne
zu binden, die in diesem Falle ein GST-Gal4-Fusionsprotein ist. Die DNA-Bindungsdomäne von Gal4
(aa' 1–100) bindet
an die Konsensussequenz CGGattAgAagcCgCCGAG und das GST bindet an
einen Glutathion-Molekülbestandteil
auf dem Partikel. Die Proteine werden separat exprimiert in einem
zellfreien Translationssystem, um das Auftreten von irrelevanten
Proteinen und Zelldebris zu verringern. Nach Proteinexpression enthält eine
jede Expressionsmischung die codierende DNA und das exprimierte
Protein. Eine jede Proteinexpressionsmischung wird in zwei Aliquots
aufgeteilt. Eine einzelne magnetische Perle (mit einem Durchmesser
von 4–10 μm) wird zu
einem ersten Aliquot hinzugegeben und eine Menge NTA-Glutathion-SAM-beschichtete Nanopartikel
werden zu einem zweiten Aliquot hinzugegeben. Die Partikel werden
pelletiert und gewaschen, um Protein zu entfernen, das nicht Partikel-gebunden
ist. Partikel und Perlen werden in Untergruppen von 1000 Spezies
pro Pool miteinander vereint und einer magnetischen Selektion/Verdünnung und
elektrochemischen Analyse unterzogen. Auf diese Art und Weise können nicht
identifizierte Proteine an die gleiche Perle oder das gleiche Partikel
gebunden sein, die/das die entsprechende codierende DNA bindet.
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Herstellung
von Nanopartikeln
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Gold-Nanopartikel
(Durchmesser = 4–25
nm) werden mit heterologen selbstassemblierten Monolayern (SAMs)
derivatisiert, die präsentieren:
- a) NTA (Nitrilotriessigsäure)-Ni++,
das Histidin-markierte Proteine fängt;
- b) Glutathion, das Glutathion-S-Transferase (GST)-Fusionsproteine
bindet,
- c) Octamethylfenocen, das eine redoxaktiver Molekülanteil
ist, der ein elektronisches oder elektrochemisches Signal abgeben
kann;
- d) Carboxylate, die Partikelaggregation verhindern;
- e) Triethylenglycol, um nicht-spezifischer Adsorption zu wiederstehen.
Im Grunde genommen kann eine jegliche biologische Spezies auf einem
Kolloid immobilisiert werden.
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Elektrochemische
Analyse
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Ein
elektrochemisches Analysegerät
von CH Instruments (Austin, TX) Modell 630 wird verwendet, um die
Wechselwirkungen zwischen auf magnetischen Perlen immobilisierten
Spezies und Spezies, die auf Kolloiden immobilisiert sind, nachzuweisen, die
auch redoxaktive Metalle tragen. Das Instrument ist so modifiziert,
dass es einen Multiplex-Nachweis erleichtert. In diesem Falle sind
die redoxaktiven Metalle Ferrocen-Derivate. Grundplatten der Elektrodenanordnung
sind individuell ansteuerbar und dienen als Arbeitselektrode. In
diesem Falle sind die Unterlagen Gold-beschichtet und derivatisiert
mit leitfähigen
selbst-assemblierten
Monolayern. Eine Ag vs. Ag/Cl-Referenzelektrode wird mit einer Pt-Hilfselektrode verwendet.
Elektroden werden abgetastet unter Verwendung von Wechselstromvoltametrie
(ACV) mit einer Überspannung
von 25 mV bei einer Frequenz von 10 Hz.
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Konstruktion von einer
Elektrodenanordnung, die zwischen einzeln adressierbaren Elektromagneten
in Sandwich-Bauweise angeordnet ist
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Elektrodenanordnungen 100 (6)
mit 300–500
Elektrodengrundplatten 110 werden konstruiert, indem Gold über Ni++ plattiert wird. Die Elektrodengrundplatten
sind 50–500 μm auf Kante
und sind in Sandwich-Bauweise zwischen Sätzen von einzeln adressierbaren
Helmholtz-Elektromagneten 120 so angeordnet, dass ein Magnetfeldgradient
erzeugt werden kann, um magnetische Perlen an der Grunsplattenoberfläche zu rekrutieren
und dann zu halten (siehe 6). Die
Richtung des Stroms wird umgekehrt, um das Magnetfeld auf Null zu
stellen, wenn es erwünscht
ist, die magnetischen Perlen von der Oberfläche freizugeben, um wegzuwaschen
oder erneut zu verteilen. Um zu gewährleisten, dass das Wechselwirkungsreservoir
termisch von den Elektromagnetanordnungen isoliert ist, so dass Hitze
die Proteine in Lösung
nicht denaturiert, wird eine Schicht aus Isoliermaterial 130 zwischen
den Elektromagneten und dem Wechselwirkungsreservoir 140 angeordnet.
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Berechnung
von Proteinsätzen
und der Elektrodengrundplattenanzahl
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Um
die Proteinwechselwirkungskarte des gesamten Proteoms zu erzeugen,
muss man das Proteom in Untergruppen aufteilen, die dann hinsichtlich
Wechselwirkung mit einer jeden anderen Untergruppe getestet werden.
Unter der Annahme, dass es etwa 50.000 interessierende Proteine
gibt, wird das Proteom in 50 Gruppen zu jeweils 1000 Proteine eingeteilt.
Eine jede Gruppe aus 1000 Proteinen wird dann auf Wechselwirkung
mit einer jeden anderen Gruppe von 1000 getestet, was zu einer 50×50 Matrix
oder 2500 einzelnen Experimenten führt. Die Anzahl von Proteinen
in einer jeden Untergruppe bestimmt die Anzahl von Elektrodengrundplatten
in einer jeden Anordnung. Wenn man annimmt, dass ein jedes Protein
einen einzigen Bindungspartner aufweist, dann hat ein jedes Protein
eine 1/50-Chance, diesen
Partner zu finden, wenn auf Wechselwirkung mit einer der 50 Untergruppen
von Proteinen getestet wird. Ein jedes Protein weist jedoch im Durchschnitt wahrscheinlich
5 relevante Bindungspartner auf, was die Wahrscheinlichkeit, einen
Bindungspartner innerhalb einer Untergruppe zu finden, auf 1/10
erhöht. Dies
bedeutet, dass für
2000 Proteine in einem vereinigten Wechselwirkungsmix 200 ein
positives Signal geben werden, was impliziert, dass die Elektrodenanordnung
300–500
Grundplatten aufweisen sollte. Signale auf niedrigem Niveau von
nicht-spezifischen Bindungsereignissen sind minimal in Folge der
kompetitiven Inhibition durch relevante Binder. Das Auftreten von
falsch Positiven wird jedoch minimiert, wenn eine Signalschwelle
eingestellt wird, wobei Signale unterhalb der Schwelle als negativ
gezählt
werden. Relative Affinitäten
werden bestimmt durch Vergleich des Umfangs der Wechselwirkung einer
ersten bindenden Spezies und einer zweiten bindenden Spezies mit
einem dritten Zielmolekül,
an das die erste und zweite binden.
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Beispiel 2
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Bestimmen der Bindungspartner
eines einzelnen Zielproteins mit einem großen Pool von Kandidatenbindungspartnern
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Dieses
prophetische Beispiel beschreibt, wie Proteine aus einem großen Pool
mutmaßlicher
Bindungspartner identifiziert werden, die mit einem einzelnen Zielprotein
wechselwirken.
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Proteine
aus dem großen
Pool werden wie oben in Beispiel 1 hergestellt und nur auf Signalnanopartikel
immobilisiert. Das Zielprotein wird auf einem Satz magnetischer
Perlen immobilisiert. Da die Identität des Zielproteins bekannt
ist, ist es nicht erforderlich, seine codierende DNA mit zu immobilisieren. Wechselwirkungspartner
werden ausgewählt
durch elektrochemische Analyse, wie oben beschrieben.
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Beispiel 3
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Auswahl von
Wechselwirkungspartnern durch FACS-Analyse
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Dieses
Beispiel beschreibt, wie die Bindungspartner eines einzelnen Zielproteins
identifiziert werden. Das Zielprotein wird auf einem Satz Perlen
immobilisiert, die einen Durchmesser von 4–25 μm aufweisen. Mutmaßliche Bindungspartner, die
wie oben beschrieben hergestellt oder aus einer cDNA-Bibliothek
erzeugt werden können,
werden zusammen mit ihrer codierenden DNA auf Nanopartikeln co-immobilisiert,
die fluoreszierende Signalmolekülanteile
tragen. Wenn ein Perlen-immobilisiertes Protein mit einer Spezies
wechselwirkt, die auf Nanopartikel immobilisiert ist, wird die Perle
mit fluoreszierenden Nanopartikeln versehen und kann durch FACS
(Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierungs)-Analyse isoliert werden, woraufhin die
gebundene DNA einer jeden wechselwirkenden Spezies sequenziert wird,
um die Bindungspartner zu identifizieren.