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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige Dispersion eines wesentlich
lichtunempfindlichen organischen Silbersalzes und eines strahlungsempfindlichen
Silberhalogenids sowie ein daraus hergestelltes fotothermografisches
Aufzeichnungsmaterial.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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In
EP-A 754 969 wird ein Verfahren zur Herstellung einer Suspension
von ein wesentlich lichtunempfindliches Silbersalz einer organischen
Carbonsäure
enthaltenden Teilchen offenbart, in dem eine wässrige Lösung oder Suspension einer
organischen Carbonsäure
oder des Salzes dieser organischen Carbonsäure und eine wässrige Lösung eines
Silbersalzes gleichzeitig in eine wässrige Flüssigkeit eindosiert werden,
wobei die gleichzeitige Eindosierung der wässrigen Lösung oder Suspension der organischen
Carbonsäure
oder des Salzes dieser organischen Carbonsäure und/oder der wässrigen
Lösung
des Silbersalzes über
das Verhältnis von
Silberionen oder das Verhältnis
von Anionen des Silbersalzes in der wässrigen Flüssigkeit gesteuert wird. In
bevorzugten Ausführungsformen
dieses Verfahrens wird der Überschuss
an gelösten
Silberionen nach beendeter Herstellung der wässrigen Suspension der Teilchen
in zumindest ein Silbersalz umgesetzt und erfolgt die Herstellung
der Teilchen des wesentlich lichtunempfindlichen Silbersalzes einer
organischen Carbonsäure in
Gegenwart von Silberhalogenidteilchen.
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In
EP-A 851 285 wird ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen
Dispersion I, die ein wesentlich lichtunempfindliches organisches
Schwermetallsalz A enthaltende Teilchen mit einer Löslichkeit
in 1 Liter Wasser von weniger als 10–2 g
bei 20°C
enthält,
offenbart, wobei das Verfahren durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnet
ist: (i) Anfertigung einer wässrigen
Dispersion II, die ein Salz B mit einer Löslichkeit in 1 Liter Wasser
zwischen 15 g und 0,01 g bei 20°C
enthaltende Teilchen enthält,
und (ii) Umwandlung des in den Teilchen der wässrigen Dispersion II enthaltenen
Salzes B in das organische Schwermetallsalz A, dadurch gekennzeichnet,
dass das organische Schwermetallsalz A und das Salz B ein gemeinsames
Kation haben.
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Durch
Verringerung des pAg-Wertes (= Steigerung des UAg-Wertes) bei der
Beschichtung wird bekanntlich [vgl. z.B. „The Theory of the Photographic
Process Fourth Edition",
Herausgeber T. H. James, Eastman Kodak (1977), Seiten 157–158] die
Strahlungsempfindlichkeit der Emulsion in herkömmlichen Silberhalogenidemulsionsmaterialien
gesteigert. Dieser Effekt ist umkehrbar, d.h. ein gesteigerter Beschichtungs-pAg-Wert
(= verringerter UAg-Wert) bewirkt eine Verringerung der Strahlungsempfindlichkeit
in herkömmlichen
Silberhalogenidemulsionsmaterialien. Durch Zugabe eines löslichen
Silbersalzes in einer Dispersion von strahlungsempfindlichem Silberhalogenid
vor deren Auftrag wird ein fotografisches Material mit hohem Schleierwert
erhalten.
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Ein
Hauptproblem bei der Entwicklung fotothermografischer Aufzeichnungsmaterialien
mit aus wässrigen
Medien aufgetragenen fotoadressierbaren wärmeentwickelbaren Elementen
ist deren niedrigere Strahlungsempfindlichkeit im Vergleich zu fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien mit aus Lösemittelmedien aufgetragenen
fotoadressierbaren wärmeentwickelbaren
Elementen. Aus diesem Grund besteht der Bedarf an einem Mittel,
um die Strahlungsempfindlichkeit von aus wässrigen Medien aufgetragenen
fotoadressierbaren wärmeentwickelbaren
Elementen zu steigern und somit die ökologischen und wirtschaftlichen
Vorteile einer Beschichtung aus einem wässrigen Medium zu verwirklichen.
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Aufgaben der
vorliegenden Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß das Bereitstellen eines Mittels
zum Steigern der Strahlungsempfindlichkeit von aus einem wässrigen
Medium beschichteten fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgemäß das Bereitstellen
eines fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials mit gesteigerter
Strahlungsempfindlichkeit, dessen fotoadressierbares wärmeentwickelbares
Element aus einem wässrigen
Medium aufgetragen ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgemäß das Bereitstellen
einer wässrigen
Dispersion zur Verwendung bei der Herstellung eines fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterials mit gesteigerter Strahlungsempfindlichkeit,
dessen fotoadressierbares wärmeentwickelbares
Element aus einem wässrigen
Medium aufgetragen ist.
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Eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgemäß das Bereitstellen
eines Verfahrens zur Anfertigung einer wässrigen Dispersion zur Verwendung
bei der Herstellung eines fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials
mit gesteigerter Strahlungsempfindlichkeit.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Kurze Darstellung
der vorliegenden Erfindung
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Während bei
herkömmlichen
fotografischen Emulsionen durch Zugabe eines löslichen Silbersalzes in einer
Dispersion eines strahlungsempfindlichen Silberhalogenids vor deren
Auftrag ein fotografisches Material mit sehr hohem Schleierwert
erhalten wird, hat man unerwartet gefunden, dass durch Zugabe eines
Silbersalzes mit einer Wasserlöslichkeit
von mehr als 0,1 g/l Wasser in einer wässrigen Dispersion, die ein
wesentlich lichtunempfindliches und wesentlich wasserunlösliches
organisches Silbersalz, ein strahlungsempfindliches Silberhalogenid
und ein Bindemittel enthält,
die Strahlungsempfindlichkeit eines fotoadressierbaren wärmeentwickelbaren
Elements, das ein Reduktionsmittel für das organische Silbersalz
und eine durch Auftrag der wässrigen
Dispersion auf einen Träger
erhaltene Schicht enthält,
gesteigert wird und zwar ohne dass damit eine Zunahme der Hintergrunddichte
von damit erzeugten Abzügen
einhergeht.
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Gelöst werden
die obengenannten Aufgaben durch ein der Reihe nach durch die nachstehenden Schritte
gekennzeichnetes Verfahren zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion: (i) Anfertigung einer Dispersion aus strahlungsempfindlichem
Silberhalogenid und einem Bindemittel oder einem Tensid in einem
wässrigen
Medium, (ii) Zugabe eines ersten Silbersalzes in der in Schritt
(i) angefertigten Dispersion und (iii) Zugabe eines zweiten Silbersalzes
in der in Schritt (ii) angefertigten Dispersion, dadurch gekennzeichnet,
dass die wässrige
Dispersion wesentlich kein wasserlösliches Metallsalz oder Ammoniumsalz
einer alifatischen Carbonsäure
mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen enthält, das erste Silbersalz ein
wesentlich lichtunempfindliches und wesentlich wasserunlösliches
Silbersalz einer organischen Carbonsäure ist und das zweite Silbersalz
eine Wasserlöslichkeit
von mehr als 0,1 g in 1 Liter Wasser bei 20°C aufweist.
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Gelöst werden
die obengenannten Aufgaben ferner durch ein der Reihe nach durch
die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren zur Anfertigung
einer wässrigen
Dispersion:
(i) Anfertigung einer Dispersion aus strahlungsempfindlichem
Silberhalogenid und einem Bindemittel oder einem Tensid in einem
wässrigen
Medium, (ii) Zugabe eines zweiten Silbersalzes in der in Schritt
(i) angefertigten Dispersion und (iii) Zugabe eines ersten Silbersalzes
in der in Schritt (ii) angefertigten Dispersion, dadurch gekennzeichnet,
dass die wässrige
Dispersion wesentlich kein wasserlösliches Metallsalz oder Ammoniumsalz
einer alifatischen Carbonsäure
mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen enthält, das erste Silbersalz ein
wesentlich lichtunempfindliches und wesentlich wasserunlösliches
Silbersalz einer organischen Carbonsäure ist und das zweite Silbersalz
eine Wasserlöslichkeit
von mehr als 0,1 g in 1 Liter Wasser bei 20°C aufweist.
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Gelöst werden
die obengenannten Aufgaben ferner durch eine wässrige Dispersion, die nach
irgendwelchem der obigen Verfahren erhalten wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis
des strahlungsempfindlichen Silberhalogenids in der wässrigen
Dispersion zwischen 1 mol-% und 12 mol-%, bezogen auf das wesentlich
lichtunempfindliche organische Silbersalz, liegt.
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Gelöst werden
die obengenannten Aufgaben ferner durch Verwendung eines zweiten
Silbersalzes mit einer Wasserlöslichkeit
von mehr als 0,1 g in 1 Liter Wasser bei 20°C zum Steigern der Empfindlichkeit
eines unter wesentlich wasserfreien Bedingungen wärmeentwickelbaren
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials mit einem fotoadressierbaren
wärmeentwickelbaren
Element, das ein erstes Silbersalz, ein Reduktionsmittel dafür in thermischer
wirksamer Beziehung dazu und ein Bindemittel enthält, dadurch
gekennzeichnet, dass die wässrige
Dispersion wesentlich kein wasserlösliches Metallsalz oder Ammoniumsalz
einer alifatischen Carbonsäure
mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen enthält und das erste Silbersalz
ein wesentlich lichtunempfindliches und wesentlich wasserunlösliches
Silbersalz einer organischen Carbonsäure ist.
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Gelöst werden
die obengenannten Aufgaben ferner durch ein unter wesentlich wasserfreien
Bedingungen wärmeentwickelbares
fotothermografisches Aufzeichnungsmaterial, das einen Träger und
ein fotoadressierbares wärmeentwickelbares
Element enthält,
wobei das fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element zwei Erfordernissen genügt:
- (i) das fotoadressierbare wärmeentwickelbare Element enthält ein erstes,
obendefiniertes Silbersalz, ein Reduktionsmittel dafür in thermischer
wirksamer Beziehung dazu, ein strahlungsempfindliches Silberhalogenid
und ein Bindemittel und
- (ii) das fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element enthält
eine Schicht, die durch Auftrag der obenerwähnten wässrigen Dispersion auf den
Träger
erhalten wird.
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Gelöst werden
die obengenannten Aufgaben ferner durch ein Verfahren zur Herstellung
eines unter wesentlich wasserfreien Bedingungen wärmeentwickelbaren
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials, das einen Träger und
ein fotoadressierbares wärmeentwickelbares
Element enthält,
wobei das fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element ein strahlungsempfindliches Silberhalogenid, ein erstes
Silbersalz, ein Reduktionsmittel dafür in thermischer wirksamer
Beziehung dazu und ein Bindemittel enthält, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst: (i) Auftrag einer nach den obenbeschriebenen Verfahren
angefertigten wässrigen
Dispersion auf einen Träger
und (ii) Trocknung der in Schritt (i) erhaltenen Schicht.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ausführliche Beschreibung der vorliegenden
Erfindung
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Definitionen
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Die
Bezeichnung „wässrig" im Sinne der vorliegenden
Erfindung deutet auf Gemische, die zumindest 60 Vol.-% Wasser, vorzugsweise
zumindest 80 Vol.-% Wasser, und gegebenenfalls mit Wasser mischbare
organische Lösungsmittel
wie Alkohole, z.B. Methanol, Ethanol, 2-Propanol, Butanol, Isoamylalkohol,
Octanol, Cetylalkohol usw., Glycole, z.B. Ethylenglycol, Glycerin,
N-Methylpyrrolidon, Methoxypropanol, und Ketone, z.B. 2-Propanon,
2-Butanon usw. enthalten.
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"Wesentlich kein wasserlösliches
Metallsalz oder Ammoniumsalz einer alifatischen Carbonsäure mit mehr
als 12 Kohlenstoffatomen enthaltend" bedeutet, dass ein wasserlösliches
Metallsalz oder Ammoniumsalz einer alifatischen Carbonsäure mit
mehr als 12 Kohlenstoffatomen nicht mit Absicht verwendet wird und
bei eventueller Verwendung nur in winzigen Mengen (Spuren) enthalten
ist.
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Unter
dem Begriff "wasserlösliches
Salz" verstehen
sich Salze mit einer Löslichkeit
von zumindest 2 mg in 1 Liter Wasser bei 20°C. Der Begriff Metallsalz oder
Ammoniumsalz einer alifatischen Carbonsäure mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen
umfasst Lithium-, Kalium-, Natrium-, Rubidium-, Cäsium- und
Ammoniumsalze alifatischer Carbonsäuren, wie Behensäure und
Stearinsäure,
und Gemische derselben.
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„Wesentlich
lichtunempfindlich" bedeutet
nicht mit Absicht lichtempfindlich gemacht und beständig gegen
Verdunklung bei Belichtung.
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„Wesentlich
wasserunlöslich" deutet auf eine
Löslichkeit
von weniger als 2 mg in 1 Liter Wasser bei 20°C.
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S
wird definiert als die Belichtung in mJ/m2,
bei der das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial eine optische
Dichte von 1,0 über
Dmin erreicht. Dies bedeutet also, dass je niedriger der S-Wert ist, umso höher die
Strahlungsempfindlichkeit des fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials
sein wird.
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Der
UAg einer wässrigen
Flüssigkeit
wird in dieser Patentbeschreibung als der Spannungsunterschied zwischen
einer Silberelektrode (mit einer Reinheit von 99,99%) in der wässrigen
Flüssigkeit
und einer über eine
aus einer 10%igen KNO3-Salzlösung bestehende
Salzbrücke
mit der Flüssigkeit
verbundenen Ag/AgCl-Bezugselektrode
in einer 3 M-KCl-Lösung
bei Zimmertemperatur definiert.
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Der
Begriff "Thermolösungsmittel" deutet in der vorliegenden
Erfindung auf ein nicht-hydrolysierbares organisches Material, das
bei Temperaturen unter 50°C
in festem Zustand in der Aufzeichnungsschicht vorliegt, jedoch bei
Erhitzung auf eine Temperatur von mehr als 60°C zu einem Weichmacher für die Aufzeichnungsschicht
im erwärmten
Bereich wird und/oder sich als Löseflüssigkeit
für wenigstens
eines der Redoxreagenzien, z.B. das Reduktionsmittel für das erste
Silbersalz, betätigt.
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Unter
der in der vorliegenden Erfindung benutzten Bezeichnung "unter wesentlich
wasserfreien Bedingungen wärmeentwickelbar" versteht sich eine
Erwärmung
auf eine Temperatur zwischen 80°C
und 250°C
unter Bedingungen, bei denen das Reaktionssystem nahezu im Gleichgewicht
mit Wasser in der Luft ist und Wasser für das Auslösen oder Fördern der Reaktion nicht im
Besonderen oder in merklicher Weise von der Außenseite des thermografischen
Aufzeichnungsmaterials zugeführt
wird. Eine solche Bedingung wird von T. H. James in "The Theory of the
Photographic Process",
4. Ausgabe, Macmillan 1977, Seite 374, beschrieben.
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Erstes Silbersalz
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Das
erste Silbersalz ist ein wesentlich lichtunempfindliches und wesentlich
wasserunlösliches
Silbersalz einer organischen Carbonsäure, deren organische Gruppe
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Alkarylgruppe oder eine
Alkylgruppe ist. Bevorzugt werden als Fettsäuren bekannte alifatische Carbonsäuren, bei
denen die alifatische Kohlenstoffkette vorzugsweise zumindest 12
Kohlenstoffatome enthält,
z.B. Silberlaurat, Silberpalmitat, Silberstearat, Silberhydroxystearat,
Silberoleat, Silberbehenat und Silberarachidat, wobei diese Silbersalze
ebenfalls als "Silberseifen" bezeichnet werden.
Andere Silbersalze einer organischen Carbonsäure, wie beschrieben in GB-P
1 439 478, z.B. Silberbenzoat, und die in Research Disclosure 17029
beschriebenen Silbersalze von organischen Carbonsäuren, jedoch
nicht die Silbersalze von mit einer heterocyclischen Thiongruppe
substituierten organischen Carbonsäuren, wie beschrieben in Research
Disclosure 12542 und
US 3 785
830 , kommen ebenfalls zur Herstellung eines thermisch entwickelbaren
Silberbildes in Frage. In der vorliegenden Erfindung können ebenfalls
Kombinationen der ersten Silbersalze verwendet werden. Wässrige Dispersionen
der ersten Silbersalze oder von Gemischen derselben können nach
den in
US 5 891 616 ,
EP-A 848 286 und
US 3 839 049 beschriebenen
Verfahren angefertigt werden.
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Zweites Silbersalz
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Das
zweite Silbersalz in der erfindungsgemäßen wässrigen Dispersion weist eine
Löslichkeit
in Wasser bei 20°C
von mehr als 0,1 g/l auf, wobei ein Wert von mehr als 1 g/l bevorzugt
wird.
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Geeignete
zweite Silbersalze in der erfindungsgemäßen wässrigen Dispersion sind u.a.
Silbernitrat, Silberacetat, Silberpropionat, Silberbutyrat, Silberisobutyrat,
Silbertartrat, Silbersalicylat, Silbermalonat, Silbersuccinat, Silberlactat
und Silberoxalat. Die Löslichkeitswerte
gewisser dieser Salze sind in nachstehender Tabelle aufgelistet:
Mit dem
Zeichen # markierte Silbersalze sind eigenstrahlungsempfindlich,
obgleich bei Verwendung solcher Salze nach Zugabe des zweiten Silbersalzes
keine Verschlechterung der Bildhintergrundqualität zu beobachten wird.
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In
der Silberhalogenidfotografie kann die Zugabe von löslichen
Silbersalzen in einer Silberhalogeniddispersion bekanntlich einen
Anstieg des UAg-Wertes (= Abnahme des pAg-Wertes = Zunahme des Verhältnisses
freier Silberionen) und infolgedessen eine partielle Reduktion der
enthaltenen Silbersalze und dabei die Bildung von Metallsilberkeimen
auslösen.
Solche Metallsilberkeime gehen mit einem höheren Schleiergrad in fotografischen
Silberhalogenidmaterialien einher. Möglicherweise liegt ein analoger
Effekt dem in der vorliegenden Erfindung auftretenden Anstieg der
Empfindlichkeit zugrunde.
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Strahlungsempfindliches
Silberhalogenid
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Der
Anteil des erfindungsgemäß verwendeten
strahlungsempfindlichen Silberhalogenids liegt zwischen 0,1 und
100 mol-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 80 mol-%, besonders bevorzugt
zwischen 0,3 und 50 mol-%, ganz besonders bevorzugt zwischen 0,5
und 35 mol-% und insbesondere zwischen 1 und 12 mol-%, bezogen auf
das wesentlich lichtunempfindliche organische Silbersalz.
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Als
Silberhalogenid kann ein beliebiges strahlungsempfindliches Silberhalogenid
benutzt werden, z.B. Silberbromid, Silberiodid, Silberchlorid, Silberbromidiodid,
Silberchloridbromidiodid, Silberchloridbromid usw. Das Silberhalogenid
kann in einer beliebigen strahlungsempfindlichen Form wie z.B.,
in nicht-limitativer
Weise, in kubischer, orthorhombischer, tafelkörniger, tetraedrischer oder
oktagonaler Form benutzt werden und kann epitaxiales Kristallwachstum
auf der Oberfläche
aufweisen.
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Das
erfindungsgemäß benutzte
Silberhalogenid kann zwar ohne Modifikation eingesetzt werden, kann allerdings
auch mit einem chemischen Sensibilisator wie einer Verbindung, die
Schwefel, Selen, Tellur usw. enthält, oder einer Verbindung,
die Gold, Platin, Palladium, Eisen, Ruthenium, Rhodium, Iridium
usw. enthält, oder
einer Kombination derselben chemisch sensibilisiert werden. Genauere
Angaben über
diese Verfahren sind von T. H. James in "The Theory of the Photographic Process", 4. Ausgabe, Macmillan
Publishing Co. Inc., New York (1977), Kapitel 5, Seiten 149 bis
169, beschrieben.
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Die
Korngröße der Silberhalogenidteilchen
kann nach dem Moeller-Teller-Verfahren
ermittelt werden, wobei das Silberhalogenidteilchen enthaltende
Muster auf Filtrierpapier sedimentiert wird, das dann zusammen mit
einer nadelförmigen
negativen Platinelektrode und einer Bezugselektrode in Elektrolyt
eingetaucht wird. Die Silberhalogenidteilchen auf dem Filtrierpapier
werden mit der nadelförmigen
Elektrode langsam einzeln abgetastet, wonach die Silberhalogenidkörner an
der Kathode einzeln elektrochemisch reduziert werden. Bei dieser
elektrochemischen Reduktion wird ein Stromimpuls gegeben, der als
Funktion der Zeit aufgezeichnet und dann integriert wird, um die
Ladungsübertragung
Q für die
elektrochemische Reduktion des Silberhalogenidteilchens, die dem
Teilchenvolumen proportional ist, zu erhalten. Aus dem Kornvolumen
lässt sich
der äquivalente
Kreisdurchmesser jedes Korns und daraus die mittlere Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
ermitteln.
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Verfahren
zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion
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Die
vorliegende Erfindung verschafft ein durch die nachstehenden Schritte
gekennzeichnetes Verfahren zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion: Anfertigung einer Dispersion, die strahlungsempfindliches
Silberhalogenid und ein Bindemittel oder ein Tensid in einem wässrigen
Medium enthält,
und anschließend
entweder (a) Zugabe eines ersten Silbersalzes in der Silberhalogeniddispersion
und dann Zugabe eines zweiten Silbersalzes oder (b) Zugabe des zweiten
Silbersalzes in der Silberhalogeniddispersion und dann Zugabe des ersten
Silbersalzes, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Dispersion wesentlich
kein wasserlösliches Metallsalz
oder Ammoniumsalz einer alifatischen Carbonsäure mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen
enthält,
das erste Silbersalz ein wesentlich lichtunempfindliches und wesentlich
wasserunlösliches
Silbersalz einer organischen Carbonsäure ist und das zweite Silbersalz
eine Wasserlöslichkeit
von mehr als 0,1 g in 1 Liter Wasser bei 20°C aufweist.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren,
in dem Option (a) angewandt wird, wird die Herstellung des Silberbehenats
vorzugsweise nicht in Gegenwart von Silberhalogenid vorgenommen.
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Bei
solchen Verfahren erfolgt keine Synthese des ersten Silbersalzes,
wie sich aus der Abwesenheit eines Metallsalzes oder Ammoniumsalzes
einer alifatischen Carbonsäure
mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen in der wässrigen Dispersion ergibt.
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Das
zum Dispergieren des strahlungsempfindlichen Silberhalogenids verwendete
Bindemittel kann ein wasserdispergierbares oder wasserlösliches
Bindemittel sein. Geeignete wasserlösliche Bindemittel sind Polyvinylalkohol,
Polyacrylamid, Polymethacrylamid, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Polyethylenglycol, Polyvinylpyrrolidon,
proteinartige Bindemittel wie Gelatine, modifizierte Gelatinen wie
Phthaloylgelatine, Polysaccharide, wie Stärke, Gummiarabicum und Dextran,
und wasserlösliche
Cellulose-Derivate.
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Das
zum Dispergieren des strahlungsempfindlichen Silberhalogenids verwendete
Tensid ist vorzugsweise ein anionisches oder nicht-ionisches Tensid,
wobei anionische Sulfonat-Tenside besonders bevorzugt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion, in dem Option (b) angewandt wird, ist zwischen Schritt
(i) und Schritt (ii) ein Anstieg des UAg-Wertes zu beobachten, wobei
der UAg als der Spannungsunterschied zwischen einer Silberelektrode
(mit einer Reinheit von mindestens 99,99%) in der wässrigen
Flüssigkeit
und einer über
eine aus einer 10%igen KNO3-Salzlösung bestehende
Salzbrücke
mit der Flüssigkeit
verbundenen Ag/AgCl-Bezugselektrode in einer 3 M-KCl-Lösung bei
Zimmertemperatur definiert wird. Der durch Zugabe des zweiten Silbersalzes
bewirkte Anstieg des UAg-Wertes
beträgt
vorzugsweise zumindest 50 mV, wobei zumindest 100 mV besonders bevorzugt wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion, in dem Option (b) angewandt wird, ist zwischen Schritt
(ii) und Schritt (iii) eine Verringerung des UAg-Wertes zu beobachten,
wobei der UAg als der Spannungsunterschied zwischen einer Silberelektrode
(mit einer Reinheit von mindestens 99,99%) in der wässrigen
Flüssigkeit
und einer über
eine aus einer 10%igen KNO3-Salzlösung bestehende
Salzbrücke
mit der Flüssigkeit
verbundenen Ag/AgCl-Bezugselektrode in einer 3 M-KCl-Lösung bei
Zimmertemperatur definiert wird.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion wird eine wässrige
Ammoniaklösung
in solcher Menge zugesetzt, dass der pH der wässrigen Dispersion 9,0 nicht überschreitet.
Bei höheren
pH-Werten bilden sich ja Silberhydroxid und Silberoxid, die wiederum
höhere
Bildhintergrundwerte (Dmin-Werte)
hervorrufen.
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Nach
den erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung einer wässrigen
Emulsion kann das zweite Silbersalz in Form einer in einer geringen
Menge eines wassermischbaren organischen Lösungsmittels gelösten wässrigen
Lösung
oder eines wässrigen
Schlamms zugesetzt werden. In letzterem Fall müssen sich die Teilchen des
zweiten Silbersalzes allerdings während der Herstellung der wässrigen
Emulsion lösen.
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Die
Wasserlöslichkeit
des zweiten Silbersalzes hat hauptsächlich Einfluss auf die Anfertigungszeit
der wässrigen
Dispersion, denn der Anstieg der Strahlungsempfindlichkeit wird
durch die Ionendissoziation des zweiten Silbersalzes im wässrigen
Medium bestimmt. Deshalb beträgt
die Wasserlöslichkeit
des zweiten Silbersalzes mehr als 0,1 g pro Liter Wasser bei 20°C.
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Das
Bindemittel oder Tensid ist deshalb unverzichtbar, weil sie den
suspendierten Zustand des wesentlich lichtunempfindlichen und wasserunlöslichen
organischen Silbersalzes und des strahlungsempfindlichen Silberhalogenids
aufrechterhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer wässrigen
Dispersion wird als zweites Silbersalz Silbernitrat, Silberacetat,
Silberlactat oder Silbersulfat verwendet.
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Wässrige Dispersion
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Die
vorliegende Erfindung verschafft eine wässrige Dispersion, die nach
den obengenannten Verfahren zur Anfertigung einer wässrigen
Dispersion hergestellt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen wässrigen
Dispersion beträgt
die Menge des zweiten Silbersalzes zumindest 1 mol-% und vorzugsweise
zumindest 15 mol-%, bezogen auf die Menge strahlungsempfindliches
Silberhalogenid. Ferner beträgt
die Menge des zweiten Silbersalzes vorzugsweise weniger als 80 mol-%,
bezogen auf die Menge strahlungsempfindliches Silberhalogenid. Die
Teilchengröße des strahlungsempfindlichen
Silberhalogenids liegt vorzugsweise zwischen 70 und 100 nm.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen wässrigen
Dispersion enthält
die wässrige
Dispersion ferner ein Reduktionsmittel für das erste Silbersalz.
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Organische
Reduktionsmittel
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Geeignete
organische Reduktionsmittel für
die Reduktion der Teilchen des ersten Silbersalzes sind organische
Verbindungen, die zumindest ein aktives, an O, N oder C gebundenes
Wasserstoffatom enthalten, wie das der Fall ist bei aromatischen
Di- und Trihydroxyverbindungen, Aminophenolen, METOL
TM,
p-Phenylendiaminen, Alkoxynaphtholen, z.B. 4-Methoxy-1-naphthol,
wie in
US 3 094 41 beschrieben,
Reduktionsmitteln des Pyrazolidin-3-on-Typs, z.B. PHENIDONE
TM, Pyrazolin-5-onen, Indan-1,3-dion-Derivaten,
Hydroxytetronsäuren,
Hydroxytetronimiden, Hydroxylamin-Derivaten, wie zum Beispiel in
US 4 082 901 beschrieben,
Hydrazin-Derivaten und Reduktonen, z.B. Ascorbinsäure. Es
sei auch hingewiesen auf
US 3
074 809 , 3 080 254, 3 094 417 und 3 887 378. Besonders
geeignete Reduktionsmittel sind sterisch gehinderte Phenole, Bisphenole,
Sulfonamidphenole und die in WO 97/04357 beschriebenen Reduktionsmittel.
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Es
können
ebenfalls Kombinationen von Reduktionsmitteln benutzt werden, die
bei Erwärmung
zu Teilnehmern an der Reduktionsreaktion des wesentlich lichtunempfindlichen
Silbersalzes einer organischen Carbonsäure werden. Geeignet sind zum
Beispiel Kombinationen von sterisch gehinderten Phenolen mit Sulfonylhydrazid-Reduktionsmitteln,
wie beschrieben in
US 5 464 738 ,
Tritylhydraziden und Formylphenylhydraziden, wie in
US 5 496 695 beschrieben, Tritylhydraziden
und Formylphenylhydraziden mit verschiedenen Hilfsreduktionsmitteln,
wie beschrieben in
US 5 545 505 ,
US 5 545 507 und
US 5 558 983 , Acrylnitrilverbindungen,
wie beschrieben in
US 5 545 515 und
US 5 635 339 , und 2-substituierte
Malondialdehydverbindungen, wie beschrieben in
US 5 654 130 .
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Fotoadressierbares
wärmeentwickelbares
Element
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Das
erfindungsgemäße, unter
wesentlich wasserfreien Bedingungen wärmeentwickelbare fotothermografische
Aufzeichnungsmaterial enthält
einen Träger
und ein fotoadressierbares wärmeentwickelbares
Element, das zwei Anforderungen genügt: (i) das fotoadressierbare
wärmeentwickelbare
Element enthält
ein erstes Silbersalz, ein Reduktionsmittel dafür in thermischer wirksamer
Beziehung dazu, ein strahlungsempfindliches Silberhalogenid und
ein Bindemittel und (ii) das fotoadressierbare wärmeentwickelbare Element enthält eine
Schicht, die durch Auftrag einer erfindungsgemäßen wässrigen Dispersion auf den
Träger
erhalten wird.
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Diese
zwei Erfordernisse überlappen
sich darin, dass die wässrige
Dispersion ein Bindemittel oder ein Tensid, ein erstes Silbersalz,
ein strahlungsempfindliches Silberhalogenid, ein zweites Silbersalz
und wahlweise ein Reduktionsmittel für das erste Silbersalz, einen
spektralen Sensibilisator, einen Supersensibilisator, einen oder
mehrere Stabilisatoren und ein Bindemittel enthält.
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Das
fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element kann eine einzelne Schicht umfassen, d.h. eine mit der erfindungsgemäßen wässrigen
Dispersion hergestellte Schicht, oder mehrere Schichten, von denen eine
mit der wässrigen
Dispersion hergestellt ist und die anderen Schichten die zur Bilderzeugung
benötigten Ingredienzien
enthalten, z.B. ein Reduktionsmittel für das erste Silbersalz, ein
Bindemittel, ein Tönungsmittel und
einen oder mehrere Stabilisatoren. In dieser Schichtenanordnung
soll dass strahlungsempfindliche Silberhalogenid in katalytischer
Beziehung zum wesentlich lichtunempfindlichen Silbersalz einer organischen
Carbonsäure
stehen, soll der spektrale Sensibilisator wahlweise zusammen mit
einem Supersensibilisator in inniger sensibilisierender Beziehung
zu den Silberhalogenidteilchen stehen und sollen die anderen Ingredienzien, die
im Wärmeentwicklungsprozess
oder in der Vor- oder Nachentwicklungsstabilisierung des Elements
wirksam sind, in der gleichen Schicht oder in unterschiedlichen
Schichten enthalten sein, mit der Maßgabe, dass das organische
Reduktionsmittel und das eventuelle Tönungsmittel in thermischer
wirksamer Beziehung zum wesentlich lichtunempfindlichen Silbersalz
einer organischen Carbonsäure
stehen sollen, d.h. während
des Wärmeentwicklungsvorgangs
sind das Reduktionsmittel und das eventuelle Tönungsmittel in der Lage, zum wesentlich
lichtunempfindlichen Silbersalz einer organischen Carbonsäure überzudiffundieren.
Das fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element darf ebenfalls mit einer Schutzschicht überzogen werden.
-
Bindemittel für das fotoadressierbare
wärmeentwickelbare
Element
-
Das
filmbildende Bindemittel zur Verwendung in der wässrigen Dispersion und im fotoadressierbaren wärmeentwickelbaren
Element der vorliegenden Erfindung kann ein wasserdispergierbares
oder wasserlösliches
Bindemittel sein.
-
Geeignete
wasserlösliche
filmbildende Bindemittel sind Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Polymethacrylamid,
Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure,
Polyethylenglycol, Polyvinylpyrrolidon, proteinartige Bindemittel
wie Gelatine, modifizierte Gelatinen, wie Phthaloylgelatine, Polysaccharide,
wie Stärke,
Gummiarabicum und Dextran, und wasserlösliche Cellulose-Derivate.
-
Geeignete
wasserdispergierbare Bindemittel sind alle wasserunlöslichen
Polymere, z.B. wasserunlösliche
Cellulose-Derivate,
Polyurethane, Polyester, Polycarbonate und Polymere abgeleitet von α,β-ethylenisch ungesättigten
Verbindungen wie nachchloriertes Polyvinylchlorid, teilweise hydrolysiertes
Polyvinylacetat, Polyvinylacetale, vorzugsweise Polyvinylbutyral,
und Homopolymere und Copolymere von Monomeren aus der Gruppe bestehend
aus Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Acrylamiden, Methacrylamiden,
Methacrylaten, Acrylaten, Methacrylsäure, Acrylsäure, Vinylestern, Styrolen,
Dienen und Alkenen oder Gemischen derselben.
-
Bevorzugte
wasserdispergierbare Bindemittel sind wasserdispergierbare filmbildende
Polymere mit kovalent gebundenen ionischen Gruppen aus der Gruppe
bestehend aus Sulfonat, Sulfinat, Carboxylat, Phosphat, quaternären Ammoniumgruppen,
tertiären
Sulfoniumgruppen und quaternären
Phosphoniumgruppen. Weitere bevorzugte wasserdispergierbare Bindemittel
sind wasserdispergierbare filmbildende Polymere mit kovalent gebundenen
Anteilen mit einer oder mehreren Säuregruppen.
-
Es
soll bemerkt werden, dass es bei winzigen Polymerteilchen keinen
klaren Übergang
zwischen einer Polymerdispersion und einer Polymerlösung gibt.
-
Ebenfalls
bevorzugt werden wasserdispergierbare Bindemittel mit vernetzbaren
Gruppen, z.B. Epoxygruppen, Acetoacetoxygruppen und vernetzbaren
Doppelbindungen. Bevorzugte wasserdispergierbare Bindemittel zur
Verwendung im erfindungsgemäßen fotoadressierbaren
wärmeentwickelbaren
Element sind polymere Latices, wie sie in WO 97/04355 beschrieben
sind.
-
Die
obenerwähnten
Bindemittel oder Gemische derselben können in Kombination mit Wachsen
oder "thermischen
Lösungsmitteln", ebenfalls als "Thermolösungsmittel" bezeichnet, die
die Reaktionsgeschwindigkeit der Redoxreaktion bei erhöhter Temperatur
steigern, benutzt werden.
-
Spektraler
Sensibilisator
-
Die
wässrige
Dispersion oder das fotoadressierbare wärmeentwickelbare Element des
erfindungsgemäßen fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterials kann einen spektralen Sensibilisator für das Silberhalogenid,
wahlweise in Kombination mit einem Supersensibilisator, enthalten,
wobei der Sensibilisator eine Sensibilisierung für die Wellenlänge der
benutzten Lichtquelle, die nahes Infrarotlicht, sichtbares Licht,
z.B. 630 nm, 670 nm usw., oder Infrarotlicht sein kann, bewirkt.
Das Silberhalogenid kann mit verschiedenen bekannten Farbstoffen
wie Cyaninfarbstoffen, Merocyaninfarbstoffen, Styrylfarbstoffen,
Hemicyaninfarbstoffen, Oxonolfarbstoffen, Hemioxonolfarbstoffen
und Xanthenfarbstoffen und wahlweise, insbesondere im Falle einer
Sensibilisierung für
Infrarotstrahlung, in Gegenwart eines sogenannten Supersensibilisators
spektral sensibilisiert werden. Nutzbare Cyaninfarbstoffe sind u.a.
solche mit einem basischen Ring wie einem Thiazolinring, einem Oxazolinring,
einem Pyrrolinring, einem Pyridinring, einem Oxazolring, einem Thiazolring,
einem Selenazolring und einem Imidazolring. Nutzbare bevorzugte
Merocyaninfarbstoffe sind u.a. solche, die außer dem obenbeschriebenen basischen
Ring ebenfalls einen Säurering,
wie einen Thiohydantoinring, einen Rhodaninring, einen Oxazolidindionring,
einen Thiazolidindionring, einen Barbitursäurering, einen Thiazolinonring,
einen Malononitrilring und einen Pyrazolonring, enthalten. Bei den
obenbeschriebenen Cyanin- und
Merocyaninfarbstoffen sind diejenigen mit Iminogruppen oder Carboxylgruppen
besonders zweckmäßig.
-
Supersensibilisatoren
-
In
der vorliegenden Erfindung können
die wässrige
Dispersion oder das fotoadressierbare wärmeentwickelbare Element ferner
einen Supersensibilisator enthalten. Bevorzugte Supersensibilisatoren
sind Mercaptoverbindungen, Disulfidverbindungen, Stilbenverbindungen,
Organoboratverbindungen und Styrylverbindungen.
-
Tönungsmittel
-
Zum
Erhalt eines neutralschwarzen Bildtons in den oberen Dichtezonen
und von Neutralgrau in den unteren Dichtezonen kann die wässrige Dispersion
oder das fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element der vorliegenden Erfindung ein oder mehrere Tönungsmittel
enthalten. Die Tönungsmittel
sollen während
der Wärmeverarbeitung
in thermischer wirksamer Beziehung zum ersten Silbersalz und zum
Reduktionsmittel für das
erste Silbersalz stehen.
-
Stabilisatoren
und Schleierschutzmittel
-
Zur
Verbesserung der Lagerbeständigkeit
und Beschränkung
der Schleierbildung können
in die fotoadressierbaren wärmeentwickelbaren
Elemente oder die wässrige
Dispersion der vorliegenden Erfindung Stabilisatoren und Schleierschutzmittel,
wie Phenyltribrommethylsulfon, 4-Methylphthalsäure und 2-Mercapto-4-heptyloxadiazol,
eingebettet werden.
-
Träger
-
Der
Träger
für das
erfindungsgemäße fotothermografische
Aufzeichnungsmaterial kann lichtdurchlässig, durchscheinend oder lichtundurchlässig sein
und ist vorzugsweise ein dünner
biegsamer Träger
aus z.B. Papier oder polyethylenbeschichtetem Papier oder eine Folie
aus durchsichtigem Harz, z.B. aus einem Celluloseester, z.B. Cellulosetriacetat,
Polypropylen, Polycarbonat oder Polyester, z.B. Polyethylenterephthalat.
Der Träger
kann in Form eines Bogens, eines Bandes oder einer Bahn vorliegen
und ist wahlweise mit einer Haftschicht substriert. Der Träger kann
ebenfalls aus einer opazifierten Harzzusammensetzung hergestellt
sein.
-
Lichthofschutzfarbstoffe
-
Die
erfindungsgemäß verwendeten
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien können ebenfalls Lichthofschutzfarbstoffe
oder Schirmfarbstoffe, die das durch das strahlungsempfindliche
wärmeentwickelbare fotografische
Material gedrungene Licht absorbieren und somit Reflexion dieses
Lichts verhüten,
enthalten. Solche Farbstoffe können
in das fotoadressierbare wärmeentwickelbare
Element oder aber in eine beliebige andere Schicht des erfindungsgemäßen fotothermografischen
Materials eingearbeitet werden.
-
Antistatische
Schicht
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterials wird auf die Außenschicht eine antistatische
Schicht aufgetragen.
-
Tenside und
Dispergierungsmittel
-
Tenside
sind oberflächenaktive
Mittel, wobei es sich um lösliche
Verbindungen handelt, die die Grenzflächenspannung zwischen einer
Flüssigkeit
und einem Feststoff verringern. Die erfindungsgemäßen thermografischen
und fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien können anionische,
nicht-ionische oder amfotere Tenside enthalten, wobei anionische
und nicht-ionische Tenside bevorzugt werden, wie beschrieben in WO
97/04356. Geeignete Dispergierungsmittel sind natürliche polymere
Substanzen, synthetische polymere Substanzen und fein verteilte
Pulver, z.B. fein verteilte nicht-metallische anorganische Pulver
wie Kieselsäure.
-
Beschichtungsverfahren
-
Das
Aufbringen jeglicher Schicht der erfindungsgemäßen fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien
kann durch ein beliebiges Beschichtungsverfahren erfolgen, zum Beispiel
durch Verfahren, die im als Verweisung in diese Schrift aufgenommenen
Buch "Modern Coating
and Drying Technology",
herausgegeben von Edward D. Cohen und Edgar B. Gutoff, (1992), VCH
Publishers Inc., 220 East 23rd Street, Suite 909, New York, NY 10010,
USA, beschrieben sind.
-
Verfahren zur Herstellung
eines fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials
-
Die
vorliegende Erfindung verschafft ebenfalls ein Verfahren für Herstellung
eines fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials.
-
Unerwartet
hat man gefunden, das bei zumindest 3tägiger Dunkellagerung der nach
dem obengenannten Verfahren hergestellten fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien
bei einer minimalen Temperatur von 35°C wenig oder keine Änderung
der Hintergrunddichte Dmin und des S-Wertes zu beobachten ist und
sich die Dmin- und S-Werte überdies
stabilisiert haben, wie sich ergibt aus den geringen oder überhaupt keinen
zusätzlichen Änderungen
der Dmin- und S-Werte, die nach Dunkellagerung unter Bedingungen,
wie z.B. 7 Tage bei 45°C
und 70% relativer Feuchtigkeit, die Bedingungen einer längeren Lebensdauer
simulieren, aufgezeichnet werden, in der Unabhängigkeit davon, ob das fotothermografische
Aufzeichnungsmaterial in Rollenform oder als gesonderte Bogen verwendet
wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung eines fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials
wird das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial zumindest 3 Tage
lang auf eine Temperatur von mindestens 35°C, besonders bevorzugt eine
Temperatur von zumindest 45°C
erwärmt.
Ferner liegt die Temperatur vorzugsweise unter 50°C. Der Erwärmungszeitraum
beträgt
vorzugsweise zumindest 1 Woche und die Erwärmung wird vorzugsweise bei
einer relativen Feuchtigkeit zwischen 10% und 75% und besonders
bevorzugt zwischen 15% und 70% vorgenommen. Besonders bevorzugt
wird eine 7tägige
Erwärmung im
Dunkeln bei einer Temperatur von 45°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 70%.
-
Fotothermografischer
Druck
-
Die
Belichtung erfindungsgemäßer fotothermografischer
Aufzeichnungsmaterialien kann mit Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen
der Wellenlänge
von Röntgenstrahlung
und einer Wellenlänge
von 5 nm erfolgen, wobei das Bild entweder durch pixelmäßige Belichtung
mit einer scharf eingestellten Lichtquelle, wie einer Kathodenstrahlröhre, einem
Ultraviolettlaser, einem Laser für
sichtbares Licht, einem Infrarotlaser, wie einem He/Ne-Laser, einer
Infrarotlaserdiode, die z.B. bei 780 nm, 830 nm oder 850 nm emittiert,
oder einer lichtemittierenden Diode (LED), zum Beispiel einer bei
659 nm emittierenden LED, oder aber durch Direktbelichtung des Gegenstands
selbst oder eines Bildes des Gegenstands mit einer geeigneten Belichtungsquelle, wie
z.B. einer Ultraviolettquelle, sichtbarem Licht oder Infrarotlicht,
erhalten wird.
-
Für die Wärmeentwicklung
von bildmäßig belichteten
erfindungsgemäßen fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien kommt jede beliebige Wärmequelle in Frage, die innerhalb
eines für
die jeweilige Anwendung akzeptablen Zeitraums eine gleichmäßige Erhitzung
der Aufzeichnungsmaterialien auf die Entwicklungstemperatur sichert,
z.B. Kontakterhitzung, Strahlungserhitzung, Mikrowellenerhitzung
usw.
-
Industrielle
Anwendung
-
Erfindungsgemäße fotothermografische
Aufzeichnungsmaterialien können
für die
Erzeugung von sowohl Durchsichtsbildern, zum Beispiel im Bereich
der medizinischen Diagnostik, wo Schwarzbildtransparente weit verbreitet
bei mit einem Betrachtungsgerät
arbeitenden Prüfungstechniken
verwendet werden, als auch Aufsichtskopien verwendet werden, zum
Beispiel im grafischen Hartkopiebereich und bei Mikrofilmanwendungen.
Für solche
Anwendungen wird der Träger
lichtdurchlässig
oder lichtundurchlässig,
d.h. einen Weißlicht reflektierenden
Aspekt aufweisend, sein. Bei Verwendung eines lichtdurchlässigen Trägers kann
der Träger farblos
oder gefärbt
sein, z.B. blaugefärbt
für medizinische
Diagnostikanwendungen.
-
Die
folgenden ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 38 und VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 5 erläutern die
vorliegende Erfindung. Die Prozentsätze sind in Gewicht ausgedrückt, wenn
nichts anders vermerkt ist, und es werden die nachstehenden Ingredienzien
verwendet: Fotoadressierbares
wärmeentwickelbares
Element:
AgB | =
Silberbehenat |
SENSI
01 | = |
LOWINOX
22IB46 | =
2-Propyl-bis-(2-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-methan von CHEM. WERKE
LOWI, |
R16875 | =
R16875, eine Phthaloylgelatine von ROUSSELOT, |
K7598 | =
Typ 7598, eine calciumfreie Gelatine von AGFA-GEVAERT GELATINEFABRIEK, |
BAYSTALTM KA8522 | =
50%ige wässrige
Dispersion eines Latex auf der Basis von Styrol und Butadien von
BAYER, |
Tensid
Nr. 1 | =
MARLONTM A-396, ein Natriumalkylphenylsulfonat von
Hüls, |
Tensid
Nr. 2 | =
ERKANTOLTM BX, ein Natriumdiisopropylnaphthalinsulfonat
von BAYER, |
Tensid
Nr. 3 | =
ULTRAVONTM W, als 75–85%siges Konzentrat eines
Natriumarylsulfonats erhältlich
durch CIBA-GEIGY, |
TA01 | =
Phthalazin, |
STABI
01 | = |
STABI
02 | =
4-Methylphthalsäure
und |
STABI
03 | =
Phenyltribrommethylsulfon. |
Lichthofschutzschicht:
K7598 | =
Typ 7598, eine calciumfreie Gelatine von AGFA-GEVAERT GELATINEFABRIEK, |
LATEX
01 | =
ein Poly(ethylacrylat)-Latex und |
KIESELSOL
300F | =
eine 30%ige wässrige
Dispersion von kolloidaler Kieselsäure von BAYER. |
ANTIHALO
01 | |
Schutzschicht:
K7598 | =
Typ 7598, eine calciumfreie Gelatine von AGFA-GEVAERT GELATINEFABRIEK, |
Tensid
Nr. 4 | =
Ammoniumsalz von Perfluorcaprylsäure. |
-
Herstellung des strahlungsempfindlichen
Silberhalogenids des Typs 02
-
Die
Emulsion des Silberhalogenids des Typs 02, die aus 11,44 Gew.-%
Silberhalogenidteilchen, bestehend aus 97 mol-% Silberbromid und
3 mol-% Silberiodid, mit einem nach der Moeller-Teller-Methode (siehe oben für genauere
Angaben) ermittelten Gewichtsmittel der Teilchengröße von 70
nm und 5,17 Gew.-% R16875 als Dispergierungsmittel in entmineralisiertem
Wasser besteht, wird nach herkömmlichen
Silberhalogenidherstellungstechniken bei 50,5°C hergestellt, wie zum Beispiel
von T. H. James in "The
Theory of the Photographic Process", 4. Ausgabe, Macmillan Publishing Co.
Inc., New York (1977), Kapitel 3, Seiten 88–104, beschrieben.
-
Herstellung des strahlungsempfindlichen
Silberhalogenids des Typs 01 und der Typen 03–15
-
Die
strahlungsempfindlichen Silberhalogenide der Typen 01 und 03–15 werden
nach obiger Methode angefertigt, mit dem Unterschied jedoch, dass
die in Tabelle 1 angegebenen Daten sowie die in den in dieser Tabelle
erwähnten
Fußnoten
enthaltenen Daten angewandt werden. Tabelle
1:
- a) Nach Zugabe von 90% der Silbernitratmenge
wird zusätzlich
eine Lösung
von 1 g K2IrCl6·6H2O/Liter zugesetzt, wodurch das erhaltene
AgX 2,10–5 Mol
Ir4+/Mol AgX enthält. Die Anfertigung erfolgt
bei der in Tabelle 1 angegebenen Temperatur.
- b) Nach Zugabe von 90% der Silbernitratmenge wird zusätzlich eine
Lösung
von 1 g K2IrCl6·6H2O/Liter und 1 g Cu(NO3)2/Liter zugesetzt, wodurch das erhaltene
AgX 2,10–5 Mol
Ir4+ und 1,10–5 Mol
Cu2+ pro Mol AgX enthält. Die Anfertigung erfolgt
bei der in Tabelle 1 angegebenen Temperatur.
- c) Nach Zugabe von 90% der Silbernitratmenge wird zusätzlich eine
Lösung
von 1 g K2IrCl6·6H2O/Liter und 1 g Fe(NO3)3/Liter zugesetzt, wodurch das erhaltene
AgX 2,10–5 Mol
Ir4+ und 1,10–5 Mol
Fe3+ pro Mol AgX enthält. Die Anfertigung erfolgt
bei der in Tabelle 1 angegebenen Temperatur.
- d) Nach Zugabe von 90% der Silbernitratmenge wird zusätzlich eine
Lösung
von 1 g K2IrCl6·6H2O/Liter zugesetzt, wodurch das erhaltene
AgX 2,10–5 Mol
Ir4+/Mol AgX enthält. Die Anfertigung erfolgt
bei der in Tabelle 1 angegebenen Temperatur.
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
1 bis 5 & VERGLEICHENDES
BEISPIEL 1
-
Einzeleinlaufherstellung
von Silberbehenatdispersionen in einem wässrigen Medium ohne organisches
Lösungsmittel
gemäß der in
EP-A 848 286 beschriebenen Methode
-
Die
in den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 5 und im VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1 verwendete wässrige Silberbehenatdispersion
des Typs I wird wie folgt hergestellt:
- i) 136,2
g (0,4 Mol) Behensäure
werden bei einer Geschwindigkeit von 310 TpM mit einem Typhoon-Rührer mit
einem Durchmesser von 80 mm unter Rühren in einem Gefäß mit einem
Durchmesser von 200 mm in 549 ml einer 10%igen Lösung von Tensid Nr. 1 und 662
g entmineralisiertem Wasser bei 80°C dispergiert,
- ii) anschließend
werden 188 ml einer 2-molaren wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid bei einer Geschwindigkeit von 310 TpM mit einem
Typhoon-Rührer
mit einem Durchmesser von 80 mm bei einer Temperatur von 80°C und über 10 Minuten
hinweg in das Gefäß mit einem
Durchmesser von 200 mm eingerührt,
um eine klare Lösung,
die als Hauptbestandteil Natriumbehenat enthält, zu erhalten,
- iii) anschließend
werden 360 ml einer 1-molaren wässrigen
Silbernitratlösung
bei einer Geschwindigkeit von 310 TpM mit einem Typhoon-Rührer mit
einem Durchmesser von 80 mm bei einer Temperatur von 80°C und über 4,5
Minuten hinweg in das Gefäß mit einem
Durchmesser von 200 mm eingerührt,
um das Natriumbehenat völlig
in Silberbehenat umzuwandeln.
-
Die
so erhaltene wässrige
Silberbehenatdispersion enthält
8,15 Gew.-% Silberbehenat und 2,78 Gew.-% des Tensids Nr. 1 und
wird anschließend
entsalzt und durch Ultrafiltration zu einer wässrigen Dispersion mit 22,37
Gew.-% Silberbehenat konzentriert.
-
Anfertigung
wässriger
Dispersionen
-
26,2
g K7598 werden in 150 g entmineralisiertem Wasser von 40°C gelöst. In diese
Gelatinelösung werden
dann 20 s lang 19,35 g einer 11,44 gew.-%igen Dispersion von Silberhalogenid
des Typs 01, was 11,7 mMol Silberhalogenid entspricht, eingerührt. Anschließend werden
die in Tabelle 2 aufgelisteten Mengen Silbernitrat als eine 3,56
gew.-%ige Lösung
zugesetzt und wird die so erhaltene Dispersion unter konstanter
Temperatur von 40°C
mit entmineralisiertem Wasser auf 265,4 g aufgefüllt. Nach 1stündigem Rühren bei
40°C wird der
UAg gemessen (UAg-1), wonach 206,6 g der obenbeschriebenen Silberbehenatdispersion
zusammen mit 2,4 g 1 N-Salpetersäure
zugesetzt werden und nach weiterem 20minütigem Rühren bei 40°C eine zweite UAg-Messung (UAg-2)
vorgenommen wird.
-
Nach
der zweiten UAg-Messung werden die folgenden Ingredienzien zugesetzt:
8,7 g einer 4 g/l SENSI 01 enthaltenden Lösung, gefolgt durch 20minütiges Rühren, anschließend 11,8
g einer 8 gew.-%igen Lösung
in Methanol von STABI 01 und schließlich gerade vor dem Auftrag
112 g einer Dispersion, die 4,68 Gew.-% Phthalazin, 16,84 Gew.-%
LOWINOX 22IB46 und 2 Gew.-% Tensid Nr. 2 enthält.
-
Herstellung der fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien
-
Zur
Herstellung einer Lichthofschutzschichtdispersion werden 62,5 g
K7598 in 1 l entmineralisiertem Wasser von 40°C gelöst. Dann werden die nachstehenden
Ingredienzien zur erhaltenen Gelatinelösung gegeben: 14,5 g einer
10 gew.-%igen wässrigen
Lösung
von ANTIHALO 01, 8 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Dispersion von LATEX
01 und 42 g einer 20 gew.-%igen wässrigen Dispersion von KIESELSOL
300F, wonach der pH auf 6 eingestellt wird, ehe die erhaltene Lösung in
einer Nassschichtstärke
von 45 μm
auf eine Seite eines beidseitig substrierten, 100 μm starken
Polyethylenterephthalatträgers
aufzurakeln und 5 Minuten bei 25°C
zu trocknen.
-
Anschließend wird
eine Lösung
für die
erste Schicht des wärmeempfindlichen
Elements angesetzt, wobei 42,5 g K7598 in 1.928,2 g entmineralisiertem
Wasser von 40°C
gelöst
und dann die folgenden Ingredienzien eingerührt werden: 8,7 g STABI 02,
179,1 g einer STABI 03-Dispersion (die aus 17,5 Gew.-% STABI 03,
10 Gew.-% K7598 und 1 Gew.-% Tensid Nr. 1 besteht), 6 g in 227,3
g Methanol gelöstes
1-Phenyl-5-mercaptotetrazol und 17,4 g einer 10%igen Lösung von
Tensid Nr. 3.
-
Auf
die nicht mit der Lichthofschutzschicht beschichtete Trägerseite
wird dann in einer Nassschichtstärke
von 50 μm
die Lösung
für die
erste Schicht des wärmeempfindlichen
Elements aufgetragen, wobei nach 5minütiger Trocknung bei 25°C die erste
Schicht des wärmeempfindlichen
Elements erhalten wird.
-
Auf
die erste Schicht des wärmeempfindlichen
Elements wird dann in einer Nassschichtstärke von 100 μm die oberbeschriebene
wässrige
Dispersion aufgetragen, wobei nach 5minütiger Trocknung bei 25°C die zweite
Schicht des wärmeempfindlichen
Elements erhalten wird.
-
Schließlich wird
auf die zweite Schicht des wärmeempfindlichen
Elements in einer Nassschichtstärke von
50 μm eine
Lösung
von 57 g K7598 in 2.560 g entmineralisiertem Wasser, zu der 78 g
einer 5 gew.-%igen Lösung
von Tensid Nr. 4 zugesetzt wurde, aufgetragen, wobei nach 5minütiger Trocknung
bei 25°C
eine Schutzschicht erhalten wird.
-
Auswertung der fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien
-
Die
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 5 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 1 werden zunächst mit
einem He-Ne-Laser (632,8 nm) hinter einem zum Abstufen der Filmbelichtung
benutzten Graustufenkeil belichtet und anschließend 20 s bei 100°C erwärmt, um
ein Keilbild zu erzeugen. Die Variation der Druckdichte im Keilbild
wird mit einem MACBETH TD903-Densitometer mit einem optischen Filter
ermittelt und ist eine Wiedergabe der Abhängigkeit der optischen Dichte
von der angewandten Belichtung. Die als die Belichtung in mJ/m2 definierten S-Werte, bei denen eine optische
Dichte von 1,0 über
Dmin erreicht wird, werden aus diesem Zusammenhang optische Dichte/Belichtung
errechnet. Je niedriger der zum Erhalten einer optischen Dichte
von 1,0 über
Dmin erforderliche Belichtungswert S, desto höher die Strahlungsempfindlichkeit
des fotothermografischen Materials.
-
Zum
Bestimmen der Änderungen
der Hintergrunddichte Dmin (ΔDmin)
sowie der Empfindlichkeit S (ΔS)
erfolgt die fotothermografische Auswertung sowohl auf frisch beschichteten
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien als nach einem oder
mehreren der nachstehenden Tests
- i) 1 Woche
im Dunkeln bei 20°C
und etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- ii) 6 Wochen im Dunkeln bei 20°C und etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- iii) 1 Woche im Dunkeln bei 35°C und etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- iv) 1 Woche im Dunkeln bei 40°C
und etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- v) 1 Woche im Dunkeln bei 43°C
und etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- vi) 1 Woche im Dunkeln bei 45°C
und 15% relativer Feuchtigkeit,
- vii) 1 Woche im Dunkeln bei 45°C und 70% relativer Feuchtigkeit,
- viii) 1 Woche im Dunkeln bei 45°C und 70% relativer Feuchtigkeit
und anschließend
1 Woche im Dunkeln bei 20°C
und etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- ix) 1 Woche im Dunkeln bei 45°C
und 70% relativer Feuchtigkeit und anschließend 5 Wochen im Dunkeln bei
20°C und
etwa 45% relativer Feuchtigkeit,
- x) 1 Woche im Dunkeln bei 45°C
und 70% relativer Feuchtigkeit und anschließend 1 Woche im Dunkeln bei 35°C und 80%
relativer Feuchtigkeit,
- xi) 2 Wochen im Dunkeln bei 45°C und 70% relativer Feuchtigkeit,
- xii) 1 Woche im Dunkeln bei 47°C und etwa 45% relativer Feuchtigkeit.
-
Die
Ergebnisse für
die fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 5 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 1 sind in nachstehender
Tabelle 2 aufgelistet.
-
Bei
den fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 5 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 1 wird jeweils Silberhalogenid
des Typs 01 verwendet. Die Zugabe von Silbernitrat als zweites Silbersalz
in einem Verhältnis
zwischen 3,58 mol-% (ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL 1) und 44,8 mol-%
(ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
5), jeweils bezogen auf das Verhältnis des
Silberhalogenids, bewirkt eine merkliche Verringerung der S-Werte, d.h. von 631
mJ/m
2 auf 178–316 mJ/m
2,
wobei der S-Wert von 631 mJ/m
2 der Empfindlichkeitswert
(S-Wert) ist, der beim fotothermografischen Aufzeichnungsmaterial
des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 1, bei dem während der Anfertigung der wässrigen
Dispersion kein Silbernitrat zugesetzt wird, erhalten wurde. Die
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 5 erfordern also eine weniger intensive Belichtung zum Erhalten
derselben Dichte und weisen aus diesem Grund eine merklich höhere Strahlungsempfindlichkeit auf.
Die fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien, denen Silbernitrat
in einer Menge zwischen 35 mol-% und 45 mol-%, bezogen auf das Silberhalogenidverhältnis, zugesetzt
wird (ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
4 und 5), weisen die niedrigsten S-Werte (d.h. die höchsten Strahlungsempfindlichkeitswerte)
und die niedrigsten Dmin-Werte
bei den frischen Materialien auf. Tabelle
2:
- *
EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- ° VB
= vergleichendes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
-
Aus
den Alterungsprüfungen
im Dunkeln ist eindeutig ersichtlich, dass sowohl bei den fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE als den fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien
des VERGLEICHENDEN BEISPIELS durch längere Klimatisierung bei Temperaturen über 35°C eine Stabilisierung
des Dmin-Wertes erzielt wird und bei Zugabe von Silbernitrat in
einer Menge unter 20 mol-%, bezogen auf das Silberhalogenidverhältnis (siehe
die ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE 1
und 2), eine merklich verringerte Verschiebung der S-Werte erzielt
wird.
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
6 bis 24 & VERGLEICHENDES
BEISPIEL 2
-
Die
Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
6 bis 24 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 2 sowie die Herstellung
der dabei verwendeten wässrigen
Dispersionen erfolgen analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN 1 bis 5 und
dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1, jedoch mit dem Unterschied, dass
andere, in nachstehender Tabelle 3 erwähnte AgX-Typen verwendet werden.
Die Auswertung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien
der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
6 bis 24 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 2 erfolgt ebenfalls analog
den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 5 und dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1. Die erhaltenen Ergebnisse
sind zusammen mit den Ergebnissen des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
4 in nachstehender Tabelle 3 aufgelistet.
-
Bei
den fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE 10
bis 12 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 2 wird jeweils Silberhalogenid
des Typs 06 verwendet. Die Zugabe von Silbernitrat als zweites Silbersalz
in einem Verhältnis
zwischen 26,8 mol-% (ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL 10) und 71,6 mol-%
(ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
12), jeweils bezogen auf das Verhältnis des Silberhalogenids,
bewirkt eine merkliche Verringerung der S-Werte, d.h. von 446 mJ/m2 auf
79–178 mJ/m2, wobei der S-Wert von 446 mJ/m2 der
Empfindlichkeitswert (S-Wert) ist, der beim fotothermografischen Aufzeichnungsmaterial
des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 2, bei dem während der Anfertigung der wässrigen
Dispersion kein Silbernitrat zugesetzt wird, erhalten wurde. Die
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
10 bis 12 erfordern also eine weniger intensive Belichtung zum Erhalten
derselben Dichte und weisen aus diesem Grund eine merklich höhere Strahlungsempfindlichkeit auf.
-
Aus
den Alterungsprüfungen
im Dunkeln ist eindeutig ersichtlich, dass sowohl beim fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterial des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS 11 als beim fotothermografischen Aufzeichnungsmaterial
des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 2, bei denen jeweils Silberhalogenid
des Typs 06 verwendet wird, durch längere Klimatisierung bei Temperaturen über 35°C eine Stabilisierung
des Dmin-Wertes erzielt wird. Tabelle
3:
- *
EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- ° VB
= vergleichendes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
- ** Verdopplung der Menge AgX und SENSI 01
- # Verdopplung der Menge AgX
-
Bei
der Anfertigung der bei der Herstellung der fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE 4, 6 bis 9, 11,
13 bis 20 und 23 verwendeten wässrigen
Dispersionen werden den Silberhalogenidtypen 01 bis bzw. 14 35,8
mol-% Silbernitrat, bezogen auf das Silberhalogenidverhältnis, zugesetzt.
Man hat gefunden, dass die mit diesen fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien
erhaltenen S-Werte durch den Typ des verwendeten Silberhalogenids
beeinflusst werden. Bei Verwendung von reinen Silberbromidkörnern ergibt
sich, dass sowohl der S-Wert als der Dmin-Wert in merklichem Maße von der
Korngröße abhängig sind
und die niedrigsten S-Werte, d.h. die höchsten Strahlungsempfindlichkeitswerte, bei
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien, die Silberbromidkörner mit
einer Korngröße zwischen
70 und 120 nm enthalten, und die niedrigsten Dmin-Werte bei fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien, die Silberbromidkörner mit einer Korngröße zwischen
50 und 95 nm enthalten, erhalten werden. Fotothermografische Aufzeichnungsmaterialien,
die bei gleich bleibender Korngröße mit Ir4+ und wahlweise mit Cu2+ oder Fe3+ dotiertes Silberiodidbromid enthalten,
weisen einerseits ähnliche
Strahlungsempfindlichkeitswerte auf, andererseits aber einen merklich
niedrigeren Dmin-Wert (vgl. die Ergebnisse für die ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
4 und 6 bis 8).
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
25 bis 29
-
Die
Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
25 bis 29 sowie die Herstellung der dabei verwendeten wässrigen
Dispersionen erfolgen analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN 1 bis 5 und
dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1, jedoch mit dem Unterschied, dass
statt Silbernitrat andere wasserlösliche Silbersalze verwendet
werden, z.B. Silberacetat, Silbersulfat und Silberlactat. Genauere
Angaben über
die Herstellung der verwendeten wässrigen Dispersionen sind in
nachstehender Tabelle 4 aufgelistet. Tabelle
4:
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
- ** Silberacetat
- # Silberlactat
-
Die
Auswertung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
25 bis 29 erfolgt analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN 1 bis 5 und
dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1. Die Ergebnisse sind zusammen mit
den Ergebnissen für
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
4 in nachstehender Tabelle 4 aufgelistet, genauso wie die Ergebnisse
für die
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 und 18, in denen die Silberhalogenidtypen 06 und 12 und die gleiche
Molmenge Silbernitrat als zweites Silbersalz verwendet werden.
-
Die
Anfertigung der wässrigen,
bei der Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien
der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
25 bis 29 verwendeten Dispersion mit Silbersulfat, Silberacetat oder
Silberlactat als zweites Silbersalz statt Silbernitrat ergibt gleichfalls
fotothermografische Aufzeichnungsmaterialien mit einer merklichen
Verbesserung der Strahlungsempfindlichkeit sowie einer verbesserten
Stabilität
bei Alterungsprüfungen
im Vergleich zu wässrigen
Dispersionen, denen kein zweites Silbersalz zugesetzt wird. Bei
Verwendung von Silberacetat, Silbersulfat und Silbernitrat werden
innerhalb der Fehlergrenze bei identischen Molverhältnissen,
bezogen auf das Silberhalogenidverhältnis, identische Effekte erzielt
(siehe die ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
25 bis 28), während
sich bei Verwendung von Silberlactat das Erfordernis eines höheren Molverhältnisses,
bezogen auf das Silberhalogenidverhältnis ergibt (siehe ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
29). Dies stellt unter Beweis, dass die vorliegende Erfindung innerhalb
ihres Schutzbereichs nicht auf ein vorgegebenes zweites Silbersalz
beschränkt
und also jedes lösliche
Silbersalz geeignet ist.
-
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
30 und VERGLEICHENDES BEISPIEL 3
-
Die
Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
30 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 3 sowie die Herstellung der
dabei verwendeten wässrigen
Dispersionen erfolgen analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN 1 bis 5 und
dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1, jedoch mit dem Unterschied, dass
der wässrigen
Lösung
von K7598 Gelatine 6,5 g BAYSTALTM KA8522
zugesetzt werden. Genauere Angaben über die Herstellung der verwendeten
wässrigen
Dispersionen sind in nachstehender Tabelle 5 aufgelistet.
-
Die
Auswertung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
30 und des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 3 erfolgt analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 5 und dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1. Die Ergebnisse sind zusammen
mit den Ergebnissen für
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
11, bei dem nur Gelatine verwendet wird, in nachstehender Tabelle
5 aufgelistet. Tabelle
5:
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- ° VB
= vergleichendes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
-
In
der wässrigen
Dispersion des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
30 wird zusätzlich
zu Gelatine BAYSTALTM KA8522 als Bindemittel
verwendet. Das damit hergestellte fotothermografische Aufzeichnungsmaterial
weist bei Alterungsprüfungen
die gleiche Verbesserung der Strahlungsempfindlichkeit und die gleiche verbesserte
Stabilität
auf als bei den fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
10 bis 12, die den gleichen Typ von Silberhalogenid enthalten. Daraus
lässt sich
folgern, dass der Typ von Bindemittel keinen Einfluss auf die in
der vorliegenden Erfindung erzielten Verbesserungen der Strahlungsempfindlichkeit
und Stabilität
hat.
-
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
31
-
Die
Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
31 sowie die Herstellung der dabei verwendeten wässrigen Dispersion erfolgen
analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 5 und dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1, jedoch mit dem Unterschied,
dass als erstes Silbersalz Silberstearat statt Silberbehenat verwendet
wird. Genauere Angaben über die
Herstellung der verwendeten wässrigen
Dispersion sind in nachstehender Tabelle 6 aufgelistet.
-
Die
Auswertung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
31 erfolgt analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN 1 bis 5 und
dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1. Die Ergebnisse sind zusammen mit
den Ergebnissen für
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
11, bei dem eine Silberbehenatdispersion verwendet wird, in nachstehender
Tabelle 6 aufgelistet. Tabelle
6:
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
-
Die
Herstellung der wässrigen
Dispersion des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
31 mit Silberstearat statt Silberbehenat als erstes Silbersalz ergibt
ein fotothermografisches Aufzeichnungsmaterial, das bei Alterungsprüfungen eine
Verbesserung der Strahlungsempfindlichkeit und der Stabilität aufweist,
die vergleichbar ist mit der erzielten Verbesserung beim fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterial des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS 11, bei dem als
erstes Silbersalz Silberbehenat und ferner der gleiche Silberhalogenidtyp
verwendet wird. Daraus lässt
sich folgern, dass die Verbesserung der Strahlungsempfindlichkeit und
Stabilität
nicht auf einen vorgegebenen Typ von erstem Silbersalz beschränkt ist
und mit organischen Silbersalzen im Allgemeinen erzielt wird.
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
32 bis 35 & VERGLEICHENDE
BEISPIELE 4 und 5
-
Die
Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
32 bis 35 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 4 und 5 sowie die Herstellung
der dabei verwendeten wässrigen
Dispersionen erfolgen analog den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN 1 bis 5 und dem
VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1, jedoch mit dem Unterschied, dass vor,
gleichzeitig mit oder nach Zugabe der Silbernitratlösung eine
2,5 gew.-%ige wässrige
Ammoniaklösung
zugesetzt wird und in diesen BEISPIELEN der Silberhalogenidtyp 06
verwendet wird. Genaue Angaben über
die Herstellung der verwendeten wässrigen Dispersion sind in
nachstehender Tabelle 7 aufgelistet, genauso wie die Details bezüglich der
Herstellung der bei der Herstellung des ebenfalls mit dem Silberhalogenidtyp
06 hergestellten fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
11 verwendeten wässrigen
Dispersion. Tabelle
7:
- *
nach 30minütigem
Rühren
nach Zugabe der AgNO3-Lösung
- # nach 30minütigem
Rühren
nach Zugabe der Ammoniaklösung
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- ° VB
= vergleichendes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
-
Die
Auswertung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
32 bis 35 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 4 und 5 erfolgt analog
den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 5 und dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1. Die Ergebnisse sind zusammen
mit den Ergebnissen für
das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
11 in nachstehender Tabelle 8 aufgelistet. Tabelle
8:
- *
EB = erfindungsgemäßes Beispiel
- ° VB
= vergleichendes Beispiel
- + AP = Alterungsprüfung
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der wässrigen Dispersion außer dem
zweiten Silbersalz ebenfalls eine wässrige Ammoniaklösung in
einer Menge von 1,256 bis 1,889 Mol/Mol Silberhalogenid zugesetzt.
Dabei erhält
man fotothermografische Aufzeichnungsmaterialien mit einer merklichen
Verbesserung der Dmin-Stabilität,
d.h. mit ΔDmin-Werten
von +0,07 bis +0,16 in Alterungsprüfung (i) (1wöchige Dunkellagerung
bei Zimmertemperatur und einer relativen Feuchtigkeit von etwa 45%),
bezogen auf den ΔDmin-Wert
von +0,64 für
das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
11, sowie einer merklichen Verringerung des S-Wertes, d.h. einer
erheblichen Zunahme der Strahlungsempfindlichkeit, die allerdings
mit einer bestimmten, doch geringfügigen Zunahme des Dmin-Werts einhergeht.
Diese Stabilisierung bei Alterungsprüfung (i) ist ebenfalls bei
den fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der VERGLEICHENDEN
BEISPIELE 4 und 5 zu beobachten, allerdings sind die S-Werte von 501
und 1.000 mJ/m2 merklich höher als
bei den fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
32 bis 35. Es hat sich ergeben, dass der Zeitpunkt der Zugabe der
wässrigen Ammoniaklösung, d.h.
zusammen mit dem zweiten Silbersalz, wie in ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
33, nach Zugabe des zweiten Silbersalzes, wie in ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
34, oder vor Zugabe des zweiten Silbersalzes, wie in ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
35, keinen Einfluss auf die bilderzeugende Leistung der erhaltenen
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien hat (vgl. die Ergebnisse
in Tabelle 8).
-
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
36
-
Die
Herstellung des fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
36 erfolgt analog ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
4, wobei genauere Angaben in Tabelle 9 angegeben sind. Die fotothermografische
Auswertung erfolgt analog der Verfahrensweise bei den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 5 und dem VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1 sowie nach verschiedenen,
zur Bestimmung der Änderungen
der Hintergrunddichte (ΔDmin)
und des S-Werts (ΔS)
vorgenommenen Alterungsprüfungen.
Die Dmin-Werte und S-Werte für
die frischen fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien C und
D sind ebenfalls in Tabelle 9 aufgelistet. Tabelle
9:
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
-
Die
nach den verschiedenen Alterungsprüfungen aufgezeichneten ΔDmin-Werte
und ΔS-Werte,
bezogen auf die Dmin-Werte und S-Werte der frischen fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien, sind in Tabelle 10 aufgelistet. Tabelle
10:
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
-
Aus
den Alterungsprüfungen
i) und ii) ergibt sich, dass nach 7tägiger Dunkellagerung bei 20°C und 45%
relativer Feuchtigkeit in Alterungsprüfung i) trotz des Dmin-Wert-Anstiegs
von 0,64 keine Stabilisierung des Dmin-Wertes erzielt wird, wie
sich ja aus der weiteren Zunahme des Dmin-Wertes um 0,95 nach weiterer 35tägiger Dunkellagerung
bei 20°C
und etwa 45% relativer Feuchtigkeit [Alterungsprüfung ii)] erweist.
-
Wird
aber das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS 36
einer 7tägigen
Dunkellagerung bei 45°C
und 70% relativer Feuchtigkeit unterzogen, so ist keine wesentliche Änderung
des Dmin-Wertes und S-Wertes zu beobachten [vgl. Alterungsprüfung vii)].
Ferner handelt es sich bei den Alterungsprüfungen viii), ix) und x) um
Alterungen, die zusätzlich
zur Alterungsprüfung
vii) vorgenommen werden und eine zusätzliche 7tägige Dunkellagerung bei 20°C und 45%
relativer Feuchtigkeit, eine zusätzliche
35tägige
Dunkellagerung bei 20°C
und 45% relativer Feuchtigkeit bzw. eine zusätzliche 7tägige Dunkellagerung bei 35°C und 80%
relativer Feuchtigkeit umfassen. Bei keiner dieser Alterungsprüfungen ist eine
wesentliche weitere Schwankung des Dmin-Werts oder S-Werts zu beobachten, sogar
nicht bei Alterungsprüfung
x), die eine Simulation einer verlängerten Lebensdauer darstellt.
Diese Daten stellen die Stabilisierung von sowohl dem Dmin-Wert
als dem S-Wert nach der anfänglichen
7tägigen
Wärmebehandlung
vii) im Dunkeln bei 45°C
und 70% relativer Feuchtigkeit unter Beweis.
-
Bei
den Alterungsprüfungen
(iii) bis (v) und (xii) wird das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial des
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
36 einer 7tägigen
Erwärmung
im Dunkeln bei etwa 45% relativer Feuchtigkeit und einer Temperatur
zwischen 35°C
und 47°C
unterzogen. In keiner dieser Alterungsprüfungen ist eine merkliche Schwankung
des Dmin-Wertes zu beobachten.
-
Bei
Alterungsprüfung
vi) wird das fotothermografische Aufzeichnungsmaterial D des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
36 einer 7tägigen
Erwärmung
im Dunkeln bei einer Temperatur von 45°C und 15% relativer Feuchtigkeit
unterzogen. Erneut ist keine merkliche Schwankung des Dmin-Wertes
zu beobachten.
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
37 und 38
-
Die
Herstellung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
37 und 38 erfolgt analog ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL 11, jedoch mit
dem Unterschied, dass die wässrigen
Emulsionen durch Versetzen der gleichen Mengen der Inhaltsstoffe
in einer unterschiedlichen Reihenfolge stattfindet.
-
Das
Ansetzen der wässrigen
Emulsion des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
37 unterscheidet sich darin von ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL 11, dass die Silberhalogeniddispersion
vor Zugabe der 4,19 mMol AgNO3 mit der Silberbehenatdispersion
versetzt und die Salpetersäure
nicht gleichzeitig mit der Silberbehenatdispersion, sondern nach
der Zugabe des Silbernitrats zugesetzt wird. Der UAg wird nach Zugabe der
Salpetersäure
gemessen und beträgt
417 mV, was dem bei ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL 11 erhaltenen
UAg-2-Wert ähnlich
ist.
-
Das
Ansetzen der wässrigen
Emulsion des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
38 unterscheidet sich darin von ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL 11, dass die Silbernitratlösung nicht
vor Zugabe der Silberbehenatdispersion, sondern nach Zugabe der
Lösung
von STABI 01 in Methanol zugesetzt wird. Der UAg wird nach Versetzen
des Silberhalogenids, des Silberbehenats und der Salpetersäure gemessen
und beträgt 291
mV.
-
Das
Ansetzen der wässrigen
Emulsionen der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
37 und 38 erfolgt also durch Zugabe der Silbernitratlösung nach
Versetzen der Silberhalogenid- und Silberbehenatdispersionen.
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Die
fotothermografische Auswertung erfolgt analog der oben für die ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 5 und das VERGLEICHENDE BEISPIEL 1 beschriebenen Verfahrensweise.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse, sowie vergleichshalber die Ergebnisse
für ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
11, sind in Tabelle 11 aufgelistet. Tabelle
11:
- * EB = erfindungsgemäßes Beispiel
-
Aus
den Ergebnissen in Tabelle 11 ist ersichtlich, dass die fotothermografische
Leistung der fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien kaum
dadurch beeinflusst wird, ob entweder die Silberbehenatdispersion
einem Gemisch aus einer Silberhalogeniddispersion und Silbernitrat
oder aber die Silbernitratlösung
einem Gemisch aus einer Silberhalogeniddispersion und einer Silberbehenatdispersion
zugesetzt wird.
-
Nach
der detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des in den nachstehenden Ansprüchen definierten
Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung zahlreiche Modifikationen
möglich
sind.