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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft neue Glasmaterialien und Glaskeramikprodukte,
Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung sowie aus diesen hergestellte
Produkte. Ein bevorzugtes Glaskeramikmaterial weist eine Verformungstemperatur
auf, bei der dieses durch Rückerwärmung in
einem Glaszustand pressgeformt werden kann, und weist weiters einen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
von –10 × 10–7 bis
20 × 10–7 (1/°C) basierend
auf der Ausfällung
eines Kristalls mit negativem Wärmeausdehnungskoeffizient
durch eine Kristallisationsbehandlung nach der Formgebung auf.
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Beschreibung
verwandter Gebiete
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Derzeit
werden in der optischen Kommunikationstechnologie hauptsächlich optische
Transmissionselemente, deren Medium eine Quarzfaser ist, verwendet.
In vielen mit der Quarzfaser verbundenen Vorrichtungen, wie einem
Wellenleiter, wird auch ein Quarzsubstrat verwendet Wird ein Glasmaterial
in optischen Bauteilen und verschiedenen Vorrichtungen verwendet,
ist es wichtig, dass ein sehr kleines und hochpräzises Muster gebildet werden
kann und dass das Glasmaterial einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
nahe dem Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Quarzmaterials, mit dem das Glasmaterial verbunden wird, der üblicherweise
5 × 10–7 (1/°C) entspricht,
aufweist. Deshalb wird ein Quarzsubstrat verwendet, das durch das
Schleifen von Quarzglas und darauf folgendes Bilden eines sehr kleinen
und hochpräzisen
Musters erhalten wird.
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Jedoch
erfordert das Schleifverfahren, das hohe Präzision ermöglicht, viel Zeit zum Schleifen,
da das Glasmaterial des Substrats spröde ist. Außerdem ist eine Ausrichtung
erforderlich, damit es nicht passiert, dass eine Schleifkante auf
das Ende des Substrats geschlagen wird und dieses so beschädigt. Deshalb
weist das Schleifver fahren folgende Probleme auf: Es ist zeit- und
kostenaufwendig. Ein musterbildendes Verfahren basierend auf Pressformen
durch Rückerwärmung ist
wirksam, da dadurch Muster mit hoher Präzision bei geringen Kosten
gebildet werden können.
Wenn jedoch konventionelle Glasmaterialien eine Verformungstemperatur
Td aufweisen, bei der sie durch Rückerwärmung in einem Glaszustand
pressgeformt werden können,
unterscheidet sich ihr Wärmeausdehnungskoeffizient α nach der
Formgebung deutlich von dem von SiO
2, der
5 × 10
–7 (1/°C) entspricht.
Wenn die Materialien umgekehrt nach der Formgebung einen Wärmeausdehnungskoeffizienten α nahe dem
von SiO
2, der 5 × 10
–7 (1/°C) entspricht,
aufweisen, weisen die Materialien keine Verformungstemperatur Td
auf, bei der Pressformen in einem Glaszustand durch Rückerwärmung möglich ist. BK-7,
das als Material für
das Substrat genutzt werden kann, weist einen Wärmeausdehnungskoeffizienten α von 89 × 10
–7 (1/°C) und eine
Verformungstemperatur Td von 630 °C
auf; BK-7 kann also durch Rückerwärmung pressgeformt
werden. Jedoch unterscheidet sich der Wärmeausdehnungskoeffizient von
BK-7 deutlich von dem von Quarzfasern. Substrate aus Quarz (SiO
2) und Miraclon PH-3, das von NGK Insulators,
Ltd., hergestellt wird, weisen jeweils einen Wärmeausdehnungskoeffizienten α von 5 × 100
–7 (1/°C) bzw. –4 × 10
–7 (1/°C) und Verformungstemperaturen
Td von 1.700 °C
bzw. 770 °C
auf. Diese weisen also einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf, der sich nicht wesentlich von jenem von Quarzfasern unterscheidet
auf, können aber
nur schwer durch Rückerwärmung pressgeformt
werden. GB-A-2279343
offenbart ein Glaskeramikmaterial mit folgender Zusammensetzung
in Gew.-%:
SiO2 | 63 |
Al2O3 | 23,3 |
Li2O | 3,7 |
Na2O | 0,5 |
MgO | 0,5 |
ZnO | 1,6 |
BaO | 2,0 |
TiO2 | 2,4 |
ZrO2 | 1,7 |
V2O5 | 0,3 |
NaCl | 1,0 |
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Das
Material ist für
Platten, Leitungen und Formteile geeignet. JP-A-6-329439
offenbart ein kristallisiertes Glas mit folgender Zusammensetzung
in Gew.-%:
SiO2 | 61,0 |
Al2O3 | 24,0 |
Li2O | 5,0 |
ZnO | 0,2 |
BaO | 0,3 |
TiO2 | 1,3 |
ZrO2 | 2,5 |
P2O5 | 3,0 |
MgO | 0,6 |
Na2O | 0,3 |
K2O | 0,
3 |
CaO | 1,8 |
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
bevorzugtes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es also, ein Glasmaterial
mit einer beim Pressformen niedrigen Verformungstemperatur und einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten
bei der Verarbeitung in ein Fertigprodukt, der dem von Quarzmaterialien ähnlich ist,
bereitzustellen. Zu solchen optischen Elementen gehören Elemente,
die in eine bestimmte Form zusammengefügt sind, wobei ein durch ultraviolette
Strahlen härtbares
Harz-Haftmittel verwendet wird. Es ist auch erwünscht, dass das Glasmaterial
solcher optischen Bauteile selbst ultraviolette Strahlen übertragen
kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein auf SiO2-Al2O3-Li2O-Komponenten
basierendes Glasmaterial bereit, wie in Anspruch 1 dargestellt.
In einer Ausführungsform
umfasst dieses Glasmaterial BaO: 0,5–1,0 Gew.-%. Da dieses Glasmaterial
eine Verformungstemperatur von 750 °C oder darunter aufweisen kann,
ist es möglich,
ein Glasprodukt durch Pressformen durch Rückerwärmung herzustellen.
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Andere
Ausführungsformen
des Glasmaterials der vorliegenden Erfindung enthalten CaO: 1,0–2,0 Gew.-%
oder B2O3: 0,01–1,0 Gew.-%.
Diese Glasmaterialien ermöglichen
ebenfalls eine einfache Herstellung von Glasprodukten durch Pessformen
durch Rückerwärmung.
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Vorzugsweise
umfassen die erfindungsgemäßen Glasmaterialien
kein P2O5. Wenn
die Glasmaterialien P2O5 enthalten,
wird Kristallisation übermäßig gefördert, so
dass sie schwierig zu steuern ist. Ihr Wärmeausdehnungskoeffizient könnte beispielsweise
nicht im gewünschten
Bereich liegen.
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Das
erfindungsgemäße Material
ist vorzugsweise ein Glaskeramikmaterial, das einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von –10 × 10–7 bis
20 × 10–7 (1/°C) aufweist.
Dieses Glaskeramikmaterial weist also einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf, der im Wesentlichen der einer Quarzfaser oder dergleichen entspricht, die
als optisches Bauteil angeschlossen sind. Deshalb ist die Verbindung
stabil. In der Folge kommt es nicht vor, dass das Glaskeramikmaterial
abblättert,
wodurch die Kommunikation unterbrochen oder Signale beeinträchtigt werden.
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Das
Glaskeramikmaterial weist vorzugsweise einen Kristallisationsgrad
von 30 bis 50 % auf. Da dieses Glaskeramikmaterial einen Kristallisationsgrad
im Bereich von 30 bis 50 % aufweist, ist es in Hinblick auf den Wärmeausdehnungskoeffizienten
und die Präzision
seiner Form zu bevorzugen. Anders gesagt kann kein Glaskeramikmaterial
mit dem erwünschten
Wärmeausdehnungskoeffizienten
erhalten werden, wenn der Kristallisationsgrad unter 30 % liegt.
Wenn diese Rate über
50 % liegt, ist es schwierig, die Formpräzision des gebildeten Musters,
also die Verteilung der Kristallphasen, die Größe der jeweiligen Kristallphasen
etc., zu kontrollieren. Das heißt,
dass die Formpräzision
ungünstig
beeinflusst wird.
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Das
Material der vorliegenden Erfindung kann ein Glasmaterial sein,
das einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von –10 × 10–7 (1/°C) bis 20 × 10–7 (1/°C) aufweist
und durchlässig
für ultraviolette
Strahlen ist. Da dieses Glaskeramikmaterial mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten
durchlässig
für ultraviolette Strahlen
ist, kann dieses Material durch ein durch ultraviolette Strahlen
härtbares
Haftmittel auf einem optischen Element angebracht werden, zum Beispiel
zwischen einem Träger- und einem Abdecksubstrat.
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Das
erfindungsgemäße Material
kann ein Glaskeramikmaterial mit einem Kristallisationsgrad von
30 bis 50 % und für
ultraviolette Strahlen durchlässig
sein. Dieses ist aus der Sicht des Wärmeausdehnungskoeffizienten
und der Formpräzision
für Pressformen
durch Rückerwärmung geeignet
und kann in ein Produkt verarbeitet werden, das durch ein durch
ultraviolette Strahlen härtbares
Haftmittel auf einem optischen Element fixiert werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Glasprodukt bereit, das
aus dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Glasmaterial besteht. Dieses
ist für
die Verwendung zum Beispiel in einer Faseranordnung, einem Wellenleitersubstrat,
einer optischen Linse, einem Reflektor für eine Lampe, einer Lichtquelle
für eine
Lampe und dergleichen geeignet. Das Verfahren zur Herstellung des
Glasmaterials, um ein Glasprodukt in der erwünschten Form zu erhalten, ist
vorzugsweise ein Rückerwärmungs-Press-Verfahren,
kann aber auch ein Schleifverfahren sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
von einem auf SiO2-Al2O3-Li2O-Komponenten
basierenden Glasmaterial bereit, wie in Anspruch 9 beschrieben.
Diesem Verfahren zufolge ist es möglich, ein Glasmaterial mit
niedriger Verformungstemperatur beim Pressformen und einem Wärmeausdehnungskoeffi zienten,
der dem von Quarzmaterialien entspricht, wenn es in ein Endprodukt verarbeitet
ist, wie oben beschrieben bereitzustellen. Es ist zulässig, als
ersten Schritt Pressformen durch Rückerwärmung und dann nach der Formgebung
als zweiten Schritt eine Kristallisationsbehandlung durchzuführen; oder
einen Kristallisationsbehandlungsschritt und dann einen Formgebungsschritt
basierend auf Pressformen durch Rückerwärmung durchzuführen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung des Formgebungsprozesses durch Rückerwärmung und
der Kristallisationsschritte in der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein schematisches Diagramm, das das Verhältnis zwischen Temperatur und
Zeit bei der Wärmebehandlung
darstellt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bezugnehmend
auf die beigefügten
Zeichnungen wird die vorliegende Erfindung im Folgenden genau beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Glaskeramikmaterial
weist folgende Zusammensetzung auf.
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Ein
auf SiO2-Al2O3-Li2O-Komponenten
basierendes Glasmaterial enthält
als Grundkomponenten die folgenden: SiO2:
60–63
Gew.-%; Al2O3: 23–25 Gew.-%;
und Li2O: 4–5 Gew.-%, und als kernbildende
Komponenten die folgenden: ZrO2: 1,5–2,5 Gew.-%;
und TiO2: 0,5–2,5 Gew.-%. Vorzugsweise sind
die kernbildenden Komponenten ZrO2: 2,3
Gew.-%; und TiO2: 2,2 Gew.-%. Außerdem enthält das Glasmaterial:
MgO:
0,5–1,5
Gew.-%;
ZnO: 0,5–1,2
Gew.-%;
Na2O: 0,5–2,0 Gew.-%;
K2O: 0,5–2,0
Gew.-%; und
eine (oder zwei oder alle drei) der folgenden Komponenten:
BaO:
0,5–1,0
Gew.-%;
CaO: 1,0–2,0
Gew.-%; und
B2O3:
0,01–1,0
Gew.-%.
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Das
oben beschriebene Glasmaterial schmilzt bei einer Temperatur von
1.500 °C
oder darüber
und wird dann zur Herstellung eines Ausgangsglasmaterials mit einer
Verformungstemperatur von SiO2 750 °C oder darunter
abgeschreckt.
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Wie
in 1(a) dargestellt, wird das Ausgangsglasmaterial 1 dann
unter Rückerwärmung und
mit den erwünschten
Formen 2 bei 800 °C,
auf die die Formen mit Heizelementen 3 aufgeheizt werden,
pressgeformt, um so ein wie in 1(b) dargestelltes
Formprodukt 4 zu erhalten. Der Wärmeausdehnungskoeffizient des
Formprodukts 4 beträgt
5 × 10–7 (1/°C).
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Dann
wird das Formprodukt 4 wie in 1(c) dargestellt
in einen Glühofen
gegeben und unter den folgenden Grundbedingungen durch eine in 2 dargestellte
Wärmebehandlung
kristallisiert, so dass ein Glaskeramikprodukt 6 mit einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 5 × 10–7 (1/°C) wie in 1(d) dargestellt erhalten werden kann.
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Wärmebehandlungsgrundbedingungen:
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- Temperaturanstiegsgeschwindigkeit: 100 °C/Stunde,
- Primärtemperatur:
700–750 °C,
- Beibehaltungszeit der Primärtemperatur:
1 Stunde,
- Sekundärtemperatur:
800–950 °C, und
- Beibehaltungszeit der Sekundärtemperatur:
2–4 Stunden.
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Kerne
aus TiO2 und ZrO2 erscheinen
homogen, wenn das vorliegende Material bei einer Temperatur nahe
seiner Verformungstemperatur Td gehalten wird. Außerdem wird
ein Feinkristall-β-Eucryptit
homogen ausgefällt,
indem das vorliegende Material 2 bis 4 Stunden auf 800–950 °C gehalten
wird. In diesem Fall liegt das Verhältnis von Kristall zu Glas
von ungefähr
30 % bis ungefähr
50 %. Ein durchschnittliches Teilchen des gefällten Kristalls ist von 0,1 μm bis 0,7 μm groß.
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Ein
Wärmeausdehnungskoeffizient
von 5 bis 10 × 10–7 (1/°C) kann erhalten
werden, wenn die Sekundärtemperatur
wie folgt ist: 800–850 °C, wenn das
vorliegende Material BaO umfasst; 900–950 °C, wenn das vorliegende Material
CaO umfasst, und 850–950 °C, wenn das
vorliegende Material B2O3 enthält. Es wurde auch
festgestellt, dass, wenn die Sekundärtemperaturbereiche wie folgt
eingeschränkt
sind, die resultierenden Produkte für ultraviolette Strahlen durchlässig sind:
800–850 °C, wenn das
vorliegende Material BaO umfasst; 840–850 °C, wenn das vorliegende Material
B2O3 umfasst. Wenn
das vorliegende Material CaO umfasst, sind resultierende Produkte
für ultraviolette
Strahlen nicht durchlässig.
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Bisher
waren keine Glasmaterialien bekannt, die einen so niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen
und für
ultraviolette Strahlen durchlässig
sind. Außerdem
hat das erfindungsgemäße Glasmaterial eine
Verformungstemperatur von 750 °C
oder darunter und kann durch Rückerwärmung pressgeformt
werden. Deshalb kann eine V-förmige
Rille durch Pressformen durch Rückerwärmung leichter
und präziser
geformt werden als durch jedes Schleifverfahren, insbesondere auf
einer optischen Faseranordnung. Zusätzlich dazu kann, wenn das
erfindungsgemäße Glasprodukt
für ultraviolette
Strahlen durchlässig
ist, ein durch ultraviolette Strahlen härtbares Haftmittel eingesetzt
werden, zum Beispiel zwischen einem Trägersubstrat und einem Abdecksubstrat,
um ein optisches Element zusammenzufügen.
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Beispiele
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Erfindungsgemäße Glasmaterialien,
die wie oben beschrieben zusammengesetzt sind und durch die oben
genannten Herstellungsverfahren hergestellt wurden, wurden untersucht.
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Tabelle
1 Zusammensetzungen
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Die
vorliegenden Materialien waren auf SiO2-Al2O3-Li2O-Komponenten
basierende Glasmaterialien, die als Grundkomponenten die folgenden:
SiO2: 60–63 Gew.-%; Al2O3: 23–25
Gew.-%; und Li2O: 4–5 Gew.-%, als modifizierende
Komponenten die folgenden: ZrO2: 1,5–2,5 Gew.-%;
TiO2: 0,5–2,5 Gew.-%; MgO: 0,5–1,5 Gew.-%;
ZnO: 0,5–1,2
Gew.-%; Na2O: 0,5–2,0 Gew.-%; und K2O:
0,5–2,0
Gew.-% gemeinsam umfassten. Das Glasmaterial ➀ umfasste
außerdem
0,5 Gew.-% BaO. Das Glasmaterial ➁ umfasste außerdem 1,0
Gew.-% CaO. Das Glasmaterial ➂ umfasste außerdem 1,0
Gew.-% B2O3.
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In
Bezug auf die jeweiligen Glasmaterialien hatten ihre Ausgangsglasmaterialien
eine Verformungstemperatur Td von 750 °C oder darunter. Deshalb kann
in diesen Glasmaterialien leicht eine V-förmige Rille durch Pressformen
durch Rückerwärmung geformt
werden. Zusätzlich
dazu, in Bezug auf das Verhältnis
zwischen der Kristallisati onsbedingung und dem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
war es möglich,
den Wärmeausdehnungskoeffizienten α einem Wert,
der dem von SiO2 entspricht, durch die Zugabe
von jeder der drei Komponenten BaO, CaO und B2O3 und Anpassen der Sekundärtemperatur für die Kristallisation
anzugleichen. Dementsprechend ist es möglich, ein Glaskeramikmaterial
mit einer Verformungstemperatur, bei der Pressformen durch Rückerwärmung möglich ist,
und mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
von –10 × 10–7 bis
20 × 10–7 (1/°C), welcher
dem von Quarz entspricht, basierend auf der Ausfällung eines Kristalls mit negativem Wärmeausdehnungskoeffizienten
durch Kristallisation nach der Formgebung bereitzustellen. Außerdem können Glasmaterialien
mit einer höheren
Lichtdurchlässigkeit
bei 360 nm zur Herstellung eines Glasproduktes, das auf einem optischen
Element durch ein durch ultraviolette Strahlen härtbares Haftmittel angebracht
werden kann, verwendet werden.
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Wie
oben beschrieben kann, gemäß der vorliegenden
Erfindung, ein Element, bei dem der Unterschied in der Wärmeausdehnung
dieses Elements und eines anderen daran angebrachten Glaselements
so gering wie möglich
gemacht wird, durch Rückerwärmung pressgeformt
werden. Das Glaskeramikmaterial mit geringer Wärmeausdehnung und Durchlässigkeit
für ultraviolette
Strahlen ermöglicht
es, in einer optischen Faseranordnung, in der optische Fasern angeordnet
und zwischen einem Träger-
und einem Abdecksubstrat fixiert sind, eine V-förmige Rille (in der die optischen
Fasern angeordnet werden sollen) durch Pressformen durch Rückerwärmung in
einem der beiden Substrate zu bilden.
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Zusätzlich kann
das erfindungsgemäße Glasmaterial
durch Pressformen durch Rückerwärmung komplizierte
Formen annehmen und weist eine hervorragende Lichtdurchlässigkeit
auf. Das vorliegende Glasmaterial weist insbesondere auch einen
niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf. Aus diesen Gründen
besteht kein Grund zur Befürchtung,
dass es zu unerwünschten
Veränderungen
der optischen Achse kommt, wenn das vorliegende Glasmaterial zum
Beispiel in einer asphärischen
Linse eines optischen Instruments, welches hohen und niedrigen Temperaturen
ausgesetzt werden kann, verwendet wird. Aus den gleichen Gründen ist
das er findungsgemäße Glasmaterial
geeigneterweise als Hülle
für Koppler
für geschmolzene
Fasern verwendet werden.
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Vorzugsweise
sollten die hierin zur Definition einer Zusammensetzung angegebenen
Gew.-%-Angaben 100 % ergeben. Alternativ dazu kann festgestellt
werden, dass die Zusammensetzungen aus den angeführten Substanzen in den aufgelisteten
Mengen bestehen oder im Wesentlichen aus diesen bestehen.