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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Glaskeramik für ein Lichtfilter und auch
auf ein Lichtfilter, bei dem diese Glaskeramik verwendet wird.
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Es
gibt Lichtfilter, die Licht einer speziellen Wellenlänge ausschließen oder
durchlassen, und es gibt auch Lichtfilter, die die Intensität von Licht
ohne Abhängigkeit
von der Wellenlänge
reduzieren. Erstere umfassen ein Bandfilter, das nur eine spezielle
Wellenlänge
durchlässt,
ein Kerbfilter (Kammfilter), das eine spezielle Wellenlänge ausschließt, sowie
Hochpass- und Tiefpassfilter, die nur Wellenlängen durchlassen, die kürzer oder
länger
sind als eine spezielle Wellenlänge.
Letzterer umfasst auch ein ND-Filter.
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Lichtfilter
können
auch in Filter des Absorptionstyps und Filter des Interferenztyps
klassifiziert werden. Ein repräsentatives
Filter des Absorptionstyps ist das ND-Filter, und ein repräsentatives
Filter des Interferenztyps ist das Bandfilter. Ein aus Kunststoff
bestehendes Substrat wird für
Filter des Absorptionstyps, wie solche für die Photographie, verwendet.
Da ein Substrat für
Lichtfilter, die einem starken Laserstrahl ausgesetzt sind, Haltbarkeit
und Wärmebeständigkeit
erfordert, wird für
solche Substrate ausschließlich
amorphes Glas eingesetzt.
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Die
Bandfilter werden hergestellt, indem man auf einem Substrat, das
zum Beispiel aus Glas besteht, einen mehrschichtigen Film aus einem
Dielektrikum bildet, indem man abwechselnd eine H-Schicht aus einem dielektrischen
Dünnfilm
mit einem hohen Brechungsindex und eine L-Schicht aus einem dielektrischen
Dünnfilm
mit einem niedrigen Brechungsindex laminiert.
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Bei
einem Bandfilter, das für
das optische WDM-(Wellenlängenmultiplex)-Kommunikationssystem
verwendet wird, stellt die Temperaturstabilität der zentralen Wellenlänge des
Bandes ein Problem dar; wenn eine schmale Bandbreite für das Durchlassen
von Wellenlängen
eingestellt ist, um das Bandfilter auf eine Wellenlänge höherer Dichte
anzuwenden. Insbesondere ist das Bandfilter ein empfindliches Element,
bei dem die zentrale Frequenz des Bandes selbst bei einer leichten
Variation der Temperatur variiert, und daher sollte mit einem Temperaturregler
eine Temperaturkompensation vorgenommen werden, wenn das Bandfilter
verwendet wird. Ein solcher Temperaturregler kann jedoch wegen des
eingeschränkten
Platzes, wo sich das Bandfilter befindet, nicht tatsächlich eingesetzt
werden. Die Temperaturstabilität
ist immer wichtiger geworden, da es notwendig ist, die Bandbreite
mit zunehmender Menge der Lichtinformation zu reduzieren.
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In
der Vergangenheit wurde amorphes Glas als Substrat für das Bandfilter
verwendet. Dieses Substrat des Standes der Technik verleiht dem
Film keine ausreichende Druckspannung, wenn die Temperatur fluktuiert,
und hat aufgrund seiner fehlenden Wärmeausdehnung und seiner ungenügenden mechanischen
Festigkeit nur eine geringe Haltbarkeit. Weiterhin hat amorphes
Glas eine geringe Oberflächenhärte, und
außerdem muss
eine relativ große
Menge Alkali-Bestandteil
hinzugefügt
werden, wenn eine hohe Wärmeausdehnungseigenschaft
erhalten werden soll, und dies verursacht ein Problem der Elution
der Alkali-Bestandteil
während und
nach der Bildung des dielektrischen Films auf dem Substrat. Amorphes
Glas kann also die Anforderungen an ein Substrat für ein Lichtfilter,
insbesondere ein Substrat für
ein Bandfilter, nicht ausreichend erfüllen.
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Es
ist daher ein Ziel der Erfindung, ein Material bereitzustellen,
das als Substrat für
ein Lichtfilter geeignet ist, bei dem die oben beschriebenen Nachteile
des Substrats des Standes der Technik nicht mehr auftreten und das
eine thermische Ausdehnung hat, die ausreichend ist, um eine Variation
des Brechungsindex bei einer Temperatur, bei der ein mit einer Monoschicht
oder einem mehrschichtigen Film gebildetes Filter verwendet wird,
zu vermeiden (d.h. mit einem hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten,
wodurch auf den Film eine Druckspannung ausgeübt wird, um die Temperaturstabilität des Brechungsindex
des Films zu verbessern), und das außerdem eine mechanische Eigenschaft
hat, die dem Filter ausreichende Haltbarkeit verleiht, und das weiterhin
eine ausgezeichnete Lichtdurchlässigkeit
hat.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein aus einem solchen Substrat
hergestelltes Lichtfilter bereitzustellen.
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Akkumulierte
Untersuchungen und Experimente, die von den Erfindern der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wurden, um die oben beschriebenen Ziele der Erfindung zu erreichen,
führten
zu dem Ergebnis, das zur vorliegenden Erfindung geführt hat,
nämlich
dass Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
einer mechanischen Festigkeit und einer Lichtdurchlässigkeit
innerhalb spezieller Bereiche geeignet ist, um diese Ziele der Erfindung
zu erreichen.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Glaskeramik für
einen Lichtfilter mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
im Bereich von 95 × 10–7/°C bis 140 × 10–7/°C innerhalb
eines Temperaturbereichs von –20 °C bis +70 °C bereitgestellt.
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In
einem Aspekt der Erfindung hat die Glaskeramik einen Youngschen
Modul von 85 GPa oder darüber.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung hat die Glaskeramik eine Biegefestigkeit
von 10 kg/mm2 oder darüber.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung beträgt die Lichtdurchlässigkeit
60% oder darüber
innerhalb eines Wellenlängenbereichs
von 950 nm bis 1600 nm für
eine Plattendicke von 10 mm.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung hat die Glaskeramik eine Zusammensetzung,
die aus Folgendem besteht, in Gew.-%:
SiO2 | 70
bis 77% |
Li2O | 8
bis 12%; |
K2O | 0,5
bis 3%; |
MgO+ZnO+SrO+BaO | 1
bis 5%; |
P2O5 | 1,5
bis 3%; |
ZrO2 | 2
bis 7%; |
Al2O3 | 3
bis 9%; |
Sb2O3+As2O3 | 0
bis 2%. |
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung enthält die Glaskeramik als vorwiegende
Kristallphasen:
- (a) Lithiumdisilicat; und
- (b) wenigstens eine der Phasen, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus α-Quarz, α-Quarz-fester-Lösung, α-Cristobalit
und α-Cristobalit-fester-Lösung besteht.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung ist die Glaskeramik im Wesentlichen
frei von Na2O und PbO.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Lichtfilter bereitgestellt,
das hergestellt wird, indem man auf der oben beschriebenen Glaskeramik
einen dielektrischen Film bildet.
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In
noch einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Lichtfilter bereitgestellt,
das hergestellt wird, indem man einen dielektrischen Film auf Glaskeramik
bildet, die einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
hat als das Dielektrikum, das den dielektrischen Film bildet.
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Die
Gründe
für die
Beschränkung
der Wärmeausdehnung,
des Young-Moduls, der Biegefestigkeit, der Lichtdurchlässigkeit,
der Zusammensetzung und der vorwiegenden Kristallphasen der Glaskeramik
für ein Lichtfilter
gemäß der Erfindung
wird im folgenden beschrieben. Die Zusammensetzung der Glaskeramik
wird auf Oxidbasis (in Gewichtsprozent) wie in ihren Basisgläsern ausgedrückt.
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Zuerst
erfolgt eine Beschreibung hinsichtlich der thermischen Expansion.
Wie bereits beschrieben, ist die Temperaturstabilität der zentralen
Wellenlänge
des Bandes sehr wichtig, und es ist eine Glaskeramik erforderlich,
die einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
hat als das Material, das den Film bildet. Die von den Erfindern
der vorliegenden Erfindung durchgeführten Untersuchungen und Experimente
haben zu dem folgenden Ergebnis geführt: Wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient
innerhalb des Temperaturbereichs von –20 °C bis +70 °C 95 × 10–7/°C oder darüber beträgt, kann
innerhalb des Temperaturbereichs, in dem die Glaskeramik als Bandfilter
verwendet wird, eine ausreichende Druckspannung auf den Film ausgeübt werden, und
wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient
140 × 10–7/°C übersteigt,
wird der Unterschied im Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Substrat und dem Filter so groß, dass Probleme wie Ablösung des
Films vom Substrat auftreten. Ein bevorzugter Bereich für den Wärmeausdehnungskoeffizienten
ist 110 × 10–7/°C bis 130 × 10–7/°C, und ein
besonders bevorzugter Bereich ist 120 ± 5 × 10–7/°C.
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Bei
dem Bandfilter hängt
die Temperaturstabilität
der zentralen Wellenlänge
in gewissem Maße
vom Brechungsindex-Temperaturkoeffizienten des Dielektrikums, das
den Dünnfilm
bildet, und in noch größerem Ausmaß vom Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Substrats ab. Der Grund dafür
ist, dass der Bre- chungsindex durch die Atomdichte des Dünnfilms
bestimmt wird. Das heißt,
je höher
die Atomdichte des Dünnfilms, desto
kleiner wird die durch die Temperatur verursachte Variation der
zentralen Frequenz. Die Atomdichte des Dünnfilms wird stark vom Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Substrats für
das Lichtfilter, auf dem der Dünnfilm
gebildet ist, beeinflusst. Insbesondere beträgt die Temperatur des Substrats
während
des Filmbildungsvorgangs etwa 200 °C, und das Substrat wird dadurch
erheblich ausgedehnt. Der Dünnfilm
wird auf diesem ausgedehnten Substrat gebildet, und wenn das Substrat
abgekühlt
wird, wird der Dünnfilm
aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
einer Druckspannung ausgesetzt. Als Ergebnis nimmt die Atomdichte
des Dünnfilms
zu, und der Brechungsindex nimmt dadurch zu. Wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Substrats zunimmt, nimmt die Druckspannung zu, die auf den auf
dem Substrat gebildeten dielektrischen Dünnfilm ausgeübt wird,
mit dem Ergebnis, dass die Variation im Brechungsindex aufgrund
der Temperatur, bei der das Filter verwendet wird, abnimmt. Aus
diesem Grund ist es wünschenswert,
den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Glaskeramik auf einen größeren Wert
einzustellen als den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des dielektrischen Dünnfilms.
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Im
Hinblick auf die harten Bedingungen, unter denen das Bandfilter
verwendet wird, kann die Festigkeit gegenüber mechanischer Verformung,
d.h. die Biegefestigkeit und der Young-Modul, der Glaskeramik neben
den oben beschriebenen Eigenschaften nicht ignoriert werden.
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Was
den Young-Modul betrifft, so sind ein hoher Young-Modul und eine
hohe Biegefestigkeit für
das Substrat erforderlich, da das Substrat nach der Bildung eines
Dünnfilms
zu einem kleinen Chip (2 mm × 2
mm × 2
mm oder darunter) verarbeitet wird. Im Hinblick auf diese anschließende Verarbeitung
sollte die Glaskeramik vorzugsweise einen Young-Modul von 85 GPa
oder darüber
und eine Biegefestigkeit von 10 kg/mm2 oder darüber haben.
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Was
die Lichtdurchlässigkeit
betrifft, so treten Nachteile, wie eine Reduktion des Signal-Rausch-Verhältnisses,
bei der Erzeugung von Signalen auf, wenn die Lichtdurchlässigkeit
gering ist. Es ist daher wünschenswert,
dass die Lichtdurchlässigkeit
so groß wie
möglich
sein sollte, und es hat sich gezeigt, dass eine Lichtdurchlässigkeit
von mindestens 60% notwendig ist. Der für das Bandfilter verwendete
Wellenlängenbereich
ist 950 nm bis 1600 nm, und für
diesen Wellenlängenbereich
ist eine Lichtdurchlässigkeit
von 60% oder darüber
für eine
Plattendicke von 10 mm erforderlich. Was die Lichtdurchlässigkeit
innerhalb dieses Wellenlängenbereichs
betrifft, so sollte die Lichtdurchlässigkeit vorzugsweise 75% oder
darüber
und besonders bevorzugt 80% oder darüber betragen.
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Was
die in der Glaskeramik gewachsenen Kristallphasen betrifft, so sollte
die Glaskeramik vorzugsweise als vorwiegende Kristallphasen (a)
Lithiumdisilicat und (b) wenigstens eine der Phasen, die aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus α-Quarz, α-Quarz-fester-Lösung, α-Cristobalit
und α-Cristobalit-fester-Lösung besteht,
enthalten. Indem man diese Kristallphasen in der Glaskeramik wachsen
lässt,
können
die Biegefestigkeit und der Young-Modul merklich erhöht werden,
und der Wärmeausdehnungskoeffizient
innerhalb des Temperaturbereichs von –20 °C bis +70 °C kann in den Bereich von 95 × 10–7/°C bis 140 × 10–7/°C gebracht werden.
Weiterhin kann eine Lichtdurchlässigkeit
von 60% oder darüber
bei einer Plattendicke von 10 mm innerhalb des Wellenlängenbereichs
von 950 nm bis 1600 nm realisiert werden, in dem das Bandfilter
verwendet wird.
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Im
Folgenden werden die Gründe
beschrieben, um den Zusammensetzungsbereich für das Basisglas, wie er oben
beschrieben ist, zu beschränken.
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Der
Bestandteil SiO2 ist insofern ein sehr wichtiger
Bestandteil, als er beim Erhitzen eines Basisglases Lithiumdisilicat, α-Quarz, α-Quarz-feste-Lösung, α-Cristobalit und α-Cristobalit-feste-Lösung bildet,
die die vorwiegenden Kristallphasen der Glaskeramik bilden. Wenn
die Menge dieses Bestandteils unter 70% liegt, sind die Kristallphasen,
die in der Glaskeramik gewachsen sind, instabil, und ihre Textur
wird häufig
zu rau, während dann,
wenn die Menge dieses Bestandteils 77% überschreitet, Schwierigkeiten
beim Schmelzen und Formen des Basisglases auftreten.
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Der
Bestandteil Li2O ist insofern ein sehr wichtiger
Bestandteil, als er beim Erhitzen des Basisglases Lithiumdisilicat
als eine der vorwiegenden Kristallphasen bildet. Wenn die Menge
dieses Bestandteils unter 8% liegt, treten Schwierigkeiten beim
Wachsen dieser Kristallphasen und auch beim Schmelzen des Basisglases auf,
während
dann, wenn die Menge dieses Bestandteils 12% überschreitet, die gewachsene
Kristallphase instabil ist und ihre Textur häufig zu rau wird und sich die
chemische Haltbarkeit überdies
verschlechtert.
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Der
Bestandteil K2O bewirkt eine Verbesserung
der Schmelzeigenschaft des Glases und verhindert, dass die Textur
der gewachsenen Kristallphase zu rau wird. Eine bevorzugte Menge
dieses Bestandteils ist 0,5% oder darüber. Ein Überschuss an diesem Bestandteil
bewirkt jedoch, dass die Textur des gewach senen Kristalls zu rau
wird, verursacht eine Veränderung
der Kristallphase und verschlechtert die chemische Haltbarkeit,
und aus diesem Grund sollte die Menge dieses Bestandteils vorzugsweise
auf 3% oder darunter beschränkt
sein.
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Die
Bestandteile MgO, ZnO, SrO und BaO bewirken eine Verbesserung der
Schmelzeigenschaft des Glases und verhindern, dass die Textur des
gewachsenen Kristalls zu rau wird, und ermöglichen die Anpassung der Lichtdurchlässigkeit
durch Anpassen des Brechungsindex der Glasphase, die die Matrixphase
bildet. Wenn die Gesamtmenge dieser Bestandteile unter 1% liegt,
können
diese Wirkungen nicht erreicht werden, während dann, wenn die Gesamtmenge
dieser Bestandteile 5% überschreitet,
die erhaltenen Kristallphasen instabil sind und ihre Textur häufig zu
rau wird.
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Der
Bestandteil P2O5 ist
als Keimbildner unverzichtbar. Um diese Wirkung zu erreichen, beträgt eine bevorzugte
Menge dieses Bestandteils 1,5% oder darüber. Um eine Entglasung des
Basisglases zu verhindern und die Stabilität in der großtechnischen
Herstellung aufrechtzuerhalten, sollte die Menge dieses Bestandteils auf
3% oder darunter beschränkt
sein.
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Der
Bestandteil ZrO2 ist ein sehr wichtiger
Bestandteil, der wie P2O5 als
Keimbildner für
das Glas fungiert, und bewirkt auch, dass die bewachsenen Kristallkörner feiner
werden und die mechanische Festigkeit und chemische Haltbarkeit
des Materials verbessert werden. Um diese Wirkungen zu erreichen,
beträgt
eine bevorzugte Menge dieses Bestandteils 2% oder darüber. Wenn
ein Überschuss
dieses Bestandteils hinzugefügt
wird, treten Schwierigkeiten beim Schmelzen des Basisglases auf,
und ein Material wie ZrSiO4 bleibt ungeschmolzen
zurück.
Aus diesem Grund sollte die Menge dieses Bestandteils auf 9% oder
darunter beschränkt
sein.
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Der
Bestandteil Al2O3 ist
ein Bestandteil, der die chemische Haltbarkeit und die mechanische
Festigkeit, insbesondere die Biegefestigkeit, der Glaskeramik verbessert.
Um die Ziele der Erfindung zu erreichen, ist es notwendig, 3% oder
mehr, vorzugsweise 4% oder mehr, dieses Bestandteils hinzuzufügen. Wenn
ein Überschuss
dieses Bestandteils hinzugefügt
wird, verschlechtern sich die Schmelzeigenschaft und die Beständigkeit
des Glases gegenüber
Entglasung, und überdies
wachsen β-Spodumen
und β-Cristobalit
als Kristallphasen. Der β-Spodumen und β-Cristobalit
sind Kristalle mit einem sehr kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten,
und das Wachstum dieser Kristalle reduziert den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der erhaltenen Glaskeramik erheblich. Daher beträgt die bevorzugte Menge dieses
Bestandteils 9% oder darunter und vorzugsweise 8% oder darunter.
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Die
Bestandteile Sb2O3 und
As2O3 können als
Raffinationsmittel hinzugefügt
werden. Die Zugabe einer Gesamtsumme von einem oder beiden dieser
Bestandteile von bis zu 2% wird genügen. Eine bevorzugte Gesamtsumme
ist 1% oder weniger.
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Der
Grund für
den weitgehenden Ausschluss von Na2O und
PbO aus der Glaskeramik wird beschrieben. Bei der Bildung eines
mehrschichtigen Films auf einem Substrat verursacht in einem Material
enthaltenes Na2O ein Problem, da Na-Ionen in den mehrschichtigen
Film eluiert werden, was zu einer Verschlechterung der Filmeigenschaften
führt.
Was PbO betrifft, so ist dieser Bestandteil unter dem Gesichtspunkt
des Schutzes der Umwelt unerwünscht,
und die Verwendung dieses Bestandteils sollte soweit wie möglich vermieden
werden.
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Zur
Herstellung der Glaskeramik für
ein Lichtfilter gemäß der Erfindung
wird das Basisglas mit der oben beschriebenen Zusammensetzung geschmolzen,
einer Warmformung und/oder Kaltformung unterzogen, zur Bildung eines
Kristallkerns etwa eine bis sieben Stunden lang bei einer Temperatur
im Bereich von 500 °C
bis 600 °C
wärmebehandelt
und weiterhin zur Kristallisation etwa eine bis sieben Stunden lang
bei einer Temperatur im Bereich von 700 °C bis 780 °C wärmebehandelt.
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Die
so durch die Wärmebehandlung
erhaltene Glaskeramik enthielt als vorwiegende Kristallphasen (a) Lithiumdisilicat
und (b) wenigstens eine der Phasen, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus α-Quarz, α-Quarz-fester-Lösung, α-Cristobalit und α-Cristobalit-fester-Lösung besteht.
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Durch
Schleifen und Polieren der so erhaltenen Glaskeramik nach einem
herkömmlichen
Verfahren werden Glaskeramiksubstrate für ein Lichtfilter mit einer
Oberflächenrauheit
(Ra) (arithmetische mittlere Rauheit) innerhalb eines Bereichs von
1,0 Å bis
5,0 Å bereitgestellt.
Die Glaskeramik gemäß der Erfindung
eignet sich für
ein Lichtfilter des Interferenztyps, bei dem auf einem Glaskeramiksubstrat
ein mehrschichtiger Film aus einem Dielektrikum gebildet wird, insbesondere
für ein
Bandfilter mit einem dielektrischen mehrschichtigen Film, der gebildet
wird, indem man abwechselnd einen dielektrischen Dünnfilm (H-Schicht)
mit einem hohen Brechungsindex und einen dielektrischen Dünnfilm (L-Schicht)
mit einem niedrigen Brechungsindex laminiert.
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Als
Dielektrikum werden vorzugsweise die anorganischen Oxide TiO2, Ta2O2,
Nb2O5 und SiO2 verwendet. Bei einem Bandfilter, das für den Wellenlängenbereich
von 950 nm bis 1600 nm verwendet wird, können vorzugsweise Kombinationen
von TiO2/SiO2, Ta2O2/SiO2 und
Nb2O5/SiO2 als Kombinationen der H-Schicht und der L-Schicht verwendet
werden.
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Das
Lichtfilter der vorliegenden Erfindung kann bereitgestellt werden,
indem man auf der Oberfläche der
Glaskeramiksubstrate einen dielektrischen Dünnfilm bildet. Zur Bildung
des Dünnfilms
können
Abscheidung, Hochfrequenz-Ionenplattieren, Magnetron-Sputtern, Plasma-Ionenplattieren
usw. eingesetzt werden. Von diesen ist die Abscheidung besonders
zu bevorzugen.
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Beispiele
für die
Erfindung werden im folgenden beschrieben. Die Tabellen 1, 2 und
3 zeigen die Beispiele Nr. 1 bis Nr. 7 der Glaskeramik für ein Lichtfilter
gemäß der Erfindung
und ein Vergleichsbeispiel eines Glassubstrats des Standes der Technik
für ein
Lichtfilter in Bezug auf ihre Zusammensetzung, die gewachsenen Kristallphasen,
den Wärmeausdehnungskoeffizienten,
den Young-Modul, die Biegefestigkeit und die Lichtdurchlässigkeit.
In den Tabellen ist Lithiumdisilicat als "LD" abgekürzt.
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Zur
Herstellung der Glaskeramik der oben beschriebenen Beispiele Nr.
1 bis Nr. 7 wurden die Materialien einschließlich Oxiden, Carbonaten und
Nitraten abgewogen und gemischt und in einer herkömmlichen Schmelzapparatur
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1350 °C bis 1450 °C geschmolzen. Das geschmolzene
Glas wurde gerührt,
um es zu homogenisieren, und danach in eine vorbestimmte Form gebracht und
gekühlt,
so dass man ein geformtes Glas erhielt. Dann wurde das geformte
Glas zur Herstellung des Kristallkeims etwa eine bis sieben Stunden
lang einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur im Bereich von 500 °C bis 600 °C unterzogen und dann zur Kristallisation
etwa eine bis sieben Stunden lang einer weiteren Wärmebehandlung
bei einer Temperatur im Bereich von 700 °C bis 780 °C unterzogen, um die gewünschte Glaskeramik
herzustellen. Dann wurde diese Glaskeramik 5 Minuten bis 30 Minuten
lang mit Diamantkörnern
Nr. 800 bis 2000 geschliffen und schließlich 30 Minuten bis 60 Minuten
lang mit Ceroxid-Polierkörnern
mit einem mittleren Durchmesser von 0,02 μm bis 3 μm poliert. Die Oberflächenrauheit
(Ra) (Rauheit an der Mittellinie) betrug 5 Å oder darunter.
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Die
gewachsenen Kristallphasen wurden mit einem Röntgendiffraktometer (XRD) und
durch energiedispersive Röntgenspektroskopie
(EDS) identifiziert.
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Wenn
man die Beispiele Nr. 1 bis Nr. 7 mit Vergleichsbeispiel 1 vergleicht,
betrug der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Glassubstrats des Standes der Technik für ein Lichtfilter 93 × 10–7/°C, was nicht
ausreichend war, um auf einen gebildeten Film Druckspannung auszuüben. Das
Glassubstrat des Standes der Technik zeigte auch einen geringen
Young-Modul von 75 GPa und eine Biegefestigkeit von 5 kg/mm2. Dagegen hatte die Glaskeramik der vorliegenden
Erfindung einen ausreichenden Wärmeausdehnungskoeffizienten,
um auf den gebildeten Film Druckspannung auszuüben, und auch einen ausreichenden
Young-Modul und
eine ausreichende Biegefestigkeit, was zeigt, dass die Glaskeramik
der vorliegenden Erfindung als Substrat für ein Lichtfilter geeignet
ist.
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Lichtfilter
des Interferenztyps, die bereitgestellt wurden, indem man mehrschichtige
Filme aus TiO2/SiO2,
Ta2O2/SiO2 und Nb2O5/SiO2 auf den Glaskeramiksubstraten
der oben beschriebenen Beispiele bildet; hatten eine ausgezeichnete
Temperaturstabilität
ihrer zentralen Wellenlänge,
und es zeigte sich, dass sie für
ein Bandfilter für
die optische Kommunikation am besten geeignet waren.
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Wie
vorstehend beschrieben ist, werden gemäß der Erfindung die Nachteile
der Substrate des Standes der Technik überwunden, und Glaskeramiksubstrate
für ein
Lichtfilter mit einer ausgezeichneten Temperaturstabilität der zentralen
Wellenlänge
werden bereitgestellt. Diese Merkmale, d.h. eine hohe Lichtdurch lässigkeit,
eine hohe Wärmeausdehnung,
ein hoher Young-Modul und eine hohe Biegefestigkeit, sind für ein Filter des
Interferenztyps, insbesondere ein Bandfilter, geeignet und sind
für WDM
und DWDM (Dichte-Wellenlängenmultiplex)
in optischen Kommunikationssystemen am besten geeignet. Weiterhin
haben die Bandfilterelemente, die man erhält, indem man mehrschichtige
dielektrische Filme aus TiO2/SiO2, Ta2O2/SiO2 und Nb2O5/SiO2 auf den Glaskeramiksubstraten
der Erfindung bildet, eine ausgezeichnete Temperaturstabilität der zentralen
Wellenlänge
und können
nicht nur für
optische Kommunikationssysteme auf der Erde, sondern auch für Satelliten
im Weltraum verwendet werden.
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Glaskeramik
für einen
Lichtfilter mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
im Bereich von 95 × 10–7/°C bis 140 × 10–7/°C innerhalb
eines Temperaturbereichs von –20 °C bis +70 °C.
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Glaskeramik
mit einem Youngschen Modul von 85 GPa oder darüber.
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Glaskeramik
mit einer Biegefestigkeit von 10 kg/mm2 oder
darüber.
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Glaskeramik
mit einer Lichtdurchlässigkeit
von 60% oder darüber
innerhalb eines Wellenlängenbereichs
von 950 nm bis 1600 nm für
eine Plattendicke von 10 mm.
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Glaskeramik
mit einer Zusammensetzung, die aus Folgendem besteht, in Gew.-%:
SiO2 | 70
bis 77% |
Li2O | 8
bis 12%; |
K2O | 0,5
bis 3%; |
MgO+ZnO+SrO+BaO | 1
bis 5%; |
P2O5 | 1,5
bis 3%; |
ZrO2 | 2
bis 7%; |
Al2O3 | 3
bis 9%; |
Sb2O3+AS2O3 | 0
bis 2%. |
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Glaskeramik,
die als vorwiegende Kristallphasen enthält:
- (a)
Lithiumdisilicat; und
- (b) wenigstens eine der Phasen, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus α-Quarz, α-Quarz-fester-Lösung, α-Cristobalit
und α-Cristobalit-fester-Lösung besteht.
-
Glaskeramik,
die im Wesentlichen frei von Na2O und PbO
ist.
-
Lichtfilter,
das hergestellt wird, indem man auf der oben beschriebenen Glaskeramik
einen dielektrischen Film bildet.
-
Lichtfilter,
das hergestellt wird, indem man einen dielektrischen Film auf Glaskeramik
bildet, die einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
hat als das Dielektrikum, das den dielektrischen Film bildet.