-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Freisetzen von Wirkstoffen
an die Luft nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein entsprechender
Artikel ist bereits in der US-A-4145 001 offenbart.
-
Sie
erscheint besonders gut geeignet zum Freisetzen von Wirkstoffen
für die
Insektenbekämpfung
wie bspw. Insektenabwehrmitteln und Insektiziden zur Bekämpfung von
Fluginsekten in Innenräumen.
-
Die
Bekämpfung
von Fluginsekten ist innerhalb von Gebäuden, aber auch in anderen
umschlossenen Bereichen wie Zelten von Nutzen, in die Fluginsekten
eindringen können.
-
Vorrichtungen,
die zur Insektenbekämpfung in
solchen Umgebungen Insektiziddämpfe
freisetzen, erfordern typischerweise das Erwärmen oder Verbrennen einer
Flüssigkeit
bzw. eines Feststoffs, um die Wirkstoffe zu verteilen. Produkte,
die mit einer Wärmequelle
arbeiten, erfordern u.U. einen abgesicherten Brennort – im Fall
von Insektenspiralen – oder
eine elektrische Stromquelle, um typischerweise durch die Wärmeanwendung
eine Verdunstung bzw. Verdampfung hervorzurufen.
-
Man
hat Techniken zum Freisetzen solcher Wirkstoffe zur Insektenbekämpfung (und
anderer Wirkstoffe wie Duftstoffe und Deodorantien) durch passives
Ver dunsten, d.h. ohne Wärmebeaufschlagung
entwickelt. Bspw. beschreibt die WO96/32843 einen Insektenstreifen
zum Bekämpfen
von Fluginsekten, dessen Substrat mit einem passiv verdunstbaren
Wirkstoff getränkt
ist. Der Wirkstoff ist dabei aus der Gruppe Transfluthrin, Prallethrin,
Vapothrin, Tefluthrin, Esbiothrin, Dichlovos (DDVP) und deren Kombinationen
gewählt.
-
Die
US-Patentanmeldung 09/326 446 (Anmeldetag 4. Juni 1999) der Anmelderin
offenbart Insektenbekämpfungsmittel,
die aus nicht absorbierenden Substratstreifen (bspw. aus Barex®-Polymerisatfolie)
passiv verdunsten, um Fluginsekten zu bekämpfen. Die Offenbarung dieser
sowie aller anderen hierin erwähnten
Patentanmeldungen, Patente und Druckschriften gelten durch die Bezugnahme
als Teil der vorliegenden Patentanmeldung.
-
Die
verdunstbaren Wirkstoffe der vorgenannten Insektenbekämpfungsvorrichtungen
werden typischerweise zum Versand, Verkauf und der Aufbewahrung
zu Haus in eine separate aufreißbare
und dampfdichte Tasche bzw. einen anderen solchen Behälter eingebracht.
Die Tasche bzw. der Behälter
verhindert ein verfrühtes
Verdunsten des Wirkstoffs, bevor mit ihm Insekten bekämpft werden
sollen, und soll auch verhindern, dass Menschen beim Handhaben der
Vorrichtung versehentlich mit dem Wirkstoff in Berührung geraten.
So waren bisher sowohl das Substrat, aus dem der Wirkstoff passiv
verdunstet, als auch eine dicht verschlossene, als Sperre wirkende
Tasche bzw. ein solcher Behälter
nötig.
Vergl. auch die US-PS 5 487 932.
-
Dadurch
stiegen aber die Kosten für
das Material und das Zusammensetzen der Vorrichtung. Hierin liegt
ein signifikantes Problem, da diese Vorrichtungen oft für den Einsatz
in Gegenden der Welt mit einem sehr niedrigen mittleren Einkommen
gedacht sind, wo aber auch die Malaria und andere von Fluginsekten übertragene
Krankheiten sehr häufig auftreten.
Es sind also Methoden nötig,
um den Aufwand für
solche passiven Verdunstungsstreifen zu senken, aber auch die Funktionen
eines Freisetzsubstrats und einer vor dem Einsatz dicht abgeschlossenen
Tasche bzw. eines solchen Behälters
für das Substrat
auszuüben.
-
KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Artikel zum Freisetzen flüchtiger
Wirkstoffe wie Insektenbekämpfungsmittel,
Duftstoffe, Deodorantien und anderer Luftbehandlungsmittel bereit.
Der Artikel weist eine Tasche mit gegenüberliegenden Wandungen auf,
die dicht abschließend
und lösbar
miteinander verbunden sind und zwischen sich einen Innenraum umschließen. So
haben die Taschenwände Innenflächen sowie
außen
freiliegende Flächen
und die Wände
und Verschlüsse
sind für
den Wirkstoff undurchdringlich. Die Innenfläche mindestens einer der Wände ist
mit einem verdunstbaren Wirkstoff beschichtet. Der Ausdruck "beschichtet" soll hier alle Methoden
der Oberflächenbehandlung
umfassen derart, dass eine Oberfläche die Substanz trägt, mit der
sie beschichtet ist. Die Tasche ist für den in ihr enthaltenen Wirkstoff
undurchdringlich und hat eine freiliegende Außenfläche. Die Tasche enthält keinerlei
abtrennbaren, den Wirkstoff tragenden Gegenstand; ihre Innenflächen sind
der einzige Teil des Artikels, der mit dem verdunstbaren Wirkstoff
beschichtet ist. Beide einander gegenüberliegende Wände sind
einlagig.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
wird die Tasche ausgebildet, indem man einen Streifen aus Polymerisatfolie
auf sich umfaltet, so dass die Faltung eine erste Seite der Tasche
bildet. Die verbleibenden Seiten werden trennbar verschlossen. Vorzugsweise
ist die Tasche im allgemeinen rechteckig mit der gefalteten und
den drei übrigen
verschlossenen Seiten. Alternativ lassen sich zwei Folienbögen aufeinanderlegen
und dann auf allen Seiten dicht verschließen, so dass wiederum vorzugsweise
ein Rechteck mit vier dicht verschlossenen Seiten entsteht. Zur
einfacheren Beschreibung und bei fehlender Angabe einer anderen
Bedeutung werden Taschen oder Materialbögen als vier "Seiten" aufweisend bezeichnet,
auch wenn sie in der Gestalt gerundet oder unregelmäßig sind
oder auch mehr als vier Seiten haben; die Angabe einer vierseitigen
Gestalt soll nur eine Figur bezeichnen, die geschlossen ist. Daher
sind auch ein Kreis, ein Quadrat, ein (ggf. längliches) Rechteck, ein Dreieck,
ein Fünfeck
oder eine andere geschlossene Figur als "vier Seiten" aufweisend angegeben.
-
Der
dichte Verschluss wird vorzugsweise durch Verschweißen bspw.
mit einem Heizdraht oder -stab – letzerer
0,5 mm bis 12,7 mm breit – hergestellt.
Eine schmale Schweißnaht
ist zum Erzeugen eines dampfdichten Verschlusses wünschenswert. Soll
er nur flüssigkeitsdicht
sein, wie unten diskutiert, ist ein breiterer, mit einer kälteren Verschlusseinrichtung
hergestellter Verschluss vorzuziehen.
-
Vom
Ende der Tasche kann ein Teil abstehen, der wirkstofffrei ist und
ein Loch enthält
oder in Form einer Aufhängung
vorliegt. Alternativ oder zusätzlich
kann der abstehende Teil als ein Paar nicht vereinzelter Laschen
vorliegen, die von den gegenüberliegenden
Wänden
an einer verschlossenen Taschenseite über den Verschluss hinaus abstehen, um
das Öffnen
der Tasche zu erleichtern. Erwünschtenfalls
können
diese Laschen unterschiedlich groß sein und kann eine von ihnen
ein Loch enthalten.
-
Die
Innenfläche
der Tasche kann texturiert, gewellt oder sonstwie modifiziert sein,
um ihren Flächeninhalt
zu vergrößern und
so eine größere Wirkstoffmenge
aufzunehmen als sonst der Fall wäre,
wodurch sich der Zeitraum verlängert, über den
aus einer geöffneten
Tasche freisetzbarer Wirkstoff verbleibt.
-
Die
Tasche lässt
sich mit einem Zwischenverschluss in zwei Kammern unterteilen, wobei
die verbleibenden Außenränder beider
Kammern dicht genug verschlossen sind, um einen Durchgang des Wirkstoffs
auch in seiner Dampfform zu verhindern. Dabei ist mindestens eine
Innenfläche
einer ersten der beiden Kammern mit dem freizusetzenden Wirkstoff
beschichtet.
-
Das
vom Zwischenverschluss abgewandte Ende der zweiten Kammer ist aufreißbar, damit
ein Benutzer die zweite Kammer öffnen
und deren gegenüberliegende
Wände ergreifen
kann, um dann den schwachen zweiten Verschluss zu öffnen und
die Innenflächen
der ersten Kammer freizulegen. Wie ersichtlich, kann so der Benutzer
die erste Kammer aufreißen,
ohne eine mit dem flüchtigen
Wirkstoff beschichtete Oberfläche
berühren
zu müssen.
-
Ist
der Zwischenverschluss so vollständig, dass
er einen flüchtigen
Wirkstoff sogar in seiner Dampfform dicht einschließt, könnte ein
Benutzer seitliche Taschenwände
zerreißen,
bevor sich der Zwischenverschluss öffnet, so dass das Öffnungsverhalten
des Produkt etwas unzuverlässig
wird. Um dies zu vermeiden, kann der Zwischenverschluss so ausgeführt werden,
dass ein Durchgang des flüchtigen
Wirkstoffs in der flüssigen
oder festen Form verhindert ist, er aber in Dampfform zur zweiten
Kammer gelangen kann. Diese schwächere
Ausführung
erlaubt, dass der Verschluss leicht genug lösbar ist, um sich zu öffnen, ohne
die gegenüberliegenden
Seitenwände
an- bzw. aufzureißen.
Dadurch erhält
man einen zuverlässig
zu öffnenden
Artikel, der dampfdicht bleibt.
-
Vorzugsweise
enthalten die gegenüberliegenden
Wände an
einem verschlossenen Rand der zweiten Kammer und vom Zwischenverschluss
entfernt eine Kerbe als Schwächungsstelle,
die das Aufreißen
des Endes der zweiten Kammer durch einen Benutzer erleichtert.
-
Ebenso
erwünschtenfalls
kann auch ein Loch in gegenüberliegenden
seitlichen Wänden
der zweiten Kammer vorgesehen sein (als Aufhängeloch für die geöffnete Tasche). Für Ausführungsformen, deren
Zwischenverschluss schwach ist, sollte das Aufhängeloch entlang des gesamten
Umfangs vollständig
dicht verschlossen sein.
-
Wird
ein solches Loch mit einer angrenzenden geschwächten Reißstelle verwendet, besteht
die Gefahr, dass ein Verbraucher, der die zweite Kammer aufreißt, damit
auch das Loch zerstört,
so dass die Tasche sich nicht mehr aufhängen lässt. Um diese Gefahr zu verringern,
ist erwünscht,
das Loch außermittig
andzuordnen; noch besser sieht man mehrere solcher Löcher vor.
-
Während als
Insektenbekämpfungsmittel zahlreiche
verdunstbare Insektizide, Insektenabwehrmittel und Wachstumsregulatoren
geeignet sind, ist für
die Insektenbekämpfung
eine Auswahl aus der Gruppe wünschenswert,
die aus Transfluthrin, Tefluthrin, Prallethrin, Vapothrin, Esbiothrin,
Dichlovos und deren Kombinationen besteht.
-
Bevorzugte
Materialien zur Ausbildung der Tasche sind 0,0127 mm bis 0,1524
mm dicke Folien aus Acrylnitril-Methacrylat-Copolymerisat, Polyester, Polyvinylidenchlorid,
orientiertem Polyethylen, Nylon, Polyvinylalcohol, orientiertem
Polypropylen und Ethylenvinylalcohol. Sie sind allesamt dampfdicht und
schweißbar
und und bieten geeignete, verhältnismäßig absorptionsfreie
Oberflächen,
die sich mit dem Wirkstoff beschichten lassen. Diese Oberflächen haben
auch eine so hohe Oberflächenenergie, dass
die Insektizidlösungen
sie problemlos benetzen und sich auf ihnen ausbreiten.
-
Das
meistbevorzugte Insektenbekämpfungsmittel
ist Transfluthrin, während
die Wände
aus einem modifizierten Acrtylnitril-Methacrylat-Copolymerisat gebildet
sind, wie es als Barex®210 oder Barex®218
von der Fa. BP Chemicals/Amoco vertrieben wird.
-
Ein
geeignetes Verfahren zur Herstellung einer solchen Tasche ist, eine
aus Polymerisatfolie gebildete Tasche bereit zu stellen, einen gewählten Wirkstoff
in sie einzuspritzen und sie dann zu verschweißen, so dass eine umschlossene
Tasche mit freisetzbar in ihr enthaltenem Wirkstoff entsteht.
-
Die
Erfindung schafft auch ein Verfahren zum Bekämpfen von Fluginsekten. Hierzu
stellt man einen erfindungsgemäßen Artikel
bereit, öffnet
die Tasche zu einem Streifen und hängt diesen in einem gewählten Milieu
auf derart, dass ein Insektenbekämpfungsmittel
in die Umgebung verdunsten kann.
-
Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung einer solchen Tasche ist,
eine Polymerisatfolie bereit zu stellen, die Folie auf einer Oberfläche mit
dem Wirkstoff zu beschichten, die Folie auf sich selbst umzufalten,
so dass die beschichtete Oberfläche
innen liegt, und die resultierende Anordnung an mindestens drei
Außenseiten
zu einer umschlossenen Taschen mit freisetzbar in ihr enthaltenem
Wirkstoff zu verschweißen.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen einer solchen Tasche ist, zwei
Bögen Polymerisatfolie
bereit zu stellen, mindestens einen der Bögen auf einer Oberfläche mit
dem Wirkstoff zu beschichten, die Bögen aufeinander zu legen, so
dass die genannte Oberfläche
dem anderen Bogen zugewandt ist, und die resultierende Anordnung
an Umfangsseiten zu einer umschlossenen Tasche mit freisetzbar in
ihr enthaltenem Wirkstoff zu verschweißen.
-
Aus
der vorgehenden Diskussion sollte klar sein, dass die vorliegende
Erfindung dampfdichte, lösbar
dicht verschließbare
Materialien angibt, die auch als Substrat für Insektenbekämpfungswirkstoffe geeignet
sind. Folglich vermeidet man mit der vorliegenden Erfindung die
sonst nötige
separate Tasche zur Aufnahme des beschichteten Substrats.
-
Vorzugsweise
verwendet man Heißmesser- und
-stab-Schweißverfahren,
um die Tasche öffenbar zu
verschließen.
Auf diese Weise lässt
sich die Tasche hermetisch dicht verschließen, um ein Entweichen des
Insektenbekämpfungsmittels
bei der Lagerung zu verhindern, aber zur Verwendung problemlos auseinanderziehen.
-
Ein
anderer Vorteil ist, dass sich das Streifensubstrat mit einem von
einem Taschenende abstehenden freien Ende ausbilden lässt, das
vom Insektenbekämpfungsmittel
frei (bzw. im wesentlichen frei) gehalten wird, so dass der Benutzer
dort anfassen kann, um die Tasche zu öffnen oder aufzuhängen, ohne
in Berührung
mit dem Insektenbekämpfungsmittel
zu kommen. Die vorliegende Erfindung stellt daher einen sehr kostengünstigen
Artikel zum Freisetzen eines Wirkstoffdampfs bereit, dessen Substratstreifen
als Grundlage für
den verdunstbaren Wirkstoff dient und auch die Seitenflächen einer dampfdichten
Tasche bildet.
-
Diese
und noch andere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, in der Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen ist,
die Teil der vorliegenden Anmeldung sind und bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zeigen. Die Erfindung geht jedoch in ihrem vollen
Umfang ausschließlich
aus den Ansprüchen
hervor.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Wie
die erste Zeichnungsseite zeigt, ist die erfindungsgemäße Tasche 10 aus
einem Polymerisatfoliensubstrat 12 gebildet, das auf einer
Seite (Innenfläche
einer oder beider gegenüberliegender
Seitenwänden 26, 28)
mit dem in einem Lösungsmittel gelösten Insektenbeklämpfungsmittel 14 beschichtet ist.
Der bevorzugte Insektenbekämpfungswirkstoff 14 ist
Transfluthrin ((IR-trans)-(2,3,5,6-tetrafluorphenyl)-methyl-3-(2,2dichloroethenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarboxylat – auch als
Bayothrin oder NAK 4455 bezeichnet). Transfluthrin wirkt schon in
geringer Konzentration gegen Fluginsekten – insbesondere Moskitos, Fliegen,
Schaben und Motten – und
ist flüchtig
genug, um dies geringen, aber wirksamen Konzentrationen bei typischen
Raumtemperaturen zu erreichen. Es wirkt sehr schnell auch bei niedrigen Konzentrationen
und Einsatzraten, so dass es besonders geeignet ist für passiv
verdunstende Insektenbekämpfungsvorrichtungen.
-
Das
Mittel 14 kann auch ein anderer geeigneter Wirkstoff sein
wie bspw. Pyrethrum und pyrethroidartige Stoffe, wie sie gemeinhin
in Moskitospiralen verwendet werden. Wie bereits festgestellt, sind diese
Wirkstoffe u.a. d-Allethrin, Allethrin, Prallethrin, Bioallethrin,
s-Bioallethrin, Esbiothrin, Dichlorvos, Transfluthrin, Tefluthrin,
Vapothrin und deren Kombinationen. Andere geeignete Insektenbekämpfungsmittel
sind u.a. die Insektenabweiser DEET, Citronella, Zitronengrasöl, Lavendelöl, Zimtöl, Nihmöl, Nelkenöl, Sandelholzöl und Geraniol
wie auch Wachstumsregulatoren wie Hydropren. Kombinationen dieser
Stoffe sind ebenfalls möglich.
-
Das
Lösungsmittel
ist vorzugsweise ein Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel wie Isopar, da
solche Stoffe in der Lage sind, den Wirkstoff zu lösen und
ihn gleichmäßig auf
dem Substrat zu verteilen, ohne es zu beeinträchtigen. Derartige Lösungsmittel
verflüchtigen
sich auch rasch, ohne die Wirkstoffe im wesentlichen mitzunehmen.
Andere für
den Einsatz mit solchen flüchtigen
Stoffen bekannte Lösungsmittel
lassen sich ebenfalls einsetzen.
-
Das
Substrat 12 muss aus einem Material hergestellt sein, das
einen Wirkstoff aufnehmen, festhalten und durch passives Verdunsten
problemlos freisetzen kann. Es sollte auch inert und im wesentlichen
nicht absorbierend sein (vorzugsweise eine Löslichkeit von weniger als 40 μg/cm2 aufweisen), so dass die Diffusion des Wirkstoffs
in die Umluft keinen wesentlichen Widerstand erfährt. Das Substrat 12 muss
auch dampfdicht und hermetisch verschließbar sein.
-
Ein
bevorzugtes Substratmaterial ist eine Acrylnitril-Methacrylat-Copolymerisatfolie
wie Barex®210
und 218 der Fa. BP Chemicals/Amoco. Andere geeignete, nicht absorbierende
Polymerisatfolien sind – ohne
Einschränkung
der Erfindung – Polyester,
Polyvinylidenchlorid wie bspw. Saran, orientiertes hochdichtes Polyethylen,
Nylon, Polyvinylalcohol, orientiertes Polypropylen und Ethylenvinylalcohol.
-
Das
Substrat 12 ist vorzugsweise ein dünner Streifen mit Laschen 16, 18 an
den Enden, die vom Wirkstoff 14 frei sind, wobei die Lasche 18 so
abgeschnitten ist, dass die Laschen 16, 18 unterschiedlich groß sind.
Die Laschen 16, 18 enthalten Löcher 22, 24,
an denen eine Hängevorrichtung 20 angesetzt werden
kann, wie in 4 gezeigt. Falls erwünscht, braucht
nur ein solches Loch vorgesehen zu werden. Beispiele geeigneter
Aufhänger 20 und
anderer Aufhänge-
bzw. Befestigungseinrichtungen sind Haken, Schnüre, Magnetspangen, Klemmen,
Klettbänder, mechanische
Spangen und Befestiger, Klebstoffe und dergl. Eine bevorzugte Hängeanordnung
weist an eine oder beide Laschen angesetzte Klebestreifen mit Löchern oder
Bändern
in bzw. für
das Befestigen an dem Streifen auf. Trotz solcher Mittel am Substrat muss
Luft es unbehindert überstreichen
können.
-
Wie
am besten in den 1 und 2 zu sehen,
hat die Tasche 10 eine vordere und eine rückseitige
Fläche 26 bzw. 28,
deren einander zugewandte Oberflächen
mit dem Wirkstoff 14 beschichtet sind und zwischen sich
einen Hohlraum umschließen. Vorzugsweise
ist das Substrat 12 an einer geringfügig außermittigen Faltlinie 30 auf
sich umgefaltet, so dass die rückseitige
Lasche 18 über
die vorderseitige Lasche 16 hinausragt. Die Seiten 26, 28 haben
eine gemeinsame Unter- und Oberkante 32 bzw. 34,
wobei die Seitenkanten 36, 38 vor dem Verschließen zunächst offen
sind.
-
Die
Seitenkanten 36, 38 lassen sich dann durch Druck-,
Wärme-
oder Ultraschallschweißen – vorzugsweise
lösbar – dicht
verschließen.
Auf jeden Fall muss der Verschluss dampfdicht sein. Andere Verschlusstechniken
lassen sich verwenden – bspw. ein
druckempfindlicher Klebstoff.
-
Weiterhin
können
die Wände 26, 28 zunächst zwei
getrennte Substratstücke
sein. In diesem Fall werden die Folien aufeinander gelegt und müssen dann
auch an der Unterkante verschlossen werden.
-
Wie
die 5 zeigt, liegt an diesem Punkt das Substrat 12 als
Tasche vor, die am oberen Rand 34 offen ist. Jedes wirksame
herkömmliche
Verfahren lässt
sich einsetzen, um das Substrat 12 mit dem Wirkstoff 14 zu
beschichten. Das Substrat 12 wird vorzugsweise mit dem
Wirkstoff beschichtet, indem man eine geeignete Wirkstoffmenge in
einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
löst und
das Innere der Tasche 10 gründlich benetzt, indem man das
Lösungsmittel
in die Tasche einspritzt – bspw.
durch die Spitze 40 eines Applikators hindurch. Auf diese
Weise kann kein Wirkstoff 14 die Laschen 16, 18 berühren. An
diesem Punkt lässt
sich die Tasche am oberen Rand zuschweißen.
-
Derartige
Taschen 10 sind mit mit hoher Gechwindigkeit arbeitenden
Automaten herstellbar. Hierzu kann man mehrere Insektenstreifen
von einer Substratmaterialspule in einer Breite gleich der umgefalteten
Länge des
Substrats 12 abschneiden und diese dann gleichzeitig längs umfalten.
Alternativ und wahrscheinlich vorzugsweise bringt man die Schnitte nach
dem anfänglichen
Umfalten mit einem Heißmesser
oder -draht ein. So lässt
sich das gefaltete Substrat gleichzeitig an den Seitenkanten abtrennen und
verschweißen.
Wie oben beschrieben und in 5 gezeigt,
lässt sich
dann der Wirkstoff in jede Tasche durch deren obere Öffnung einfüllen, die
man dann verschweißt.
Ein Hängeloch
wird eingebracht und die Laschenecken werden aus ästhetischen Gründen weggeschnitten.
Alternativ kann man vor dem Schneiden und Verschließen der
Tasche die Innenfläche
des Substratstreifens vor oder nach dem Falten mit dem Wirkstoff
beschichten.
-
In
beiden Fällen
wird mit Transfluthrin beschichtbare Barex®-Folie
mit 80 psi Druck bei 150°C bis
175°C und
mit einer Verweilzeit von 1,3 s verschweißt.
-
Wie
die 3 zeigt, lässt
sich die Tasche 10 aktivieren, indem man die Laschen 16, 18 ergreift und
sie auseinanderzieht, bis sich die obere Kante sowie die Seitenkanten 34, 36, 38 öffnen und
sich das Substrat 12 auffaltet, wie in 4 gezeigt.
Der Aufhänger 20 kann
in eines der beiden Löcher 22, 24 eingesetzt
und der resultierende Streifen an einem Haken, einer Stange oder
einer Leiste (bspw. einer Stange in einem Kleiderschrank) aufgehängt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Streifen
lassen sich in einer beliebigen Umgebung anbringen, wo Luft über die
beschichtete Seite des Substrats 12 streichen kann, so
dass der Wirkstoff 14 über
einen längeren
Zeitraum an die Atmosphäre
freigesetzt wird. Geeignete Umgebungen sind u.a. umschlossene Räume wie
auch offene Lufträume
wie Patios u. dergl. Vorzugsweise dient die Erfindung zur Bekämpfung von
Moskitos, ist aber durch geeignete Wahl des Insektizids oder Abwehrmittels
gegen eine breite Vielfalt anderer Fluginsekten einsetzbar.
-
Die 6 zeigt
eine alternative Ausführungsform 100,
deren Substrat 102 mit einem Aufhängeteil 104 zugeschnitten
ist. Eine mit der Vorderseite der Tasche einteilige kleinere Lasche 106 ragt über den
oberen Verschluss 108 hinaus vor. Die Tasche wird geöffnet, indem
man den Aufhänger 104 und
die Lasche 106 ergreift und auseinanderzieht, wie oben
beschrieben. Geöffnet
lässt der
Insektenstreifen sich mit dem Aufhänger 104 aufhängen.
-
Die 7 zeigt
eine zweite alternative Ausführungsform 200 mit
einem Substrat 202, das so zugeschnitten bzw. ergänzt ist,
dass beim Herstellen der Tasche ein Paar Grifflaschen 204, 206 zum
Entfalten der Tasche einander nicht überlappend vom oberen Verschluss 208 auf
der Vorder- und der Rückseite
der Tasche weg vorstehen. Die Grifflaschen 204, 206 können einteilig
mit dem Substrat 202 sein. Die Grifflaschen 204, 206 lassen
sich auch am oberen Verschluss 208 am Substrat 202 anbringen.
Obgleich nicht gezeigt, kann in einer oder beiden Grifflaschen ein
Ort zum Anbringen eines Aufhängers – bspw.
ein Loch – vorgesehen
sein.
-
Die 8 zeigt
eine noch andere Ausführungsform 300 der
Erfindung, bei der das Substrat 302 aus zwei separaten,
aufeinander gelegten Folienbögen
gebildet ist. Mit einem entsprechenden Verfahren werden alle vier
Kanten (inkl. der Unterkante 303) dicht verschlossen. Zum Öffnen des
oberen und der seitlichen Verschlüsse 306, 308, 310 sind
zwei Grifflaschen 304 (eine ist gezeigt) an die Vorder-
und die Rückseite
angeklebt. Der hierzu verwendete Klebstoff muss stärker sein
als die Schweißnaht
entlang der Oberkante und den Seiten der Tasche. Wie bei der Ausführungsform
der 7 kann an einer oder beiden Grifflaschen 304 ein
Ort zum Ansetzen eines Aufhängers – bspw.
ein Loch – vorgesehen sein.
-
Die 9 und 10 zeigen
eine noch andere Ausführungsform
als Tasche 400, die bevorzugt ist, weil sie sich ohne die
bei anderen Ausführungsformen
auftretenden Reißprobleme
zuverlässig öffnen lässt. Entsprechend
den vorangehen den Ausführungsformen
hat die Tasche 400 gegenüberliegende Wände 401, 403,
ist aber auch mit einem Zwischenverschluss 402 zu einer
ersten und einer zweiten Kammer 404 bzw. 406 unterteilt.
Die übrigen Ränder beider
Kammern sind so dicht verschlossen, dass der Wirkstoff auch in Dampfform
nicht hindurchtreten kann. Wie bei den oben diskutierten Ausführungsformen
ist mindestens eine Innenfläche
der ersten (404) der beiden Kammern mit dem freizusetzenden
Wirkstoff beschichtet. Demgegenüber
sind die Innenflächen
der zweiten Kammer 406 von einer Wirkstoffbeschichtung
frei.
-
Das
vom Zwischenverschluss 402 abgewandte Ende 408 der
zweiten Kammer 406 ist aufreißbar, damit ein Benutzer die
zweite Kammer öffnen
und deren gegenüberliegende
Wände ergreifen kann,
um dann den Zwischenverschluss 402 zu öffnen und die Innenflächen der
ersten Kammer 404 offenzulegen. Wie ersichtlich, erlaubt
diese Anordnung dem Benutzer, die erste Kammer 404 aufzureißen, ohne
eine mit dem Wirkstoff beschichtete Fläche berühren zu müssen.
-
Zuweilen
ist ein Zwischenverschluss, der vollständig genug ist, um den flüchtigen
Wirkstoff auch in seiner Dampfform einzuschließen, mechanisch fest genug,
dass ein Benutzer die Taschenwände
zerreißen
kann, bevor der Zwischenverschluss sich öffnet, so dass man ein unzuverlässig öffenbares
Produkt erhält.
Um dies zu vermeiden, wird in der meistbevorzugten Ausführungsform
der Zwischenverschluss 402 so hergestellt, dass er den
Durchgang des flüchtigen
Wirkstoffs in dessen flüssiger oder
fester Form verhindert, obgleich er nicht ausreicht, den Durchgang
des Wirkstoffdampfes zu verhindern. Diese mindere Forderung an den
Verschluss erlaubt, den Zwischenverschluss 402 auch ausreichend
mechanisch lösbar
so auszuführen, dass
er öffnet,
ohne dass die gegenüberliegenden Wände 401, 403 zerreißen. Der
dampfdichte Verschluss um die übrigen
Ränder
der ersten und der zweiten Kammern 404, 406 herum
schließen
den Dampf in der zweiten Kammer 406 und in der gesamten
Tasche 400 ein. Mit dieser Anordnung erhält man einen
zuverlässig öffenbaren
Artikel, der dampfdicht bleibt. Vorzugsweise enthalten die gegenüberliegenden
Wände an
einem verschlossenen Rand der zweiten Kammer 406 an einem
vom Zwi schenverschluss 402 entfernten Ort eine Kerbe 410 als
mechanische Schwächung,
die das Aufreißen
des Endes der zweiten Kammer durch den Benutzer erleichtert.
-
Die 11 und 12 zeigen
eine andere alternative Ausführungsform.
Die Tasche ist aus einem einzigen Bogen Laminat hergestellt, der
auf sich selbst umgefaltet ist, wobei eine Schicht 506 und
eine weitere Schicht 507 entstehen. Wie die 12 zeigt, wird
der Bogen so auf sich umgefaltet, dass die Schicht 507 innen
liegt. Ein äußerer Verschluss 505/508 umgibt
die Tasche, um das Insektizid 520 in der unteren Kammer 504 einzuschließen.
-
Wie
bei der Ausführungsform
nach 9 liegt ein Zwischenverschluss 502 vor.
Es gibt nun aber zwei gegenüberliegende
Einschnitte 510 und 511 als Reißstellen.
-
Zwei
Löcher 513, 514 sind
vorgesehen, die von Verschlussbereichen 516 vollständig umgeben sind.
Die Löcher
liegen außerhalb
der Zentralachse der Tasche; wird die Tasche an einer Reißstelle 510 oder 511 aufgerissen,
wird der Riss kaum durch beide Löcher
verlaufen. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Anordnung der umschlossenen
Löcher
auch ohne eine Laminatsstruktur einsetzbar ist.
-
Ist
der Verschluss 502 verhältnismäßig schwach
(um nach dem Aufreißen
die Trennung zu erleichtern), kann während der Lagerung ein Teil
des Insektiziddampfes am Verschluss 502 vorbei entweichen;
in Folge der zusätzlichen
Verschlussbereiche 516 wird er jedoch in der Tasche festgehalten.
Mit dieser Ausführungsform
ist also die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass ein Aufhänger das Öffnen der Tasche überlebt,
ohne den Verschluss bei der Lagerung zu beeinträchtigen.
-
Wie
bei der Ausführungsform
nach 9 ist das Taschenende mit den Reißstellen
aufreißbar,
damit ein Benutzer die zweite Kammer öffnen und deren gegenüberliegende
Wände ergreifen
kann, um dann den Zwischenverschluss 502 zu öffnen und
die Innenflächen
der ersten Kammer 504 offenzulegen.
-
Es
ist eine breite Vielfalt von verdunst- bzw. verdampfbaren Insektiziden,
Abwehrmitteln und Wachstumsregulatoren als Wirkstoff geeignet; für die Insektenbekämpfung ist
wünschenswert,
den Wirkstoff aus der Gruppe Transfluthrin, Tefluthrin, Prallethrin,
Vapothrin, Esbiothrin, Dichlovos und deren Kombinationen zu wählen.
-
Es
sollte klar sein, dass die erfindungsgemäßen Wirkstofffreisetzartikel
auch in anderen Formen ausführbar
sind. Diese sind als im Umfang der Erfindung liegend aufzufassen.
Bspw. kann der Wirkstoff statt eines Insektenbekämpfungsmittels (oder auch zusätzlich)
ein Duftstoff/Deodorant sein, wobei eine breite Vielfalt solcher
flüchtiger
Stoffe aus dem Stand der Technik bekannt ist (bspw. Citronella,
Limonen, Eucalyptus). Hinsichtlich des vollen Umfangs der Erfindung
wird daher auf deren Definition in den Ansprüchen verwiesen.
-
GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
-
Die
Erfindung stellt einen aufhängbaren Streifen
zum passiven Verdunsten eines Wirkstoffs bereit, der keine separate
Außenschicht
oder Umhüllung
erfordert.