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GEBIET DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen Vorrichtungen zur
Insektenbekämpfung
und insbesondere derartige Vorrichtungen, die ein flüchtiges
Insektenbekämpfungsmittel
freisetzen.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Das
Abgeben eines flüchtigen
Wirkstoffs an die Umgebung ist seit längerem bekannt. Bspw. offenbart die
EP 0 670 685 einen Sampler
für flüchtige Flüssigkeiten
mit einer dampfundurchlässigen
Grundschicht und einer dampfundurchlässigen Deckschicht, zwischen
denen eine flüchtige
Flüssigkeit
angeordnet ist. Ein Klebstoffring
4 zwischen der Grund-
und der Deckschicht hält
diese zusammen und unterdrückt
damit eine Verflüchtigung
der Flüssigkeit
vor dem beabsichtigten Einsatz. Alternativ zum Klebstoff ist in
Spalte 9, Zeilen 43–47
angegeben, dass es sich bei der Deckschicht um eine Haftfolie aus
Polyvinylidenchlorid handeln kann, die selbsttätig an der Grundschicht haftet.
Die zum Ausbilden der Grundschicht eingesetzten Polymerisate sind solche,
die die flüchtige
Flüssigkeit
absorbieren. Vor dem Absorbieren in die Grundschicht wird die Flüssigkeit jedoch
vorzugsweise mit einem Oberflächenspannungseffekt
auf der Folie festgehalten, so dass sich die Grundschicht sofort
und problemlos hinsichtlich eines Ablaufens der flüchtigen
Flüssigkeit
von ihr handhaben lässt.
Um den Sampler einzusetzen, zieht der Benutzer die Grundschicht
von der Deckschicht ab und legt so den flüchtigen Stoff zur Umluft hin
frei.
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Die
US-PS 4 445 641 (Baker u.a.) offenbart das Rückhalten einer flüchtigen
Flüssigkeit
durch einen Kapillareffekt in den Poren eines mikroporösen Kunststoffs.
Die Verdunstung wird dabei von den Kanälen im mikroporösen Material
auf eine Freisetzrate nullter Ordnung geregelt. Der mikroporöse Kunststoff
wirkt als verdunstungsregulierende Membran. Die genannte Patentschrift
gibt weiterhin ein Reservoir und eine die Freisetzrate regelnde
Membran an. Beim Reservoir handelt es sich um eine mikroporöse Polymerisatstruktur
mit untereinander verbundenen oder kontinuierlichen Poren geeigneten
Durchmessers, mit denen der Wirkstoff kapillar aufnehm- und festhaltbar
ist. Der Wirkstoff ist im Polymerisatmaterial im wesentlichen unlöslich. Weiterhin
ist um das mit dem Wirkstoff getränkte mikroporöse Reservoirmaterial
herum eine Membran dicht abschließend auf eine undurchlässige Unterlage
aufgebracht.
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Seit
Jahrhunderten werden Menschen von vielen Insektenarten – insbesondere
bestimmten Fluginsekten (bspw. Moskitos) – geplagt. Man hat Techniken
entwickelt, zu deren Bekämpfung
einen flüchtigen
Wirkstoff freizusetzen. Dabei wird ein flüchtiges Insektenbekämpfungsmittel
konzentriert genug in ein Luftvolumen freigesetzt, um Schadinsekten
in ihm abzuweisen oder abzutöten.
Ein Beispiel lehrt die US-PS 6 239 044 (Feng), die eine Moskito-Abwehr-
bzw. Abtötungsvorrichtung
mit einer Spange offenbart, mit der die Vorrichtung am Körper (d.h.
der Kleidung) eines Benutzers aufhängbar ist. Die Vorrichtung
weist eine elektrische Heizung auf, die eine Moskito-Weihrauchmatte
erwärmt,
um Moskitos abtötenden
Weihrauch in der Nähe
des Benutzers freizusetzen.
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Die
US-PS 3 685 734 (Paciorek u.a.) offenbart einen Schädlinge abweisenden
Artikel mit einer aufgeschweißten
Deckschicht 12, die entfernbar ist, um einen ein Abwehrmittel
tragenden Träger 14 freizulegen,
der ein absorbierendes Element 16 sowie Löcher 20 aufweist,
die ein Verdunsten des Abwehrmittels aus dem absorbierenden Element 16 erlauben.
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Die
US-PS 6 534 079 (Munagavalasa) der Anmelderin offenbart ein nicht
absorbierendes und inertes Substrat, das mit einem Insektenbekämpfungswirkstoff
beschichtet ist. Zur Bekämpfung
von Fluginsekten verdunstet der Wirkstoff passiv aus dem Substrat.
Der Wirkstoff ist zu weniger als 40 μg pro Qudratzentimeter des Substrats
löslich,
so dass er nicht in das Substrat absorbiert wird und an dessen Oberfläche verbleibt,
was das Verdunsten fördert.
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Die
US-PS 6 360 477 (Flashinski u.a.) der Anmelderin offenbart eine
Insektenbekämpfungstasche,
die einen flüchtigen
Wirkstoff zur Insektenbekämpfung
enthält.
Die Tasche kann aus einem einzigen Bogen gebildet sein, der auf
sich umgefaltet und dann dicht verschlossen wird, so dass der Wirkstoff
zwischen den einander zugewandten Flächen des umgefalteten Bogens
eingeschlossen ist, um ein Verdunsten desselben vor dem Öffnen der
Tasche zu verhindern. Ein Benutzer kann die Tasche öffnen, damit
der Wirkstoff passiv in die Umgebung verdunstet. Die Tasche lässt sich
an einem baulichen Element wie bspw. der Kleiderstange in einem
Schrank aufhängen.
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Ein
Bedarf an Verdunstungsvorrichtungen, die wirksam arbeiten, aber
nur eine Mindestmenge an flüchtigem
Material erfordern, wird weiter bestehen. Vorrichtungen, die während ihrer
Nutzungsdauer den flüchtigen
Stoff vollständig
oder fast vollständig
freisetzen, sind vorteilhaft vom Standpunkt der Müllvermeidung oder
weil sie eine maximale Verflüchtigungsrate
bieten. Vorrichtungen, bei denen der flüchtige Wirkstoff sich vor dem
eigentlichen Einsatz nur minimal verflüchtigt, sind ähnlich vorteilhaft.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
oben erwähnten
Schwierigkeiten lassen sich mit der vorliegenden Erfindung überwinden,
wie sie in den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist. Erfindungsgemäß weist
eine Insektenbekämpfungsvorrichtung eine
erste, im wesentlichen undurchlässige
Oberfläche
mit einem ersten kritischen Wert der Oberflächenspannung auf. Auf der ersten
Oberfläche
ist ein flüchtiger
Wirkstoff zur Insektenbekämpfung
angeordnet, der eine Oberflächenenergie
von mindes tens etwa 0,005 N/m (5 dynes/cm) unter dem ersten kritischen
Wert der Oberflächenspannung
aufweist.
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Die
Insektenbekämpfungsvorrichtung
hat eine erste und eine zweite, im wesentlichen undurchlässige Oberfläche. Zwischen
den Oberflächen
befindet sich ein flüchtiges
Insektenbekämpfungsmittel.
Eine Anziehungseigenschaft des Wirkstoffs hält nur die erste in lösbarer Berührung mit
der zweiten Oberfläche,
so dass die Verdunstung des Wirkstoffs verhindert ist.
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Andere
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
ausführlichen
Beschreibung.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Aufriss eines Insektenabwehrbogens im ungefalteten Zustand;
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2 ist
eine isometrische Darstellung des Bogens der 1;
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3A ist
ein Aufrissdarstellung eines Bogens mit einer Außenrandsperre;
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3B ist
ein schaubildlicher Teilschnitt in der Ebene 3B-3B der 3A;
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4A ist
ein Aufriss eines Bogens mit einer alternativen Außenrandsperre;
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4B ist
ein schaubildlicher Teilschnitt in der Ebene 4B-4B der 4A;
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5 und 6 sind
Aufrisse und zeigen die Bögen
der 1–4 in einem ungefalteten bzw. einem gefalteten
Zustand;
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7 ist
ein schaubildlicher Schnitt allgemein in der Ebene 7-7 der 6;
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8 ist
ein Schnitt ähnlich
der 7, zeigt aber separate Bögen, nicht einen einzelnen
gefalteten Bogen;
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9 zeigt
schaubildlich isometrisch einen an einer Wand angebrachten Bogen;
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10 ist
eine vergrößerte isometrische
Teildarstellung; und
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11 ist
ein Aufriss allgemein aus der Ebene 11-11 der 10.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Auf
einer im wesentlichen undurchässigen
Oberfläche 20 eines
Bogens 23 ist ein flüchtiges
flüssiges Insektenbekämpfungsmittel
angeordnet. Das Bekämpfungsmittel
hat eine Oberflächenenerige
von mindestens etwa 0,005 N/m (5 dynes/cm) unter einem kritischen
Wert der Oberflächenspannung
der Oberfläche 20 (d.h.
einen Wertabstand zu ihr). Zusätzlich
kann das Mittel auch eine Oberflächenenergie
von mindestens etwa 0,01 N/m (10 dynes/cm) unter dem kritischen
Wert der Oberflächenenergie
aufweisen. Der Abstand der Oberflächenenergien fördert ein
effektives Benetzen der Oberfläche 20 derart,
dass das Bekämpfungsmittel
die gesamte verfügbare
Oberfläche 20 gleichmäßig benetzt.
Dabei entsteht eine gleichmäßig dünne durchgehende Schicht,
die eine größtmögliche Verflüchtigung
pro Flächeneinheit
fördert,
wenn das Bekämpfungsmittel
zur Umgebung freigesetzt wird. Bei einer weniger wirksam benetzten
Fläche
ohne die genannte Differenz der Oberflächenenergie können Unregelmäßigkeiten
oder örtliche
Ansammlungen entstehen, die ein optimales Verflüchtigen verhindern. Die Verflüchtigungsrate
des Bekämpfungsmittels
bleibt bis zur völligen
Freisetzung fast konstant.
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Das
Material der Oberfläche 20 ist
nicht sehr wichtig, so lange für
ein Bekämpfungsmittel
einer gegebenen Oberflächenenergie
die genannte Energiedifferenz erfüllt ist. Für die Oberfläche 20 lässt sich
jedes geeignete Material einsetzen – bspw. polymere oder nicht
polymere Stoffe einschl. Nylon, Polyester oder Glas. Die Oberfläche 20 ist
für die
flüchtige
Flüssigkeit
optimal inert. Der Bogen 23 kann jede geeignete Dicke – bspw.
0.002 Zoll (0,05 mm) – aufweisen.
Er kann aus transparentem OPET (orientiertem Polyethylenterephthalat)
bestehen und eine Oberflächenenergie
bzw. kritische Oberflächenspannung
von mehr als etwa 0,05 N/m (50 dynes/cm) aufweisen. Er kann jede
geeignete Größe wie bspw.
10.5 Zoll (26,67 cm) × 14.5
Zoll (36,83 cm) haben. Er lässt
sich entlang einer Faltlinie 24 (vergl. 2 und 7)
so falten, dass die Oberfläche 20 eine
erste und eine zweite Fläche 26, 29 bildet,
die einander zugewandt sind. Alternativ können eine erste und eine zweite
Fläche 33a, 36a mit
separaten Bögen 33, 36 (6)
gebildet sein. Die Flächen 33a, 36a können aus
dem gleichen Stoff oder aus unterschiedlichen Stoffen gebildet sein.
Die Oberfläche 20 sollte
im wesentlichen nicht absorbierend sein, so dass das Bekämpfungsmittel
sich auf ihr befindet, nicht aber vom Bogen 23 absorbiert
wird. Diese Absorption kann unerwünscht sein, da der Bogen 23 eine
gewisse Menge des Bekämpfungsmittel
unbestimmt lange oder dauernd aufnehmen kann, so dass Bekämpfungsmittel
verloren geht. Ein weiterer Vorteil eines im wesentlichen nicht
absorbierenden Bogens ist, dass die von ihm getragene Flüssigkeitsmenge
vom verfügbaren
Flächeninhalt,
nicht seiner Dicke abhängt.
Daher lassen sich erfindungsgemäße Bögen dünn ausführen, was
Material und Versandkosten spart.
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Wie
oben festgestellt, lassen sich die Oberflächen 33a, 36a aus
verschiedenartigen Materialien ausführen. In dieser Hinsicht ist
das Material der Oberflächen 33a, 36a nicht
besonders wichtig, sofern eine gegebene flüchtige Flüssigkeit, die auf sie aufgebracht
wird, eine Oberflächenspannung
von mindestens 0,005 N/m (5 dynes/cm) unter der kritischen Oberflächenspannung
der Flächen 33a, 36a hat,
um die erwähnte
Benetzung zu erreichen. Die kritische Oberflächenspannung der Flächen 20, 33a, 36a wird
mit einem Markierstift bestimmt, der von der Fa. Diversified Enterprises,
91-N Main Street, Claremont, NH 03743, US vertrieben wird. Typische
Werte für
die hier diskutierten flüchtigen
Flüssigkeiten
sind etwa 0,035 N/m (35 dynes/cm), so dass die Fläche 20 eine
Oberflächenspannung
von etwa 0,04 N/m (40 dynes/cm) oder mehr haben muss, um die Differenz
von mindestens etwa 0,005 N/m (5 dynes/cm) zu erreichen. Polyester-
und Nylon-Folien sind für
den Bogen 23 eher geeignet, da sie typischerweise eine
Oberflächenspannung
von weitaus mehr als 0,04 N/m (40 dynes/cm) haben. Polyester- und
Nylonfolien stehen vielfach zur Verfügung – bspw. vn der Fa. MS Packaging, Chicago,
US. Unbehandelte Polypropylen- und Polyethylenfolien sind u.U. für Flüssigkeiten
mit 0,035 N/m (35 dynes/cm) nicht geeignet, da ihre Oberflächenenergie
tendenziell unter 0,04 N/m (40 dynes/cm) liegt. Corona-, Flamm-
oder anderen Behandlungen können
aber ihre Oberflächenenergie
genügend
steigern, um den erforderlichen Energieabstand herzustellen. Die
vorliegende Erfindung umfasst also Polypropylen, Po lyethylen, andere
Polymerisate oder andere Materialien oder Laminate aus den genannten
Materialien, so lange sie in Kombination mit einer gegebenen flüchtigen
Flüssigkeit
den geforderte Energieabstand von mindestens etwa 0,05 N/m (5 dynes/cm)
erfüllen.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass auch ein unbehandeltes Polyethylen
oder Polypropylen geeignet sein kann, wenn eine flüchtige Flüssigkeit
gewählt
wird, deren Oberflächenenergie niedrig
genug ist, um die Abstandsforderung zu erfüllen.
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Eine
Anziehungseigenschaft des Wirkstoffs wird ausgenutzt, um die gegenüberliegenden
Flächen 26, 29 oder
separaten Bögen 33, 36 lösbar, aber
dicht abschließend
zusammen zu halten und so ein Verflüchtigen des Wirkstoffs vor
dem Einsatz zu verhindern, ohne separate Klebstoffe, Schweißungen oder
andere Verschlussmethoden anwenden zu müssen. Bei der Anziehung kann
es sich um eine Kapillarkraft handeln, die sich aus dem genannten
Energieabstand ableitet. Alternativ ließe sich eine Anziehung aus
einer Klebrigkeit des Wirkstoffs ableiten. Das Vermeiden von Klebstoffen
oder Schweißungen
kann besonders dort vorteilhaft sein, wo die Endverbraucher eine
Vorrichtung mit einer nur kurzen Lagerungsdauer fordern.
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Der
Insektenbekämpfungswirkstoff
kann u.a. ein beliebiges geeignetes Insektenbekämpfungsmittel sein, das als
Insektizid, Abwehrmittel od. dergl. fungiert, bspw. Transfluthrin,
Tefluthrin oder Vaporthrin.
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Das
Insektenbekämpfungsmittel
kann ein Lösungsmittel
enthalten, in dem das Transfluthrin oder andere Wirkstoffe gelöst sein
können.
Geeignete Lösungsmittel
sind solche, in denen sich das Insektenbekämpfungsmittel vollständig löst; es kann
sich dabei u.a. um Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, Glycoläther usw. handeln.
Geeignete Kohlenwaserstofflösungsmittel
sind u.a. von der Fa. ExxonMobil Chemical Company unter den Handelsbezeichnungen
ISOPAR®L,
ISOPAR®M
und ISOPAR®V
erhältlich.
Geeignete Glycoläther
sind u.a. Dipropylenglycol-n-butyläther der Handelsbezeichnung
DOWANOL®DPnB;
Tripropylenglycolmethyläther
der Handelsbezeichnung DOWANOL®TPM; und Dipropylenglycoldimethyläther der
Handelsbezeichnung PROGLYDE®DMM; alle diese Glycoläther-Lösungsmittel
sind von der Fa. The Dow Chemical Company erhältlich.
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Im
Lösungsmittel
kann Kolloid-Kieselerde dispergiert sein und als Aufbrauchzeichen
(unten diskutiert) dienen – bspw.
das Produkt CAB-O-SIL® der Fa. Cabot Corporation,
Boston, Massachusetts, US.
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Eine
Außenrandsperre 44 ist
auf eine oder beide der Flächen 26, 29 aufgebracht.
Die Außenrandsperre 44 soll
verhindern, dass die flüchtige
Flüssigkeit
durch Kapillarkräfte
oder andere potenzielle Kräfte
während der
Herstellung, Lagerung oder Bewegung des Bogens 23 von der
Fläche 26 abwandert,
während
sie sich über diese
ausbreitet. Die Außenrandsperre 44 kann
auch zusätzlich
zu den Grifflaschen 45, 46 als Grifffläche dienen,
so dass ein Benutzer die Seiten des ungefalteten Bogens 23 handhaben
kann, ohne die flüchtige
Flüssigkeit
zu berühren.
Die Grifflaschen 45, 46 können geeignet bemessen sein,
um als wirksame Grifffläche
zu wirken, so dass ein Benutzer die flüchtige Flüssigkeit nicht zu berühren braucht.
Die Laschen 45, 46 werden auseinandergezogen,
um die Flächen 26, 29 freizulegen
und die Freisetzung einzuleiten. Die 3A, 3B zeigen
die Außenrandsperre 44 als
umlaufende Rahmenschicht 47, die auf die Oberfläche 20 des
Bogens 23 aufgeschweißt
oder sonstwie dort fixiert ist. Die Rahmenschicht 47 kann
aus einem Polypropylen oder anderem Material mit ausreichend hohem
Modul ausgebildet sein, das eine ausreichend starre Wand bzw. einen solchen
Damm bildet, um die Wanderung des flüchtigen Wirkstoffs zu unterbinden.
Diese Maßnahme
kann gegenüber
einem dünnen, übermäßig flexiblen
Material bevorzugt sein. Natürlich
kann die Rahmenschicht 47 aus dem gleichen oder einem anderen
Material wie der Bogen 23 hergestellt sein. Die Außenrandsperre 44 kann
auch eine Nut 53 enthalten (4A, 4B).
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Am
Bogen 23 kann eine Anbringungseinrichtung 56 (10)
vorgesehen sein – vorzugsweise
an einer oder beiden Grifflaschen 45, 46 auf einer
Bogenoberfläche 59 der
Bogenoberfläche 20 gegenüber. Die
Anbringungseinrichtung 56 ist vorzugsweise ein 1,27 cm
(1/2 Zoll) breites Klebeband 62 mit einer ersten und einer zweiten
Klebstoffseite 65, 68, wobei die erste Klebstoffseite 65 auf
die Bogenoberfläche 59 geklebt
und die zweite Klebstoffseite 68 in der Lage ist, an einer
tragenden Oberfläche 70 wie
bspw. eine Wand 73 (8) zu haften.
Doppelseitig beschichtet Klebebänder
sind von der Fa. Minnesota Mining & Manufacturing Company (d.h. 3M)
erhältlich – bspw.
als umsetzbares Klebeband 9415PC oder 9425PC. Die erste permanente
Seite 65 des Bands 62 bleibt fest mit dem Bogen 23 verbunden,
während
die umsetzbare zweite Seite 68 sich auf mehreren tragenden
Oberflächen
befestigen lässt – bspw.
Fenstern, gestrichenen Wänden,
Holztüren,
Möbeln usw.
Während
ein doppelseitiges Klebeband bevorzugt ist, liegt jede geeignete
Einrichtung zum Anbringen des Bogens 23 an einer tragenden
Fläche
im Rahmen der Erfindung.
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Der
Bogen 23 kann weiterhin ein Aufbrauchzeichen 76 (10, 11)
aufweisen, das dem Benutzer anzeigt, dass die gesamte oder fast
die gesamte flüchtige
Flüssigkeit
vom Bogen 23 freigesetzt worden ist. Enthalten die genannten
Lösungsmittel
bspw. kolloidale Kieselerde-Teilchen der Handelsbezeichnung CAB-O-SIL®,
bilden diese nach der Verdunstung einen weißen Rückstand, der dem Benutzer anzeigt,
dass die Verflüchtigung
vollständig
erfolgt ist. Alternativ kann es sich bei dem Aufbrauchzeichen 76 um
einen seine Earbe ändernden
Aufkleber 79 handeln. Der Aufkleber 79 kann eine
Decklage 82 aufweisen, die der Benutzer entfernt, wenn
er die Flächen 26, 29 trennt.
Die Deckschicht lässt
sich entfernen, indem man in Richtung eines Pfeils 83 (10)
zieht. Bei entfernter Decklage 82 zeigt der Aufkleber 79 eine
erste Farbe (bspw. rot). Nach einer vorbestimmten Dauer, d.h. bei
vollständiger
Verflüchtigung
der Flüssigkeit
von der Bogenoberfläche 20, nimmt
der Aufkleber 79 eine zweite Farbe (bspw. grün) an und
zeigt so dem Benutzer, dass die Nutzungsdauer des Bogens 23 abgelaufen
ist. Der farbändernde
Aufkleber 79 könnte
eine Textmitteilung wie das Wort "Entsorgen" aufweisen, das nach einer vorbestimmten
Zeitdauer erscheint und dem Benutzer anzeigt, dass die Nutzungsdauer
des Bogens 23 abgelaufen ist. Aufkleber mit dieser allgemeinen
Art einer Farbwechseltechnologie sind von der Fa. Temtec, Tochter
der Fa. Brady Worldwide, Suffern, NY 10901, US, ggf. unter der Handelsbezeichnung
TEMPbadge® erhältlich.
Während
ein farbändernder
Aufkleber als Aufbrauchanzeige geeignet ist, lassen sich auch andere
geeignete Formen einer Aufbrauchanzeige bzw. eines Aufbrauchindikators verwenden.
Bspw. kann die flüchtige
Flüssigkeit
einen Duftstoff mit Blumen- oder Citrusduft enthalten, der sich mit
der Zeit abschwächt.
Bei fast vollständiger
oder vollständiger
Verflüchtigung
ist der Duft vom durchschnittlichen Verbraucher nicht mehr wahrnehmbar,
was die Notwendigkeit eines Auswechselns des Bogens 23 anzeigt.
Die Decklage 82 des Aufklebers 79 kann auch das
doppelseitige Klebeband 62 abdecken, wie in den 10 und 11 gezeigt.
Durch Abziehen der Decklage 82, um die zweite Klebeseite 68 offen
zu legen, wird auch der Aufkleber 79 zur Umluft freigelegt.
Der Farbwechselaufkleber 79 geht vorzugsweise nach einer
vorbestimmten Zeitdauer, die etwa der Nutzungsdauer des Bogens 23 entspricht,
von der ersten zur zweiten Farbe über. In dieser Hinsicht erfolgt
die Freisetzung vom Bogen 23 mit einer effektiven Konzentration,
um die Insekten über
die gesamte Nutzungsdauer des Bogens 23 zu bekämpfen.
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Nach
dem Aufbringen der Flüssigkeit
auf die Oberfläche 20 des
Bogens 23 wird letzterer entlang der Faltlinie 24 gefaltet,
so dass die Seiten 26, 29 der Oberfläche 20 sich
dicht aufeinander legen, wie in 7 gezeigt.
Die Anziehung der Flüssigkeit
zur Oberfläche 20 hält die einander
zugewandten Seiten 26, 29 aneinander, so dass
der Bogen 23 im gefalteten Zustand verleibt, in dem die
Seiten 26, 29 gleichmäßig und dicht abschließend so
aufeinander gedrückt
werden bzw. aneinander haften, dass ein Verflüchtigen vor dem Einsatz wirksam
verhindert ist. Diese Anziehung lässt sich als Kapillarkraft
bezeichnen. Die Kapillarkraft der Flüssigkeit ist hoch genug, dass
die Seiten 26, 29 lösbar und so aneinander haften,
dass ein Verflüchtigen
vor dem Einsatz vollständig
bzw. im wesentlichen unterdrückt
ist, so dass man den Bogen 23 den Benutzern auch ohne zusätzliche
Verschlusseinrichtungen (bspw. einen Klebeverschluss) zuführen kann.
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Nach
den hier und oben ausgedrückten
Prinzipien wird nach einem Verfahren zum Herstellen einer Insektenbekämpfungsvorrichtung
eine erste Oberfläche
wie bspw. die Oberfläche 20 mit
einem Bekämpfungswirkstoff
benetzt, so dass sich auf ihr eine dünne, im wesentlichen durchgehende
Schicht ausbildet. Der Bekämpfungswirkstoff
hat eine Oberflächenenergie,
die mindestens etwa 0,005 N/m (5 dynes/cm) niedriger ist als die
kritische Oberflächenspannung
der Oberfläche.
Zusätzlich
kann die Oberflächenenergie
mindestens etwa 0,01 N/m (10 dynes/cm) niedriger sein als die Oberflächenspannung.
Eine zweite Oberfläche
wird auf die erste Oberfläche
aufgebracht, wobei man die zugewandte Seite 29 auf die
Seite 26 auf- bzw. die separaten Bögen 33, 36 zusammenbringt.
Dann wird der flüchtige
flüssige
Bekämpfungswirkstoff,
bei dem es sich um Transfluthrin oder andere geeignete Mittel handeln
kann, in die Tasche pipettiert. Der flüchtige flüssige Insektenbekämpfungswirkstoff
kontaktiert dann die Oberfläche 20 und
breitet sich gleichmäßig aus.
Es kann auch eine Anbringungseinrichtung und/oder eine Aufbrauchanzeige
vorgesehen werden.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Zwei
10,5 Zoll (26,7 cm) × 14,5
Zoll (36,8 cm) große
Bögen wurden
mit 112,6 mg eines Insektenbekämpfungsmittels
aus 83,5 Gew.-% Transfluthrin in 16,5 Gew.-% Dipropylenglycoldimethyläther (PROGLYDE®DMM)
beschichtet. Das Transfluthrin war 95,8 % rein in technischer Qualität. Zwei
10 Zoll (25 cm) × 10 Zoll
(25 cm) × 10
Zoll (25 cm) große
Käfige
mit Nylonnetzwänden,
die je zwanzig weibliche Moskitos der Art Culex quinquefasciatus
im Alter von 14 Tagen enthielten, wurden in einen umschlossenen
rechteckigen 20 m3-Testraum eingebracht,
und zwar einer der Käfige
168 cm hoch über
dem Boden, der andere niedriger, d.h. 46 cm über dem Boden. Der höher liegende
Käfig war
1 m von der Südwand
und 86 cm von der Westwand beabstandet, der untere 1 m von der Nordwand
und 86 cm von der Ostwand. Sofern nichts anderes angegeben ist,
wurde vor dem Einbringen der Moskitos in die Käfige die Luft im Testraum mit
einer Abluftvorrichtung ausgetauscht. Die Bögen wurden an einer Wand des
Testraums 5 Fuß (1,52
m) über
dem Boden angebracht. Wie die Tabelle 1 unten zeigt, erreichten
die Bögen
zwei Stunden nach dem Einbringen in den Raum eine durchschnittliche
Knockdown-Rate von 51 %. Sofern nichts anderes angegeben ist, entsprach
für alle
folgenden Beispiele das Prüfverfahren
dem des Beispiels 1.
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BEISPIEL 2
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Die
Bögen des
Beispiels 2 waren mit denen des Beispiels 1 identisch mit der Ausnahme,
dass sie zwei Stunden lang (ohne Luftaustausch) in dem Raum belassen
wurden und dort eine Wirkstoffkonzentration entstand, bevor die
Moskitos in die Käfige
gelassen wurden. Nach der Tabelle 1 betrug 2 Std. nach dem Einbringen
des Moskitos die mittlere Knockdown-Rate 78 %.
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BEISPIEL 3
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Die
Bögen des
Beispiels 3 waren identisch mit denen des Beispiels 1, außer dass
sie für
die Dauer von 7 Tagen im Testraum belassen wurden. Während dieses
7-tägigen
Zeitraums wurde zum Simulieren des Luftaustauschs in einem typischen
Haushalt die Luft jeden Tag 15 Minuten lang ausgetauscht. Nach 7
Tagen wurden nach dem Luftaustausch im Testraum die Moskitos 4 Std.
in die Käfige
eingebracht. Nach der Tabelle 1 ergab sich zwei Stunden danach eine
mittlere Knockdown-Rate von 100 %.
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BEISPIEL 4
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Es
wurden zwei 10 Zoll (25,4 cm) × 14
Zoll (35,5 cm) große
Polypropylenbögen
mit jeweils einem behandelten Bereich von 120 in.2 (ca.
774 cm2) bereit gestellt. Auf den behandelten
Bereich jedes Bogens wurde eine Lösung aus 104,3 mg reinem Transfluthrin,
3 mg Duftstoff Takasago RD-1436 Instant Release und 7,6 mg Dipropylenglycoldimethyläther (PROGLYDE®DMM)
aufgebracht. Der Duftstoff ist von der Fa. Takasago International,
New Jersey, US, erhältlich.
Nach der Tabelle 1 erzielten die Bögen des Beispiels 4 nach zwei
Stunden eine mittlere Knockdown-Rate von 96 %.
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BEISPIEL 5
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Zwei
10 Zoll (25,4 cm) × 22
Zoll (55,8 cm) große
ultraklare Polyesterbögen
wurden verwendet; sie wiesen jeweils einen Polypropylen-Rahmenschicht
um einen 185 in.2 (1193,5 cm2)
großen
behandelten Bereich herum auf. Auf den behandelten Bereich wurde
eine Lösung
von 208,7 mg Transfluthrin und 41,2 mg Dipropylenglycoldimethyläther (PROGLYDE®DMM)
aufgebracht. Die Bögen
wurden nach dem gleichen Verfahren wie im Beispiel 1 geprüft. Sie
erzielten 2 Std. nach dem Einbringen in den Testraum eine mittlere
Knockdown-Rate von 78 %.
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BEISPIEL 6
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Die
Bögen des
Beispiels 6 waren identisch mit denen des Beispiels 5, wurden jedoch
für die
Dauer von 15 Tagen im Testraum belassen. Während dieses 15-tägigen Zeitraums wurde die Luft
jeden Tag 15 Minuten lang ausgetauscht. Nach 15 Tagen wurden die
Moskitos in die Käfige
eingebracht; nach der Tabelle 1 ergab sich 2 Std. nach dem Einbringen
der Moskitos eine mittlere Knockdown-Rate von 99 %.
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VERGLEICHSBEISPIEL A
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Beim
Vergleichsbeispiel A handelt es sich um eine in eine 220 V~-Wandsteckdose
gesteckte elektrische Heizvorrichtung zum Freisetzen eines flüssigen Abwehrmittels,
ein Reservoir mit einer 6%-igen Pynamin-Forte-Lösung und einen Keramikdocht
im Reservoir. Derartige Heizvorrichtungen werden damit beworben,
sie seien zu einer wirksamen Insektenabwehr für die Dauer von 45 Nächten in
der Lage, und sind von der Fa. Zobele Industrie Chimiche, Trento,
Italien erhältlich.
Die Vorrichtung des Vergleichsbeispiels A wurde vor dem Einbringen
der Moskitos in die Käfige
24 Std. "gealtert", d.h. die Vorrichtung
wurde 24 Std. lang im 20 m3-Testraum laufen
gelassen und während
dieses Zeitraums einem 15-minütigen
Luftaustausch unmittelbar vor dem Einbringen der Moskitos in die
Käfige
unterzogen.
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VERGLEICHSBEISPIEL B
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Beim
Vergleichsbeispiel B handelte es sich um eine 2,5 mm dicke Matte,
die mit 40 mg Pynamin Forte, 40 mg Piperonylbutoxid (PBO) und 20
mg eines m-Phthalodinitrils (IPM) getränkt war. Derartige Matten sind ebenfalls
von der Fa. Zobele Industrie Chimiche erhältlich. Die Matte wurde mit
einer herkömmlichen
elektrischen Heizvorrichtung der Bezeichnung "Vape Fumakiller PTC Heater" mit 110 V~ gespeist
betrieben. Dabei war die Matte auf dem Boden des Testraums ausgelegt.
Die Moskitos wurden mit dem Heizbeginn der Matte in die Käfige eingebracht.
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Wie
die Tabelle 1 zeigt, wurden im Kontrollbeispiel die Moskitos nicht
bewegungsunfähig ("knock-down") gemacht. Beim Kontrollbeispiel
wurden die Moskitos nach dem Luftaustausch im Testraum in die Käfige eingebracht,
ohne dass sich dort ein Insektizid befand. Tabelle
1
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GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
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Wie
oben diskutiert, ist die vorliegende Erfindung nicht auf gefaltete
Bögen begrenzt
und kann separate Bögen
oder Lagen umfassen, die aus dem gleichen oder unterschiedlichen
Materialien aufgebaut sind. Außerdem
kann das Verflüchtigungsverhalten
eines gegebenen Bogens variieren. Auch ist eine breite Vielfalt von
Bogengrößen möglich. Für den Fachmann
ergeben sich aus der vorgehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen
an der vorliegenden Erfindung. Daher gilt diese Beschreibung nur
als beispielhaft für
die hier offenbarten erfinderischen Konzepte; sie soll den Fachmann
befähigen,
die Erfindung zu nutzen, und lehren, wie dies am besten erreichbar
ist. Sämtliche
Rechte an allen Modifikationen im Rahmen der beigefügten Ansprüche bleiben
vorbehalten.