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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Verwendung bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung einer Krankheit, die maligne B-Zellen
umfasst, gerichtet. Die Erfindung verwendet antagonistische Anti-CD40-Antikörper oder
Antigen-bindende Fragmente davon.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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B-Zellen
spielen eine bedeutende Rolle während
der normalen Immunantwort in vivo. Ein fremdes Antigen wird an Oberflächen-Immunglobuline
von spezifischen B-Zellen binden, was eine Kette von Ereignissen, einschließlich Endozytose,
Prozessierung, Präsentation
prozessierter Peptide auf MHC-Klasse II-Molekülen und Hinaufregulation des
B7-Antigens auf der B-Zell-Oberfläche auslöst. Eine
spezifische T-Zelle bindet dann via T-Zell-Rezeptor(TCR)-Erkennung des auf
dem MHC-Klasse II-Molekül
präsentierten,
prozessierten Antigens an die B-Zelle. Stimulation durch die TCR
aktiviert die T-Zellen und leitet T-Zell-Cytokinproduktion ein. Ein
zweites Signal, das zudem die T-Zelle aktiviert, ist eine Wechselwirkung
zwischen den CD28-Antigen auf T-Zellen und dem B7-Antigen auf B-Zellen.
Wenn die oben genannten Signale empfangen werden, wird der CD40-Ligand,
der auf ruhenden humanen T-Zellen nicht exprimiert wird, auf der
T-Zell-Oberfläche
hinaufreguliert. Bindung des CD40-Liganden an das CD40-Antigen auf
der B-Zell-Oberfläche
stimuliert die B-Zelle, was die B-Zelle veranlasst, zu einer Plasmazelle,
die hohe Konzentrationen von löslichem
Immunglobulin sekretiert, zu reifen.
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CD40
ist ein Zelloberflächen-Antigen,
das auf der Oberfläche
von sowohl normalen, als auch neoplastischen humanen B-Zellen, dendritischen
Zellen, monozytären
und Epithelzellen, manchen Epithelkarzinomen und auf Antigen-präsentierenden
Zellen (APCs) vorhanden ist. CD40-Expression auf APCs spielt eine
bedeutende Co-stimulatorische Rolle bei der Aktivierung sowohl von
T-Helfer- als auch cytotoxischen T-Lymphozyten. CD40-Rezeptoren
werden auch auf Eosinophilen, synovialen Membranen bei rheumatoider
Arthritis, aktivierten Thrombozyten, entzündeten Gefäßendothelzellen, Hautfibroblasten
und anderen nicht-lymphoiden Zelltypen gefunden. Der CD40-Rezeptor
wird auf aktivierten T-Zellen, aktivierten Thrombozyten und entzündeten glatten
Gefäßmuskelzellen
exprimiert. CD40 wird auch bei niedrigen Leveln auf Gefäßendothelzellen
exprimiert und wird in Gebieten lokaler Entzündung hinaufreguliert.
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Humanes
CD40 ist ein Peptid von 277 Aminosäuren, das ein vorhergesagtes
Molekulargewicht von 30.600 hat, mit einem sekretorischen Signalpeptid
von 19 Aminosäuren,
das vorwiegend hydrophobe Aminosäuren
umfasst. Der CD40-Rezeptor existiert in einem hochmodifizierten
Glykoprotein-Zustand auf der Zelloberfläche und wandert in Natriumdodecylsulfat
(SDS)-Polyacrylamidgelen als ein näherungsweise 50 kDa-Polypeptid.
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Das
CD40-Antigen ist bekannt dafür,
mit dem humanen Nervenwachstumsfaktor (NGF)-Rezeptor, Tumornekrosefaktor-α (TNF-α)-Rezeptor
und Fas verwandt zu sein, was dar auf hindeutet, dass CD40 ein Rezeptor
für einen
Liganden mit bedeutenden Funktionen bei der B-Zell-Aktivierung ist.
Während
der B-Zell-Differenzierung wird das Molekül zuerst auf Prä-B-Zellen exprimiert
und verschwindet dann von der Zelloberfläche, wenn die B-Zelle eine
Plasmazelle wird. Das CD40-Zelloberflächen-Antigen spielt eine bedeutende
Rolle bei B-Zell-Proliferation
und -Differenzierung.
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Die
Bindung seines Liganden (bezeichnet als CD40L oder CD154) an den
CD40-Rezeptor stimuliert B-Zell-Proliferation
und -Differenzierung, Antikörper-Produktion,
Isotyp-Umschaltung
und B-Zell-Gedächtnisbildung.
Die humanen und murinen CD40L (CD40-Rezeptor)-Gene wurden kloniert (Spriggs
et al. (1992) J. Exp. Med. 176:1543; Armitage et al. (1992) Nature
357:80; und US-Patent Nr. 6 264 951). Die Bindung ("engagement") von CD40-Rezeptoren durch
den CD40-Liganden auf APCs, wie Makrophagen und dendritischen Zellen,
hinaufreguliert, Zelloberflächen-Expression
von MHC Klasse II und CD80/86, und induziert die Sekretion proinflammatorischer
Cytokine, wie IL-8, IL-12 und TNF, von denen alle die Wirksamkeit
("potency") der Antigen-Präsentierung
an T-Zellen erhöhen.
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Alle
B-Zellen exprimieren allgemeine Zelloberflächenmarker, einschließlich CD40.
Transformierte Zellen von Patienten mit langsam und schnell wachsenden
bzw. niedrig- und hochmalignen B-Zell-Lymphomen ("low- and high-grade
B-cell lymphomas"),
akuter lymphoblastischer B-Zell-Leukämie, multiplen Myelomen, chronischer
lymphozytischer Leukämie
und Hodgkin-Krankheit exprimieren CD40. CD40-Expression wird auch
bei Zweidritteln der Fälle
akuter myeloblastischer Leukämie
und 50% der Aids-bezogenen Lymphome detektiert. Weiterhin exprimieren
maligne B-Zellen aus etlichen Tumoren der B-Zell-Linie einen hohen
Grad von CD40 und scheinen für Überleben
und Proliferation von CD40-Signalisierung abzuhängen.
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Zusätzlich entstehen
immunoblastische B-Zell-Lymphome häufig bei immungeschwächten Individuen, wie
Allotransplantat-Empfängern
und anderen, die langzeitige immunsuppressive Therapie erhalten,
AIDS-Patienten und Patienten mit primären Immundefizienz-Syndromen, wie X-chromosomalem
lymphoproliferativen Syndrom ("X-linked
lymphoproliferative syndrome")
oder Wiscott-Aldrich-Syndrom (Thomas et al. (1991) Adv. Cancer Res.
57:329; Straus et al. (1993) Ann. Intern. Med. 118:45). Diese Tumore
scheinen als ein Ergebnis beeinträchtigter T-Zell-Kontrolle latenter
Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infektion zu entstehen. Ähnliche
Lymphome humanen Ursprungs können
in Mäusen
mit schweren kombinierten Immundefizienz-Syndromen (SCID) durch Inokulation
peripherer Blut-Lymphozyten (PBL) von gesunden, EBV-positiven Individuen
induziert werden (Mosier et al. (1988) Nature 335:256; Rowe et al.
(1991) J. Esp. Med. 173:147).
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Die
Pathogenese geringgradiger B-Linien-Malignitäten, einschließlich Nicht-Hodgkin-Lymphom ("non-Hodgkin's lymphoma") und chronischer
lymphozytischer Leukämie,
wird stark durch das Ungleichgewicht des Wachstums/Überlebens-Signals
bei CD40 und ein verkrüppeltes
Todessignal bei Fas beeinflusst. Untersuchungen von geringgradigem
Nicht-Hodgkin-Lymphom
deuten darauf hin, dass die Krankheit das Ergebnis einer Akkumulation von
lymphomatösen
Zellen aufgrund der Verringerung Fas-vermittelter Apoptose und einer
Erhöhung
des Überlebens-Signals
durch CD40 ist. CD40 stellt ein Überlebens-Signal
für Lymphomzellen
von Nicht-Hodgkin-B-Lymphom-Patienten bereit und stimuliert ihr
Wachstum in vitro (Romano et al. (2000) Leuk. Lymphoma 36:255–262; Furman
et al. (2000) J. Immunol. 164:2200–2206; Kitada et al. (1999) Br.
J. Haematol. 106:995–1004;
Romano et al. (1998) Blood 92:990–995; Jacob et al. (1998) Leuk.
Res. 22:379–382;
Wang et al. (1997) Br. J. Haematol. 97:409–417; Planken et al. (1996)
Leukemia 10:488–493;
und Greiner et al. (1997) Am J. Pathol. 150:1583–1593).
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Näherungsweise
85% der Nicht-Hodgkin-Lymphome, eine breitgefächerte Gruppe von Malignitäten, haben
B-Zell-Ursprung. Die Nicht-Hodgkin-Lymphome stammen von Bestandteilen
der Milz, des Thymus und der Lymphknoten. Im Working Formulation-Klassifizierungsschema
wurden diese Lymphome aufgrund ihrer Naturgeschichte in langsamwachsende,
intermediär
wachsende und schnellwachsende bzw. niedrigmaligne, intermediär maligne
und hochmaligne Kategorien ("low-,
intermediate- and high-grade categories") unterteilt (siehe "The Non-Hodgkin's Lymphoma Pathologic Classification
Project", Cancer
49 (1982): 2112–2135).
Die langsam wachsenden oder günstigen
Lymphome sind indolent, mit einem medianen Überleben von 5 bis 10 Jahren
(Horning und Rosenberg (1984) N. Engl. J. Med. 311:1471–1475).
Obwohl Chemotherapie bei der Mehrheit indolenter Lymphome Remissionen
induzieren kann, sind Heilungen selten, und die meisten Patienten
erleiden letzten Endes einen Rückfall,
was weitere Therapie erfordert. Die intermediären und schnellwachsenden Lymphome
sind aggressivere Tumore, aber sie haben eine größere Heilungschance mit Chemotherapie.
Dennoch werden signifikante Anzahlen dieser Patienten einen Rückfall erleiden
und weitere Behandlung erfordern, um Remissionen zu induzieren.
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Weiterhin
können
Patienten, die Chemotherapie durchlaufen, Toxizitäts-Effekte
erleben. Deshalb besteht ein Bedarf nach neuen Therapien zum Behandeln
von Krankheiten maligner B-Zellen.
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EP-A-0
945 465 offenbart monoklonale Antikörper gegen humanes CD40, wobei
die Bindung des Antikörpers
oder des Fragments davon an das CD40-Antigen das Wachstum oder die
Differenzierung der B-Zellen verhindert.
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ZUSAMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines humanen Anti-CD40-Antikörpers oder
eines Antigen-bindenden Fragments davon bei der Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung einer Krankheit, die maligne B-Zellen
umfasst, bereit, wobei der monoklonale Anti-CD40-Antikörper oder
das Fragment davon frei von signifikanter Agonisten-Aktivität ist, wenn
der Antikörper
oder das Fragment davon ein CD40-Antigen an einer normalen humanen
B-Zelle bindet, und wobei der Anti-CD40-Antikörper oder das Fragment davon
Antagonistenaktivität
aufweist, wenn der Antikörper
oder das Fragment davon ein CD40- Antigen
an einer malignen humanen B-Zelle bindet, wobei der humane monoklonale
Anti-CD40-Antikörper ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) dem monoklonalen
Antikörper,
der durch die Hybridomzelllinie 15B8 produziert wird;
- b) einem monoklonalen Antikörper,
der eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe, die aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO:
4 besteht, ausgewählt
ist;
- c) einem monoklonalen Antikörper,
der eine Aminosäuresequenz
hat, die durch ein Nucleinsäuremolekül codiert
wird, das eine Nucleotidsequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 3 besteht; und
- d) einem monoklonalen Antikörper,
wobei der monoklonale Antikörper
ein Fragment eines monoklonalen Antikörpers, der in a), b) oder c)
angeführt
ist, ist und das Fragment die Fähigkeit,
spezifisch an humanes CD40 zu binden, beibehält, wobei die Behandlung eine
positive therapeutische Antwort bei dem Patienten fördert.
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In
einigen Ausführungsformen
weist der Anti-CD40-Antikörper
oder das Fragment davon auch Antagonistenaktivität auf, wenn er (es) an CD40-Antigen
auf normalen humanen B-Zellen
gebunden ist. Die monoklonalen Antikörper haben starke Affinität zu CD40
und sind durch eine Dissoziationskonstante (Kd)
von wenigstens 10–5 M, bevorzugt wenigstens
etwa 10–8 M
bis etwa 10–20 M,
stärker
bevorzugt wenigstens etwa 5 × 10–9 bis
etwa 10–16 M,
charakterisiert.
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Die
vorliegende Erfindung kann zum Behandeln eines Patienten mit einer
Krankheit, die maligne B-Zellen umfasst, einschließlich Lymphomen,
wie Nicht-Hodgkin-Lymphomen (schnell wachsende Lymphome, intermediär wachsende
Lymphome und langsam wachsende Lymphome), Hodgkin-Krankheit, akute
lymphoblastische Leukämien,
Myelome, chronische lymphozytische Leukämien und myeloblastische Leukämien, verwendet
werden.
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Eine
therapeutisch wirksame Dosis einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die geeignete Anti-CD40-Antikörper
oder Antigen-bindende Fragmente davon umfasst, kann einem Patienten
verabreicht werden. Eine therapeutisch wirksame Dosis des Anti-CD40-Antikörpers oder
des Fragments davon ist im Bereich von etwa 0,01 mg/kg bis etwa
40 mg/kg, von etwa 0,01 mg/kg bis etwa 30 mg/kg, von etwa 0,1 mg/kg
bis etwa 30 mg/kg, von etwa 1 mg/kg bis etwa 30 mg/kg, von etwa
3 mg/kg bis etwa 30 mg/kg, von etwa 3 mg/kg bis etwa 25 mg/kg, von
etwa 3 mg/kg bis etwa 20 mg/kg, von etwa 5 mg/kg bis etwa 15 mg/kg
oder von etwa 7 mg/kg bis etwa 12 mg/kg. Es wird anerkannt, dass
die Behandlung Verabreichung einer einzelnen therapeutisch wirksamen
Dosis oder Verabreichung mehrerer therapeutisch wirksamer Dosen
des Anti-CD40-Antikörpers
oder des Antigen-bindenden Fragments davon umfassen kann.
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Die
Erfindung stellt auch ein in vitro-Verfahren des Inhibierens der
Proliferation maligner Zellen der B-Zell-Linie bereit, wobei das
Verfahren In-Kontakt-Bringen der malignen Zellen mit einer wirksamen
Menge eines humanen monoklonalen Anti-CD40-Antikörpes oder einem Antigen-bindenden
Fragment davon umfasst, wobei der Antikörper oder das Fragment davon
frei von signifikanter Agonistenaktivität ist, wenn der Antikörper oder
das Fragment davon ein CD40-Antigen an einer normalen humanen B-Zelle
bindet, wodurch, wenn der Antikörper
oder das Fragment davon an CD40-Antigen an den malignen Zellen bindet,
die Proliferation der malignen Zellen inhibiert wird, wobei der
humane monoklonale Anti-CD40-Antikörper ausgewählt ist aus
der Gruppe, bestehend aus:
- a) dem monoklonalen
Antikörper,
der durch die Hybridomzelllinie 15B8 produziert wird;
- b) einem monoklonalen Antikörper,
der eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe, die aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO:
4 besteht, ausgewählt
ist;
- c) einem monoklonalen Antikörper,
der eine Aminosäuresequenz
hat, die durch ein Nucleinsäuremolekül codiert
wird, das eine Nucleotidsequenz umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 3 ausgewählt ist;
und
- d) einem monoklonalen Antikörper,
wobei der monoklonale Antikörper
ein Fragment eines monoklonalen Antikörpers, der in a), b) oder c)
angeführt
ist, ist und das Fragment die Fähigkeit,
spezifisch an humanes CD40 zu binden, beibehält.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 stellt
repräsentative
Ergebnisse der Wirkung der Agonist- (MS81) und Antagonist-(15B8)-anti-CD40-Antikörper bei
einer Konzentration von 1, 2 oder 5 μg/ml auf die Proliferation von
Nicht-Hodgkin-Lymphom (NHL)-Zellen in vitro in Abwesenheit von Interleukin-4
(IL-4) dar. Maligne B-Zellen wurden von Tumor-infiltrierten Lymphknoten
eines NHL-Patienten
erhalten. FACS-Analyse der NHL-Zellen bestätigte, dass diese Zellen CD40
exprimierten und den Antagonist-anti-CD40-Antikörper 15B8 banden. Siehe Beispiel
3 unten bezüglich
Details.
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2 stellt
repräsentative
Ergebnisse der Wirkung der Agonist- (MS81) und Antagonist- (15B8)-anti-CD40-Antikörper bei
Konzentrationen von 1, 2 oder 5 μg/ml
auf die Proliferation von Nicht-Hodgkin-Lymphom (NHL)-Zellen in
vitro in Gegenwart von IL-4 (2 ng/ml) dar. Maligne B-Zellen wurden
von einem Tumor-infiltrierten Lymphknoten eines NHL-Patienten erhalten.
FACS-Analyse der NHL-Zellen bestätigte,
dass diese Zellen CD40 exprimierten und den Antagonist-anti-CD40-Antikörper banden.
Siehe Beispiel 3 unten bezüglich Details.
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3 stellt
repräsentative
Ergebnisse der Wirkung der Agonist- (MS81) und Antagonist- (15B8)-anti-CD40-Antikörper bei
Konzentrationen von 1, 2 oder 5 μg/ml
auf CD40L-stimulierte
Proliferation von NHL-Zellen in vitro in Abwesenheit von IL-4 dar.
Die NHL-Zellen wurden
von einem Rituximab-empfindlichen NHL-Patienten erhalten. Siehe
Beispiel 4 unten für
Details.
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4 stellt
eine repräsentative
Dosis-Wirkungs-Kurve ("dose
response curve")
für den
Antagonist-anti-CD40-Antikörper
15B8 auf Proliferation von NHL-Zellen, stimuliert in vitro durch
CD40L und IL-4 (2 ng/ml) dar. Die NHL-Zellen wurden von einem Rituximabempfindlichen
NHL-Patienten erhalten. Siehe Beispiel 4 unten für Details.
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5 stellt
Dosis-Wirkungs-Kurven für
den Antagonist-anti-CD40-Antikörper
15B8 auf Proliferation von gereinigten humanen peripheren Blut-B-Zellen,
stimuliert in vitro, in einem CD40L-exprimierenden CHO-Zell-vermittelten
humanen B-Zell-Proliferationsassay dar. Die B-Zellen wurden von
3 gesunden Individuen erhalten. Siehe Beispiel 6 unten für Details.
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6 stellt
die Wirkung auf die Zellzahl peripherer B-Zellen in männlichen
Schimpansen nach Verabreichung von 15B8 in Dosen von 0,03 oder 3
mg/kg dar. Jeder Dosierungsgrad ("dosage level") wurde 3 Schimpansen intravenös verabreicht,
und die durchschnittliche Zellzahl peripherer B-Zellen (pro μl) wurde
bestimmt (rechte Y-Achse). Die mittlere Konzentration von 15B8 im
Serum (ng/ml) ist auf der linken Y-Achse dargestellt. Die Zeit,
gemessen in Tagen relativ zu der IV-Verabreichung, ist auf der X-Achse
gezeigt. Nach Verabreichung von 15B8 bei 3 mg/kg nahmen 15B8-Serumkonzentrationen
in einem dreiphasigen Muster mit einer kurzen Verteilungsphase,
einer log-linearen Eliminierungsphase und einer nicht-linearen Eliminierungsphase
ab. Die Halbwertszeit während
der log-linearen Eliminierungsphase war näherungsweise 4 Tage. Periphere B-Zell-Zahlen
nahmen sofort nach 15B8-Verabreichung ab und erholten sich innerhalb
von 3–4
Wochen. Siehe Beispiel 9 unten für
Details.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann zum Behandeln humaner Patienten mit Krankheiten,
die von malignen B-Zellen herrühren,
verwendet werden. Dies beinhaltet Behandlung mit einem Anti-CD40-Antikörper oder
einem Antigen-bindenden Fragment davon, wobei die Verabreichung
des Antikörpers
oder des Antigen-bindenden Fragments davon eine positive therapeutische
Antwort in dem Patienten fördert,
der sich diesem Therapieverfahren unterzieht. Zur Verwendung in
den erfindungsgemäßen Verfahren
geeignete Anti-CD40-Antikörper
haben die folgenden Eigenschaften: 1) sie binden spezifisch ein
auf der Oberfläche
einer humanen Zelle exprimiertes humanes CD40-Antigen; 2) sie sind
frei von signifikanter Agonistenaktivität, wenn sie an ein CD40-Antigen
auf einer normalen humanen B-Zelle gebunden sind; und 3) sie weisen
Antagonistenaktivität auf,
wenn sie an ein CD40-Antigen auf einer malignen humanen B-Zelle
gebunden sind. Auf diese Anti-CD40-Antikörper und Antigen-bindenden
Fragmente davon wird hierin als Antagonist-anti-CD40-Antikörper Bezug
genommen. Solche Antikörper
schließen
den vollständig
humanen monoklonalen Antikörper
15B8, nachstehend beschrieben, und monoklonale Antikörper, die
die Bindungseigenschaften des monoklonalen Antikörpers 15B8 haben, ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Wie im Nachstehenden detaillierter diskutiert, sind diese Antikörper spezifisch
für CD40-Rezeptoren.
Wenn diese Antikörper
CD40 binden, das auf der Oberfläche
normaler humaner B-Zellen gezeigt wird, sind die Antikörper frei
von signifikanter Agonistenaktivität; in einigen Ausführungsformen
resultiert ihre Bindung an CD40, das auf der Oberfläche normaler
humaner B-Zellen gezeigt wird, in der Inhibierung der Proliferation
und Differenzierung dieser normalen humanen B-Zellen. Daher schließen die
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren geeigneten Antagonist-anti-CD40-Antikörper jene
monoklonalen Antikörper
ein, die Antagonistenaktivität
gegen normale humane B-Zellen
aufweisen können,
die das Zelloberflächen-Antigen
CD40 exprimieren. Wenn Antagonist-anti-CD40-Antikörper CD40
binden, das auf der Oberfläche
maligner humaner B-Zellen gezeigt wird, weisen die Antikörper Antagonistenaktivität, wie an
anderer Stelle hierin definiert, auf.
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"Behandlung" ist hierin definiert
als die Applikation oder Verabreichung eines Antagonist-anti-CD40-Antikörpers oder
eines Antigen-bindenden Fragments davon bei/an einem/n Patienten,
oder Applikation oder Verabreichung eines Antagonist-anti-CD40-Antikörpers oder
eines Fragments davon auf/an ein isoliertes Gewebe oder eine Zelllinie
von einem Patienten, wobei der Patient eine Krankheit, ein Symptom
einer Krankheit oder eine Prädisposition
für eine
Krankheit hat, wobei der Zweck ist, die Krankheit, die Symptome der
Krankheit oder die Prädisposition
für die
Krankheit zu kurieren, heilen, lindern, erleichtern, ändern, beheben,
bessern, verbessern oder zu beeinflussen. Durch "Behandlung" ist auch die Applikation oder Verabreichung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die die Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder
Fragmente davon umfasst, bei/an einem/einen Patienten oder Anwendung
oder Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die die
Anti-CD40-Antikörper
oder Fragmente davon umfasst, auf/an ein isoliertes Gewebe oder
eine Zelllinie von einem Patienten, der eine Krankheit, ein Symptom
einer Krankheit oder eine Prädisposition
für eine
Krankheit hat, wobei der Zweck ist, die Krankheit, die Symptome
der Krankheit oder die Prädisposition
für die
Krankheit zu kurieren, heilen, lindern, erleichtern, ändern, abzuhelfen,
bessern, verbessern oder beeinflussen, gemeint.
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Mit "Anti-Tumor-Aktivität" ist eine Verringerung
der Rate maligner B-Zell-Proliferation oder -Akkumulation, und daher
eine Abnahme der Wachstumsrate eines existierenden Tumors oder eines
Tumors, der während
einer Therapie entsteht, und/oder Zerstörung existierender neoplastischer
(Tumor-) Zellen oder neugebildeter neoplastischer Zellen, und daher
eine Verringerung der insgesamten Größe eines Tumors während einer Therapie
gemeint. Eine Therapie mit wenigstens einem Anti-CD40-Antikörper (oder
Antigen-bindendem Fragment davon) verursacht eine physiologische
Antwort, die im Hinblick auf die Behandlung von Krankheitszuständen, die
maligne B-Zellen bei einem Menschen umfassen, heilsam ist.
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Der
monoklonale Antikörper
15B8 stellt einen geeigneten Antagonist-anti-CD40-Antikörper zur
Verwendung in den Verfahren der vorliegenden Erfindung dar. Der
15B8-Antikörper ist
ein vollständig
humaner monoklonaler Anti-CD40-Antikörper des IgG2-Isotyps,
hergestellt aus der Hybridomzelllinie 15B8. Die Zelllinie wurde
unter Verwendung von Splenozyten von einer immunisierten xenotypischen
Maus, enthaltend einen humanen Immunglobulin-Genort, geschaffen
(Abgenix). Die Milzzellen wurden mit den SP2/0-Maus-Myelomzellen
(Sierra BioSource) verschmolzen. Die resultierenden Hybridome wurden
mehrere Male subkloniert, um die stabile monoklonale Zelllinie 15B8
zu schaffen.
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Die
15B8-Zelllinie wurde daran angepasst, in Protein-freiem Medium zu
wachsen und wurde verwendet, um eine Master-Zellbank zu schaffen.
Die Master-Zellbank wurde auf Identität und hinzukommende und endogenen
Kontaminanten untersucht. Die Master-Zellbank wurde verwendet, um
das gewünschte
humane IgG2 herzustellen. Der betreffende
15B8-Antikörper
wurde unter Verwendung von Chromatographie und Filtrationsverfahren
gereinigt.
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Der
Anti-CD40-Antikörper
15B8 ist ein Polypeptid, zusammengesetzt aus 1284 Aminosäureresten
mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von 149.755 mit zwei schweren
Ketten und zwei leichten Ketten in einer heterodimeren Anordnung.
Aminosäure-Analyse
enthüllt,
dass der Antikörper
aus äquimolaren
Mengen leichter und schwerer Ketten zusammengesetzt ist. Die Nucleotid-
und Aminosäuresequenzen
für die
variable Region für
die leichte Kette sind in SEQ ID NO: 1 bzw. SEQ ID NO: 2 angegeben.
Die Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
für die
variable Region für
die schwere Kette sind in SEQ ID NO: 3 bzw. SEQ ID NO: 4 angegeben.
Der monoklonale 15B8-Antikörper
bindet lösliches
CD40 in Assays vom ELISA-Typ. 15B8 wirkt als ein agonistischer Anti-CD40-Antikörper in
Cynomologus-, Pavian- und Rhesusaffen, wenn in vitro auf Wirkungen auf
Proliferation von B-Zellen zahlreicher Primaten getestet. In Assays
mit Menschen, Schimpansen und Marmosetten ist 15B8 ein Antagonist-anti-CD40-Antikörper. Die
Bindungsaffinität
von 15B8 zu humanem CD40 ist 3,1 × 10–9 M,
wie durch den BiacoreTM-Assay bestimmt.
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Geeignete
Antagonist-anti-CD40-Antikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung weisen eine starke
Einzel-Stellen-Bindungsaffinität
("single-site binding
affinity") für das CD40-Zelloberflächen-Antigen
auf. Die erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper
weisen eine Dissoziationskonstante (Kd)
für CD40 von
wenigstens 10–5 M,
wenigstens 3 × 10–5 M,
bevorzugt wenigstens 10–6 M bis 10–7 M,
bevorzugter wenigstens 10–8 M bis etwa 10–20 M,
noch bevorzugter wenigstens 5 × 10–9 M
bis etwa 10–18 M,
am bevorzugtesten wenigstens etwa 5 × 10–9 M
bis etwa 10–19 M,
wie 10–8 M,
5 × 10–9 M,
10–9 M,
5 × 10–10 M,
10–10 M,
5 × 10–11 M, 10–11 M,
5 × 10–12 M,
10–12 M,
5 × 10–13 M,
10–13 M,
5 × 10–14 M,
10–14 M,
5 × 10–15 M,
10–15 M,
5 × 10–16 M
oder 10–16 M,
wie unter Verwendung eines Standard-Assays, wie BiacoreTM,
gemessen, auf. Biacore-Analyse ist im Fachgebiet bekannt, und Details
werden im "BIAapplications
Handbook" bereitgestellt.
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Mit "CD40-Antigen" ist ein glykosyliertes
Transmembran-Peptid oder ein beliebiges Fragment davon gemeint (GenBank-Eingangs-Nr.
X60592; US-Patente Nrn. 5 674 492 und 4 708 871; Stamenkovic et
al. (1989) EMBO 8:1403; Clark (1990) Tissue Antigens 36:33; Barclay
et al. (1997) The Leucocyte Antigen Facts Book (2. Aufl.; Academic
Press, San Diego)). Der CD40-Rezeptor wird auf der Oberfläche einer
Vielfalt von Zelltypen gezeigt, wie andernorts hierin beschrieben.
Mit "gezeigt auf
der Oberfläche" und "exprimiert auf der Oberfläche" ist gemeint, dass
all das oder ein Anteil des CD40-Antigens zur Außenseite der Zelle exponiert
ist. Das gezeigte oder exprimierte CD40-Antigen kann vollständig oder
teilweise glykosyliert sein.
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Mit "Agonistenaktivität" ist gemeint, dass
die Substanz als ein Agonist funktioniert. Ein Agonist kombiniert
bzw. verbindet sich mit einem Rezeptor auf einer Zelle und leitet
eine Reaktion oder eine Aktivität
ein, die ähnlich
oder die gleiche ist, wie die, die durch den natürlichen Liganden des Rezeptors
eingeleitet wird. Ein Agonist von CD40 induziert eine beliebige
oder alle von, aber nicht darauf beschränkt, der folgenden Antworten:
B-Zell-Proliferation und – Differenzierung,
Antikörper-Produktion,
interzelluläre
Adhäsion,
B-Zell-Gedächtnisbildung,
Isotyp-Umschaltung, Hinaufregulation der Zelloberflächen-Expression
von MHC Klasse II und CD80/86 und Sekretion proinflammatorischer
Cytokine, wie IL-8, IL-12 und TNF. Mit "Antagonistenaktivität" ist gemeint, dass die Substanz als
ein Antagonist funktioniert. Ein Antagonist von CD40 verhindert
oder reduziert die Induktion von beliebigen der durch Bindung des
CD40-Rezeptors an
einen Agonisten-Liganden, insbesondere CD40L, induzierten Antworten.
Der Antagonist kann die Induktion einer beliebigen oder mehrerer
der Antworten auf Agonisten-Bindung
um 5%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30%, 35%, bevorzugt 40%, 45%, 50%, 55%, 60%,
besonders bevorzugt 70%, 80%, 85%, und am bevorzugtesten 90%, 95%,
99% oder 100%, reduzieren. Verfahren zum Messen von B-Zell-Antworten
sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt und schließen B-Zell-Proliferationsassays,
Banchereau-ähnliche
B-Zell-Proliferationassays, T-Zell-Helfer-Assays ("T cell helper assay") für Antikörperproduktion,
Co-Stimulation von B-Zell-Proliferationsassays und Assays für Hinaufregulation
von B-Zell-Aktivierungsmarkern ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Mehrere
dieser Assays werden an anderer Stelle hierin detaillierter diskutiert.
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Mit "signifikante" Agonistenaktivität ist eine
Agonistenaktivität
von wenigstens 30%, 35%, 40%, 45%, 50%, 60%, 70%, 75%, 80%, 85%,
90%, 95% oder 100% größer als
die Agonistenaktivität,
die durch eine neutrale Substanz oder negative Kontrolle, wie gemessen
in einem Assay einer B-Zell-Antwort, induziert wird, gemeint. Eine
Substanz "frei von
signifikanter Agonistenaktivität" würde eine
Agonistenaktivität
von nicht mehr als etwa 25% größer als
die Agonistenaktivität,
die durch eine neutrale Substanz oder negative Kontrolle induziert
wird, bevorzugt nicht mehr als etwa 25% größer, 15% größer, 10% größer, 5% größer, 1% größer, 0,5% größer oder
sogar nicht mehr als 0,1% größer als
die Agonistenaktivität,
die durch eine neutrale Substanz oder eine Negativkontrolle, wie
gemessen in einem Assay einer B-Zell-Antwort, induziert wird, aufweisen.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendbaren Antagonist-anti-CD40-Antikörper sind
frei von signifikanter Agonistenaktivität, wie im oben Stehenden festgesellt,
wenn sie an ein CD40-Antigen auf einer normalen humanen B-Zelle
gebunden sind. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Antagonist-anti-CD40-Antikörper frei von signifikanter
Agonistenaktivität
in einer B-Zell-Antwort. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
der Antagonist-anti-CD40-Antikörper
frei von signifikanter Agonistenaktivität in Assays von mehr als einer B-Zell-Antwort
(z.B. Proliferation und Differenzierung, oder Proliferation, Differenzierung
und Antikörper-Produktion).
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Wie
hierin verwendet, umfasst "Anti-CD40-Antikörper" jeden beliebigen
Antikörper,
der spezifisch das CD40-B-Zell-Oberflächen-Antigen erkennt, einschließlich polyklonaler
Antikörper,
monoklonaler Antikörper, Einzelketten-Antikörper und
Fragmenten davon, wie Fab, F(ab')2, Fv, und andere
Fragmente, die die Antigen-bindende Funktion des Eltern-anti-CD40-Antikörpers behalten.
Polyklonale Seren können
durch konventionelle Verfahren hergestellt werden. Im Allgemeinen
wird zuerst eine das CD40-Antigen enthaltende Lösung verwendet, um ein geeignetes
Tier, bevorzugt eine Maus, eine Ratte, ein Kaninchen oder eine Ziege,
zu immunisieren. Kaninchen oder Ziegen werden für die Herstellung polyklonaler
Seren aufgrund des Volumens an erhältlichem Serum und der Verfügbarkeit
markierter Anti-Kaninchen- und Anti-Ziege-Antikörper bevorzugt. Polyklonale
Seren können
in einem transgenen Tier hergestellt werden, bevorzugt einer Maus,
die humane Immunglobulin-Genorte ("immunoglobulin loci") trägt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Sf9-Zellen, die CD40 exprimieren, als das Immunogen verwendet.
Immunisierung kann auch durch Mischen oder Emulgieren der Antigen-enthaltenden
Lösung
in Salzlösung,
bevorzugt in einem Adjuvans, wie Freund's vollständigem Adjuvans, und parenteralem
Injizieren der Mischung oder Emulsion (üblicherweise subkutan oder intramuskulär) ausgeführt werden.
Eine Dosis von 50–200 μg/Injektion
ist typischerweise ausreichend. Die Immunisierung wird üblicherweise
2–6 Wochen
später
mit einer oder mehreren Injektionen des Proteins in Salzlösung, bevorzugt
unter Verwendung von Freund's
unvollständigem
Adjuvans, verstärkt
bzw. aufgefrischt ("boosted"). Man kann alternativ
Antikörper
durch in vitro-Immunisierung unter Verwendung von im Fachgebiet bekannten
Verfahren generieren, die für
die Zwecke dieser Erfindung als zu in vivo-Immunisierung gleichwertig betrachtet
wird. Polyklonale Antiseren werden durch Blutung der immunisierten
Tiere in einen Glas- oder Kunststoffbehälter, Inkubieren des Blutes
bei 25°C
für eine
Stunde, gefolgt von Inkubieren bei 4°C für 2–18 Stunden, erhalten. Das
Serum wird durch Zentrifugation (z.B. 1.000 × g für 10 Minuten) gewonnen. Von
Kaninchen können
etwa 20–50
ml pro Blutung erhalten werden.
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Mit "monoklonaler Antikörper" ist ein Antikörper gemeint,
der aus einer Population substanziell homogener Antikörper erhalten
wurde, d.h., die einzelnen Antikörper,
die die Population umfassten, sind, abgesehen von möglichen
natürlicherweise
auftretenden Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können, identisch.
Monoklonale Antikörper
sind hochspezifisch, wobei sie gegen einen einzelnen antigenen Bereich ("antigenic site"), d.h., das CD40-B-Zell-Oberflächen-Antigen
in der vorliegenden Erfindung, gerichtet sind. Darüber hinaus,
im Gegensatz zu konventionellen (polyklonalen) Antikörper-Zubereitungen,
die typischerweise unterschiedliche Antikörper, die gegen unterschiedliche
Determinanten (Epitope) gerichtet sind, einschließen, ist
jeder monoklonale Antikörper
gegen eine einzelne Determinante auf dem Antigen gerichtet. Das
Beiwort "monoklonal" kennzeichnet den
Charakter des Antikörpers
als erhalten von einer substanziell homogenen Population von Antikörpern und
soll nicht so ausgelegt werden, als erforderte es Herstellung des
Antikörpers durch
ein beliebiges bestimmtes Verfahren. Z.B. können die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung zu verwendenden monoklonalen Antikörper durch
das zuerst durch Kohler et al. (1975) Nature 256:495, beschriebene
Hybridom-Verfahren hergestellt werden oder können durch rekombinante DNA-Verfahren (siehe,
z.B., US-Patent Nr. 4 816 567) hergestellt werden. Die "monoklonalen Antikörper" können auch
aus Phagen-Antikörper-Bibliotheken
unter Verwendung der in, z.B., Clackson et al. (1991) Nature 352:624–628; Marks et
al. (1991) J. Mol. Biol. 222:581–597; und US-Patent Nr. 5 514
548, beschriebenen Techniken isoliert werden.
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Monoklonale
Antikörper
können
unter Verwendung des Verfahrens von Kohler et al. (1975) Nature 256:495–496, oder
einer Modifikation davon, hergestellt werden. Typischerweise wird
eine Maus mit einer ein Antigen enthaltenden Lösung immunisiert. Die Immunisierung
kann durch Mischen oder Emulgieren der Antigen-enthaltenden Lösung in
Salzlösung,
bevorzugt in einem Adjuvans, wie Freund's vollständigem Adjuvans, und parenteralem
Injizieren der Mischung oder Emulsion durchgeführt werden. Alle im Fachgebiet
bekannten Immunisierungsverfahren können verwendet werden, um die
erfindungsgemäßen monoklonalen
Antikörper
zu erhalten. Nach der Immunisierung des Tieres werden die Milz (und
optional mehrere große
Lymphknoten) entfernt und in Einzelzellen dissoziiert. Die Milzzellen
können
durch Aufbringen einer Zellsuspension auf eine Platte oder Kavität, die mit
dem interessierenden Antigen beschichtet ist, gescreent werden.
Die B-Zellen, die für das
Antigen spezifisches Membrangebundenes Immunglobulin exprimieren,
binden an die Platte und werden nicht fortgespült. Die resultierenden B-Zellen
oder alle dissoziierten Milzzellen werden dann veranlasst, mit Myelomzellen
zu verschmelzen, um Hybridome zu bilden, und werden dann in einem
Selektivmedium kultiviert. Die resultierenden Zellen werden durch
serielle Verdünnung
ausplattiert und werden auf die Produktion von Antikörpern, die
das interessierende Antigen spezifisch binden (und die nicht an
unverwandte Antigene binden) getestet. Die ausgewählten monoklonale
Antikörper
(mAb)-sekretierenden Hybridome werden dann entweder in vitro (z.B.
in Zellkulturflaschen oder Hohlfaserreaktoren) oder in vivo (als
Aszites in Mäusen)
kultiviert.
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Zu
der Verwendung von Hybridomen kann Antikörper in einer Zelllinie, wie
einer CHO-Zelllinie, wie in US-Patent Nrn. 5 545 403, 5 545 405
und 5 998 144 offenbart, produziert werden. Kurz gesagt wird die
Zelllinie mit Vektoren transfiziert, die in der Lage sind, eine
leichte bzw. eine schwere Kette zu exprimieren. Durch Transfizieren
der beiden Proteine auf getrennte Vektoren können chimäre Antikörper produziert werden. Ein weiterer
Vorteil ist die korrekte Glykosylierung des Antikörpers.
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Monoklonale
Antikörper
gegen CD40 sind im Fachgebiet bekannt. Siehe, z.B., die dem B-Zell-Antigen gewidmeten
Abschnitte in McMichael, Hrsg. (1987; 1989) Leukocyte Typing III
und IV (Oxford University Press, New York); US-Patent Nrn. 5 674
492, 5 874 082, 5 677 165, 6 056 959, WO 00/63395; Gordon et al.
(1988) J. Immunol. 140:1425; Valle et al. (1989) Eur. J. Immunol.
19:1463; Clark et al. (1986) PNAS 83:4494; Paulie et al. (1989)
J. Immunol. 142:590; Gordon et al. (1987) Eur. J. Immunol. 17:1535;
Jabara et al. (1990) J. Exp. Med. 172:1861; Zang et al. (1991)
J. Immunol. 146:1836; Gascan et al. (1991) J. Immunol. 147:8; Banchereau et
al. (1991) Clin. Immunol. Spectrum 3:8; und Banchereau et al. (1991)
Science 251:70.
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Zusätzlich umfasst
der Begriff "Anti-CD40-Antikörper", wie hierin verwendet,
chimäre
Anti-CD40-Antikörper.
Mit "chimäre" Antikörper sind
Antikörper
gemeint, die bevorzugt unter Verwendung rekombinanter Desoxyribonucleinsäure-Techniken
abgeleitet sind und die sowohl humane (einschließlich immunologisch "verwandter" Arten, z.B. Schimpansen)
und nicht-humane
Bestandteile umfassen. Deshalb ist die konstante Region des chimären Antikörpers am
bevorzugtesten substanziell identisch zu der konstanten Region eines
natürlichen
humanen Antikörpers;
die variable Region des chimären
Antikörpers
ist am bevorzugtesten abgeleitet von einer nicht-humanen Quelle
und hat die gewünschte
antigene Spezifität
zu dem CD40-Zell-Oberflächen-Antigen.
Die nicht-humane Quelle kann eine beliebige Wirbeltier-Quelle sein,
die verwendet werden kann, um Antikörper gegen ein humanes CD40-Zell-Oberflächen-Antigen
oder Material, das ein humanes CD40-Zell-Oberflächenantigen umfasst, zu generieren.
Solche nicht-humanen Quellen schließen Nager (z.B. Kaninchen,
Ratte, Maus etc.; siehe, z.B., US-Patent Nr. 4 816 567) und nicht-humane
Primaten (z.B. Altwelt-Affe, Menschenaffe ("ape")
etc.; siehe, z.B., US-Patent Nrn. 5 750 105 und 5 756 096) ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Wie hierin verwendet, meint der Ausdruck "immunologisch aktiv" einen chimären Antikörper, der humanes CD40 bindet,
wenn in Bezug auf chimäre
Anti-CD40-Antikörper
verwendet.
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Humanisierte
Anti-CD40-Antikörper
werden auch durch den Begriff Anti-CD40-Antikörper, wie hierin verwendet,
umfasst. Mit "humanisiert" sind Formen von
Anti-CD40-Antikörpern gemeint,
die Minimalsequenzen enthalten, die von nicht-humanen Immunglobulin-Sequenzen abgeleitet
sind. Humanisierte Antikörper sind
zum größten Teil
humane Immunglobuline (Empfänger-Antikörper), in
denen Reste aus einer hypervariablen Region (auch bekannt als Komplementarität-bestimmende
Region ("complementarity
determining region")
oder CDR) des Empfängers
ersetzt sind durch Reste aus einer hypervariablen Region einer nicht-humanen
Art (Spender-Antikörper),
wie Maus, Ratte, Kaninchen oder nicht-humane Primaten, die die gewünschte Spezifität, Affinität und Kapazität haben.
Die Humanisierung kann grundsätzlich
nach dem Verfahren von Winter und Mitarbeitern (Jones et al. (1986)
Nature 321:522–525;
Riechmann et al. (1988) Nature 332:323–327; Verhoeyen et al. (1988)
Science 239:1534–1536)
durch Substituieren von Nager- oder Mutanten-Nager-CDRs oder CDR-Sequenzen
durch die entsprechenden bzw. korrespondierenden Sequenzen eines
humanen Antikörpers
durchgeführt
werden. Siehe auch US-Patent Nrn. 5 225 539, 5 585 089, 5 693 761,
5 693 762, 5 859 205. In manchen Fällen werden Reste innerhalb
der Gerüstregion
einer oder mehrerer variabler Regionen des humanen Immunglobulins
durch entsprechende nicht-humane Reste ersetzt (siehe, z.B., US-Patent
Nrn. 5 585 089, 5 693 761, 5 693 762 und 6 180 370). Weiterhin können humanisierte
Antikörper
Reste umfassen, die nicht im Empfänger-Antikörper oder im Spender-Antikörper gefunden
werden. Diese Modifikationen werden gemacht, um die Antikörper-Leistung
(z.B., um gewünschte
Affinität
zu erhalten) weiter zu verfeinern. Im Allgemeinen wird der humanisierte
Antikörper
substanziell bzw. im Wesentlichen alles von wenigstens einer, und typischerweise
zwei variablen Domänen
umfassen, in denen alle oder im Wesentlichen alle der hypervariablen Regionen
jenen eines nicht-humanen Immunglobulins entsprechen und alle oder
im Wesentlichen alle der Gerüstregionen
jene einer humanen Immunglobulin-Sequenz sind. Der humanisierte
Antikörper
wird wahlweise auch wenigstens einen Anteil einer konstanten Region
eines Immunglobulins (Fc), typischerweise die eines humanen Immunglobulins,
umfassen. Für
weitere Details siehe Jones et al. (1986) Nature 331:522–525; Riechmann
et al. (1988) Nature 332:323–329;
und Presta (1992) Curr. Op. Struct, Biol. 2:593–596. Dementsprechend können solche "humanisierten" Antikörper Antikörper einschließen, worin
im Wesentlichen weniger als eine intakte humane variable Domäne durch
die entsprechende Sequenz aus einer nicht-humanen Art ersetzt wurde. In der Praxis
sind humanisierte Antikörper
typischerweise humane Antikörper,
in denen einige CDR-Reste und möglicherweise
einige Gerüstregion-Reste
durch Reste aus analogen Orten in Nager-Antikörpern ersetzt sind. Siehe,
z.B., US-Patent Nrn. 5 225 539, 5 585 089, 5 693 761, 5 693 762,
5 859 205. Siehe auch US-Patent Nr. 6 180 370 und internationale
Veröffentlichung
Nr. WO 01/27160, wo humanisierte Antikörper und Techniken zum Produzieren
humanisierter Antikörper,
die verbesserte Affinität
für ein
vorherbestimmtes Antigen haben, offenbart werden.
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Durch
den Begriff Anti-CD40-Antikörper
sind auch Xenogene bzw. artfremde oder modifizierte Anti-CD40-Antikörper, die
in einem nicht-humanen Säuger-Wirt,
insbesondere einer transgenen Maus, hergestellt werden, die durch
inaktivierte endogene Immunglobulin (Ig)-Loci charakterisiert sind,
umfasst. In solchen transgenen Tieren werden kompetente endogene
Gene für
die Expression von leichten und schweren Untereinheiten des Wirt-Immunglobulins
nicht-funktionell
gemacht und durch die analogen humanen Immunglobulin-Loci ersetzt.
Diese transgenen Tiere produzieren humane Antikörper in der substantiellen
Abwesenheit leichter oder schwerer Wirt-Immunglobulin-Untereinheiten.
Siehe, z.B., US-Patent Nrn. 5 877 397 und 5 939 598.
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Fragmente
der Anti-CD40-Antikörper
sind für
die Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren geeignet, solange
sie die gewünschte
Affinität
des Volllängen-Antikörpers beibehalten.
Somit wird ein Fragment eines Anti-CD40-Antikörpers die Fähigkeit, an das CD40-B-Zell-Oberflächen-Antigen
zu binden, beibehalten. Solche Fragmente sind charakterisiert durch
Eigenschaften, die zu denen des entsprechenden Volllängen-Antagonist-anti-CD40-Antikörpers ähnlich sind,
d.h., die Fragmente werden 1) spezifisch ein auf der Oberfläche einer
humanen Zelle exprimiertes humanes CD40-Antigen binden; 2) sind
frei von signifikanter Agonistenaktivität, wenn sie an ein CD40-Antigen
auf einer normalen humanen B-Zelle gebunden sind; und 3) weisen Antagonistenaktivität auf, wenn
sie an ein CD40-Antigen auf einer malignen humanen B-Zelle gebunden
sind. Wo der Volllängen-Antagonist-anti-CD40- Antikörper Antagonistenaktivität aufweist,
wenn er an das CD40-Antigen auf der Oberfläche einer normalen humanen
B-Zelle gebunden ist, wird das Fragment auch solche Antagonistenaktivität aufweisen.
Auf solche Fragmente wird hierin als "Antigen-bindende" Fragmente Bezug genommen.
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Geeignete
Antigen-bindende Fragmente eines Antikörpers umfassen einen Anteil
eines Volllängen-Antikörpers, im
Allgemeinen die Antigen-bindende oder variable Region davon. Beispiele
von Antikörper-Fragmenten
schließen
Fab-, F(ab')2- und Fv-Fragmente und Einzelketten-Antikörpermoleküle ein,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Mit "Einzelketten-Fv"- oder "sFv"-Antikörper-Fragmente
sind Fragmente gemeint, die die VH- und
VL-Domänen
eines Antikörpers
umfassen, wobei diese Domänen
in einer einzelnen Polypeptid-Kette vorhanden sind. Siehe, z.B.,
US-Patent Nrn. 4 946 778, 5 260 203, 5 455 030, 5 856 456. Im Allgemeinen
umfasst das Fv-Polypeptid weiterhin einen Polypeptid-Linker zwischen
den VH- und VL-Domänen, der das
sFv in die Lage versetzt, die gewünschte Struktur für die Antigen-Bindung
zu bilden. Für
einen Überblick über sFv
siehe Pluckthun (1994) in The Pharmacology of Monoclonal Antibodies,
Bd. 113, Hrsg. Rosenburg und Moore (Springer-Verlag, New York),
S. 269–315.
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Antikörper oder
Antikörper-Fragmente
können
aus Antikörper-Phagen-Bibliotheken,
die unter Verwendung der in, z.B., McCafferty et al. (1990) Nature
348:552–554
(1990), und US-Patent Nr. 5 514 548 beschriebenen Techniken generiert
wurden, isoliert werden. Clackson et al. (1991) Nature 352:624–628 und
Marks et al. (1991) J. Mol. Biol. 222:581–597, beschreiben die Isolierung
von murinen bzw. humanen Antikörpern
unter Verwendung von Phagen-Bibliotheken.
Nachfolgende Publikationen beschreiben die Herstellung von humanen
Antikörpern
hoher Affinität
(nM-Bereich) durch chain shuffling (Marks et al. (1992) Bio/Technology 10:779–783), wie
auch kombinatorische Infektion ("combinatorial
infection") und
in vivo-Rekombination
als eine Strategie zum Konstruieren sehr großer Phagen-Bibliotheken (Waterhouse
et al. (1993) Nucleic Acids Res. 21:2265–2266). Daher wären diese
Techniken gangbare Alternativen zu traditionellen Hybridom-Techniken
für monoklonale
Antikörper
zur Isolation monoklonaler Antikörper.
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Für die Herstellung
von Antikörper-Fragmenten
wurden verschiedene Techniken entwickelt. Traditionellerweise wurden
diese Fragmente über
proteolytische Verdauung von intakten Antikörpern abgeleitet (siehe, z.B.,
Morimoto et al. (1992) Journal of Biochemical and Biophysical Methods
24:107–117
(1992) und Brennan et al. (1985) Science 229:81). Jedoch können diese
Fragmente nun direkt durch rekombinante Wirtszellen produziert werden.
Z.B. können
Antikörper-Fragmente
aus den im Obenstehenden diskutierten Antikörper-Phagen-Bibliotheken isoliert
werden. Alternativ können
Fab'-SH-Fragmente
direkt aus E. coli gewonnen und chemisch gekoppelt werden, um F(ab')2-Fragmente
zu bilden (Carter et al. (1992) Bio/Technology 10:163–167). Gemäß einem
anderen Ansatz können
F(ab')2-Fragmente
direkt aus rekombinanten Wirtszellkulturen isoliert werden. Andere
Techniken zur Produktion von Antikörper-Fragmenten werden dem fachkundigen Praktiker
offensichtlich sein.
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In
der vorliegenden Erfindung verwendbare Antagonist-anti-CD40-Antikörper schließen den
hierin offenbarten monoklonalen 15B8-Antikörper, wie auch Antikörper, die
sich von diesem Antikörper
unterscheiden, aber die CDRs beibehalten; und Antikörper mit
einer oder mehreren Aminosäure-Addition(en),
-Deletion(en) oder -Substitution(en) ein, wobei die Antagonistenaktivität durch
Inhibierung maligner B-Zell-Proliferation und/oder -Differenzierung
gemessen wird. Die Erfindung umfasst auch entimmunisierte ("de-immunized") Antagonist-anti-CD40-Antikörper, die
hergestellt werden können,
wie, z.B., in den internationalen Publikationen Nrn. WO 98/52976
und WO 0034317 beschrieben. Auf diese Weise werden Reste innerhalb
des erfindungsgemäßen Antagonist-anti-CD40-Antikörpers modifiziert,
um die Antikörper
nicht- oder weniger immunogen bei Menschen zu machen, während sie
ihre Antagonistenaktivität
gegen maligne humane B-Zellen beibehalten, wobei eine solche Aktivität durch
an anderer Stelle hierin vermerkte Assays gemessen wird. In den
Umfang der Ansprüche
sind auch Fusionsproteine eingeschlossen, die einen erfindungsgemäßen Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder
ein Fragment davon umfassen, wobei die Fusionsproteine, ausgehend
von entsprechenden Polynucleotid-Vektoren, synthetisiert oder exprimiert
werden können,
wie es im Fachgebiet bekannt ist. Solche Fusionsproteine werden
im Hinblick auf Konjugation von Antikörpern, wie unten vermerkt,
beschrieben.
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Ein
Antikörper,
wie vorher definiert und wie hergestellt durch ein beliebiges der
im obenstehenden beschriebenen Verfahren, oder ein beliebiges anderes
hierin nicht offenbartes Verfahren, wird in den Umfang der Erfindung
fallen, wenn er wenigstens eine der folgenden biologischen Aktivitäten besitzt:
Inhibierung der Immunglobulin-Sekretion durch normale humane periphere
B-Zellen, die durch T-Zellen stimuliert werden; Inhibierung der
Proliferation normaler humaner peripherer B-Zellen, die durch Jurkat
T-Zellen stimuliert werden; Inhibierung der Proliferation normaler
humaner peripherer B-Zellen, die durch CD40L-exprimierende Zellen
stimuliert werden; und Inhibierung der Proliferation humaner maligner
B-Zellen, wie unten erwähnt.
Diese Assays können
wie in den Beispielen hierin beschrieben ausgeführt werden. Siehe auch die
Assays, die beschrieben werden in Schultze et al. (1998) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 92: 8200–8204;
Denton et al. (1998) Pediatr. Transplant. 2:6–15; Evans et al. (2000) J.
Immunol. 164:688–697;
Noelle (1998) Agents Actions Suppl. 49:17–22; Lederman et al. (1996)
Curr. Opin. Hematol. 3:77–86;
Coligan et al. (1991) Current Protocols in Immunology 13:12; Kwekkeboom
et al. (1993) Immunology 79:439–444;
und US-Patent Nrn. 5 674 492 und 5 847 082.
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Jeder
beliebige der vorher beschriebenen Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder
Antikörper-Fragmente
davon können
konjugiert werden. Verfahren zum Herstellen konjugierter Antikörper sind
im Fachgebiet bekannt. Daher kann der Anti-CD40-Antikörper unter
Verwendung einer indirekten Markierung oder eines indirekten Markierungs-Ansatzes
markiert werden. Mit "indirekte
Markierung" oder "indirekter Markierungs-Ansatz" ist gemeint, dass
ein Chelat-bildendes Reagenz kovalent an einen Antikörper gebunden
ist und wenigstens ein radio aktives Nuclid in das Chelat-bildende
Reagenz eingeführt
wird. Siehe, z.B., die Chelatbildenden Reagenzien und radioaktiven
Nuclide, die beschrieben sind in Srivagtava und Mease (1991) Nucl.
Med. Bio. 18:589–603,
hierin durch Literaturverweis eingeschlossen. Alternativ kann der
Anti-CD40-Antikörper
unter Verwendung "direkter
Markierung" oder
eines "direkten
Markierungs-Ansatzes" markiert
werden, wobei ein radioaktives Nuclid kovalent direkt an einen Antikörper gebunden
wird (typischerweise über
einen Aminosäurerest). Bevorzugte
radioaktive Nuclide werden in Srivagtava und Mease (1991), supra,
bereitgestellt. Der indirekte Markierungs-Ansatz wird besonders
bevorzugt. Siehe auch, z.B., internationale Publikation Nrn. WO
00/52031 und WO 00/52473, wo ein Linker verwendet wird, um eine
radioaktive Markierung an Antikörper
anzuheften; und die markierten Formen von Anti-CD40-Antikörpern, die
im US-Patent Nr. 6 015 542 beschrieben werden.
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Weiterhin
kann ein Antikörper
(oder ein Fragment davon) an eine therapeutische Komponente, wie
ein Cytotoxin, ein therapeutisches Agens oder ein radioaktives Metallion,
konjugiert werden. Ein Cytotoxin oder cytotoxisches Agens schließt jedes
beliebige Agens ein, das für
Zellen schädlich
ist. Beispiele schließen
Taxol, Cytochalasin B, Gramicidin D, Ethidiumbromid, Emetin, Mitomycin,
Etoposid, Tenoposid, Vincristin, Vinblastin, Colchicin, Doxorubicin,
Daunorubicin, Dihydroxyanthracindion, Mitoxantron, Mithramycin,
Actinomycin D, 1-Dehydrotestosteron,
Glucocorticoide, Procain, Tetracain, Lidocain, Propanolol und Puromycin
und Analoga oder Homologe davon ein. Therapeutische Agentien schließen Antimetabolite
(z.B. Methotrexat, 6-Mercaptopurin, 6-Thioguanin, Cytarabin, 5-Fluoruracildecarbazin),
Alkylierungsmittel (z.B. Mechlorethamin, Thiokpa ("Thioepa"), Chlorambucil,
Melphalan, Carmustin (BSNU) und Lomustin (CCNU), Cyclophosphamid,
Busalfan, Dibrommannitol, Streptozotocin, Mitomycin C und cis-Dichlordiamin-Platin
(II) (DDP) (Cisplatin), Anthracycline (z.B. Daunorubicin (früher Daunomycin)
und Doxorubicin), Antibiotika (z.B. Dactinomycin (früher Actinomycin), Bleomycin,
Mithramycin und Anthramycin (AMC)), und antimitotische Agentien
(z.B. Vincristin und Vinblastin) ein, ohne darauf beschränkt zu sein.
Die erfindungsgemäßen Konjugate
können
zum Modifizieren einer gegebenen biologischen Antwort verwendet
werden, die Arzneimittel-Komponente ("drug moiety") soll nicht so ausgelegt werden, als
wäre sie
beschränkt
auf klassische chemische therapeutische Agentien bzw. Wirkstoffe.
Die Arzneimittel-Komponente kann z.B. ein Protein oder Polypeptid
sein, das eine gewünschte
biologische Aktivität
besitzt. Solche Proteine können,
z.B., ein Toxin, wie Abrin, Ricin A, Pseudomonas-Exotoxin oder Diphterietoxin;
ein Protein, wie Tumornekrosefaktor, Interferon-alpha, Interferon-beta,
Nervenwachstumsfaktor, Blutplättchen-Wachstumsfaktor
("platelet derived
growth factor"),
Gewebe-Plasminogen-Aktivator; oder biologische Antwort-Modifikatoren
("biological response
modifieres"), wie
z.B. Lymphokine, Interleukin-1 ("IL-1"), Interleukin-2
("IL-2"), Interleukin-6
("IL-6"), Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor ("GM-CSF"), Granulozyten-Kolonie-stimulierender
Faktor ("G-CSF"), oder andere Wachstumsfaktoren,
einschließen.
-
Techniken
zum Konjugieren solcher therapeutischer Komponenten mit Antikörpern sind
gut bekannt. Siehe, z.B., Arnon et al. (1985) "Monoclonal Antibodies for Immunotargeting
of Drugs in Cancer Therapy" in Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy, Hrsg. Reisfeld et al. (Alan R. Liss,
Inc.), S. 243–256;
Hrsg. Hellstrom et al. (1987) "Antibodies
for Drug Delivery" in
Controlled Drug Delivery, Hrsg. Robinson et al. (2. Aufl.; Marcel
Dekker, Inc.), S. 623–653;
Thorpe (1985) "Antibody
Carriers of Cytotoxic Agents in Cancer Therapy: A Review" in Monoclonal Antibodies '84: Biological and
Clinical Applications, Hrsg. Pinchera et al., S. 475–506 (Editrice
Kurtis, Milano, Italien, 1985); "Analysis,
Results, and Future Prospective of the Therapeutic Use of Radiolabeled
Antibody in Cancer Therapy" in
Monoclonal Antibodies for Cancer Detection and Therapy, Hrsg. Baldwin
et al. (Academic Press, New York, 1985), S. 303–316; und Thorpe et al. (1982)
Immunol. Rev. 62:119–158.
-
Alternativ
kann ein Antikörper
mit einem zweiten Antikörper
konjugiert werden, um ein Antikörper-Heterokonjugat
zu bilden, wie durch Segal beschrieben in US-Patent Nr. 4 676 980.
Zusätzlich
können
Linker zwischen den Markierungen und den erfindungsgemäßen Antikörpern verwendet
werden (siehe US-Patent Nr. 4 831 175). Antikörper oder Antigen-bindende
Fragmente davon können
direkt mit radioaktivem Iod, Indium, Yttrium oder anderen radioaktiven
Partikeln, die im Fachgebiet bekannt sind (US-Patent Nr. 5 595 721)
markiert werden. Die Behandlung kann aus einer Kombination der Behandlung
mit konjugierten und nicht-konjugierten Antikörpern, die
gleichzeitig oder nacheinander verabreicht werden, bestehen (WO
00/52031 und WO 00/52473).
-
Die
Erfindung ist gerichtet auf die Verwendung eines Antagonist-anti-CD40-Antikörpers bei
der Herstellung eines Medikaments, um Patienten zu behandeln, die
eine Krankheit, die maligne B-Zellen umfasst, haben. Mit "maligne" B-Zelle ist eine
beliebige neoplastische B-Zelle gemeint, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, B-Zellen, die von Lymphomen stammen, einschließlich langsam
wachsenden, intermediär
wachsenden und schnell wachsenden B-Zell-Lymphomen, immunoblastischen
Lymphomen, Nicht-Hodgkin-Lymphomen,
Hodgkin-Krankheit-, Epstein-Barr-Virus (EBV)-induzierten Lymphomen
und AIDS-bezogenen Lymphomen, wie auch akute lymphoblastische B-Zell-Leukämien, Myelome,
chronische lymphozytische Leukämien,
akute myeloblastische Leukämien,
und dergleichen.
-
Die
Erfindung kann Verwendung finden in Bezug auf die Behandlung von
Nicht-Hodgkin-Lymphomen, die
bezogen sind auf abnormale, unkontrollierbare B-Zell-Proliferation
oder -Akkumulation. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird auf solche Lymphome gemäß dem Working
Formulation-Klassifikationsschema Bezug genommen, d.h., solche B-Zell-Lymphome werden
als langsam wachsend ("low
grade"), intermediär wachsend
("intermediate grade") und schnell wachsend
("high grade") kategorisiert (siehe "The Non-Hodgkin's Lymphoma Pathologic
Classification Project",
Cancer 49 (1982): 2112–2135).
Daher schließen
langsam wachsende B-Zell-Lymphome kleinzellige lymphozytische ("small lymphocytic"), follikuläre kleinzellig-gekerbte
("follicular small-cleaved
cell"), und follikulär gemischt
klein zellig-gekerbte und großzellige
("mixed small-cleaved and
large cell") Lymphome
ein; intermediär
wachsende Lymphome schließen
follikuläre
großzellige
("follicular large
cell"), diffuse
kleinzellige gekerbte ("diffuse
small cleaved cell"),
diffuse gemischt kleinzellige und großzellige ("diffuse mixed small and large cell") und diffuse großzellige
("diffuse large
cell") Lymphome
ein; und schnell wachsende Lymphome schließen großzellige immunoblastische ("large cell immunoblastic"), lymphoblastische
("lymphoblastic") und kleinzellige
nicht-gekerbte ("small non-cleaved
cell") Lymphome
des Burkitt- und Nicht-Burkitt-Typs ein.
-
Es
wird anerkannt, dass die Erfindung nützlich in Bezug auf die therapeutische
Behandlung von B-Zell-Lymphomen, die gemäß den Revised European and
American Lymphoma Classification (REAL)-System klassifiziert werden,
sein kann. Solche B-Zell-Lymphome schließen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Lymphome ein, die als Vorläufer-B-Zell-Neoplasmen, wie B-lymphoblastische(s)
Leukämie/Lymphom;
periphere B-Zell-Neoplasmen, einschließlich chronisch lymphozytische
B-Zell-Leukämie/kleinzellige
lymphozytische B-Zell-Lymphome,
lymphoplasmacytoide Lymphome/Immunocytome, Mantelzell-Lymphome (MCL),
Follikelzentrums-Lymphome (follikuläre) (einschließlich diffuser
kleinzelliger, diffuser gemischt klein- und großzelliger und diffuser großzelliger
Lymphome), Marginalzonen-B-Zell-Lymphom
(einschließlich
extranodaler, nodaler und Milz-Typen), Haarzell-Leukämie, Plasmocytom/Myelom,
diffuses großzelliges
B-Zell-Lymphom des Subtyps primär
mediastinal (thymisch), Burkitt-Lymphom und Burkitt-ähnliches,
schnellwachsendes B-Zell-Lymphom; akute Leukämien; akute lymphozytische
Leukämien;
myeloblastische Leukämien,
akute myelozytische Leukämien;
promyelozytische Leukämie;
myelomonozytische Leukämie;
monozytische Leukämie;
Erythroleukämie;
granulozytische Leukämie
(chronische myelozytische Leukämie),
chronische lymphozytische Leukämie;
Polycythemia vera; multiples Myelom; Waldenström-Makroglobulinämie; Schwere-Ketten-Krankheit ("heavy chain disease" klassifiziert werden;
und nicht klassifizierbare langsam wachsende oder schnellwachsende
B-Zell-Lymphome.
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Es
wird anerkannt, dass die Erfindung nützlich sein kann in Bezug auf
Verhütung
weiterer Tumor-Auswüchse,
die während
Therapie entstehen. Die Erfindung kann besonders nützlich sein
in Bezug auf die Behandlung von Personen, die langsam wachsende
B-Zell-Lymphome haben, besonders jene Personen, die anschließend an
Standard-Chemotherapie Rückfälle ("relapses") haben. Langsam
wachsende B-Zell-Lymphome sind indolenter als die intermediär und schnell
wachsenden B-Zell-Lymphome und sind charakterisiert durch einen
rezidivierenden/remittierenden Verlauf ("relapsing/remitting course"). Daher wird die
Behandlung dieser Lymphome verbessert, da Rückfall-Episoden in Anzahl und
Schwere verringert werden.
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Die
hierin beschriebenen Antagonist-anti-CD40-Antikörper können auch Verwendung finden
in der Behandlung von entzündlichen
Krankheiten und Defizienzen oder Störungen des Immunsystems, einschließlich, aber
ohne darauf beschränkt
zu sein, systemischem Lupus erythematosus, Psoriasis, Sklerodermie, CREST-Syndrom,
entzündlicher
Myositis, Sjogren-Syndrom,
Mischkollagenose ("mixed
connective tissue disease"),
rheumatoider Arthritis, Mul tipler Sklerose, entzündlicher Darmerkrankung, akutem
Atemnot-Syndrom ("acute
respiratory distress syndrome"),
Lungenentzündung,
idiopathischer Lungenfibrose, Osteoporose, Hypersensitivität des verzögerten Typs
("delayed type hypersensitivity"), Asthma, primärer biliärer Leberzirrhose und
idiopathischer thrombozytopenischer Purpura.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird wenigstens ein Antagonistanti-CD40-Antikörper (oder
ein Antigen-bindendes Fragment davon), wie hierin andernorts definiert,
verwendet, was eine positive therapeutische Antwort im Hinblick
auf eine maligne humane B-Zelle fördert. Mit "positive therapeutische Antwort" ist eine Verbesserung
der Krankheit in Verbindung mit der Anti-Tumor-Aktivität dieser
Antikörper
oder dieser Fragmente davon und/oder eine Verbesserung der mit der
Krankheit verknüpften
Symptome gemeint. D.h., eine anti-proliferative Wirkung, die Verhütung weiterer
Tumor-Auswüchse
und/oder eine Verringerung von B-Symptomen können beobachtet werden. Daher
kann z.B. eine Verbesserung in der Krankheit charakterisiert werden
als eine vollständige
Antwort ("complete
response"). Mit "vollständige Antwort" ist ein Fehlen von
klinisch detektierbarer bzw. feststellbarer Krankheit mit Normalisierung
von beliebigen vorher abnormalen Röntgenstudien, Knochenmark und
Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit
("cerebrospinal
fluid") (CSF) gemeint. Solch
eine Antwort muss für
wenigstens einen Monat anschließend
an Behandlung gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
bestehen. Alternativ kann eine Verbesserung der Krankheit als eine
kategorisiert werden, die eine teilweise Antwort ist. Mit "teilweise Antwort" ist eine wenigstens
etwa 50%ige Verringerung der ganzen messbaren Tumorbelastung (d.h.,
die Anzahl von Tumorzellen, die in der Person vorhanden ist) in
der Abwesenheit neuer Läsionen
und bestehend für
wenigstens einen Monat gemeint. Solch eine Antwort ist nur auf messbare
Tumore anwendbar. Zusätzlich
zu diesen positiven therapeutischen Antworten kann die Person, die sich
einer Therapie mit dem Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder
dem Antigen-bindenden Fragment davon unterzieht, die günstige Wirkung
einer Verbesserung der mit der Krankheit verbundenen Symptome erfahren. Daher
kann die Person eine Verringerung der sogenannten B-Symptome, d.h.,
nächtliches
Schwitzen ("night sweats"), Fieber, Gewichtsverlust
und/oder Urticaria, erfahren.
-
Mit "therapeutisch wirksame
Dosis oder Menge" ist
eine Menge von Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder
von Antigen-bindendem Fragment davon gemeint, die, wenn sie verabreicht
wird, etwa eine positive therapeutische Antwort im Hinblick auf
die Behandlung eines Patienten mit einer Krankheit, die maligne
B-Zellen umfasst, bringt. Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung,
die die therapeutisch wirksame Dosis oder Menge umfasst, kann unter
Verwendung eines beliebigen verträglichen Verabreichungsverfahrens, das
im Fachgebiet bekannt ist, erreicht werden. Bevorzugt wird die pharmazeutische
Zusammensetzung, die den Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder
das Antigen-bindende Fragment davon umfasst, intravenös, bevorzugt
durch Infusion, über
eine Dauer von etwa 1 bis etwa 10 Stunden, bevorzugter über etwa
1 bis etwa 8 Stunden, bevorzugter sogar über etwa 2 bis etwa 7 Stunden,
noch bevorzugter über
etwa 4 bis etwa 6 Stunden, abhängig
von dem Anti-CD40-Antikörper, der
verabreicht wird, verabreicht. Die anfängliche Infusion mit der pharmazeutischen
Zusammensetzung kann über
eine Dauer von etwa 4 bis etwa 6 Stunden gegeben werden, wobei nachfolgende
Infusionen schneller zugeführt
werden. Nachfolgende Infusionen können über eine Dauer von etwa 1 bis
etwa 6 Stunden, bevorzugt etwa 1 bis etwa 4 Stunden, bevorzugter
etwa 1 bis etwa 3 Stunden, noch bevorzugter etwa 1 bis etwa 2 Stunden,
verabreicht werden.
-
Eine
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ist formuliert, um mit ihrem beabsichtigten Verabreichungsweg
kompatibel zu sein. Beispiele von Verabreichungswegen schließen parenterale,
z.B. intravenöse,
intradermale, subkutane, orale (z.B. Inhalation), transdermale (topisch),
transmucosale und rektale Verabreichung ein. Lösungen oder Suspensionen, die
für parenterale,
intradermale oder subkutane Applikation verwendet werden, können die
folgenden Komponenten einschließen:
ein steriles Verdünnungsmittel, wie
Wasser zur Injektion, Salzlösung,
fette Öle,
Polyethylenglykole, Glyzerin, Propylenglykol oder andere synthetische
Lösungsmittel;
antibakterielle Agentien bzw. Wirkstoffe, wie Benzylalkohol oder
Methylparabene; Antioxidantien, wie Ascorbinsäure oder Natriumbisulfit, Chelat-bildende
Reagentien, wie Ethylendiamintetraessigsäure; Puffer, wie Acetate, Citrate
oder Phosphate, und Agentien zum Einstellen der Tonizität, wie Natriumchlorid
oder Dextrose. Der pH kann mit Säuren
oder Laugen, wie Salzsäure
oder Natriumhydroxid, eingestellt werden. Die parenterale Zubereitung
kann in Ampullen, Einwegspritzen, Mehrfachdosis-Gefäße, die
aus Glas oder Kunststoff hergestellt sind, eingeschlossen sein.
-
Die
Anti-CD40-Antikörper
werden typischerweise durch Standardtechniken in einem pharmazeutisch verträglichen
Puffer, z.B. steriler Salzlösung,
steril gepuffertem Wasser, Propylenglykol, Kombinationen der Vorstehenden
etc., bereitgestellt. Verfahren zum Herstellen parenteral verabreichbarer
Agentien werden beschrieben in Remington's Pharmaceutical Sciences (18. Aufl.;
Mack Publishing Company, Eaton, Pennsylvania, 1990). Siehe auch,
z.B., WO 98/56418, die pharmazeutische Formulierungen stabilisierter
Antikörper,
die zur Verwendung in den Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, beschreibt.
-
Die
Menge von wenigstens einem Anti-CD40-Antikörper oder eines Fragments davon,
die zu verabreichen ist, wird leicht von jemandem mit gewöhnlichen
Fähigkeiten
im Fachgebiet ohne unzumutbares Experimentieren bestimmt. Faktoren,
die die Verabreichungsweise und die jeweilige Menge von wenigstens
einem Antagonist-anti-CD40-Antikörper
(oder Fragment davon) beeinflussen, schließen das bestimmte Lymphom, das
einer Therapie unterzogen wird, die Schwere der Krankheit, die Geschichte
der Krankheit und das Alter, Größe, Gewicht,
Gesundheit und körperlichen
Zustand des Individuums, das einer Therapie unterzogen wird, ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Gleichermaßen
wird die Menge an Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder an Fragment davon,
die zu verabreichen ist, abhängig
sein von der Verabreichungsweise und ob sich die Person einer einzelnen
Dosis oder mehrfacher Dosen dieses Anti-Tumor-Agens unterziehen wird. Im Allgemeinen
wird mit steigendem Gewicht des Patienten, der sich der Therapie
unterzieht, eine höhere
Dosierung von Anti-CD40-Antikörper
oder von Fragment davon bevorzugt. Die Dosis von Anti-CD40-Antikörper oder
des Fragments davon, die zu verabreichen ist, ist im Bereich von
etwa 0,003 mg/kg bis etwa 50 mg/kg, bevorzugt im Bereich von 0,01
mg/kg bis etwa 40 mg/kg. Deshalb kann die Dosis z.B. 0,01 mg/kg,
0,03 mg/kg, 0,1 mg/kg, 0,3 mg/kg, 0,5 mg/kg, 1 mg/kg, 1,5 mg/kg,
2 mg/kg, 2,5 mg/kg, 3 mg/kg, 5 mg/kg, 7 mg/kg, 10 mg/kg, 15 mg/kg, 20
mg/kg, 25 mg/kg, 30 mg/kg, 35 mg/kg, 40 mg/kg, 45 mg/kg oder 50
mg/kg sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
mehrfache Dosen von Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder von Fragment davon
verabreicht werden. Deshalb können
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40 oder mehr
therapeutisch wirksame Dosen einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die einen Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder ein Fragment davon
umfasst, verabreicht werden. Die Häufigkeit und Dauer der Verabreichung
mehrfacher Dosen der pharmazeutischen Zusammensetzungen, die Anti-CD40-Antikörper oder
ein Fragment davon umfassen, können
leicht durch einen Fachmann ohne unzumutbares Experimentieren bestimmt
werden. Darüber
hinaus kann die Behandlung einer Person mit einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Antikörpers
eine einzelne Behandlung einschließen oder, bevorzugt, eine Reihe
von Behandlungen einschließen.
In einem bevorzugten Beispiel wird eine Person mit Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder einem
Antigen-bindenden Fragment davon im Bereich von etwa 0,1 bis 20
mg/kg Körpergewicht,
einmal pro Woche zwischen etwa 1 bis 10 Wochen, bevorzugt zwischen
etwa 2 bis 8 Wochen, bevorzugter zwischen etwa 3 bis 7 Wochen, und
noch bevorzugter für
etwa 4, 5 oder 6 Wochen, behandelt. Die Behandlung kann jährlich erfolgen,
um einem Rückfall
vorzubeugen oder bei Indikation eines Rückfalls. Es wird auch geschätzt werden, dass
die wirksame Dosierung von Antikörper
oder Antigen-bindendem Fragment davon, die zur Behandlung verwendet
wird, über
den Verlauf einer besonderen Behandlung steigen oder sinken kann. Änderungen
der Dosierung können
sich ergeben und werden ersichtlich werden aus den Resultaten diagnostischer
Assays, wie hierin beschrieben. Daher schließt in einer Ausführungsform
das Dosierungs-Regime eine erste Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Dosis von wenigstens einem Anti-CD40-Antikörper oder
einem Fragment davon an den Tagen 1, 7, 14 und 21 einer Behandlungsperiode
ein. In einer weiteren Ausführungsform schließt das Dosierungs-Regime
eine erste Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Dosis von
wenigstens einem Anti-CD40-Antikörper
oder eines Fragments davon an den Tagen 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 einer
Woche in einer Behandlungsperiode ein. Weitere Ausführungsformen
schließen
ein Dosierungs-Regime, das eine erste Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Dosis von wenigstens einem Anti-CD40-Antikörper oder
eines Fragments davon an den Tagen 1, 3, 5 und 7 einer Woche in
einer Behandlungsperiode hat; ein Dosierungs-Regime, das eine erste Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Dosis von wenigstens einem Anti-CD40-Antikörper oder
eines Fragments davon an Tagen 1 und 3 einer Woche in einer Behandlungsperiode einschließt; und
ein bevorzugtes Dosierungs-Regime, das eine erste Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Dosis von wenigstens einem Anti-CD40- Antikörper oder
eines Fragments davon an Tag 1 einer Woche in einer Behandlungsperiode
einschließt,
ein. Die Behandlungsperiode kann 1 Woche, 2 Wochen, 3 Wochen, einen
Monat, 3 Monate, 6 Monate oder ein Jahr umfassen. Behandlungsperioden
können
aufeinanderfolgend oder voneinander durch einen Tag, eine Woche,
2 Wochen, einen Monat, 3 Monate, 6 Monate oder ein Jahr getrennt
sein.
-
Die
Antagonist-anti-CD40-Antikörper,
anwesend in den pharmazeutischen Zusammensetzungen, beschrieben
hierin zur erfindungsgemäßen Verwendung,
können
nativ oder erhalten durch rekombinante Techniken sein und können von
einer beliebigen Quelle, einschließlich Säugetierquellen, wie z.B. Maus,
Ratte, Kaninchen, Primat, Schwein und Mensch, sein. Vorzugsweise
werden solche Polypeptide von einer menschlichen Quelle abgeleitet,
und besonders bevorzugt sind sie rekombinante, humane Proteine aus
Hybridomzelllinien.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren
pharmazeutischen Zusammensetzungen können biologisch aktive Varianten
der erfindungsgemäßen Antagonist-anti-CD40-Antikörper umfassen.
Solche Varianten sollten die gewünschte
biologische Aktivität
des nativen Polypeptids beibehalten, so dass die pharmazeutische
Zusammensetzung, die die Polypeptid-Variante ("variant polypeptide") enthält, die gleiche therapeutische
Wirkung hat wie die pharmazeutische Zusammensetzung, die das native
Polypeptid umfasst, wenn es einer Person verabreicht wird. D.h.,
dass die Anti-CD40-Antikörper-Variante
("variant anti-CD40
antibody") als ein
therapeutisch wirksamer Bestandteil in der pharmazeutischen Zusammensetzung
in einer Weise dienen wird, die ähnlich
zu der ist, die für
den nativen Antagonisten-Antikörper,
z.B. 15B8, wie durch die Hybridomzelllinie 15B8 exprimiert, beobachtet
wird. Im Fachgebiet sind Verfahren verfügbar, um zu bestimmen, ob eine
Anti-CD40-Antikörper-Variante,
die gewünschte
biologische Aktivität
beibehält
und daher als ein therapeutisch wirksamer Bestandteil in der pharmazeutischen
Zusammensetzung dient. Biologische Aktivität von Antikörper-Varianten kann unter Verwendung
von Assays, die spezifisch zu messende Aktivität des nativen Antagonisten-Antikörpers entworfen
sind, einschließlich
Assays, die in der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, gemessen
werden.
-
Geeignete
biologisch aktive Varianten von nativen oder natürlicherweise auftretenden Antagonist-anti-CD40-Antikörpern können Fragmente,
Analoga und Derivate dieses Polypeptids sein. Mit "Fragment" ist ein Polypeptid,
bestehend aus nur einem Teil der intakten Polypeptid-Sequenz und
-Struktur, wie andernorts hierin vermerkt, gemeint. Mit "Analogon" ist ein Analogon
von entweder dem nativen Polypeptid oder von einem Fragment des
nativen Polypeptids gemeint, wobei das Analogon eine native Polypeptid-Sequenz
und -Struktur, die eine oder mehrere Aminosäure-Substitutionen, -Insertionen
oder -Deletionen hat, umfasst. Mit "Derivat" ist jede beliebige geeignete Modifikation
des nativen interessierenden Polypeptids, eines Fragments des nativen
Polypeptids oder ihrer jeweiligen Analoga, wie Glykosylierung, Phosphorylierung,
Polymer-Konjugation (wie mit Poylethylenglykol), oder andere Addition
fremder Komponenten ("moieties") gemeint, solange
die gewünschte
biologische Aktivität
des nativen Polypeptids beibehalten wird. Verfahren zum Herstellen
von Polypeptid-Fragmenten, -Analoga und -Derivaten sind im Fachgebiet
allgemein verfügbar.
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Z.B.
können
Aminosäuresequenz-Varianten
eines Antagonist-anti-CD40-Antikörpers
durch Mutationen in der klonierten DNA-Sequenz, die für den interessierenden
Antikörper
codiert, hergestellt werden. Verfahren für Mutagenese und Nucleotidsequenz-Änderungen
sind im Fachgebiet gut bekannt. Siehe z.B. Walker und Gaastra, Hrsg.
(1983) Techniques in Molecular Biology (MacMillan Publishing Company,
New York); Kunkel (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:488–492; Kunkel
et al. (1987) Methods Enzymol. 154:367–382; Sambrook et al. (1989)
Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor, New
York); US-Patent Nr. 4 873 192; und die darin zitierten Literaturverweise.
Anleitung zu geeigneten Aminosäure-Substitutionen, die
biologische Aktivität
des interessierenden Polypeptids nicht beeinflussen, können im
Modell von Dayhoff et al. (1978) in Atlas of Protein Sequence and
Structure (Natl. Biomed. Res. Found., Washington, D.C.), gefunden werden.
Konservative Substitutionen, wie Austauschen einer Aminosäure durch
eine andere, die ähnliche
Eigenschaften hat, können
bevorzugt sein. Beispiele konservativer Substitutionen schließen Gly⇔Ala, Val⇔Ile⇔Leu, Asp⇔Glu, Lys⇔Arg, Asn⇔Gln und Phe⇔Trp⇔Tyr ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Beim
Konstruieren von Varianten des interessierenden Antagonist-anti-CD40-Antikörper-Polypeptids werden
Modifikationen so gemacht, dass Varianten weiterhin die gewünschte Aktivität besitzen,
d.h., ähnliche Bindungsaffinität und die
folgenden Charakteristiken haben: 1) fähig sind zum spezifischen Binden
an ein humanes CD40-Antigen, das auf der Oberfläche einer humanen Zelle exprimiert
wird; 2) frei sind von signifikanter Agonistenaktivität, wenn
sie an ein CD40-Antigen auf einer normalen humanen B-Zelle gebunden
werden; und 3) Antagonistenaktivität aufweisen, wenn sie an ein
CD40-Antigen auf einer malignen humanen B-Zelle gebunden werden.
Offensichtlich dürfen
beliebige in der für
die Polypeptid-Variante
codierenden DNA gemachte Mutationen die Sequenz nicht aus dem Leserahmen
verschieben und werden bevorzugt keine komplementären Regionen
schaffen, die eine sekundäre
mRNA-Struktur erzeugen könnten.
Siehe EP-Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
75 444.
-
Biologisch
aktive Varianten von Anti-CD40-Antikörpern werden im Allgemeinen
wenigstens 70%, bevorzugt wenigstens 80%, bevorzugter etwa 90–95% oder
mehr, und am bevorzugtesten etwa 98% oder mehr Aminosäuresequenz-Identität zur Aminosäuresequenz
des Referenz-Polypeptidmoleküls,
das als die Basis für den
Vergleich dient, haben. Eine biologisch aktive Variante eines Referenz-Antagonist-anti-CD40-Antikörpers, die
die hierin beschriebene Spezifität
und Bindungseigenschaften hat, kann sich von dem Referenz-Polypeptid von
nur 1–15
Aminosäuren,
nur 1–10,
wie 6–10,
nur 5, nur 4, 3, 2, oder sogar nur einen Aminosäurerest, unterscheiden. Mit "Sequenzidentität" ist gemeint, dass
die gleichen Aminosäurereste
innerhalb der Polypeptid-Variante und dem Polypeptidmolekül, das als
eine Referenz dient, gefunden werden, wenn ein spezifizierter, benachbarter
Abschnitt ("specified,
contiguous segment")
der Aminosäuresequenz
der Variante vergleichend angeordnet ("aligned") und verglichen wird mit der Aminosäuresequenz
des Referenzmoleküls.
Der Prozentsatz der Sequenzidentität zwischen zwei Aminosäuresequenzen
wird durch Bestimmen der Anzahl von Positionen, an denen die identischen
Aminosäurereste
in beiden Sequenzen auftreten, um die Anzahl übereinstimmender Positionen
zu ergeben, Teilen der Anzahl übereinstimmender
Positionen durch die Gesamtzahl von Positionen in dem Abschnitt,
der einem Vergleich mit dem Referenzmolekül unterzogen wird, und Multiplizieren
des Ergebnisses mit 100, um den Prozentsatz von Sequenzidentität zu ergeben,
bestimmt.
-
Zum
Zweck von optimalem Alignment der zwei Sequenzen kann der benachbarte
Abschnitt der Aminosäuresequenz
der Varianten zusätzliche
Aminosäurereste
oder deletierte Aminosäurereste
mit Bezug auf die Aminosäuresequenz
des Referenzmoleküls
haben. Der benachbarte Abschnitt, der zum Vergleich mit der Referenz-Aminosäuresequenz
verwendet wird, wird wenigstens zwanzig (20) benachbarte Aminosäurereste ("contiguous amino
acid residues")
und vielleicht 30, 40, 50, 100 oder mehr Reste umfassen. Berichtigungen für erhöhte Sequenzidentität, die mit
dem Einschluss von Lücken
in die Aminosäuresequenz
der Variante verknüpft
sind, können
durch Festsetzen von Strafen für
Lücken
("gap penalties") durchgeführt werden.
-
Daher
kann die Bestimmung des Prozentsatzes der Identität zwischen
zwei beliebigen Sequenzen unter Verwendung eines mathematischen
Algorithmus bewerkstelligt werden. Ein bevorzugtes, nicht-beschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus, der zum Vergleich von
Sequenzen verwendet wird, ist der Algorithmus von Myers und Miller
(1988) CA-BIOS 4:11–17. Solch
ein Algorithmus wird in dem ALIGN-Programm (Version 2.0) verwendet,
das Teil des GCG sequence alignment-Software-Pakets ist. Eine PAM120 weight
residue table, eine Strafe für
Lückenlänge ("gap length penalty") von 12 und eine
Strafe für
Lücke von 4
kann mit dem ALIGN-Programm verwendet werden, wenn Aminosäuresequenzen
verglichen werden. Ein weiteres bevorzugtes, nicht-beschränkendes
Beispiel eines mathematischen Algorithmus zur Verwendung beim Vergleichen
von zwei Sequenzen ist der Algorithmus von Karlin und Altschul (1990)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:2264, modifiziert wie in Karlin und
Altschul (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:5873–5877. Solch
ein Algorithmus ist aufgenommen in die NBLAST- und XBLAST-Programme
von Altschul et al. (1990) J. Mol. Biol. 215:403. BLAST-Nucleotidsuchen
können
mit dem NBLAST-Programm, Score = 100, Wortlänge ("wordlength") = 12, durchgeführt werden, um Nucleotidsequenzen
zu erhalten, die homolog zu einer Nucleotidsequenz sind, die für das interessierende
Polypeptid codiert. BLAST-Proteinsuchen
können
mit dem XBLAST-Programm, Score = 50, Wortlänge = 3, durchgeführt werden,
um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die homolog zu dem interessierenden Polypeptid sind.
Um mit Lücken
versehene Alignments ("gapped
alignments") für Vergleichszwecke
zu erhalten, kann Gapped BLAST verwendet werden, wie in Altschul
et al. (1997) Nucleic Acids Res. 25:3389, beschrieben. Alternativ
kann PSI-Blast verwendet werden, um eine iterierte Suche durchzuführen, die
entfernte Verwandtschaften zwischen Molekülen detektiert. Siehe Altschul
et al. (1997), supra. Beim Verwenden von BLAST-, Gapped BLAST- und
PSI-Blast- Programmen
können
die Standardparameter der jeweiligen Programme (z.B. XBLAST und
NBLAST) verwendet werden. Siehe http://ww.ncbi.nlm.nih.gov. Siehe
auch das ALIGN-Programm
(Dayhoff (1978) in Atlas of Protein Sequence and Structure 5:Suppl.
3 (National Biomedical Research Foundation, Washington, D.C.)) und
Programme im Wisconsin Sequence Analysis Package, Version 8 (erhältlich von
Genetics Computer Group, Madison, Wisconsin), z.B. das GAP-Programm,
wo Standardparameter der Programme verwendet werden.
-
Wenn
man Prozentsätze
von Aminosäuresequenz-Identität berücksichtigt,
können
manche Aminosäurerest-Positionen
als ein Ergebnis konservativer Aminosäure-Substitutionen, die Eigenschaften
der Proteinfunktion nicht beeinflussen, differieren. In diesen Fällen können Prozent
Sequenzidentität
aufwärts
angepasst werden, um der Ähnlichkeit
bei konservativ substituierten Aminosäuren Rechnung zu tragen. Solche
Anpassungen sind im Fachgebiet gut bekannt. Siehe z.B. Myers und
Miller (1988) Computer Applic. Biol. Sci. 4:11–17.
-
Die
präzise
chemische Struktur eines Polypeptids, fähig, CD40 spezifisch zu binden
und Antagonistenaktivität
beizubehalten, besonders, wenn es an CD40-Antigen auf malignen B-Zellen gebunden ist,
hängt von einer
Anzahl von Faktoren ab. Da ionisierbare Amino- und Carboxylgruppen
in dem Molekül
vorhanden sind, kann ein bestimmtes Polypeptid als ein saures oder
basisches Salz oder in neutraler Form erhalten werden. Alle solchen
Zubereitungen, die ihre biologische Aktivität beibehalten, wenn sie in
geeignete Umweltbedingungen gebracht werden, sind in die Definition
von Antagonist-anti-CD40-Antikörpern,
wie hierin verwendet, eingeschlossen. Weiterhin kann die primäre Aminosäuresequenz
des Polypeptids durch Derivatisierung unter Verwendung von Zucker-Komponenten
(Glykosylierung) oder durch andere zusätzliche Moleküle, wie
Lipide, Phosphat, Acetylgruppen und dergleichen, gesteigert werden.
Sie kann auch durch Konjugation mit Sacchariden gesteigert werden.
Gewisse Aspekte solcher Steigerung werden durch posttranslationale
Prozessierungssysteme des produzierenden Wirts bewerkstelligt; andere
solche Modifikationen können
in vitro eingeführt
werden. Auf jeden Fall sind solche Modifikationen in die Definition
eines Anti-CD40-Antikörpers,
wie hierin verwendet, eingeschlossen, solange die Antagonisten-Eigenschaften
des Anti-CD40-Antikörpers
nicht zerstört
werden. Es wird erwartet, dass solche Modifikationen die Aktivität quantitativ
oder qualitativ, entweder durch Verstärken oder Verringern der Aktivität des Polypeptids,
in den verschiedenen Assays beeinflussen können. Weiterhin können einzelne
bzw. individuelle Aminosäurereste
in der Kette durch Oxidation, Reduktion oder andere Derivatisierung
modifiziert werden, und das Polypeptid kann gespalten werden, um
Fragmente zu erhalten, die Aktivität beibehalten. Solche Änderungen,
die Antagonistenaktivität
nicht zerstören,
entfernen die Polypeptid-Sequenz nicht aus der Definition interessierender
Anti-CD40-Antikörper,
wie hierin verwendet.
-
Das
Fachgebiet stellt erhebliche Anleitung hinsichtlich der Herstellung
und Verwendung von Polypeptid-Varianten bereit. Beim Herstellen
der Anti-CD40-Antikörper-Varianten
kann ein Fachmann auf dem Gebiet leicht bestimmen, welche Modifikationen
an dem/der nati ven/nativer Protein, Nucleotid- oder Aminosäuresequenz
in einer Variante resultieren werden, die geeignet ist zur Verwendung
als ein therapeutisch wirksamer Bestandteil einer erfindungsgemäß verwendeten
pharmazeutischen Zusammensetzung.
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Eine
beliebige pharmazeutische Zusammensetzung, die den Antagonist-anti-CD40-Antikörper als
den therapeutisch wirksamen Bestandteil umfasst, kann erfindungsgemäß verwendet
werden. Deshalb können flüssige, lyophilisierte
oder sprühgetrocknete
Zusammensetzungen, die Antagonist-anti-CD40-Antikörper oder Varianten
davon umfassen, die im Fachgebiet bekannt sind, hergestellt werden
als eine wässrige
oder nicht-wässrige
Lösung
oder Suspension zur nachfolgenden Verabreichung an eine Person in Übereinstimmung
mit den erfindungsgemäßen Verfahren.
Jede dieser Zusammensetzungen wird Anti-CD40-Antikörper oder
Varianten davon als einen therapeutisch oder prophylaktisch wirksamen
Bestandteil enthalten. Mit "therapeutisch
oder prophylaktisch wirksamer Bestandteil" ist gemeint, dass der Anti-CD40-Antikörper oder
die Variante davon spezifisch in die Zusammensetzung aufgenommen
wird, um eine gewünschte
therapeutische oder prophylaktische Antwort im Hinblick auf Behandlung,
Verhütung
oder Diagnose einer Krankheit oder eines Zustandes in einer Person
hervorzubringen, wenn die pharmazeutische Zusammensetzung dieser
Person verabreicht wird. Vorzugsweise umfassen die pharmazeutischen
Zusammensetzungen geeignete Stabilisierungsmittel, Füllmittel
("bulking agents") oder beides, um
Probleme zu minimieren, die mit Verlust von Proteinstabilität und biologischer
Aktivität
während
Herstellung und Lagerung verknüpft
sind.
-
Hilfsstoffe
("Formulants") können zu
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die einen erfindungsgemäßen Anti-CD40-Antikörper umfassen,
zugesetzt werden. Diese Hilfsstoffe können Öle, Polymere, Vitamine, Kohlenhydrate,
Aminosäuren,
Salze, Puffer, Albumin, oberflächenaktive
Substanzen oder Füllmittel
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Bevorzugt schließen Kohlenhydrate
Zucker oder Zuckeralkohole, wie Mono-, Di- oder Polysaccharide,
oder wasserlösliche
Glucane ein. Die Saccharide oder Glucane können Fructose, Glucose, Mannose,
Sorbose, Xylose, Maltose, Saccharose, Dextran, Pullulan, Dextrin, α- und β-Cyclodextrin, lösliche Stärke, Hydroxyethylstärke und
Carboxymethylcellulose oder Mischungen davon einschließen. "Zuckeralkohol" ist definiert als
ein C4- bis C8-Kohlenwasserstoff,
der eine Hydroxylgruppe hat, und Galactitol, Inositol, Mannitol,
Xylitol, Sorbitol, Glycerin und Arabitol einschließt. Diese
Zucker oder Zuckeralkohole können einzeln
oder in Kombination verwendet werden. Die Zucker- oder Zuckeralkohol-Konzentration
ist zwischen 1,0% und 7% G/V, bevorzugter zwischen 2,0% und 6,0%
G/V. Bevorzugte Aminosäuren
schließen
linksdrehende (L)-Formen von Carnitin, Arginin und Betain ein; jedoch
können
auch andere Aminosäuren
zugesetzt werden. Bevorzugte Polymere schließen Polyvinylpyrrolidon (PVP)
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 2000 und
3000 oder Polyethylenglykol (PEG) mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen
3000 und 5000 ein. Oberflächenakti ve
Substanzen, die zu der Formulierung zugesetzt werden können, sind
in EP Nr. 270 799 und 268 110 gezeigt.
-
Zusätzlich können Antikörper durch
kovalente Konjugation mit einem Polymer chemisch modifiziert werden,
um ihre Zirkulations-Halbwertszeit zu erhöhen, z.B. Bevorzugte Polymere
und Verfahren, um sie an Peptide anzuhängen, sind gezeigt in US-Patenten
Nm. 4 766 106, 4 179 337, 4 495 285 und 4 609 546, die hierdurch
alle durch Literaturverweis in ihren Gesamtheiten eingeschlossen
sind. Bevorzugte Polymere sind polyoxyethylierte Polyole und Polyethylenglykol
(PEG). PEG ist in Wasser bei Raumtemperatur löslich und hat die allgemeine
Formel: R(O-CH2-CH2)nO-R, worin R Wasserstoff sein kann, oder
eine Schutzgruppe, wie eine Alkyl- oder Alkanolgruppe. Bevorzugt
hat die Schutzgruppe zwischen 1 und 8 Kohlenstoffe, bevorzugter
ist sie Methyl. Das Symbol n ist eine positive ganze Zahl, bevorzugt
zwischen 1 und 1000, bevorzugter zwischen 2 und 500. Das PEG hat
ein bevorzugtes durchschnittliches Molekulargewicht zwischen 1.000
und 40.000, bevorzugter zwischen 2.000 und 20.000, am bevorzugtesten
zwischen 3.000 und 12.000. Bevorzugt hat PEG wenigstens eine Hydroxygruppe,
bevorzugter ist es eine endständige
Hydroxygruppe. Es ist diese Hydroxygruppe, die bevorzugt aktiviert
wird, um mit einer freien Aminogruppe auf dem Inhibitor zu reagieren.
Jedoch wird es verstanden werden, dass der Typ und die Menge der
reaktiven Gruppen variiert werden können, um einen erfindungsgemäßen kovalent
konjugierten PEG/Antikörper
zu erreichen.
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Wasserlösliche polyoxyethylierte
Polyole sind auch in der vorliegenden Erfindung verwendbar. Sie schließen polyoxyethyliertes
Sorbitol, polyoxyethylierte Glucose, polyoxyethyliertes Glycerin
(POG) und dergleichen ein. POG wird bevorzugt. Ein Grund ist, weil
das Glycerin-Grundgerüst
von polyoxyethyliertem Glycerin das gleiche Grundgerüst ist,
das natürlicherweise
in, z.B., Tieren und Menschen in Mono-, Di-, Triglyceriden auftritt.
Deshalb würde
diese Verzweigung nicht notwendigerweise als ein fremdes Agens im
Körper
angesehen werden. Das POG hat ein bevorzugtes Molekulargewicht im
gleichen Bereich wie PEG. Die Struktur für POG ist gezeigt in Knauf
et al. (1988) J. Bio. Chem. 263:15064–15070, und eine Diskussion
von POG/IL-2-Konjugaten wird gefunden in US-Patent Nr. 4 766 106.
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Ein
weiteres Wirkstoffabgabesystem ("drug
delivery system")
zum Erhöhen
zirkulatorischer Halbwertszeit ist das Liposom. Verfahren zum Herstellen
von Liposom-Abgabesystemen ("liposome
delivery systems") werden
diskutiert in Gabizon et al. (1982) Cancer Research 42:4734; Cafiso
(1981) Biochem Biophys Acta 649:129; und Szoka (1980) Ann. Rev.
Biophys. Eng. 9:467. Andere Wirkstoffabgabesysteme sind auf dem
Gebiet bekannt und werden beschrieben in z.B. Poznansky et al. (1980)
Drug Delivery Systems (R.L. Juliapo, Hrsg., Oxford, N.Y.) S. 253–315; Poznansky
(1984) Pharm Revs 36:277.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung von Antagonist-anti-CD40-Antikörpern für diagnostisches
Monitoring von Proteinspiegeln in Gewebe als Teil einer klinischen
Testprozedur, z.B. um die Wirksamkeit eines gegebenen Behandlungsregimes
zu bestimmen. Die Bestimmung kann durch Kupplung des Antikörpers an
eine detektierbare Substanz erleichtert werden. Beispiele detektierbarer
Substanzen schließen
verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen, fluoreszierende Materialien,
lumineszierende Materialien, biolumineszierende Materialien und
radioaktive Materialien ein. Beispiele geeigneter Enzyme schließen Meerrettich-Peroxidase,
alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Acetylcholinesterase ein; Beispiele geeigneter Komplexe prothetischer
Gruppen schließen
Streptavidin/Biotin und Avidin/Biotin ein; Beispiele geeigneter
fluoreszierender Materialien schließen Umbelliferon, Fluorescein,
Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluorescein,
Dansylchlorid oder Phycoerythrin ein; ein Beispiel eines lumineszierenden
Materials schließt
Luminol ein; Beispiele biolumineszierender Materialien schließen Luciferase,
Luciferin und Aequorin ein; und Beispiele von geeignetem radioaktivem
Material schließen 125I, 131I, 35S oder 3H ein.
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Die
Antagonist-anti-CD40-Antikörper
können
in Kombination mit bekannten Chemotherapeutika und Cytokinen zur
Behandlung von Krankheitszuständen,
die maligne B-Zellen umfassen, verwendet werden. Z.B. können die
erfindungsgemäßen Anti-CD40-Antikörper in
Kombination mit Cytokinen, wie Interleukin-2, verwendet werden.
In einer anderen Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Anti-CD40-Antikörper in Kombination
mit Rituximab (IDEC-C2B8; Rituxan®; IDEC
Pharmaceuticals Corp., San Diego, Kalifornien) verwendet werden.
Rituximab ist ein chimärer
monoklonaler Anti-CD20-Antikörper,
enthaltend humanes IgG 1 und kappa-konstante Regionen mit murinen
variablen Regionen, isoliert aus einem murinen monoklonalen Anti-CD20-Antikörper, IDEC-2B8
(Reff et al. (1994) Blood 83:435–445).
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Die
hierin beschriebenen Anti-CD40-Antikörper können weiterhin verwendet werden,
um Reagentien, z.B. markierte oder markierbare Antikörper, die
z.B. verwendet werden können,
um Zellen zu identifizieren, die CD40 exprimieren, bereitzustellen.
Dies kann sehr nützlich
beim Bestimmen des Zelltyps einer unbekannten Probe sein. Panels
bzw. Felder monoklonaler Antikörper
können
verwendet werden, um Gewebe nach Art und/oder nach Organtyp zu identifizieren.
In einer ähnlichen
Weise können
diese Anti-CD40-Antikörper
verwendet werden, um Gewebekulturzellen auf Kontamination zu durchsuchen
(d.h., durchsuchen auf die Gegenwart einer Mischung von CD40-exprimierenden
und nicht-CD40-exprimierenden Zellen in einer Kultur).
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Die
folgenden Beispiele werden als Erläuterung und nicht als Beschränkung angeboten.
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EXPERIMENTELLES
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Der
in den untenstehenden Beispielen verwendete Antagonist-anti-CD40-Antikörper ist
15B8. 15B8 ist ein humaner IgG2-Subtyp von monoklonalem Anti-Human-CD40-Antikörper, generiert
durch Immunisierung transgener Mäuse,
die den humanen Locus der schweren Kette von IgG2 ("human IgG2 heavy chain locus") und den humanen Locus der leichten
K-Kette ("human
K light chain locus")
tragen (Xenomouse, Abgenix). Wie durch FACS-Analyse gezeigt, bindet
15B8 spezifisch an humanes CD40 und kreuzreagiert mit CD40, das
auf den peripheren Blut-B-Zellen aus Affen (Cynomologus, Rhesus
und Pavian) und Schimpansen expri miert wird. 15B8 kreuzreagiert
nicht mit CD40 von Nicht-Primaten-Tierarten, noch bindet es an andere
Mitglieder der TNF-Rezeptor-Familie, wie durch ELISA und FACS-Analyse
gezeigt. Die Bindungsaffinität
von 15B8 zu humanem CD40 ist 3,1 × 10–9 M,
wie durch BIACore Assay bestimmt.
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Beispiel 1: Wirkung von
15B8 auf die CD40/CD40L-Wechselwirkung in vitro
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Ein
kompetitiver Bindungsassay wurde durchgeführt, um zu bestimmen, ob direkte
Konkurrenz bzw. Kompetition ("direct
competition") um
CD40-Bindung ein Mechanismus der Antagonistenaktivität von 15B8
ist.
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Eine
Linie von chinesischer Hamster-Ovar (CHO)-Zellen, die das für CD40L
codierende Gen enthalten und CD40L auf der Zelloberfläche exprimieren,
wurde generiert. Die CD40L-exprimierenden
CHO-Zellen wurden mit gereinigtem CD40 vor und nach Inkubation von
CD40 mit 15B8 inkubiert. Fluoresceinisothiocyanat (FITC)-markiertes
Anti-huIgG wurde zu den Zellen zugesetzt. FACS-Analyse wurde durchgeführt, um über CD40
an die CHO-Zellen gebundenen 15B8 zu detektieren. Die Bindung von
15B8 an CD40 inhibierte die nachfolgende Bindung von CD40L an CD40.
Wenn jedoch CD40L und CD40 zusammen vor der Zugabe von 15B8 inkubiert
wurden, war 15B8 nachfolgend fähig,
CD40 zu binden. Indem es nicht durch einen beliebigen Wirkungsmechanismus
gebunden wird, legt dies nahe, dass 15B8 nicht direkt mit CD40L
um Bindungsstellen auf CD40 konkurriert, und dass die Bindung von
15B8 an CD40 möglicherweise
konformationelle Änderungen im
CD40-Molekül
verursachte, die die Bindung von CD40L an CD40 verhinderten. Die
mutmaßliche
bzw. putative strukturelle Änderung
des CD40-Moleküls,
die durch 15B8-Bindung induziert wird, könnte auch ein negatives Signal
an die Zelle abgeben, das den Antagonisten-Effekt verursacht.
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Beispiel 2: Pharmakologische
Wirkung von 15B8 in Lymphomzellen aus NHL-Patienten
-
Um
die potentielle Wirksamkeit von 15B8 in einem präklinischen in vitro-Modell
des Nicht-Hodgkin-Lymphoms (NHL) zu zeigen, wurde 15B8 unter Verwendung
maligner B-Zellen
(NHL-Zellen), erhalten von NHL-Patienten, die entweder Rituximab-behandelt
oder naiv waren, getestet. Rituximab (IDEC-C2B8; Rituxan®;
IDEC Pharmaceuticals Corp., San Diego, Californien) ist ein monoklonaler
Anti-CD20-Antikörper
zur Behandlung von rückfälliger oder
refraktärer,
langsam wachsender oder follikulärer
NHL.
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Da
primäre
Lymphomzellen in normalem Kulturmedium nicht proliferieren und nach
wenigen Tagen in Kultur Apoptose durchlaufen, wurden Tumorzellen
mit bestrahlten CD40-Ligand
(CD40L)-transfizierten Feeder-Zellen (Arpin et al. (1995) Science
268:720–722)
in der Gegenwart oder Abwesenheit des B-Zell-Wachstumsfaktors Interleukin-4
(IL-4) co-kultiviert. Antikörper
(Agonist-anti-CD40 MS81, Antagonist-anti-CD40 15B8 oder Isotyp-Kontrolle
humanes IgG2 (huIgG2)) der angegebenen Konzentration (von 0,01 μg/ml bis
10 μg/ml) wurden
dann zu der Kultur zugesetzt. Anschließend an Inkubation bei 37°C für 48 Stunden
wurde kultivierten Zellen ein Impuls mit 3H-Thymidin
für 18
Stunden gegeben. Die Zellen wurden dann geerntet und auf die Menge
von 3H-Thymidin-Einbau untersucht (Schultze
et al. (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:8200–8204). Alle Probenbedingungen
waren in dreifacher Wiederholung.
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In
diesen NHL-Zell-Primärkulturassays
stimulierte 15B8 alleine oder in Kombination mit IL-4 NHL-Zellen
nicht dazu, in vitro zu proliferieren. Im Gegensatz dazu induzierte
ein Agonist-anti-CD40 MS81 NHL-Zellproliferation unter den gleichen
Bedingungen. 15B8 zeigte statistisch signifikante Inhibierung von
NHL-Zellproliferation, die durch CD40L (P = 0,05) und durch CD40L
plus IL-4 (P < 0,05)
in vitro stimuliert wurde. Bei 1–10 μg/ml bzw. 0,1–10 μg/ml Konzentrationsbereich
zeigte 15B8 eine statistisch signifikante Dosis-bezogene Inhibierung
von NHL-Zellproliferation, die durch CD40L oder durch CD40L plus
IL-4 (P < 0,005)
stimuliert wurde (Daten nicht gezeigt).
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Es
gibt zwei Typen präklinischer
Modelle, die gegenwärtig
zur Bewertung Human-Antigen-spezifischer monoklonaler
Antikörper
(Mabs) in therapeutischer Entwicklung für Lymphome verwendet werden.
Ein Modell ist das Xenograft- bzw. Xenotransplantat-Maus-in vivo-Modell,
bei dem die EBV-transformierten Lymphom-Zelllinien, wie Daudi (Burkitt-Lymphom)- oder Raji
(Burkitt-Lymphom)-Zellen in SCID/Nude-Mäuse xenotransplantiert ("xenografted") werden. Die Mängel dieser
Modelle sind, dass die Ergebnisse nur Wirkungen auf die besondere
unsterbliche Zelllinie, die von einer EBV-transformierten Zelle
abgeleitet ist, widerspiegeln. Es ist bekannt, das Burkitt-Lymphom-Zellen
lymphoblastoide Zellen sind (Ambinder et al. (1999) Cancer Treat. Res.
99:27–45;
Quintanilla-Martinez et al. (1998) Leuk. Lymphoma 30:111–121; Klein
(1996) Acta Microbiol. Immunol. Hung. 43:97–105), wohingegen angenommen
wird, dass die Lymphom-Zellen aus NHL-Patienten auf der reifen B-Zell-Stufe
sind (Ghia et al. (2000) Adv. Cancer Res. 79:157–173). EBV-Transformation von B-Zellen
resultiert in Änderungen
vieler Bestandteile im CD40-Signalstoffwechselweg (Uchida et al.
(1999) Science 286:300–303;
Farrell et al. (1997) Biomed. Pharmacother. 51:258–267). Im
Gegensatz zu CD40-Signalisierung in NHL-Zellen und normalen B-Zellen
führt CD40-Signalisierung zu
Anhalten des Wachstums ("growth arrest") in EBV-transformierten
Burkitt-Lymphom-Zelllinien
(Fukuda et al. (2000) Viral Immunol. 13:215–229; Baker et al. (1998) Blood
92:2830–2843).
Deshalb werden die Ergebnisse des Testens eines Antagonisten-anti-CD40 MAb (15B8) in
den Xenotransplantat-Modellen nicht fähig sein, die Antwort auf den
Antikörper
(15B8) durch NHL-Patienten vorherzusagen.
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Das
andere Modell ist der in vitro-Wachstumshemmungs-Assay ("in vitro growth inhibition
assay") von Lymphomzellen
aus NHL-Patienten, der oben verwendet wurde. Der Vorteil ist, dass
die Ergebnisse die Sensitivität
der Lymphomzellen aus NHL-Patienten gegenüber dem getesteten Agens bzw.
Wirkstoff (15B8) vorhersagen. Dennoch werden die Ergebnisse aus
in vitro-Untersuchung unter definierten Bedingungen erhalten. Eine
vorher veröffentlichte
Untersuchung berichtete, dass ein Ratte-anti-Maus-CD40, der darin
versagte, ADCC und CDC in vitro zu induzieren, gute Wirksamkeit
in zwei syngenischen Maus-B-Lymphom-Modellen (BCL1 und A31) zeigte
(Tutt et al. (1998) J. Immunol. 161:3176–3185). Die Anti-Tumor-Wirkung des Anti-Maus CD40
trat zeitlich langsamer auf als ein getesteter Anti-Id. Eine der
Hypothesen war, dass der Anti-Maus-CD40 durch Blockieren kritischer
Wachstumssignale, die abhängig
von der Expression von Oberflächen-CD40
sind, nicht die Signalisierung, wie Anti-Id, in den getesteten Maus-Modellenl,
steuerte. Wenn getestet, band 15B8 nicht an die Fcγ-Rezeptoren und versagte
dabei, ADCC und CDC in vitro zu induzieren (Daten nicht gezeigt), da
er vom humanen IgG2-Subtyp ist. 15B8 hat zum Ratte-anti-Maus-CD40 ähnliche
Eigenschaften. Diese Daten unterstützen die Hypothese, dass 15B8
für NHL-Patienten,
insbesondere Rituxan®-resistente Patienten, günstig sein
wird.
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Beispiel 3: Wirkung von
15B8 auf Proliferation maligner 8-Zellen in vitro
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Um
zu testen, ob 15B8 das Wachstumssignal wie CD40L in vitro bereitstellt,
wurden B-Zellen
aus Tumor-infiltrierten Lymphknoten (NHL-Zellen) erhalten aus einem
Antikörpernaiven,
einem Rituximab-empfindlichen und einem Rituximab-resistenten NHL-Patienten.
Die NHL-Zellen wurden unter vier unterschiedlichen Kulturbedingungen
untersucht: kein zugesetzter Antikörper (Medium); Zusatz von humanem
Isotyp-Antikörper IgG2
(Kontrolle; bezeichnet als huIgG2); Zusatz von Anti-CD40-Antikörper MS81
(agonistischer Antikörper), und
Zusatz von 15B8. Alle Antikörper
wurden bei 1, 2 und 5 μg/ml
in der Anwesenheit oder der Abwesenheit von IL-4 getestet. Die NHL-Zellen
aus zwei Patienten wurden, wie oben beschrieben, unter den gleichen
vier Bedingungen in der Gegenwart von IL-4 (2 ng/ml) kultiviert.
B-Zell-Proliferation
wurde gemessen durch 3H-Thymidin-Einbau,
wie oben beschrieben.
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Anti-CD40-Antikörper 15B8,
bei Konzentrationen von 1, 2 und 5 μg/ml, stimulierte NHL-Zellen
nicht, in entweder der Abwesenheit oder der Anwesenheit von IL-4
zu proliferieren. Im Gegensatz dazu stimulierte ein agonistischer
Anti-CD40-Antikörper
(MS81), getestet bei der gleichen Konzentration, NHL-Zellproliferation
sowohl in der Gegenwart als auch der Abwesenheit von IL-4 in allen
Patienten-Proben. Repräsentative
Ergebnisse von einem Patienten sind in 1 und 2 gezeigt.
Ergebnisse der NHL-Zellen aus den zwei Patienten in der Gegenwart
von IL-4 und drei Patienten in der Abwesenheit von IL-4 waren vergleichbar.
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass 15B8 kein Agonist-anti-CD40-Antikörper ist
und Proliferation von NHL-Zellen aus Rituximab-empfindlichen, naiven
oder Rituximab-resistenten NHL-Patienten
in vitro nicht stimuliert.
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FACS-Analyse
der NHL-Zellen wurde entweder mit einem direkt markierten 15B8-FITC oder 15B8 plus
Anti-huIgG2-FITC durchgeführt,
um zu bestätigen,
dass CD40 auf der Oberfläche
der getesteten NHL-Zellen exprimiert wird und dass 15B8 an die NHL-Zellen
bindet. Die NHL-Zellen aus 2 Rituximab-empfindlichen und 4 Rituximab-resistenten
Patienten (6 Patienten insgesamt) wurden getestet. NHL-Zellen aus
allen Patienten exprimierten CD40 und banden 15B8. Die 15B8-Bindungs-positive
Zellpopulation in einem beliebigen gegebenen Patienten war etwa
66% bis 91%.
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Beispiel 4: 15B8 inhibiert
CD40L-stimulierte Proliferation von NHL-Zellen in vitro
-
Um
die Fähigkeit
von 15B8, das durch CD40L in vitro bereitgestellte Wachstumssignal
zu blockieren, wurden NHL-Zellen aus Patienten, wie oben beschrieben,
in Suspension über
CD40L-exprimierenden Feeder-Zellen unter vier unterschiedlichen
Bedingungen kultiviert: kein zugesetzter Antikörper (Medium); Zusatz von humanem
Isotyp-Antikörper
IgG2 (Kontrolle); Zusatz von Anti-CD40-Antikörper MS81 (agonistischer Antikörper); und
Zusatz von 15B8. Alle Antikörper
wurden zu Konzentrationen von 1, 2 und 5 μg/ml in der Gegenwart oder der
Abwesenheit von IL-4 zugesetzt. Die NHL-Zellen aus 1 Antikörper-naiven,
2 Rituximabempfindlichen und 5 Rituximab-resistenten Patienten (8
Patienten ingesamt) wurden unter den gleichen vier Bedingungen,
wie oben beschrieben, in der Gegenwart von IL-4 (2 ng/ml) kultiviert.
NHL-Zellen aus 3 Rituximab-empfindlichen und 4 Rituximab-resistenten
Patienten (7 Patienten insgesamt) wurden unter ähnlichen Bedingungen in der
Abwesenheit von IL-4 kultiviert. Die NHL-Zellproliferation wurde
durch 3H-Thymidin-Einbau gemessen.
-
Tabelle
1 zeigt die Hemmwirkung von 15B8 auf die Proliferation von NHL-Zellen
aus 2 Rituximab-empfindlichen (Daten von einem Patienten reproduzierbar
in zwei separaten Experimenten) und 4 Rituximab-resistenten Patienten
(6 Patienten insgesamt), stimuliert durch CD40L alleine in vitro.
Repräsentative
Ergebnisse von den Zellen von einem Patienten (A) werden in
3 gezeigt.
15B8 inhibierte die Proliferation um etwa 12–68%, im Vergleich zu der Kontrolle
in den 6 Patienten. Der Grad der Inhibierung durch 15B8 variierte,
abhängig
von Patienten-Proben und dem Dosis-Level von 15B8. Statistische
Analyse der Daten aus 6 der 7 getesteten Patienten-Proben zeigte,
dass die Inhibierung von CD40L-stimulierter NHL-Zellproliferation durch 15B8 bei 1 μg/ml signifikant
ist (p = 0,05). Es gibt eine statistisch signifikante Dosis-Antwort
(p < 0,005), da
die Hemmwirkung mit steigender 15B8-Dosis steigt. Tabelle
1: Wirkung von 15B8 MAb auf CD40L-Stimulation von Proliferation
von NHL-Patientenzellen
in der Abwesenheit von IL-4.
1 - 1. NHL-Zellen aus Patienten wurden kultiviert
mit murinen L-Zellen, die humanes CD40L in Gegenwart von Medium,
Agonist-anti-CD40 (MS81), Antagonist-anti-CD40 (15B8) oder huIgG2-Isotyp-Kontrolle
in vitro exprimieren. Die Proliferation der NHL-Zellen wurde gemessen
durch 3H-Thymidin-Einbau (Daten aus einem
Rituximabempfindlichen Patienten sind nicht in der Tabelle, weil
die cpm von CD40L < 2000
sind).
- 2. Patienten-Antwort auf Anti-CD20-Mab-Therapie; CR, vollständig Antwortender
("complete responder"); NR, Nicht-Antwortender
("non-responder").
- 3. 15B8 % Inhibierung = 100 – (15B8 cpm/huIgG2 cpm × 100);
stellt den Mittelwert von 3 Bestimmungen dar.
-
Tabelle
2 (unten) zeigt die Hemmwirkung von 15B8 auf Proliferation von NHL-Zellen
aus 1 Antikörper-naivem,
2 Rituximab-empfindlichen (Daten aus beiden Patienten-Proben wurden
zweimal reproduzierbar wiederholt) und 5 Rituximab-resistenten Patienten
(8 Patienten insgesamt), stimuliert durch sowohl CD40L als auch
IL-4 in vitro. 15B8 inhibierte beim 1 μg/ml-Level die CD40L- und IL-4-vermittelte
Proliferation der NHL-Zellen signifikant (p < 0,05). Der Grad der Inhibierung reichte
von 18–69%
bei hoher Dosis (5 oder 10 μg/ml)
in Proben aus allen 8 Patienten in vitro. Es gab eine statistisch
signifikante Dosis-Antwort dieser Hemmwirkung durch 15B8 (p < 0,005) bei einem
15B8-Konzentrationsbereich von 0,01–10 μg/ml.
4 zeigt
eine repräsentative
Dosis-Wirkungs-Kurve bzw. Dosis-Antwort-Kurve ("dose response curve"). Diese in vitro-Ergebnisse deuten
darauf hin, dass Behandlung mit 15B8 das CD40-vermittelte Wachstumssignal
für NHL-Zellen
in Patienten blockieren kann. Tabelle
2: Wirkung von 15B8 Mab auf CD40L-Stimulation von NHL-Patientenzellen
in Gegenwart von IL-4.
1 - 1. NHL-Zellen aus Patienten wurden kultiviert
mit murinen L-Zellen, die humanes CD40L in Gegenwart von IL-4 (humanes
Interleukin-4) bei 2 ng/ml unter in Tabelle 1 beschriebenen Bedingungen
exprimierten.
- 2. Patienten-Antwort auf Anti-CD20 Mab-Therapie; CR, vollständig Antwortender;
NR, Nicht-Antwortender; naiv, unbehandelt.
- 3. % Inhibierung im Vergleich zu huIgG2. 15B8 % Inhibierung
= 100 – (15B8
cpm/huIgG2 cpm × 100).
-
Beispiel 5: 15B8 aktiviert
humane periphere Blut-B-Zellen nicht und verursacht keine PBMC-Proliferation
in vitro in Menschen, Schimpanse und Marmosette
-
Um
zu bestimmen, ob es ein Agonist- oder Antagonist-anti-CD40 ist,
wurde 15B8 in mehreren im Untenstehenen beschriebenen in vitro-Assays
unter Verwendung von Zellen aus Menschen und fünf unterschiedlichen Primatenarten,
einschließlich
Schimpanse (chimp), Marmosette, Cynomologus-Affe, Rhesus-Affe und Pavian,
getestet. Tabelle
3: Stimulation von PBMC/B-Zell-Proliferation in Mensch Schimpanse
und Marmosette durch 15B8-Antikörper.
1 - 1. B-Zellen/PBMCs wurden in vitro in Gegenwart
von CD40L, 15B8 oder huIgG2-Isotyp-Kontrolle kultiviert.
- 2. Ergebnisse der Zellproliferation werden berichtet als das
Verhältnis
von 3H-Thymidin-Einbau für 15B8 zu huIgG2-Kontrolle.
Daten aus einigen Proben wurden nicht in die Tabelle eingeschlossen
wegen der durch CD40L (Positiv-Kontrolle) induzierten CPM < 2000.
- 3. Die X-fache Erhöhung
("fold increase") für CD40L,
die in der Tabelle gezeigt wird, ist das Verhältnis der CD40L-cpm zu der
cpm von huIgG2 bei 5 μg/ml.
-
Bei
B-Zell-Aktivierung wird eine Anzahl von Zelloberflächenproteinen
hinaufreguliert (Denton et al. (1998) Pediatr. Transplant. 2:6–15; Evans
et al. (2000) J. Immunol. 164:688–697; Noelle (1998) Agents
Actions Suppl. 49:17–22;
Lederman et al. (1996) Curr. Opin. Hematol. 3:77–86). Um zu bestätigen, dass
15B8 humane B-Zellen nicht aktiviert und kein Agonisten- Signal induziert,
wenn es an CD40 gebunden wird, wurde seine Fähigkeit, B-Zell-Aktivierungsmarker
hinaufzuregulieren, durch FACS-Analyse unter Verwendung gereinigter
humaner PBMC getestet. Es gab keine Hinaufregulierung in der Expression
von Aktivierungsmarkern, wie CD25, CD69, CD86, HLA-DR und ICAM-1
(CD54) in 15B8-behandelten humanen B-Zellen (Tabelle 4). Der Spiegel bzw.
Level dieser Marker war ähnlich,
wenn die Zellen entweder mit 15B8 oder huIgG2-Kontrolle behandelt wurden
(Tabelle 4). Im Gegensatz dazu war CD69 in PBMC-Proben aus 3 getesteten
gesunden Freiwilligen konsistent durch CD40L hinaufreguliert. Tabelle
4: Wirkung von 15B8 auf Hinaufregulation von B-Zell-Aktivierungs-Markern
in vitro durch FACS.
![Figure 00370001](https://patentimages.storage.googleapis.com/37/94/8c/8e53c63a79fe91/00370001.png)
- 1. "-" bedeutet keine Hinaufregulation.
- 2. "N/A" bedeutet nicht gemessen
oder nicht erfolgreich.
-
Zusätzliche
Folgen von B-Zell-Aktivierung sind Hinaufregulation von Oberflächen-FasL und Apoptose (Revy
et al. (1998) Eur. J. Immunol. 28:3648–3654; Carey et al. (2000)
Immunol. Rev. 176:105–115;
Ju et al. (1999) Int. Rev. Immunol. 18:485–513; Baumgarth (2000) Immunol.
Rev. 176:171–180).
Um zu bestätigen, dass
15B8 kein agonistischer Anti-CD40-Antikörper ist, wurde seine Fähigkeit,
FasL-Expression und Apoptose von humanen B-Zellen zu induzieren,
auch getestet. Annexin V-Färbung
auf der Zelloberfläche
kann als ein früher
Apoptose-Marker verwendet werden (Ju et al. (1999) Int. Rev. Immunol.
18:485–513).
Humane B-Zellen wurden aus peripherem Blut gereinigt und mit 15B8
inkubiert. FACS-Analyse wurde verwendet, um Zellen mit positiver
Färbung
von Annexin V und Anti-FasL zu detektieren. Es gab keinen signifikanten
Unterschied in der Oberflächenfärbung durch
die zwei Reagentien zwischen Zellen, die mit 15B8 oder dem Isotyp-Kontroll (huIgG2)-Antikörper inkubiert
wurden (Daten nicht gezeigt). Dieses Ergebnis zeigt, dass 15B8 keine
Apoptose humaner B-Zellen in vitro induziert. Diese Daten stellen
einen weiteren Beweis bereit, dass 15B8 kein Agonistanti-CD40-Antikörper für humane
B-Zellen ist.
-
15B8
kreuzreagiert mit CD40, das auf der Oberfläche von CD20-positiven PBMCs
von Primaten exprimiert wird. Um zu testen, ob 15B8 CD40 auf B-Zellen
aus anderen Primatenarten, wie Schimpansen und Marmosetten, aktivieren
kann, wurden dieselben Proliferations-Assays unter Verwendung frisch isolierter Schimpansen-
und Marmosette-PBMC aus 15 Schimpansen und 5 Marmosetten ausgeführt. Ähnlich zu
den Ergebnissen mit der humanen PBMC, stimulierte 15B8 die Proliferation
in vitro von PBMCs aus 6 Schimpansen und 5 Marmosetten bei 1 und
5 μg/ml
Konzentration nicht (Tabelle 3 oben). 15B8 regulierte auch die Expression
von Aktivierungsmarker, CD69, in den drei getesteten Schimpansen-PBMC-Proben
nicht hinauf (Tabelle 4). 15B8 zeigte keinerlei Wirkung auf FasL-Expression
und Apoptose in Schimpansen-PBMCs, ähnlich zu humanen PBMC-Kontrollen
nach 24 und 48 Stunden stimulation in vitro in allen Proben aus
6 getesteten Schimpansen (Daten nicht gezeigt).
-
Querverknüpfung von
15B8 durch einen auf eine Kunststoffoberfläche fixierten sekundären Antikörper erhöhte seine
Potenz nicht, B-Zell-Proliferation zu stimulieren (Daten nicht gezeigt).
Wenn unter Verwendung von PBMCs aus Menschen und Schimpansen in
diesem Querverknüpfungs-Assay
getestet wurde, stimulierte 15B8 Proliferation der Zellen nicht.
Diese Beobachtung weist auf ein verringertes Risiko von 15B8 hin,
anregend (d.h., agonistisch oder mit Agonistenaktivität) für B-Zell-Proliferation
im Falle von Induktion von Anti-15B8 (HAHA) oder von Fc-Bindung
oder andere Fc-Rezeptor-exprimierende Zellen zu sein, wenn in vivo
verabreicht.
-
Zusammenfassend
initiiert 15B8 kein Aktivierungssignal in humanen B-Zellen/PBMCs
oder in Schimpanse/Marmosette-PBMCs in vitro. Deshalb ist 15B8 kein
Agonist-anti-CD40-Antikörper in
Mensch, Schimpansen und Marmosetten.
-
Beispiel 6: 15B8 ist ein
Antagonist-anti-CD40-Antikörper
in Menschen, Schimpansen und Marmosetten in vitro
-
Um
zu bestimmen, ob 15B8 ein Antagonist-anti-CD40 ist, wurde seine
Fähigkeit,
CD40-CD40L-Wechselwirkung zu inhibieren, in einem CD40L-vermittelten
Human-B-Zell-Proliferationsassay
(Kwekkeboom et al. (1993) Immunology 79:439–444) getestet. Eine transfizierte
CHO-Zelllinie, humanen CD40L exprimierend, wurde verwendet, um die
Proliferation gereinigter humaner peripherer Blut-B-Zellen oder
PBMCs zu stimulieren. Humane B-Zellen aus 10 gesunden Freiwilligen
und humane PBMCs aus drei gesunden Freiwilligen wurden getestet.
In allen getesteten Proben unterdrückte 15B8 Proliferation, vermittelt
durch CD40L-exprimierende
CHO-Zellen, um 42–88%
bei einem Konzentrationsbereich von 0,2–5 μg/ml (Tabelle 5).
5 zeigt
eine repräsentative
Dosis-Wirkungs-Kurve unter Verwendung von Zellen aus 3 Individuen.
Die wirkungsfreie Dosis ("no-effect
dose") von 15B8
ist 0,008 μg/ml
und er erreicht Sättigungsdosis
bei 0,2 μg/ml
(
5). Diese Beobachtung weist darauf hin, dass 15B8,
als ein Antagonist-anti-CD40-Antikörper, die Wachstumssignale
in humanen B-Zellen
und PBMCs, die durch Zelloberflächen-exprimiertes
CD40L bereitgestellt werden, inhibieren kann. Tabelle
5: Inhibierung von CD40L-induzierter Proliferation von PBMCB-Zellen
mit 15B8-Antikörper.
1 - 1. B-Zellen/PBMCs wurden in vitro mit CD40L-exprimierenden
CHO-Zellen in Gegenwart von 15B8 oder huIgG2-Kontrolle kultiviert.
CD40L-transfizierte
CHO-Zellen wurden vor den Experimenten mit Formaldehyd fixiert.
Die
Proliferation von Zellen wurde durch 3H-Thymidin-Einbau
gemessen.
- 2. "15B8 % Inhibierung" = 100 – (15B8
cpm/CD40L cpm × 100).
Daten
aus einigen Proben sind nicht in der Tabelle, weil Proliferation,
induziert durch CD40L (Positiv-Kontrolle) < 5-fach ist.
-
Zusätzliche
Assays wurden unter Verwendung frisch isolierter PBMCs aus 9 Schimpansen
und 3 Marmosetten ausgeführt.
Wie mit den humanen PBMCs, war 15B8 fähig, die Proliferation von
Schimpansen- und Marmosetten-PBMCs, stimuliert durch CD40L-exprimierende
CHO-Zellen, bei 1 μg/ml
Konzentrationslevel (Tabelle 5 oben) zu inhibieren. Die Inhibierung
durch 15B8 war näherungsweise
55–73%
und 68–84%
in PBMC-Proben aus 3 Schimpansen bzw. 3 Marmosetten (Tabelle 5 oben).
-
Aktivierte
B-Zellen durchlaufen eine Anzahl biologischer Antworten, wie Proliferation
und Antikörper-Produktion.
Die Aktivierung von B-Zellen durch T-Zell-abhängige Antigene bezieht CD4+T-Helfer (Th)-Zellen ein. Dieser T-Zell-Helfer-Prozess
wird vermittelt durch eine konzertierte Anstrengung der Wechselwirkung von
CD40 auf die B-Zellen mit dem CD40L auf die Oberfläche der
Th-Zellen zusammen mit den Wechselwirkungen von anderen co-stimulatorischen
Faktoren und Cytokinen (Denton et al. (1998) Pediatr. Transplant. 2:6–15; Evans
et al. (2000) J. Immunol. 164:688–697; Noelle (1998) Agents
Actions Suppl. 49:17–22;
Lederman et al. (1996) Curr. Opin. Hematol. 3:77–86; Mackey et al. (1998) J.
Leukoc. Biol. 63:418–428).
Um zu testen, ob 15B8 T-Helferzell-vermittelte B-Zell-Antikörper-Produktion
blockieren kann, wurden gereinigte humane periphere Blut-B-Zellen
in der Gegenwart von gereinigten, bestrahlten T-Zellen, aktiviert
mit Anti-CD3-Antikörper,
kultiviert. Ein ELISA-Assay wurde verwendet, um den Level von IgM-Produktion
zu messen. 15B8 reduzierte IgM- Produktion
um etwa 30% in diesem Assay (Daten nicht gezeigt). Deshalb kann
15B8 T-Zell-vermittelte
B-Zell-Immunglobulin-Produktion verringern.
-
Zusammenfassend
inhibiert 15B8 CD40L-induzierte B-Zell-/PBMC-Proliferation in Mensch,
Schimpanse und Marmosette, und inhibiert T-Zell-induzierte Antikörper-Produktion
durch gereinigte humane B-Zellen in vitro. Diese Daten zeigen, dass
15B8 ein Antagonist-anti-CD40-Antikörper in
humanen B-Zellen und PBMCs aus Schimpansen und Marmosetten in vitro
ist.
-
Beispiel 7: 15B8 ist ein
Agonist-anti-Affe (Cynomologus, Rhesus und Pavian) CD40-Antikörper in
vitro
-
FACS-Analyse
zeigt, dass 15B8 an CD40, exprimiert auf der Oberfläche von
B-Zellen aus peripherem Blut von Affen (Rhesus, Cynomologus und
Pavian), bindet. Die Wirkung von 15B8 auf frisch isolierte Cynomologus-Affe-PBMC
wurde im gleichen Proliferationsassay, der oben für Mensch
und Schimpansen beschrieben wurde, getestet (Coligan et al. (1998)
Current Protocols in Immunology 13:12; Kwekkeboom et al. (1993)
Immunology 79:439–444).
Im Gegensatz zu humanen PBMC wurde gefunden, dass 15B8 Cynomologus-Affe-PBMC
stimuliert, in vitro zu proliferieren, wie gemessen durch 3H-Methylthymidin-Einbau (Tabelle 6 unten). Bei
1 μg/ml-Level
stimulierte 15B8 die Proliferation der PBMCs um das 6fache bis 129,7-Fache,
im Vergleich zu der huIgG2-Kontrolle in den 22 Proben aus 17 getesteten
Affen (5 Proben von Affen wurden zweimal getestet) (Tabelle 6 unten).
Bei einem 5μg/ml-Level
ist die durch 15B8 stimulierte Proliferation 14-fach bis 24-fach in
vier Proben aus 2 Affen und etwa 1,25fach oder 1,85-fach in zwei
Proben aus 2 Affen (Tabelle 6). Dies deutet darauf hin, dass 15B8
beim Konzentrations-Level von 5 μg/ml
am Limit der Übersättigungs-Dosis
für seine
Proliferations-Stimulationswirkung
auf PBMCs aus Cynomologus-Affe sein kann. Weitere FACS-Analyse von B-Zellen
auf Aktivierungsstatus durch Oberflächenmarker wies darauf hin,
dass 15B8 CD69-, CD86- und HLA-DR-Hinaufregulation auf Affen-B-Zellen
induziert (Tabelle 7). Diese Daten deuten darauf hin, dass 15B8 ein
Agonist-Antikörper
zu CD40, exprimiert auf peripheren Blut-B-Zellen aus Cynomologus-Affen,
in vitro ist.
-
Um
zu bestätigen,
dass diese agonistische Wirkung von 15B8 nicht Cynomologus-Affen-spezifisch
ist, wurden die gleichen Assays unter Verwendung von PBMCs aus Rhesus-Affen und Pavianen
durchgeführt.
Es wurden ähnliche
Ergebnisse, zu denen, die von Cynomologus-Affen erhalten wurden,
beobachtet, wie in Tabelle 6 gezeigt. 15B8-stimulierte Proliferation
von PBMCs aus Rhesus-Affen und Pavianen in vitro (Tabelle 6). Die
Agonistenaktivität
von 15B8 wird unter Verwendung der PBMCs aus 5 Rhesus-Affen und
3 Pavianen gezeigt (Tabelle 6). Tabelle
6: Proliferation von PBMCs aus Mensch Cynomologus- und Rhesus-Affen
und Pavianen, stimuliert durch 15B8.
1 - 1. PBMCs wurden in vitro in Gegenwart
von CD40L, 15B8 oder huIgG2-Kontrolle kultiviert.
- 2. Die Proliferationsergebnisse werden berichtet als das Verhältnis von 3H-Thymidin-Einbau für 15B8 zu huIgG2-Kontrolle.
Daten
aus einigen Proben sind nicht in der Tabelle wegen der durch CD40L
(Positiv-Kontrolle)
induzierten CPM < 2000.
- 3. Die X-fache Erhöhung
für CD40L,
die in der Tabelle gezeigt wird, ist das Verhältnis der CD40L-cpm zu der cpm
von huIgG2 bei 5 μg/ml.
CD40L-transfizierte
CHO-Zellen wurden vor den Experimenten mit Formaldehyd fixiert.
Tabelle
7: Wirkung von 15B8 auf Hinaufregulation von B-Zell-Aktivierungsmarkern
in vitro durch FACS-Analyse. - 1. "-" bedeutet keine Hinaufregulation.
- 2. "N/A" bedeutet nicht gemessen
oder nicht erfolgreich.
- 3. Nur Zellen aus einem Cynomologus-Affen wurden am Tag 3 wegen
begrenzter Zellzahl durch FACS untersucht.
-
Beispiel 8: 15B8 ist ein
Antagonist-anti-CD40-Antikörper
in vivo in Cynomologus-Affen
-
15B8
kann Proliferation und Hinaufregulation von Zelloberflächen-Aktivierungsmarkern
in PBMCs aus Cynomologus-Affen in vitro stimulieren. Um zu bestimmen,
ob 15B8 ein Agonist-anti-CD40-Antikörper in diesen Affen in vivo
ist, wurde eine Studie durchgeführt,
um die Bioverteilung ("biodistribution") von 15B8 und das Schicksal
betroffener peripherer B- Zellen
(d.h., Extravasation, Apoptose, Aktivierungsstatus oder Komplement-Lyse)
zu untersuchen [Biodistribution of 15B8. 72 Antibodies following
Intravenous Administration to Non-Naive Male and Female Cynomologus Monkeys
(SNBL.218.3, SNBL USA)].
-
Cynomologus-Affen
(ein Weibchen und zwei Männchen)
erhielten eine einzelne intravenöse
Verabreichung von 3 mg/kg 15B8. Die folgenden Parameter wurden überwacht:
klinische Anzeichen, Nahrungsaufnahme, Körpergewicht, Pharmakokinetiken,
Serumkomplement (CH50), Durchflusszytometrie für B-Zellen (einschließlich apoptotische
B-Zellen), T-Zellen und Monozyten. B-Zell-CD40-Rezeptorsättigung
mit 15B8 wurde auch gemessen. Die Tiere wurden 24 Stunden nach Erhalten
der einzelnen Dosis von 15B8 nekropsiert, und die Standardorgane
wurden gewogen. Vor der Studie wurden operative Biopsien von Milz
und Achsel-Lymphknoten
genommen, um als Basislinien-Kontrollen zu dienen. Bei der Nekropsie
wurden Proben von lymphoiden und nicht-lymphoiden Geweben für die Histopathologie
und Immunohistochemie genommen. Gewebe wurden mit Antikörpern gegen
CD3-, CD40-, CD20-, CD27- und
CD38-Antigene immungefärbt.
Vorläufige
Ergebnisse der Studie werden im Nachstehenden diskutiert.
-
Alle
Tiere überlebten
bis zur planmäßpigen Nekropsie,
und es gab keine Wirkungen auf Nahrungsaufnahme, Körpergewicht,
CH50-Spiegel oder auf periphere Blut-T-Zell- oder Monozyten-Zahlen.
Es gab keine Änderungen
bei Organgewichten. Mikroskopische Untersuchung der Milz zeigte
moderate diffuse follikuläre Hyperplasie
mit Nekrose und/oder neutrophilen Infiltraten in die Keimzentren
aller 15B8-behandelten Tiere. Untersuchung von mesenterialen und
inguinalen Lymphknoten offenbarte milde bzw. leichte follikuläre Hyperplasie
in 2 von 3 Tieren. In anderen Geweben (Leber, Haut, Hirn, Schilddrüse, Lunge,
Knochenmark, Nebenniere und Niere) wurden keine behandlungsbezogenen
mikroskopischen Wirkungen gesehen bzw. festgestellt.
-
Immunfärbung mit
CD20-, CD27-, CD40- und CD86-Antikörpern offenbarten Erhöhungen bei
diesen Markern in Milz- und Lymphoknotenfollikeln, die mit der in
diesen gleichen Geweben festgestellten follikulären Hyperplasie korrelierten.
Erhöhte
Färbung
von CD20 und CD40 war begrenzt auf die Milz und die Lymphknoten,
wohingegen es etwas zusätzliche
Färbung
von Lebergewebe mit CD27 und von Leber-Kupffer-Zellen und Entzündungszellen
durch CD86 gab. CD86-Färbung
war auch in thymischen Markzellen und interstitialen Nebennieren-Leukozyten erhöht. Es gab
keine Änderungen
bei der Immunfärbung
von CD3 in 15B8-behandelten Tieren
im Vergleich zu Kontrollen.
-
Diese
Befunde zeigen, dass eine einzelne Dosis von 3 mg/kg von 15B8, die
einem Cynomologus-Affen verabreicht wird, Proliferation lymphoider
Follikel und/oder Weiterverteilung ("redistribution") von B-Zellen vom peripheren Blut in
Milz und Lymphknoten innerhalb einer 24-Stunden-Periode verursachen
kann. Antikörper gegen
CD20, CD27, CD40 und CD86 erkennen Antigene, die auf B-Zellen und/oder
aktivierten B-Zellen, zusammen mit der Erkennung von anderen Zelltypen,
exprimiert werden. Erhöhte
Anzahlen von Zellen, die diese Anti gene exprimieren, wurden in der
Milz und den Lymphknoten von behandelten Tieren festgestellt, was
auf eine Erhöhung
der Anzahl aktivierter CD20+ B-Zellen hindeutet. Diese Studie deutet
darauf hin, dass 15B8 ein Agonist-anti-CD40-Antikörper in
Cynomologus-Affen in vivo ist. Die in vitro und in vivo erhaltenen
Ergebnisse sind in Cynomologus-Affen konsistent.
-
Beispiel 9: Wirkung von
15B8 auf periphere B-Zellen in Schimpansen
-
Zwei
Gruppen von 3 männlichen
Schimpansen erhielten entweder 0,03 mg/kg oder 3 mg/kg 15B8 durch
intravenöse
Verabreichung. 15B8-Serumkonzentrationen und periphere B-Zellzahlen wurden
sofort nach 15B8-Verabreichung und bis Tag 29 nach der Dosierung
("post-dose") überwacht.
Die Ergebnisse des Experiments sind in 6 gezeigt.
Nach Verabreichung von 15B8 bei 3 mg/kg nahmen die 15B8-Serumkonzentrationen
in einem dreiphasigen Muster, umfassend eine kurze Verteilungsphase,
eine log-lineare Eliminierungsphase und eine nichtlineare Eliminierungsphase,
ab. Die nicht-lineare Eliminierungsphase herrschte bei Konzentrationen
unter näherungsweise
10 μg/ml
vor. Die Halbwertszeit während
der log-linearen Phase war näherungsweise
4 Tage. Periphere B-Zellzahlen nahmen sofort nach 15B8-Verabreichung
ab und erholten sich innerhalb von 3–4 Wochen wieder. 15B8 wurde
im Serum, gebunden an CD40-Oberflächen-Rezeptoren auf zirkulierenden
B-Zellen, detektiert. Das Ausmaß der
Bindung schien von Tag 2 bis Tag 8 nach der Dosierung relativ unverändert zu
bleiben und nahm anschließend
bis Tag 29 nach der Dosierung ab. Nach Verabreichung von 15B8 bei
0,03 mg/kg schienen B-Zellen bei 30 Minuten leicht abzunehmen, kehrten
aber innerhalb von 4 Stunden wieder auf Werte vor der Dosierung
("pre-dose values") zurück. 15B8-Serumkonzentrationen
waren 30 Minuten nach der Dosierung unterhalb der Detektionsgrenze.
-
Beispiel 10: ELISA-Assay
zur Immunglobulin-Quantifizierung
-
Die
Konzentrationen von humanem IgM und IgG werden durch ELISA-Assays
bestimmt. 96-Well-ELISA-Platten werden 16 Stunden lang bei 4°C mit 4 μg/ml Anti-Human
IgG mAb oder mit 1,2 μg/ml
Anti-Human IgM mAb in 0,05 M Carbonatpuffer (pH = 9,6) beschichtet.
Die Platten werden dreimal mit PBS-0,05% Tween-20 (PBS-Tween) gewaschen
und eine Stunde lang mit BSA gesättigt.
Nach zwei Waschungen werden die Platten eine Stunde lang bei 37°C mit unterschiedlichen
Verdünnungen
der Testproben inkubiert. Nach drei Waschungen wird gebundenes Ig
durch Inkubation bei 37°C
für eine
Stunde mit 1 μg/ml
Peroxidasemarkiertem Maus-anti-Human-IgG-mAb oder Maus-anti-Human-IgM-mAb
detektiert. Platten werden viermal gewaschen, und die gebundene
Peroxidase-Aktivität
wird durch den Zusatz von o-Phenylendiamin als einem Substrat gezeigt.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Zusammenfassung der in
vitro-Assays
-
Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass 15B8 ein agonistischer Anti-CD40-Antikörper in
Cynomologus- und Rhesus-Affen und Pavianen und ein antagonistischer
Antikörper
in Menschen, Schimpansen und Marmosetten ist. Die Experimente, die
abgeschlossen wurden, sind in den untenstehenden Tabellen zusammengefasst.
-
Tabelle
8: Assays, die agonistische Aktivität messen
-
Tabelle
9: Assays, die antagonistische Aktivität messen
-
15B8
ist ein spezifischer monoklonaler Anti-Human-CD40-Antikörper ("anti-human CD40 specific
monoclonal antibody")
mit Human-IgG2-Subtyp und mit Kreuzreaktivität zu CD40
nur aus nicht-humanen Primaten. Durch ausgiebiges in vitro-Testen
wurde gezeigt, dass 15B8 ein Antagonist-anti-CD40 zu dem CD40, das auf
humanen B-Zellen, PBMCs aus Mensch, Schimpanse und Marmosette exprimiert
wird, ist. Jedoch wurde gezeigt, dass 15B8 Agonistenaktivität hat, wenn
es an das CD40, das auf PBMCs aus Affen (Cynomologus, Rhesus und
Pavian) exprimiert wird, in vitro gebunden ist. Diese Agonistenaktivität von 15B8
wurde in vivo in Cynomologus-Affen bestätigt. 15B8 hatte keine Agonistenaktivität in der
Gegenwart oder Abwesenheit von IL-4, wenn in Primärkulturen
von Lymphomzellen aus Rituxanempfindlichen und resistenten NHL-Patienten getestet
wurde. 15B8 kann auch CD40L-stimuliertes
Wachstum der Lymphom-Zellen aus der ähnlichen bzw. gleichen Gruppe
von Patienten unter beiden Bedingungen inhibieren. 15B8 hat das
Potential, B-Zell-Malignitäten,
wie Nicht-Hodgkin-Lymphom (NHL) zu modifizieren, wobei der CD40/CD40L-Weg
("CD40/CD40L pathway") eine Rolle bei
der Pathogenese der Krankheiten spielen kann.
-
Alle
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen, die in der Beschreibung genannt sind, lassen
den Stand der Fachleute in dem Gebiet, das diese Erfindung betrifft,
erkennen. Fachleute in dem Gebiet werden viele Entsprechungen zu
den spezifischen Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung erkennen oder fähig sein,
sie unter Verwendung von nicht mehr als Routineexperimenten zu bestimmen.
Es ist beabsichtigt, dass solche Entsprechungen durch die folgenden
Ansprüche
umfasst werden.
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