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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Antikörper, die gegen membrangebundene
Antigenmoleküle
gerichtet sind. Die vorliegende Erfindung beschreibt spezielle Verfahren
der Verwendung dieser membrangebundenen Antigene zur Immunisierung
eines Wirtstiers und zum Durchmustern der von diesem Wirtstier isolierten Antikörper. Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner neue Verfahren zur Behandlung
von Erkrankungen des Immunsystems. Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung von Antikörper-vermittelten
Erkrankungen wie IgE-vermittelten Erkrankungen (Allergien) und Autoimmunerkrankungen,
einschließlich
systemischem Lupus erythematodes (SLE), der primären biliären Zirrhose (PBC) und der
idiopathischen thrombocytopenischen Purpura (ITP).
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Hintergrund der Erfindung
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I. Herstellung monoklonaler
Antikörper
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Monoklonale
Antikörper
haben sich in der immunologischen Forschung als sehr wirksame Werkzeuge erwiesen.
Allgemein können
monoklonale Antikörper
unter Verwendung unreiner Antigene als Immunogene hergestellt werden,
sofern ein Durchmusterungs-Assay verfügbar ist, das Antikörper, die
gegen das interessierende Antigen gerichtet sind, von Antikörpern unterscheidet,
die gegen andere Antigene gerichtet sind, die in der immunogenen
Zusammensetzung vorliegen. Wenn das interessierende Antigen ein
Zelloberflächenmolekül ist, ist
es wünschenswert,
Zellen oder Membranfraktionen, die das interessierende Molekül enthalten,
als Immunogene zu verwenden, um die Konformationsbedingungen beizubehalten,
die eine Membranumgebung bietet.
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Die
Immunisierung von Mäusen
mit vollständigen
Zellen führt
gewöhnlich
zu einer starken Immunantwort, aufgrund deren Antikörper gegen
eine große
Anzahl unterschiedlicher Moleküle
erzeugt werden. Diese breite Immunantwort schließt die Verwendung der immunogenen
Zellen beim nachfolgenden Durchmustern im Hinblick auf spezifische
Antikörperproduktion
durch Hybridomklone, die von Milzzellen oder Lymphocytenzellen der
Maus abgeleitet sind, aus.
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Wenn
das interessierende Antigen mit geringer Dichte exprimiert wird,
ist es ferner wahrscheinlich, dass die Häufigkeit von Maus-B-Zellen, die für das Antigen
spezifisch sind, relativ gering sein wird. Diese geringe Häufigkeit
erfordert ein Durchmustern einer großen Anzahl von Hybridomklonen,
um einen Klon zu identifizieren, der Antikörper erzeugt, die gegen das
interessierende Antigen gerichtet sind.
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Syngenische
murine Fibroblasten, die humane Zelloberflächen-Antigene exprimieren, wurden zur Immunisierung
von Mäusen
für eine
spezifische Antikörperproduktion
verwendet (DiSanto et al., 1991). Wenn sie in den geeigneten Mausstamm
injiziert werden, sollten die Hintergrund-Antigenproteine, die auf
den Fibroblasten vorliegen, nicht immunogen sein, so dass die Immunantwort
auf das xenogene rekombinante Protein gerichtet sein sollte. Dieser
Ansatz erfordert jedoch die Konstruktion spezifischer rekombinanter
Zellen für
jede Species oder jeden Stamm, bei denen eine Antikörperproduktion
erwünscht
ist.
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II. B-Zell-Aktivierung
und das CD40-Antigen-Ligand-System
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B-Zellen
spielen eine wichtige Rolle während
der normalen Immunantwort in vivo. Ein fremdes Antigen bindet an
Oberflächen-Immunglobulinen an
spezifischen B-Zellen und triggert eine Kette von Ereignissen, zu denen
die Endocytose, die Verarbeitung, die Präsentation der verarbeiteten
Peptide an MHC-Klasse-II-Molekülen
sowie die Aufwärtsregulation
des B7-Antigens auf der Oberfläche
der B-Zelle gehören.
Eine spezifische T-Zelle bindet dann über T-Zellen-Rezeptor(TCR)-Erkennung
des am MHC-Klasse-II-Molekül
präsentierten verarbeiteten
Antigens an die B-Zelle. Die Stimulation durch den TCR ist der Beginn
der Aktivierung der T-Zelle und initiiert die Cytokin-Produktion
der T-Zelle. Die Wechselwirkung zwischen dem CD28-Antigen auf T-Zellen und
dem B7-Antigen auf B-Zellen kann ein zweites Signal liefern, das
zu einer weiteren Aktivierung der T-Zelle führt, was zu einer Cytokin-Sekretion
auf hohem Niveau führt.
Zusätzlich
wird der CD40-Ligand, der auf ruhenden humanen T-Zellen nicht exprimiert
wird, auf der Oberfläche
der T-Zelle aufwärtsreguliert,
wenn die oben erwähnten
Signale empfangen werden. Die B-Zelle wird dann durch den CD40-Liganden über das
CD40-Antigen auf der Oberfläche
der B-Zelle stimuliert, und ferner auch durch lösliche Cytokine, was die Reifung
der B-Zelle zu einer Plasmazelle hervorruft, die lösliches
Immunglobulin auf hohen Niveaus sezerniert.
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Vor
einigen Jahren wurde von Zubler et al., J. Immunol. (1985) 134:3662,
festgestellt, dass ein Mutanten-Subklon der Mäuse-Thyom-Zelllinie EL-4, der als EL4B5
bekannt ist, B-Zellen sowohl murinen als auch humanen Ursprungs
in vitro stark zur Proliferation und zur Differenzierung zu Immunglobulin-sezernierenden Plasmazellen
stimuliert werden konnte. Es wurde festgestellt, dass diese Aktivierung
Antigen-unabhängig
und nicht auf MHC beschränkt
ist. Für
eine optimale Stimulation humaner B-Zellen war das Vorliegen des Überstands
von aktivierten humanen T-Zellen erforderlich, jedoch trat ein Ansprechen
der B-Zellen auch auf, wenn die EL4B5-Zellen mit Phorbol-12-myristat-13-acetat
(PMA) oder IL-1 voraktiviert wurden, Zubler et al., Immunological
Reviews (1987) 99:281, sowie Zhang et al., J. Immunol. (1990) 144:2955.
Die B-Zellen-Aktivierung in
diesem Kultursystem ist effizient – Versuche mit serieller Verdünnung zeigten,
dass die Mehrzahl der humanen B-Zellen
zur Proliferation und zur Differenzierung in Antikörpersezernierende
Zellen aktiviert werden können,
Wen et al., Eur. J. Immunol. (1987) 17:887.
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Der
Mechanismus, durch den diese mutierten EL-4-Zellen sowohl murine
als auch humane B-Zellen aktivieren, wurde früher nicht aufgeklärt. Es ist
allerdings klar, dass ein Zell-Zell-Kontakt für eine durch EL4B5-Zellen-induzierte
B-Zell-Aktivierung erforderlich ist. Zunächst tritt keine Proliferation
der B-Zellen in Gegenwart des Überstands
von PMA-stimulierten EL4B5-Zellen auf, Zubler et al., (1985), supra.
Zweitens tritt keine Proliferation der B-Zellen auf, wenn sie von
mit PMA behandelten EL4B5-Zellen durch eine semipermeable Filtermembran
getrennt sind, Zhang et al., supra. Antikörper gegen Maus-LFA-1, humanes
LFA-1 oder humanes LFA-3 und Antikörper gegen murine oder humane
MHC-Moleküle
der Klasse II inhibieren die EL4B5-induzierte Proliferation von
humanen oder murinen B-Zellen nicht, Zubler et al., (1987) und Zhang
et al., supra.
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Das
CD40-Antigen ist ein Glycoprotein, das auf der Zelloberfläche von
B-Zellen exprimiert wird. Während
der Differenzierung der B-Zellen
wird das Molekül
zunächst
auf Prä-B-Zellen
exprimiert und verschwindet dann von der Zelloberfläche, wenn
die B-Zelle eine Plasmazelle wird. Die Vernetzung von CD40-Molekülen mit Anti-CD40-Antikörpern vermittelt
eine Reihe von Effekten an B-Zellen. Von dem CD40-Antigen ist bekannt, dass
es mit dem Rezeptor für
den humanen Nervenwachstumsfaktor (NGF) und dem Rezeptor des Tumornekrosefaktors α (TNF-α) in Verbindung
steht, was nahelegt, dass CD40 ein Rezeptor für einen Liganden mit wichtigen
Funktionen bei der B-Zell-Aktivierung darstellt.
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Ein
Ligand für
CD40 wurde auf der Zelloberfläche
aktivierter T-Zellen identifiziert, Fenslow et al., J. Immunol.
(1992) 149:655, Lane et al., Eur. J. Immunol. (1992) 22:2573, Noelle
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1992) 89:6550. Die cDNA-Klonierung
des CD40-Liganden ergab ein Molekül mit Eigenschaften eines Transmembran-Glycoproteins vom
Typ II mit Homologie zu TNF-α,
Armitage et al., Nature (1992) 357:80, und Spriggs et al., J. Exp.
Med. (1992) 176:1543. Die extracelluläre Domäne des CD40-Liganden enthält zwei
Argininreste proximal zur Transmembranregion, was eine potentielle
proteolytische Spaltungsstelle ergibt, die zu einer löslichen
Form des Liganden führen
könnte.
Die Expression des rekombinanten CD40-Liganden demonstrierte, dass
dieses Molekül
die Proliferation von gereinigten B-Zellen stimulieren und, in Kombination
mit IL-4, die Sekretion von IgE vermitteln kann, Armitage et al.,
und Spriggs et al., supra. Es wurde berichtet, dass Anomalien im
Gen für
den CD40-Liganden, die zum Fehlen eines funktionellen Moleküls auf aktivierten
T-Zellen führen,
für das
Auftreten des X-chromosomal vererbten Hyper-IgM-Syndroms verantwortlich
sind, eine seltene Erkrankung, die durch die Unfähigkeit dieser Patienten gekennzeichnet
ist, normale Niveaus von Antikörper-Isotypen,
die von IgM verschieden sind, zu produzieren, Allen et al., Science
(1993) 259:990, sowie Korthäuer
et al., Nature (1993) 361:539.
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Sämtliche
im Stand der Technik bekannten Anti-CD40-Antikörper besitzen eine stimulierende
Wirkung auf humane B-Zellen. Die Vernetzung des CD40-Moleküls auf der
B-Zell-Oberfläche
unter Verwendung bekannter Anti-CD40-Antikörper vermittelt eine Reihe
von Effekten an B-Zellen. Monoklonale Anti-CD40-Antikörper (mAbs)
können
die intercelluläre
Adhäsion,
die Proliferation sowie, in Kombination mit bestimmten Cytokinen,
die Reifung zu Antikörpersezernierenden
Zellen induzieren. So wurde zum Beispiel nachgewiesen, dass bekannte
Anti-CD40-mAbs die Wirkung von T-Helferzellen
bei der B-Zell-Aktivierung nachbilden. Wenn sie auf adhärenten Zellen
vorliegen, die FcγRII
exprimieren, induzieren diese Antikörper die B-Zell-Proliferation,
J. Bancherau et al., Science (1989) 251:70. Darüber hinaus können die
bekannten Anti-CD40-mAbs
das T-Helfer-Signal zur Sekretion von IgM, IgG und IgE in Gegenwart
von IL-4 ersetzen, H. Gascan et al., J. Immunol. (1991) 147:8. Darüber hinaus
können
bekannte Anti-CD40-mAbs den programmierten Zelltod (Apoptose) von B-Zellen,
die aus Lymphknoten isoliert sind, verhindern.
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung von Zellen,
die monoklonale Antikörper produzieren,
an, wobei die Antikörper
eine Bindungsspezifität
für ein
spezielles Zelloberflächenmolekül besitzen;
dieses Verfahren überwindet
die Einschränkungen
der oben beschriebenen Verfahren. Die Erfindung gibt ferner Verfahren
zur Verwendung von Anti-CD40-Antikörpern an, die (1) befähigt sind,
die B-Zellantwort zu inhibieren, und (2) dazu verwendet werden können, Antikörper-vermittelte
Erkrankungen zu verhindern oder zu behandeln.
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Zusammenfassung der Erfindung:
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Die
Erfindung beruht auf der Auffindung von Anti-CD40-Antikörpern, die
das Wachstum und die Differenzierung von humanen B-Zellen nicht
stimulieren. Im Gegensatz dazu können
diese Antikörper
die Zellantwort von humanen B-Zellen bei relativ niedrigen Konzentrationen
inhibieren. Dementsprechend können
diese Antikörper
zur Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen oder Zuständen Verwendung
finden, die durch Antikörper
vermittelt werden, die durch die Zellantwort von humanen B-Zellen
erzeugt werden. Diese Antikörper
erkennen auch neue Epitope auf dem CD40-Antigen, was sich zur Modulierung
der Zellantwort von B-Zellen
eignet.
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Dementsprechend
gibt die vorliegende Erfindung einen monoklonalen Antikörper an,
der zur Bindung an ein humanes CD40-Antigen befähigt ist, das sich auf der
Oberfläche
einer humanen B-Zelle befindet, wobei die Bindung des Antikörpers an
das CD40-Antigen das Wachstum oder die Differenzierung der B-Zelle
verhindert.
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Die
Antikörper
können
zusätzlich
bei einem Verfahren zur Vorbeugung und Behandlung Antikörper-vermittelter
Erkrankungen bei Patienten verwendet werden, wobei das Verfahren
die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines monoklonalen
Antikörpers
in einem pharmazeutisch akzeptablen Excipiens an einen behandlungsbedürftigen
Patienten umfasst und der Antikörper
zur Bindung an ein humanes CD40-Antigen befähigt ist, das sich auf der
Oberfläche
einer humanen B-Zelle befindet, wobei die Bindung des Antikörpers an
das CD40-Antigen das Wachstum oder die Differenzierung der B-Zelle
verhindert.
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Die
Antikörper
können
ferner auch bei einem Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung IgE-vermittelter
Erkrankungen wie Allergien bei Patienten verwendet werden, wobei
das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines monoklonalen Antikörpers
in einem pharmazeutisch akzeptablen Excipiens an einen behandlungsbedürftigen
Patienten umfasst und der Antikörper
zur Bindung an ein humanes CD40-Antigen befähigt ist, das sich auf der
Oberfläche
einer humanen B-Zelle befindet, wobei die Bindung des Antikörpers an
das CD40-Antigen das Wachstum oder die Differenzierung der B-Zelle
verhindert.
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Die
Antikörper
können
darüber
hinaus auch bei einem Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung von
Antikörper-vermittelten
Autoimmunerkrankungen bei Patienten verwendet werden, wobei das
Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines monoklonalen Antikörpers
in einem pharmazeutisch akzeptablen Excipiens an einen behandlungsbedürftigen
Patienten umfasst und der Antikörper
zur Bindung an ein humanes CD40- Antigen
befähigt
ist, das sich auf der Oberfläche
einer humanen B-Zelle
befindet, wobei die Bindung des Antikörpers an das CD40-Antigen das Wachstum
oder die Differenzierung der B-Zelle verhindert. Spezielle Autoimmunerkrankungen,
deren Behandlung nach diesem Verfahren in Betracht gezogen wird,
umfassen systemischen Lupus erythematodes (SLE), die primäre biliäre Zirrhose
(PBC) sowie die idiopathische thrombocytpenische Purpura (ITP).
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Bei
bevorzugteren Ausführungsformen
der obigen Gegenstände
wird der monoklonale Anti-CD40-Antikörper nach den oben beschriebenen
Verfahren hergestellt und ist entweder 5D12 (ATCC HB 11339) oder 3C6
(ATCC HB 11340).
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1A zeigt
eine schematische Darstellung des Baculovirus-Transfervektors pAcC8 und die Sequenz der
multiplen Klonierungsstelle. 1B zeigt
eine schematische Darstellung der Erzeugung von Sf9-Zellen, die
nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung humanes CD40-Antigen
exprimieren.
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2 zeigt
die Sequenzen von Primern für
die Polymerase-Kettenreaktion,
die bei der Herstellung von codierenden Bereichen für humane
CD40-Antigene verwendet wurden. Diese Primer wurden auf der Grundlage
der veröffentlichten
vollständigen
codierenden DNA-Sequenzen für
CD40 konstruiert (Stamenkovic et al., 1989).
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3 zeigt
die Ergebnisse von ELISA-Assays, bei denen die Reaktion des monoklonalen
Anti-CD40-Antikörpers
S2C6 mit Sf9-Zellen,
die CD40 exprimieren, und Sf9-Zellen, die B7 exprimieren, untersucht
wurde.
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Die 5A–5C zeigen
die Ergebnisse der Zell-Fluoreszenzfärbung anhand von ARC-Zellen
der EBV-transformierten B-Zelllinie, die CD40 oder B7 exprimieren.
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Die 6A–6F zeigen
die Ergebnisse von kompetitiven Assays unter Anwendung der Zell-Fluoreszenzfärbung von
ARC-Zellen der EBV-transformierten B-Zelllinie, die CD40 und B7
exprimieren, sowie unter Verwendung der löslichen Antigene CD40 und B7.
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In 7A sind
drei neue Anti-CD40-mAbs mit einem alten Anti-CD40-mAb hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur
Co-Stimulation der Anti-IgM-induzierten
Proliferation von humanen B-Zellen verglichen. In 7B ist
der Versuch von 5A in Gegenwart von rekombinantem
Interleukin-2 (rIL-2) wiederholt.
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8 zeigt
die Fähigkeit
von drei neuen Anti-CD40-mAbs zur Inhibierung der durch Co-Stimulation mit
immobilisiertem Anti-IgM und Anti-CD40-mAb 52C6 induzierten Proliferation
von humanen B-Zellen.
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9 zeigt
die Wirkung von drei neuen Anti-CD40-mAbs auf die durch EL4B5 induzierte
Proliferation humaner B-Zellen.
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10 zeigt
die Wirkung von löslichem
CD40 (hCD40.μ)
auf die durch EL4B5 induzierte Proliferation humaner B-Zellen.
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Die 4A und 4B zeigen
die Wirkung des neuen Anti-CD40-mAbs
5D12 auf die durch humane T-Zellen induzierte Immunglobulinproduktion
durch humane B-Zellen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
hier beschriebene Erfindung geht von vorveröffentlichten Arbeiten und anhängigen Patentanmeldungen
aus. Solche Arbeiten bestehen zum Beispiel aus wissenschaftlichen
Publikationen, Patenten oder anhängigen
Patentanmeldungen.
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I. Definitionen:
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Im
hier verwendeten Sinne beziehen sich die Ausdrücke "membrangebundenes Antigen", "Zelloberflächenmolekül" und "Zelloberflächenantigen" sämtlich auf
ein Protein, ein Polypeptid oder ein Peptid, bei denen zumindest
ein antigener Bereich des Proteins, Polypeptids oder Peptids auf
einer Oberfläche
einer biologischen Membran exponiert ist und bei denen einer oder
mehrere der folgenden Reste kovalent gebunden sein kann: Ein oder
mehrere einfache oder komplexe Zuckerreste (wie in einem Glycoprotein),
Lipidreste (wie einem Lipoprotein), eine Kombination von Lipid-
und Zuckerresten oder andere post-translationelle Modifizierungen.
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"Proteine" sind typischerweise
langkettige Polymere auf der Basis von Aminosäuren ("Polypeptide"). Proteine können aus einer, zwei oder mehr
Polypeptidketten aufgebaut sein und ferner auch andere Arten von Substanzen
in Verbund mit der Polypeptidkette bzw. den Polypeptidketten enthalten,
wie etwa Kohlenhydrate. Die Größe der Proteine
erstreckt sich über
einen ziemlich weiten Bereich von (willkürlich angenommene Zahl) 5000
bis mehrere hunderttausend g/mol. Die Zahl 5000 entspricht dem Vorliegen
von grob geschätzt
40–45 Aminosäuren. Proteine,
die kleiner sind als etwa 5000 g/mol, werden typischerweise als
Polypeptide oder einfach als Peptide bezeichnet (Bohinski).
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Der
Ausdruck "Antikörper", wie er hier verwendet
ist, bezieht sich auf polyklonale Antikörper, monoklonale Antikörper, humanisierte
Antikörper,
Einkettenantikörper
sowie Fragmente davon, wie Fab, F(ab')2,
Fv, sowie andere Fragmente, in denen die
Antigenbindungsfunktion des zugrundeliegenden Antikörpers erhalten
ist.
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Der
Ausdruck "monoklonaler
Antikörper", wie er hier verwendet
ist, bezieht sich auf eine Antikörperzusammensetzung
mit einer homogenen Antikörperpopulation.
Der Ausdruck unterliegt hinsichtlich der Species oder Quelle des
Antikörpers
keiner Einschränkung
und soll auch nicht durch die Art seiner Herstellung eingeschränkt sein.
Der Ausdruck umfasst ganze Immunglobuline und Fragmente, wie Fab, F(ab')2, Fv, sowie andere Fragmente, bei denen die
Antigenbindungsfunktion des Antikörpers erhalten ist. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung können
monoklonale Antikörper
beliebiger Säugerspecies
verwendet werden. In der Praxis stammen allerdings die Antikörper wegen
der Verfügbarkeit
von Rattenzelllinien oder Mauszelllinien zur Verwendung bei der
Herstellung der erforderlichen Hybridzelllinien oder Hybridomen
zur Erzeugung monoklonaler Antikörper
typischerweise von der Ratte oder der Maus.
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Der
Ausdruck "humanisierte
Antikörper", wie er hier verwendet
ist, bedeutet, dass zumindest ein Teil der Gerüstregionen eines Immunglobulins
von humanen Immunglobinsequenzen abgeleitet ist.
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Der
Ausdruck "Einkettenantikörper", wie er hier verwendet
ist, bezieht sich auf Antikörper,
die hergestellt sind durch Bestimmen der Bindungsdomänen (sowohl
der schweren Kette als auch der leichten Kette) eines bindenden
Antikörpers
und Hinzufügen
eines verbindenden Restes, der eine Beibehaltung der Bindungsfunktion
ermöglicht.
Hierdurch entsteht im Wesentlichen ein radikal verkürzter Antikörper, der
lediglich den Teil der variablen Domäne aufweist, der zur Bindung
an das Antigen erforderlich ist. Die Festlegung und Konstruktion
von Einkettenantikörpern
ist in dem Patent
US 4 946 778 von
Ladner et al. beschrieben.
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Der
Ausdruck "Molekül, das am
B7-Antigen bindet",
wie er hier verwendet ist, bedeutet ein Molekül, das befähigt ist, in einer Umgebung,
in der andere Substanzen in der gleichen Umgebung keinen Komplex
mit dem B7-Antigen bilden, einen Komplex mit dem B7-Antigen zu bilden.
Der Komplex wird so gebildet, dass der Signalweg der normalen Signalweiterleitung
von B7 durch das Antigen CD28 oder CTLA4 blockiert wird. Moleküle, die
an das Antigen B7 binden, sind zum Beispiel die Antikörper CD28,
CTLA4, CTLA4Ig und Anti-B7.
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Der
Ausdruck "Epitop
des CD40-Antigens",
wie er hier verwendet ist, bezieht sich auf ein Molekül, das zur
Immunreaktivität
mit den monoklonalen Anti-CD40-Antikörpern der vorliegenden Erfindung
befähigt
ist, mit Ausnahme des CD40-Antigens selbst. Epitope des CD40-Antigens
können
Proteine, Proteinfragmente, Peptide, Kohlenhydrate, Lipide und andere
Moleküle
umfassen, jedoch handelt es sich für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung am üblichsten
um Proteine, kurze Oligopeptide, Oligopeptid-Mimics (d.h., organische
Verbindungen, welche die Antikörperbindungseigenschaften
des CD40-Antigens nachbilden) oder um Kombinationen davon. Geeignete
Oligopeptid-Mimics sind, inter alia, in der PCT-Anmeldung US91/04282
beschrieben.
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II. Erzeugung von Antikörpern gegen
membrangebundene Antigenmoleküle
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Dieser
Abschnitt beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung und Selektion von
Antikörpern
gegen ein Zelloberflächenmolekül, wobei
transfizierte Insektenzellen als Immunogen verwendet werden. Die
transfizierten Insektenzellen der vorliegenden Erfindung können auch
in Durchmusterungs-Assays verwendet werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern gegen
ein Zelloberflächenantigen.
Das Verfahren umfasst folgende Schritte: den Immunisierungsschritt,
der umfasst: (i) Selektieren und Isolieren einer codierenden Sequenz
einer Nucleinsäure,
die das interessierende Antigen codiert, (ii) Einfügen der
codierenden Sequenz in einen Baculovirus-Expressionsvektor, um so
eine wirksame Expression der codierenden Sequenz zu erzielen, (iii)
Transfizieren des Expressionsvektors in eine Insektenzelllinie zum
Erhalt rekombinanter Insektenzellen, die das selektierte Antigen
exprimieren, und (iv) Immunisieren eines Wirtstiers mit den Insektenzellen,
die das membrangebundene Antigen exprimieren.
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Nach
der Immunisierung wird das Serum des Wirtstiers einem Durchmustern
auf Zellen unterzogen, die nicht die Insektenzellen sind und das
interessierende Antigen exprimieren. Alternativ können Membranfraktionen,
die das interessierende Antigen enthalten, oder in einigen Fällen gereinigte,
durch Rekombinationsverfahren erzeugte Antigene selbst zum Durchmustern
des Serums herangezogen werden. Typischerweise werden einem Durchmustern
unterzogen: (a) Serum vor der Immunisierung, (b) das Serum eines
mit Insektenzellen, die das interessierende Antigen nicht exprimieren,
immunisierten Wirtstiers und (c) das Serum des mit den rekombinanten
Insektenzellen immunisierten Wirtstiers. Das Vorliegen von Antikörpern, die
spezifisch gegen das interessierende Antigen gerichtet sind, wird
durch negative Reaktionen mit den Seren (a) und (b) und positive
Reaktionen mit dem Serum (c) angezeigt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von Hybridomen,
die monoklonale Antikörper
gegen ein Zelloberflächenprotein
erzeugen. Das Verfahren umfasst die oben beschriebenen Schritte
(i) bis (iv). Nach der Immunisierung des Wirtstiers mit den rekombinanten
Insektenzellen werden Antikörper-produzierende
Zellen aus dem Tier isoliert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden solche Antikörper-produzierenden Zellen
zur Erzeugung von Hybridomzellen verwendet, die kloniert und zur
Produktion von monoklonalen Antikörpern verwendet werden. Überstände von
solchen Hybridomzellen werden auf eine spezifische Antikörperproduktion
durchgemustert, zum Beispiel unter Verwendung eines zellbezogenen
Durchmusterungs-Assays, wie es unten beschrieben ist.
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A. Isolierung von Membranmoleküle codierenden
Sequenzen
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Die
codierende Nucleinsäuresequenz
für ein
ausgewähltes
membrangebundenes Antigen kann auf der Basis der bekannten Aminosäuresequenz
und/oder der bekannten codierenden DNA-Sequenz für die Proteinkomponente des
Antigens isoliert werden. Die codierende Sequenz kann aus biologischen
Quellen nach Standardverfahren isoliert werden (Asubel et al.; Maniatis
et al.; Sambrook et al.) (zum Beispiel Hybridisierung, differentielle
Hybridisierung, Klonierung und Plaque-Durchmusterung, etc.). Alternativ
können
synthetische Oligonucleotidsequenzen, die das interessierende Antigen
codieren, unter Verwendung im Handel erhältlicher automatischer Oligonucleotid-Synthesizer
herstellt oder gekauft werden, zum Beispiel von Synthetic Genetics (San
Diego, CA). Im Fall großer
codierender Sequenzen kann die codierende Oligonucleotidsequenz
durch eine Reihe von Klonierungsschritten einschließlich eines
Tandem-Arrays mehrerer Oligonucleotidfragmente, die der codierenden
Sequenz entsprechen, synthetisiert werden (Crea; Yoshio et al.;
Eaton et al.). Codierende Oligonucleotidsequenzen können nach
Standard-Rekombinationsverfahren (Maniatis et al.; Ausubel et al.) oder
durch die Polymerase-Kettenreaktion (Mullis; Mullis, et al.) amplifiziert
und isoliert werden.
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Wenn
die Sequenz des membrangebundenen Antigens bekannt oder partiell
bekannt ist, kann eine spezifische Antigen-codierende Sequenz isoliert
werden. Typischerweise wird die das Antigen codierende Sequenz aus
einer cDNA-Bibliothek isoliert, die durch Insertion von DNA-Fragmenten
aus einer ausgewählten Quelle
in einen Vektor erzeugt wurde. Die cDNA-Bibliothek, die DNA-Fragmente von einer
ein Membranantigen enthaltenden Quelle enthält, kann unter Verwendung von
Zufallsfragmenten von cDNA-Molekülen aufgebaut
werden, die aus Ziel-RNA-Molekülen
erzeugt wurden. Eine solche cDNA-Bibliothek wird allgemein unter Verwendung
eines bakteriellen Systems (wie etwa lambda gt10 (Promega, Madison,
WI)) aufgebaut, kann jedoch auch in einem Hefe-Expressionssystem oder einem eukaryotischen
Expressionssystem unter Anwendung herkömmlicher Techniken aufgebaut
werden (Ausubel).
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Die
Bibliothek wird einem Durchmustern auf das Vorliegen der DNA-Sequenz des membrangebundenen
Antigens unterzogen (üblicherweise
durch Hybridisierung; Ausubel et al.; Maniatis et al.), typischerweise unter
Verwendung eines Oligonucleotids mit einer bekannten Sequenz oder
einer Konsensus-Sequenz als Sonde, die mit der das Antigen codierenden
Region hybridisierbar ist. Die Sonde kann eine Reihe von Detektionsresten
tragen, wozu Radioisotope, Biotin und die Digoxigenin gehören. Alternativ,
wenn eine Nucleinsäure-Sondensequenz
nicht verfügbar
ist, kann das Durchmustern auf Klone, welche die interessierende
codierende Region tragen, beispielsweise unter Anwendung der Immundurchmusterung
durchgeführt
werden (unter Verwendung des "PROTOCLONE"-lambda gt11-Systems,
Promega; Young et al.; Huynh et al.).
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Codierende
Regionen werden aus rekombinanten Isolaten, die positive Signale
ergeben, isoliert (entweder durch Hybridisierung oder durch immunologisches
Durchmustern). DNA-Fragmente, welche die codierenden Regionen enthalten,
werden typischerweise durch Restriktionsverdau und anschließende Fraktionierung
nach Größe und Reinigung
der Fragmente isoliert. Solche codierenden Nucleinsäureregionen
können dann
zur Insertion in einen baculoviralen Transfervektor, wie etwa den
Vektor pAcC8 (1A) verarbeitet werden, wie
unten in Teil B beschrieben ist. Alternative Baculovirus-Vektoren
sind verfügbar,
wozu die Vektoren pVL1393 (Luckow et al.) und pAC3T3 (Summers et
al.) gehören.
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Alternativ
können
codierende Sequenzen auch unter Anwendung der Amplifizierung durch
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) (Mullis; Mullis et al.) isoliert
werden. Für
die PCR geeignete Primer können
aus irgendeiner bekannten Nucleinsäuresequenz abgeleitet werden.
Wenn die genaue Sequenz nicht bekannt ist, können degenerative Primer verwendet
werden (Mullis; Mullis et al.). Diese Primer sind typischerweise
zwei Nucleinsäuresequenzen,
die aus acht oder mehr colinearen Nucleotiden bestehen, wobei die
beiden Sequenzen durch einen gewissen, definierten Abstand voneinander
getrennt sind, um eine Zielsequenz zu erzeugen (Beispiel 1), und
sie sind zu gegenüberliegenden
Strängen
komplementär.
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Ein
typischer PCR-Zyklus umfasste folgende Schritte: Schmelzen bei erhöhter Temperatur,
anschließende
Reassozüerung
und Verlängerung.
Die Reaktionen werden über
25–30
Zyklen wiederholt. Die PCR-Produkte können mit Restriktionsenzymen
abgebaut und unter Verwendung eines präparativen, 1,5%igen Agarosegels
elektrophoretisch aufgelöst
werden. Klonspezifische amplifizierte Fragmente werden typischerweise
durch elektrophoretische Gelfraktionierung nach Größe identifiziert.
Die klonspezifischen DNA-Fragmente werden dann aus dem Gel gewonnen,
zum Beispiel unter Verwendung des „GENE CLEAN"-Systems (BIO 101, La Jolla, CA). Erforderlichenfalls
kann die DNA mit Phenol und/oder Phenol:Chloroform (1:1) extrahiert
werden. Die isolierte DNA wird mit Ethanol gefällt. Nach der Fällung wird
die DNA zur Insertion in Baculovirus-Expressionsvektoren herangezogen.
-
Die
Erzeugung von Sf9-Zellen, die humanes CD40 exprimieren, ist in 1B schematisch
dargestellt. Wie daraus ersichtlich ist, wird die RNA aus einer
Population von mit Epstein-Barr-Virus (EBV) transformierten humanen
Milzzellen nach Standardverfahren isoliert (Chirgwin et al.). Die
gesamte RNA wird unter Anwendung von Hexamer-Primern mit Zufallssequenz
nach etablierten Verfahren in die cDNA umgewandelt, wie im Detail in
Beispiel 1 dargestellt ist. Das die interessierenden Moleküle des membrangebundenen
Antigens codierende DNA-Molekül
wird durch PCR-Amplifizierung erzeugt, wobei ein Vorwärts-Primer
und ein Rückwärts-Primer mit
Restriktionsschnittstellen zur Klonierung an ihren 5'-Termini verwendet
werden. Solche cDNA-Primer, die bei der Herstellung der humanes
CD40 codierenden Regionen verwendet werden, sind in 2 dargestellt. Diese
Primer wurden auf der Basis der publizierten vollständigen codierenden
DNA-Sequenzen für
CD40 konstruiert (Stamenkovic et al., 1989).
-
Es
wird weiterhin auf 1B Bezug genommen; die cDNA
wird mit einem Vorwärts-Primer
und einem Rückwärts-Primer
in Gegenwart einer thermostabilen Polymerase, wie der aus Thermus
aquaticus erhaltenen Polymerase, eines äquimolaren Gemisches von Desoxynucleotiden
und eines Puffersystems gemischt (Beispiel 1). Das Gemisch wird
in einem Thermocycler der Amplifizierung unterworfen, und die erhaltenen PCR-Produkte
werden in den Polylinker eines Baculovirus-Transfervektors subkloniert.
Ein solcher Vektor, pAcC8, ist in 1A schematisch
dargestellt. Zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung können
eine Reihe solcher baculoviraler Transfervektoren, die eine einzige
Endonuclease-Restriktionsschnittstelle
stromabwärts
von dem Polyhedrin-Promotor (Miller) enthalten, verwendet werden:
Zum Beispiel Polyhedrin-mRNA von Nuclear-Polyhedrosis-Virus von
Autographa californica (AcNPV) (Wu et al.; Matsuura et al.; Takehara
et al.) oder Nuclear-Polyhedrosis-Virus
von Bombyx mori (pBmNPV) (Nyunoya et al.; Sekine et al.).
-
Vor
der Expression in Baculovirus werden die DNA-Inserts typischerweise
durch Sequenzierungsanalyse auf PCR-induzierte Mutationen geprüft.
-
B. Insertion einer Antigen-codierenden
Sequenz in einen Baculovirus-Vektor
-
Die
Insertion der das membrangebundenen Antigen codierenden Region in
einen Baculovirus-Vektor wird nach etablierten Verfahren vorgenommen
(Ausubel et al.; Maniatis et al.; Sambrook et al.). Volllängen-cDNAs,
die humanes B7 und humanes CD40 codieren, wurden durch PCR unter
Verwendung von Primern mit Restriktionsschnittstellen zur Klonierung
erzeugt. Die Matrize für
die PCR-Amplifizierung war cDNA, die aus RNA aus EBV-transformierten
humanen Milz-B-Zellen erzeugt wurde. Kurz zusammengefasst wird eine
codierende DNA-Region in den baculoviralen Transfervektor oder ein
Plasmid, wie ein pAcC8-Plasmid, ligasiert, so dass sich die das
membrangebundene Antigen codierende Region stromabwärts von
dem Polyhedrin-Promotor befindet. Das Polyhedrin-Gen ATG wurde zu
ATT mutiert (1A), um eine Initiierung der
Translation in rekombinanten Klonen, die keine codierende Sequenz
mit einem funktionellen ATG enthalten, zu verhindern. Die resultierende Plasmid-DNA
wird mit Baculovirus-Wildtyp (AcNPV) durch Cotransfektion in Insektenzellen von
Spodoptera frugiperda (Sf9-Zellen)
eingebracht, um rekombinante Viruspartikel über eine Rekombination in vivo
zwischen den Wildtyp-Virus und dem rekombinanten Vektor, der das
Gen des membrangebundenen Antigens trägt, zu erzeugen.
-
Die
Beispiele 1–2
beschreiben die Isolierung von rekombinanten Baculovirus-Vektoren,
die heterologe DNA-Segmente enthalten: pAcCD40 (codiert ein Full-Length-CD40-Molekül), pAcCD40-ED/Glu
(codiert die extracelluläre
Domäne
von CD40), pAcB7 (codiert ein Full-Length-B7-Molekül) und pCcB7-ED/Glu
(codiert die celluläre
Domäne
des B7-Moleküls).
-
C. Infizierung von Insektenzellen
mit Baculovirus-Vektoren
-
Die
oben beschriebenen rekombinanten Viren wurden anschließend zur
Coinfektion von Insektenzellen verwendet (Beispiel 2). Diese Zellen
exprimierten dann die durch die heterologen DNA-Inserts codierten Antigene.
-
Sf9-Zellen
(Spodoptera frugiperda; Summers et al.) mit einer Zelldichte von
106 Zellen/ml wurden mit dem rekombinanten
Virus infiziert. Die mit dem rekombinanten Baculovirus infizierten
Sf9-Zellen wurden
identifiziert und durch Klonieren gereinigt (Summers et al.).
-
Zellen,
die das Oberflächenantigen
exprimierten, wurden nach 48 Stunden gesammelt und zur Immunisierung
von Wirtstieren verwendet. Zur Erzeugung von sezernierten, rekombinanten Proteinen
wurden die Zellen nach 72 Stunden Kultivierung gewonnen.
-
Die
Expression der rekombinanten Moleküle an der Zelloberfläche der
Sf9-Zellen (Beispiel 3) wurde unter Verwendung eines ELISA-Systems getestet
(Harlow et al.). 3 zeigt, dass der monoklonale
Anti-(B7)-Antikörper
BB-1 lediglich mit Sf9-Zellen reagierte, die mit AcB7-Virus infiziert
waren, jedoch nicht mit Sf9-Zellen, die humanes CD26 exprimieren.
Im Gegensatz dazu reagierte der monoklonale Anti-(CD26)-Antikörper Ta-1
lediglich mit den Sf9-Zellen, die CD40 exprimieren. 3 zeigt,
dass der monoklonale Anti-(CD40)-Antikörper S2C6
lediglich mit Sf9-Zellen reagierte, die CD40 exprimieren, jedoch
nicht mit Sf9-Zellen, die B7 exprimieren. Diese Ergebnisse zeigen
die Spezifität
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von ausgewählten membrangebundenen
Antigenen im Baculovirus-System. Diese Ergebnisse zeigen ferner,
dass die membrangebundenen Antigene an der Oberfläche der
Sf9-Zellen exponiert
sind.
-
Diese
Ergebnisse legen zudem nahe, dass Sf9-Zellen, die ausgewählte membrangebundene
Antigene exprimieren, zum Durchmustern von Seren und Hybridom-Überständen auf
das Vorliegen von Antikörpern, die
gegenüber
dem ausgewählten
Antigen reaktiv sind, herangezogen werden können.
-
D. Injektion von Insektenzellen,
die das membrangebundene Antigegn exprimieren, in ein Wirtstier
-
Geeignete
Wirtstiere zur Erzeugung von polyklonalen Antikörpern sind zum Beispiel Kaninchen,
Ziegen, Schafe, Meerschweinchen, Schimpansen und Hunde. Ein Vorteil
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass generell keine Immunisierungsadjuvantien
erforderlich sind.
-
Beispiele
für geeignete
Wirtstiere zur Verwendung bei der Herstellung von monoklonalen Antikörpern sind üblicherweise
Ratten, Hamster und Mäuse.
Wenn es allerdings erwünscht
ist, Antikörper
zu erzeugen, die dem Menschen immunologisch näher stehen, können höhere Primaten,
wie Schimpansen, Quellen für
solche Antikörper
darstellen. Die Fusion mit einem Heteromyelom-Fusionspartner kann
zur Erzeugung von monoklonalen Antikörpern verwendet werden (Carroll;
Perkins, 1991). Solche Fusionen können nach einer Reihe von Verfahren
erzielt werden, die im Stand der Technik bekannt sind (Harlow et
al.), wozu das Verfahren, bei dem gemischte Zellen Polyethylenglycol
ausgesetzt werden, und das Verfahren, bei dem Zellen einem starken
elektrischen Feld ausgesetzt werden (Elektrofusion), gehören. Hybridome
werden durch Kultivierung in einem selektiven Medium selektiert
und dann auf ihre Antigenspezifität getestet, wie unten beschrieben
ist.
-
Zur
Erzeugung monoklonaler Antikörper
gegen CD40 und B7 wurden Mäuse
mit den Sf9-Zellen immunisiert, die diese Moleküle auf der Zelloberfläche exprimieren
(Beispiel 5). Eine Woche nach der zweiten Immunisierung wurden die
Mäuse ausbluten
gelassen, und die Seren wurden unter Anwendung der Zell-Fluoreszenzfärbung von
EBV-transformierten
B-Zellen auf das Vorliegen spezifischer Antikörper hin untersucht (Beispiel
3). 5 zeigt die Ergebnisse der Zellfärbung, die
anzeigen, dass Mäuse,
die mit Sf9-Zellen, die CD40 oder B7 exprimieren, immunisiert wurden,
einen Serumtiter gegen die EBV-transformierte B-Zelllinie ARC (American
Type Culture Collection (A.T.C.C.), 12301 Parklawn Dr., Rockville,
MD 20852) hatten, der sowohl für
CD40 als auch für
B7 positiv war. Im Gegensatz dazu zeigten Mäuse, die mit Kontroll-Sf9-Zellen
immunisiert wurden, keine Reaktivität mit den ARC-Zellen. Diese
Ergebnisse zeigen, dass Wirtstiere mit Sf9-Zellen, die ein membrangebundenes
Antigen der Wahl exprimieren, immunisiert werden können und
die Immunisierung zu einer Immunantwort führt, die Antikörper gegen
das rekombinante Antigen mit einschließt. Die Immunisierung führt nicht
zu Antikörpern,
die mit anderen humanen Proteinen als den in den Sf9-Insektenzellen klonierten
rekombinanten humanen Proteinen kreuzreaktiv sind.
-
Einer
Maus wurde eine letzte Boosterinjektion mit CD40 exprimierenden
Sf9-Zellen verabreicht; eine andere Maus erhielt eine letzte Boosterinjektion
mit B7 exprimierenden Sf9-Zellen. Drei Tage nach der Boosterinjektion
wurden die Milzen entnommen, und die Splenocyten wurden mit SP2/0-Maus-Myelomzellen
fusioniert.
-
E.Isolierung und Immortalisierung
spezifische Antikörper
produzierender Lymphocyten
-
Antikörper produzierende
Lymphocyten zur Produktion von monoklonalen Antikörpern sind
bevorzugt B-Lymphocyten, wie sie aus dem Knochenmark, der Milz oder
den Lymphknoten eines immunen Wirtstiers isoliert werden können (Harlow
et al.).
-
Alternativ
dazu können
B-Lymphocyten aus dem peripheren Kreislauf isoliert werden. In diesem
Fall werden Blutproben zentrifugiert und Gradienten-Trennverfahren
unterzogen, um ein rohes Gemisch von Lymphocyten aus peripherem
Blut (PBL) zu erzeugen. Monocyten und T-Lymphocyten werden nach
etablierten Verfahren (Mishell) aus diesem Zellgemisch selektiv
abgereichert. Solche übrigen
Zellen können
einem Selektionsverfahren unterzogen werden, wie beispielsweise
einem „Panning"-Verfahren, bei dem
die Zellen, die Affinität
für das
Antigen besitzen, durch selektive Bindung an einer Affinitätsmatrix,
die das Antigen enthält,
aufkonzentriert werden. Im Kontext der vorliegenden Erfindung kann
eine solche Matrix eine Zelle umfassen, die das membrangebundene
Antigen exprimiert.
-
Wenn
B-Lymphocyten aus dem Kreislauf isoliert werden, wie oben beschrieben
wurde, kann die Transformation mit einem transformierenden Virus,
wie Epstein-Barr-Virus, von Vorteil sein. Transformierte Zellen
(Lymphoblastoide) werden in Subkultur-Vertiefungen verteilt und mehrere Wochen
in Kultur gehalten, bevor sie auf die Produktion spezifischer Antikörper getestet
werden. Kulturen, die ein solche Produktion spezifischer Antikörper zeigen,
werden vermehrt und mit für
diese Species geeigneten Myelom-Partnerzellen
unter Anwendung von einem oder mehreren Standard-Fusionsprotokollen, einschließlich Polyethylenglycol
oder Elektrofusion, wie oben beschrieben, fusioniert. Verfahren
zur Isolierung und Immortalisierung von B-Lymphocyten aus verschiedenen
Quellen sind im Stand der Technik bekannt.
-
In
Experimenten, die zur Stützung
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurden, wurden Splenocyten
aus immunisierten Mäusen
mit murinen SP2/0-Myelomzellen und mit Polyethylenglycol fusioniert,
wie früher
von de Boer et al. (1988) beschrieben wurde. Die Hybridom-Klone
wurden wie in Beispiel 6 beschrieben, verarbeitet.
-
Tabelle
1 (Beispiel 6) gibt eine Zusammenfassung der Fusionsdaten wieder.
Nach der CD40-Fusion wurden lediglich die Hälfte der Zellen in 480 Vertiefungen
ausgesät.
Dies führte
zu 351 Vertiefungen mit Hybridomwachstum. Nach der B7-Fusion wurden
die Zellen auf 960 Vertiefungen verteilt, und diese Fusion führte zu
312 Vertiefungen mit Hybridomwachstum. Vierzehn Tage nach den Fusionen
wurden die Überstände von 12
Vertiefungen gepoolt, und die Pools wurden auf das Vorliegen von
Antikörpern
getestet, die mit ARC-Zellen reagierten. Die FACS-Analyse zeigte,
dass 4 Pools aus der CD40-Fusion
und ein Pool aus der B7-Fusion gegenüber ARC-Zellen reaktiv waren.
Beim neuerlichen Testen individueller Überstände der positiven Pools wurden
4 Vertiefungen mit Reaktivität
gegenüber
CD40 und eine Vertiefung mit Reaktivität gegenüber B7 identifiziert. Die Zellen
von diesen positiven Vertiefungen wurden durch definierte serielle
Verdünnung
kloniert, und nach drei Runden Zellwachstum wurden 4 stabile Anti-(CD40)-Hybridom-Klone
(CD40-3A8, CD40-3C6, CD40-5D12
und CD40-5) und ein stabiler Anti-(B7)-Hybridom-Klon (B7-24) etabliert. Diese Ergebnisse
zeigen, die Möglichkeit,
dass stabile Hybridom-Klone erhalten werden können, die monoklonale Antikörper sezernieren,
die gegen ein ausgewähltes
membrangebundenes Antigen gerichtet sind.
-
Zum
Durchmustern von Hybridom-Fusionen sind eine Reihe von Verfahren
verfügbar
(Harlow et al.); hierzu gehören:
Antikörperbindung,
(i) unter Verwendung von markiertem Antigen, z. B. radioaktiv markiertem,
teilweise gereinigtem oder gereinigtem Antigen, (ii) unter Verwendung
von vollständigen
oder permeabilisierten Zellen, z. B. Sf9-Zellen, die das rekombinante Antigen
exprimieren, sowie die Antigenbindung mit (i) Antikörper/Antigen
in Lösung,
(ii) mit Antikörper/Antigen-Festphase.
-
F. Testen der Spezifität der monoklonalen
Antikörper
-
Für das Durchmustern
der primären
Hybridom-Überstände und
für das
Durchmustern der daraus nachfolgenden Produkte der seriellen Verdünnungs-Klonierung
wurden EBV-transformierte Zellen verwendet. Mehrere zum Nachweis
dienende Linien, die unten aufgezeigt sind, deuten darauf hin, dass
4 monoklonale Anti(CD40)-Antikörper
und ein monoklonaler Anti-(B7)-Antikörper erzeugt wurden.
-
Zum
Ersten waren alle Überstände der
5 Hybridom-Klone mit ARC-Zellen
und anderen EBV-transformierten B-Zelllinien reaktiv, aber nicht
mit T-Zelllinien HSB (A.T.C.C.) und CEMM (A.T.C.C.).
-
Zum
Zweiten wurden Versuche zur kompetitiven Bindung unter Verwendung
der monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung und löslicher
Formen des Ziel-Antigens durchgeführt (Beispiel 7). Hybridom-Überstände wurden
mit löslichen
Formen von CD40 und B7 präinkubiert
(Beispiel 7). Anschließend
wurden die Gemische zur Zell-Fluoreszenzfärbung zu ARC-Zellen hinzugegeben.
Die Ergebnisse des kompetitiven Versuchs sind in 6 gezeigt.
Die Daten zeigen, dass lösliches
B7, aber nicht lösliches
CD40, die Bindung von monoklonalem Anti-(B7)-Antikörper B7-24
an ARC-Zellen blockieren
kann. Umgekehrt kann lösliches
CD40, aber nicht lösliches
B7, die Bindung von monoklonalem Anti-(CD40)-Antikörper CD40-3A8
an ARC-Zellen blockieren.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den anderen 3 monoklonalen Anti-(CD40)-Antikörpern erhalten.
Außerdem
waren die Wirkungen von löslichem
CD40 auf die monoklonalen Anti-(CD40)-Antikörper und die Wirkung von löslichem
B7 auf den monoklonalen Anti-(B7)-Antikörper konzentrationsabhängig. Die
Verringerung der Menge an löslichem
Protein führte
zu verminderter Blockierung der Bindung der Antikörper an
ARC-Zellen.
-
Zur
weiteren Untersuchung wurden die monoklonalen Anti-(CD40)-Antikörper und
Anti-(B7)-Antikörper
auf ihre Fähigkeit
getestet, an Tonsillen-B-Zellen zu binden (Beispiel 8). Tabelle
2 zeigt, dass 89–95
Prozent frisch isolierter tonsillärer B-Zellen mit den vier monoklonalen
Anti-(CD40)-Antikörpern
positiv gefärbt
wurden. Ungefähr
der gleiche Prozentsatz von Zellen war mit dem monoklonalen Antikörper Anti-(CD40)
G28.5 positiv (Clark et al.). Tabelle 3 zeigt, dass 12–17 Prozent
frisch isolierter tonsillärer
B-Zellen mit dem monoklonalen Anti-(B7)-Antikörper B7-24 positiv gefärbt wurden.
Wenn jedoch tonsilläre
B-Zellen 5 Tage in Anwesenheit von immobilisierten Anti-(IgM)-Antikörpern und
IL-2 kultiviert wurden, erhöhte
sich die Anzahl von für B7-24
positiven Zellen auf ungefähr
25 Prozent.
-
Wenn
ferner tonsilläre
B-Zellen mit Anti-(IgM)-Antikörpern
und IL-2 stimuliert wurden, erhöhte
sich nicht nur die Anzahl der B-Zellen, die für B7-24 positiv waren, sondern
es gab auch einen signifikanten Anstieg der Menge an Fluoreszenzfärbung pro
Zelle, was anzeigt, dass die Expression von B7 nach der Stimulierung erhöht war.
-
Die
obigen Daten deuten darauf hin, dass das Verfahren der vorliegenden
Erfindung einen Weg eröffnet,
monoklonale Antikörper
zu isolieren, welche mit membrangebundenen Antigenen spezifisch reaktiv
sind. Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen
monoklonalen Antikörper
können,
wie zuvor beschrieben, typisiert werden (Harlow et al.).
-
G. Brauchbarkeit
-
Zur
Herstellung monoklonaler Antikörper
ist es optimal, Mäuse
mit gereinigtem Material zu immunisieren. Die Reinigung von Membran-Antigenen erfordert
allerdings spezialisierte und komplexe Techniken, und außerdem kann
die Extraktion aus der Membran die Struktur des Moleküls verändern. Hinzu
kommt, dass das Lösen
von Proteinen oft ihre Immunogenität verringert. Daher wurden
die meisten monoklonalen Antikörper gegen
Zelloberflächen-Antigene
nach einer Immunisierung mit Mäusen
mit vollständigen
Zellen oder Membranfraktionen erhalten. In vielen Fällen wurden
spezielle Lymphocyten-Untergruppen
in Mäuse
injiziert, was zu ganzen Reihen von monoklonalen Antikörpern führte. Diese
Antikörper
wurden verwendet, um das Antigen, an das sie banden, zu isolieren
und zu charakterisieren. Wenn Mäuse
mit ganzen Zellen immunisiert werden, werden Antikörper gegen
eine große
Anzahl unterschiedlicher Moleküle
erzeugt. Es ist daher schwierig, dieselben Zellen für das Durchmustern
der spezifischen Antikörperproduktion
durch die Hybridom-Klone zu verwenden.
-
Um
das oben erwähnte
Problem zu umgehen, wird bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
die Expression von membrangebundenen Antigenen in Insektenzellen
verwendet, und diese Insektenzellen werden verwendet, um Wirtstiere
zu immunisieren. Seit der Einführung
der PCR-Technologie (Saiki et al., 1985; Saiki et al., 1988; Mullis;
Mullis et al.) ist es relativ einfach geworden, cDNAs für Proteine
zu klonieren, deren codierende Nucleinsäuresequenz veröffentlicht
wurde. Man kann PCR-Primer verwenden, die nur die vollständige codierende
Region überspannen,
und man kann Restriktionsschnittstellen in diese Primer einführen, um die
Klonierung in Expressionsvektoren zu erleichtern.
-
Es
wurde gezeigt, dass humane intracelluläre, sezernierte Proteine und
Transmembran-Proteine auf hohem Niveau in Insektenzellen exprimiert
werden können,
wenn sie in den Zellen unter der Regulation des nicht-essentiellen
Baculovirus-Gens für
das Polyhedrin-Protein exprimiert werden (Webb et al., 1989; Übersichtsartikel
von Luckow, 1990). Experimente, die zur Stützung der vorliegenden Erfindung
durchgeführt
wurden, haben gezeigt, dass nur zwei Injektionen mit 5 × 106 Sf9-Zellen, die humanes CD40 oder humanes
B7 exprimieren, gute Serumtiter gegen diese Antigene ergaben. Außerdem riefen
die Insektenzellen selbst keine Immunantwort hervor, die mit humanen
Zellen kreuzreaktiv war. Dies ermöglichte die Verwendung von EBV-transformierten
B-Zellen für
das Durchmustern einer spezifischen Antikörper-Produktion durch die Hybridom-Klone,
und zwar mit einem minimalen Risiko, falschpositive Klone zu erhalten.
Alle nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen positiven
primären
Vertiefungen waren tatsächlich
für das
Antigen spezifisch, das zur Immunisierung verwendet worden war.
-
Antikörper, die
nach dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wurden und die gegen
membrangebundene Antigene gerichtet sind, sind zur Verwendung als
diagnostische Agentien zur Erfassung des membrangebundenen Antigens
vorteilhaft, beispielsweise Antikörper, die gegen Oberflächen-Markerproteine
oder virale Proteine, die aus der Zelloberfläche herausragen, gerichtet
sind.
-
Eine
diagnostische Konfiguration umfasst die Verwendung von antiviralen
Antikörpern,
die befähigt sind,
spezifische virale Antigene zu erfassen. Die Antigene können zum
Beispiel unter Verwendung eines Capture-Assays erfasst werden, bei
dem in zu prüfenden
Serumproben vorliegende virale Antigene mit einem Antigenspezifischen
monoklonalen oder polyklonalen Antikörper zur Reaktion gebracht
werden.
-
Die
antiviralen Antikörper,
die nach dem Verfahren der Erfindung erhalten werden, können als
Mittel zur Verstärkung
einer antiviralen Immunantwort verwendet werden, da Antikörper-Virus-Komplexe
typischerweise von Makrophagen und anderen Effektorzellen erkannt
werden. Die Antikörper
können
in Mengen verabreicht werden, die ähnlich den Mengen sind, die
für andere
therapeutische Verabreichungen von Antikörpern Verwendung finden. So
wird zum Beispiel gepooltes Gammaglobulin in einer Menge von 0,02–0,1 ml/lb
Körpergewicht
(0,02–0,1
ml/454 g Körpergewicht)
während
der frühen
Inkubationszeit viraler Erkrankungen wie Tollwut, Masern und Hepatitis
B verabreicht, um das Eindringen der Viren in die Zellen zu behindern.
Daher können
Antikörper,
die mit einem membrangebundenen viralen Antigen reaktiv sind, in
einem "Cocktail" mit anderen viralen
Antikörpern
oder in Verbindung mit einem anderen antiviralen Mittel passiv allein
verabreicht werden, um die Immunantwort und/oder die Wirksamkeit
eines antiviralen Arzneimittels zu erhöhen.
-
III. Zusammensetzungen
unter Verwendung von Antikörpern
-
Die
vorliegende Erfindung schlägt
die Verwendung von monoklonalen Antikörpern wie jenen vor, die nach
dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden. Die Antikörper der
vorliegenden Erfindung binden an einem humanen CD40-Antigen auf
der Oberfläche
einer humanen B-Zelle und stimulieren das Wachstum oder die Differenzierung
der B-Zelle nicht. Diese monoklonalen Antikörper können humanisierte Antikörper, Einketten-Antikörper und
deren Fragmente sein.
-
A. Antikörper-Präparation
-
Monoklonale
Antikörper
5D12, 3A8 und 3C6 werden wie in Abschnitt II der detaillierten Beschreibung und
in den vorliegenden Beispielen 1–7 hergestellt. Andere monoklonale
Antikörper
der Erfindung können ähnlich hergestellt
werden oder wie folgt. Als Erstes werden polyklonale Antikörper gegen
das CD40-Antigen erzeugt. Als Zweites werden monoklonale Antikörper, die
für CD40
spezifisch sind, selektiert.
-
1. Polyklonale
Seren
-
Polyklonale
Seren können
nach herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden. Im Allgemeinen wird zuerst eine Lösung, die
das CD40-Antigen
oder B7-Antigen enthält,
verwendet, um ein geeignetes Tier zu immunisieren, bevorzugt eine
Maus, eine Ratte, ein Kaninchen oder eine Ziege. Kaninchen und Ziegen
sind für die
Herstellung polyklonaler Seren aufgrund des verfügbaren Volumens an Serum und
der Verfügbarkeit
von markierten Anti-Kaninchen- und Anti- Ziege-Antikörpern bevorzugt. Die Immunisierung
wird im Allgemeinen durch Mischen oder Emulgieren der Antigen enthaltenden
Lösung
in Kochsalzlösung,
bevorzugt in einem Adjuvans, wie Freund'schem vollständigem Adjuvans, und durch
parenterales Injizieren (im Allgemeinen subcutan oder intramuskulär) des Gemisches
oder der Emulsion erzeugt. Eine Dosis von 50–200 μg/Injektion ist typischerweise
ausreichend. Die Immunisierung wird im Allgemeinen 2–6 Wochen
später
mit einer oder mehr Injektionen des Proteins in Kochsalzlösung, bevorzugt
unter Verwendung von Freund'schem
unvollständigem Adjuvans,
verstärkt.
Man kann alternativ dazu Antikörper
durch Immunisierung in vitro unter Anwendung von Verfahren erzeugen,
die im Stand der Technik bekannt sind, was für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung als zur Immunisierung in vivo äquivalent angesehen wird.
-
Polyklonale
Antiseren erhält
man durch Ausbluten des immunisierten Tiers in ein Glas- oder Kunststoffgefäß, Inkubieren
des Blutes bei 25 °C
für eine
Stunde und anschließende
Inkubation bei 4 °C
für 2–18 Stunden.
Das Serum wird durch Zentrifugieren (z. B. 1000 x g für 10 Minuten)
gewonnen. Ungefähr
20–50
ml pro Ausblutung können
von Kaninchen gewonnen werden.
-
2. Monoklonale
Antikörper
-
Monoklonale
Antikörper
werden unter Anwendung des Verfahrens von Kohler und Milstein, Nature (1975)
256: 495–96,
oder einer Modifizierung davon erzeugt. Typischerweise wird eine
Maus oder eine Ratte wie oben beschrieben immunisiert. Jedoch anstatt
das Tier auszubluten, um das Serum zu gewinnen, wird die Milz (und
wahlweise mehrere große
Lymphknoten) entfernt und zu Einzelzellen dissoziiert. Wenn es erwünscht ist,
können
die Milzzellen (nach Entfernen nicht-spezifischer adhärenter Zellen)
durchgemustert werden, indem eine Zellsuspension auf eine Platte
oder in eine Vertiefung eingebracht/aufgebracht wird, die mit dem
Protein-Antigen
beschichtet ist. B-Zellen, die membrangebundenes Immunglobulin exprimieren,
das für
das Antigen spezifisch ist, binden an die Platte und werden nicht
mit dem Rest der Suspension weggespült. Die resultierenden B-Zellen,
oder alle dissoziierten Milzzellen, werden dann induziert, um mit
Myelomzellen unter Bildung von Hybridomen zu fusionieren, und sie
werden in einem selektiven Medium (z. B. Hypoxanthin, Aminopterin,
Thymidin-Medium, "HAT") kultiviert. Die
daraus hervorgehenden Hybridome werden durch serielle Verdünnung ausplattiert
und auf die Produktion von Antikörpern
hin untersucht, die spezifisch an das gewünschte immunisierende Zelloberflächen-Antigen
binden (und die nicht an nicht-verwandte Antigene binden). Die selektierten
mAb-sezernierenden Hybridome werden dann entweder in vitro (z. B.
in Gewebekulturflaschen oder Hohlfaserreaktoren) oder in vivo (als
Ascites in Mäusen)
kultiviert.
-
Wenn
es erwünscht
ist, können
die Antikörper
(ob sie polyklonal sind oder monoklonal) unter Verwendung von konventionellen
Techniken markiert werden. Geeignete Markierungen umfassen Fluorophore,
Chromophore, radioaktive Atome (insbesondere 32P
und 125I), Elektronendichtereagentien, Enzyme
und Liganden, die spezifische Bindungspartner haben. Enzyme werden
typischerweise aufgrund ihrer Aktivität erfasst. Zum Beispiel wird
Meerrettich-Peroxidase für
gewöhnlich
aufgrund ihrer Fähigkeit,
3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin (TMB)
in ein blaues Pigment umzuwandeln, erfasst, was mittels eines Spektrophotometers
quantifizierbar ist.
-
"Spezifischer Bindungspartner" bezieht sich auf
ein Protein, das in der Lage ist, ein Ligandenmolekül mit hoher
Spezifität
zu binden, wie z. B. im Falle eines Antigens und eines monoklonalen
Antikörpers,
der dafür spezifisch
ist. Andere spezifische Bindungspartner umfassen Biotin und Avidin
oder Streptavidin, IgG und Protein A, und die zahlreichen Rezeptor-Ligand-Paare,
die im Stand der Technik bekannt sind. Es versteht sich, dass die
obige Beschreibung die verschiedenen Markierungen nicht in verschiedene
Klassen einteilen soll, da die gleiche Markierung auf mehrere unterschiedliche
Weisen nützen
kann. Zum Beispiel kann 125I als radioaktive
Markierung oder als elektronendichtes Reagens dienen. HRP kann als
Enzym oder als Antigen für
einen mAb dienen. Außerdem
kann man verschiedene Markierungen für eine gewünschte Wirkung kombinieren. Beispielsweise
benötigen
mAbs und Avidin auch bei der Durchführung dieser Erfindung Markierungen:
Daher könnte
man einen mAb mit Biotin markieren und seine Anwesenheit mit Avidin,
das mit 125I markiert ist, oder mit einem
Anti-Biotin-mAb, der mit HRP markiert ist, erfassen. Andere Abwandlungen
und Möglichkeiten
sind für
den Fachmann leicht erkennbar und werden als Äquivalente innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung angesehen.
-
IV. CD40-Antigen-Epitope
-
Die
CD40-Antigen-Epitope der vorliegenden Erfindung sind Moleküle, die
mit monoklonalen Anti-CD40-Antikörpern
immunreaktiv sind, deren Bindung an ein humanes CD40-Antigen, das
sich auf der Oberfläche
einer humanen B-Zelle befindet, das Wachstum oder die Differenzierung
der B-Zelle verhindert. Dies bedeutet, dass solche Epitope mit der
Bindung dieser Antikörper
an das CD40-Antigen konkurrieren. Systematische Techniken zur Identifizierung
dieser Epitope sind im Stand der Technik bekannt und beispielsweise beschrieben
von H. M. Geysen in dem Patent
US
4 708 871 . Diese Epitope stellen typischerweise kurze Aminosäuresequenzen
dar. Diese Sequenzen können
in der Sequenz längerer
Peptide oder Proteine eingebettet sein, solange sie zugänglich sind.
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Die
Epitope der Erfindung können
nach Standard-Peptidsynthesetechniken herstellt werden, zum Beispiel
durch Festphasensynthese. Alternativ können die Sequenzen der Erfindung
durch Rekombinationsverfahren in größere Peptide oder Proteine
eingebracht werden. Dies wird am leichtesten durch Erzeugung einer DNA-Kassette
erreicht, welche die interessierende Sequenz codiert, und Ligasierung
dieser Kassette an der geeigneten Stelle in eine DNA, die das zu
modifizierende Protein codiert. Die DNA-Sequenz kann nach Standard-Synthesetechniken
synthetisiert werden oder aus dem Phagen-PIII-Gen unter Anwendung
geeigneter Restriktionsenzyme herausgeschnitten werden.
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Die
hier identifizierten Epitope können
durch einfache Festphasen-Techniken
hergestellt werden. Die Mindest-Bindungssequenz kann für jedes
Epitop systematisch nach Standardverfahren ermittelt werden, zum Beispiel
durch Anwendung des Verfahrens, das von H. M Geysen in dem Patent
US 4 708 871 beschrieben wurde.
Kurz zusammengefasst kann ein Satz überlappender Oligopeptide,
die von dem CD40-Antigen abgeleitet und an eine Festphasen-Anordnung
von Stiften gebunden sind, synthetisiert werden, wobei ein einziges Oligopeptid
an jedem Stift vorliegt. Die Stifte sind so angeordnet, dass sie
mit dem Format einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen übereinstimmen,
was es erlaubt, alle Stifte gleichzeitig zu testen, zum Beispiel
auf Bindung an einen monoklonalen Anti-CD40-Antikörper. Durch
Anwendung dieses Verfahrens kann die Bindungsaffinität für jede mögliche Untergruppe
aufeinanderfolgender Aminosäuren
leicht bestimmt werden.
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Analoga
der Erfindung werden ebenfalls durch Standard-Festphasenmethoden
hergestellt, wobei solche Methoden in der PCT-Anmeldung US91/04282 beschrieben sind.
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VI. Formulierungen und
Verabreichungsmethoden
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Die
Antikörper
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden in einer
Konzentration verabreicht, die therapeutisch wirksam ist, um Antikörper-vermittelte
Erkrankungen wie Allergien, SLE, PBC und ITP zu verhindern oder
zu behandeln. Um dieses Ziel zu erreichen, können die Antikörper oder
Zusammensetzungen unter Verwendung einer Vielzahl von annehmbaren
Excipientien, die im Stand der Technik bekannt sind, formuliert
werden. Typischerweise werden die Antikörper oder Zusammensetzungen
durch Injektion, entweder intravenös oder intraperitoneal, verabreicht.
Verfahren, um diese Verabreichung zu erreichen, sind dem Fachmann
bekannt. Es kann außerdem
möglich
sein, Zusammensetzungen zu erhalten, die topisch oder oral verabreicht
werden können
oder welche dazu fähig
sein können,
Schleimhäute
zu durchdringen.
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Vor
der Verabreichung an Patienten können
zu den Antikörpern
Formulierungsmittel hinzugegeben werden. Eine flüssige Formulierung ist bevorzugt.
Diese Formulierungsmittel können
zum Beispiel Öle,
Polymere, Vitamine, Kohlenhydrate, Aminosäuren, Salze, Puffer, Albumin,
grenzflächenaktive
Mittel oder volumenerhöhende
Mittel umfassen. Bevorzugt umfassen Kohlenhydrate Zucker oder Zuckeralkohole,
wie Mono-, Di- oder Polysaccharide oder wasserlösliche Glucane. Die Saccharide
oder Glucane können
Fructose, Dextrose, Lactose, Glucose, Mannose, Sorbose, Xylose,
Maltose, Saccharose, Dextran, Pullulan, Dextrin, alpha- und beta-Cyclodextrin, lösliche Stärke, Hydroxyethylstärke und
Carboxymethylcellulose, oder Gemische daraus, umfassen. Saccharose
ist am meisten bevorzugt. "Zuckeralkohol" ist als ein C
4-C
8-Kohlenwasserstoff definiert, der eine -OH-Gruppe
aufweist, und umfasst Galactit, Inosit, Mannit, Xylit, Sorbit, Glycerin
und Arabit. Mannit ist am meisten bevorzugt. Diese Zucker oder Zuckeralkohole,
die oben genannt sind, können
einzeln verwendet werden oder in Kombination. Es gibt keine festgesetzte
Grenze für
die verwendete Menge, solange der Zucker oder Zuckeralkohol in der
wässerigen
Zusammensetzung löslich
ist. Bevorzugt liegt die Zucker- oder Zuckeralkohol-Konzentration
zwischen 1,0 % G/V und 7,0 % G/V und noch bevorzugter zwischen 2,0
und 6,0 % G/V. Bevorzugt umfassen Aminosäuren linksdrehende (L-) Formen
von Carnitin, Arginin und Betain; jedoch können auch andere Aminosäuren zugesetzt
werden. Bevorzugte Polymere umfassen Polyvinylpyrrolidon (PVP) mit
einem mittleren Molekulargewicht von 2000 bis 3000 oder Polyethylenglycol
(PEG) mit einem mittleren Molekulargewicht von 3000 bis 5000. Es
ist ferner bevorzugt, einen Puffer in der Zusammensetzung zu verwenden,
um pH-Änderungen
in der Lösung
vor der Lyophilisierung oder nach dem Wiederlösen zu minimieren. Fast jeder
physiologische Puffer kann verwendet werden, jedoch sind Citrat-,
Phosphat-, Succinat- und Glutamat- Puffer oder Gemische daraus bevorzugt.
Am meisten bevorzugt ist ein Citratpuffer. Die Konzentration beträgt bevorzugt
0,01 bis 0,3 mol/l. Grenzflächenaktive
Mittel, die zu der Formulierung hinzugegeben werden könnten, sind
in den Patenten
EP 270 799 und
EP 268 110 angegeben.
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Zusätzlich können Antikörper chemisch
durch kovalente Verknüpfung
mit einem Polymer modifiziert werden, um z. B. ihre Halbwertszeit
im Kreislauf zu erhöhen.
Bevorzugte Polymere und Verfahren, um sie an Peptide anzuhängen, sind
in den Patenten
US 4 766 106 ,
US 4 179 337 ,
US 4 495 285 und
US 4 609 546 angegeben. Bevorzugte
Polymere sind polyoxyethylierte Polyole und Polyethylenglycol (PEG).
PEG ist in Wasser bei Raumtemperatur löslich und hat die allgemeine
Formel R(O-CH
2-CH
2)
nO-R, wobei R Wasserstoff oder eine Schutzgruppe,
wie eine Alkyl- oder eine Alkanol-Gruppe, sein kann. Bevorzugt besitzt
die Schutzgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome, bevorzugter ist sie Methyl.
Das Symbol n ist eine positive ganze Zahl, bevorzugt zwischen 1
und 1000 und bevorzugter zwischen 2 und 500. Das PEG hat ein bevorzugtes
mittleres Molekulargewicht von 1000 bis 40000, bevorzugter von 2000
bis 20000 und am bevorzugtesten von 3000 bis 12000. Bevorzugt besitzt
PEG mindestens eine Hydroxygruppe, noch bevorzugter ist eine endständige Hydroxygruppe.
Es ist diese Hydroxygruppe, die bevorzugt aktiviert ist, um mit
einer freien Aminogruppe am Inhibitor zu reagieren. Es versteht
sich jedoch, dass die Art und die Menge der reaktiven Gruppen variiert
werden kann, um einen kovalent verknüpften konjugierten PEG-Antikörper der
vorliegenden Erfindung zu erhalten.
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Wasserlösliche polyoxyethylierte
Polyole sind ebenfalls nützlich
für die
vorliegende Erfindung. Sie umfassen polyoxyethylierten Sorbit, polyoxyethylierte
Glucose, polyoxyethyliertes Glycerin (POG), etc. POG ist bevorzugt.
Ein Grund hierfür
ist, dass das Glyceringerüst
eines polyoxyethylierten Glycerins das gleiche Gerüst ist,
das natürlich
beispielsweise in Tieren oder Menschen in Mono-, Di- und Triglyceriden
vorkommt. Daher würde
diese Verzweigung nicht notwendigerweise als ein fremdes Mittel
im Körper
angesehen. Das POG hat ein bevorzugtes Molekulargewicht im gleichen
Bereich wie PEG. Die Struktur von POG ist in Knauf et al., 1988, J.
Biol. Chem. 263: 15064–15070,
dargestellt, und eine Diskussion von POG/IL-2-Konjugaten findet sich in dem Patent
US 4 766 106 .
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Ein
anderes Arzneimittel-Verabreichungssystem zur Erhöhung der
Halbwertszeit im Kreislauf ist das Liposom. Verfahren zur Herstellung
von Liposomen-Verabreichungssystemen sind diskutiert in Gabizon
et al., Cancer Research (1982) 42: 4734; Cafiso, Biochem. Biophys.
Acta (1981) 649:129, und Szoka, Ann. Rev. Biophys. Eng. (1980) 9:
467. Andere Arzneimittel-Verabreichungssysteme sind im Stand der
Technik bekannt und z. B. in Poznansky et al., DRUG DELIVERY SYSTEMS
(R. L. Juliano, Hrsg., Oxford, N.Y. 1980), S. 253–315 und
M. L. Poznansky, Pharm. Revs. (1984) 36: 277, beschrieben.
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Nachdem
die flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung hergestellt wurde, wird sie bevorzugt
lyophilisiert, um Abbau zu verhindern und die Sterilität aufrechtzuerhalten.
Verfahren zur Lyophilisierung von flüssigen Zusammensetzungen sind
dem Durchschnittsfachmann bekannt. Kurz vor der Verwendung kann
die Zusammensetzung mit einem sterilen Verdünnungsmittel (z. B. Ringerlösung, destilliertem Wasser
oder steriler Kochsalzlösung)
wieder gelöst
werden, das zusätzliche
Inhaltsstoffe enthalten kann. Nach dem Wiederlösen wird die Zusammensetzung
bevorzugt unter Anwendung von Methoden, die dem Fachmann bekannt
sind, an Patienten verabreicht.
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Die
Anti-CD40-Antikörper
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden verwendet, um
bei menschlichen Patienten Antikörper-vermittelte
Erkrankungen, wie Allergien, SLE, PBC und ITP, zu verhindern oder
zu behandeln. Der bevorzugte Weg der Verabreichung für diese
Antikörper
ist parenteral. Bei der parenteralen Verabreichung werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in einer injizierbaren Einheitsdosierform, wie einer Lösung, einer
Suspension oder einer Emulsion, formuliert, und zwar in Verbindung mit
einem pharmazeutisch annehmbaren parenteralen Träger. Solche Träger sind
schon per se nicht-toxisch und nicht-therapeutisch. Beispiele für solche
Träger
sind Kochsalzlösung,
Ringerlösung,
Dextroselösung
und Hanksche Lösung.
Nichtwässerige
Träger,
wie fixierte Öle
und Ethyloleat, können
ebenfalls verwendet werden. Ein bevorzugter Träger ist 5 % Dextrose in Kochsalzlösung. Der
Träger
kann geringere Mengen an Zusätzen enthalten,
wie beispielsweise Substanzen, welche die Isotonizität und die
chemische Stabilität
erhöhen,
wozu Puffer und Konservierungsmittel gehören.
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Die
Dosierung und die Art der Verabreichung hängen vom Individuum ab. Im
Allgemeinen werden die Zusammensetzungen so verabreicht, dass die
Antikörper
in einer Dosis von 1 μg/kg
bis 20 mg/kg, bevorzugter von 20 μg/kg
bis 10 mg/kg und am meisten bevorzugt von 1 bis 7 mg/kg gegeben
werden. Bevorzugt wird eine Bolus-Dosis gegeben, um die Kreislaufspiegel
10–20
fach und für
4–6 Stunden
nach der Bolus-Dosis zu erhöhen.
Es kann auch eine kontinuierliche Infusion nach der Bolus-Dosis
angewandt werden. In diesem Fall können die Antikörper in
einer Dosis von 5 bis 20 μg/kg·min und
bevorzugter von 7 bis 15 μg/kg·min infundiert
werden.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung, sollen aber in keiner Weise einschränkend sein.
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Materialien
und Methoden
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Die
Iscove-Modifizierung von Dulbeccos Eagle-Medium (IMDM) und fötales Rinderserum
wurden von JR Biosciences (Lenexa, KS) bezogen, Penicillin und Streptomycin
wurden von Irvine (Santa Ana, CA) bezogen, und Polyethylenglycol
(Mol.-Gew. 1500) stammte von Boehringer Mannheim (Indianapolis,
IN).
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Kulturmedien.
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SP2/0-Maus-Myelomzellen,
Hybridomzellen, gereinigte T-Zellen, EBV-transformierte B-Zellen
und Zelllinien wurden in IMDM kultiviert, das mit Streptomycin (200 μg/ml), Penicillin
(200 U/ml) und 10 % Hitze-inaktiviertem fötalen Rinderserum ergänzt war
(vollständiges
IMDM). Die Sf9-Insektenzellen wurden in geschüttelten Schüttelflaschen (125–150) in
einem Medium kultiviert, das von Maiorella et al. (1989) beschrieben
worden war, und zwar ergänzt
mit 0, 5 % fötalem
Rinderserum. 3T6-FcγRII-Zellen
wurden in einem Medium kultiviert, das aus 50 % modifiziertem Dulbeccos
Eagle-Medium und 50 % HAM-F10-Medium bestand, ergänzt mit Aminopterin
(0,2 μg/ml),
Thymidin (5 μg/ml),
Xanthin (10 μg/ml),
Hypoxanthin (15 μg/ml),
Mycophenolsäure
(20 μg/ml), Desoxycytidin
(2,3 μg/ml)
und 10 % Hitze-inaktiviertem fötalen
Rinderserum (vollständiges DME/HAM-F10).
3T6-FcγRII/B7-Zellen
wurden in vollständigem
DME/HAM-F10-Medium kultiviert, das 400 μg/ml G418 (Gibco) enthielt.
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Zellen und Zelllinien.
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Periphere
mononukleäre
Blutzellen wurden aus heparinisiertem Blut (erhalten von gesunden
Spendern) mittels Ficoll-Hypaque-Dichtegradienten-Zentrifugierung
isoliert. T-Zellen wurden durch Abreichern von Monocyten und B-Zellen
unter Verwendung von Lymphokwik (Lambda, Californien) (1 λ) angereichert.
Die EBV-transformierte B-Zelllinie ARC und die P815-Zelllinie, eine NK-resistente
Maus-Mastocytom-Zelllinie, die FcγRII
und FcγRIII
exprimiert (Ra, C., et al., Nature (1989) 341: 752), waren von ATCC
(Rockville, MD) erhalten. 3T6-FcγRII,
die Maus-Fibroblasten-Zelllinie,
die CD32 exprimiert, das humane stark reagierende FcγRII-Allel,
wie beschrieben von Warmerdam, P. A. M., et al., J. Exp. Med. (1990)
172: 19, wurden freundlicherweise von Dr. J. van de Winkel (Universitätskrankenhaus,
Utrecht, Niederlande) zur Verfügung
gestellt. Der mutierte Maus-Thymom-EL-4-Subklon EL4B5 war von Dr.
R. H. Zubler, Hȏpital Cantonal Universitaire, Genf, überlassen.
Transfizierte Maus-3T6-Zellen, die Hybridmoleküle der stark reagierenden HR
("high responder")-Allelform von humanem
FcγRIIa
exprimierten, waren überlassen
von Dr. P. A. M. Warmerdam, Abteilung für experimentelle Immunologie,
Universitätskrankenhaus
Utrecht, Utrecht, Niederlande, Warmerdam et al., J. Immunol. (1991)
147: 1338. Beide Zelllinien wurden in Iscove-modifiziertem Dulbecco-Medium
(IMDM), ergänzt
mit Gentamycin (80 μg/ml)
und 10 % Hitze-inaktiviertem fötalem
Kälberserum
(FCS) (Hyclone, Logan, Utah), kultiviert. Um einen möglichen
Verlust an B-Zell-Aktivierungskapazität zu vermeiden, wurde alle
4 bis 8 Wochen eine neue Charge EL4B5-Zellen aufgetaut. Diese Zelllinien
wurden periodisch unter Verwendung einer 3H-markierten
DNA-Sonde für
Mykoplasma-Ribosomen-RNA (GenProbe, San Diego, CA) auf Mykoplasma-Kontamination
getestet; sie waren während
des Verlaufs der Experimente frei von Mykoplasma.
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Humane B-Lymphocyten.
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B-Lymphocyten
wurden aus Tonsillen isoliert, die von Kindern erhalten waren, bei
denen eine Tonsillektomie vorgenommen worden war, wie im Wesentlichen
in De Groot et al., Lymphokine Research (1990) 9: 321, beschrieben
ist. Kurz zusammengefasst wurde das Gewebe mit Skalpellklingen dispergiert,
phagocytische und NK-Zellen wurden durch Behandlung mit 5 mM L-Leucin-methylester
abgereichert, und T-Zellen wurden durch einen Lauf der Rosettierung
mit Schaf-Erythrocyten (SRBC), die mit 2-Aminoethylisothiuroniumbromid
behandelt waren, entfernt. Die Reinheit der daraus hervorgehenden
B-Lymphocyten-Präparationen
wurde durch indirekte Immunfluoreszenz-Markierung mit dem Anti-(CD20)-mAb
B1 (Coulter Clone, Hialeah, FA) oder dem Anti-(CD3)-mAb OKT3 (Ortho,
Raritan, NJ) und mit einem FITC-konjugierten
F(ab')2-Fragment
eines Kaninchen-anti-(Maus-Ig) (Zymed, San Francisco, CA) und mit
FACS-Analyse überprüft. Die
B-Zell-Präparationen
enthielten (Mittelwert ± Standardabweichung
von 6 Isolaten): 95 ± 4
% CD20-positive Zellen und 2 ± 1
% CD3-positive Zellen.
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Antikörper.
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Monoklonaler
Anti-(human B7)-Antikörper
BB-1 (Yokochi et al., 1982) war von Dr. E. A. Clark (University
of Washington, Seattle, WA) erhalten und wurde als gereinigter Antikörper verwendet.
Monoklonaler Anti-(human CD40)-Antikörper G27.5 (Clark et al., 1986)
wurde von Dr. J. A. Ledbetter (Oncogen Corporation, Seattle, WA)
bezogen und wurde als gereinigter Antikörper verwendet. Monoklonaler
Anti-(CD40)-Antikörper S2C6
(Paulie et al., 1985) wurde von Dr. S. Paulie (Universität Stockholm,
Stockholm Schweden) bezogen und wurde als gereinigter Antikörper verwendet.
Monoklonaler Anti-(human CD26)-Antikörper Ta-1 und monoklonaler
Anti-(CD20)-Antikörper
B1 wurden von Coulter (Hialeah, FL) bezogen. Monoklonaler Anti-(CD3)-Antikörper OKT3
wurde von Ortho (Raritan, NJ) bezogen, und der monoklonale Anti(LeuM3)-Antikörper wurde
von Becton-Dickinson (San Jose, CA) bezogen. Anti-(IgM)-Antikörper, die
an Kügelchen
(Immunobeads) gekoppelt waren, wurden von Bio-Rad (Richmond, CA)
bezogen.
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Anti-B7-mAb
B7-24 (IgG2a, x) und Anti-CD40-mAbs 5D12, 3C6 und 3A8 wurden, wie
oben in Abschnitt II beschrieben, erhalten; sie wurden als gereinigte
Antikörper
verwendet. Anti-CD3-mAb CLB-T3/4.1 (IgG1,
x) wurde als verdünnter
Gewebekultur-Überstand
verwendet und war freundlicherweise von Dr. L. Aarden (Zentrallabor
des Bluttransfusions-Service des Roten Kreuzes, Amsterdam, Niederlande)
zur Verfügung gestellt.
Anti-CD3-mAb UCHT1 (IgG, x) wurde als gereinigter Antikörper verwendet
und war eine Gabe von Dr. P. Beverley (Imperial Research Cancer
Fund, London, UK). Anti-CD72-mAb
WL225 (IgG2a, x) wurde als gereinigter Antikörper verwendet und war eine
Gabe von Dr. K. Thielemans (Freie Universität Brüssel, Belgien). Der Anti-ICAM-1-mAb
84H10 wurde als verdünnte
Ascitesflüssigkeit
verwendet. Anti-CD40-mAb S2C6 war eine Gabe von Dr. S. Paulie (Universität Stockholm,
Schweden), Paulie et al., J. Immunol. (1989) 142: 590. Anti-CD40-mAb
G28.5 wurde von Dr. J. A. Ledbetter (Oncogen Corporation, Seattle,
WA, USA) gestiftet, Clark et al., PNAS (USA) (1986) 83: 4494. Kontroll- Antikörper waren:
Anti-(β-Glucocerebrosidase)-mAb
8E4 (1gG1), Barneveld et al., Eur. J. Biochem. (1983) 134: 585,
und die Myelom-Immunglobuline
MOPC-21 (IgG1) und MOPC-141 (IgG2b) (Sigma, St. Louis, MO). Alle
mAb wurden als gereinigte Antikörper-Präparationen
verwendet. hCD40.Hμ-Fusionsprotein
war eine Gabe von Dr. P. Lane (Baseler Insitut für Immunologie, Basel, Schweiz)
und wurde als 5-fach konzentrierter Überstand von transfizierten
J558L-Zellen verwendet, Lane et al., Eur. J. Immunol. (1992) 22:
2573.
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Die
monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
nach Standardverfahren markiert werden, wobei eine ganze Reihe von
Reportermolekülen
verwendet werden können,
einschließlich
der folgenden: Fluoreszenzmarkierungen (Fluorescein (FITC), R-Phycoerythrin,
Rhodamin (TMRITC), Rhodamin 600 (XRITC), "TEXAS RED", und ähnliche, üblicherweise Avidin-gebunden);
radioaktive Reste (125I und ähnliche); lichtemittierende
Markierungen (Luciferase und ähnliche);
enzymatische Markierungen (Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase,
Glucoseoxidase, β-Galactosidase
und ähnliche).
Außerdem
können
bei Reporter-Antikörpern
(Antikörper,
die Bindungsspezifität
für die
monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung besitzen, z. B. Ziege-anti-Maus-IgG)
ebenfalls die oben aufgelisteten Markierungsgruppierungen verwenden werden.
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Enzyme und Oligonucleotide.
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DNA-Polymerase
I von E. coli (Klenow-Fragment)
wurde von Boehringer Mannheim Biochemicals (BMB) (Indianapolis,
IN) bezogen. T4-DNA-Ligase und T4-DNA-Polymerase wurden von New
England Biolabs (Beverly, MA) bezogen; Nitrocellulosefilter waren
von Schleicher und Schuell (Keene, NH) erhalten. Synthetische Oligonucleotid-Linker
und Primer wurden unter Verwendung von kommerziell erhältlichen
automatischen Oligonucleotid-Synthesemaschinen hergestellt. Alternativ
dazu können
von Kunden vorgegebene synthetische Oligonucleotide, zum Beispiel
von Synthetic Genetics (San Diego, CA) bezogen werden. cDNA-Synthese-Kits
und Zufalls-Primer-Markierungs-Kits sind von Boehringer Mannheim
Biochemical (BMB, Indianapolis, IN) erhältlich. Oligonucleotidsequenzen,
die Peptide codieren, können
entweder wie oben beschrieben synthetisiert werden; alternativ dazu
können
Peptide direkt mittels Standard-Techniken in vitro synthetisiert
werden (Applied Biosystems, Foster City, CA).
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Übliche Manipulationen,
die mit der Arbeit mit polyklonalen und monoklonalen Antikörpern einhergehen,
einschließlich
der Antikörperreinigung,
wurden nach Standardverfahren durchgeführt (Harlow et al.).
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Zell-Fluoreszenzfärbungs-Assay
(FACS).
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Die
Zellen (106/Probe) wurden in 10 μl primärem Antikörper (10 μl/ml in PBS-BSA
oder HBSS (Hanks' Balanced
Salt Solution, Gibco/BRL), ergänzt
mit 1 % BSA und 0,05 % Natriumazid) 20 Minuten bei 4 °C inkubiert.
Nach 3 Waschschritten mit PBS-BSA oder HBSS-BSA wurden die Zellen
in 100 μl
FITC-markierten Fab'2-Fragmenten von Ziege-anti-(Maus IgG)-Antikörpern (Jackson,
West Grove, PA) 20 Minuten bei 4 °C
inkubiert. Nach 3 Waschschritten mit PBS-BSA oder HBSS-BSA und einem
Waschschritt mit PBS wurden die Zellen in 0,5 ml PBS resuspendiert.
Die Analysen wurden mit einem Gerät FACSSCAN V (Becton Dickinson, San
Jose, CA) durchgeführt.
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Assay der B7-vermittelten
T-Zell-Proliferation.
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Gereinigte
T-Zellen wurden mit 3T6-Fibroblasten kultiviert, die mit dem hochreaktiven
FcγRIIa-Allel und
dem B7-Molekül
transfiziert waren (De Boer, M. et al., Eur. J. Immunol. (1992)
22: 3071–3075).
Die Proliferation wurde mittels 3H-Thymidin-Einbau
gemessen. Kurz zusammengefasst wurden 4 × 104 T-Zellen
mit 104 bestrahlten (2500 rd) 3T6-FcγRII/B7-Zellen
in Flachboden-Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen mit je 200 μl/Vertiefung
vollständigem
IMDM mit oder ohne Anti-CD3 Mab CLB-T3/4.1 kultiviert. Während der
letzten 16 Stunden einer Kulturdauer von 72 Stunden wurden die Zellen
mit 1 μCi/Vertiefung 3H-Thymidin pulsmarkiert.
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Die
Proliferation von T-Zellen ist als mittlere Zählrate cpm von drei Vertiefungen
ausgedrückt.
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Cytotoxisches T-Zell-Assay.
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Gereinigte
T-Zellen wurden mit 3T6-Fibroblasten, die mit dem stark reagierenden
FcγRIIa-Allel
und dem B7-Molekül
transfiziert waren, kultiviert. Kurz zusammengefasst wurden 106 T-Zellen mit 0,2 × 106 bestrahlten
(2500 rd) 3T6-FcγRII/B7-Zellen
in Flachboden-Gewebekulturplatten
mit 24 Vertiefungen mit je 1 ml/Vertiefung vollständigem IMDM
in Gegenwart von Anti-CD3 Mab UCHT1 3–4 Tage kultiviert. Die cytotoxische
Aktivität
der Lymphocyten wurde in einem Anti-CD3-gerichteten Cytotoxizitäts-Assay,
wie oben beschrieben, analysiert.
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Assay gemischter Lymphocyten-Kultur
(MLC).
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Die
Proliferation von gereinigten T-Zellen wurde in gemischten Lymphocyten-Kulturen
(MLC) unter Verwendung der EBV-transformierten
B-Zelllinie ARC als Stimulatorzellen gemessen.
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5 × 104 T-Zellen wurden mit 5 × 104 bestrahlten
(5000 rd) Stimulatorzellen in rundbödigen Gewebekulturplatten (Corning)
mit 96 Vertiefungen mit 200 μl/Vertiefung
vollständigem
IMDM-Medium kultiviert. Während der
letzten 16 Stunden einer Kulturdauer von 72 Stunden wurden die Zellen
mit 1 μCi/Vertiefung 3H-Thymidin pulsmarkiert. Die Proliferation
von T-Zellen ist als mittlere Zählrate
cpm von drei Vertiefungen ausgedrückt. Für sekundäre MLCs wurden Zellen, wie
oben für
primäre
MLC beschrieben, stimuliert. Die T-Zell-Blasten für sekundäre MLC wurden
in 5- bis 7-tätigen
primären
MLCs erzeugt, mit einer anschließenden Kultur in Abwesenheit
der Stimulatorzellen für
2–4 Tage.
Die cytotoxische Aktivität
von T-Zellen, die in primärer
oder sekundärer MLC
erzeugt wurden, wurde in einem Anti-CD3-gerichteten Cytotoxizitäts-Assay
unter Verwendung der Maus-P815-Zellen, wie unten beschrieben, analysiert.
Alternativ dazu dienten die EBV-transformierten B-Zellen, die verwendet
wurden, um die CTL-Aktivität
zu induzieren, als Zielzellen.
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Cytotoxizitäts-Assay.
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Die
CTL-Aktivität
wurde in einem 4-stündigen
Zielzell-Lyse-Assay unter Verwendung von P815-Maus-Mastocytom-Zellen oder EBV-transformierten
B-Zellen ARC als Zielzellen bestimmt. Im Falle der P815-Zielzellen
wurden die CTLs nichtspezifisch mit den Zielzellen verbunden, und
zwar unter Verwendung des Anti-CD3-mAb OKT3 bei 2 μg/ml. Wenn
die ARC-Zellen als
Zielzellen verwendet wurden, nahmen nur die Alloantigenspezifischen
CTLs an dem Abtötungsprozess
teil. 106 Zielzellen wurden zusammen mit
200 μCi 51Cr-Natriumchromat (Amersham International)
eine Stunde inkubiert und anschließend gewaschen. Die CTL-Assays
wurden in V-bödigen
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen unter Verwendung von 5000 51Cr-markierten Zielzellen mit unterschiedlichen
Mengen Effektorzellen in einem Gesamtvolumen von 200 μl/Vertiefung durchgeführt. Vier
Vertiefungen wurden mit 5 × 103 Zielzellen in 200 μl Medium allein gefüllt, und
vier Vertiefungen wurden mit 5 × 103 Zielzellen in 100 μl Medium und 100 μl Saponin
(zur Ermittlung spontaner bzw. maximaler Freisetzung) gefüllt. Im
Falle der P815-Zellen wurden drei Vertiefungen mit Effektorzellen
und Zielzellen in Abwesenheit von Anti-CD3-mAb gefüllt (um
den Untergrund der experimentellen Lyse zu bestimmen). Drei andere
Vertiefungen enthielten ebenfalls den Anti-CD3-mAb mit 2 μg/ml, um
die gesamte Lyse in Anwesenheit von Anti-CD3 zu bestimmen. Die Platten
wurden 10 Minuten bei 200 x g zentrifugiert und 4 Stunden bei 37 °C inkubiert.
Danach wurden 100 μl
des Überstands
von jeder Vertiefung in einem Gamma-Counter gezählt. Die Ergebnisse sind als
prozentualer Anteil der Anti-CD3-abhängigen spezifischen Freisetzung
bei den P815-Zielzellen
oder als prozentualer Anteil Alloantigen-spezifischer Freisetzung
bei den ARC-Zielzellen ausgedrückt.
-
B-Zell-Proliferations-Assay.
-
B-Zellen
(4 × 104 pro Vertiefung) wurden in flachbödigen Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen in 200 μl
IMDM, das mit 10% fötalem
Kälberserum
ergänzt
war, kultiviert. Die B-Zellen wurden durch Zusatz von immobilisierten
Anti-(IgM)-Antikörpern (Immunobeads;
5μg/ml;
BioRad, Richmond, CA) immobilisiert. Wo es angegeben ist, wurden
100 U/ml rekombinantes IL-2 hinzugefügt. Variierende Konzentrationen
von mAbs wurden bei Beginn der Mikrokulturen zugegeben, und die
Proliferation wurde am Tag 3 durch Messung des Einbaus von [3H]-thymidin nach 18 Stunden Pulsmarkierung
bestimmt.
-
Banchereau-artiges B-Zell-Proliferations-Assay.
-
Zum
Testen der Fähigkeit
von Anti-CD40-mAbs zur Stimulation der B-Zell-Proliferation in einem
Kultursystem, das analog zu dem von Banchereau et al., Science (1989)
251:70, beschriebenen Kultursystem ist, wurden transfizierte Maus-3T6-Zellen
verwendet, welche die HR-Allelform von humanem FcγII exprimieren. B-Zellen
(2 × 104 pro Vertiefung) wurden in flachbödigen Mikrovertiefungen
in Gegenwart von 1 × 104 transfizierten Zellen (bestrahlt mit 5000
rd) in 200 μl
IMDM, das mit 10% fötalem
Kälberserum
und 100 U/ml rekombinantem IL-4 ergänzt war, kultiviert. Vor der
Zugabe der B-Zellen
wurden die 3T6-Zellen an dem Kunststoffmaterial der Kulturplatte
mindestens 5 Stunden anhaften gelassen. Anti-CD40-mAbs wurden in Konzentrationen
zugegeben, die von 15 ng/ml bis 2000 ng/ml variierten; die Proliferation
der B-Zellen wurde durch Messung des Thymidin-Einbaus am Tag 7 nach
18 Stunden Pulsmarkierung mit [3H]-Thymidin
getestet.
-
B-Zell-Aktivierungs-Assay
mit EL4B5-Zellen.
-
B-Zellen
(1000 pro Vertiefung) wurden zusammen mit bestrahlten (5000 rd)
EL4B5-Zellen (5 × 104 pro Vertiefung) in flachbödigen Mikrotiterplatten
in 200 μl
IMDM kultiviert, das mit 10% Hitzeinaktiviertem fötalem Kälberserum,
5 ng/ml Phorbol-12-myristat-13-acetat
(Sigma) und 5% humanem T-Zell-Überstand
ergänzt
war. Beim Beginn der Kultivierung wurden mAbs in variierenden Konzentrationen
zugegeben, und der Thymidin-Einbau wurde am Tag 6 nach 18 Stunden
Pulsmarkierung mit [3H]-Thymidin getestet.
Zur Erzeugung des T-Zell-Überstands
wurden gereinigte T-Zellen bei einer Dichte von 106/ml
36 Stunden in Gegenwart von 1 μg/ml
PHA und 10 ng/ml PMA kultiviert, Wen et al., supra. Der T-Zell-Überstand
wurde durch Zentrifugieren der Zellen erhalten und bei –20 °C aufbewahrt.
Die Wirksamkeit der T-Zell-Überstände bei
der Förderung
der Proliferation humaner B-Zellen in EL4B5-B-Zellkulturen wurde getestet, und die
wirksamsten Überstände wurden
gepoolt und in den Versuchen verwendet.
-
Human-T-Zell-Helfer-Assay
auf die Antikörperproduktion
durch B-Zellen.
-
Gewebekulturplatten
mit 96 Vertiefungen wurden mit 1:500 verdünnter Ascitesflüssigkeit
von Anti-CD3-mAb CLB-T3/3 (CLB, Amsterdam, Niederlande) beschichtet.
Es wurden die folgenden costimulierenden mAbs zugegeben:
Anti-CD2-mAbs
CLB-T 11.1/1 and CLB-T 11.2/1 (CLB, Amsterdam, Niederlande), beide
Ascites 1:1000, und Anti-CD28-mAb CLB-28/1 (CLB, Amsterdam, Niederlande).
Anschließend
wurden tonsilläre
T-Zellen (bestrahlt,
3000 rd; 105 pro Vertiefung), tonsilläre B-Zellen
(104 pro Vertiefung) und rIL-2 (20 U/ml)
zugegeben.
-
Das
Endvolumen jeder Zellkultur betrug 200 μl. Nach 8 Tagen wurden die Zellen
abzentrifugiert, und der zellfreie Überstand wurde gewonnen. Die
Konzentrationen an humanem IgM und IgG in (verdünnten) Proben wurden durch
ELISA abgeschätzt,
wie im Folgenden beschrieben ist.
-
ELISA-Assay
zur Immunglobulin-Quantifizierung
-
Die
Konzentrationen von humanem IgM und IgG wurden mittels ELISA abgeschätzt. ELISA-Platten
mit 96 Vertiefungen wurden mit 4 μg/ml
Maus-anti-Mensch-IgG-mAb MH16-01 (CLB, Amsterdam, Niederlande) oder
mit 1,2 μg/ml
Maus-anti-Human-IgM-mAb 4102 (Tago, Burlingame, CA) in 0,05 M Carbonatpuffer
(pH = 9,6) durch 16 Stunden Inkubation bei 4 °C beschichtet. Die Platten wurden
dreimal mit PBS-0,05 % Tween-20 (PBS-Tween) gewaschen und 1 Stunde
mit BSA abgesättigt.
Nach 2 Waschschritten wurden die Platten 1 h bei 37°C mit unterschiedlichen
Verdünnungen
der Testproben inkubiert. Nach 3 Waschschritten wurde gebundenes
Ig durch 1 h Inkubation bei 37°C
mit 1 μg/ml
Peroxidase-markiertem Maus-anti-Human-IgG-mAb
MH 16-01 (CLB) oder Maus-anti-Human-IgM-mAb MH 15-01 (CLB) detektiert.
Die Platten wurden viermal gewaschen, und gebundene Peroxidaseaktivität wurde
durch Zugabe von o-Phenylendiamin als Substrat sichtbar gemacht.
Humanes Standardserum (H00, CLB) wurde verwendet, um eine Eichkurve
für jedes
Assay aufzustellen.
-
Durchflusscytofluorometrisches
Assay.
-
ARC-Zellen
(106 Zellen/Probe) wurden in 100 μl primärem Antikörper (10 μg/ml in PBS-BSA
oder "Hank's balanced salt solution" (HBSS), ergänzt mit
1 % BSA und 0,05 % Natriumazid) 20 min bei 4 °C inkubiert. Nach 3 Waschschritten
mit PBS-BSA oder HBSS-BSA wurden die Zellen in 100 μl FITC-markierten F(ab')2-Fragmenten
von Ziege-anti-(Maus-IgG)-Antikörpern (Jackson,
West Grove, PA) 20 min bei 4 °C
inkubiert. Nach 3 Waschschritten mit PBS-BSA oder HBSS-BSA und einem
Waschschritt mit PBS wurden die Zellen in 0,5 ml PBS resuspendiert.
Die Analysen wurden mit einem Gerät FACSCAN V (Becton Dickinson,
San Jose, CA) durchgeführt.
-
Alternativ
dazu wurden EL4B5-Zellen vor und zu unterschiedlichen Zeitpunkten
während
der Kultur in einem Medium, das PMA (5 ng/ml) und humanen T-Zell-Überstand
(5 %) enthielt, geerntet. Die Zellen wurden 30 Minuten mit 10 μl Überstand
von transfizierten Zellen, der hCD40-Hμ, verdünnt in 100 μl "Hank's
balanced salt solution",
ergänzt
mit 0,05 % Natriumazid, enthielt, inkubiert. Dann folgte eine Inkubation
mit FITC-konjugierten F(ab')2-Fragmenten von Kaninchen-anti-(Human IgM)
(Zentrallabor des Bluttransfusionsservice, Amsterdam, Niederlande).
Als Kontrolle wurden Zellen nur mit dem FITC-Konjugat inkubiert.
Zur Analyse wurde ein FACScan-4-Cytofluorometer (Becton and Dickinson)
verwendet. Nicht-lebensfähige
Zellen wurden durch Verwendung von Propidiumiodid von der Analyse
ausgeschlossen.
-
Beispiel 1
-
PCR-Klonierung von CD40
-
RNA
wurde aus einer Population von EBV-transformierten humanen Milzzellen,
im Wesentlichen wie von Chirgwin et al. (1979) beschrieben, isoliert.
Kurz zusammengefasst wurden die Zellen zweimal mit Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen und in 5 M Guanidiniumthiocyanat in Anwesenheit
von 0,7 M 2-Mercaptoethanol lysiert. Das Zelllysat wurde auf einen
diskontinuierlichen CsCl-Gradienten geschichtet (Chirgwin et al.)
und 16 Stunden bei 26.000 U/min in einem Beckman-SW28-Rotor zentrifugiert.
Die RNA wurde wiedergewonnen, indem das Pellet in DEPC-behandeltem
H2O gelöst
wurde. Die RNA wurde einmal mit Ethanol gefällt, in DEPC-behandeltem H2O resuspendiert und bei –70 °C gelagert.
-
Die
gesamte RNA (10 μg/Reaktion)
wurde unter Anwendung des Random-Hexamer-Primings in 50 μl Reaktionspuffer,
der 500 Einheiten LMV-RT (Bethesda Research Laboratories, Bethesda,
MD), 5 μM
Random-Hexamere (Pharmacia, Piscataway, NJ), 1 mM DTT, dNTP-Mix
(jeweils 0,5 mM), 10 mM Tris-HCl pH 8,3, 50 mM KCl, 2,5 mM MgCl2 und 0,1 mg/ml BSA (Rinderserumalbumin)
enthielt, in cDNA umgewandelt. Nach 1 Stunde Inkubation bei 37°C wurden
die Proben 3 min gekocht und bei –70°C aufbewahrt. Die DNA, die CD40 codiert,
wurde mittels PCR unter Verwendung von Primern erzeugt, die Sequenzen
enthielten, die Homologie zu der bekannten CD40-Sequenz aufwiesen,
wobei die Primer auch Restriktionsschnittstellen, die zur Klonierung
nützlich
sind, codierten (2). Diese Primer basierten auf
den publizierten codierenden cDNA-Sequenzen von CD40 (Stamenkovic
et al., 1989). Alle Primer beginnen mit einer C-G-Klammer am 5'-Ende, gefolgt von
einer Restriktionsschnittstelle zur Klonierung (fettgedruckt, 2).
Die unterstrichene Sequenz in den Rückwärts-Primern zur Klonierung
der löslichen
Form von CD40 stellt ein Epitop dar, das von einem monoklonalen
Antikörper
erkannt wird, der zur Affinitätsreinigung
benutzt wird. Die Zahlen in Klammern geben die Lage der Primer relativ
zu der publizierten cDNA von CD40 an.
-
Zur
PCR-Amplifizierung wurden 1 μl
cDNA mit 1 μl
(10 Picomol) eines Vorwärts-Primers,
1 μl (10
Picomol) eines Rückwärts-Primers
und 47 μl
PCR-Mix vermischt. Der PCR-Mix bestand aus 1,25 Einheiten Taq-Polymerase
(Perkin-Elmer/Cetus, Norwalk, CT), dNTP-Mix (jeweils 0,2 mM), 10
mM Tris-HCl pH 8,3, 50 mM KCl, 2,5 mM MgCl2 und
0,1 mg/ml BSA. Die 50 μl
des PCR-Gemisches wurden mit 70 μl
Mineralöl überschichtet
und in einem Perkin-Elmer/Cetus-Thermocycler
25 Zyklen der Amplifizierung unterzogen (Denaturierung bei 95 °C für 30 s,
Primeranlagerung bei 55 °C
für 30
s und Verlängerung
bei 72 °C
für 1,5
min). Die PCR-Produkte wurden nach 25 Amplifizierungszyklen erhalten.
-
Die
Amplifizierungsprodukte wurden einem Verdau mit BglII und KpnI unterzogen
(1B) und durch Größen-Fraktionierung isoliert.
Vor der Expression in Baculovirus wurde die DNA-Sequenz jedes Fragments durch
Sequenzanalyse bestätigt,
um die Einführung
von PCR-induzierten Mutationen zu verhindern. Der Baculovirus-Transfervektor
pAcC8 wurde ebenfalls mit BglII und KpnI verdaut (1B).
-
Die
amplifizierten Fragmente wurden in den linearen pAcC8-Vektor ligasiert
(das Verhältnis
von Insert zu Vektor betrug 3 : 1). Die Ligasierungsprodukte wurden
in den bakteriellen Stamm DH5α transformiert
(Gibco/BRL, Gaithersburg, MD), und rekombinante pAcC8-Vektoren wurden
auf der Basis der Ampicillin-Resistenz selektiert. Rekombinante
Plasmide wurden von bakteriellen Klonen isoliert (Maniatis et al.;
Ausubel et al.), und das Vorliegen des interessierenden Inserts
wurde unter Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion verifiziert (siehe oben).
Eine Plasmidpräparation
in großem
Maßstab
wurde nach Standardverfahren durchgeführt (Ausubel et al.; Maniatis
et al.; Sambrook et al.).
-
Beispiel 2
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Baculovirus-Expression
von humanem CD40
-
Sequenzen,
die humanes CD40 codieren, wurden unter Verwendung der Transfervektoren
pAcCD40 (der das Volllängen-CD40-Molekül codiert)
und pAcCD40-ED/Glu (der die extracelluläre Domäne von CD40 codiert) durch
Rekombination in den Baculovirus von Autographa californica (AcNPV)
eingebracht.
-
Die
Plasmide wurden mit Wildtyp-Baculovirus-DNA (2–10 pfu) (AcNPV; Summers et
al.) in Sf9 (Spodoptera frugiperda)-Zellen bei einer Dichte von
106 Zellen/ml (Sommers et al.) cotransfiziert.
Rekombinante Baculovirus-infizierte Sf9-Zellen wurden identifiziert
und klonal gereinigt (Sommers et al.).
-
Zur
Expression von rekombinanten Proteinen auf der Zelloberfläche wurden
die Zellen nach 48 Stunden Kultur geerntet; zur Produktion von sezernierten
rekombinanten Proteinen wurden die Zellen nach 72 Stunden Kultur
geerntet.
-
Beispiel 3
-
Sf9-Zellen-ELISA
-
Sf9-Insektenzellen,
die mit rekombinantem Virus infiziert waren, wurden 48 Stunden in
Platten mit 24 Vertiefungen kultiviert. Nach Entfernen des Gewebekulturmediums
wurden die Platten 45 min bei Raumtemperatur (RT) mit 0,25 ml Antikörper in
PBS mit 1 % BSA (PBS-BSA) inkubiert. Nach 3 Waschschritten mit PBS-BSA
wurden die Platten bei RT 35 min mit 250 μl 1/250 verdünnten Ziege-anti(Maus-Gesamt-Ig)-Immunglobulinen,
die mit Merrettich-Peroxidase konjugiert waren (Zymed, South San
Francisco, CA), in PBS-BSA konjugiert. Nicht-gebundene Peroxidase-Aktivität wurde
durch fünfmaliges
Waschen mit PBS-BSA entfernt. Gebundene Peroxidase-Aktivität wurde
durch Zugabe eines Assay-Gemisches, das durch Verdünnen von
0,5 ml einer Lösung
von 2 mg/ml 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
in Ethanol mit 10 mM Na-Acetat, 10 mM EDTA-Puffer (pH 5,0) auf 10
ml und Zugabe von 0,03 % (V/V) H2O2 hergestellt wurde, nachgewiesen. Die Reaktion
wurde nach 10 min durch Zugabe von 100 μl 1M H2SO4 gestoppt.
-
Die
oben beschriebenen ELISA-Assays, die an lebenden Sf9-Zellen durchgeführt wurden,
ergaben die folgenden Ergebnisse. 3 zeigt
die Daten für
lebende Sf9-Zellen, die mit pAcB7 und pAcCD40 infiziert und 48 Stunden
in Platten mit 24 Vertiefungen kultiviert worden waren. Die in den
ELISA-Assays verwendeten Antikörper
waren: S2C6, Anti-(CD40) (nicht-gefüllte Balken) und ohne primären Antikörper (schraffierte
Balken).
-
Beispiel 4
-
Zell-Fluoreszenzfärbung
-
A. Zell-Fluoreszenzfärbung
-
Zellen
(106/Probe) wurden in 10 μl primärem Antikörper (10 μg/ml in PBS-BSA
oder HBSS (Hanks' Balanced
Salt Solution, Gibco/BRL), ergänzt
mit 1 % BSA und 0,05 % Natriumazid) 20 min bei 4 °C inkubiert. Nach
3 Waschschritten mit PBS-BSA oder HBSS-BSA wurden die Zellen in
100 μl FITC-markierten Fab'2-Fragmenten von
Ziege-anti-(Maus IgG)-Antikörpern
(Jackson, West Grove, PA) 20 min bei 4 °C inkubiert. Nach 3 Waschschritten
mit PBS-BSA oder HBSS-BSA
und einem Waschschritt mit PBS wurden die Zellen in 0,5 ml PBS resuspendiert.
Die Analysen wurden mit einem Gerät FACSSCAN V (Becton Dickinson,
San Jose, CA) durchgeführt.
-
Allgemeine
Protokolle zur durchflusscytometrischen Analyse und die Analyse
klinischer Daten für Durchfluss-Cytometrie
sind bei Keren et al. und Coon et al. detailliert dargestellt. Allgemeine
Blutzellen-Zähltechniken
und DNA-Quantifizierung sind von Powers, Keren et al. und Coon et
al. beschrieben.
-
Die
Daten zur Zell-Fluoreszenzfärbung
von EBV-transformierten ARC-B-Zellen sind in 5 dargestellt.
In 5A sind die Ergebnisse der Färbung mit einer 1 : 100-Verdünnung von
Serum von einer Maus, die mit B7 exprimierenden Sf9-Zellen immunisiert
wurde (durchgezogene Kurve), oder einer 1 : 100-Verdünnung von
normalem Mausserum (punktierte Kurve) gezeigt.
-
In 5B sind
die Ergebnisse der Färbung
mit einer 1 : 100-Verdünnung von
Serum von einer Maus, die mit CD40 exprimierenden Sf9-Zellen immunisiert
wurde (durchgezogene Kurve), oder einer 1:100-Verdünnung von
normalem Mausserum (punktierte Kurve) dargestellt.
-
In 5C sind
die Ergebnisse einer Färbung
mit einer 1 : 100-Verdünnung von
Serum von einer Maus, die mit Kontroll-Sf9-Zellen immunisiert wurde
(durchgezogene Kurve), oder einer 1 : 100-Verdünnung
von normalem Mausserum (punktierte Kurve) dargestellt.
-
B. Kompetetive Assays
mit löslichem
Antigen
-
EBV-transformierte
ARC-B-Zellen wurden mit monoklonalen Anti(B7)- und Anti-(CD40)-Antikörpern in Anwesenheit
und Abwesenheit von löslichem
B7 und löslichem
CD40 gefärbt.
Die Antikörper
und das lösliche B7,
lösliches
CD40 oder Kontrollen wurden vor der Zugabe der ARC-Zellen 20 min
bei RT präinkubiert.
-
6A zeigt
die Ergebnisse der Färbung
mit B7-24 (punktierte Kurve) oder nur sekundärem Antikörper (durchgezogene Kurve). 6B zeigt
die Ergebnisse der Färbung
mit B7-24 allein (punktierte Kurve) oder B7-24, das mit löslichem
B7 präinkubiert
wurde (durchgezogene Kurve). 6C zeigt
die Ergebnisse der Färbung
mit B7-24 allein (punktierte Kurve) oder B7-24, das mit löslichem
CD40 präinkubiert
wurde. 6D zeigt die Ergebnisse der
Färbung
mit CD40-3A8 (punktierte Kurve) oder nur sekundärem Antikörper (durchgezogene Kurve). 6E zeigt
die Ergebnisse der Färbung
mit CD407A8 allein (punktierte Kurve) oder CD403A8, das mit löslichem
B7 präinkubiert
wurde (durchgezogene Kurve). 6F zeigt
die Ergebnisse der Färbung
mit CD403A8 allein (punktierte Kurve) oder präinkubiert mit löslichem
CD40 (durchgezogene Kurve).
-
Beispiel 5
-
Wirtstier-Immunisierung
-
Weiblichen
BALB/c-Mäusen
wurden intraperitoneal am Tag 0 und am Tag 14 5 × 106 Sf9-Zellen,
die mit AcCD40-Virus, AcB7-Virus oder AcCd3-Virus (Kontrollvirus)
infiziert waren, injiziert. Am Tag 21 wurden 100 μl Serum zum
Testen auf Anwesenheit von spezifischen Antikörpern entnommen. Nach einer
Ruhephase von mindestens 2 Wochen erhielten die Mäuse eine
letzte Injektion mit 5 × 106 Zellen, die mit AcCD40- oder AcB7-Virus
infiziert waren. Drei Tage nach dieser letzten Injektion wurden
die Milzzellen zur Zellfusion verwendet.
-
Beispiel 6
-
Erzeugung
von Hybridom-Klonen
-
Splenocyten
von immunisierten BALB/c-Mäusen
wurden mit murinen SP2/0-Myelomzellen bei einem Verhältnis von
10 : 1 unter Verwendung von 50 % Polyethylenglycol, wie zuvor von
De Boer et al. beschrieben (1988), fusioniert. Die fusionierten
Zellen wurden in vollständigem
IMDM-Medium, das mit Hypoxanthin (0,1 mM), Aminopterin (0,01 mM),
Thymidin (0,016 mM) und 0,5 ng/ml hIL-6 (Genzyme, Cambridge, MA)
ergänzt war,
resuspendiert. Die fusionierten Zellen wurden dann auf die Vertiefungen
von Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen so verteilt, dass im
Mittel jede Vertiefung ein wachsendes Hybrid enthielt.
-
Nach
10–14
Tagen wurden die Überstände der
Hybridom-Populationen
im Hinblick auf spezifische Antikörperproduktion durchgemustert.
Zur Durchmusterung im Hinblick auf die Produktion spezifischer Antikörper durch
die Hybridom-Klone wurden die Überstände von
12 Vertiefungen gepoolt und zur Zell-Fluoreszenzfärbung von EBV-transformierten
B-Zellen verwendet, wie in Beispiel 4 beschrieben. Anschließend wurden
die Überstände der
positiven Pools einzeln getestet. Positive Hybridomzellen wurden
dreimal durch serielle Verdünnung
in IMDM/FBS, das 0,5 ng/ml hIL-6 enthielt, kloniert. Die Ergebnisse
der Untersuchung sind in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle
1 Zusammenfassung
von Fusionsdaten der Erzeugung von monoklonalen Antikörpern gegen
humanes CD40 und humanes B7
- aNur die Hälfte der
nach der Fusion erhaltenen Zellen wurde analysiert.
- bDurch FACS-Analyse, die in Beispiel
4 beschrieben ist, bestimmt.
- cDie Häufigkeit positiver Vertiefungen
ist definiert als Anzahl positiver Vertiefungen, geteilt durch die
Gesamtzahl von Vertiefungen mit Hybridom-Wachstum, multipliziert
mit 100.
-
Beispiel 7
-
Testen tonsillärer B-Zellen
-
Tonsilläre B-Lymphocyten
wurden aus Tonsillen isoliert, die von Kindern erhalten waren, die
eine Mandeloperation durchgemacht hatten, wie von deGroot et al.
(1990) beschrieben. Kurz zusammengefasst wurde das Gewebe mit Skalpellen
dispergiert; phagocytische Zellen und NK-Zellen wurden durch Behandlung
mit 5 mM L-Leucinmethylester abgereichert, und T-Zellen wurden durch
einen Rosettierungszyklus mit Schaf-Erythrocyten, die mit 2-Aminoethylisothiuroniumbromid
behandelt worden waren, entfernt.
-
Die
monoklonalen Anti-(CD40)- und Anti-(B7)-Antikörper wurden unter Verwendung
des Zell-Fluoreszenzfärbungs-Assays,
das oben in Beispiel 4 beschrieben ist, auf ihre Fähigkeit
hin getestet, an tonsilläre B-Zellen
zu binden. Für
die Fluoreszenzfärbungs-Analyse
kultivierter tonsillärer
B-Zellen wurde Propidiumiodid verwendet, um tote Zellen auszuschließen.
-
Tabelle
2 zeigt die Ergebnisse der obigen Analyse für die Bindung von monoklonalen
Anti-(CD40)-Antikörpern
an hochangereicherte tonsilläre
B-Zellen. Tabelle
2 Bindung
von monoklonalen Anti-(CD40)-Antikörpern an hochangereicherte
tonsilläre
B-Zellen
- aDer prozentuale
Anteil positiver tonsillärer
Zellen wurde durch Zellfluoreszenzfärbung gemessen, wie in Beispiel
4 beschrieben ist.
-
Diese
Daten zeigen, dass 89-95 % frisch isolierter tonsillärer B-Zellen
mit den vier monoklonalen Anti-(CD40)-Antikörpern positiv gefärbt wurden.
-
Die
Reaktion der tonsillären
B-Zellen mit dem monoklonalen Antikörper G28.5 (Clark et al.) wurde
im Wesentlichen auf die gleiche Weise getestet: Ungefähr der gleiche
prozentuale Anteil der Zellen war positiv bei G28.5 wie bei den
monoklonalen Anti(CD40)-Antikörpern
der vorliegenden Erfindung.
-
Beispiel 8
-
Costimulation der B-Zell-Proliferation
mit Anti-CD40-mAbs
-
Es
wurden 4 Hybridome, die monoklonale Antikörper gegen humanes CD40 produzieren,
erzeugt, wie in den Beispielen 1 bis 7 beschrieben ist. Es wurde
gezeigt, dass diese mAbs an einen ähnlichen Anteil tonsillärer B-Zellen
binden, wie dies bei dem Anti-CD40-mAb G28.5 der Fall ist; de Boer
et al. J. Immunol. Methods (1992) 152:15. Drei dieser monoklonalen
Antikörper
(5D12, 3A8 und 3C6), die der Unterklasse IgG2b angehörten, wurden
in dem oben beschriebenen B-Zell-Proliferations-Assay auf ihre Fähigkeit
getestet, Aktivierungssignale an humane B-Zellen abzugeben.
-
Humane
tonsilläre
B-Zellen (4 × 104 pro Vertiefung) wurden in 200 μl in Mikrovertiefungen
in Gegenwart von an Sepharosekügelchen
(5 μg/ml)
gekuppeltem Anti-IgM (7A) oder in Gegenwart von Anti-IgM plus
rIL-2 (100 U/ml) (7B) kultiviert. Variierende
Konzentrationen der Anti-CD40-mAbs S2C6, 5D12, 3C6 oder 3A8 wurden
zugegeben, und der Einbau von [3H]-Thymidin
wurde am Tag 3 nach 18 h Pulsmarkierung gemessen. Die in 7A dargestellten
Daten sind Mittelwerte, die von Versuchen mit B-Zell-Präparationen von
drei verschiedenen Spendern mit doppelter Inkubation abgeleitet
sind. Die Daten von 7B sind Mittelwerte von einem
von zwei Experimenten mit vergleichbaren Ergebnissen.
-
Keiner
der neuen Anti-CD40-mAbs war befähigt,
die Proliferation von humanen B-Zellen in Gegenwart von immobilisiertem
Anti-IgM oder in
Gegenwart von immobilisiertem Anti-IgM und IL-2 signifikant zu costimulieren.
Im Gegensatz dazu costimulierte der Anti-CD40-mAB S2C6 die Proliferation
von humanen B-Zellen in einer konzentrationsabhängigen Weise.
-
Beispiel 9
-
Induktion der B-Zell-Proliferation
mit Anti-CD40-mAbs
-
Die
in Beispiel 8 getesteten mAbs wurden auf ihre Fähigkeit getestet, in dem oben
beschriebenen Banchereau-artigen Assay, d.h., durch Präsentation
des Anti-CD40-mAbs auf adhärenten
Zellen, die FcγRII
exprimieren, die Proliferation humaner B-Zellen zu induzieren. Als
Antikörper
präsentierende
Zellen wurden mit 3T6 transfizierte Mäusezellen verwendet, welche
die HR-Allelform von humanem FcγRII
exprimieren. Es wurde festgestellt, dass der Anti-CD40-mAb S2C6
zusammen mit IL-4 in diesem System die Proliferation tonsillärer humaner
B-Zellen in wesentlichem Umfang induzierte, wie durch Messung des
[3H]-Thymidin-Einbaus geprüft wurde. Die Anti-CD40-mAbs
5D12, 3C6 oder 3A8 induzierten jedoch in diesem Kultursystem die
Proliferation humaner B-Zellen nicht (Daten nicht angegeben).
-
Beispiel 10
-
Inhibierung der Proliferation
mit S2C6 stimulierter B-Zellen mit Anti-CD40-mAbs
-
Die
Anti-CD40-mAbs wurden ferner auf ihre Fähigkeit getestet, die Costimulation
der Proliferation humaner B-Zellen durch den Anti-CD40-mAb S2C6
zu inhibieren, wobei das oben beschriebene B-Zell-Proliferations-Assay
verwendet wurde. Humane tonsilläre
B-Zellen (4 × 104 pro Vertiefung) wurden in 200 μl in Mikrovertiefungen
in Gegenwart von an Sepharosekügelchen
(5 μg/ml)
gekoppelten Anti-IgM und des Anti-CD40-mAbs S2C6 (1,25 μg/ml) kultiviert.
Variierende Konzentrationen der Anti-CD40-mAbs 5D12, 3C6 oder 3A8 wurden
zugegeben, und der Einbau von [3H]-Thymidin
wurde nach drei Tagen getestet. Als Kontrolle wurde der Anti-(Glucocerebrosidase)-mAb
8E4 in ähnlichen
Konzentrationen zugegeben, Barneveld et al., Eur. J. Biochem. (1983)
134:585. Die Daten sind Mittelwerte ± Standardabweichung und stammen
von Experimenten mit B-Zellen von zwei verschiedenen Spendern bei
Doppelinkubation.
-
Es
wurde festgestellt, dass jeder der Anti-CD40-mAbs 5D12, 3A8 und
3C6 die Costimulation der mit Anti-IgM induzierten Proliferation
humaner B-Zellen durch den mAb S2C6 inhibieren konnte (8).
-
Im
Gegensatz dazu wurde keine signifikante Inhibierung mit äquivalenten
Mengen des nicht relevanten mAb 8E4, der gegen β-Glucocerebrosidase gerichtet
ist, festgestellt, Barneveld et al., supra. Daher wurde die Schlussfolgerung
gezogen, dass diese Anti-CD40-mAbs keine stimulierenden Signale
zur Proliferation humaner B-Zellen abgeben, sondern, im Gegensatz
dazu, durch Triggern von Anti-CD40 mit einem anderen mAb erzeugte
stimulierende Signale zu inhibieren imstande sind.
-
Daher
wurden diese mAbs als ausgezeichnete Werkzeuge zur Untersuchung
angesehen, ob die Signalisierung über CD40 eine Rolle bei der
Stimulation der Proliferation humaner B-Zellen durch EL4B5-Zellen spielt.
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Beispiel 11
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Wirkung von Anti-CD40-mAbs
auf die EL4B5-induzierte Proliferation humaner B-Zellen
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Die
Wirkung von Anti-CD40-mAbs auf die EL4B5-induzierte Proliferation
humaner B-Zellen wurde unter Anwendung des oben beschriebenen B-Zell-Aktivierungs-Assays
getestet. Humane tonsilläre
B-Zellen (1000 pro Vertiefung) wurden zusammen mit bestrahlten EL4B5-Zellen
(50000 pro Vertiefung) in Gegenwart von 5 % Überstand aktivierter humaner
T-Zellen und 5 ng/ml PMA kultiviert. Die Anti-CD40-mAbs 5D12, 3C6 oder
3A8 wurden in variierenden Konzentrationen zugegeben. Als Kontrolle
wurde der mAb MOPC-141 (IgG2b) zugegeben. Nach 6 Tagen Kultivierung
wurde der Einbau von [3H]-Thyimidin ermittelt.
-
9 zeigt,
dass der Zusatz der Anti-CD40-mAbs 5D12, 3C6 oder 3A8 zu einer konzentrationsabhängigen Inhibierung
der Proliferation humaner B-Zellen führte.
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Die
Daten sind Mittelwerte ± Standardabweichung
und stammen von Experimenten mit B-Zellen von vier verschiedenen
Spendern mit Doppelinkubation. Die Werte für den Einbau von [3H]-Thymidin,
die für
Inkubationen ohne mAb gefunden wurden, waren (Mittelwerte ± Standardabweichung)
10460 ± 1843
cpm, 6982 ± 1729
cpm, 4362 ± 1020
cpm bzw. 1543 ± 3190
bei den vier verschiedenen Experimenten. Der Wert für den Einbau
von [3H]-Thymidin in B-Zellen allein betrug
40 ± 5
cpm und bei bestrahlten EL4B5-Zellen allein 31 ± 15 cpm.
-
Es
trat eine sehr starke Inhibierung auf. Bei niederen Konzentrationen
von jeweils 10 ng/ml inhibierten die drei Anti-CD40-mAbs 5D12, 3C6 und 3A8 die Proliferation
humaner B-Zellen
vollständig.
Die Hälfte
der maximalen Inhibierung wurde bei etwa 1 ng/ml festgestellt. Im
Gegensatz dazu hatte das Mäuse-Myelom-Protein MOPC-141
vom passenden Isotyp IgG2b keine signifikante Wirkung auf den Einbau
von [3H]-Thymidin. Eine ähnliche Inhibierung wurde festgestellt,
wenn der Einbau von [3H]-Thymidin am Tag
4 der Kultur anstelle am Tag 6 getestet wurde, wodurch die Möglichkeit
ausgeschlossen wurde, dass der beobachtete Effekt durch eine Änderung
in der Kinetik der Proliferation unter dem Einfluss des Anti-CD40-mAb
bedingt war (Daten nicht dargestellt).
-
Zu
Vergleichszwecken wurde der Einfluss einiger mAb, die gegen andere
Oberflächenstrukturen
von B-Zellen gerichtet sind, untersucht. Weder der Anti-CD20-mAb
B1 noch der Anti-B7-mAb B7-24 (der letztere mAb wurde nach einem ähnlichen
Verfahren erzeugt, wie es zur Erzeugung des in 9 verwendeten
Anti-CD40-mAb angewandt
wurde) hatte in ähnlichen
Konzentrationen, wie sie bei den Experimenten mit dem Anti-CD40-mAb angewandt
wurden, irgendeine Wirkung auf die EL4B5-induzierte Proliferation
humaner B-Zellen (Daten nicht angegeben). Daher kann die Schlussfolgerung
gezogen werden, dass die inhibierende Wirkung des Anti-CD40-mAb
auf die EL4B5-induzierte Proliferation von B-Zellen nicht durch
eine Maskierung der B-Zell-Oberfläche bedingt ist.
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Beispiel 12
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Wirkungen von hCD40.Hμ auf die
EL4B5-induzierte Proliferation humaner B-Zellen
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Zur
Untersuchung, ob EL4B5-Zellen eine Membranstruktur exprimierten,
die CD40 bindet, wurde ein Fusionsprotein zur durchflusscytometrischen
Analyse verwendet, das aus der extracellulären Domäne von CD40 und den konstanten
Domänen
CH2, CH3 und CH4 von humanem IgM bestand (hCD40.Hμ), Lane et
al., supra. Nicht-aktivierte EL4B5-Zellen zeigten keine Bindung
an das Fusionsprotein. Nach der Kultivierung von EL4B5-Zellen zusammen
mit PMA (5 ng/ml) und 5 % Überstand
humaner T-Zellen, was den zur Aktivierung humaner B-Zellen erforderlichen
Bedingungen entspricht, wurde allerdings eine geringe Bindung von hCD40.Hμ festgestellt
(Daten nicht gezeigt). Diese kleine Verschiebung in der Fluoreszenz
wurde in konsistenter Weise bei drei unabhängigen Experimenten gefunden.
Die zur Induktion der CD40-Bindung erforderliche Mindest-Aktivierungsdauer
betrug 24 Stunden. Zur Feststellung, ob eine Bindung von hCD40.Hμ an EL4B5-Zellen
die EL4B5-induzierte
Proliferation humaner B-Zellen inhibiert, wie dies bei dem Anti-CD40-mAb der
Fall ist, wurde das Fusionsprotein in Cokulturen von EL4B5-Zellen
mit humanen B-Zellen unter Anwendung des oben beschriebenen B-Zell-Aktivierungs-Assays
hineintitriert. 10 zeigt, dass das Fusionsprotein
tatsächlich
den Einbau von [3H]-Thymidin in einer konzentrationsabhängigen Weise
inhibierte und wie der bei den in 9 gezeigten
Experimenten verwendete Anti-CD40-mAb befähigt war, die durch EL4B5-Zellen
induzierte B-Zell-Proliferation vollständig zu inhibieren.
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Beispiel 13
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Wirkungen von Anti-CD40-mAbs
auf die durch humane T-Zellen induzierte Antikörperproduktion von humanen B-Zellen
-
Die
Antikörper
wurden auch auf ihre Fähigkeit
getestet, die Immunglobulinproduktion durch B-Zellen zu inhibieren,
die in einer kontaktabhängigen
Weise mit aktivierten T-Zellen stimuliert wurden, wobei das oben beschriebene
T-Zell-Helfer-Assay angewandt wurde. Humane tonsilläre B-Zellen
(104/Vertiefung) wurden zusammen mit bestrahlten
gereinigten T-Zellen (3000 rd, 105/Vertiefung)
in Platten mit 96 Vertiefungen kultiviert, die mit Anti-CD3-mAb
und mit oder ohne verschiedene mAbs zur Costimulation der T-Zellen
beschichtet waren. Nach 8 Tagen Kultivierung wurden die Überstände zur
Bestimmung der Immunglobulinproduktion durch die B-Zellen gewonnen.
Die Immunglobulinproduktion der B-Zellen wurde mit dem oben beschriebenen
ELISA-Assay untersucht. Am Beginn der Kultivierungen wurde der Anti-CD40-mAb
5D12 in variierenden Konzentrationen zugegeben. Als Kontrolle wurde
der mAb MOPC-141 zugegeben. 4A zeigt,
dass dann, wenn die T-Zellen mit immobilisiertem Anti-CD3-mAb stimuliert
und mit löslichem
Anti-CD2-mAb und Anti-CD28-mAb costimuliert wurden, der Zusatz des
Anti-CD40-mAb 5D12 zu einer konzentrationsabhängigen Inhibierung der IgG-Produktion
von humanen B-Zellen führte.
Die IgM-Produktion der B-Zellen wurde in gleichem Ausmaß inhibiert. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den Anti-CD40-mAbs 3C6 und 3A8 sowie mit dem
Fusionsprotein hCD40.Hμ erhalten.
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Die
Anti-CD40-mAbs der vorliegenden Erfindung zeigten eine sehr starke
Inhibition. Bei niederen Konzentrationen von etwa 30 ng/ml ergab
jeder der drei Anti-CD40-mAbs 50 % der maximalen Inhibition. Im
Gegensatz dazu hatte das Mäuse-Myelom-Protein MOPC-141
vom passenden Isotyp IgG2b keine Wirkung auf die Immunglobulinproduktion.
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Die
inhibierende Wirkung der drei Anti-CD40-mAbs war nicht spezifisch
hinsichtlich der Art der Aktivierung der T-Zellen, welche die CD40-Liganden-Helferaktivität ergeben. 4B zeigt,
dass unter sämtlichen Bedingungen
der T-Zell-Stimulation (Anti-CD3
allein; Anti-CD3 + Anti-CD2; Anti-CD3 + Anti-CD28 sowie Anti-CD3
+ Anti-CD2 + Anti-CD28) der Zusatz des Anti-CD40-mAb 5D12 zu einer starken Inhibierung
der Immunglobulinproduktion durch humane B-Zellen führt. Die
Inhibition ist mit dem Ausmaß der
Inhibition mit dem Fusionsprotein hCD40.Hμ vergleichbar, von dem bekannt
ist, dass es die CD40-CD40-Ligandenwechselwirkung vollständig blockiert.
Der Prozentsatz der Inhibierung variierte je nach den Bedingungen
der T-Zell-Aktivierung von
40 bis 70 %. Im Gegensatz dazu hatte das Mäuse-Myelom-Protein MOPC-141
mit dem passenden Isotyp IgG2b oder humanes IgM (als Kontrolle für das Fusionsprotein
hCD40.Hμ)
keine Wirkung auf die Immunglobulinproduktion durch humane B-Zellen.
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Hinterlegung
von Kulturen
-
Die
in den obigen Beispielen verwendeten Hybridome wurden bei der American
Type Culture Collection (ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville,
Maryland, USA, gemäß den Maßgaben des Budapester
Vertrags hinterlegt und angenommen. Diese Hinterlegung bedeutet
nicht, dass diese Hybridome notwendig sind, um die oben beschriebene
oder unten beanspruchte Erfindung auszuführen.
-
-
Die
vorliegende Erfindung wurde mit Bezugnahme auf spezielle Ausführungsformen
beschrieben. Diese Anmeldung soll jedoch auch die Abwandlungen und
Austauschformen, die von einem Fachmann vorgenommen werden können, ohne
vom Geist und Umfang der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen, abdecken.
-
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-
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