DE60118619T2

DE60118619T2 - Teilchenförmiges Material für Kunstrasen

Info

Publication number: DE60118619T2
Application number: DE60118619T
Authority: DE
Inventors: Fernando Stroppiana
Original assignee: Mondo SpA
Current assignee: Mondo SpA
Priority date: 2000-05-25
Filing date: 2001-02-13
Publication date: 2006-09-21
Anticipated expiration: 2021-02-14
Also published as: PT1158099E; EP1371779B1; DE60118459T2; CA2335716C; IT1320197B1; ATE322583T1; US6887535B2; EP1158099B1; DE60118459D1; DE60118619D1; EP1158099A2; ITTO20000476A1; CY1106314T1; CA2335716A1; EP1371779A1; DK1158099T3; CY1105470T1; ITTO20000476A0; EP1158099A3; DK1371779T3

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Partikelfüllmaterialien für synthetische Grasstrukturen.
Eine synthetische Grasstruktur mit Füllmaterial ist z.B. aus US-A-5 958 527 bekannt.
Im Grunde umfasst eine synthetische Grasstruktur dieser Art unter normalen Auslegebedingungen ein Folienbahnsubstrat mit einer Vielzahl von dünnen Blattformationen, die sich nach oben erstrecken, beginnend vom Substrat selbst, um eine natürliche Grasbedeckung zu simulieren. Ein partikelförmiges Füllmaterial oder eine Füllung ist zwischen den dünnen Blattformationen auf solch eine Weise verteilt, um die letzteren in einer im Wesentlichen aufrechten Position zu halten.
Die Lösung, welche im oben beschriebenen Dokument beschrieben ist, fasst ins Auge, dass die voranstehende Füllung aufweisen sollte:

– eine untere oder Bodenschicht, bestehend fast ausschließlich aus einem harten körnigen Material, wie z.B. typischerweise Sand;
– eine Deckschicht, bestehend fast ausschließlich aus Körnchen von passendem Material, bestehend z.B. aus gestückeltem Kunststoffmaterial, bevorzugt erhalten als Material, das von Reifen rezykliert wird; und
– eine Zwischenlage, bestehend aus einer Mischung der zwei Partikelmaterialien, auf die oben Bezug genommen wird, in wahlweise vorbestimmten Gewichtsverhältnissen.

Synthetische Grasstrukturen sind ebenso bekannt aus US-A-5 976 645, worin eine vertikal entwässernde synthetische Grasnabe mit verringertem Abrieb und erhöh ter Nachgiebigkeit im Vergleich zu herkömmlichen synthetischen Grasnaben offenbart ist. Speziell besteht die obere Bekleidungsschicht oder Füllung dieser Lösung nicht aus Sand und besteht aus nachgiebigen Partikeln, bevorzugt einer Mischung aus hoch- und niedrigdichtem Gummi. Eine weitere Lösung ist aus US-A-4 337 283 bekannt, welche eine Spieloberfläche für Sportspiele offenbart, die eine stabile Unteroberfläche aufweist, einen Florstoff der Gras ähnelt, und eine verdichtete obere Bekleidungsschicht bestehend aus einer Mischung von 25 bis 95 Volumenprozent nachgiebigen Partikeln und 5 bis 75 Volumenprozent feinem Sand.
In JP-A-100 37 122 besteht die Fülleinlage einer synthetischen Grasstruktur entweder vollständig aus nachgiebigen Schnipseln oder besteht aus einer Mischung aus nachgiebigen Schnipseln und Sand, wobei die nachgiebigen Schnipsel aus einem Material hergestellt sind, das eine Dichte von 1,8 bis 3,5 Gramm/cm³ hat.
Synthetische Grasstrukturen werden oft als eine gültige Alternative für natürliches Gras angesehen, vor allem für Anwendungen (Sporteinrichtungen usw.), in welchen aus verschiedenen Gründen (Umweltbedingungen, intensive Benutzung usw.) die Aufrechterhaltung von natürlichem Gras sich als kritisches Problem erweist, auch was die damit verbundenen Unterhaltskosten betrifft.
Bei der Herstellung und der Auslegung von synthetischem Gras ist es jedoch notwendig, verschiedene Erfordernisse in Betracht zu ziehen, welche häufig konträr zueinander stehen.
Zuerst ist es wünschenswert, dass synthetisches Gras Tritteigenschaften und Reaktionen auf mechanische Spannungen (Stoß von verschiedenen Arten usw.) aufzeigt, die im Wesentlichen ähnlich zu den Eigenschaften von natürlichem Gras sind.
Das obige Erfordernis lässt sich im Allgemeinen schwer erfüllen, wenn sandbasiertes Füllmaterial oder eine Füllung verwendet wird.
Andererseits stellt sich der Rückgriff auf Sand allgemein als vorteilhaft heraus, weil Sand eben aufgrund seines intrinsischen Gewichts in der Lage ist, einen guten Stabilisierungseffekt des Folienbahnsubstrats bereitzustellen, welches die Hinterseite der synthetischen Grasabdeckung bildet, wobei der Bodenbelag allgemein frei ausgelegt ist. Ferner bildet Sand ein Füllmaterial, das bereitwillig verfügbar ist zu niedrigen Preisen.
Einer der Hauptnachteile, der mit der Verwendung von Sand in Verbindung steht, ist die Tatsache, dass im Fall, wenn ein Spieler oder ein Sportler auf die synthetische Abdeckung fällt (z.B. ein Sportler, der in einem Wettbewerb auf synthetischem Gras teilnimmt), der Kontakt mit der Sandfüllung einfach Anlass zu Kratzern oder Verletzungen geben kann.
Andere Probleme stehen mit dem Effekt des Abriebs und folglich der mechanischen Abnutzung in Verbindung, die der Sand unverändert auf die dünnen Blattformationen ausübt (gewöhnlich hergestellt aus synthetischem Material, wie beispielsweise Polypropylen, verschiedenen Copolymeren, usw.), welche die Halmedes Grases simulieren.
Noch weitere Probleme stehen mit der Rate in Verbindung, mit der Regenwasser von dem synthetischen Bodenbelag entfernt werden kann, vorausgesetzt, dass sich der Regen wenigstens teilweise auf unerwünschte Weise in der Füllung des synthetischen Grases ansammeln kann.
Für eine detailliertere Behandlung der obigen Probleme und den im Wesentlichen damit verbundenen kann ein nützlicher Bezug auf den Einleitungsteil von US-A-5 958 527 genommen werden.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, welche es möglich macht, synthetische Grasbodenbeläge herzustellen, welche die Probleme überwinden, die angetroffen werden können mit dem Stand der Technik, auf eine spezielle vorteilhafte Weise.
In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung wird der obige Zweck dank eines synthetischen Grasabdeckungspartikelfüllmaterials erreicht, das die Eigenschaften aufweist, die speziell in den nachfolgenden Ansprüchen beansprucht werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun allein als nicht-beschränkendes Beispiel mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben werden, welche aus einer einzigen Figur bestehen, die schematisch einen idealisierten vertikalen Schnitt einer synthetischen Rasenstruktur wiedergibt, die ein Partikelmaterial gemäß der Erfindung enthält.
Gemäß einer Lösung, welche insgesamt bekannt ist, umfasst die voranstehende synthetische Grasstruktur ein Folienbahnsubstrat 1, welches entworfen ist, auf einen Unterboden G gelegt zu werden, welcher bei den typischsten Verwendungsbedingungen aus einem Unterboden besteht, der aus gestampfter Erde besteht, über welchen die synthetische Grasabdeckung frei ausgelegt wird.
Das Folienbahnsubstrat 1 kann aus einer Folienbahn von Kunststoffmaterial gebildet sein, wie beispielsweise einem bekannten nicht-gewobenen Stoff, dessen Rückseite mit Gummi überzogen wurde, z.B. mit der Anwendung von Latex, wie beispielsweise SBR-Latex.
Beginnend vom Substrat 1 erstreckt sich eine Vielzahl von dünnen Blattformationen 2 nach oben, wobei die dünnen Blattformationen im Wesentlichen in Büscheln angeordnet sind, um mehr den Blättern von Gras einer natürlichen Grasbedeckung zu ähneln.
Die dünnen Blattformationen 2 sind im Substrat 1 durch ihre proximalen Enden verankert, die mit 2a bezeichnet sind, und erstrecken sich nach oben mit ihren distalen Enden über eine gesamte Länge gemessen von der allgemeinen Ebene der Erstreckung des Substrats 1, welche sich typischerweise im Bereich von 30 bis 50 mm befindet.
Die allgemeinen Kriterien zur Herstellung des Substrats 1 und der dünnen Blattformationen 2 (einschließlich der Bedingungen zur Erhaltung einer festen Verankerung der proximalen Enden 2a der dünnen Blattformationen 2 auf dem Substrat 1) sind im Stand der Technik bekannt und erfordern deswegen hierin keine detaillierte Beschreibung, auch weil sie selbst nicht wichtig sind, um die Erfindung zu verstehen.
Ebenso bekannt ist die Tatsache, dass ein Partikelmaterial 3, das als Füllung funktioniert, gewöhnlich während des Auslegens des synthetischen Grases oberhalb des Substrats 1 und folglich zwischen den dünnen Blattformationen 2 verbreitet ist. Die Funktion der Füllung 3 ist im Wesentlichen jene des Aufrechterhaltens der dünnen Blattformationen 2 in einem aufrechten Zustand, d.h. sie daran zu hindern, auf unerwünschte Weise flach nach unten zu liegen auf dem Substrat 1.
Das Partikelmaterial 3 ist gewöhnlich zwischen den dünnen Blattformationen 2 in ausreichender Menge verbreitet, so dass die distalen Teile der dünnen Blattformationen 2 durch die Füllung 3 gestützt werden über eine Länge, die von z.B. zwischen 20 bis 30 mm reicht. Dies bedeutet, dass die Enden der dünnen Blattformationen 2 sich aus der oberen Oberfläche der Schicht von Füllung 3 über eine Länge von ungefähr 10 bis 20 mm erstrecken.
Das Partikelmaterial 3 ist ein homogenes Material, das oberhalb des Substrats 1 und zwischen den dünnen Blattformationen 2 auf eine im Wesentlichen gleich förmige Weise verbreitet ist, ohne Anlass zu überlagerten Schichten zu geben, die verschiedene Eigenschaften haben.
Gemäß der Erfindung hat das Partikelfüllmaterial 3 eine Dichte, die zwischen 1,5 und 1,6 Gramm/cm³ reicht, und eine anscheinende Dichte von ungefähr 600 bis 700 Gramm/Liter.
In der gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das voranstehende Partikelmaterial ein körniges Material mit einer Korngröße, die typisch von zwischen 1,5 bis 4,5 mm reicht.
In einer speziell bevorzugten Ausführungsform ist das voranstehende Material aus einem Polyolefinmaterial hergestellt, wie beispielsweise Polyethylen, und in einer noch bevorzugteren Weise aus rezykliertem Polyolefinmaterial, wie beispielsweise rezykliertem Polyethylen.
In einer weiteren ins Auge gefassten Ausführungsform der Erfindung besteht das voranstehende Material aus einem Vinylpolymer, wie beispielsweise PVC, und auf eine noch bevorzugtere Weise aus einem rezyklierten Vinylpolymer, wie beispielsweise rezykliertem PVC.
Bevorzugt werden die Körner erhalten, indem das Quellmaterial einer Zugbehandlung und einer nachfolgenden Fragmentierung mittels einer Klinge am Ausgang von der Extrudier-/Ziehmaschine unterzogen wird, die für den Ziehprozess verwendet wird. Speziell bevorzugte Ergebnisse wurden erhalten unter Verwendung von Zugmaschinen, in welchen der Durchmesser der Matrize im Bereich von 2,5 bis 3,5 mm liegt.
Mit einer Auslegedicke (d.h. mit einer Höhe der Schicht von Füllmaterial 3, die auf dem Substrat 1 verbreitet ist) von ungefähr 30 mm beträgt die Gesamtmenge von verbreiteter Füllung 3 ungefähr 15 bis 21 kg/m², was insgesamt zufriedenstel lend ist für den Zweck des Erhaltens einer starren Zurückhaltung des synthetischen Grases auf dem Unterboden G.
Die Tatsache, dass die gesamte Füllung 3 aus Körnchen aus Material der beschriebenen Art besteht und folglich aus einem Material, das einen bestimmten Grad an Nachgiebigkeit aufweist, bedeutet, dass irgendwelche Stürze, die auf der synthetischen Grasabdeckung auftreten können, keinen Anlass zu unerwünschten Wirkungen wie Verletzungen oder Kratzern geben können.
Prüfungen, die durch den vorliegenden Anmelder durchgeführt wurden, zeigen darüber hinaus, dass das synthetische Gras, welches gemäß der Erfindung hergestellt ist, in Bezug auf Spannungen, die durch Tritte und Stöße verursacht werden, ein Verhalten aufweist, das im Wesentlichen ähnlich zu dem von natürlichem Gras ist.
Die durch den vorliegenden Anmelder durchgeführten Überprüfungen haben ferner die grundlegende Abwesenheit von unerwünschten Phänomenen des Abriebs der dünnen Blattformationen 2 durch die Füllung 3 offenbart. Die Struktur der synthetischen Grasabdeckung gemäß der vorliegenden Erfindung hat darüber hinaus exzellente Eigenschaften in Bezug auf die Entfernung von Regenwasser gezeigt.
Ein weiterer Vorteil der Lösung gemäß der Erfindung wird durch die Tatsache bereitgestellt, dass, sollte es notwendig sein, die Entfernung der synthetischen Grasabdeckung durchzuführen, die Füllung 3 wiederverwendet werden kann und vollständig rezykliert werden kann, auch aufgrund ihrer insgesamt gleichförmigen Struktur.

Claims

Partikelfüllmaterial oder eine Füllung für Kunstrasen Abdeckungen, wobei die Füllung (3) verteilbar ist zwischen dünnen Ausbildungen (2), die die Grasabdeckungen auf solche Weise simulieren, dass sie die dünnen Ausbildungen (2) selbst in einem im Wesentlichen senkrechten Zustand halten, worin die Partikelfüllung (3) ein homogenes Material ist und aus einer im Wesentlichen homogenen Masse eines granularen Materials besteht, das aus der Gruppe gewählt wird, die gebildet wird aus polyolefin-basierenden Materialien und vinyl-polymer-basierenden Materialien, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikelfüllung (3) eine Dichte von 1,5 bis 1,6 Gramm/cm³ hat und eine scheinbare Dichte von 600 bis 700 Gramm/Liter.
Material gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikelfüllung (3) eine Korngröße hat, die zwischen 1,5 und 4,5 mm liegt.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß irgendeinem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikelfüllung (3), wenn diese auf eine Gesamtdicke von grob 30 mm verteilt wird, ein Gewicht pro Oberflächeneinheit hat, das grob zwischen 15 und 21 kg/m² liegt.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material polyethylen-basierend ist.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material eine Basis von rezykliertem Polyolefinmaterial hat.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material PVC-basierend ist.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Material eine Basis von rezykliertem Polyvinylpolymer hat.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß irgendeinem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer Verbindung gebildet wird, die Ziehen unter nachfolgendem Schneiden unterzogen wird, um die Partikelform anzunehmen,.
Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterial gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung Ziehen durch die Gießform einer Zugmaschine unterzogen wird, die einen Durchmesser im Bereich von 2,5 bis 3,5 mm hat.
Verwendung eines Kunstrasen Abdeckungsfüllmaterials gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 9 zur Herstellung von synthetischen Grasstrukturen.