DE601183C - Verfahren zur Herstellung von Initialzuendmassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Initialzuendmassen

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DE601183C
DE601183C DEB154151D DEB0154151D DE601183C DE 601183 C DE601183 C DE 601183C DE B154151 D DEB154151 D DE B154151D DE B0154151 D DEB0154151 D DE B0154151D DE 601183 C DE601183 C DE 601183C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/009Wetting agents, hydrophobing agents, dehydrating agents, antistatic additives, viscosity improvers, antiagglomerating agents, grinding agents and other additives for working up

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Description

Der praktischen Verwendung von Schwermetallaziden, Knallsilber und ähnlichen stark brisanten Sprengstoffen für Initialzündmassen ist durch die große Empfindlichkeit der betreffenden Kristalle gewisse Grenzen gesetzt. Mit abnehmender Kristallgröße nimmt auch die Empfindlichkeit ab und wird schließlich praktisch unbeachtlich, wenn sich die Form der betreffenden Stoffe kolloidalem
ίο Feinheitsgrad nähert. In dieser Form aber . stößt die Verarbeitung der betreffenden Stoffe, insbesondere die Beschickung der Kapseln von Initialzündern, auf Schwierigkeiten, weil die in so feiner Verteilung vorliegenden Zündmassen die Neigung zum Zusammenballen und zum Verstopfen der Einfüllöffnungen haben.
Um trotz dieser Schwierigkeiten die hochbrisanten Verbindungen, wie Bleiazid u. dgl.,
ao verwenden zu können, hat man vorgeschlagen, die fein verteilten Zündstoffe durch Zumischung indifferenter Stoffe, wie Asbestmehl oder Kieselgur, oder durch Zusatz von Fettstoffen zu phlegmatisieren. Das Einfüllen der so phlegmatisierten Initialzündmassen in die Zündhütchen ist auch nach dem Zusatz derartiger Stoffe nur möglich, nachdem eine Vorverdichtung und Körnung des Gemisches vorgenommen ist. Abgesehen davon, daß diese Arbeiten gefährlich sind, bringt der Zusatz der Phlegmatisierungsmittel eine erhebliche Herabsetzung der Ladungsdichte mit sich. Dasselbe gilt von den Verfahren, nach denen den Zündstoffen erhebliche Mengen träger und unempfindlicher Sprengstoffe zugemischt werden. Durch das in diesem Fall auftretende Schmelzen der trägen Sprengstoffe unter der Einwirkung einer Zündflamme wurde die Sicherheit der mit diesen Mischungen gefüllten Sprengkapseln weiter beeinträchtigt, und man war gezwungen, lockere Isolierstoffe, wie Infusorienerde, zuzusetzen, durch die das Einschließen der Azidkriställchen durch schmelzende träge Sprengstoffe verhindert werden sollte.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt.daß den in kolloidaler oder fein kristalliner Form vorliegenden Initialzündstoffen solche indifferenten Stoffe in äußerst feiner Verteilung zugemengt werden, die als Gleitmittel wirken, und zwar Graphit, Talkum oder Aluminiumpulver, welch letzteres in diesem Zusammenhang ebenso wie die beiden anderen als Gleitmittel bekannten Stoffe das Einfüllen der sonst klumpenden, äußerst fein verteilten Initialzündmassen durch Aufhebung elektrischer Ladungen erleichtert, also als Gleitmittel wirkt.
Der Anteil dieser Beimengung wird verändert je nach der Feinheit des Explosivstoffes und nach dem Grad der Gleit- und
Schüttfähigkeit, die für die Beschickung des betreffenden Zünderkörpers und für seinen Durchmesser erforderlich ist. Dank der sehr feinen undAvenig stoßempfindlichen Form, in der die Azide und das Knallsilber erfindungsgemäß ohne Schwierigkeit verwendet werden können, ist man in der Lage, die Pressung dieser Explosivstoffe ungeheuer zu steigern und ihnen auf diese Weise eine weit höhere ίο Brisanz zu verleihen, als es bisher möglich war.
Man kommt also für die Entzündung der Sekundärladungen von Initialzündern mit Primärladungen aus, deren Menge weit unter den bisher verwendeten liegt. Ein weiterer wichtiger Vorteil für die Verwendung der Azide in der fein verteilten Form unter Benutzung der oben geschilderten Behandlungsart ist das hohe Haftvermögen, das diese Stoffe in verdichtetem Zustand zeigen. Zur Vergrößerung der Brisanz kann man den obengenannten Mischungen noch Knallquecksilber hinzufügen, das nicht zu empfindlich ist und das Gleiten der Initialzündmasse, mit der es gemengt ist, nicht behindert, wohl aber die Brisanz der Masse erhöht, besonders in stark verdichtetem Zustand.
Die Herstellung der nach der Erfindung zusammengestellten Mischungen kann in an sich bekannter Weise entweder auf trockenem Wege erfolgen oder bei Gegenwart einer Flüssigkeit oder Lösung, die die einzelnen Teilchen zusammenkleben kann, wodurch es unter Umständen ermöglicht wird, die Masse zu körnen. Die so· hergestellten, zur Initialzündung verwendeten Massen werden in der üblichen Weise in die Rohre von Initialzündern eingeschüttet und verdichtet. Hierbei zeigt sich ein weiterer sehr wesentlicher Fortschritt der nach dem Verfahren nach der Erfindung hergestellten Massen gegenüber den bisher verwendeten Initialzündmassen für die Beschickung von Zündkapseln: Durch die Zumischung der Gleitmittel zu Bleiazid oder Knallsilber werden die kleinen Teilchen der Initialzündstoffe mit einer sehr dünnen Gleitschicht überzogen, die die gegenseitige Verschiebbarkeit dieser Teilchen erleichtert, und außerdem werden durch diese Schicht die explosiven Stoffe gegen chemische Einflüsse geschützt. Es ist also möglich, beispielsweise ein nach der Erfindung gleitend gemachtes Bleiazid in eine Kapsel aus Kupfer oder Messing einzufüllen, weil die dünne Schicht der Gleitstoffe das Auftreten chemischer Reaktionen mit gefährlichen Endprodukten zwischen dem Azid und dem Kapselmaterial verhindert. Die Bildung dieses unendlich dünnen Überzuges von Gleitmitteln auf den einzelnen Zündmasseteilchen ist auch die Ursache dafür, daß die Vermischung von Azid mit Knallquecksilber möglich ist, ohne daß gegenseitige Umsetzung zu befürchten ist, die zu den bekannten gefährlichen Stoffen führen könnte. Der dünne Überzug von Gleitmitteln verhütet die unmittelbare Berührung zwischen dem Fulminat und dem Azid, und dieser Überzug wird auch, was sehr wichtig ist, beim Preßvorgang nicht zerstört. Da also keinerlei chemische Umsetzung zwischen den Einzelkomponenten stattfinden kann, ist es möglich, Zünder mit einem Gemisch dieser beiden Explosivstoffe zu füllen, das bedeutend wirksamer ist als das Fulminat oder das Azid an sich.
Bei der Anwendung des Verfahrens zur Herstellung von Initialzündmassen nach der Erfindung arbeitet man beispielsweise mit Mengen bis zu 95 °/0 von Schwermetallaziden oder Knallsilber, denen 5 °/0 Gleitmittel zugesetzt werden. Eine andere nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Initialzündmasse besteht aus 50 °/0 Knallquäcksilber, 45 °/0 Azid und S °/„ Gleitmittel. Das Verhältnis der verschiedenen Mischungsbestandteile in. den angegebenen Ausfuhr rungsbeispielen kann in weiten Grenzen geändert werden, und zwar sowohl in bezug auf den Gehalt an Aziden und Fulminaten als auch an Gleitmitteln.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Initialzündmassen durch Vermischen der kolloidal oder feinkristallin gehaltenen Schwermetallazide oder von Knallsilber mit indifferenten Stoffen und gegebenenfalls mit Knallquecksilber, gekennzeichnet durch die Verwendung von als Gleitmittel wir- iOo kenden Stoffen, und zwar Graphit, Talkum oder Aluminium.
DEB154151D 1931-07-24 1932-01-30 Verfahren zur Herstellung von Initialzuendmassen Expired DE601183C (de)

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FR2706449B1 (fr) * 1993-06-18 1995-08-11 Giat Ind Sa Composition pyrotechnique pour cordeaux retards.
WO1998017606A1 (fr) * 1996-10-22 1998-04-30 Chugai Seiyaku Kabushiki Kaisha Agent d'oxydation enrobe

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