DE3008001C2 - Pyrotechnisches Satzgemisch für Verzögerungselemente - Google Patents
Pyrotechnisches Satzgemisch für VerzögerungselementeInfo
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- C06C5/00—Fuses, e.g. fuse cords
- C06C5/06—Fuse igniting means; Fuse connectors
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein pyrotechnisches Satzgemisch für Verzögerungselemente,
die z. B. in Sprengzeitzündern eingebaut werden, auf der Basis von metallischem Antimon und Kaliumpermanganat.
Es wird vorwiegend in solchen Sprengzeitzündern eingesetzt, die Verzögerungsintervalle von
150 Millisekunden (ms) und größer als 150 ms haben sollen.
Sprengzeitzünder werden bekannterweise dort angewendet,
wo durch einen einmaligen Zündvorgang Sprengladungen in vorbestimmten, definierten Zeitabständen
nacheinander zur Detonation gebracht werden sollen. Die Zeitspanne vom Beginn der Einleitung des
Zündvorgangs bis zur Detonation des Sprengzeitzünders wird als Verzögerungszeit bezeichnet.
Um eine optimale Wirkung der Zeitzünder zu erreichen, ist eine möglichst genaue Einhaltung der
Verzögerungszeit erforderlich. Die unvermeidliche Streuung der Verzögerungszeit muß dabei so gering
sein, daß die Brennzeiten einer bestimmten Zeitstufe nicht kürzer sind als die längste Brennzeit der
niedrigeren Zeitstufe oder nicht länger sind als die kürzeste Brennzeit der nächst höheren Zeitstufe. Dies
bedeutet, daß Überschneidungen der Brennzeiten benachbarter Zeitstufen vermieden werden müssen.
Die Differenz der Verzögerungszeiten benachbarter Zeitstufen von Sprengzeitzündern wird als Verzögerungsintervall
bezeichnet. So sollen z. B. Sprengzeitzünder mit Verzögerungsintervallen von 500 ms in der
Zeitstufe 3 1500 ms nach Einleitung des Zündvorgangs und die der Zeitstufe 4 2000 ms nach Einleitung des
Zündvorganges zur Detonation kommen.
Es ist weiterhin bekannt, Gemische aus metallischem Antimon und Kaliumpermanganat in Verzögerungssätzen
mit Zeitintervallen vom Halbsekundenbereich ab aufwärts einzusetzen. Diese Sätze besitzen selbst bei
einem Verhältnis von Kaliumpermanganat: Antimon von 55 :45 so große Streuwerte, daß sie im Intervallbereich
unterhalb von 500 ms Überschneidungen ergeben (vgl. CH-PS 3 37 110). Es bestand deshalb die Aufgabe,
ein pyrotechnisches Satzgemisch zu finden, das auch bei einem Verzögerungsintervall von 150 ms ab aufwärts
eine so geringe Brennzeitstreuung besitzt, daß bei seinem Einsatz in Sprengzeitzündern keine Überschneidungen
auftreten.
In Erfüllung dieser Aufgabe wurde gefunden, daß durch einen Zusatz von Leichtmetallen, z. B. Silicium,
zum Gemisch von metallischem Antimon und Kaliumpermanganat die Streuung der Verzögerungszeit, der
mit diesem Verzögerungssatzgemisch versehenen Sprengzeitzünder wesentlich gesenkt werden konnte.
Das erfindungsgemäße Satzgemisch für Verzögerungselemente basiert demzufolge auf metallischem Antimon
und Kaliumpermanganat im Gewichtsverhältnis von Antimon : Kaliumpermanganat von (33—45): (55—65)
und ist dadurch gekennzeichnet, daß außer dem genannten Gemisch aus Antimon und Kaliumoermanganat
das Gesamtgemisch zusätzlich noch 0,1—2,0Gew.-% Leichtmetalle in Pulverform enthält.
Mit diesen erfindungsgemäßen Satzgemischen ist es möglich, Sprengzeitzünder mit Verzögerungsintervallen
von 150 ms ab aufwärts herzustellen, die überschneidungsfrei
detonieren.
Bevorzugt enthält das pyrotechnische Gemisch neben dem Antimon und dem Kaliumpermanganat pulverförmiges
Silicium. Die Menge dieses Metalls, wie auch diejenige der ebenfalls einsetzbaren Leichtmetalle,
bezieht sich immer auf den gesamten Satz.
Die erfindungsgemäßen pyrotechnischen Sätze brennen sehr ;zeitkonstant ab. Wenn ein erfindungsgemäßes
Gemisch mit einem Preßdruck zwischen 785 und 1370 bar in eine Hülle mit einem Durchmesser von etwa
3.3 mm gepreßt wird, dann brennt dieser Satz in 250 ms ab, wenn diese Hülse zu etwa 2,5 mm mit diesem Satz
gefüllt ist. Ein Vielfaches dieser Füllhöhe ergibt ein gleiches Vielfaches der Brennzeit. Auf diese Weise
lassen sich mehr Zeitstufen herstellen als bei den bekannten Halbsekundenzündern.
In den erfindungsgemäßen Gemischen kann das Verhältnis zwischen Antimon und Kaliumpermanganat
zwischen 1 :1,2 und 1 : 1,85 schwanken. Die jeweils einzusetzende Menge hängt von der durchschnittlichen
KorngröUe der Einzelsubstanzen ab. Im allgemeinen gilt
die Beziehung, daß eine Verkleinerung der Korngröße einer Substanz eine Verkürzung der Brenndauer des
Gemisches bewirkt. Die Korngröße des Antimons kann deshalb bei Werten unterhalb 100 μΐη liegen; bevorzugt
liegt sie unterhalb 60 μηι. Das Kaliumpermanganat wird
in Korngrößen kleiner als 60 μπι eingesetzt.
Die Menge des Leichtmetalls in den erfindungsgemäßen Sätzen liegt zwischen 0,1 und 2 Gew.-°/o. Bevorzugt
wird es in Mengen zwischen 0,5 und 1,8 Gew.-% eingesetzt.
Seine Korngröße sollte ebenfalls < 100 μπι, bevorzugt
<60μηι sein. Erfindungsgemäß sollen unter
Leichtmetallen hauptsächlich Aluminium, Magnesium und Silicium, sowie Legierungen dieser Metalle miteinander
verstanden werden. Das bevorzugt eingesetzte Leichtmetall ist Silicium.
In den erfindungsgemäßen Gemischen müssen die einzelnen Bestandteile möglichst gleichmäßig verteilt
vorliegen, Die Komponenten müssen deshalb auf geeigneten, bekannten Aggregaten intensiv und innig
vermischt und in einen rieselfähigen Zustand gebracht werden.
Die erfindungsgemäßen Gemische werden bevorzugt
als Verzögerungssätze im Viertelsekundenbereich eingesetzt. Um diese Verzögerungsintervalle zu erhalten,
werden sie in die Hülsen der Verzögerungssätze mit einem Preßdruck von 785 bis 1370 bar eingepreßt. Je
nach dem Durchmesser der Hülse und der gewünschten Brennzeitstufe werden die Hülsen auf diese Weise mit
dem Gemisch gefüllt.
Diese Verzögerungssätze können dann in an sich
Diese Verzögerungssätze können dann in an sich
bekannter Weise in Sprengzündern oder anderen Verzögemngseinrichtungen verwendet werden.
Es wurden 400 Gew.-Teile Antimon einer Korngröße <60 μΐη mit 590 Gew.-Teilen feingemahlenem Kaliumpermanganat
(Korngröße <60μm)und 10 Gew.-Teilen
Siliciumpulver (Korngröße <60μm) innig vermischt.
Das Gemisch wurde in mehrere Hülsen von 33 mm Durchmesser mit einem Preßdruck von 1080 bar bis zu
einer Höhe von 2,5 mm oder ganzen Vielfachen davon gefüllt
Die auf diese Weise hergestellten Verzögerungssatzgemische haben beim Beschüß in Sprengzeitzündern
keine Überschneidungen der Brennzeit in den einzelnen Zeitstufen ergeben. Die Brennzeiten wurden mit
bekannten elektronischen Meßgeräten ermittelt.
Claims (3)
1. Pyrotechnisches Satzgemisch für Verzögerungselemente auf der Basis von metallischem
Antimon und Kaliumpermanganat im Gewichtsverhältnis (33-45) :(55 -65), dadurch gekennzeichnet,
daß außer Kaliumpermanganat und Antimon zusätzlich in dem Gesamtgemisch noch 0,1
bis 2,0 Gew.-% Leichtmetalle in Pulverform enthalten sind.
2. Pyrotechnisches Satzgemisch gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es pulverförmiges
Silicium enthält
3. Verwendung eines pyrotechnischen Satzgemisches gemäß Anspruch 1 oder 2 als Verzögerungssatz
in Zeitzündern mit Brennzeitintervallen von > 150 ms.
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